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Cabergolin - 1 A Pharma 2 Mg Tabletten

Document: 24.06.2013   Fachinformation (deutsch) change

Zul.Nr. 77745.00.00/77746.00.00 Verfahrens-Nr. SE/H/0901



Fachinformation



1. Bezeichnung der Arzneimittel


Cabergolin - 1 A Pharma® 1 mg Tabletten

Cabergolin - 1 A Pharma® 2 mg Tabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Cabergolin - 1 A Pharma1 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 1 mg Cabergolin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 75,4 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


Cabergolin - 1 A Pharma2 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 2 mg Cabergolin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 150,8 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Cabergolin - 1 A Pharma1 mg Tabletten

Weiße, ovale, unbeschichtete Tablette mit Bruchkerbe und der Prägung „C1“ auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.


Cabergolin - 1 A Pharma2 mg Tabletten

Weiße, ovale, unbeschichtete, bikonvexe Tablette mit Bruchkerbe und der Prägung „C2“ auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.



4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung des Morbus Parkinson

Wenn eine Behandlung mit einem Dopaminagonisten in Erwägung gezogen wird, ist Cabergolin als „Second-line-Therapie“ zur Behandlung der Anzeichen und Symptome einer Parkinsonerkrankung bei Patienten, die eine Behandlung mit einer Nicht-Ergot-Verbindung nicht vertragen haben oder bei denen diese ohne Wirkung bleibt, als Monotherapie oder als unterstützende Behandlung zu Levodopa mit Dopadecarboxylasehemmer angezeigt.


Die Behandlung soll durch einen Spezialisten initiiert werden. Der Nutzen einer fortdauernden Behandlung soll regelmäßig unter Berücksichtigung des Risikos fibrotischer Reaktionen und einer Valvulopathie neu beurteilt werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 4.8).



4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Cabergolin ist zum Einnehmen bestimmt.


Um das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen zu reduzieren, wird bei allen Anwendungsgebieten empfohlen, dass Cabergolin zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wird.


Die maximale Dosis beträgt 3 mg Cabergolin pro Tag.


Erwachsene und ältere Patienten

Wie bei Dopaminagonisten zu erwarten, scheint das Ansprechen auf die Dosis sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Nebenwirkungen mit der individuellen Empfindlichkeit zusammenzuhängen. Die Einstellung auf die optimale Dosis sollte durch initiale langsame Dosistitration beginnend mit 0,5 mg Cabergolin (De-novo-Patienten) und 1 mg Cabergolin (Patienten unter Levodopa) täglich erfolgen. Die Dosierung von gleichzeitig verabreichtem Levodopa kann schrittweise verringert werden, während die Dosis von Cabergolin erhöht wird, bis ein optimales Gleichgewicht erreicht ist.

Wegen der langen Halbwertszeit des Wirkstoffs sollte die Steigerung der täglichen Dosis wöchentlich (erste Wochen) oder alle 2 Wochen in Schritten zu 0,5-1 mg Cabergolin erfolgen, bis die optimale Dosis erreicht wurde.


Die empfohlene therapeutische Dosierung liegt bei 2-3 mg Cabergolin pro Tag als adjuvante Therapie zu Levodopa/Carbidopa. Cabergolin sollte als tägliche Einzeldosis eingenommen werden.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Cabergolin wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht, da die Parkinson’sche Krankheit in dieser Population nicht auftritt.


Anwendung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Für Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen oder terminalem Nierenversagen siehe Abschnitt 4.4.



4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegen Cabergolin, andere Ergotalkaloide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

- Präeklampsie, Eklampsie

- unkontrollierte Hypertonie

- fibrotische Veränderungen an Lunge, Herzbeutel und im Retroperitonealraum in der Vorgeschichte

- bei Langzeitbehandlung: echokardiographischer Nachweis einer Herzklappenerkrankung vor der Behandlung (siehe Abschnitt 4.4 Fibrose und Herzklappenveränderung und mögliche klinische Begleiterscheinungen)


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Allgemein

Bei Patienten mit Nieren- und Lebererkrankungen liegen nur begrenzte Daten zur Beurteilung der Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Cabergolin vor. Wie bei anderen Ergotalkaloiden sollte Cabergolin Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen, Hypotonie, Raynaud-Syndrom, peptischen Ulzera oder gastrointestinalen Blutungen mit Vorsicht gegeben werden.


