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Carbasalat-Calcium Viatris 100 Mg Brausetabletten

Document: 15.03.2005   Fachinformation (deutsch) change

202020- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 59172.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg Brausetabletten


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Brausetablette enthält 100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Brausetablette


Weiß- bis cremefarbene, runde, plane Tabletten mit Facettenrand


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg ist indiziert zur Sekundärprävention nach einem ersten myokardialen oder cerebrovaskulären Ereignis in Verbindung mit Atherosklerose:


Myokardinfarkt

Instabile und stabile Angina pectoris

Hirninfarkt und transitorische ischämische Attacken, vorausgesetzt, dass intrakraniale Blutungen ausgeschlossen sind

Transplantatokklusion nach aortokoronarem Venen-Bypass.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Sekundärprävention von Myokardinfarkt:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten (200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 bis 2 Brausetabletten (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure bis 200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach der Diagnosestellung einzunehmen.


Sekundärprävention von instabiler und stabiler Angina pectoris:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten (200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 bis 2 Brausetabletten (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure bis 200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach der Diagnosestellung einzunehmen.


Sekundärprävention von Hirninfarkten und transitorischen ischämischen Attacken, vorausgesetzt, dass intrakraniale Blutungen ausgeschlossen sind:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten
(200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 Brausetablette (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach der Diagnosestellung einzunehmen.


Sekundärprävention von Transplantatokklusion nach aortokoronarem Venen-Bypass:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten
(200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 bis 2 Brausetabletten (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure bis 200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach dem aortokoronarem Venen-Bypass einzunehmen.


Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg muss als Lösung eingenommen werden. Die Brausetablette ist solange in einem Glas Wasser aufzulösen, bis eine klare Lösung entstanden ist. Die klare Lösung ist dann zu trinken. Das Arzneimittel soll nicht an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4).


FI 4.3 Gegenanzeigen


Magen-, Zwölffingerdarmgeschwür und/oder gastrointestinale Blutungen

Patienten mit Magenbeschwerden sowie Patienten, bei denen während einer früheren Anwendung des Arzneimittels Magenbeschwerden aufgetreten sind

Hämorrhagischer zerebrovaskulärer Insult in der Anamnese

Überempfindlichkeit gegen Salicylate wie Acetylsalicylsäure oder Prostaglandinsynthetasehemmer (z.B. können Asthmapatienten einen Asthma- bzw. einen Ohnmachtsanfall erleiden), oder gegen einen der sonstigen Bestandteile

Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz

Hämorrhagische Diathese oder Gerinnungsstörungen, wie z.B. Bluterkrankheit und Hypoprothrombinämie

Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel)

Methotrexat-Anwendung in Dosen > 15 mg/Woche (siehe Abschnitt 4.5)


FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Patienten, die gleichzeitig mit Antikoagulantien behandelt werden, ist es ratsam, den Gerinnungsstatus (INR) regelmäßig zu kontrollieren. Bei Patienten mit leichten oder mäßigen Leberfunktionsstörungen muss die Leberfunktion regelmäßig überprüft werden.


Die gleichzeitige Behandlung mit Antikoagulantien (Cumarin-Derivate, Heparin) wird nicht empfohlen und sollte im allgemeinen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Falls die gleichzeitige Anwendung nicht vermieden werden kann, ist eine besonders häufige INR-Bestimmung indiziert und die Patienten sollten gewarnt werden, auf Anzeichen einer Blutung, insbesondere im Gastrointestinaltrakt zu achten.

Eine enge medizinische Kontrolle ist ebenfalls erforderlich für Patienten mit Asthma bronchiale, allergischer Rhinitis (Acetylsalicylsäure kann eine schwere Urticaria, ein Angioödem oder Bronchospasmen verursachen). Patienten mit peptischen Ulkuserkrankungen in der Anamnese sollten die Anwendung von Acetylsalicylsäure vermeiden (da sie eine Irritation der Magenschleimhaut und Blutungen verursachen kann).


