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Cefaclor Basics 125 Mg Ts

Document: 27.04.2007   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS


1. Bezeichnung des Arzneimittels


CEFACLOR BASICS 125 mg TS

CEFACLOR BASICS 250 mg TS


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


CEFACLOR BASICS 125 mg TS

1 Flasche (63 g Granulat zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen) enthält 2,622 g Cefaclor·1H2O, entsprechend 2,5 g Cefaclor.


5 ml zubereitete Suspension enthalten 131,12 mg Cefaclor·1H2O entsprechend 125 mg Cefaclor und 3 g Sucrose (0,25 BE).


CEFACLOR BASICS 250 mg TS

1 Flasche (63 g Granulat zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen) enthält 5,244 g Cefaclor·1H2O, entsprechend 5 g Cefaclor.


5 ml zubereitete Suspension enthalten 262,24 mg Cefaclor·1H2O, entsprechend 250 mg Cefaclor und 3 g Sucrose (0,25 BE).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


Darreichungsform


Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.


Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlichen Schweregrades, die durch Cefaclor-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind.


Dazu zählen Infektionen


  • der oberen und unteren Atemwege

  • des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, wie z. B. Mittelohrentzündung (Otitis media), Nebenhöhlenentzündungen (Sinusiltis), Infektionen der Gaumenmandeln (Tonsillitis), des Rachens (Pharyngitis)

  • der Niere und der ableitenden Harnwege

  • der Haut und der Weichteilgewebe

  • Tripper (Gonorrhö).


Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS zu berücksichtigen.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


CEFACLOR BASICS 125 mg TS


Säuglinge und Kinder unter 6 Jahren:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Normaldosierung 30 mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag, aufgeteilt in 3 Einzeldosen.

Bei schwereren Infektionen, Otitis media oder bei Infektionen durch weniger empfindliche Erreger sind u. U. 40 (- 50) mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag erforderlich, bei Kindern bis zu 6 Jahren jedoch höchstens 1 g Cefaclor pro Tag. Bei Otitis media kann die Gesamttages­dosis in zwei Teilgaben alle 12 Stunden gegeben werden.

Bei leichten Infektionen, wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist eine Dosierung von 20 mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag in zwei bis drei Teilgaben alle 8 bzw. 12 Stunden ausreichend.


Kinder von 6 bis 10 Jahren:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Normaldosierung 3mal täglich 250 mg Cefaclor, entsprechend 3mal täglich 2 Messlöffel CEFACLOR BASICS 125 mg TS.

Bei schweren Infektionen, Otitis media oder Infektionen durch weniger empfindliche Erreger sind u. U. 4mal täglich 250 mg Cefaclor (entsprechend 4mal täglich 2 Messlöffel CEFACLOR BA­SICS 125 mg TS) erforderlich.

Bei Otitis media können auch 2mal täglich 500 mg Cefaclor (entsprechend 2mal 4 Messlöffel CEFACLOR BASICS 125 mg TS) genommen werden.

Bei leichten Infektionen, wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist auch eine Dosierung von 2mal täglich 250 mg Cefaclor, d. h. 2 Messlöffel jeweils morgens und abends gegeben, ausreichend.


Zur Orientierung kann folgende Tabelle dienen


125 mg Cefaclor / Messlöffel (5 ml).

Alter

des Kindes

Normal­dosierung


höhere Dos.

bei schwereren Infekt. u. Mittel­ohrent­zündung

niedrigere Dos.

bei leichteren Infekt.

bis

6 Mon.

3 x tgl.

1/2 Messl

4 x tgl.

1/2 Messl.


6 Mon -

1 Jahr

4 x tgl.

1/2 Messl.

3 x tgl.

1 Messl.


1 - 2 Jahre

3 x tgl.

1 Messl.

4 x tgl.

1 Messl. bzw.

2 x tgl.

2 Messl.


3 – 5

Jahre

morgens 2

mittags 1.

abends 2 Messl.

3 x tgl.

2 Messl.


6 - 10 Jahre

3 x tgl.

2 Messl.

4 x tgl.

2 Messl. Bzw.

2 x tgl.

4 Messl.

2 x tgl.

2 Messl. (morgens u. abends)


Ältere Kinder / Jugendliche über 10 Jahre oder Erwachsene:

Falls ältere Kinder/Jugendliche über 10 Jahre oder Erwachsene die Suspension einnehmen müssen, so beträgt die Normaldosierung 3mal täglich 500 mg Cefaclor, entsprechend 3mal 4 Messlöffel CEFACLOR BASICS 125 mg TS.

