Ca-Folinat O.R.C.A. Pharm 10 Mg/Ml
alt informationenZul.Nr. 51456.00.00
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml
Injektionslösung
Wirkstoff: Folinsäure als Calciumfolinat
Jede Durchstechflasche mit 5 ml Lösung enthält 50 mg Folinsäure, als Calciumfolinat.
Jede Durchstechflasche mit 10 ml Lösung enthält 100 mg Folinsäure als Calciumfolinat.
Jede Durchstechflasche mit 20 ml Lösung enthält 200 mg Folinsäure, als Calciumfolinat.
Jede Durchstechflasche mit 35 ml Lösung enthält 350 mg Folinsäure, als Calciumfolinat.
Jede Durchstechflasche mit 50 ml Lösung enthält 500 mg Folinsäure als Calciumfolinat.
Jede Durchstechflasche mit 100 ml Lösung enthält 1000 mg Folinsäure als Calciumfolinat.
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme / Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml beachten?
Wie ist CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. Was ist CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml und wofür wird es angewendet?
CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der Toxizität einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt). CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml wird ferner in Kombination mit 5-Fluorouracil in der Behandlung von Dickdarmkrebs eingesetzt.
CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml wird angewendet
• um die Toxizität und der Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie oder Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen entgegenzuwirken. In der zytotoxischen Therapie ist dieses Vorgehen allgemein bekannt als “Calciumfolinat-Rescue”
• in Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von Krebserkrankungen
- bei fortgeschrittener oder metastasierter Krebserkrankung des Dick- und Enddarms (kolorektales Karzinom)
- als unterstützende ( adjuvante) Chemotherapie von Krebserkrankung des Dickdarms (Kolonkarzinom) im Stadium III nach vorausgegangener kurativer operativer Entfernung des Primärtumors
2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml beachten?
CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie überempfindlich gegen Calciumfolinat oder einen der sonstigen Bestandteile von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml sind.
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wenn Sie an Perniziöser Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel leiden.
Hinsichtlich der Behandlung schwangerer oder stillender
Frauen durch Calciumfolinat und Methotrexat oder 5-Fluorouracil
siehe Abschnitt “Schwangerschaft und Stillzeit” und die
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Methotrexat- und
5-Fluorouracil-
haltigen Arzneimitteln.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml ist erforderlich:-
Calciumfolinat darf nur als intramuskuläre oder intravenöse
Injektion gegeben werden und darf nicht intrathekal angewandt
werden. Nach der intrathekalen Gabe von
Folinsäure nach vorheriger intrathekaler Überdosierung von
Methotrexat wurden Todesfälle berichtet.
Allgemein
Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat
oder 5-Fluorouracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes,
der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei
Krebserkrankungen hat, angewandt werden.
Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann eine
perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin
B12-Mangel verursacht
sind, maskieren.
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder
indirekte Hemmer der DNS-Synthese - führen zu einer Makrozytose
(Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine
solche Makrozytose sollte nicht mit Folinsäure behandelt
werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital,
Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das
Risiko, dass die Frequenz der Anfälle, bedingt durch eine Abnahme
der Plasmakonzentrationen der anti-epileptischen Arznei mittel,
zunimmt. Während der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem
Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine
Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine
Dosisanpassung der des Antiepilektikums empfohlen (siehe auch
Abschnitt “Wechselwirkungen”).
Calciumfolinat/5-Fluorouracil
Calciumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von
5-Fluorouracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten,
verstärken. Die häufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein
können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe.
Wenn Calciumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination
angewandt werden, muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten
von Toxizität stärker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von
5-Fluorouracil.
Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil und
Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symptomen einer
gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vorn Schweregrad, weder
eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine
Symptome mehr zeigt.
Da Diarrhöe ein Zeichen gastrointestinaler
Toxizität sein kann, müssen Patienten, die sich mit einer Diarrhöe
vorstellen, sorgfältig überwacht werden, bis der Patient keine
Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod führende
Verschlechterung, auftreten kann. Wenn Diarrhöe und/oder Stomatitis
auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu reduzieren, bis die
Symptome vollständig abgeklungen sind. Besonders Ältere und
Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten
Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko für das
Auftreten dieser Toxizitäten. Daher ist bei der Behandlung dieser
Patienten besondere Vorsicht geboten.
Bei älteren Patienten und Patienten, die sich
einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird
empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu
beginnen.
Calciumfolinat darf nicht mit 5-Fluorouracil in
der gleichen i.v.Injektion oder Infusion
gemischt werden.
Bei Patienten, die eine kombinierte
5-Fluorouracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der
Calciumspiegel kontrolliert und zusätzlich Calcium gegeben werden,
falls der Calciumspiegel niedrig ist.