Die gleichzeitige Anwendung dieses Wirkstoffs mit Urikosurika wie Benzbromaron, Probenecid, Sulfinpyrazon wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).


Acetylsalicylsäure muss bei Patientinnen mit sehr starker Menstruationsblutung mit Vorsicht angewendet werden. Die Einnahme von Acetylsalicylsäure sollte am besten vor operativen Eingriffen (einschließlich Zahnextraktion) aufgrund des Risikos einer verlängerten Blutungszeit oder einer Verschlimmerung der Blutung unterbrochen werden. Über die Dauer der Unterbrechung sollte von Fall zu Fall entschieden werden, im Normalfall beträgt diese eine Woche.


Es besteht eine mögliche Verbindung zwischen Acetylsalicylsäure und Reye-Syndrom, wenn Acetylsalicylsäure bei Kindern angewendet wird. Das Reye-Syndrom ist eine sehr seltene Erkrankung, die Gehirn und Leber schädigt und tödlich verlaufen kann. Aus diesem Grund soll Acetylsalicylsäure Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht gegeben werden, außer es ist ausdrücklich indiziert (siehe Abschnitt 4.2).


Dieses Arzneimittel sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Nierenschädigungen angewendet werden.


Patienten mit Hypertonie sollten sorgfältig ärztlich überwacht werden.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Anwendung zahlreicher Thrombozytenaggregationshemmer, d. h. Acetylsalicylsäure, NSAIDs, Ticlopidin, Clopidogrel, Tirofiban, Eptifibatid, erhöht das Risiko einer Blutung, ebenso wie ihre Kombination mit Heparin und seinen Derivaten (Hirudin, Fondaparinux), oralen Antikoagulantien und Thrombolytika. Klinische und biologische Hämostase-Parameter sollten regelmäßig kontrolliert werden.


Kontraindizierte Kombinationen

- Methotrexat (verwendet in Dosen > 15 mg/Woche):

Die kombinierten Wirkstoffe Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöhen die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der durch Acetylsalicylsäure erniedrigten renalen Clearance von Methotrexat. Deshalb ist die kombinierte Anwendung von Methotrexat mit Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Nicht empfohlene Kombinationen

- Urikosurika (Benzbromaron, Probenecid und Sulfinpyrazon):
Verminderte Harnsäureausscheidung durch Wettbewerb um die Nierentubulusexkretion. Deshalb wird die gleichzeitige Gabe von Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg mit Urikosurika nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung erfordern

- Diuretika:

Risiko eines akuten Nierenversagens aufgrund einer erniedrigten glomerulären Filtration über eine verminderte renale Prostaglandinsynthese. Hydratation des Patienten und Überwachung der Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung.

- Systemische Glukokortikoide (ausgenommen Hydrokortison in der Ersatztherapie bei Morbus Addison):

Die gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure mit Glukokortikoiden kann über eine verstärkte Salicylat-Elimination durch die Kortikosteroide zu einer Verminderung des Salicylatspiegels im Blut während der Kortikosteroid-Behandlung führen und zum Risiko einer Salicylat-Überdosierung nach Ende dieser Behandlung. Diese Kombination erfordert besondere Vorsicht. Darüber hinaus wird das Risiko von Blutverlusten im Gastrointestinaltrakt erhöht.

Deshalb sollten die Dosierungen von Acetylsalicylsäure während der kombinierten Anwendung und nach Beendigung der Glukokortikoid-Behandlung angepasst werden.

- Methotrexat verwendet in Dosierungen unter 15 mg/Woche:

Die kombinierte Anwendung der beiden Wirkstoffe Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöht die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der durch Acetylsalicylsäure erniedrigten renalen Clearance von Methotrexat. Während der ersten Wochen der kombinierten Gabe sollten wöchentliche Blutbildkontrollen vorgenommen werden. Eine verstärkte Überwachung ist bereits bei gering verminderter Nierenfunktion sowie bei älteren Patienten erforderlich.

