iMedikament.de

Carbasalat-Calcium Viatris 100 Mg Brausetabletten

Document: 13.07.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg Brausetabletten

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Brausetablette enthält 100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Eine Brausetablette enthält 150,0 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM Brausetablette

Weiß- bis cremefarbene,    runde,    plane Tabletten mit Facettenrand

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg ist indiziert zur Sekundärprävention nach einem ersten myokardialen oder cerebrovaskulären Ereignis in Verbindung mit Atherosklerose:

•    Myokardinfarkt

•    Instabile und stabile Angina pectoris

•    Hirninfarkt und transitorische ischämische Attacken, vorausgesetzt, dass intrakraniale Blutungen ausgeschlossen sind

•    Transplantatokklusion nach aortokoronarem Venen-Bypass.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Sekundärprävention von Myokardinfarkt:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten (200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 bis 2 Brausetabletten (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure bis 200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach der Diagnosestellung einzunehmen.

Sekundärprävention von instabiler und stabiler Angina pectoris:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten (200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 bis 2 Brausetabletten (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure bis 200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach der Diagnosestellung einzunehmen.

Sekundärprävention von Hirninfarkten und transitorischen ischämischen Attacken, vorausgesetzt, dass intrakraniale Blutungen ausgeschlossen sind:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten (200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 Brausetablette (100 mg Carbasalat-Calcium,

entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach der Diagnosestellung einzunehmen.

Sekundärprävention von Transplantatokklusion nach aortokoronarem VenenBypass:

In akuten Fällen soll am ersten Tag eine Initialdosis von 2 Brausetabletten (200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) pro Tag eingenommen werden, danach 1 bis 2 Brausetabletten (100 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure bis 200 mg Carbasalat-Calcium, entsprechend 156 mg Acetylsalicylsäure) täglich. In akuten Fällen ist die erste Dosis sobald wie möglich nach dem aortokoronarem Venen-Bypass einzunehmen.

Kinder und Jugendliche

Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg darf bei Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4.).

Art der Anwendung

Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg muss als Lösung eingenommen werden. Die Brausetablette ist solange in einem Glas Wasser aufzulösen, bis eine klare Lösung entstanden ist. Die klare Lösung ist dann zu trinken.

4.3    Gegenanzeigen

•    Magen-, Zwölffingerdarmgeschwür und/oder gastrointestinale Blutungen

•    Patienten mit Magenbeschwerden sowie Patienten, bei denen während einer früheren Anwendung des Arzneimittels Magenbeschwerden aufgetreten sind

•    Hämorrhagischer zerebrovaskulärer Insult in der Anamnese

•    Überempfindlichkeit gegen Salicylate wie Acetylsalicylsäure oder Prostaglandinsynthetasehemmer (z.B. können Asthmapatienten einen Asthma-bzw. einen Ohnmachtsanfall erleiden)

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz

•    Hämorrhagische Diathese oder Gerinnungsstörungen, wie z.B. Bluterkrankheit und Hypoprothrombinämie

•    Methotrexat-Anwendung in Dosen > 15 mg/Woche (siehe Abschnitt 4.5)

•    Dosen > 128 mg Carbasalat-Calcium/Tag, entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure/Tag (mehr als 1 Tablette Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg/Tag) während des dritten Trimenon der Schwangerschaft.

4.4


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten, die gleichzeitig mit Antikoagulantien (Cumarin-Derivaten) behandelt werden, ist es ratsam, den Gerinnungsstatus (INR) regelmäßig zu kontrollieren.

Bei Patienten mit leichten oder mäßigen Leberfunktionsstörungen muss die Leberfunktion regelmäßig überprüft werden (siehe Abschnitt 4.3).

Die gleichzeitige Behandlung mit Antikoagulantien (Cumarin-Derivate, Heparin) wird nicht empfohlen und sollte im Allgemeinen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Falls die gleichzeitige Anwendung nicht vermieden werden kann, ist eine besonders häufige INR-Bestimmung indiziert und die Patienten sollten gewarnt werden, auf Anzeichen einer Blutung, insbesondere im Gastrointestinaltrakt zu achten.

Eine enge medizinische Kontrolle ist ebenfalls erforderlich für Patienten mit Asthma bronchiale, allergischer Rhinitis (Acetylsalicylsäure kann eine schwere

2/11

Urticaria, ein Angioödem oder Bronchospasmen verursachen). Patienten mit peptischen Ulkuserkrankungen in der Anamnese sollten die Anwendung von Acetylsalicylsäure vermeiden (da sie eine Irritation der Magenschleimhaut und Blutungen verursachen kann) (siehe Abschnitt 4.3).