Calciumfolinat/Methotrexat
Für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der
Methotrexat-Toxizität beachten Sie bitte die Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) von
Methotrexat.
Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die
nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die
Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung
von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten, mit einer verzögerten
frühen Methotrexat-Elimination, besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und
alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (bitte
beachten Sie die SPC/Fachinformation für Methotrexat). Das
Vorhandensein einer vorbestehenden oder methotrexat-induzierten
Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten
Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit
höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von
Calciumfolinat notwendig machen.
Zu hohe Calciumfolinat-Dosen müssen vermieden
werden, da diese die Antitumor-Aktivität von Methotrexat
herabsetzen können. Dies gilt besonders bei ZNS-Tumoren, in denen
sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen
anreichert.
Methotrexat-Resistenz als Folge eines
verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die
Folinsäure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen
Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Überdosierung eines
Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer
Notfall behandelt werden. Je länger das Zeitintervall zwischen der
Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto
geringer ist die Wirksamkeit von Ca1ciumfolinat als Gegenmaßnahme
zur Verminderung der Toxizität.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere
Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B.
Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung
an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen
werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten
beobachtet werden.
Hinweise für die Handhabung und
Entsorgung
Vor der Anwendung sollte Calciumfolinat visuell
geprüft werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine
klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine Trübung oder Partikel
beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden.
Calciumfolinat Lösung zur Injektion oder Infusion ist nur für den
Einmalgebrauch vorgesehen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige
Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige
Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die
Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern
die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter
kontrollierten und validierten, aseptischen Bedingungen erfolgt ist
diese nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C
aufzubewahren. Jeder ungebrauchte Teil der
Lösung sollte gemäß den örtlichen Anforderungen entsorgt
werden.
Kinder
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10mg/ml mg in Kombination mit 5-Fluorouracil bei Kindern mit Darmkrebs liegen keine Untersuchungen vor. Eine Anwendung bei Kindern in dieser Indikation wird daher nicht empfohlen.
Bei Anwendung von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Calciumfolinat in Verbindung mit einem Folsäure-Antagonisten (z.B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) gegeben wird, kann die Wirksamkeit des Folsäure-Antagonisten reduziert oder vollständig aufgehoben sein.
Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer Arzneimittel: , Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid vermindern .und so zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit führen (eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren sind) (siehe auch die Abschnitte “Vorsichtsmaßnahmen …” und “Nebenwirkungen”).
Die gleichzeitige Anwendung von Calciumfolinat und 5-Fluorouracil hat gezeigt, dass dadurch die Wirksamkeit und Toxizität von 5-Flourouracil verstärkt wird.
Inkompatibilitäten:
Über Inkompatibilitäten zwischen den injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren Formen von Droperidol, 5-Fluorouracil, Foscarnet und Methotrexat wurde berichtet.
Droperidol
1. Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 5 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung bei Mischung in einer Spritze über 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
2. Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 10 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung, wenn die Arzneimittel unmittelbar nacheinander in ein Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwischen den Injektionen zu spülen.
5-Fluorouracil
Calciumfolinat darf mit 5-Fluorouracil nicht in
der gleichen Infusion gemischt werden, da sich ein Präzipitat
bilden kann. Es wurde gezeigt, dass 5-Fluorouracil 50 mg/ml mit
Calciumfolinat 20 mg/ml, mit oder ohne Dextrose 5 %
in Wasser inkompatibel ist, wenn es in
verschiedenen Mengen gemischt und in Behältern aus Polyvinylchlorid
bei 4 °C, 23 °C oder 32 °C gelagert wurde.
Foscarnet
Foscarnet 24 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml:
Bildung einer trüben gelben Lösung berichtet.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es wurden keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren oder Stillenden durchgeführt. Es wurden keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat durchgeführt. Es gibt keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben wird Während einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen wird, angewandt werden..Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen.
Die
Anwendung von 5-Fluorouracil ist generell während de
Schwangerschaft und während der Stillzeit kontraindiziert; dies
gilt auch für die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit
5-Fluorouracil.
Beachten Sie auch die Zusammenfassungen der
Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) für Methotrexat-
und andere Folsäure-Antagonisten- und 5-Fluorouracil -enthaltende
Arzneimittel.
Es ist nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch übergeht. Calciumfolinat kann während der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Calciumfolinat die Fähigkeit zu fahren oder Maschinen zu bedienen, beeinflusst.
3. Wie ist CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml ANZUWENDEN?
Nehmen/Wenden Sie CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml immer genau nach der Anweisung des Arztes ein/an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Calciumfolinat darf nur intravenös oder intramuskulär
angewendet werden.