Die Wirkungen von Alkohol auf die Gesamtverträglichkeit von Cabergolin sind bisher nicht bekannt.


Bei Patienten mit schweren psychischen, insbesondere psychotischen Störungen in der Anamnese, oder bei Patientinnen, bei denen das Risiko einer postpartalen Psychose besteht, sollte die Anwendung von Cabergolin mit Vorsicht erfolgen.


Fibrose und Herzklappenveränderung und mögliche klinische Begleiterscheinungen

Fibrotische und seröse entzündliche Erkrankungen wie Pleuritis, Pleuraerguss, Pleurafibrose, Lungenfibrose, Perikarditis, Perikarderguss, Herzklappenveränderungen an einer oder mehreren Herzklappen (Aorten-, Mitral-, Trikuspidalklappe) oder eine retroperitoneale Fibrose sind nach längerer Anwendung von Ergotamin-Derivaten mit agonistischer Wirkung am Serotonin 5HT2B-Rezeptor, wie Cabergolin, aufgetreten. In einigen dieser Fälle besserten sich die Symptome oder der Ausprägungsgrad der Herzklappenveränderung nach Beendigung der Cabergolin-Behandlung.


Die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) war in Verbindung mit einem Pleuraerguss/einer Fibrose pathologisch erhöht. Eine Röntgenaufnahme des Thorax empfiehlt sich bei Patienten mit einem ungeklärten Anstieg der BSG auf pathologische Werte. Die Bestimmung der Serumkreatininwerte kann zur Diagnose von fibrotischen Erkrankungen hilfreich sein. Es wurde berichtet, dass sich Merkmale und Symptome eines Pleuraergusses/einer Lungenfibrose oder Herzklappenveränderung nach Beendigung der Behandlung mit Cabergolin besserten (siehe Abschnitt 4.3).


Herzklappenveränderungen traten im Zusammenhang mit kumulierten Dosen auf, daher sollten Patienten mit der niedrigsten wirksamen Dosis behandelt werden. Bei jeder Kontrolle sollte das Nutzen-Schaden-Verhältnis der Cabergolin-Behandlung für den Patienten neu bewertet werden, um über die Eignung einer Fortsetzung der Behandlung mit Cabergolin zu entscheiden.


Vor Einleitung einer Langzeitbehandlung

Vor Beginn der Behandlung muss bei allen Patienten eine kardiovaskuläre Untersuchung, einschließlich Echokardiogramm, vorgenommen werden, um das mögliche Vorliegen einer asymptomatischen Herzklappenerkrankung abzuklären. Vor Behandlungsbeginn ist auch eine Bestimmung der BSG oder anderer Entzündungsmarker, eine Röntgenaufnahme des Thorax bzw. eine Prüfung der Lungenfunktion und der Nierenfunktion angebracht.


Es ist nicht bekannt, ob eine Cabergolin-Behandlung bei Patienten mit Herzklappenregurgitation die zugrunde liegende Erkrankung verschlechtern kann. Wenn eine fibrotische Herzklappenerkrankung festgestellt wird, darf der Patient nicht mit Cabergolin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).


Während der Langzeitbehandlung

Da fibrotische Erkrankungen schleichend beginnen können, müssen in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen auf Zeichen einer fortschreitenden Fibrose durchgeführt werden.


Während der Behandlung ist daher insbesondere auf folgende Zeichen und Symptome zu achten:


Ein klinisch diagnostisches Monitoring hinsichtlich der Entwicklung einer fibrotischen Erkrankung ist dementsprechend unbedingt nötig. Die erste Echokardiographie nach Behandlungsbeginn muss innerhalb von 3-6 Monaten durchgeführt werden. Danach muss die Häufigkeit weiterer Echokardiographien unter Berücksichtigung geeigneter individueller klinischer Befunde, vor allem der oben genannten Zeichen und Symptome, festgelegt werden, mindestens jedoch alle 6-12 Monate.