Die gleichzeitige Anwendung dieses Wirkstoffs mit Urikosurika wie Benzbromaron, Probenecid, Sulfinpyrazon wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Acetylsalicylsäure muss bei Patientinnen mit sehr starker Menstruationsblutung mit Vorsicht angewendet werden. Die Einnahme von Acetylsalicylsäure sollte vor operativen Eingriffen (einschließlich Zahnextraktion) aufgrund des Risikos einer verlängerten Blutungszeit oder einer Verschlimmerung der Blutung vorzugsweise unterbrochen werden. Über die Dauer der Unterbrechung sollte von Fall zu Fall entschieden werden, im Normalfall beträgt diese eine Woche.

Dieses Arzneimittel sollte bei Patienten mit Nierenschädigungen mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Patienten mit Hypertonie sollten sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Bei Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel) wurde vereinzelt über Hämolytische Anämie, mit hohen Dosen von Acetylsalicylsäure einhergehend, berichtet, z. B. bei Dosen höher als die tägliche Empfehlung.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Kinder und Jugendliche

Es besteht eine mögliche Verbindung zwischen Acetylsalicylsäure und Reye-Syndrom, wenn Acetylsalicylsäure bei Kindern angewendet wird. Das Reye-Syndrom ist eine sehr seltene Erkrankung, die Gehirn und Leber schädigt und tödlich verlaufen kann. Aus diesem Grund soll Acetylsalicylsäure Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht gegeben werden, außer es ist ausdrücklich indiziert (siehe Abschnitt 4.2).

4.5


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Anwendung zahlreicher Thrombozytenaggregationshemmer, d. h. Acetylsalicylsäure, NSAIDs, Ticlopidin, Clopidogrel, Tirofiban, Eptifibatid, erhöht das Risiko einer Blutung, ebenso wie ihre Kombination mit Heparin und seinen Derivaten (Hirudin, Fondaparinux), oralen Antikoagulantien und Thrombolytika. Klinische und biologische Hämostase-Parameter sollten regelmäßig kontrolliert werden.

• Kontraindizierte Kombinationen

- Methotrexat (verwendet in Dosen > 15 mg/Woche):

Die kombinierten Wirkstoffe Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöhen die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der durch Acetylsalicylsäure erniedrigten renalen Clearance von Methotrexat. Deshalb ist die kombinierte Anwendung von Methotrexat mit Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

•    Nicht empfohlene Kombinationen

-    Urikosurika (Benzbromaron, Probenecid und Sulfinpyrazon):

Verminderte Harnsäureausscheidung durch Kompetition um die Nierentubulusexkretion. Deshalb wird die gleichzeitige Gabe von Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg mit Urikosurika nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

•    Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung erfordern

-    Diuretika:

Risiko eines akuten Nierenversagens aufgrund einer erniedrigten glomerulären Filtration über eine verminderte renale Prostaglandinsynthese. Zu Beginn der Behandlung sollte der Patient hydriert und die Nierenfunktion überwacht werden. .

-    Systemische Glukokortikoide (ausgenommen Hydrokortison in der Ersatztherapie bei Morbus Addison):

Die gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure mit Glukokortikoiden kann über eine verstärkte Salicylat-Elimination durch die Kortikosteroide zu einer Verminderung des Salicylatspiegels im Blut während der KortikosteroidBehandlung führen und zum Risiko einer Salicylat-Überdosierung nach Ende dieser Behandlung. Diese Kombination erfordert besondere Vorsicht. Darüber hinaus wird das Risiko von Blutverlusten im Gastrointestinaltrakt erhöht.

Deshalb sollten die Dosierungen von Acetylsalicylsäure während der kombinierten Anwendung und nach Beendigung der Glukokortikoid-Behandlung angepasst werden.

-    Methotrexat verwendet in Dosierungen unter 15 mg/Woche:

Die kombinierte Anwendung der beiden Wirkstoffe Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöht die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der durch Acetylsalicylsäure erniedrigten renalen Clearance von Methotrexat. Während der ersten Wochen der kombinierten Gabe sollten wöchentliche Blutbildkontrollen vorgenommen werden. Eine verstärkte Überwachung ist bereits bei gering verminderter Nierenfunktion sowie bei älteren Patienten erforderlich.

