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Cabergolin Hexal 3 Mg Tabletten

Document: 09.12.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1.    Bezeichnung des Arzneimittel Cabergolin HEXAL® 3 mg Tabletten

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung Jede Tablette enthält 3 mg Cabergolin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält

226.2    mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform Tablette

Weiße, runde, bikonvexe und unbeschichtete Tablette mit dreigliedriger Bruchkerbe auf beiden Seiten. Durchmesser 8,6 - 9,1 mm.

Die Tablette kann in drei gleiche Dosen geteilt werden (siehe Abschnitt

4.2    für detaillierte Informationen)

rviiMiäuie Angaben


4.

4.1    Anwendungsgebiete

Behandlung des Morbus Parkinson

Wenn eine Behandlung mit einem Dopaminagonisten in Erwägung gezogen wird, ist Cabergolin als Therapie der zweiten Wahl zur Behandlung des Morbus Parkinson bei Patienten, die eine Behandlung mit einer Nicht-Ergot-Verbindung nicht vertragen oder bei denen diese nicht wirksam ist, als Monotherapie oder als Zusatztherapie zu Levodopa zusammen mit einem Dopadecarboxylasehemmer angezeigt.

Die Behandlung muss durch einen Spezialisten initiiert werden. Der Nutzen einer fortdauernden Behandlung muss regelmäßig unter Berücksichtigung des Risikos fibrotischer Reaktionen und Herzklappenveränderungen neu beurteilt werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 4.8).

Cabergolin HEXAL ist zum Einnehmen bestimmt.

Um das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen zu reduzieren, wird bei allen Anwendungsgebieten empfohlen, dass Cabergolin zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wird.

Die maximale Dosis beträgt 3 mg Cabergolin pro Tag.

Durch Drücken mit dem Daumen auf die Mitte der Tablette kann die Tablette in drei gleiche Teile geteilt werden. Die Tablette muss mit der tieferen Bruchkerbe nach oben auf eine harte, flache Unterlage gelegt werden.

Erwachsene und ältere Patienten

Wie bei Dopaminagonisten zu erwarten, scheint das Ansprechen auf die Dosis sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Nebenwirkungen mit der individuellen Empfindlichkeit zusammenzuhängen. Die Einstellung auf die optimale Dosis sollte durch langsame initiale Dosistitration beginnend mit 0,5 mg Cabergolin (De-novo-Patienten) und 1 mg Cabergolin (Patienten unter Levodopa) täglich erfolgen. Die Dosierung von gleichzeitig verabreichtem Levodopa kann schrittweise verringert werden, während die Dosis von Cabergolin erhöht wird, bis ein optimales Gleichgewicht erreicht ist. Aufgrund der langen Halbwertszeit von Cabergolin sollte die Steigerung der täglichen Dosis um 0,5 mg bis 1 mg in wöchentlichen (erste Wochen) oder zweiwöchtentlichen Abständen bis zum Erreichen der optimalen Dosis erfolgen.

Die empfohlene therapeutische Dosierung liegt bei 2 - 3 mg Cabergolin pro Tag als Zusatztherapie zu Levodopa/Carbidopa. Cabergolin sollte als tägliche Einzeldosis eingenommen werden.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Cabergolin wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht, da die Parkinson’sche Krankheit diese Patientengruppe nicht betrifft.

Anwendung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung oder terminaler Niereninsuffizienz: siehe Abschnitt 4.4.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen Cabergolin, andere Ergotalkaloide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

-    fibrotische Veränderungen an Lunge, Herzbeutel und im Retroperitonealraum in der Vorgeschichte

-    bei Langzeitbehandlung: echokardiographischer Nachweis einer Herzklappenerkrankung vor der Behandlung (siehe Abschnitt 4.4 Fibrose und Herzklappenveränderung und mögliche klinische Begleiterscheinungen)

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemein

Wie bei anderen Ergotderivaten sollte die Anwendung von Cabergolin bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen, Hypotonie, Raynaud-Syndrom, peptischen Ulzera oder gastrointestinalen Blutungen mit Vorsicht erfolgen.

Die Wirkungen von Alkohol auf die Gesamtverträglichkeit von Cabergolin sind bisher nicht bekannt.

Bei Patienten mit schweren psychischen, insbesondere psychotischen Störungen in der Anamnese sollte die Anwendung von Cabergolin mit Vorsicht erfolgen.

