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Cefixim 100 Ts - 1 A Pharma

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Zul.-Nr.: 64569.00.00

Fachinformation


Cefixim 100 TS - 1 A Pharma®


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Cefixim 100 TS - 1 A Pharma®


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension enthalten 111,9 mg Cefixim 3 H2O (entsprechend 100 mg Cefixim).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen. Weißes bis hellgelbes Granulat.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Cefixim ist zur oralen Behandlung folgender akuter und chronischer bakterieller Infektionen unterschiedlicher Schweregrade geeignet, die durch Cefixim-empfindliche Erreger verursacht werden:


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche

Einmal täglich 400 mg (= 20 ml der gebrauchsfertigen Suspension) als Einzeldosis oder 2-mal täglich
200 mg (= 10 ml) im Abstand von 12 Stunden.


Kinder unter 12 Jahren

8 mg Cefixim/kg Körpergewicht/Tag: entweder als Einzeldosis oder 2-mal täglich 4 mg/kg Körpergewicht im Abstand von 12 Stunden.


Der Flasche liegt ein Messlöffel mit Füllmarkierungen bei 1,25 ml, 2,5 ml und 5 ml bei, um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten.


Die Dosierungsempfehlungen sind in der folgenden Tabelle angegeben:


Körpergewicht Tagesdosis Tagesdosis (mg)

bis 6,0 kg 1 x 2,5 ml 50 mg

(1 x ½ Messlöffel)

oder

2 x 1,25 ml

(2 x ¼ Messlöffel)

> 6,0 - 12,5 kg 1 x 5 ml 100 mg

(1 x 1 Messlöffel)

oder

2 x 2,5 ml

(2 x ½ Messlöffel)


Körpergewicht Tagesdosis Tagesdosis (mg)

> 12,5 - 25,0 kg 1 x 10 ml 200 mg

(1 x 2 Messlöffel)

oder

2 x 5 ml

(2 x 1 Messlöffel)


> 25,0 - 37,5 kg 1 x 15 ml 300 mg

(1 x 3 Messlöffel)

oder

2 x 7,5 ml

(2 x 1½ Messlöffel)


über 37,5 kg 1 x 20 ml 400 mg

und Patienten (1 x 4 Messlöffel)

über 12 Jahre oder

2 x 10 ml

(2 x 2 Messlöffel)


Jugendlichen und Erwachsenen ohne Schluckprobleme wird die Anwendung von Cefixim Kapseln oder Tabletten empfohlen.


Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Verlauf der Infektion. Im Allgemeinen liegt die Dauer einer Behandlung mit Antibiotika bei 7 bis 10 Tagen. Bei Infektionen mit Streptokokken ist eine Mindesttherapie­dauer von 10 Tagen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis) angezeigt.


Bei unkomplizierten Infektionen der unteren Harnwege bei Frauen reicht oft eine Behandlung von 1 bis
3 Tagen aus.


Bei einer Gonorrhoe ist in der Regel eine einmalige Gabe von 400 mg Cefixim ausreichend.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit signifikant eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren. Bei Erwachsenen und Jugendlichen mit einer Kreatinin-Clearence von < 20 ml/min/1,73 m² wird eine Dosisanpassung auf einmal täglich 200 mg empfohlen.


Bei Kindern unter 12 Jahren mit einer Kreatinin-Clearence von < 20 ml/min/1,73 m² sollte nur einmal täglich eine Dosis von 4 mg Cefixim/kg Körpergewicht gegeben werden.


Die gebrauchsfertige Suspension soll unverdünnt vor oder während einer Mahlzeit eingenommen werden.


Zubereitung der gebrauchsfertigen Suspension

Zur Zubereitung der gebrauchsfertigen Suspension wird die Flasche mit dem Granulat kräftig geschüttelt, dann wird frisches Trinkwasser bis zur Füllmarke hinzugefügt und sofort erneut kräftig geschüttelt. Zur Kontrolle der Füllhöhe sollte die Flasche in Augenhöhe gehalten werden. Nach einer kurzen Standzeit (der Flüssigkeitsstand sinkt wieder ab, durch das Benetzen des Granulates) wird nochmals Wasser bis zur Füllmarke eingefüllt und nochmals kräftig geschüttelt, bis auf dem Boden keine Pulverreste mehr zu erkennen sind. Die weiße bis weiß-gelbliche Suspension ist jetzt gebrauchsfertig.

