Cefadroxil Hexal Forte 500mg/5ml Granulat Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen
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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale der Arzneimittel / SPC)
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml*
1 Flasche mit 35 g Granulat zur Herstellung von 60 ml Suspension zum Einnehmen enthält 3,149 g Cefadroxil-Monohydrat, entsprechend 3 g Cefadroxil.
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 262,4 mg Cefadroxil-Monohydrat, entsprechend 250 mg Cefadroxil.
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml*
1 Flasche mit 35 g bzw. 58,3 g Granulat zur Herstellung von 60 ml bzw. 100 ml Suspension zum Einnehmen enthalten 6,297 g bzw. 10,495 g Cefadroxil-Monohydrat, entsprechend 6 g bzw. 10 g Cefadroxil.
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 524,8 mg Cefadroxil-Monohydrat, entsprechend 500 mg Cefadroxil.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Infektionen mit Cefadroxil-empfindlichen Keimen.
Cefadroxil HEXAL® kann angewendet werden bei Infektionen
- der Atemwege
- im Bereich der Frauenheilkunde
- im Bereich der Geburtshilfe
- des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches
- der Harn- und Geschlechtsorgane
- der Haut und der Weichteilgewebe
- der Knochen und Gelenke.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml
Unkomplizierte Infektionen
Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 12 Jahre
2-mal täglich 20 ml** Suspension, entsprechend 2-mal täglich 1 g Cefadroxil
Je nach Schweregrad der Infektion und Empfindlichkeit der Erreger kann die Tagesdosis auf 3-4 g Cefadroxil** gesteigert werden.
Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis 40 kg Körpergewicht (KG):
25-50-100 mg/kg KG täglich in 2-4 Einzeldosen
Einmaldosierung
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht mit normaler Nierenfunktion:
bei Rachenentzündung/Mandelentzündung durch Streptokokken (Streptokokken- Pharyngitis und -Tonsillitis), 1-mal täglich 20 ml** Suspension, entsprechend 1 g Cefadroxil
Kinder bis 40 kg Körpergewicht:
bei Rachenentzündung/Mandelentzündung (Tonsillopharyngitis), 30 mg Cefadroxil/kg KG
Zur Orientierung kann folgende Tabelle dienen (250 mg Cefadroxil/5 ml Suspension):
Alter durchschnittliches Dosierung/ Körpergewicht Tag
1-12 Monate 5 kg 2-mal 2,5 ml
1-2 Jahre 10 kg 2-mal 5 ml
2-6 Jahre 20 kg 2-mal 10 ml
6-12 Jahre 40 kg 2-mal 20 ml**
Kinder über 12 Jahre über 40 kg 2-mal 20 ml**
und Erwachsene
** Für diesen Dosierungsbereich stehen höher dosierte Darreichungsformen wie z. B. Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum EinnehmenoderCefadroxil HEXAL® 1 g tabs Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmenzur Verfügung.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei
eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären
Filtrationsrate von weniger als
50 ml/min ist mit einer Kumulation von Cefadroxil
zu rechnen. Es wird daher empfohlen, nach einer Initialdosis von 20
ml** Suspension, entsprechend 1 g Cefadroxil, die Erhaltungsdosis
wie folgt zu reduzieren:
Erwachsene
Kreatininclearance: 50-25 ml/min
10 ml Suspension, entsprechend 500 mg Cefadroxil, alle 12 Stunden
Kreatininclearance: 25-10 ml/min
10 ml Suspension, entsprechend 500 mg Cefadroxil, alle 24 Stunden
Kreatininclearance < 10 ml/min
10 ml Suspension, entsprechend 500 mg Cefadroxil, alle 36 Stunden
Bei Patienten mit Hämodialyse gibt man jeweils am Ende eines Hämodialysevorganges einmalig eine zusätzliche Dosis von 20 ml** Suspension, entsprechend 1 g Cefadroxil.
Bei forcierter Diurese wird ein Absinken der Blutspiegel herbeigeführt.