Wenn durch eine Echokardiographie eine neu diagnostizierte oder zunehmende Regurgitation, Einschränkung der Klappenbeweglichkeit oder Klappensegelverdickung festgestellt wird, muss die Behandlung mit Cabergolin abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.3).


Die Notwendigkeit weiterer klinischer Untersuchungen (z. B. körperliche Untersuchung, einschließlich sorgfältiger Herzauskultation, Röntgenaufnahme, Computertomographie) sollte von Fall zu Fall entschieden werden.


Weitere Untersuchungen, wie Bestimmung der BSG und der Serumkreatininwerte, sollten vorgenommen werden, wenn sie zur Bestätigung der Diagnose einer fibrotischen Erkrankung erforderlich sind.


Hypotonie

Nach Anwendung von Cabergolin kann es innerhalb von 6 Stunden zu symptomatischer Hypotonie kommen: wenn Cabergolin gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet wird, die bekanntermaßen den Blutdruck senken, ist daher besondere Vorsicht geboten. Aufgrund der Eliminationshalbwertszeit können die hypotonen Wirkungen nach Beendigung der Therapie über einige Tage fortbestehen. Eine Überwachung der Behandlung mit regelmäßigen Kontrollen des Blutdrucks wird in den ersten 3-4 Tagen nach Therapiebeginn empfohlen.


Somnolenz/plötzliches Einschlafen

Cabergolin wurde bei Parkinson-Patienten mit Somnolenz und Episoden plötzlichen Einschlafens in Verbindung gebracht. Es wurde über plötzliches Einschlafen während alltäglicher Aktivitäten, in einigen Fällen ohne vorheriges Erkennen oder Warnzeichen, berichtet. Patienten müssen davon unterrichtet und darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Cabergolin beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen Vorsicht walten zu lassen.


Patienten, bei denen bereits Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens aufgetreten sind, dürfen während der Behandlung mit Cabergolin keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen (siehe Abschnitt 4.7). Darüber hinaus ist eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie in Erwägung zu ziehen.


Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Wenn sich solche Symptome entwickeln, sollte eine Dosisreduktion bzw. eine ausschleichende Behandlung in Erwägung gezogen werden.


Niereninsuffizienz

Bei mittelschweren bis schweren Nierenerkrankungen wurden insgesamt keine allgemeinen Abweichungen bei der Pharmakokinetik von Cabergolin beobachtet. Bei Patienten mit terminalem Nierenversagen sowie bei Hämodialyse-Patienten wurde die Pharmakokinetik von Cabergolin nicht untersucht; bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.


Leberinsuffizienz

Bei Patientinnen mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollte die Anwendung niedrigere Dosierungen erwogen werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Klasse C), die eine Einmaldosis von 1 mg erhielten, wurde im Vergleich zu gesunden Probanden und Patienten mit weniger stark ausgeprägter Leberinsuffizienz, ein Anstieg der AUC beobachtet.


Bei diesen Patienten sollte Cabergolin vorsichtig dosiert werden, und es wird empfohlen, die Tagesdosis auf maximal 1 mg zu beschränken.


Orthostatische Hypotension

Bei der Behandlung mit Cabergolin kann es insbesondere während der ersten Tage der Behandlung zu einer orthostatischen Hypotonie kommen. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe von Cabergolin mit anderen Arzneimitteln, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben.


Sonstiges

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Eine gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen

Bei Kombination mit Makrolidantibiotika (wie z. B. Erythromycin) wurden erhöhte Bromocriptin-Plasmaspiegel festgestellt. Die Auswirkungen von Makrolidantibiotika auf die Plasmaspiegel von Cabergolin bei gleichzeitiger Anwendung wurden nicht untersucht. Die Kombination ist zu vermeiden, da sie zu erhöhten Cabergolin-Plasmaspiegeln führen kann.