Leberinsuffizienz

Bei Patientinnen mit schwerer Leberinsuffizienz sollte eine niedrigere Dosis von Cabergolin erwogen werden. Im Vergleich zu gesunden Probanden und Patienten mit weniger stark eingeschränkter Leberfunktion wurde bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse C) nach einer Einmalgabe von 1 mg eine Erhöhung der AUC festgestellt.

Orthostatische Hypotonie

Bei der Behandlung mit Cabergolin kann es insbesondere während der ersten Tage der Behandlung zu einer orthostatischen Hypotonie kommen. Es wird zur Vorsicht geraten bei gleichzeitiger Gabe von Cabergolin mit anderen Arzneimitteln, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben.

Fibrose und Herzklappenveränderung und mögliche klinische Begleiterscheinungen

Fibrotische und seröse entzündliche Erkrankungen wie Pleuritis, Pleuraerguss, Pleurafibrose, Lungenfibrose, Perikarditis, Perikarderguss, Herzklappenveränderungen an einer oder mehreren Herzklappen (Aorten, Mitral-, Trikuspidalklappe) oder eine retroperitoneale Fibrose sind nach längerer Anwendung von Ergotamin-Derivaten mit agonistischer Wirkung am Serotonin 5HT2B-Rezeptor, wie Cabergolin, aufgetreten. In einigen dieser Fälle besserten sich die Symptome oder der Ausprägungsgrad der Herzklappenveränderung nach Beendigung der Cabergolin-Behandlung.

Die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) war in Verbindung mit einem Pleuraerguss/einer Fibrose pathologisch erhöht. Eine Röntgenaufnahme des Thorax empfiehlt sich bei Patienten mit einem ungeklärten Anstieg der BSG auf pathologische Werte. Die Bestimmung der Serumkreatininwerte kann auch zur Diagnose von fibrotischen Erkrankungen hilfreich sein. Es wurde berichtet, dass die Beendigung der Behandlung mit Cabergolin zu einer Besserung der Merkmale und Symptome eines Pleuraergusses/einer Lungenfibrose oder Herzklappenveränderung führte (siehe Abschnitt 4.3).

Herzklappenveränderungen traten im Zusammenhang mit kumulierten Dosen auf, daher sollten Patienten mit der niedrigsten wirksamen Dosis behandelt werden. Bei jeder Kontrolle sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Cabergolin-Behandlung für den Patienten neu bewertet werden, um über die Eignung einer Fortsetzung der Behandlung mit Cabergolin zu entscheiden.

Vor Einleitung einer Langzeitbehandlung Vor Beginn der Behandlung muss bei allen Patienten eine kardiovaskuläre Untersuchung, einschließlich Echokardiogramm, vorgenommen werden, um das mögliche Vorliegen einer asymptomatischen Herzklappenerkrankung abzuklären. Vor Behandlungsbeginn ist als Basisuntersuchung auch eine Bestimmung der BSG oder anderer Entzündungsmarker, eine Röntgenaufnahme des Thorax bzw. eine Prüfung der Lungenfunktion und der Nierenfunktion angebracht.

Es ist nicht bekannt, ob eine Cabergolin-Behandlung bei Patienten mit Herzklappenregurgitation die zugrunde liegende Erkrankung verschlechtern kann. Wenn eine fibrotische Herzklappenerkrankung festgestellt wird, darf der Patient nicht mit Cabergolin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).

Während der Langzeitbehandlung

Da fibrotische Erkrankungen schleichend beginnen können, müssen in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen auf mögliche Manifestationen einer fortschreitenden Fibrose durchgeführt werden.

Während der Behandlung ist daher insbesondere auf folgende Zeichen und Symptome zu achten:

-    pleuropulmonale Erkrankungen wie Dyspnoe, Kurzatmigkeit, persistierender Husten oder Brustschmerz

-    Niereninsuffizienz oder urethrale/abdominelle Gefäßverengung, eventuell mit Schmerzen in der Lendengegend und Ödemen der unteren Extremitäten, sowie jede Art abdomineller Raumforderung oder Druckempfindlichkeit als Hinweis auf eine retroperitoneale Fibrose

-    Herzinsuffizienz; eine Herzklappenfibrose und Perikardfibrose manifestieren sich oft als Herzinsuffizienz. Eine Herzklappenfibrose und konstriktive Perikarditis muss deshalb beim Auftreten entsprechender Symptome ausgeschlossen werden.