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml
Unkomplizierte Infektionen
Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 12 Jahre
2-mal täglich 10 ml Suspension, entsprechend 2-mal täglich 1 g Cefadroxil
Je nach Schweregrad der Infektion und Empfindlichkeit der Erreger kann die Tagesdosis auf 3-4 g Cefadroxil** gesteigert werden.
Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis 40 kg Körpergewicht (KG):
25-50-100 mg/kg KG täglich in 2-4 Einzeldosen
Einmaldosierung
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht mit normaler Nierenfunktion:
bei Rachenentzündung/Mandelentzündung durch Streptokokken (Streptokokken- Pharyngitis und -Tonsillitis) 1-mal täglich 10 ml Suspension, entsprechend 1 g Cefadroxil
Kinder bis 40 kg Körpergewicht:
bei Rachenentzündung/Mandelentzündung (Tonsillopharyngitis) 30 mg Cefadroxil/kg KG
Zur Orientierung kann folgende Tabelle dienen (500 mg Cefadroxil/5 ml Suspension):
Alter durchschnittliches Dosierung/ Körpergewicht Tag
1-12 Monate 5 kg ***
1-2 Jahre 10 kg 2-mal 2,5 ml
2-6 Jahre 20 kg 2-mal 5 ml
6-12 Jahre 40 kg 2-mal 10 ml
Kinder über 12 Jahre über 40 kg 2-mal 10 ml
und Erwachsene
*** Für diesen Dosierungsbereich stehen niedriger dosierte Darreichungsformen zu Verfügung wie z. B. Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate von weniger als 50 ml/min ist mit einer Kumulation von Cefadroxil zu rechnen. Es wird daher empfohlen, nach einer Initialdosis von 10 ml Suspension, entsprechend 1 g Cefadroxil, die Erhaltungsdosis wie folgt zu reduzieren:
Erwachsene
Kreatininclearance: 50-25 ml/min
5 ml Suspension, entsprechend 500 mg Cefadroxil, alle 12 Stunden
Kreatininclearance: 25-10 ml/min
5 ml Suspension, entsprechend 500 mg Cefadroxil, alle 24 Stunden
Kreatininclearance: < 10 ml/min
5 ml Suspension, entsprechend 500 mg Cefadroxil, alle 36 Stunden
Bei Patienten mit Hämodialyse gibt man jeweils am Ende eines Hämodialysevorganges einmalig eine zusätzliche Dosis von 10 ml Suspension, entsprechend 1 g Cefadroxil.
Bei forcierter Diurese wird ein Absinken der Blutspiegel herbeigeführt.
Zubereitung der Suspension
- Granulat in der geschlossenen Flasche kurz aufschütteln
- kindersicheren Verschluss durch Niederdrücken und gleichzeitiges Linksdrehen öffnen
- kaltes Leitungswasser bis zur Ringmarkierung einfüllen
- Flasche verschließen und kräftig schütteln
- falls erforderlich erneut mit Wasser bis zur Ringmarkierung auffüllen und schütteln bis die Suspension das Niveau der Markierung an der Flasche erreicht hat.
Der beiliegende gelochte Stopfen (Adapter) wird als Verbindungsstück zwischen Flasche und Dosierspritze in den Flaschenhals gedrückt und verbleibt dort.
Entnahme der zubereiteten Suspension
Vor jedem Gebrauch ist die Flasche kräftig zu schütteln und etwas stehen zu lassen bis sich der auftretende Schaum abgesetzt hat.
Die verordnete Menge an Suspension wird mit der beiliegenden Dosierspritze entnommen.
Einnahme der zubereiteten Suspension
Die zubereitete Suspension kann entweder direkt aus der Dosierspritze eingenommen oder zunächst auf einen Löffel gegeben werden.
Nach jedem Gebrauch ist die Flasche gut zu verschließen und die Dosierspritze durch mehrmaliges Füllen und Entleeren mit klarem Wasser zu reinigen.
Die Suspension kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen werden. Magenempfindliche Patienten sollten Cefadroxil HEXAL® jedoch nach dem Essen einnehmen.
Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen und Durchfall ist die Einnahme von Cefadroxil HEXAL® nicht angebracht, da eine ausreichende Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt nicht gewährleistet ist.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Cefadroxil soll in der Regel 5(-10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2-3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen.