Die Flasche ist vor jeder Entnahme gut zu schütteln. Zur korrekten Einnahme der Dosis ist der Packung ein Messlöffel beigelegt.


Nach Zubereitung der gebrauchsfertigen Suspension ist Cefixim 100 TS - 1 A Pharma innerhalb von
2 Wochen zu verwenden!


4.3 Gegenanzeigen

Cefixim 100 TS - 1 A Pharma ist kontraindiziert bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefixim, andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Zu Kreuzallergie siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung".


Bei Frühgeborenen und Neugeborenen (0 - 27 Tage) ist Cefixim kontraindiziert.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit allergischer Diathese oder Asthma ist bei der Anwendung von Betalaktam-Antibiotika besondere Vorsicht geboten, da bei diesen Patienten häufiger mit Überempfindlichkeitsreaktionen zu rechnen ist.


Bei Vorliegen schwerer Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 10 ml/ min/1,73 m²) ist Cefixim mit besonderer Vorsicht anzuwenden.


Nifedipin, ein Calcium-Kanal-Blocker, kann die Bioverfügbarkeit von Cefixim bis zu 70 % erhöhen.


Bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika wurde über pseudomembranöse Colitis berichtet. Deshalb ist es wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen es während oder nach der Antibiotika-Therapie zu schweren Durchfällen kommt. Im Fall einer pseudomembranösen Colitis ist Cefixim sofort abzusetzen und geeignete Maßnahmen sind einzuleiten. Die Anwendung von Antiperistaltika ist kontraindiziert.


Bei einer Langzeittherapie mit Cefixim in hohen Dosen sind Nierenfunktions- und Leberfunktions- sowie Blutbildkontrollen angezeigt.


Grundsätzlich sollte beim Patienten bei länger dauernden Antibiotikatherapien auf das vermehrte Wachs­tum nicht-empfindlicher Bakterien bzw. Pilze geachtet werden.


Bei der Kombination von Cefixim mit Aminoglykosidantibiotika, Polymyxin B, Colistin bzw. mit hochdo­sierten Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) ist die Nierenfunktion wegen der Möglichkeit einer weiteren Einschränkung besonders sorgfältig zu überwachen. Dies gilt besonders für Patienten mit bereits eingeschränkter Nierenfunktion.


Hinweis für Diabetiker

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension enthalten 2,5 g Sucrose (entsprechend 0,21 BE).


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Überempfindlichkeit gegen andere Betalaktam-Antibiotika kann eine Kreuzallergie auslösen. Deshalb ist bei Patienten, die nach Anwendung von Penicillin anaphylaktische Reaktionen entwickelt haben, Vorsicht geboten.


Bei Patienten mit schweren gastrointestinalen Störungen sollte von einer Behandlung mit Cefixim abge­sehen werden, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. (Hier empfiehlt sich eine paren­terale Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum.)


Bei der Anwendung von Reduktionsmethoden zur Harnzuckerbestimmung kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen. Dies tritt nicht auf, wenn enzymatische Methoden angewendet werden.


Hinweis

Infektionen, die nachweislich durch Staphylokken verursacht sind, dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden, da Staphylokokken gegen Cefixim resistent sind.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von potentiell nephrotoxischen Substanzen (wie Aminoglykosidantibiotika, Colistin, Polymyxin und Viomycin) oder stark wirksamen Diuretika (z. B. Ethacrynsäure oder Furosemid) führt zu einem erhöhten Risiko einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion.


Gleichzeitige Einnahme von Nifedipin, einem Calcium-Kanal-Blocker, kann die Bioverfügbarkeit von Cefixim bis zu 70 % erhöhen.