Cabergolin wirkt über eine direkte Stimulation der Dopaminrezeptoren. Daher sollte es nicht mit Arzneimitteln mit einer dopaminantagonistischen Wirkung kombiniert werden (z. B. Phenothiazine, Butyrophenone, Thioxanthene, Metoclopramid), da diese die therapeutische Wirkung von Cabergolin reduzieren können.


Zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Cabergolin und anderen Ergotalkaloiden liegen keine Informationen vor. Von einer Langzeitbehandlung mit Cabergolin in Kombination mit diesen Arzneimitteln wird daher abgeraten.


Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln sollten in Betracht gezogen werden.


Die gleichzeitige Anwendung von nicht Dopamin-agonistischen Anti-Parkinson-Mitteln (z.B. Selegilin, Amantadin, Biperiden, Trihexyphenidyl) war in den klinischen Studien bei Patienten, die Cabergolin erhielten, erlaubt.


In Studien an Patienten mit Parkinson-Krankheit wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit L-Dopa oder Selegilin beobachtet. Pharmakokinetische Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln können auf Basis der bisher vorliegenden Informationen zum Metabolismus von Cabergolin nicht vorhergesagt werden.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

In einer zwölfjährigen Beobachtungsstudie zum Ausgang von Schwangerschaften nach einer Behandlung mit Cabergolin liegen Informationen über 256 Schwangerschaften vor. Bei 17 dieser 256 Schwangerschaften (6,6%) traten schwerwiegende kongenitale Anomalien oder Fehlgeburten auf. Es liegen Daten von 23/258 Säuglingen vor, die insgesamt 27 geringfügige bzw. schwerwiegende Missbildungen bei der Geburt aufwiesen. Am häufigsten traten Missbildungen der Skelettmuskulatur (10), gefolgt von Herz- und Lungenanomalien (5) auf. Es gibt weder Daten zu perinatalen Erkrankungen noch zur Langzeitentwicklung von Säuglingen nach einer Cabergolin-Exposition in utero. Aufgrund aktueller Literatur beträgt die Prävalenz von schwerwiegenden kongenitalen Anomalien in der allgemeinen Bevölkerung mindestens 6,9% und sie schwankt zwischen unterschiedlichen Populationen. Ein erhöhtes Risiko kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, da in der Studie keine Kontrollgruppe vorgesehen war.

Eine Schwangerschaft sollte vor der Anwendung von Cabergolin ausgeschlossen und nach der Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 1 Monat verhindert werden.


Cabergolin hat sich bei Ratten als plazentagängig erwiesen. Es ist nicht bekannt, ob dies auch beim Menschen der Fall ist.



Wegen der begrenzten Erfahrungen mit der Anwendung von Cabergolin in der Schwangerschaft sollte Cabergolin vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden. Falls die Patientin während der Behandlung schwanger wird, muss die Behandlung mit Cabergolin unverzüglich abgebrochen werden. Während der Schwangerschaft sind diese Patientinnen sorgfältig auf eine schwangerschaftsbedingte Hypophysenvergrößerung zu überwachen.


Cabergolin sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es eindeutig erforderlich ist.


Bei Frauen mit hyperprolaktinämischem Hypogonadismus stellt Cabergolin die Ovulation und Fruchtbarkeit wieder her: Da eine Schwangerschaft vor Wiedereinsetzen der Menstruation eintreten kann, wird während der amenorrhoischen Phase empfohlen zu überprüfen, ob eine Schwangerschaft vorliegt und wenn die Menstruation wieder eingesetzt hat, jedes Mal wenn sich die Menstruation um mehr als 3 Tage verspätet. Frauen, die nicht schwanger werden wollen, sollte angeraten werden, während der Behandlung und nach Absetzen von Cabergolin eine wirksame nichthormonelle Kontrazeption anzuwenden. Aufgrund der begrenzten Erfahrung bezüglich der Sicherheit einer Cabergolin-Exposition des Fetus wird angeraten, dass Frauen mit Kinderwunsch frühestens 1 Monat nach Absetzen von Cabergolin schwanger werden sollen, da bei manchen Patientinnen die Ovulationszyklen 6 Monate nach Absetzen fortbestehen. Sollte während der Behandlung eine Schwangerschaft eintreten, muss Cabergolin abgesetzt werden. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Frauen, die schwanger geworden sind, untersucht werden, um Anzeichen einer Hypophysenvergrößerung feststellen zu können, da während der Schwangerschaft eine Ausdehnung eines bestehenden Hypophysentumors auftreten kann.