-    Heparin bei der Anwendung in therapeutischen Dosierungen oder bei älteren Patienten:

Wenn Acetylsalicylsäure mit Heparin in therapeutischen Dosierungen oder bei älteren Patienten angewendet wird, besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Im Falle der kombinierten Gabe beider Arzneimittel, Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg und Heparin, sollten enge Kontrollen des INR, der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) und/oder Blutungszeit durchgeführt werden.

•    Kombinationen, die berücksichtigt werden sollten

-    Andere Antikoagulantien (Cumarinderivate, Heparin in prophylaktischen Dosierungen), andere Thrombozytenaggregationshemmer und andere Thrombolytika: Erhöhtes Blutungsrisiko

-    NSAIDs:

Erhöhtes Blutungsrisiko und Risiko einer Schädigung der Magen-DarmSchleimhaut sowie Verstärkung einer Blutungszeitverlängerung

-    Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRIs):

Die gleichzeitige Einnahme kann, aufgrund eines möglichen synergistischen Effektes, zu einem erhöhten Blutungsrisiko im oberen Gastrointestinalraum führen.

-    Ibuprofen:

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex-vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen

treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

-    Antazida:

Antazida können die renale Ausscheidung von Acetylsalicylsäure durch die Alkalisierung des Urins erhöhen.

-    Alkohol:

Zusätzliche Schädigung der Magenschleimhaut sowie Verstärkung einer Blutungszeitverlängerung

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Niedrige Dosen bis zu 128 mg Carbasalat Calcium/Tag, entsprechend 100 mg Acetylsalicylsäure/Tag (1 Tablette Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg/Tag):

Aus klinischen Studien lässt sich ableiten, dass Dosierungen bis zu 100 mg Acetylsalicylsäure/Tag zur begrenzten Anwendung während der Entbindung, welche einer speziellen Überwachung bedarf, sicher erscheinen.

Bei Dosen über 128 mg bis zu 640 mg Carbasalat Calcium/Tag, entsprechend 100- 500 mg Acetylsalicylsäure/Tag (mehr als 1 Tablette Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg/Tag):

Für die Gabe von > 100 mg Acetylsalicylsäure/Tag bis 500 mg Acetylsalicylsäure/Tag gibt es keine ausreichenden klinischen Daten. Deshalb ist bei einer Gabe von oder über 500 mg Acetylsalicylsäure/Tag folgende Empfehlung zu beachten:

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für eine kardiovaskuläre Mißbildung stieg von weniger als 1% bis zu annähernd 1,5%. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fötaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Trimenon der Schwangerschaft sollte Acetylsalicylsäure nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Acetylsalicylsäure von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Trimenon der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Trimenon der Schwangerschaft können alle Prostaglandinsynthesehemmer:

-    den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

•    kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

•    Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose

fortschreiten kann;

- die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

•    mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;

•    Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.

Daher sind Dosen von und über 100 mg Acetylsalicylsäure/Tag (mehr als 1 Tablette Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg/Tag) während des dritten Trimenon der Schwangerschaft kontraindiziert.

Stillzeit

Acetylsalicylsäure geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, kann Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg während des Stillens in der empfohlenen Dosierung eingenommen werden (nicht mehr als 1 Brausetablette täglich). Bei langzeitiger Anwendung oder höheren Dosierungen muss die Stillzeit unterbrochen werden.

4.7


4.8


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Aufgrund der pharmakodynamischen Eigenschaften und/oder des Nebenwirkungsprofils ist es unwahrscheinlich, dass Carbasalat-Calcium einen negativen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind oft dosisabhängig und basieren auf den pharmakologischen Wirkungen der Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 5.1). Die meisten der aufgeführten Nebenwirkungen treten im Magen-Darm-Bereich auf.

Bei den Häufigkeitsangaben werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis <1/100)

Selten (> 1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

   Häufig: Verlängerung der Blutungszeit. Diese Wirkung kann noch mehrere Tage nach Beendigung der Behandlung anhalten und bei operativen Eingriffen zu einem hämorrhagischen Risiko oder zu einer stärkeren Menstruation führen.

•    Gelegentlich: intrakranielle Blutung, Blut im Urin

•    Selten: Hämorrhagisches Syndrom (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, blutiges Erbrechen sowie Blut im Stuhl, etc.)

