iMedikament.de

alt informationen

Budesonid Acis 0.2 Mg Dpi

alt informationen

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Budesonid acis®0,2 mg DPI

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Eine Einzeldosis zu 5 mg Pulver zur Inhalation enthält 0,2 mg Budesonid; dies entspricht einer (aus dem Mundstück) abgegebenen Dosis von 0,16 mg Budesonid.

Sonstiger Bestandteil:

Lactose-Monohydrat (enthält geringe Mengen an Milchproteinen)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Pulver zur Inhalation

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Inhalatives Glucocorticoid

Budesonid acis 0,2 mg DPI wird angewendet zur Dauerbehandlung des persistierenden Asthma bronchiale sowie zur Verminderung der Häufigkeit und der Schwere von Exazerbationen und des Abbaus des allgemeinen Gesundheitszustandes bei einer fortgeschrittenen chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), wenn das Ansprechen auf inhalative Glucocorticoide klinisch und/oder spirometrisch nachgewiesen werden konnte.

Hinweis

Budesonid acis 0,2 mg DPI ist nicht zur Behandlung des akuten Asthmaanfalls geeignet.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Es ist notwendig Budesonid acis 0,2 mg DPI regelmäßig anzuwenden, um den vollen Therapieeffekt zu erreichen. Die Wirkung von Budesonid acis 0,2 mg DPI setzt nach wenigen Tagen ein. Der volle Therapieeffekt wird nach 2 - 4 Wochen kontinuierlicher Behandlung erreicht.

Die Tagesdosis sollte in 2 Gaben (morgens und abends) aufgeteilt werden. In besonderen Fällen (mangelnde Wirksamkeit im Intervall), kann sie auf 3 - 4 Einzelgaben verteilt werden. Bei manchen Patienten ist die einmal tägliche Gabe möglich.

Asthma bronchiale

Die Dosis sollte sich nach den Erfordernissen des einzelnen Patienten (z. B. Schweregrad der Erkrankung) richten. In der Regel ist bei Kindern bis zu 12 Jahren eine Dosis von 200 - 400 Mikrogramm pro Tag ausreichend. Erwachsene und Kinder über 12 Jahren kommen in der Regel mit 400 - 800 Mikrogramm aus. Die Dosis sollte zunächst solange angepasst werden, bis eine gute Krankheitskontrolle erreicht ist. Nach Stabilisierung der Symptome sollte dann auf die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle der Erkrankung aufrechterhalten werden kann, eingestellt werden.

In der Regel sollte die Tageshöchstdosis bei Kindern unter 12 Jahren 0,8 mg und bei Jugendlichen und Erwachsenen 1,6 mg Budesonid nicht überschreiten. Tagesdosen oberhalb 200 Mikrogramm bei Kindern bzw. 800 Mikrogramm bei Erwachsenen und Jugendlichen sollten nach Möglichkeit nicht längerfristig eingesetzt werden.

Die folgenden Dosierungsangaben können als Richtlinie gelten:

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 1 - 2 x täglich 1 - 2 Pulverinhalationen, entsprechend 400 - 800 Mikrogramm Budesonid pro Tag

Kinder bis zu 12 Jahren: 2 x täglich 1 Pulverinhalation, entsprechend 400 Mikrogramm Budesonid pro Tag

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Sofern eine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte, sollte die Dosis sich nach den Erfordernissen des einzelnen Patienten (z. B. Schweregrad der Erkrankung) richten. Eine Tageshöchstdosis von 1,6 mg Budesonid sollte nicht überschritten werden. Tagesdosen oberhalb von 800 Mikrogramm sollten nach Möglichkeit nicht längerfristig eingesetzt werden.

Art und Dauer der Anwendung

Budesonid acis 0,2 mg DPI darf nur zur Inhalation verwendet werden.

Der Patient sollte durch einen Arzt oder Apotheker in die Handhabung von Budesonid acis 0,2 mg DPI eingewiesen werden. Kinder sollten unter der Aufsicht eines Erwachsenen inhalieren.

Budesonid acis 0,2 mg DPI sollte regelmäßig in den empfohlenen Zeitabständen eingesetzt werden. Nach der Stabilisierung der Krankheitssymptome sollte die tägliche Dosis von Budesonid acis 0,2 mg DPI bis zur kleinsten möglichen Erhaltungsdosis reduziert werden. Grundsätzlich ist Budesonid acis 0,2 mg DPI ein Arzneimittel zur Langzeitbehandlung.