Zur intravenösen Injektion oder Infusion kann
Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5
% Glucose-Lösung verdünnt werden.
Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen
des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg pro Minute
injiziert werden.
Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie
:
Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue
stark von der Anwendungsart und
-methode der mittel- oder hochdosierten
Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das Methotrexat-Protokoll das
Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das
Beste, sich hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von
Calciumfolinat auf das angewandte Mittel- oder
Hochdosismethotrexat-Protokoll zu beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration
der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt
werden, dienen:
Die parenterale Anwendung der
Calciumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit
Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen
erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht sichergestellt ist.
Wegen der sättigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat
sollten Dosierungen von über 25 - 50 mg parenteral verabreicht
werden.
Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn Methotrexat in Dosen über 500 mg/m2Körperoberfläche gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100 mg/m2bis 500 mg/m² Körperoberfläche (KO) in Erwägung gezogen werden.
Die
Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue hängen in erster
Linie von der Art und Dosierung der Methotrexat-Therapie ab. Als
eine Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat 15 mg (6 - 12
mg/m2)
12 - 24 Stunden (spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der
Methotrexat-Infusion gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während
der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren
parenteralen Dosen kann auf die orale Form übergegangen
werden.
Zusätzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind
Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat
sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und
Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der
Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche
Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.
48 Stunden nach dem Startder Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene
Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn der verbliebene
Methotrexat-Spiegel > 0,5 μmol/l ist, sollten die
Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst
werden:
Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Anwendung: |
Calciumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 μmo1/l: |
≥ 0,5 μmo1/l |
15 mg/m2 |
≥ 1,0 μmol/l |
100 mg/m2 |
≥ 2,0 μmol/l |
200 mg/m2 |
In
Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von
Krebserkrankungen:
Fortgeschrittenes oder metastasiertes
kolorektales Karzinom:
Verschiedene Therapieprotokoll und Dosierungen
werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale
Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und
Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten
kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt.
Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei
Kindern vor:
Zweimonatiges
Therapieprotokoll: Calciumfolinat mit 200
mg/m2als intravenöse Infusion über 2 Stunden, gefolgt von
5-Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/m2und 22 Stunden Infusion von
5-Fluorouracil (600 mg/m2) an 2 aufeinanderfolgenden
Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 2.
Wöchentliches
Therapieprotokoll:
Calciumfolinat 500 mg/m2als i.v.Infusion über 2 Stunden mit 500 mg/m25-Fluorouracil als
i.v.Bolusinjektion eine Stunde nach Beginn
der Calciumfolinat-Infusion. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen
Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.
Monatliche Therapieprotokolle:
Calciumfolinat in einer Dosierung von 20
mg/m2als i.v.Bolusinjektion unmittelbar
gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425
mg/m2als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen;
Wiederholung nach 4 bis 5 Wochen.
Calciumfolinat in einer Dosierung von 200
mg/m2i.v.Bolusinjektion unmittelbar
gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 370
mg/m2als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen;
Wiederholung alle 4 Wochen.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im
Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhängig vom Ansprechen
der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen.
Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die
Kombinationstherapie üblicherweise für 6 Zyklen
angewendet.
Modifizierung der
5-Fluorouracil-Dosen:
Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil
kann eine Modifizierung der
5-Fluorouracil-Dosen und der
Behandlungsintervalle in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten,
des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden Toxizität,
wie in der Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben,
notwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist
nicht notwendig.
Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4
N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des
Primärtumors:
Die nachfolgenden Dosierungsschemata können
derzeit empfohlen werden:
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Calciumfolinat 500 mg/m2KOF als Infusion intravenös
über 2 Stunden verabreicht, gefolgt von 500
mg/m2KOF 5-Fluorouracil intravenös als Bolus 1 Stunde nach Beginn
der Calciumfolinat-Infusion 1mal wöchentlich über 6 Wochen. Es
werden 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen
empfohlen. Unabhängig von Dosisanpassungen oder
Therapieunterbrechungen sollte die Therapie nicht länger als ein
Jahr andauern.
Therapieprotokoll mit
“low-dose”-Folinsäure
Calciumfolinat 20 mg/m2KOF intravenös als Bolus,
gefolgt von 425 mg/m2KOF 5-Fluorouracil intravenös
als Bolus an den Tagen 1 bis 5 eines Therapiezyklus‘ für insgesamt
6 Therapiezyklen. Die Therapiezyklen werden nach 4 und 8 Wochen
sowie anschließend alle 5 Wochen wiederholt.
Dosisanpassungen können in Abhängigkeit vom
Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig werden.