- Heparin bei der Anwendung in therapeutischen Dosierungen oder bei älteren Patienten:
Wenn Acetylsalicylsäure mit Heparin in therapeutischen Dosierungen oder bei älteren Patienten angewendet wird, besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Im Falle der kombinierten Gabe beider Arzneimittel, Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg und Heparin, sollten enge Kontrollen des INR, der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) und/oder Blutungszeit durchgeführt werden.


Kombinationen, die berücksichtigt werden sollten

- Andere Antikoagulantien (Cumarinderivate, Heparin in prophylaktischen Dosierungen), andere Thrombozytenaggregationshemmer und andere Thrombolytika:

Erhöhtes Blutungsrisiko

- NSAIDs:
Erhöhtes Blutungsrisiko und Risiko einer Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut sowie Verstärkung einer Blutungszeitverlängerung

- Antazida:
Antazida können die renale Ausscheidung von Acetylsalicylsäure durch die Alkalisierung des Urins erhöhen.

- Alkohol:
Zusätzliche Schädigung der Magenschleimhaut sowie Verstärkung einer Blutungszeitverlängerung


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Erfahrungen bei Langzeitanwendung von Acetylsalicylsäure in niedrigen Dosierungen (bis zu 150 mg täglich) während der Schwangerschaft haben bisher keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft und den Fötus gezeigt. Wenn Acetylsalicylsäure in höheren Dosierungen eingenommen wird, können ab dem 3. Trimenon der Schwangerschaft schädliche Wirkungen aufgrund der pharmakodynamischen Wirksamkeit der Prostaglandinsynthetasehemmer auftreten. Dies kann zu Wehenhemmung, vorzeitigem (intrauterinem) Verschluss des Ductus arteriosus, pulmonaler Hypertonie beim Neugeborenen und Trikuspidalinsuffizienz, Nierenschädigung mit möglicher renaler Insuffizienz und Oligohydramnie sowie zu Blutgerinnung führen. Während der Schwangerschaft sollte Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg, in den empfohlenen geringen Dosierungen, nur angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.


Stillzeit

Acetylsalicylsäure geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Deshalb kann Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg während des Stillens in der empfohlenen Dosierung eingenommen werden (nicht mehr als eine Brausetablette täglich).


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Aufgrund der pharmakodynamischen Eigenschaften und/oder des Nebenwirkungsprofils ist es unwahrscheinlich, dass Carbasalat-Calcium einen negativen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Die Nebenwirkungen sind oft dosisabhängig und basieren auf den pharmakologischen Wirkungen der Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 5.1). Die meisten der aufgeführten Nebenwirkungen treten im Magen-Darm-Bereich auf.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1000, <1/100), selten (>1/10000, <1/1000), sehr selten (<1/10000)


Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt:

Sehr häufig: Magenbeschwerden wie Hyperazidität und Übelkeit

Häufig: Erbrechen, Gastritis, leichte bis mäßige gastrointestinale Blutungen, Diarrhö. Bei Langzeitanwendung bzw. wiederholter Anwendung kann dieser Blutverlust zu Anämie führen.

Gelegentlich: Magenblutung, Magenulcera

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: gastrointestinale Perforation


Wirkungen auf das zentrale Nervensystem:

Selten: Schwindel, Kopfschmerzen, Tinnitus. Dies können die ersten Anzeichen für eine Überdosierung sein (siehe auch Abschnitt 4.9).


Hämatologische Auswirkungen:

Häufig: Verlängerung der Blutungszeit. Diese Wirkung kann noch mehrere Tage nach Beendigung der Behandlung anhalten und bei operativen Eingriffen zu einem hämorrhagischen Risiko oder zu einer stärkeren Menstruation führen.

Gelegentlich: intrakranielle Blutung, Blut im Urin

Selten: Hämorrhagisches Syndrom (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, blutiges Erbrechen sowie Blut im Stuhl, etc.)