Bei Infektionen mit Beta-hämolysierenden Streptokokken sollte die Behandlungsdauer mindestens 10 Tage betragen. Schwere, lebensbedrohliche Infektionen sollten zu Beginn der Behandlung mit einem injizierbaren Cephalosporin behandelt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Cefadroxil-Monohydrat oder einen der sonstigen Bestandteile der Arzneimittel darf Cefadroxil HEXAL® nicht angewendet werden.
Cefadroxil HEXAL® darf nicht angewendet werden bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefadroxil, andere Cephalosporine oder gegen einen der sonstigen Bestandteile.
Eine gelegentlich auftretende Parallelallergie mit anderen Beta-Laktam-Antibiotika (z. B. Penicillin) ist zu beachten.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Cefadroxil HEXAL® soll mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder Asthma litten.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 50 ml/min ist mit einer Kumulation von Cefadroxil zu rechnen. Es wird daher empfohlen, die Dosierung der Ausscheidungsleistung anzupassen (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galaktose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml // -forte 500 mg/5ml nicht einnehmen.
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml
5 ml Suspension enthalten 2,6 g Sucrose (Zucker) entsprechend 0,22 BE.
Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml
5 ml Suspension enthalten 2,3 g Sucrose (Zucker) entsprechend 0,19 BE.
Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Cefadroxil/Antibiotika
Cefadroxil sollte möglichst nicht mit bakteriostatisch wirkenden Mitteln (z. B. Chloramphenicol, Erythromycin, Sulfonamiden oder Tetracyclinen) kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.
Cefadroxil/Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren und länger anhaltenden Konzentrationen von Cefadroxil im Serum und in der Galle.
Cefadroxil/Kontrazeptiva
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva („Pille“) ist bei gleichzeitiger Anwendung von Cefadroxil HEXAL® in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Cefadroxil HEXAL® andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Einfluss auf Laboruntersuchungen
Unter der Therapie mit Cefadroxil können selten die nicht-enzymatischen Harnzuckerbestimmungen sowie der Coombs-Test falsch- positiv ausfallen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zu einer Anwendung von Cefadroxil am Menschen in der Schwangerschaft liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.
Stillzeit
Untersuchungen über den Übergang von Cefadroxil in die Muttermilch liegen nicht vor. Deshalb darf Cefadroxil während der Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefadroxil keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort, z. B. anaphylaktischer Schock, Schwindel) beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nach Anwendung von Cefadroxil wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Erkrankungen des Blutes
Blutbildveränderungen (Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie, Thrombopenie) sind allergischer und toxischer Art. Diese Erscheinungen treten selten auf und sind alle reversibel.
Erkrankungen des Nervensystems
Hochdosiert oder bei stark eingeschränkter Nierenfunktion verabreicht, werden sehr selten Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindelgefühl beobachtet.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten bis gelegentlich treten gastrointestinale Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, Magendrücken, Übelkeit oder Zungenbrennen auf, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie rasch abklingen.
Sehr selten kann sich unter der Therapie mit Cefadroxil HEXAL® eine pseudomembranöse Enterokolitis entwickeln.
Hier ist eine Beendigung der Therapie in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten wird über eine leichte, vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme (AP, ASAT und ALAT) berichtet.
Sehr selten kann sich unter der Therapie mit Cefadroxil HEXAL® eine pseudomembranöse Enterokolitis entwickeln (siehe auch unter 12. „Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel“).
Überempfindlichkeitsreaktionen
Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen wie Arzneimittelfieber, Exantheme, Gelenkschmerzen, angioneurotisches Ödem, Pruritus und Urtikaria auftreten.
Sehr selten kann es zu einem anaphylaktischen Schock oder Erythema exsudativum multiforme (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom) kommen.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)
Hier muss die Behandlung mit Cefadroxil sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Sonstige Nebenwirkungen
Langfristige oder wiederholte Anwendung von Cefadroxil kann zu einer Superinfektion und Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen führen (z. B. Mundsoor, Vaginitis).
