Campto 20 Mg/Ml Konzentrat Zur Herstellung Einer Infusionslösung
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Liebe Patientin, lieber Patient !
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
GEBRAUCHSINFORMATION
Campto® 40 mg / 2 ml
Wirkstoff: Irinotecanhydrochlorid 3 H2O
Zusammensetzung
1 Durchstechflasche zu 2 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
40 mg Irinotecanhydrochlorid 3 H2O
Sonstige Bestandteile:
Sorbitol (Ph.Eur.), Milchsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke
Darreichungsform und Inhalt
Campto 40 mg / 2 ml ist als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung in Packungen mit 1 Durchstechflasche erhältlich.
Stoffgruppe
Zytostatika (Krebsmittel)
Pharmazeutischer Unternehmer
PFIZER PHARMA GmbH
Pfizerstr. 1
76139 Karlsruhe
Tel.: (07 21) 61 01-90 00
Fax: (07 21) 62 03-90 00
Hersteller
Aventis Pharma Ltd.
Rainham Road South
Dagenham
Essex
RM10 7XS
Vereinigtes Königreich
oder
Pfizer Italia S.r.l.
Viale Pasteur, 10
20014 Nerviano (MI)
Italien
Anwendungsgebiete
Campto 40 mg / 2 ml wird zur Behandlung von metastasiertem Dickdarm- / Mastdarmkrebs angewendet,
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in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure bei erwachsenen Patienten ohne vorausgegangene Chemotherapie im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung
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als Monotherapie bei erwachsenen Patienten, die auf eine Vorbehandlung mit einem 5-Fluorouracil enthaltenden Regime nicht angesprochen haben.
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In Kombination mit Cetuximab wird Campto 40 mg / 2 ml bei erwachsenen Patienten mit EGFR(epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor)-exprimierendem Dickdarm- / Mastdarmkrebs angewendet, die auf eine vorangegangene irinotecanhaltige Chemotherapie nicht mehr ansprechen.
Gegenanzeigen
Wann darf Campto 40 mg / 2 ml nicht angewandt werden?
Gegenanzeigen sind Krankheiten oder Umstände, bei denen bestimmte Arzneimittel nicht oder nur nach sorgfältiger Prüfung durch den Arzt angewendet werden dürfen, da hier im Allgemeinen der zu erwartende Nutzen in keinem günstigen Verhältnis zu einem möglichen Schaden steht. Damit der Arzt sorgfältig prüfen kann, ob Gegenanzeigen bestehen, muss er über Vorerkrankungen, Begleiterkrankungen, eine gleichzeitige andere Behandlung sowie über Ihre besonderen Lebensumstände und Gewohnheiten unterrichtet werden. Gegenanzeigen können auch erst nach Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel auftreten oder bekannt werden. Auch in solchen Fällen sollten Sie Ihren Arzt informieren.
In folgenden Fällen darf Campto 40 mg / 2 mlnicht verabreicht werden:
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bei Patienten mit chronischen entzündlichen Darmerkrankungen oder Darmverschluss
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bei Patienten mit bekannten, schweren Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Irinotecanhydrochlorid 3 H2O oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
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während Schwangerschaft oder Stillzeit
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bei Patienten mit erhöhten Bilirubinwerten (über dem 3fachen des oberen Normalwertes) im Blut (Bilirubin ist ein Leberwert)
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bei Patienten mit schwerer Störung der Knochenmarkfunktion
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bei Patienten mit WHO Performance Status 2 (Richtgröße der Weltgesundheitsorganisation zur Beurteilung des Zustandes eines Patienten)
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gleichzeitige Anwendung von Johanniskrautpräparaten (s. auch unter “Wechselwirkungen mit anderen Mitteln”)
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Wegen den zusätzlichen Gegenanzeigen von Cetuximab beachten Sie bitte die Produktinformation dieses Arzneimittels.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Campto 40 mg / 2 ml darf bei schwangeren und stillenden Patientinnen nicht angewandt werden. Während der Behandlung und mindestens drei Monate lang nach Therapieende sind empfängnisverhütende Maßnahmen zu ergreifen. Falls es dennoch zu einer Schwangerschaft kommen sollte, ist umgehend der behandelnde Arzt zu informieren.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Während der ersten 24 Stunden nach der Behandlung mit Campto 40 mg / 2 ml
Eine Reihe von Symptomen kann während oder unmittelbar nach einer Infusion auftreten. Dazu gehören Schwitzen, Bauchkrämpfe, tränende Augen, Sehstörungen, übermäßiger Speichelfluss und frühzeitiger Durchfall. Diese Nebenwirkungen werden als "akutes cholinerges Syndrom" bezeichnet. Durch eine geeignete Behandlung können solche Symptome rasch unter Kontrolle gebracht werden.
Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt unverzüglich beim Auftreten dieser Symptome.
Vom zweiten Tag nach Campto 40 mg / 2 ml -Verabreichung bis zum nächsten Behandlungszyklus
Durchfall, der in einem Zeitraum 24 Stunden nach der Verabreichung von Campto 40 mg / 2 mloder später auftritt, und Neutropenie (eine Verringerung bestimmter weißer Blutkörperchen) können ernste Folgen haben und müssen daher unverzüglich behandelt und überwacht werden.
DURCHFALL
Wenn Durchfall 24 Stunden nach der Verabreichung von Campto 40 mg / 2 ml oder später auftritt, muss beim ersten flüssigen Stuhl sofort wie folgt vorgegangen werden:
Nehmen Sie sofort das von Ihrem Arzt, der Sie mit Campto 40 mg / 2 ml behandelt hat, verordnete Mittel gegen Durchfall (Antidiarrhoikum) ein. Unter keinen Umständen darf von den Anweisungen abgewichen werden. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, muss die Behandlung sofort unter Einhaltung der ärztlich verordneten Dosierung begonnen werden. Die Einnahme des Mittels gegen den Durchfall sollte für mindestens 12 Stunden durchgeführt werden, keinesfalls jedoch länger als 48 Stunden.
Trinken Sie große Mengen Wasser sowie salzhaltige Getränke wie Sodawasser, kohlensäurehaltige Getränke oder Brühe.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, der Campto 40 mg / 2 ml verabreicht hat, oder, in dessen Abwesenheit, die Abteilung, in der die Infusion erfolgte.
Nehmen Sie das Mittel gegen den Durchfall nicht vorbeugend ein, auch wenn es bei Ihnen bei einer früheren Behandlung mit Campto 40 mg / 2 ml zu einem verzögerten Durchfall kam.
Sollte trotz der in den Punkten 1 - 3 (siehe oben) beschriebenen Maßnahmender Durchfall innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der antidiarrhoischen Behandlung nicht beseitigt sein, ist sofort der behandelnde Arzt zu informieren.
Wird der Durchfall von Übelkeit, Erbrechen und / oder Fieber begleitet, ist sofort der behandelnde Arzt zu informieren.
NEUTROPENIE (Verringerung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen)
Neutropenie ist eine Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die bei der Bekämpfung von Infektionen eine wichtige Rolle spielen. Neutropenie tritt häufig nach der Verabreichung von Campto 40 mg / 2 ml auf. Deshalb sollte während der Behandlung eine regelmäßige Blutkontrolle (wöchentlich) erfolgen. Diese Blutkontrolle kann auch von Ihrem Hausarzt durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Blutuntersuchungen müssen dem Arzt, der die Behandlung durchgeführt hat, übermittelt werden.
JEDER HINWEIS AUF FIEBER (Körpertemperatur über 38 °C)
kann das Anzeichen einer Infektion sein, besonders wenn gleichzeitig Durchfall auftritt, und bedarf der sofortigen entsprechenden Behandlung.
Deshalb ist beim AUFTRETEN VON FIEBER(Körpertemperatur über 38 °C) SOFORT DER ARZT ZU INFORMIEREN, DER CAMPTO 40 MG / 2 MLVERORDNET HAT, ODER, wenn Sie ihn nicht erreichen können,DIE KRANKENHAUSABTEILUNG, in der die Infusion von Campto 40 mg / 2 mlerfolgte, so dass Sie über die richtige Verhaltensweise und gegebenenfalls die richtige Behandlung unterrichtet werden können.
ÜBELKEIT UND ERBRECHEN
Vor jeder Behandlung mit Campto 40 mg / 2 mlwird als vorbeugende Maßnahme die Einnahme eines Mittels gegen Brechreiz empfohlen (Antiemetikum). Treten dennoch Übelkeit und Erbrechen auf, ist sofort der behandelnde Arzt zu informieren.