Um das Risiko einer Candida-Infektion im Mund-Rachenbereich zu verringern, sollte Budesonid acis 0,2 mg DPI vor einer Mahlzeit angewendet werden. Wenn dieses nicht möglich ist, sollten nach der Inhalation die Zähne geputzt oder der Mund ausgespült werden.

Bedienungsanleitung

Die Anwendung sollte möglichst im Sitzen oder Stehen erfolgen.

Hinweis:

Es ist wichtig, den Patienten darauf hinzuweisen,

Aufgrund der geringen Substanzmenge kann der Patient bei der Anwendung von Budesonid acis 0,2 mg DPI das Arzneimittel weder schmecken noch spüren.

Bei jeder Inhalation ist die folgende Bedienungsanleitungzu beachten!



Abb.1


Der Inhalator wird maximal 2-mal kräftig geschüttelt. Dabei wird der Inhalator senkrecht gehalten!


Abb.2


Zum Öffnen wird der Inhalator in eine Hand genommen und mit der anderen Hand die Schutzkappe vom Mundstück nach vorne abgezogen (Abb. 2). Die Schutzkappe ist beweglich mit dem Gerät verbunden und kann deshalb nicht abgenommen werden.


Abb.3


Anschließend wird die Schutzkappe mit dem Daumen nach unten gedrückt und bis zum Einrasten nach hinten umgeklappt. Der Inhalator ist nun zur Inhalation bereit (Abb. 3). Den Inhalator immer senkrecht halten!




Abb.4


Der Inhalator wird senkrecht mit dem Mundstück nach unten, vom Mund entfernt gehalten. Danach wird langsam so tief wie möglich ausgeatmet. Dabei ist zu vermeiden, in das Mundstück des Inhalators zu blasen (Abb. 4).


Abb.5


Zur Inhalation wird das Mundstück in den Mund genommen, mit den Lippen fest umschlossen und danach wird sofort begonnen tief und kräftig durch das Gerät einzuatmen (Abb. 5). Das Einatmen sollte so lange wie möglich erfolgen. Dadurch wird automatisch ein Sprühstoß mit dem Medikament freigesetzt. Dabei ist ein „klickendes“ Geräusch zu hören. Die Atmung darf nicht gestoppt werden, damit der Sprühnebel möglichst tief in die Lunge eingeatmet werden kann.


Abb.6


Das Mundstück wird dann aus dem Mund genommen. Anschließend sollte, wenn möglich, für etwa 10 Sekunden der Atem angehalten werden (Abb. 6). Nicht durch das Gerät ausatmen!


Abb.7


Nach Gebrauch wird die Schutzkappe wieder nach vorne geklappt (Abb. 7).


Abb.8


Anschließend wird die Schutzkappe wieder zurück auf das Mundstück geschoben, bis sie einrastet (Abb. 8). Damit ist der Inhalator wieder verschlossen.


Sollten Sie eine weitere Einzeldosis inhalieren, beginnen Sie wieder bei Punkt 1.

Achten Sie stets darauf, dass der Inhalator nach Gebrauch immer mit Schutzkappe verschlossen und vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt wird.



Wann ist der Inhalt des Gerätes aufgebraucht?

Um den Füllstand zu überprüfen, wird der Inhalator so gedreht, dass die Spitze des auf der Seite befindlichen dreieckigen Fensters nach unten zeigt. Wenn das Fenster nach Schütteln noch voll bedeckt ist (Abb.9, links), sind die vorgesehenen Einzeldosen noch nicht aufgebraucht. Sobald das Pulver das Sichtfenster nicht mehr voll bedeckt ist (Abb.9, Mitte), sollten Sie sich von Ihrem Arzt rechtzeitig eine neue Packung verordnen lassen. Wird nach dem Schütteln die erhabeneLinie durch den Pulverspiegel erreicht, muss der Inhalator durch einen neuen ersetzt werden, da ab diesem Zeitpunkt aus technischen Gründen eine zuverlässige Einzeldosenabgabe nicht mehr gewährleistet ist (Abb. 9, rechts).