4.9 Überdosierung
Die Toxizität von Cefadroxil ist sehr gering. Spezielle Maßnahmen bei Überdosierung, außer dem Absetzen des Medikaments, sind nicht erforderlich. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.
Cefadroxil ist hämodialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Cefadroxil ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.
ATC-Code
J01DB05
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefadroxil beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefadroxil kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefadroxil besitzt eine weitgehende Stabilität gegenüber Penicillinasen Gram-positiver Bakterien, allerdings nur eine geringe Stabilität gegenüber plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, SHV), Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs) sowie chromosomal kodierten Betalaktamasen vom AmpC-Typ.
-
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefadroxil: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefadroxil verantwortlich.
-
Unzureichende Penetration von Cefadroxil durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
-
Durch Effluxpumpen kann Cefadroxil aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefadroxil besteht teilweise mit anderen Cephalosporinen sowie Penicillinen.
Grenzwerte
Da es derzeit keine Grenzwerte für Cefadroxil zur Beurteilung der Empfindlichkeit von Erregern gibt, stellt die Testung mit Cefaclor eine Alternative dar. Die Testung von Cefaclor erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
DIN (Deutsches Institut für Normung) Grenzwerte für Cefaclor
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Alle Bakterien außer Staphylococcus spp.* |
1 mg/l |
> 4 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.
CLSI (US Clinical Laboratory Standards Institute) Grenzwerte für Cefaclor
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
32 mg/l |
Staphylococcus spp.* |
8 mg/l |
32 mg/l |
Haemophilus influenzae und H. parainfluenzae |
8 mg/l |
32 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
1 mg/l |
4 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefadroxil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefadroxil anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 11.12.2007):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) |
Staphylococcus saprophyticus° |
Streptococcus agalactiae° |
Streptococcus pneumoniae |
Streptococcus pyogenes |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli |
Haemophilus influenzae |
Klebsiella pneumoniae |
Moraxella catarrhalis |
Proteus mirabilis |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus spp. |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) |
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und –resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Enterobacter cloacae |
Pseudomonas aeruginosa |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
Die angegebenen Kategorisierungen basieren größtenteils auf Daten zu Cefaclor.
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.
Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei <10%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das Antibiotikum Cefadroxil wird oral angewendet. Es ist magensäurestabil und wird rasch und nahezu vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf das Ausmaß der Resorption, sie wird lediglich in geringem Maße verzögert.
Maximale Serumspiegel werden nach etwa 1-2 Stunden erreicht. Sie liegen bei Gabe von 1 g Cefadroxil bei 33-39 µg/ml. Messbare Serumspiegel werden für etwa 12 Stunden aufrechterhalten.
Die Plasma-Proteinbindung beträgt 18-20 %.
Cefadroxil penetriert gut in die Gewebe, besonders hohe Konzentrationen werden in der Niere erreicht. Therapeutisch wirksame Konzentrationen lassen sich im eitrigen Bronchialsekret, in der Pleura- und Synovialflüssigkeit, im Lungengewebe und in den Knochen nachweisen. Die Diffusion in den Liquor ist auch bei entzündeten Meningen unzureichend.
Cefadroxil ist plazentagängig und penetriert in das Fruchtwasser.
In der Muttermilch wurden, bei der üblichen Dosierung von 2-mal 1 g/Tag, Wirkstoffkonzentrationen von bis zu 4,4 µg/ml gemessen.
Cefadroxil wird im Organismus nicht metabolisiert. Die Elimination erfolgt überwiegend renal durch glomeruläre Filtration (ca. 85 %) und tubuläre Sekretion (ca. 15 %). Innerhalb der ersten 24 Stunden nach Gabe einer oralen Dosis von 1 g werden 80-95 % als mikrobiologisch aktive, unveränderte Form im Harn ausgeschieden. Nur ein kleiner Teil wird über die Galle eliminiert.
Die Plasmahalbwertzeit beträgt 76-98 Minuten. Sie ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz sowie bei Früh- und Neugeborenen verlängert.
Cefadroxil ist hämo- und in geringem Maße auch peritonealdialysierbar.