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ATEMWEGSERKRANKUNGEN
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Bei Behandlung mit Campto 40 mg / 2 ml treten gelegentlich Lungenerkrankungen (interstitielle Lungenerkrankung in Form von Lungeninfiltraten) auf, die tödlich enden können. Wenn Sie bereits mit Wachstumsfaktoren oder anderen Arzneimitteln behandelt werden die die Lunge schädigen können bzw. bei Ihnen eine Strahlenbehandlung durchgeführt wird, wird Ihre Lungenfunktion vor und während der Behandlung mit Campto 40 mg / 2 ml sorgfältig überwacht werden.
Treten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eines oder mehrere der oben beschriebenen Symptome auf, ist unverzüglich der Arzt zu informieren, der Ihnen Campto 40 mg / 2 mlverordnet hat, oder, wenn Sie ihn nicht erreichen können, die Krankenhausabteilung, in der Ihnen die Infusion verabreicht wurde, so dass Sie über die richtige Verhaltensweise und gegebenenfalls die richtige Behandlung unterrichtet werden können.
Was müssen Sie außerdem beachten?
Da dieses Arzneimittel Sorbitol enthält, ist es bei erblicher Fruktoseintoleranz ungeeignet.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Wegen des möglichen Auftretens von Schwindel, Sehstörungen oder allgemeiner Unsicherheit innerhalb von 24 Stunden nach der Behandlung mit Campto 40 mg / 2 mlwird empfohlen, kein Fahrzeug zu führen und keine Maschinen zu bedienen.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Campto 40 mg / 2 ml und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel anwenden?
Eine Wechselwirkung zwischen Campto 40 mg / 2 mlund krampflösenden Mitteln (Myotonolytika) kann nicht ausgeschlossen werden. Daher könnte Campto 40 mg / 2 mldie Wirkung von Suxamethonium verlängern und die Wirkung von nicht depolarisierenden Arzneimitteln aufheben.
Mittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, sollten nicht zur gleichen Zeit wie Campto und auch nicht zwischen den Infusionen angewendet werden, da sie die Wirkung von Campto beeinträchtigen können. Sollten Sie bereits ein Johanniskraut enthaltendes Mittel einnehmen, setzen Sie dieses nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.
Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihren Apotheker über jede andere derzeit bestehende Behandlung, um Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Wechselwirkungen von Campto 40 mg / 2 mlmit Genuss- oder Lebensmitteln sind nicht bekannt.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Wie sollte Campto 40 mg / 2 ml angewandt werden?
Die benötigte Menge Campto 40 mg / 2 ml-Lösung mit einer kalibrierten Spritze unter aseptischen Bedingungen aus der Durchstechflasche entnehmen und in eine(n) 250 ml Infusionsbeutel / Infusionsflasche injizieren, die entweder 0,9 %ige Natriumchloridlösung oder 5 %ige Dextroselösung enthält. Anschließend durch manuelles Drehen gründlich mischen.
Die Infusionslösung ist in eine periphere oder zentrale Vene zu infundieren. Campto 40 mg / 2 ml sollte nicht als intravenöser Bolus oder als intravenöse Infusion, die weniger als 30 Minuten oder länger als 90 Minuten dauert, verabreicht werden.
Wie viel von oder wie oft sollte Campto 40 mg / 2 ml angewandt werden?
Monotherapie (bei im Stadium der fortgeschrittenen Erkrankung vorbehandelten Patienten):
Die empfohlene Anfangsdosis von Campto 40 mg / 2 mlbeträgt 350 mg / m² Körperoberfläche (KO). Campto 40 mg / 2 mlsollte als je eine Infusion im Abstand von drei Wochen angewandt werden. Nach Ermessen des behandelnden Arztes kann dieser Abstand in ein wöchentliches Therapieschema umgewandelt werden.
Kombinationstherapie (bei im Stadium der fortgeschrittenen Erkrankung nicht vorbehandelten Patienten):
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Campto 40 mg / 2 mlin Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure wurde mit dem folgenden Therapieschema ermittelt:
Campto 40 mg / 2 ml plus 5-Fluorouracil / Folinsäure alle zwei Wochen.
Die empfohlene Dosierung für Campto 40 mg / 2 mlbeträgt 180 mg / m2 Körperoberfläche einmal alle zwei Wochen als intravenöse Infusion, gefolgt von einer Infusion mit Folinsäure und 5-Fluorouracil.
Über Dosierung und Anwendungsweise einer begleitenden Therapie mit Cetuximab informieren Sie sich bitte in der Produktinformation dieses Arzneimittels.