Abb.9



4.3 Gegenanzeigen

Budesonid acis 0,2 mg DPI darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Budesonid, Lactose-Monohydrat (enthält geringe Mengen an Milchprotein) oder einem der sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Budesonid acis 0,2 mg DPI ist nicht geeignet zur Behandlung der akuten Dyspnoe oder des Status asthmaticus. Hierzu sollten schnell-wirkende ß-Sympathomimetika oder vergleichbare Medikamente zur Anwendung kommen.

Falls die Erkrankung auch mit hohen Dosen von Budesonid nicht kontrolliert werden kann, ist eventuell die kurzzeitige Gabe systemischer Glucocorticoide notwendig. Die inhalative Behandlung sollte währenddessen weitergeführt werden.

Sollte die Exazerbation durch eine bakterielle Infektion verursacht sein, sollte ein geeignetes Antibiotikum verabreicht werden.

Bei Lungentuberkulose, Mykosen oder anderen Infektionen im Bereich der Atemwege soll Budesonid acis 0,2 mg DPI nur eingesetzt werden, wenn diese angemessen behandelt werden.

Während der Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden kann es zum Auftreten einer oralen Candidose kommen. Um das Risiko oraler Candida-Infektionen und von Heiserkeit zu verringern, sollten die Patienten nach jeder Glukokortikosteroid-Inhalation den Mund mit Wasser ausspülen oder sich die Zähne putzen. Eine orale Candidose kann rasch die Behandlung mit einem geeigneten Antimykotikum erfordern und bei einigen Patienten kann der Abbruch der Behandlung erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.2). Inhalativ anzuwendende Glucocorticoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Solche Reaktionen treten deutlich seltener auf als bei oraler Glucocorticoidgabe. Mögliche systemische Effekte umfassen das Cushing-Syndrom, cushingoide Erscheinungen, eine adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt, Glaukom und seltener eine Reihe von psychologischen- oder Verhaltensstörungen einschließlich psychomotorische Überaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression oder Aggression (insbesondere bei Kindern). Deshalb ist es wichtig, dass die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle der Erkrankung aufrechterhalten werden kann, verabreicht wird.

Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern, die eine Langzeittherapie mit inhalativ anzuwendenden Glucocorticoiden erhalten, regelmäßig zu kontrollieren. Bei Wachstumsverzögerungen sollte die Therapie überdacht werden mit dem Ziel, die Dosis des inhalativ anzuwendenden Glucocorticoids auf die niedrigste Dosis zu verringern, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann.

Bei der Behandlung mit hohen Dosen, insbesondere bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung, kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennierenrinde mit einer verminderten Produktion bzw. einer bei gesteigertem Bedarf (Stresssituationen) nicht mehr ausreichend steigerbaren Produktion körpereigener Glucocorticoide auftreten. In solchen Fällen sollte in Stresssituationen oder Notfällen (z. B. schwere Infektionen und Verletzungen, vor Operationen) eine vorübergehende zusätzliche Glucocorticoidgabe zum Ausgleich der verminderten natürlichen Glucocorticoidproduktion erwogen werden.

Bei schweren Leberfunktionsstörungen kann die Metabolisierung von Budesonid verzögert sein, was zu erhöhten Plasmaspiegeln führen kann.

Die gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol, HIV-Protease-Hemmern oder anderen potenten CYP3A4-Hemmern ist zu vermeiden. Sollte dies nicht möglich sein, ist auf einen möglichst langen Zeitraum zwischen der Anwendung der miteinander in Wechselwirkung tretenden Arzneimittel zu achten (siehe auch Abschnitt 4.5).

Durch die Anwendung von Budesonid acis 0,2 mg DPI kann ein paradoxer Bronchospasmus ausgelöst werden. Dieser äußert sich mit Symptomen wie Atemnot und Giemen, die direkt nach der Inhalation auftreten. In diesem Fall sollte sofort ein Bronchodilatator mit schnellem Wirkungseintritt inhaliert werden. Die Behandlung mit Budesonid acis 0,2 mg DPI sollte unverzüglich abgebrochen und ein Arzt konsultiert werden.