Therapieunterbrechung bei Auftreten
hämatologischer Toxizität:
Leukozyten <3.500 oder Thrombozyten <100.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥3.500) und Thrombozyten (≥100.000) |
Leukozyten <2.500 oder Thrombozyten <75.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥3.500) und Thrombozyten (≥100.000) jedoch für mindestens 3 Wochen |
Therapieunterbrechung bei Auftreten
gastrointestinaler (GI) Toxizität:
Leichte bis mittelschwere Stomatitis u./o. leichte Diarrhöe (2 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt |
Schwere Stomatitis u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhöe (3-6 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt jedoch für mindestens 3 Wochen |
Gastrointestinale Blutungen, behindernde Diarrhöe (≥7 Stühle/Tag) ± exfoliative Dermatitis |
Therapie absetzen ! |
Antidot gegen die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat,
Trimethoprim und Pyrimethamin:
Trimetrexat-Toxizität:
Prävention:Calciumfolinat sollte während einer Behandlung mit
Trimetrexat und während der 72 Stunden nach der letzten
Trimetrexat-Dosis täglich gegeben werden. Calciumfolinat kann
entweder intravenös in einer Dosierung von 20
mg/m2über 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer
täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m2gegeben werden oder oral
aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20
mg/m2in gleichen Zeitabständen. Die täglichen Calciumfolinat-Dosen
sollten in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von
Trimetrexat angepasst werden.
Überdosierung (möglicherweise auftretend bei
Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m2ohne begleitende
Calciumfolinat-Anwendung):nach dem
Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40
mg/m2i.v.alle 6 Stunden für 3
Tage.
Trimethoprim-Toxizität:
nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von
Calciumfolinat 3 - 10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines
normalen Blutbildes.
Pyrimethamin-Toxizität:
Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit
Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen
sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf
den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt
werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml angewendet haben als Sie sollten
Es liegen
bisher keine Berichte vor über Folgen bei Patienten, die wesentlich
mehr als die empfohlene Dosis Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch
können exzessive Mengen von Calciumfolinat den chemotherapeutischen
Effekt von Folsäure-Antagonisten aufheben.
Im Falle einer Überdosierung der Kombination von
5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen
bei Überdosierung von 5-Fluorouracil befolgt werden.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/mlNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Alle therapeutischen Indikationen.
Erkrankungen des
Immunsystems:
Sehr selten: allergische Reaktionen, einschließlich
anaphylaktoider Reaktionen und Urticaria
Psychiatrische
Erkrankungen:
Selten: Schlaflosigkeit, Unruhe und Depression
nach hohen Dosen
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Selten: gastrointestinale Störungen nach hohen
Dosen
Erkrankungen des
Nervensystems:
Selten: Anstieg der Anfallshäufigkeit bei
Epileptikern (siehe auch Abschnitt “Wechselwirkungen”)
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am Verabreichungsort:
Gelegentlich: Nach der Anwendung von
Calciumfolinat als Injektionslösung wurde Fieber
beobachtet.
Kombinationstherapie mit
5-Fluorouracil
Im Allgemeinen hängt das Sicherheitsprofil von
dem für 5-Fluorouracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt
durch die Verstärkung der durch 5-Fluorouracil induzierten
Toxizitäten
Monatliches Therapieprotokoll:
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen und Übelkeit
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr häufig: (schwere) muköse
Toxizität
Keine Verstärkung der anderen durch
5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten (z.B.
Neurotoxizität).
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Durchfall höheren Schweregrades und Dehydrierung, die eine stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen und sogar zum Tod führen können.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchstechflasche und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen :
Nicht über 25ºC lagern.
Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C).
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Nach Anbruch Rest verwerfen.
Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung:
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten, aseptischen Bedingungen erfolgt ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C aufzubewahren.
Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Geben Sie angebrochene oder leere Behältnisse bei Ihrem Apotheker ab. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6. WEITERE Informationen
Was CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 10 mg/ml enthält:
Der Wirkstoff ist: Calciumfolinat
1 ml Injektionslösung enthält 10,7 mg Calciumfolinat, entsprechend 10 mg Folinsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke, Stickstoff (als Schutzgas)
Darreichungsform und Inhalt der Packung:
Injektionslösung
Originalpackungen mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen mit je 5 ml, 10ml, 20 ml, 35 ml, 50 ml oder 100 ml Injektionslösung.
Pharmazeutischer Unternehmer
O.R.C.A. PHARM GmbH
Am Schwadergraben 15
D-82377 Penzberg
Telefon: 08856-80 39 93
Telefax: 08856-80 39 94
Internet www.orcapharm.de
E-Mail: zentrale@orcapharm.de
Hersteller verantwortlich für die Endfreigabe
Pharma Wolfratshausen GmbH
Pfaffenriederstrasse 5
D-82515 Wolfratshausen
Telefon: 08171-414 0
Telefax: 08171-414 105
Internet www.haupt-pharma.de
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