Überempfindlichkeitsreaktionen:

Gelegentlich: Urticaria, Hautausschlag, Angioödem, Rhinitis, Bronchialspasmen

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: Anaphylaktischer Schock, Verstärkung der allergischen Symptome von Lebensmittelallergien


Störungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes:

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: schwere Hautreaktionen (z.B. Erythema exsudativum multiforme)


Endokrine Störungen:

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: Hypoglykämie


Störungen derLeber und Galle:

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: Leberfunktionsstörungen


Störungen der Nieren und ableitenden Harnwege:

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: akute renale Insuffizienz, insbesondere bei Patienten mit bestehender renaler Insuffizienz, Herzdekompensation, nephrotischem Syndrom oder gleichzeitiger Behandlung mit Diuretika


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Sehr selten, einschließlich Einzelfälle: niedrig dosierte Acetylsalicylsäure kann die Harnsäureausscheidung vermindern (welches bei prädisponierten Patienten einen Gichtanfall auslösen kann)


FO 4.9 Überdosierung


Im Zusammenhang mit einer mäßigen Intoxikation treten folgende Anzeichen auf: Schwindel, Kopfschmerzen, Tinnitus, Verwirrung und gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen).

Bei schwerer Vergiftung kommt es zu schweren Störungen des Säure‑Basen‑Gleichgewichts. Anfängliche Hyperventilation führt zu einer respiratorischen Alkalose. Aufgrund der unterdrückenden Wirkung auf das Atemzentrum tritt in der Folge eine respiratorische Acidose auf. Durch die Anwesenheit von Salicylaten entsteht außerdem eine metabolische Acidose. Da bei Kindern, Kleinkindern und Säuglingen die Vergiftung meist erst in einem späten Stadium erkannt wird, haben sie gewöhnlich bereits das Acidosestadium erreicht.


Außerdem können folgende Symptome auftreten: Hyperthermie und Schweißausbrüche, die zu Dehydratation führen, Unruhezustände, Krämpfe, Halluzinationen und Hypoglykämie. Eine Unterdrückung des Nervensystems kann zu Koma, kardiovaskulärem Kollaps und zu Atemstillstand führen. Die letale Dosis von Acetylsalicylsäure beträgt 25-30 Gramm. Plasmasalicylatkonzentrationen über 300 mg/l (1,67 mmol/l) deuten auf eine Intoxikation hin.


Nach Einnahme einer toxischen Dosis ist eine stationäre Aufnahme erforderlich. Im Falle einer mäßigen Vergiftung kann versucht werden, Erbrechen auszulösen; falls dies erfolglos bleibt, muss eine Magenspülung vorgenommen werden. Anschließend wird Aktivkohle (Adsorbans) und Natriumsulfat (Laxans) gegeben. Die Alkalisierung des Urins (250 mmol NaHCO3über 3 Stunden) unter pH-Wert-Kontrolle des Urins ist angezeigt.

Im Falle einer schweren Intoxikation ist vorzugsweise die Hämodialyse einzusetzen. Weitere Vergiftungserscheinungen sind symptomatisch zu behandeln.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antithrombotika, Thrombozytenaggregationshemmer, excl. Heparin

ATC-Code: B01AC08


Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg enthält Carbasalat-Calcium, einen Komplex des Calciumsalzes der Acetylsalicylsäure und Harnstoff, der in einer geringen Menge Wasser vollständig löslich ist. Jede Brausetablette enthält entsprechend
78 mg Acetylsalicylsäure. In Lösung ist Acetylsalicylsäure als Ion vollständig für die Resorption verfügbar.

Die Menge an Harnstoff ist sehr gering (13,1 %), daher bildet er auch bei hohen Dosen nur einen Bruchteil der Menge, die in Form von Metaboliten im normalen Proteinmetabolismus gefunden wird.