Hinweise für nicht mit Glukokortikoiden vorbehandelte Patienten

Bei Patienten, die zuvor keine oder nur gelegentlich eine kurzzeitige Glucocorticoidbehandlung erhalten haben, sollte die vorschriftsmäßige, regelmäßige Anwendung von Budesonid acis 0,2 mg DPI nach ca. 10 Tagen zu einer Verbesserung der Atmung führen. Starke Verschleimung und entzündliche Veränderungen können allerdings die Bronchien soweit verstopfen, dass Budesonid lokal nicht voll wirksam werden kann. In diesen Fällen sollte die Einleitung der Therapie mit systemischen Glucocorticoiden (beginnend mit 40 - 60 mg Prednisonäquivalent pro Tag) ergänzt werden. Die Inhalationen werden auch nach schrittweisem Abbau der systemischen Glucocorticoidgabe fortgesetzt.

Hinweise für die Umstellung einer systemischen auf eine inhalative Glukokortikoidtherapie

Patienten, die systemisch mit Glucocorticoiden behandelt werden, sollten bei vollständiger Kontrolle der Beschwerden auf eine inhalative Therapie mit Budesonid acis 0,2 mg DPI umgestellt werden. Bei Patienten, die über längere Zeit systemische Glucocorticoide erhalten haben, ist die Nebennierenrindenfunktion gewöhnlich eingeschränkt. Daher muss die systemische Glucocorticoidgabe allmählich beendet werden. Zunächst sollte eine hohe Dosis an Budesonid als 2-mal tägliche Gabe verabreicht werden. Nach etwa 10 Tagen kann mit der Reduzierung der systemisch verabreichten Glucocorticoide begonnen werden (z. B. Reduktion um 2,5 mg Prednisolonäquivalent pro 1 - 2 Wochen).

Kommt es innerhalb der ersten Monate nach Umstellung von der systemischen Glucocorticoidgabe auf die Inhalationsbehandlung zu besonderen Stresssituationen oder Notfällen (z. B. schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen), kann eine erneute systemische Glucocorticoidgabe notwendig werden, da aufgrund einer noch bestehenden Nebennierenrindeninsuffizienz die körpereigene Cortisolproduktion nicht ausreichend ist. Dies gilt auch für Patienten, die über längere Zeit hohe Dosen inhalativer Glucocorticoide erhalten haben.

Nach der Umstellung auf inhalative Glucocorticoide können Symptome auftreten, die durch die vorhergehende systemische Gabe von Glucocorticoiden unterdrückt waren. Hierzu gehören z. B. Symptome einer allergischen Rhinitis, eines allergischen Ekzems oder rheumatoide Beschwerden. Diese Symptome sollten zusätzlich mit geeigneten Arzneimitteln behandelt werden.

Manche Patienten leiden während der Umstellung unter unspezifischen Entzugssymptomen, obwohl sich ihre Lungenfunktion stabilisiert oder sogar verbessert hat. Diese Patienten sollten dazu angehalten werden, die Reduzierung des systemischen Glucocorticoides fortzusetzen, außer wenn klinische Zeichen, z. B. einer Nebennierenrindeninsuffizienz dem entgegenstehen.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Budesonid acis 0,2 mg DPI nicht anwenden.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Budesonid acis 0,2 mg DPI kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Budesonid acis 0,2 mg DPI als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Budesonid acis 0,2 mg DPI kann die Wirksamkeit von 2-Sympathomimetika zur Inhalation verstärken.

Die Metabolisierung von Budesonid wird durch Inhibitoren des Cytochrom-P450-3A4-Systems (u. a. Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol, Ritonavir, Ciclosporin, Ethinylestradiol und Troleandomycin) gehemmt, wodurch es zu einem Anstieg der systemischen Budesonidkonzentration kommen kann. Dies hat eine geringe klinische Bedeutung bei einer Kurzzeitbehandlung (1 - 2 Wochen), sollte aber bei Langzeitbehandlungen beachtet werden.

Da keine Daten zur Verfügung stehen, um eine Dosisempfehlung zu unterstützen, sollte die Kombination vermieden werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollte die Zeitspanne zwischen den Behandlungen so lange wie möglich sein, und eine Reduktion der Budesonid-Dosis könnte ebenfalls erwogen werden.