Unter der Therapie mit Cefixim kann die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung oraler Kontra­zeptiva in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb zusätzliche nicht-hormonelle empfängnisver­hütende Maßnahmen anzuwenden.


In Einzelfällen wurde über eine verlängerte Prothrombinzeit mit und ohne Blutung bei gleichzeitiger Einnahme von Cefixim und Antikoagulantien vom Cumarin-Typ berichtet. In solchen Fällen ist die Kontrolle der Gerinnungsparameter angezeigt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Obwohl tierexperimentelle Untersuchungen keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung von Cefixim ergaben, wird aus grundsätzlichen medizinischen Erwägungen empfohlen, vor der Anwendung von Cefixim in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft eine gründliche Nutzen/Risiko-Abwägung vorzunehmen.


Cefixim ist placentagängig. Die Konzentrationen im Nabelschnurblut betragen 1/6 bis 1/2 der mütterlichen Serumkonzentration. In der Muttermilch ließen sich keine Cefixim-Konzentrationen bestimmen. Dennoch sollte Cefixim bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen nicht an stillende Mütter gegeben werden, es sei denn sie verwenden eine Milchpumpe und Verwerfen die Muttermilch.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cefixim hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Selten: Wie bei anderen Antibiotika kann es bei einer Langzeitanwendung zu sekundären Superinfektionen kommen, verursacht durch nicht-empfindliche Bakterien oder Pilze.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:Eosinophilie

Sehr selten: Blutbildveränderungen, wie z. B. Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie oder Thrombozytopenie. Diese Erscheinungen sind jedoch nach Beendung der Therapie reversibel. Blutgerinnungsstörungen, hämolytische Anämie.


Erkrankungen des Immunsystems

Selten:Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis hin zum anaphylaktischen Schock - wurden nach Einnahme von Cefixim beobachtet, wenn auch seltener als nach intravenöser oder intra­muskulärer Gabe. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, Kehlkopfschwellung mit Einengung der Atemwege, Herzjagen, Dyspnoe (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu einem lebensbedrohlichen Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist sofort ärztliche Hilfe erforderlich.

Sehr selten: Serumkrankeitsähnliche Reaktionen


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Kopfschmerzen

Selten:Benommenheit

Sehr selten: Vorübergehende Hyperaktivität

Wie bei anderen Cephalosporinen kann eine erhöhte Neigung zu Krampfanfällen nicht ausgeschlossen werden.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:Weicher Stuhlgang oder Durchfall

Gelegentlich: Störungen in Form von Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen

Selten: Appetitlosigkeit und Blähungen

Sehr selten: pseudomembranöse Colitis

Eine ansteigende Tendenz dieser Nebenwirkungen konnte beobachtet werden, wenn die Tagesdosis auf einmal eingenommen wurde.


Leber - und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Reversibler Anstieg der Leberenzyme (Transaminasen, alkalische Phosphatasen) im Serum

Sehr selten: Hepatitis und cholestatische Gelbsucht


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:Hautausschläge (Erytheme, Exantheme)

Selten:Pruritus und Entzündung der Schleimhäute

Sehr selten:Erythema exsudativum multiforme, Lyell Syndrom


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten:Reversibler Anstieg der Serum-Harnstoffkonzentration

Sehr selten: Reversibler Anstieg der Serum-Kreatininkonzentration, interstitielle Nephritis


4.9 Überdosierung

Symptome einer Intoxikation

Intoxikationen in strengem Sinne sind unbekannt.


Behandlung einer Intoxikation

Die Behandlung erfolgt durch symptomatische Maßnahmen. Durch Hämo- oder Peritoneal-Dialyse sind keine relevanten Substanzmengen aus dem Körper eliminierbar.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Cefixim ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.


ATC-Code: J01DD08


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cefixim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs), wie z. B. der Transpep­tidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Cefixim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

- Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefixim kann durch bestimmte Betalaktamasen hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs), die z. B. bei Stämmen von Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen, oder durch konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die z. B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Bei Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase und In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Cefixim besteht die Gefahr, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver (dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.

- Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefixim: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation.

- Unzureichende Penetration von Cefixim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

- Durch Effluxpumpen kann Cefixim aktiv aus der Zelle transportiert werden.


Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefixim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.


Grenzwerte

Die Testung von Cefixim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger Sensibel Resistent

Enterobacteriaceae ≤ 1mg/l > 1 mg/l

Haemophilus influenzae ≤ 0,12 mg/l > 0,12 mg/l

Moraxella catarrhalis ≤ 0,5 mg/l > 1 mg/l

Neisseria gonorrhoeae ≤ 0,12 mg/l > 0,12 mg/l


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefixim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefixim anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien:


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Streptococcus pyogenes°


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae

Proteus mirabilis%


Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Streptococcus pneumoniae


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii $

Enterobacter cloacae $

Escherichia coli %&

Klebsiella oxytoca %

Klebsiella pneumoniae %

Morganella morganii $

Serratia marcescens


Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Staphylococcus spp.

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent)


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Pseudomonas aeruginosa


Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.


° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

%Extended Spectrum Beta-Laktamase (ESBL) bildende Stämme sind immer resistent.

&Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate

< 10%, sonst ≥ 10%.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe von 400 mg Cefixim resultierten 3 bis 4 h nach Applikation mittlere maximale Serum­spiegel zwischen 2,5 und 4,9 µg/ml.

Nach Gabe von 200 mg Cefixim lagen die mittleren maximalen Serumspiegel zwischen 1,49 und 3,25 µg/ ml. Bei Kindern (< 12 Jahre) führt eine Dosis von 4 mg Cefixim/kg KG zu Serumkonzentrationen von
1,8 µg/ml, eine Dosis von 8 mg/kg KG zu Serumkonzentrationen von 3,6 µg/ml. Die Serumproteinbindung von Cefixim liegt bei ca. 65 %. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 2 - 4 Stunden und ist sowohl von der verabreichten Dosis als auch von der galenischen Formulierung unabhängig.


In der Hautblasenflüssigkeit wurden etwas höhere Cefixim-Konzentrationen als im Serum gemessen (im Mittel 133 % der entsprechenden Serumkonzentration). Das Konzentrationsmaximum wurde jedoch mit 6,7 Stunden später als im Serum erreicht.


Innerhalb von 24 Stunden werden nach oraler Gabe von 200 bis 400 mg 10 - 20 % der Substanz unver­ändert mit dem Urin ausgeschieden; dies entspricht jeweils 50 - 55 % der resorbierten Substanzmenge. Nach einmaliger oraler Gabe von 400 mg Cefixim resultieren Urinkonzentrationen, die die MHK relevanter Keime über 24 Stunden überschreiten. In der Galle werden hohe Konzentrationen erreicht.


Für folgende weitere Gewebe und Körperflüssigkeiten liegen Konzentrationsbestimmungen vor: Tonsillen 5 Stunden nach Gabe von 4 mg/kg Körpergewicht (rechts im Mittel 0,74 µg/g, links im Mittel 0,53 µg/g); Lungengewebe 7,8 Stunden nach Gabe von 200 mg im Mittel 0,99 µg/g, 8 Stunden nach Gabe von
400 mg 1,76 µg/g; Mittelohrflüssigkeit 2-3 Stunden nach Gabe von zweimal täglich 100 mg über mehrere Tage > 1 µg/ ml; Nasennebenhöhlenschleimhaut 2-3 Stunden nach Gabe von 200 mg 1,2-1,4 µg/g; Sputum nach 100 mg 0,02-0,05 µg/ml. Hinweis auf eine Metabolisierung von Cefixim ergaben sich nicht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die akute Toxizität von Cefixim ist gering. Nach parenteraler Gabe resultieren LD50-Werte zwischen
3,5 und 10 g/Körpergewicht, nach oraler Gabe wurden die Höchstdosen von 10 g/Körpergewicht im Allgemeinen toleriert.


