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Captimer 250 Mg Überzogene Tabletten

Document: 31.05.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!


Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.



Die Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Captimer® 250 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Captimer 250 mg beachten?

Wie ist Captimer 250 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Captimer 250 mg aufzubewahren?

Weitere Angaben.



Captimer® 250 mg

Wirkstoff:Tiopronin (= -Mercaptopropionylglycin)


Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Tiopronin (= -Mercaptopropionylglycin)

1 überzogene Tablette (Dragée) enthält 250 mg Tiopronin.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose; Polyvidon, lösl.; Talkum; Magnesiumstearat; Cellulose, mikrokristalline; Eudragit E 12,5; Schellack; Siliciumdioxid, hochdispers.; Calciumcarbonat; Titandioxid; Saccharose; Gummi, arabischer; Bienenwachs; Carnaubawachs; Siliconöl.


Captimer 250 mg ist in Packungen mit 100 überzogenen Tabletten (Dragées) erhältlich.

Als weitere Stärke ist verfügbar: Captimer 100 mg in Packungen mit 50 überzogenen Tabletten (Dragées).


1 Was ist Captimer 250 mg und wofür wird es angewendet?


1.1 Captimer 250 mg ist ein Urologikum, Lebertherapeutikum und Antidot von

1.2 MIT Gesundheit GmbH

Flutstraße 74

47533 Kleve



hergestellt von

Haupt Pharma Berlin GmbH

Gradestr. 13

12347 Berlin


1.3 Captimer 250 mg wird angewendet bei




2 Was müssen Sie bei der Einnahme von Captimer 250 mg beachten?


2.1 Captimer 250 mg darf nicht angewendet werden




2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Captimer 250 mgist erforderlich:




2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Nachfolgende Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind beschrieben worden:




3 Wie ist Captimer 250 mg einzunehmen


Nehmen Sie Captimer 250 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.



3.1 Art der Anwendung


Zum Einnehmen; Captimer 250 mg soll ½ Stunde vor den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z.B. einem Glas Trinkwasser) eingenommen werden.



Die Dosierung von Captimer 250 mg ist der Pathogenese des jeweiligen Krankheitsbildes, der individuellen Patientensituation, dem Krankheitsbild und möglichen Begleitumständen anzupassen. Die Einnahme soll über den Tag verteilt erfolgen (z.B. morgens, mittags oder abends). Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt bestimmt.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Captimer 250 mg zu stark oder zu schwach ist.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Cystinurie, Cystinsteine

Zur Normalisierung der Cystin-Ausscheidung genügen anfänglich meist 2 x 250 mg Tiopronin/Tag. Die Dosierung für Kinder beträgt 10-15 mg/kg KG täglich. Erfahrungsgemäß muss die Dosis jedoch während der Therapie erhöht werden, um einem Wiederanstieg der Cystin-Ausscheidung vorzubeugen. Die Erhöhung der Dosis sollte individuell erfolgen.


Strahlenschäden

Zur Prophylaxe und Therapie von Strahlenschäden reichen meist 250 - 500 mg Tiopronin/Tag (1-2 x 250 mg) aus, um die Folgen wie z. B. Leukopenie zu verhindern oder wesentlich zu verringern.


Hämosiderose, Morbus Wilson

Zur Therapie von Morbus Wilson und Hämosiderose werden normalerweise 4 x 250 mg Tiopronin/Tag gegeben.


Schwermetallvergiftungen

Die Dosierung bei Schwermetallvergiftungen sollte der Intoxikation entsprechen; sie schwankt von 2 – 6 x 250 mg Tiopronin /Tag. Bei chronischen Schwermetallvergiftungen sollte einschleichend dosiert werden.


Lebererkrankungen

Die Dosierung sollte dem Schweregrad der Erkrankung entsprechen. Die übliche Dosis beträgt 2 – 4x 250 mg Tiopronin / Tag. Ein Absinken der Transaminasen ist Ausdruck der gewünschten Wirkung.


Hinweis

Schwefelhaltige Verbindungen, wie der Wirkstoff von Captimer 250 mg, weisen einen intensiven, unangenehmen Geruch auf. Captimer 250 mg ist daher mit einem Lack und einer Zuckerschicht überzogen. Durch den evtl. dennoch wahrnehmbaren Geruch wird die Qualität und Wirkungsweise von Captimer 250 mg nicht beeinträchtigt.


Spezielle Therapiehinweise


Vor allem bei Cystinurie sollte auf eine regelmäßige und reichliche Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.


Bei Cystinurie sollte eine Alkalisierung des Urins erfolgen. Zugleich sollte der Salzkonsum eingeschränkt werden, da eine erhöhte Salzaufnahme zu einer vermehrten renalen Cystin-Ausscheidung führt.


Transaminasen, Blutbild und Urinstatus sollten regelmäßig überwacht werden.


In der Langzeitbehandlung mit Captimer 250 mg wird die Gabe von Vitamin B6 empfohlen.



3.3 Wenn Sie eine größere Menge Captimer 250 mg eingenommen haben, als Sie sollten:


Captimer 250 mg besitzt eine niedrige Toxizität und ist auch bei hoher Dosis gut verträglich. Bei Verdacht auf eine Überdosierung informieren Sie bitte Ihren Arzt.



3.4 Wenn Sie die Einnahme von Captimer 250 mg vergessen haben:


Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Eine nachträgliche Einnahme ist nicht erforderlich.



3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Captimer 250 mg abgebrochen wird:


Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bei vorzeitigem Abbruch der Therapie muss mit dem Wiederauftreten der zu behandelnden Symptome gerechnet werden. Dies betrifft insbesondere die Therapie der Cystinurie bzw. der Therapie von Cystinsteinen. Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie die Therapie mit Captimer 250 mg abbrechen.



4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Captimer 250 mg Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle



4.1 Nebenwirkungen


Gelegentlich können auftreten:


Selten werden beobachtet:


Sehr selten werden beobachtet:


4.2 Gegenmaßnahmen

Wird bei auftretenden Nebenwirkungen Captimer 250 mg sofort abgesetzt, erfolgt eine Wiederherstellung in der Regel in kurzer Zeit.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.


Es scheint keine gekreuzte Intoleranz zwischen Tiopronin und Penicillamin zu geben; dies bedeutet, dass beobachtete Nebenwirkungen unter einer Penicillamin-Therapie nicht zwangsläufig auch bei einer Therapie mit Tiopronin auftreten müssen.


5 Wie ist Captimer 250 mg aufzubewahren


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


Nicht über 25oC aufbewahren.


Stand der Information: Juni 2002



6 Weitere Angaben


Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung der pharmazeutischen Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.



Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.



Eigenschaften

Captimer 250 mg beseitigt bzw. lindert die Folgen einer bestimmten Stoffwechselstörung (Cystinurie). Das schwerlösliche Cystin wird durch Captimer 250 mg gespalten und in gut wasserlösliche Verbindungen überführt. Dadurch wird die Voraussetzung für eine Ausschwemmung geschaffen.

Captimer 250 mg ist ferner in der Lage, Schwermetalle zu komplexieren und die Ausschwemmung aus dem Organismus zu ermöglichen. Durch Schwermetalle gehemmte Enzyme können dadurch reaktiviert werden.

Tiopronin, der Wirkstoff von Captimer 250 mg, ist ein guter Radikalfänger; die Eigenschaft, Strahlenschäden zu verhindern bzw. zu verringern, wird damit ebenso erklärt, wie seine Wirkung bei Lebererkrankungen.


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