Limitierte Daten über diese Interaktion von inhaliertem Budesonid in hoher Dosis weisen darauf hin, dass ein beträchtlicher Anstieg der Plasmaspiegel (im Durchschnitt auf das 4-fache) auftreten kann, wenn 200mg Itraconazol einmal täglich gleichzeitig mit inhaliertem Budesonid (Einzeldosis von 1000 µg) verabreicht wird. Bei Frauen, die auch mit Östrogenen und kontrazeptiven Steroiden behandelt wurden, wurden erhöhte Plasmakonzentrationen sowie verstärkte Wirkungen von Glukokortikoiden beobachtet; es wurde jedoch keine Wirkung beobachtet bei gleichzeitiger Einnahme von Budesonid und niedrig dosierten oralen Kombinations-Kontrazeptiva.

Da die Nebennierenfunktion unterdrückt werden kann, könnte ein ACTH-Stimulationstest zur Diagnose einer Hypophyseninsuffizienz falsch negative Ergebnisse (niedrige Werte) zeigen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Ergebnisse aus großen prospektiven epidemiologischen Studien und aus weltweiten Erfahrungen nach Markteinführung weisen darauf hin, dass inhalatives Budesonid während der Schwangerschaft keine Nebenwirkungen auf die Gesundheit des Fötus/Neugeborenen hat. In Tierstudien wurde beobachtet, dass Glukokortikosteroide Missbildungen verursachen (siehe Abschnitt 5.3). Eine Relevanz für die Anwendung beim Menschen besteht im empfohlenen Dosierungsbereich wahrscheinlich nicht.

Eine Anwendung von Budesonid acis 0,2 mg DPI während der Schwangerschaft sollte aufgrund der in tierexperimentellen Studien beobachteten Nebenwirkungen (siehe 5.3) und der nicht abschließend beurteilten klinischen Relevanz für den Menschen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und so kurz wie möglich erfolgen. Es ist die zur Aufrechterhaltung einer Asthmakontrolle erforderliche geringste wirksame Dosis an Budesonid einzusetzen.

Stillzeit

Budesonid geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung therapeutischer Dosen von Budesonid acis 0,2 mg DPI sind jedoch keine Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten. Budesonid acis 0,2 mg DPI kann daher während der Stillzeit angewendet werden.

Eine Erhaltungstherapie mit inhalativem Budesonid (200 oder 400 µg 2mal täglich) bei asthmatischen stillenden Frauen resultiert in einer vernachlässigbaren systemischen Belastung von Budesonid bei gestillten Säuglingen.

In einer pharmakokinetischen Studie betrug die geschätzte tägliche Dosis 0,3 % der täglichen maternalen Dosis bei beiden Dosierungen und die durchschnittliche Plasmakonzentration bei Säuglingen wurde auf 1/600 der im mütterlichen Plasma beobachteten Konzentration geschätzt. Dies deutet auf eine komplette orale Bioverfügbarkeit beim Säugling hin. Die Budesonid-Konzentrationen beim Säugling waren alle niedriger als das Quantifizierungslimit.

Basierend auf Daten zum inhalativen Budesonid und der Tatsache, dass Budesonid lineare PK-Eigenschaften innerhalb der therapeutischen Dosierungsintervalle nach nasaler, inhalierter, oraler und rektaler Verabreichung therapeutischer Dosen aufweist, sieht man die Belastung für das gestillte Kind als gering an.

4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Budesonid acis 0,2 mg DPI hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000, bis <1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Häufig

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

oropharyngeale Candidiasis




Erkrankungen des Immunsystems


Unmittelbare oder verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Hautausschlag, Kontaktdermatitis, Urtikaria, Pruritus, Angioödem und anaphylaktischer Schock



Endokrine Erkrankungen


Anzeichen und Symptome von systemischen glukokortikoidalen Wirkungen, einschließlich Unterdrückung der Nebenniere und Wachstumsverzögerung*



Psychiatrische Erkrankungen


Depression, Verhaltensänderungen (besonders bei Kindern), Unruhe, Nervosität


Psychomotorische Aktivität, Schlafstörungen, Angstzustände, Aggression

Augenerkrankungen




Katarakt, Glaukom

Erkrankungen der Atemwege und des Mediastinums

Heiserkeit, Husten, Irritationen des Mund- und Rachenraumes

Bronchospasmen



Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes


Blutergüsse



Erkrankungen der Muskulatur, des Skelettes und des Bindegewebes



Minderung der Knochendichte


* Pädiatrische Population. Aufgrund des Risikos einer Wachstumsverzögerung bei Kindern sollte das Wachstum, wie in Abschnitt 4.4 beschrieben, kontrolliert werden.