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml
Eine im Jahr 1998 durchgeführte vergleichende Bioverfügbarkeitsuntersuchung (offen, cross-over, randomisiert) an 18 gesunden männlichen Probanden (18-45 Jahre) ergab nach Einmalgabe im Vergleich zum Referenzpräparat:
Testpräparat Referenzpräparat
Cmax[µg/ml] 10,10 ± 1,66 10,15 ± 1,95
maximale Plasma-
konzentration
tmax[h] 0,96 ± 0,20 0,99 ± 0,42
Zeitpunkt der
maximalen
Plasmakonzentration
AUC0-[µg/ml*h] 29,39 ± 4,37 27,91 ± 4,81
Fläche unter der
Konzentrations-
Zeit-Kurve
A ngabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite (Standardabweichung)
Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Cefadroxil im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml
Eine im Jahr 1998 durchgeführte vergleichende Bioverfügbarkeitsuntersuchung (offen, cross-over, randomisiert) an 18 gesunden männlichen Probanden (18-45 Jahre) ergab nach Einmalgabe im Vergleich zum Referenzpräparat:
Testpräparat Referenzpräparat
Cmax[µg/ml] 18,44 ± 2,91 18,20 ± 2,73
maximale Plasma-
konzentration
tmax[h] 1,00 ± 0,26 1,06 ± 0,22
Zeitpunkt der maxi-
malen Plasma-
konzentration
AUC0-[µg/ml*h] 58,79 ± 8,96 56,88 ± 9,35
Fläche unter der
Konzentrations-
Zeit-Kurve
Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite (Standardabweichung)
M ittlere Plasmaspiegelverläufe von Cefadroxil im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute und chronische Toxizität
Die Toxizität von Cefadroxil ist sehr gering. Bei tierexperimentellen Untersuchungen fanden sich nach oraler Gabe keine akut toxischen Wirkungen.
Langzeitstudien an Ratten mit Dosen bis 1000 mg/kg KG pro Tag zeigten keine toxischen Effekte auf Hämatologie, Blutchemie und Organhistopathologie.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Tierexperimentell konnten keine mutagenen bzw. kanzerogenen Wirkungen festgestellt werden.
Reproduktionstoxikologie
Cefadroxil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf teratogene Wirkungen. Zu einer Anwendung am Menschen liegen bislang keine Erfahrungen vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Carmellose-Natrium
Natriumbenzoat
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
Hochdisperses Siliciumdioxid
Sucrose
Aromastoffe (Erdbeere, Zitrone)
Hinweis für Diabetiker
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml
5 ml Suspension enthalten 2,6 g Sucrose, entsprechend 0,22 BE.
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml
5 ml Suspension enthalten 2,3 g Sucrose, entsprechend 0,19 BE.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Die zubereitete Suspension ist bei Zimmertemperatur (bis 25 °C) 14 Tage haltbar. Danach sind nicht verwendete Reste zu vernichten.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Die Flasche mit Granulat nicht über 25 °C lagern!
Die zubereitete Suspension ist bei Zimmertemperatur (bis 25 °C) 14 Tage haltbar. Danach sind nicht verwendete Reste zu vernichten.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml
Packungen mit
35 g Granulat zur Herstellung von 60 ml (N1) Suspension zum Einnehmen
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml
Packungen mit
35 g bzw. 58,3 g Granulat zur Herstellung von 60 ml (N1) bzw. 100 ml (N1) Suspension zum Einnehmen
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Inhaber der zulassung
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Fax: (08024) 908-1290
e-mail: medwiss@hexal.de
8. Zulassungsnummer
Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml
38189.00.00
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml
38189.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
10. Mai 2001
10. Stand der Information
Juni 2008
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
* Bei
Verwendung der Bezeichnung „Cefadroxil HEXAL® 250 mg/5 ml“ bzw
Cefadroxil HEXAL® forte 500 mg/5 ml“ sind „Cefadroxil HEXAL® 250
mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen“
bzw „Cefadroxil HEXAL® forte
500 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer
Suspension zum Einnehmen“ gemeint.
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