Die Kontrazeption ist nach Absetzen von Cabergolin mindestens 4 Wochen lang fortzusetzen.



Stillzeit

Cabergolin soll bei Müttern, die sich für das Stillen ihrer Säuglinge entschieden haben, nicht angewendet werden, da es die Milchbildung verhindert. Beim Menschen liegen zum Übertritt des Wirkstoffs in die Muttermilch keine Informationen vor; bei Ratten werden Cabergolin und/oder seine Metaboliten allerdings in die Milch ausgeschieden.


Frauen sollten dazu angehalten werden, während der Therapie mit Cabergolin nicht zu stillen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Cabergolin senkt den Blutdruck, was die Reaktionen bestimmter Patienten beeinträchtigen kann. Dies sollte in Situationen, in denen eine hohe Aufmerksamkeit erforderlich ist, wie z. B. beim Führen eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen, berücksichtigt werden.


Patienten, die mit Cabergolin behandelt werden und über Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens berichten, müssen angewiesen werden, so lange kein Fahrzeug zu führen oder Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine verminderte Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen oder des Todes (z.B. Bedienen von Maschinen) aussetzt, bis diese wiederkehrenden Einschlafereignisse und die Somnolenz nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt 4.4 Somnolenz/plötzliches Einschlafen).



4.8 Nebenwirkungen


Die Nebenwirkungen sind gewöhnlich dosisabhängig und lassen sich durch eine allmähliche Verminderung der Dosis reduzieren.


Ungefähr 1070 Parkinson-Patienten haben im Rahmen von klinischen Studien Cabergolin als adjuvante Therapie gemeinsam mit L-Dopa erhalten; bei 74 % dieser Patienten trat mindestens ein unerwünschtes Ereignis auf, wobei diese Ereignisse zumeist von leichter bis mittelstarker Ausprägung und vorübergehender Art waren und nur bei einem kleinen Anteil der Fälle einen Behandlungsabbruch nach sich zogen.



Anstiege der Triglyceride um mehr als 30 % über dem oberen Grenzwert des Referenzbereichs des Labors wurden in klinischen Studien bei 6,8 % der mit Cabergolin behandelten Patienten beobachtet, deren Baseline-Werte im Normbereich lagen. In den meisten Fällen waren diese Anstiege vorübergehender Natur. Insgesamt waren in der Gruppe der mit Cabergolin behandelten Patienten keine klaren Hinweise auf Anstiege im Zeitverlauf oder signifikante Übergänge von normalen zu abnormen Werten zu verzeichnen.



Folgende Nebenwirkungen wurden in den nachstehenden Häufigkeiten während der Behandlung mit Cabergolin beobachtet und berichtet: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)





Neu diagnostizierte Parkinson-Patienten

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Halluzinationen, Schlafstörungen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Benommenheit, Dyskinesien


Gefäßerkrankungen

Häufig: orthostatische Hypotonie


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit

Häufig: Verstopfung, Dyspepsie, Gastritis, Erbrechen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort

Sehr häufig: periphere Ödeme


Als Zusatztherapie zu Levodopa

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Verwirrtheit, Halluzinationen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Benommenheit, Dyskinesien