Bei Patienten mit einer kürzlich diagnostizierten COPD, die eine Behandlung mit inhalativen Glukokortikoiden beginnen, besteht ein erhöhtes Risiko einer Pneumonie. Eine gewichtete Bewertung von 8 gepoolten klinischen Studien, die 4643 mit Budesonid behandelte COPD-Patienten und 3643 Patienten, die für eine nicht-ICS-Behandlung randomisiert wurden, eingeschlossen hatten, zeigte kein erhöhtes Risiko für Pneumonie. Die Ergebnisse der ersten 7 dieser 8 Studien wurden als Metaanalyse publiziert.

Inhalativ anzuwendende Glucocorticoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Mögliche Nebenwirkungen schließen die adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt und Glaukom mit ein.

Lactose enthält geringe Mengen Milchprotein und kann deshalb allergische Reaktionen hervorrufen.

4.9 Überdosierung

Bei akuter Überdosierung, selbst in sehr hohen Dosen, ist kein klinisches Problem zu erwarten

Symptome einer Überdosierung

Akute Intoxikationen mit Budesonid acis 0,2 mg DPI sind nicht bekannt. Bei chronischer Überdosierung können systemische Glucocorticoideffekte, wie z. B. eine erhöhte Infektanfälligkeit, ein Hypercortizismus und eine Nebennierenrindeninsuffizienz auftreten.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei kurzfristiger Überdosierung ist keine spezielle Notfallbehandlung erforderlich. Die Inhalationsbehandlung sollte in der vorgeschriebenen Dosierung fortgesetzt werden. Die Nebennierenrindenfunktion erholt sich innerhalb weniger Tage.

In Stresssituationen kann eine "Corticoidschutzbehandlung" (z. B. hochdosierte Gabe von Hydrocortison) erforderlich sein.

Bei einer chronischen Überdosierung kann eine Nebennierenrindenatrophie auftreten. Diese Patienten sind Glucocorticoid-abhängig und müssen bis zur Stabilisierung des Zustandes auf die entsprechende Erhaltungsdosis eines systemischen Glucocorticoids eingestellt werden.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Topisches Glucocorticoid, Glucocorticoid zur Inhalation/Antiasthmatikum

ATC-Code:R03BA02

Budesonid ist ein synthetisches Glucocorticoid. Nach oraler Inhalation hat es einen lokalen entzündungshemmenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut. Der Wirkungsmechanismus der Glucocorticoide ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Glucocorticoide wirken sowohl auf T-Zellen, Eosinophile, Neutrophile, Makrophagen als auch auf Mastzellen. Wichtige antientzündliche Effekte sind zum Beispiel die Hemmung der Ausschüttung von Entzündungsmediatoren und die Zytokin-vermittelte Immunantwort. Klinisch macht sich dieser Effekt zum Beispiel durch eine Reduktion krankheitsbezogener Symptome (z. B. Atemnot) bemerkbar. Die Hyperreagibilität des Bronchialsystems auf exogene Reize wird reduziert.

Die Affinität von Budesonid zum Glucocorticoidrezeptor ist etwa 15-mal stärker als die von Prednisolon.

Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 2002 durchgeführte multizentrische Studie (doppel-blind, doppel-dummy, randomisiert) zur therapeutischen Äquivalenz an 273 steroid-naiven erwachsenen Asthmatikern ergab im Vergleich zum Referenzpräparat bei 2 mal 200 µg Budesonid täglich über einen Zeitraum von 8 Wochen folgende Werte für die Lungenfunktion (forced expiratory volume in the first secondFEV-q):



FEV1 (l/sec)

Testpräparat

Referenzpräparat

Beginn der Behandlung

2.50 ± 0.63

2.44 ± 0.57

Ende der Behandlung

2.89 ± 0.83

2.82 ± 0.71

Verbesserung

0.39

0.38

Anzahl Patienten pro Studiengruppe

136

137

Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite



Abb. 1: Graphische Darstellung der FEV1-Werte im Studienverlauf zwischen den beiden Studienreihen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Etwa 15 - 20% des inhalierten Budesonids gelangen in die Lunge. Der Rest setzt sich im Mund-Nasen-Rachenraum ab und wird zum großen Teil verschluckt.