Ein klinisch diagnostisches Monitoring hinsichtlich der Entwicklung einer fibrotischen Erkrankung ist dementsprechend unbedingt notwendig. Die erste Echokardiographie nach Behandlungsbeginn muss innerhalb von 3 -6 Monaten durchgeführt werden. Danach muss die Häufigkeit weiterer Echokardiographien unter Berücksichtigung geeigneter individueller klinischer Befunde, vor allem der oben genannten Zeichen und Symptome, festgelegt werden, mindestens jedoch alle 6 - 12 Monate.

Wenn durch eine Echokardiographie eine neu diagnostizierte oder zunehmende Herzklappenregurgitation, Einschränkung der Klappenbeweglichkeit oder Klappensegelverdickung oder eine fibrotische Herzklappenerkrankung festgestellt wird, muss die Behandlung mit Cabergolin abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.3).

Die Notwendigkeit weiterer klinischer Untersuchungen (z. B. körperliche Untersuchung, einschließlich sorgfältiger Herzauskultation, Röntgenaufnahme, Computertomographie) sollte von Fall zu Fall entschieden werden.

Weitere Untersuchungen, wie Bestimmung der BSG und der Serumkreatininwerte, sollten vorgenommen werden, wenn sie zur Bestätigung der Diagnose einer fibrotischen Erkrankung erforderlich sind.

Hypotonie

Nach Anwendung von Cabergolin kann es innerhalb von 6 Stunden zu symptomatischer Hypotonie kommen: wenn Cabergolin gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet wird, die bekanntermaßen den Blutdruck senken, ist daher besondere Vorsicht geboten. Aufgrund der Eliminationshalbwertszeit können die hypotonen Wirkungen nach Beendigung der Therapie über einige Tage fortbestehen. Eine Überwachung der Behandlung mit regelmäßigen Kontrollen des Blutdrucks wird in den ersten 3 - 4 Tagen nach Therapiebeginn empfohlen.

Somnolenz/ plötzliches Einschlafen

Cabergolin wurde bei Parkinson-Patienten mit Somnolenz und Episoden plötzlichen Einschlafens in Verbindung gebracht. Es wurde über plötzliches Einschlafen während alltäglicher Aktivitäten, in einigen Fällen ohne vorheriges Erkennen oder Warnzeichen, berichtet. Patienten müssen darüber informiert und darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Cabergolin beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen Vorsicht walten zu lassen.

Patienten, bei denen bereits Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens aufgetreten sind, dürfen während der Behandlung mit Cabergolin keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen (siehe Abschnitt 4.7). Darüber hinaus kann eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.7).

Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Wenn sich solche Symptome entwickeln, sollte eine Dosisreduktion bzw. eine ausschleichende Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Niereninsuffizienz

Bei mittelschweren bis schweren Nierenerkrankungen wurden insgesamt keine Abweichungen bei der Pharmakokinetik von Cabergolin beobachtet. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz sowie bei HämodialysePatienten wurde die Pharmakokinetik von Cabergolin nicht untersucht; bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.

Sonstiges

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cabergolin HEXAL nicht einnehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von nicht dopaminagonistischen AntiParkinson-Mitteln (z.B. Selegilin, Amantadin, Biperiden, Trihexyphenidyl) war in den klinischen Studien bei Patienten, die Cabergolin erhielten, erlaubt.

In den Studien, in denen pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Cabergolin und L-Dopa oder Selegilin untersucht wurden, wurden keine Interaktionen beobachtet.

Zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Cabergolin und anderen Ergotalkaloiden liegen keine Informationen vor. Von einer Langzeitbehandlung mit Cabergolin in Kombination mit diesen Arzneimitteln wird daher abgeraten.

Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln sollten berücksichtigt werden.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln können auf Grundlage der bisher vorliegenden Informationen zum Metabolismus von Cabergolin nicht vorhergesagt werden.

Da die therapeutische Wirkung von Cabergolin durch die direkte Stimulation der Dopaminrezeptoren vermittelt wird, sollten Arzneimittel mit dopaminantagonistischer Wirkung (wie Phenothiazine, Butyrophenone, Thioxanthene, Metoclopramid) nicht gleichzeitig angewendet werden, da diese die therapeutische Wirkung von Cabergolin reduzieren können.