Für schwerere Infektionen (wie Lungenentzündung) oder solche, die durch weniger empfindliche Erreger verursacht werden, kann die Dosis verdoppelt werden. In einzelnen Fällen wurden Erwachsenen Dosen bis zu 4 g täglich verabreicht, die gut vertragen wurden. Diese Dosis sollte nicht überschritten werden.

Bei leichten Infektionen, wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist die Dosierung von 3mal täglich 250 mg Cefaclor, entsprechend 3mal täglich 2 Messlöffel CEFA­CLOR BASICS 125 mg TS ausreichend. Zur Behandlung der akuten gonorrhoischen Urethritis bei Männern und Frauen werden 3 g Cefaclor (ent­sprechend 24 Messlöffel CEFACLOR BASICS 125 mg TS), eventuell zusammen mit 1 g Probenecid, gegeben.


CEFACLOR BASICS 250 mg TS


Kinder unter 6 Jahren:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Normaldosierung 30 mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag, aufgeteilt in 3 Einzeldosen.

Bei schwereren Infektionen, Otitis media oder bei Infektionen durch weniger empfindliche Erreger sind u. U. 40 (- 50) mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag erforderlich, bei Kindern bis zu 6 Jahren jedoch höchstens 1 g Cefaclor pro Tag. Bei Otitis media kann die Gesamttagesdosis in zwei Teilgaben alle 12 Stunden gegeben werden.

Bei leichten Infektionen, wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist eine Dosierung von 20 mg Cefaclor/kg Körpergewicht/Tag in zwei bis drei Teilgaben alle 8 bzw. 12 Stunden ausreichend.


Kinder von 6 bis 10 Jahren:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Normaldosierung 3mal täglich 250 mg Cefaclor, entsprechend 3mal täglich 1 Messlöffel CEFACLOR BASICS 250 mg TS.

Bei schweren Infektionen, Otitis media oder Infektionen durch weniger empfindliche Erreger sind u. U. 4mal täglich 250 mg Cefaclor (entsprechend 4mal täglich 1 Messlöffel) erforderlich.

Bei Otitis media können auch 2mal täglich 500 mg Cefaclor (entsprechend 2mal 2 Messlöffel CEFACLOR BASICS 250 mg TS) genommen werden.

Bei leichten Infektionen wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege ist auch eine Dosierung von 2mal täglich 250 mg Cefaclor, d. h. 1 Messlöffel jeweils morgens und abends gegeben, ausreichend.


Zur Orientierung kann folgende Tabelle dienen


250 mg Cefaclor / Messlöffel (5 ml).

Alter

des Kindes

Normal­dosierung


höhere Dos.

bei schwereren Infekt. u. Mittel­ohrent­zündung

niedrigere Dos.

bei leichteren Infekt.

1 - 2 Jahre

3 x tgl.

1/2 Messl.

4 x tgl.

1/2 Messl. bzw.

2 x tgl.

1 Messl.


3 – 5

Jahre

morgens 1

mittags 1/2

abends 1 Messl.

3 x tgl.

1 Messl.


6 - 10 Jahre

3 x tgl.

1 Messl.

4 x tgl.

1 Messl. Bzw.

2 x tgl.

2 Messl.

2 x tgl.

1 Messl. (morgens u. abends)


Ältere Kinder / Jugendliche über 10 Jahre oder Erwachsene:

Falls ältere Kinder / Jugendliche über 10 Jahre oder Erwachsene die Suspension einnehmen müssen, so beträgt die Normaldosierung 3mal täglich 500 mg Cefaclor, entsprechend 3mal 2 Messlöffel CEFACLOR BASICS 250 mg TS täglich.

Für schwerere Infektionen (wie Lungen­entzündung) oder solche, die durch we­niger empfindliche Erreger verursacht werden, kann die Dosis verdoppelt wer­den. In einzelnen Fällen wurden Er­wachsenen Dosen bis zu 4 g täglich verabreicht, die gut vertragen wurden. Diese Dosis sollte nicht überschritten werden.

Bei leichten Infektionen, wie z. B. unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege, ist die Dosierung von 3mal täglich 250 mg Cefaclor (ent­sprechend 3mal täglich 1 Messlöffel CEFACLOR BASICS 250 mg TS) täg­lich ausreichend.

Zur Behandlung der akuten gonorrho­ischen Urethritis bei Männern und Frauen werden 3 g Cefaclor (entsprechend 12 Messlöffel) CEFACLOR BASICS 250 mg TS, eventuell zusammen mit 1 g Probenecid gegeben.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion


CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS kann auch bei eingeschränkter Nierenfunktion ohne Dosierungsanpassung verabreicht werden.