Üblicherweise wird hierbeifür Irinotecan die gleiche Dosierung angewendet, wie in den letzten Zyklen des vorangegangenen irinotecanhaltigen Regimes. Irinotecan darf frühestens eine Stunde nach Ende der Cetuximab-Infusion verabreicht werden.
In Abhängigkeit von Ihrem Allgemeinzustand und den beobachteten Nebenwirkungen können diese Dosierungen vom behandelnden Arzt geändert, sowie der Abstand zwischen den Infusionen verlängert werden.
Wie lange sollte Campto 40 mg / 2 ml angewandt werden?
Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn Campto 40 mg / 2 ml in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Es gibt Berichte von Überdosierungen nach Dosen von bis zu etwa dem Zweifachen der empfohlenen therapeutischen Dosis, die möglicherweise lebensbedrohlich sein können. Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Bei Auftreten eines schweren Durchfalls ist umgehend eine ärztliche Behandlung einzuleiten, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden und um auftretende Infektionen zu behandeln.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Campto 40 mg / 2 ml auftreten?
Arzneimittel können neben den erwünschten Hauptwirkungen auch unerwünschte Wirkungen, so genannte Nebenwirkungen, haben. Nebenwirkungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Campto 40 mg / 2 ml beobachtet wurden, aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen, werden im Folgenden genannt.
Die in diesem Abschnitt aufgeführten Nebenwirkungen beziehen sich auf Irinotecan. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Sicherheitsprofil von Irinotecan durch Cetuximab, oder umgekehrt, beeinflusst wird. Die bei Kombination mit Cetuximab zusätzlich beobachteten Nebenwirkungen entsprachen den für Cetuximab erwarteten Effekten (z. B. 88 % akne-artige Hautausschläge). Beachten Sie daher auch die Produktinformation von Cetuximab.
Gastrointestinale Beschwerden
Verzögert einsetzender Durchfall
Durchfall (bei Auftreten nach mehr als 24 Stunden nach Verabreichung) stellt eine dosisbegrenzende Toxizität von Campto dar.
Monotherapie
Schwerer Durchfall wurde bei 20 % der Patienten, die den Empfehlungen für den Umgang mit Durchfall Folge leisteten, beobachtet. 14 % der auswertbaren Zyklen zeigten einen schweren Durchfall. Im Median erfolgte das Einsetzen des ersten flüssigen Stuhls am Tag 5 nach der Infusion von Campto.
Kombinationstherapie
Schwerer Durchfall wurde bei 13,1 % der Patienten, die den Empfehlungen für den Umgang mit Durchfall Folge leisteten, beobachtet. 3,9 % der auswertbaren Zyklen zeigten einen schweren Durchfall.
Gelegentlich wurde über Fälle von pseudomembranöser Kolitis (Dickdarmentzündung) berichtet, von denen ein Fall bakteriologisch belegt wurde (Clostridium difficile).
Übelkeit und Erbrechen
Bei der Monotherapiewaren Übelkeit und Erbrechen bei etwa 10 % der Patienten, die mit Antiemetika (Arzneimittel gegen Erbrechen) behandelt wurden, schwerwiegend.
Bei der Kombinationstherapiewurde eine geringere Häufigkeit von schwerer Übelkeit (2,1 % ) und Erbrechen (2,8 %) bei den Patienten beobachtet.
Dehydratation
Es wurde über Fälle von Dehydratation (Abnahme des Körperwassers), gewöhnlich in Verbindung mit Durchfall und / oder Erbrechen, berichtet.
Gelegentliche Fälle von Niereninsuffizienz (Verminderung der Nierenfunktion), Hypotension (Absinken des Blutdrucks) oder Herz-Kreislaufversagen wurden bei Patienten beobachtet, die unter Dehydratation in Verbindung mit Durchfall und / oder Erbrechen litten.
Andere gastrointestinale Beschwerden
Verstopfung in Verbindung mit Campto und / oder Loperamid wurde bei weniger als 10 % der Patienten bei der Monotherapie und bei 3,4 % der Patienten bei der Kombinationstherapie beobachtet.
Gelegentlich wurde über Fälle von intestinaler Obstruktion (Behinderung der Darmpassage), Darmverschluss oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt und selten über Fälle von Dickdarmentzündung (Colitis einschließlich Blinddarmentzündung oder ischämischer und ulzerativer Colitis) berichtet. Es wurde über seltene Fälle von intestinalen Perforationen (Durchbrüche im Darmbereich) berichtet. Andere leichte Nebenwirkungen waren Anorexie (Magersucht), Bauchschmerzen und Mucositis (Schleimhautentzündung).Mit einer Behandlung mit Irinotecan, dem Wirkstoff von Campto, wurden seltene Fälle von Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) in Verbindung gebracht.