Gelegentlich: Hyperkinesien


Herzerkrankungen

Häufig: Angina pectoris


Gefäßerkrankungen

Häufig: orthostatische Hypotonie

Gelegentlich: Erythromelalgie


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Pleuraerguss, Lungenfibrose


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit

Häufig: Dyspepsie, Gastritis, Erbrechen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: periphere Ödeme


Untersuchungen

Häufig: Verringerung des Hämoglobinwerts, des Hämatokrits und/oder der roten Blutzellen (auf mehr als 15% gegenüber dem Ausgangswert)


Beobachtungen nach Markteinführung

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktion


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Libidosteigerung

Gelegentlich: Wahnvorstellungen, psychotische Störungen

Nicht bekannt: Aggression, Hypersexualität, pathologisches Spielen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Somnolenz

Nicht bekannt: plötzliches Einschlafen, Synkope


Herzerkrankungen

Sehr häufig: Herzklappenveränderungen (einschließlich Regurgitationen) und damit verbundene Erkrankungen (Perikarditis und Perikarderguss)


Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: Vasospasmen in Fingern und Zehen


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Dyspnoe

Sehr selten: Fibrose

Nicht bekannt: Atemstörung, respiratorische Insuffizienz


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: anormale Leberfunktion


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Ausschlag

Nicht bekannt: Alopezie


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt: Krämpfe in den Beinen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Asthenie

Gelegentlich: Ödeme, Müdigkeit


Untersuchungen

Häufig: anormaler Leberfunktionstest

Nicht bekannt: erhöhte Kreatininphosphokinase-Werte


Andere:

Nebenwirkungen, die bei der Anwendung niedrigerer Dosen von Cabergolin (0,25 -2 mg/Woche) berichtet wurden und nicht oben aufgeführt sind:


Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Psychiatrische Erkrankungen: Depression

Erkrankungen des Nervensystems: Parästhesie

Herzerkrankungen: Palpitationen

Erkrankungen der Haut und Unterhautzellgewebes: Gesichtsröte


Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Augenerkrankungen: Hemianopsie

Gefäßerkrankungen: Nasenbluten


Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Krämpfe in den Fingern


Impulskontrollstörungen

Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit Überdosierungen vor, aber Beobachtungen aus tierexperimentellen Untersuchungen deuten darauf hin, dass infolge einer Überstimulierung der Dopaminrezeptoren Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, orthostatische Hypotonie, Blutdruckabfall, Verwirrtheit/Psychosen oder Halluzinationen zu erwarten sind.


Wo es indiziert ist, müssen unterstützende Maßnahmen zur Entfernung von nicht resorbiertem Wirkstoff und zur Blutdruckstabilisierung ergriffen werden. Zusätzlich kann die Gabe von Dopaminantagonisten ratsam sein.




5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopamin-Agonisten

ATC-Code: N04B C06


Cabergolin ist ein synthetisches Ergotalkaloid und ein Ergolinderivat mit lang anhaltenden dopaminagonistischen Wirkungen und prolaktinhemmenden Eigenschaften. Eine zentrale dopaminerge Wirkung über eine Stimulation der D2-Rezeptoren wird durch höhere Dosen erreicht als durch jene, die die Prolaktinserumspiegel senken.


Kontrollierte klinische Studien haben ergeben, dass Cabergolin nach der Titration in einer durchschnittlichen Dosis von 4 mg/Tag wirksam ist (bis zu 5-6 mg Cabergolin/Tag in verschiedenen Studien). Allerdings sollte die Dosis aufgrund des Risikos einer Herzklappenerkrankung und damit verbundenen Erkrankungen (Perikarditis und Perikarderguss) 3 mg Cabergolin/Tag nicht überschreiten. Cabergolin vermindert bei Patienten mit Parkinson-Krankheit unter Behandlung mit Levodopa/Carbidopa die täglichen Fluktuationen der motorischen Funktion. Bei frisch diagnostizierten Patienten hat sich gezeigt, dass Cabergolin als Monotherapie im Vergleich zu Levodopa/Carbidopa etwas weniger häufig eine klinische Verbesserung herbeiführt.