Hämodialyse verkürzt die Serumhalbwertszeit um 25 - 30 %. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, sollte vor der Dialyse eine Initialdosis von 250 mg bis zu 1 g gegeben werden. Die Erhaltungsdosis in der Zeit zwischen zwei Dialysen entspricht der oben angegebenen Dosierung.


Herstellung der Suspension


1. Öffnen des kindersicheren Verschlusses durch Niederdrücken und gleichzeitiges Linksdrehen.


2. Kaltes Leitungswasser bis zur Ringmarkierung einfüllen.


3. Flasche verschließen und kräftig schütteln.


4. Erneut mit Wasser bis zur Ringmarkierung auffüllen und schütteln.


Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Suspension das Niveau der Ringmarkierung erreicht hat.


CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS ist nach der Herstellung der Suspension im Kühlschrank (nicht über 8 °C) zu lagern. So ist die Suspension 14 Tage haltbar.


Art der Anwendung


Einnahme: CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS kann auch während der Mahlzeiten eingenommen werden.

Flasche vor jeder Einnahme kräftig schütteln. Zum Abmessen der richtigen Dosis beiliegenden Messlöffel benutzen.


Dauer der Anwendung


CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS soll in der Regel 7 - (10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2 - 3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen.


Bei der Behandlung von Nebenhöhlenentzündungen und von Infektionen mit b-hämolysierenden Streptokokken ist aus Vorsorglichkeit eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt.


Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen und Durchfall ist die orale Anwendung von Cefaclor nicht angebracht, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist.


Gegenanzeigen


Bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Cefaclor und andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile darf CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS nicht angewendet werden.


Bei Penicillinüberempfindlichkeit kann eine Parallelallergie bestehen.


Mit besonderer Vorsicht sollte Cefaclor bei Personen angewandt werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.


CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS darf nicht eingenommen werden bei: hereditärer Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Keine


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Cefaclor / andere Antibiotika


CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS sollte möglichst nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika (wie z.B. Chloramphenicol, Erythromycin, Sulfonamide oder Tetrazykline) kombiniert werden, da die Wirkung von CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS vermindert werden kann.


Cefaclor / Probenecid


Die zusätzliche Gabe von Probenecid hemmt die Ausscheidung von Cefaclor durch die Niere und führt dadurch zu höheren und länger anhaltenden Cefaclor-Blutspiegeln.


Cefaclor / blutgerinnungshemmende Arzneimittel


In Einzelfällen wurden bei Patienten, die gleichzeitig Cefaclor und Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhielten, verlängerte Prothrombinzeiten mit oder ohne Blutung berichtet.


Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen


Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können gestört sein (positives Resultat). Daher ist der Harnzucker unter der Therapie mit CEFACLOR 500 mg BASICS Kapseln enzymatisch zu bestimmen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf Schädigung des im Mutterleib befindlichen Kindes ergeben. Tierexperimentelle Studien haben keine fruchtschädigende Wirkung erkennen lassen.


Dennoch sollte Cefaclor während der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten, nur nach strenger Indikationsstellung eingenommen werden.

Dies gilt auch für die Einnahme während der Stillzeit, da Cefaclor in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht. Beim mit Muttermilch ernährten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Veränderung der Darmflora mit Durchfällen und zu einer Sprosspilzbesiedlung kommen.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefaclor im Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Selten können allerdings Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwindelzustände zu Risiken bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten führen (s.a. Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen)


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)


Magen-Darm-Trakt


Häufig (≥ 1% - < 10%) können Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie abklingen.


Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die sofort behandelt werden muss (z. B. Vancomycin oral, 4mal 250 mg täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.


Überempfindlichkeitserscheinungen


Allergische Hautreaktionen (z. B. Rash, Juckreiz, urtikarielles Exanthem, makulopapulöse, morbilliforme Exantheme) sind häufig (≥ 1% - < 10%).


Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Cefaclor-Therapie über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden.


Weitere Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion können eine Eosinophilie, ein positiver Coombs-Test (angioneurotische) Ödeme und Arzneimittelfieber sowie eine Vaginitis sein.


Es wurden auch gelegentlich (≥ 0,1% - 1%) Fälle von serumkrankheitsähnlichen Reaktionen (multiforme Erytheme oder oben genannte Hauterscheinungen, begleitet von Gelenkbeschwerden mit und ohne Fieber) berichtet.


Dabei finden sich - im Unterschied zur Serumkrankheit - nur sehr selten (< 0,01%) eine Lymphadenopathie und Proteinurie. Es werden keine zirkulierenden Antikörper gefunden.