Störungen des Blutsystems
Neutropenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen) ist eine dosisbegrenzende toxische Wirkung. Die Neutropenie war reversibel und nicht kumulativ. Die mediane Zeitspanne bis zum Erreichen des Neutrophilennadirs betrug 8 Tage bei der Mono- und der Kombinationstherapie.
Monotherapie
Neutropenie wurde bei 78,7 % der Patienten beobachtet und war bei 22,6 % schwer (Neutrophile 500 Zellen / mm³). Von den auswertbaren Zyklen wiesen 18 % Neutrophilenzahlen unter 1000 Zellen / mm³ auf, darunter 7,6 % mit Neutrophilenzahlen unter 500 Zellen / mm³.
Am Tag 22 war gewöhnlich eine vollständige Erholung erreicht.
Fieber mit schwerer Neutropenie wurde bei 6,2 % der Patienten und bei 1,7 % der Zyklen beobachtet.
Infektionen traten bei etwa 10,3 % der Patienten auf (2,5 % der Zyklen). Sie standen bei etwa 5,3 % der Patienten (1,1 % der Zyklen) im Zusammenhang mit schwerer Neutropenie, in 2 Fällen nahmen sie einen tödlichen Ausgang.
Über Anämie (Blutarmut) wurde bei etwa 58,7 % der Patienten berichtet (8 % mit Hämoglobinwerten < 8 g / 100 ml und 0,9 % mit Hämoglobinwerten < 6,5 g / 100 ml).
Thrombozytopenie (Blutplättchenmangel)( 100.000 Zellen / mm³) wurde bei 7,4 % der Patienten und 1,8 % der Zyklen beobachtet. Dabei wiesen 0,9 % der Patienten in 0,2 % der Zyklen Thrombozytenzahlen 50.000 Zellen / mm³ auf. Fast alle Patienten zeigten am Tag 22 eine Erholung.
Kombination
Neutropenie wurde bei 82,5 % der Patienten beobachtet und war bei 9,8 % schwer (Neutrophile 500 Zellen / mm³). Von den auswertbaren Zyklen wiesen 67,3 % Neutrophilenzahlen unter 1000 Zellen / mm³ auf, darunter 2,7 % mit Neutrophilenzahlen unter 500 Zellen / mm³.
Innerhalb von 7 - 8 Tagen war gewöhnlich eine vollständige Erholung erreicht.
Fieber mit schwerer Neutropenie wurde bei 3,4 % der Patienten und bei 0,9 % der Zyklen beobachtet.
Infektionen traten bei etwa 2 % der Patienten auf (0,5 % der Zyklen). Sie standen bei etwa 2,1 % der Patienten (0,5 % der Zyklen) im Zusammenhang mit schwerer Neutropenie, in einem Fall mit tödlichem Ausgang.
Über Anämie wurde bei etwa 97,2 % der Patienten berichtet (2,1 % mit Hämoglobinwerten < 8 g / 100 ml).
Thrombozytopenie ( 100.000 Zellen / mm³) wurde bei 32,6 % der Patienten und 21,8 % der Zyklen beobachtet. Es wurden keine schweren Thrombozytopenien (< 50.000 Zellen / mm3) beobachtet.
Nach Einführung des Produktes wurde über einen Fall peripherer Thrombozytopenie (Abfall der Zahl der Blutplättchen) mit Thrombozytenantikörpern berichtet.
Infektionen und Infestationen
Gelegentliche Fälle von Niereninsuffizienz, Hypotension oder Herz-Kreislaufversagen wurden bei Patienten beobachtet, die unter Sepsis (Blutvergiftung) litten.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Akutes cholinerges Syndrom
Ein vorübergehendes schweres akutes cholinerges Syndrom wurde bei 9 % der Patienten in der Monotherapie und bei 1,4 % der Patienten in der Kombinationstherapie beobachtet. Als wesentliche Symptome wurden ein früh einsetzender Durchfall in Verbindung mit anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Konjunktivitis (Bindehautentzündung), Rhinitis (Schnupfen), Hypotension (Absinken des Blutdrucks), Vasodilatation (Blutgefäßerweiterung), Schwitzen, Schüttelfrost, Unwohlsein, Schwindel, Sehstörung, Pupillenenge, Tränenfluss und erhöhter Speichelfluss beschrieben. Diese Symptome traten während oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Infusion von Campto auf. Diese Symptome verschwinden nach Verabreichung von Atropin (siehe Abschnitt ”Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”).