Analog zu anderen Ergotalkaloidderivaten sollte Cabergolin nicht zusammen mit Makrolidantibiotika (z. B. Erythromycin) gegeben werden, da diese die systemische Bioverfügbarkeit erhöhen können.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt keine angemessenen und kontrollierten Studien zur Anwendung von Cabergolin bei schwangeren Frauen. In Tierstudien wurde kein teratogener Effekt festgestellt, jedoch wurden eine reduzierte Fertilität und Embryotoxizität in Verbindung mit der pharmakodynamischen Aktivität von Cabergolin beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Aus einer Beobachtungsstudie über 12 Jahre zum Ausgang von Schwangerschaften nach einer Cabergolin-Therapie liegen Informationen über 256 Schwangerschaften vor. Bei 17 dieser 256 Schwangerschaften (6,6 %) kam es zu schweren angeborenen Missbildungen oder einer Fehlgeburt. Über 23 von insgesamt 258 Kindern, welche 27 schwere oder leichte neonatale Abnormalitäten aufwiesen, liegen Daten vor. Muskuloskelettale Fehlbildungen waren die häufigsten neonatalen Abnormalitäten (10), gefolgt von kardiopulmonalen Fehlbildungen (5). Zu perinatalen Störungen oder der Langzeitentwicklung von Kindern nach einer Cabergolin-Exposition in utero liegen keine Daten vor. Auf der

Grundlage aktueller Literatur liegt die Prävalenz von schweren angeborenen Missbildungen in der Allgemeinbevölkerung bei 6,9 % oder höher und sie schwankt zwischen unterschiedlichen Populationen. Da es keine Kontrollgruppe gab, ist es nicht möglich genau zu sagen, ob ein erhöhtes Risiko besteht.

Während der Behandlung mit Cabergolin wird eine effektive Kontrazeption empfohlen.

Cabergolin sollte während der Schwangerschaft nur bei klarer Indikationsstellung und nur im Anschluss an eine eingehende Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden.

Aufgrund der langen Halbwertszeit des Arzneimittels und der begrenzten Erfahrungen zur in utero-Exposition sollten Frauen, die eine Schwangerschaft planen, die Einnahme von Cabergolin einen Monat vor der geplanten Empfängnis abbrechen. Falls eine Schwangerschaft während der Therapie einritt, muss die Behandlung unterbrochen werden, sobald die Schwangerschaft bestätigt ist, um die fetale Exposition gegenüber dem Arzneimittel zu begrenzen.

Als Vorsichtsmaßnahme sollten Frauen, die schwanger werden, auf Anzeichen einer Hypophysenvergrößerung untersucht werden, da sich bestehende Hypophysentumore während der Schwangerschaft vergrößern können.

Fertilität

Bei Frauen mit hyperprolaktinämischem Hypogonadismus stellt Cabergolin die Ovulation und Fruchtbarkeit wieder her: Da eine Schwangerschaft vor Wiedereinsetzen der Menstruation eintreten kann, wird die Durchführung von Schwangerschaftstests während der amenorrhoischen Phase empfohlen und nach Wiedereintreten der Menstruation jedes Mal bei Verspätung der Menstruation um mehr als 3 Tage. Frauen, die nicht schwanger werden wollen, sollte angeraten werden, während der Behandlung und mindestens 4 Wochen lang nach Absetzen von Cabergolin eine wirksame nichthormonelle Kontrazeption anzuwenden.

Stillzeit

Bei Ratten werden Cabergolin und/oder seine Metaboliten in die Milch ausgeschieden. Beim Menschen liegen zum Übertritt des Wirkstoffs in die Muttermilch keine Informationen vor. Aufgrund seiner Eigenschaften als Dopaminagonist wird jedoch vermutet, dass die Milchbildung durch Cabergolin gehemmt oder unterdrückt wird.

Frauen sollten dazu angehalten werden, während der Therapie mit Cabergolin nicht zu stillen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen

Zu Behandlungsbeginn sollten Patienten beim Ausführen von Handlungen, die schnelle und präzise Reaktionen erfordern, achtsam sein.