Die Untersuchungen zur Toxizität nach wiederholter Applikation erbrachten substanzbedingte Effekte im Gastrointestinaltrakt und den Nieren. Cefixim ist, wie andere Cephalosporine, als potentiell nephrotoxisch einzuschätzen.


Bei 3 Wochen alten Hunden führte die tägliche orale Verabreichung von 400 mg Cefixim/kg Körper­gewicht/Tag über 5 Wochen zu gelegentlichen Nekrosen der Tubulusepithelien der Nieren. Die Non-Toxic-Dose lag in dieser Studie bei 100 mg/kg Körpergewicht/Tag, das entspricht ungefähr der 15-fachen therapeutischen Dosis.

Bei erwachsenen Hunden wurden nach 14-tägiger intravenöser Gabe von 1 g Cefixim/kg Körper­gewicht/Tag histologische Anzeichen einer Nephrotoxizität festgestellt (Regeneration der Nierentubuli nach vorausgegangenen Nekrosen).


Bei Ratten führte die Gabe von 1 g/kg Körpergewicht/Tag über 1 Jahr zu einer chronischen Nephropathie mit erhöhtem Nierengewicht und Proteinurie. Als weitere Befunde wurden nur noch die für Antibiotika bekannten Caecumvergrößerungen beschrieben.


Bei Kaninchen zeigte Cefixim schon in geringeren Dosen toxische Wirkungen, die vor allem auf einer Schädigung der speziesspezifischen Gram-positiven Intestinalflora beruhen.

Für Ratten und Kaninchen wurde eine Schwellendosis der toxischen Wirkung auf die proximalen Nierentubuli von ungefähr 500 mg/kg Körpergewicht/Tag nach einer oder wenigen parenteralen Gaben ermittelt. Bei einer effektiven Dosis von 12 mg/kg Körpergewicht/Tag ist die therapeutische Breite daher groß.

Untersuchungen an drei Tierspezies (Ratte, Maus, Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften ergeben. Einflüsse auf die Peri- oder Postnatalentwicklung und die Fertilität bei Ratten wurden nicht beobachtet.


Cefixim ist placentagängig.


Die Konzentrationen im Nabelschnurblut betrugen 1/6 - 1/2 der mütterlichen Serumkonzentrationen. In der Muttermilch ließen sich keine Cefiximkonzentrationen nachweisen.

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen für die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen vor.

Mehrere in-vitro und in-vivo Mutagenitätstests verliefen negativ. Eine mutagene Wirkung von Cefixim im Menschen erscheint hinreichend ausgeschlossen.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Sucrose, raffiniert

Sucrose, gepulvert

Xanthangummi

Erdbeer-Aroma (Maltodextrin, Sucrose, Erdbeer-Aroma, Siliciumdioxid, Lecithin)

Natriumbenzoat


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen: 2 Jahre


Gebrauchsfertige Suspension: 14 Tage


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen:

Nicht über 25° C lagern. Im Originalbehältnis aufbewahren


Gebrauchsfertige Suspension:

Nicht über 25° C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

60 ml und 100 ml Braunglasflaschen (Typ III Glas) mit kindergesichertem Verschluss aus Polyethylen/Polypropylen.


Der beigelegte Messlöffel mit Füllmarkierungen bei 1,25 ml, 2,5 ml und 5 ml ist aus Polypropylen.


Packungsgrößen:


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung

Hinweis für den Apotheker:

Für die Herstellung von 25 ml Suspension werden 16,5 ml Wasser benötigt.

Für die Herstellung von 50 ml Suspension werden 33,0 ml Wasser benötigt.

Für die Herstellung von 100 ml Suspension werden 67,0 ml Wasser benötigt.


7. Inhaber der Zulassung

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 +3

82041 Oberhaching

Telefon: 089/6138825 - 0

Telefax: 089/6138825 - 65

Email: medwiss@1apharma.com


8. Zulassungsnummer

64569.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung

22.05.2006


10. Stand der Information

August 2011


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


ÄA – Zubereitung des Saftes Seite 19 von 19 August 2011