Asthenie (Ermüdung) war bei weniger als 10 % der Patienten in der Monotherapie und bei 6,2 % der Patienten in der Kombinationstherapie schwerwiegend. Ein kausaler Zusammenhang zu Campto konnte nicht klar belegt werden. Fieber ohne Infektionen oder begleitende schwere Neutropenie trat bei 12 % der Patienten in der Monotherapie und bei 6,2 % der Patienten in der Kombinationstherapie auf.
Leichte Reaktionen an der Einstichstelle wurden gelegentlich beobachtet.
Funktionsstörungen des Herzens
Ein Blutdruckanstieg während oder nach der Infusion wurde selten berichtet.
Funktionsstörungen der Atemwege
Unter der Therapie mit Irinotecan treten gelegentlich Erkrankungen der Lunge (interstitielle Lungenerkrankungen in Form von Lungeninfiltraten) auf. Es wurde über früh einsetzende Nebenwirkungen wie Dyspnoe (Atemnot) berichtet.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Alopezie (Haarausfall) trat sehr häufig auf und war reversibel. Milde Hautreaktionen wurden gelegentlich beobachtet.
Störungen des Immunsystems
Gelegentlich wurden leichte allergische Reaktionen und selten anaphylaktische / anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) beobachtet.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
Es wurde über früh einsetzende Nebenwirkungen wie Muskelkontraktionen oder -krämpfe und Parästhesien (Missempfindungen) berichtet.
Laboruntersuchungen
Vorübergehendes, leichtes bis mittelschweres Ansteigen der Serumtransaminasen, der alkalischen Phosphatase oder des Bilirubins (Leberwerte) wurde bei 9,2 % bzw. 8,1 % und 1,8 % der Patienten in der Monotherapie ohne progressive Lebermetastasen beobachtet.
Vorübergehendes und mildes bis mäßiges Ansteigen des Serum-Kreatininspiegels (Nierenwert) wurde bei 7,3 % der Patienten beobachtet.
Bei der Kombinationstherapie wurden vorübergehende Serumspiegel (Grad 1 und Grad 2) entweder der SGPT, SGOT, der alkalischen Phosphatase oder des Bilirubins bei 15 %, 11 %, 11 % und 10 % der Patienten ohne progressive Lebermetastasen beobachtet. Bei 0 %, 0 %, 0 % und 1 % der Patienten wurde vorübergehend Grad 3 beobachtet. Grad 4 wurde nicht beobachtet.
Sehr selten wurde ein Anstieg der Amylase und / oder Lipase (Enzyme der Bauchspeicheldrüse) beobachtet. Selten wurden Hypokaliämien (Kaliummangel) und Hyponatriämien (Natriummangel) berichtet, meist im Zusammenhang mit Durchfall und Erbrechen.
Störungen des Nervensystems
Nach Markteinführung wurde in sehr seltenen Fällen über vorübergehende Sprachstörungen in Verbindung mit der Infusion von Campto berichtet.
Die meisten dieser Wirkungen sind reversibel, wenn die Behandlung beendet wird.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf den Etiketten und der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
Durchstechflaschen mit Campto 40 mg / 2 ml-Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sind vor Licht geschützt aufzubewahren. Die Infusionslösung muss unmittelbar nach Zubereitung angewendet werden, da sie keine Konservierungsmittel enthält. Falls die Zubereitung unter keimfreien Bedingungen erfolgt, sollte die Lösung innerhalb von 12 Stunden bei Raumtemperatur oder innerhalb von 24 Stunden bei Lagerung zwischen +2 °C bis +8 °C aufgebraucht werden (Dauer der Infusion mit eingeschlossen).
Wenn in der Durchstechflasche oder nach Verdünnung des Konzentrates eine Trübung bzw. ein Niederschlag zu sehen ist, darf das Arzneimittel nicht verwendet und muss entsorgt werden.
Entsorgung
Alle Materialien, die zur Verdünnung und Verabreichung verwendet wurden, sollten den üblichen Standards für zytostatische Wirkstoffe entsprechend entsorgt werden.
Stand der Information
August 2006
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Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!
pal-6v7cpt-ko-40
pal-6v7cpt-ko-40 15 01.08.2006