Carbasalat-Calcium ist ein Thrombozytenaggregationshemmer. Sein antithrombotischer Effekt beruht auf der irreversiblen Acetylierung des Enzyms Cyclooxygenase im Thrombozyten, durch welche die thrombozytäre Thromboxan-A2-Synthese gehemmt wird. Aufgrund der irreversiblen Bindung hält die Wirkung über die gesamte Lebensdauer eines Thrombozyten (7-10 Tage) an und nach wiederholter Gabe kumuliert die Wirkung. Dadurch ist es möglich, das Maximum der Thromboxan-A2-Hemmung nach anfänglich höherer Initialdosis gefolgt von einer niedrigeren Erhaltungsdosis zu erreichen, um die Bildung neuer Thrombozyten zu kompensieren.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach oraler Anwendung wird Acetylsalicylsäure schnell vom proximalen Teil des Dünndarms resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird nach 0,5 - 2 Stunden erreicht. Allerdings wird während der Resorption ein beachtlicher Teil der Dosis in der Magenwand hydrolysiert. Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann die Resorption von Acetylsalicylsäure verzögern (niedrigere maximale Plasmakonzentrationen).


Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Acetylsalicylsäure beträgt ungefähr 0,20 l/kg des Körpergewichts. Der erste Metabolit der Acetylsalicylsäure, die entzündungshemmende Salicylsäure, ist zu 90 % an Plasmaproteine, hauptsächlich Albumin, gebunden.


Salicylsäure diffundiert langsam in die Synovia und die Synovialflüssigkeit. Die Substanz passiert leicht die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.


Metabolismus

Acetylsalicylsäure wird in erster Linie zu Salicylsäure hydrolysiert. Acetylsalicylsäure besitzt eine kurze Halbwertszeit von ungefähr 15 - 20 Minuten.

Die Salicylsäure wird dann in Glycinsäure und Glukuronsäurekonjugate sowie in Spuren von Gentisinsäure umgewandelt. Bei höheren therapeutischen Dosen ist die Metabolisierungskapazität der Salicylsäure bereits überschritten und die pharmakokinetischen Daten sind nicht linear. Dies führt zu einer Verlängerung der anscheinenden Eliminationshalbwertszeit der Salicylsäure von wenigen Stunden bis zu ungefähr 24 Stunden.


Ausscheidung

Die Ausscheidung findet in erster Linie über die Nieren statt.

Die tubuläre Rückresorption von Salicylsäure ist vom pH-Wert abhängig. Der Anteil der ausgeschiedenen Menge an unveränderter Salicylsäure kann sich durch Alkalisierung des Urins von etwa 10 % auf etwa 80 % erhöhen.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Mutagenes und kanzerogenes Potential:

Acetylsalicylsäure wurde in vitro und in vivo in vielen präklinischen Studien untersucht. Zusammengenommen ergaben die Resultate keine mutagene Wirkung.

Langzeitstudien an der Ratte und Maus ergaben keinen kanzerogenen Effekt.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Lactose-Monohydrat

Adipinsäure (E 355)

Natriumhydrogencarbonat (E 500a)

Magnesiumstearat (E 470b)

Crospovidon (E 1202)

Povidon K 90 (E 1201)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


Haltbarkeit des Arzneimittels in der ungeöffneten Verpackung (30 Brausetabletten):
3 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 1 Monat

Haltbarkeit des Arzneimittels in der ungeöffneten Verpackung (90 Brausetabletten):
2 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 3 Monate


FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren.

Das Behältnis fest verschlossen halten.

Nicht über 30°C lagern.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


30 oder 90 Brausetabletten in einem Tablettenbehältnis aus Polypropylen mit einem Schnappdeckel aus Polypropylen (beinhaltet eine Trocknungspatrone), verpackt in einer Faltschachtel.


F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise


FZ 7. pharmazeutischer Unternehmer


VIATRIS GmbH & Co. KG

Benzstr. 1

61352 Bad Homburg


F5 8. Zulassungsnummer


59172.00.00


F6 9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


(siehe Unterschrift)


F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig



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