Erkrankungen des Immunsystems:

   Gelegentlich: Urticaria, Hautausschlag, Angioödem, Rhinitis, Bronchialspasmen

•    Sehr selten: Anaphylaktischer Schock, Verstärkung der allergischen Symptome von Lebensmittelallergien

Endokrine Erkrankungen:

   Sehr selten: Hypoglykämie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

   Sehr selten: niedrig dosierte Acetylsalicylsäure kann die Harnsäureausscheidung vermindern (welches bei prädisponierten Patienten einen Gichtanfall auslösen kann)

Erkrankungen des Nervensystems:

•    Selten: Schwindel, Kopfschmerzen, Tinnitus. Dies können die ersten Anzeichen für eine Überdosierung sein (siehe auch Abschnitt 4.9).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

•    Sehr häufig: Magenbeschwerden wie Hyperazidität und Übelkeit

•    Häufig: Erbrechen, Gastritis, leichte bis mäßige gastrointestinale Blutungen, Diarrhö. Bei Langzeitanwendung bzw. wiederholter Anwendung kann dieser Blutverlust zu Anämie führen.

•    Gelegentlich: Magenblutung, Magenulcera

•    Sehr selten: gastrointestinale Perforation

Leber- und Gallenerkrankungen:

   Sehr selten: Leberfunktionsstörungen

Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes:

   Sehr selten: schwere Hautreaktionen (z.B. Erythema exsudativum multiforme) Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

•    Sehr selten: akute renale Insuffizienz, insbesondere bei Patienten mit bestehender renaler Insuffizienz, Herzdekompensation, nephrotischem Syndrom oder gleichzeitiger Behandlung mit Diuretika

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

Überdosierung

4.9


5.

5.1


Im Zusammenhang mit einer mäßigen Intoxikation treten folgende Anzeichen auf: Schwindel, Kopfschmerzen, Tinnitus, Verwirrung und gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen).

Bei schwerer Vergiftung kommt es zu schweren Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts. Anfängliche Hyperventilation führt zu einer respiratorischen Alkalose. Aufgrund der unterdrückenden Wirkung auf das Atemzentrum tritt in der Folge eine respiratorische Acidose auf. Durch die Anwesenheit von Salicylaten entsteht außerdem eine metabolische Acidose. Da bei Kindern, Kleinkindern und Säuglingen die Vergiftung meist erst in einem späten Stadium erkannt wird, haben sie gewöhnlich bereits das Acidosestadium erreicht.

Außerdem können folgende Symptome auftreten: Hyperthermie und Schweißausbrüche, die zu Dehydratation führen, Unruhezustände, Krämpfe, Halluzinationen und Hypoglykämie. Eine Unterdrückung des Nervensystems kann zu Koma, kardiovaskulärem Kollaps und zu Atemstillstand führen. Die letale Dosis von Acetylsalicylsäure beträgt 25-30 Gramm. Plasmasalicylatkonzentrationen über 300 mg/l (1,67 mmol/l) deuten auf eine Intoxikation hin.

Nach Einnahme einer toxischen Dosis ist eine stationäre Aufnahme erforderlich.

Im Falle einer mäßigen Vergiftung kann versucht werden, Erbrechen auszulösen; falls dies erfolglos bleibt, muss eine Magenspülung vorgenommen werden. Anschließend wird Aktivkohle (Adsorbans) und Natriumsulfat (Laxans) gegeben. Die Alkalisierung des Urins (250 mmol NaHCO3 über 3 Stunden) unter pH-Wert-Kontrolle des Urins ist angezeigt.

Im Falle einer schweren Intoxikation ist vorzugsweise die Hämodialyse einzusetzen. Weitere Vergiftungserscheinungen sind symptomatisch zu behandeln.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antithrombotika, Thrombozytenaggregationshemmer, ausgenommen Heparin ATC-Code:    B01AC08

Carbasalat-Calcium Viatris 100 mg enthält Carbasalat-Calcium, einen Komplex des Calciumsalzes der Acetylsalicylsäure und Harnstoff, der in einer geringen Menge Wasser vollständig löslich ist. Jede Brausetablette enthält entsprechend 78 mg Acetylsalicylsäure. In Lösung ist Acetylsalicylsäure als Ion vollständig für die Resorption verfügbar.

Die Menge an Harnstoff ist sehr gering (13,1 %), daher bildet er auch bei hohen Dosen nur einen Bruchteil der Menge, die in Form von Metaboliten im normalen Proteinmetabolismus gefunden wird.