Maximale Plasmaspiegel treten ca. 30 Min. nach Inhalation auf.

Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Budesonid bei Erwachsenen beträgt etwa 3 l/kg.

Die Plasmaproteinbindung beträgt 85%.

Metabolismus

Der verschluckte Anteil unterliegt einem hohen First-Pass-Effekt in der Leber. Budesonid wird im Wesentlichen durch Cytochrom P 450 3A4 verstoffwechselt. Die hauptsächlichen Metaboliten sind 6-Hydroxybudesonid und 16-Hydroxyprednisolon, welche deutlich weniger pharmakologisch aktiv sind. Damit sind die systemische Bioverfügbarkeit und Toxizität begrenzt.

Elimination

Budesonid wird über den Urin und die Fäzes ausgeschieden.

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt bei Erwachsenen ca. 2,8 h und liegt bei Kindern deutlich niedriger (1,5 h).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität

Die akute Toxizität von Budesonid wurde bei verschiedenen Applikationsarten bei Ratten und Mäusen untersucht. Die nachfolgende Tabelle gibt die Ergebnisse wieder:



Spezies

Applikationsart

LD50 (mg/kg)

Maus

oral

> 800

Ratte

subkutan

20

Ratte

oral

400



Subakute und chronische Toxizität

Budesonid wurde inhalativ über 12 Monate bei Hunden und Ratten verabreicht. Selbst bei 10 - 40fach im Vergleich zum klinischen Gebrauch – höhere Dosen - wurden keine Zeichen lokaler toxischer Effekte in den Atemwegen beobachtet.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Die mutagenen Eigenschaften von Budesonid wurden in sechs unterschiedlichen Testmodellen überprüft. Budesonid zeigte in keinem dieser Tests mutagene oder klastogene Eigenschaften.

In einer Kanzerogenitätsstudie wurde eine erhöhte Inzidenz von Gliomen im Gehirn männlicher Ratten gefunden, die in einer Wiederholungsstudie nicht verifiziert werden konnte. In dieser Studie unterschied sich die Inzidenz der mit Verum behandelten Gruppen (Budesonid, Prednisolon, Triamcinolonacetonid) und der Kontrollgruppe nicht.

Leberveränderungen (vornehmlich hepatozelluläre Neoplasmen), die sowohl in der ersten Kanzerogenitätsstudie als auch in der Wiederholungsstudie für Budesonid gefunden wurden, traten in gleichem Maße auch bei den Referenz-Glucocorticoiden auf. Diese Effekte sind höchstwahrscheinlich als Rezeptoreffekt zu interpretieren und stellen somit einen Klasseneffekt dar.

Reproduktionstoxizität

Glucocorticoide zeigen bei Reproduktionsstudien in Tierversuchen teratogene Aktivitäten (z. B. Gaumenspalte, skelettale Anomalien). Die klinische Relevanz dieser Eigenschaften ist bisher nicht geklärt. Budesonid zeigte bei Nagern bei subkutaner Gabe die schon von anderen Glucocorticoiden bekannten Veränderungen; diese waren bei Budesonid im Vergleich zu anderen topischen Corticoiden jedoch oft weniger ausgeprägt.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat (enthält geringe Mengen an Milchproteinen)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch

12 Monate

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern!

Den Inhalator stets mit geschlossener Schutzkappe und vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren!

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

1 Pulverinhalator zu 1,25 g Pulver zur Inhalation (250 Einzeldosen)

2 Pulverinhalatoren zu je 1,25 g Pulver zur Inhalation (500 Einzeldosen)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Reinigung

Der Inhalator sollte während des Gebrauchs nicht gereinigt werden. Das Eindringen von Feuchtigkeit in das Innere des Inhalators ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Hinweis

Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen.

Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden.

7. Inhaber der Zulassung

acis Arzneimittel GmbH

Lil-Dagover-Ring 7

82031 Grünwald

Telefon: 089 / 44 23 24 60

Telefax: 089 / 44 23 24 666

E-Mail: info@acis.de

8. Zulassungsnummer

26066.00.00

9. Datum / Verlängerung der Zulassung

11.03.2008

10. Stand der Information

November 2012

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

1839d32027bd3b2086f0a440c61cc083.rtf Seite 11 von 11