Cabergolin senkt den Blutdruck, was die Reaktionsfähigkeit bestimmter Patienten beeinträchtigen kann. Dies sollte in Situationen, in denen eine hohe Aufmerksamkeit erforderlich ist, wie z. B. beim Führen eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen, berücksichtigt werden.

Patienten, die mit Cabergolin behandelt werden und über Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens berichten, müssen angewiesen werden, so lange kein Fahrzeug zu führen oder Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine verminderte Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen oder des Todes (z.B. Bedienen von Maschinen) aussetzt, bis derartige Episoden und Somnolenz nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt 4.4 Somnolenz/plötzliches Einschlafen).

4.8    Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen wurden in den nachstehenden Häufigkeiten während der Behandlung mit Cabergolin beobachtet und berichtet:

Sehr häufig (> 1/10),

Häufig (> 1/100 bis < 1/10),

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100),

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000),

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

MedDRA

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichkeit

Psychiatrische

Erkrankungen

Häufig

Halluzinationen, Schlafstörungen, Libidosteigerung, Verwirrtheit

Gelegentlich

Wahnvorstellungen, psychotische Störungen

Nicht bekannt

Aggression, Hypersexualität, Pathologische Spielsucht

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Somnolenz,

Benommenheit/Schwindel,

Dyskinesien

Gelegentlich

Hyperkinesien

Nicht bekannt

plötzliches Einschlafen, Synkope, Tremor

Augenerkrankungen

Nicht bekannt

Sehstörungen

Herzerkrankungen

Sehr häufig

Herzklappenveränderungen (einschließlich Regurgitationen) und damit verbundene Erkrankungen (Perikarditis, Perikarderguss)

Häufig*

Angina pectoris

Gefäßerkrankungen

Häufig

Cabergolin wirkt bei Langzeitbehandlung im Allgemeinen blutdrucksenkend; orthostatische Hypotonie

Gelegentlich

Erythromelalgie

Nicht bekannt

Vasospasmen in Fingern und Zehen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Dyspnoe

Gelegentlich

Pleuraerguss, Lungenfibrose

Sehr selten

Fibrose (einschließlich Pleurafibrose)

Nicht bekannt

Atemstörung, respiratorische Insuffizienz, Pleuritis, Brustschmerz

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Übelkeit

Häufig

Verstopfung, Dyspepsie, Gastritis, Erbrechen

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

anormale Leberfunktion

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich

Ausschlag

Nicht bekannt

Alopezie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt

Krämpfe in den Beinen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

periphere Ödeme

Häufig

Asthenie

Gelegentlich

Ödeme, Erschöpfung

Untersuchungen

Häufig

anormaler Leberfunktionstest, Verringerung des

Hämoglobinwerts, des Hämatokrits und/oder der Erythrozytenzahl um mehr als 15 % gegenüber dem Ausgangswert

Nicht bekannt

erhöhte Kreatinphosphokinase-Werte

* Als Zusatztherapie zu Levodopa Impulskontrollstörungen

Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

Die Symptome einer Überdosierung sind wahrscheinlich die einer Überstimulierung der Dopaminrezeptoren, z. B. Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, orthostatische Hypotonie, verminderter Blutdruck, Verwirrtheit/Psychosen oder Halluzinationen.

Falls notwendig, sollten unterstützende Maßnahmen zur Entfernung von nicht resorbiertem Wirkstoff und zur Stabilisierung des Blutdrucks ergriffen werden. Zusätzlich kann die Gabe von Dopaminantagonisten angebracht sein.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopamin-Agonisten ATC-Code: N04BC06

Cabergolin ist ein synthetisches Ergotalkaloid und ein Ergolinderivat mit lang anhaltender dopaminagonistischer Wirkung und prolaktinhemmenden Eigenschaften. Eine zentrale dopaminerge Wirkung über Stimulation der D2-Rezeptoren wird durch höhere Dosen erreicht als durch jene, die die Prolaktinserumspiegel senken.

Kontrollierte klinische Studien haben ergeben, dass Cabergolin nach der Titration in einer durchschnittlichen Dosis von 4 mg/Tag wirksam ist (bis zu 5 - 6 mg Cabergolin/Tag in verschiedenen Studien). Allerdings darf die Dosis aufgrund des Risikos einer Herzklappenerkrankung und damit verbundenen Erkrankungen (Perikarditis und Perikarderguss) 3 mg Cabergolin/Tag nicht überschreiten. Cabergolin vermindert bei Patienten mit Parkinson-Krankheit unter Behandlung mit Levodopa/Carbidopa die täglichen Fluktuationen der motorischen Funktion. Bei frisch diagnostizierten Patienten hat sich gezeigt, dass Cabergolin als Monotherapie im Vergleich zu Levodopa/Carbidopa etwas weniger häufig eine klinische Verbesserung herbeiführt.