Wirkmechanismus

Carbasalat-Calcium ist ein Thrombozytenaggregationshemmer. Sein antithrombotischer Effekt beruht auf der irreversiblen Acetylierung des Enzyms Cyclooxygenase im Thrombozyten, durch welche die thrombozytäre Thromboxan-A2-Synthese gehemmt wird.

Pharmakodynamische Wirkungen

Aufgrund der irreversiblen Bindung hält die Wirkung über die gesamte

Lebensdauer eines Thrombozyten (7-10 Tage) an und nach wiederholter Gabe kumuliert die Wirkung. Dadurch ist es möglich, das Maximum der Thromboxan-A2-Hemmung nach anfänglich höherer Initialdosis gefolgt von einer niedrigeren Erhaltungsdosis zu erreichen, um die Bildung neuer Thrombozyten zu kompensieren.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. die Blutplättchenaggregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.

5.2


Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Anwendung wird Acetylsalicylsäure schnell vom proximalen Teil des Dünndarms resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird nach 0,5 -2 Stunden erreicht. Allerdings wird während der Resorption ein beachtlicher Teil der Dosis in der Magenwand hydrolysiert. Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann die Resorption von Acetylsalicylsäure verzögern (niedrigere maximale Plasmakonzentrationen).

Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Acetylsalicylsäure beträgt ungefähr 0,20 l/kg des Körpergewichts. Der erste Metabolit der Acetylsalicylsäure, die entzündungshemmende Salicylsäure, ist zu 90 % an Plasmaproteine, hauptsächlich Albumin, gebunden.

Salicylsäure diffundiert langsam in die Synovia und die Synovialflüssigkeit. Die Substanz passiert leicht die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.

Biotransformation

Acetylsalicylsäure wird in erster Linie zu Salicylsäure hydrolysiert. Acetylsalicylsäure besitzt eine kurze Halbwertszeit von ungefähr 15 - 20 Minuten.

Die Salicylsäure wird dann in Glycinsäure und Glukuronsäurekonjugate sowie in Spuren von Gentisinsäure umgewandelt. Bei höheren therapeutischen Dosen ist die Metabolisierungskapazität der Salicylsäure bereits überschritten und die pharmakokinetischen Daten sind nicht linear. Dies führt zu einer Verlängerung der anscheinenden Eliminationshalbwertszeit der Salicylsäure von wenigen Stunden bis zu ungefähr 24 Stunden.

Elimination

Die Ausscheidung findet in erster Linie über die Nieren statt.

Die tubuläre Rückresorption von Salicylsäure ist vom pH-Wert abhängig. Der Anteil der ausgeschiedenen Menge an unveränderter Salicylsäure kann sich durch Alkalisierung des Urins von etwa 10 % auf etwa 80 % erhöhen.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Mutagenes und kanzerogenes Potential:

Acetylsalicylsäure wurde in vitro und in vivo in vielen präklinischen Studien untersucht. Zusammengenommen ergaben die Resultate keine mutagene Wirkung.

Langzeitstudien an der Ratte und Maus ergaben keinen kanzerogenen Effekt.

6.    PHARMAZEUTISCHE    ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat Adipinsäure (E 355)

Natriumhydrogencarbonat (E 500a)

Magnesiumstearat (E 470b)

Crospovidon (E 1202)

Povidon K 90 (E 1201)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Haltbarkeit des Arzneimittels in der ungeöffneten Verpackung (30 Brausetabletten):

3 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 1 Monat

Haltbarkeit des Arzneimittels in der ungeöffneten Verpackung (90 Brausetabletten):

3 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 3 Monate

Haltbarkeit des Arzneimittels in der ungeöffneten Verpackung: (100 Brausetabletten):

3 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 100 Tage

6.4    BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Das Behältnis fest verschlossen halten.

Nicht über 30°C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

30, 90 oder 100 Brausetabletten in einem Tablettenbehältnis aus Polypropylen mit einem Schnappdeckel aus Polypropylen (beinhaltet eine Trocknungspatrone), verpackt in einer Faltschachtel.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen.

INHABER DER ZULASSUNG

7.


8.


9.


10.


11.


MEDA Pharma GmbH & Co. KG Benzstr. 1

61352 Bad Homburg Telefon (06172) 888-01 Telefax (06172) 888-2740 Email: medinfo@medapharma.de

ZULASSUNGSNUMMER

59172.00.00

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: März 2005/

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 09.02.2009

STAND DER INFORMATION

07.2015

VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT

Apothekenpflichtig

11/11