Im Allgemeinen treten diese offensichtlich allergisch bedingten Erscheinungen während oder nach einer zweiten Behandlung mit CEFACLOR 500 mg BASICS Kapseln auf (häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen) und klingen wenige Tage nach Absetzen des Arzneimittels wieder ab.


Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen treten gelegentlich auf (≥ 0,1% - < 1%) und können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Diese Reaktionen traten teilweise schon nach Erstanwendung auf.


Maßnahmen bei schweren akuten Überempfindlichsreaktionen (z.B. Anaphylaxie):

Hier muss die Behandlung mit CEFACLOR BASICS 125 mg / 250 mg TS sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.


Blut und Blutkörperchen


Sehr selten (< 0,01%) sind Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Eosinophilie, Lymphozytose, Leukopenie und gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) Neutropenie, Agranulozytose sowie aplastische oder hämolytische Anämie) beobachtet worden. Diese Erscheinungen sind reversibel.


Niere, Harnwege und Geschlechtsorgane


Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) kann es zu einer interstitiellen Nephritis kommen, die sich nach Beendigung der Therapie von selbst normalisiert. Ebenso wurden ein leichter Anstieg von Harnstoff oder Kreatinin im Blut und sehr selten (< 0,01%) Proteinurie beobachtet.


Leber und Gallenwege


Ein reversibler Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) im Serum kann gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) vorkommen.


Sehr selten (< 0,01%) wurde über eine vorübergehende Hepatitis und Cholestase mit Ikterus berichtet.


Nervensystem


Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) werden über vorübergehende Schlaflosigkeit oder Schläfrigkeit, Nervosität, Hyperaktivität, Verwirrung, Halluzinationen oder Schwindel berichtet.


Sonstige


Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) wurde vorübergehender Bluthochdruck beobachtet.


4.9 Überdosierung


Cefaclor ist von geringer Toxizität. Auch hohe Dosen, über längere Zeit verabreicht, werden gut vertragen. Berichte über Vergiftungsfälle mit Cefaclor liegen nicht vor.


Schwerwiegende Unverträglichkeitserscheinungen wurden nicht mitgeteilt, wenn die Tagesdosen nicht mehr als um das 5-fache überschritten wurden (bei Erwachsenen sind das ca. 15 g und bei Kindern 250 mg Cefaclor pro kg Körpergewicht). Ein spezifisches Antidot gibt es nicht.


Über die Wirksamkeit einer forcierten Diurese, Peritoneal- oder Hämodialyse sowie Hämoperfusion über Aktivkohle gibt es keine ausreichenden Untersuchungen, die eine Anwendung empfehlen könnten.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Cefaclor ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.


ATC-Code

J01DC04


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cefaclor beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Cefaclor kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefaclor besitzt eine weitgehende Stabilität gegenüber Penicillinasen Gram-positiver Bakterien, allerdings nur eine geringe Stabilität gegenüber plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, SHV), Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs) sowie chromosomal kodierten Betalaktamasen vom AmpC-Typ.

Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefaclor: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefaclor verantwortlich.

Unzureichende Penetration von Cefaclor durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

Durch Effluxpumpen kann Cefaclor aktiv aus der Zelle transportiert werden.

Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefaclor besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.


Grenzwerte

Die Testung von Cefaclor erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


DIN (Deutsches Institut für Normung) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Alle Bakterien außer Staphylococcus spp.*

1 mg/l

> 4 mg/l


* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.


CLSI (US Clinical Laboratory Standards Institute) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

8 mg/l

32 mg/l

Staphylococcus spp.*

8 mg/l

32 mg/l

Haemophilus influenzae und H. parainfluenzae

8 mg/l

32 mg/l

Streptococcus pneumoniae

1 mg/l

4 mg/l


* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefaclor in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefaclor anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 19.12.06):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganis-

men

Staphylococcus aureus (Methicillin-

sensibel)

Staphylococcus saprophyticus°

Streptococcus agalactiae°

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganis-

men

Neisseria gonorrhoeae°

Spezies, bei denen erworbene Re-

sistenzen ein Problem bei der

Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganis-

men

Staphylococcus aureus

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Aerobe Gram-negative Mikroorganis-

men

Escherichia coli

Haemophilus influenzae

Klebsiella pneumoniae

Moraxella catarrhalis

Proteus mirabilis

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganis-

men

Enterococcus spp.

Staphylococcus aureus (Methicillin-

resistent)

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-

intermediär und –resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganis-

men

Enterobacter cloacae

Pseudomonas aeruginosa