Hinsichtlich der endokrinen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der antiprolaktinämischen Wirkung in Zusammenhang stehen, bestätigen die verfügbaren Daten von Menschen die tierexperimentellen Befunde, die zeigen, dass die Prüfsubstanz eine sehr selektive Wirkung ohne Auswirkungen auf die Basalsekretion von anderen Hypophysenhormonen oder von Kortisol besitzt.


Die pharmakodynamischen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der therapeutischen Wirkung korrelieren, betreffen nur die Blutdrucksenkung. Die maximale blutdrucksenkende Wirkung einer Einzeldosis von Cabergolin tritt gewöhnlich innerhalb der ersten 6 Stunden nach Einnahme des Wirkstoffs auf und ist sowohl hinsichtlich des maximalen Blutdruckabfalls als auch der Häufigkeit dosisabhängig.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach oraler Gabe wird Cabergolin rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration wird nach 0,5-4 Stunden erreicht.


Nahrung scheint keinen Einfluss auf die Resorption und Verfügbarkeit von Cabergolin zu haben.


Verteilung

In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Cabergolin in Konzentrationen von 0,1-10 ng/ml zu 41-42 % an Plasmaproteine gebunden ist.


Biotransformation

Im Urin wurde als Hauptmetabolit 6-Allyl-8b-carboxyergolin identifiziert, das 4-6 % der verabreichten Dosis ausmacht. Auf 3 weitere im Urin identifizierte Metaboliten entfallen insgesamt weniger als 3 % der verabreichten Dosis. Die Metaboliten erwiesen sich hinsichtlich der Hemmung der Prolaktinsekretion in vitroals weitaus schwächer wirksam als Cabergolin.


Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit von Cabergolin ist lang (63-68 Stunden bei gesunden Probanden und 79-115 Stunden bei Patienten mit Hyperprolaktinämie).


Aufgrund der Eliminationshalbwertszeit sollte ein Steady State nach 4 Wochen erreicht werden, was durch die mittleren maximalen Cabergolin-Plasmaspiegel nach einer Einzeldosis (37 ± 8 pg/ml) und nach 4-wöchiger Mehrfachgabe (101 ± 43 pg/ml) von 0,5 mg Cabergolin bestätigt wird.


10 Tage nach der Verabreichung werden ca. 18 % bzw. 72 % der Dosis im Urin bzw. in den Fäzes nachgewiesen. Bei 2-3 % der im Urin wieder gefundenen Dosishandelt es sich um unverändertes Cabergolin.


Linearität/Nicht-Linearität

Das pharmakokinetische Profil verläuft bis zu 7 mg pro Tag linear.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nahezu alle Befunde, die in einer Reihe präklinischer Studien zur Sicherheit erhoben wurden, sind Folge der zentralen dopaminergen Wirkungen von Cabergolin oder der lang anhaltenden Hemmung von Prolaktin bei Spezies (Nager) mit einer spezifischen, anders als beim Menschen gearteten Hormonphysiologie.


Die präklinischen Studien zur Sicherheit von Cabergolin deuten auf einen großen Sicherheitsbereich dieses Wirkstoffs bei Nagern und Affen sowie auf ein fehlendes teratogenes, mutagenes oder kanzerogenes Potential hin.




6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Lactose

Leucin



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


Nach Anbruch 3 Monate verwendbar.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Die Flasche fest verschlossen aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Bernsteinfarbene Glasflasche mit PP-Verschluss und Silicagel-Trockenmittel:


20, 40, 60 und 100 Tabletten



Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


7. Inhaber der Zulassungen


1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Telefon: (089) 6138825-0

Telefax: (089) 6138825-65

E-Mail: medwiss@1apharma.com


8. Zulassungsnummern


Cabergolin - 1 A Pharma1 mg Tabletten

77745.00.00


Cabergolin - 1 A Pharma2 mg Tabletten

77746.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassungen


09.11.2010



10. Stand der Information


Juni 2013


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Stand: 06/2013 II/005 (inkl. IB/09+IB/11) Seite 21 von 22