Hinsichtlich der endokrinen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der antiprolaktinämischen Wirkung in Zusammenhang stehen, bestätigen die verfügbaren Daten von Menschen die tierexperimentellen Untersuchungsergebnisse, die zeigen, dass die Prüfsubstanz eine sehr selektive Wirkung ohne Auswirkungen auf die basale Sekretion von anderen Hypophysenhormonen oder von Kortisol besitzt.

Die pharmakodynamischen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der therapeutischen Wirkung korrelieren, betreffen nur die Blutdrucksenkung. Die stärkste blutdrucksenkende Wirkung einer Einzeldosis von Cabergolin tritt gewöhnlich während der ersten 6 Stunden nach Einnahme des Wirkstoffs auf und ist sowohl hinsichtlich des maximalen Blutdruckabfalls als auch der Häufigkeit des Auftretens dosisabhängig.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe wird Cabergolin rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration wird nach 0,5 - 4 Stunden erreicht.

Nahrung scheint keinen Einfluss auf die Resorption und Verfügbarkeit von Cabergolin zu haben.

Verteilung

/n-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Cabergolin in Konzentrationen von 0,1 - 10 ng/ml zu 41 - 42 % an Plasmaproteine gebunden ist.

Biotransformation

Im Urin wurde als Hauptmetabolit 6-Allyl-8 ß -carboxy-ergolin identifiziert, der 4-6 % der verabreichten Dosis ausmacht. Drei weitere Metaboliten wurden im Urin identifiziert, die zusammen weniger als 3 % der verabreichten Dosis ausmachten. Die Metaboliten erwiesen sich hinsichtlich der Hemmung der Prolaktinsekretion in vitro als weitaus schwächer wirksam als Cabergolin.

Elimination

Cabergolin besitzt eine lange Eliminationshalbwertszeit (63 - 68 Stunden bei gesunden Probanden und 79 - 115 Stunden bei Patienten mit Hyperprolaktinämie).

Aufgrund der Eliminationshalbwertszeit sollte ein Steady State nach 4 Wochen erreicht werden, was durch die durchschnittlichen maximalen Cabergolin-Plasmaspiegel nach einer Einzeldosis (37 ± 8 pg/ml) und nach 4-wöchiger Mehrfachgabe (101 ± 43 pg/ml) von 0,5 mg Cabergolin bestätigt wird.

10 Tage nach Verabreichung wurden ca. 18 % bzw. 72 % der Dosis im Urin bzw. in den Fäzes wiedergefunden. Unverändertes Cabergolin wurde im Urin zu einem Anteil von 2-3% der Dosis gefunden.

Linearität/Nicht-Linearität

Das pharmakokinetische Profil verläuft bis zu 7 mg pro Tag linear.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Nahezu alle Befunde, die in einer Serie von präklinischen Studien zur Sicherheit erhoben wurden, sind Folge der zentralen dopaminergen Wirkungen oder der lang anhaltenden Hemmung der Prolaktinsekretion in Spezies (Nager) mit einer zum Menschen unterschiedlichen spezifischen hormonalen Physiologie.

Die präklinischen Studien zur Sicherheit von Cabergolin deuten auf eine große therapeutische Breite dieses Wirkstoffs bei Nagern und Affen sowie auf ein fehlendes teratogenes, mutagenes oder kanzerogenes Potential hin.

6.


Pharmazeutische Angaben

Lactose

Leucin

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch der Flasche: 3 Monate

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Bernsteinfarbene Glasflasche mit PP-Verschluss mit einer aluminiumhaltigen hitzeversiegelten Folie und Silicagel-Trockenmittel: 32, 40, 60, 64, 96 und 100 Tabletten Klinikpackung mit 8, 20 oder 30 Tabletten..

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige

Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    Inhaber der Zulassung

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: medwiss@hexal.com

8.    Zulassungsnummer 84737.00.00

9.    Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Stand der Information Oktober 2014 Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig

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