Cefpodoxim-Dura 200 Mg Filmtabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefpodoxim-dura 100 mg Filmtabletten Cefpodoxim-dura 200 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
100 mg: 1 Filmtablette enthält Cefpodoximproxetil entsprechend 100 mg Cefpodoxim.
200 mg: 1 Filmtablette enthält Cefpodoximproxetil entsprechend 200 mg Cefpodoxim.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette 100 mg:
Runde, weiße bis gelbliche Filmtabletten mit einem Durchmesser von ca. 9 mm. 200 mg:
Oblonge, weiße bis gelbliche Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe, Größe ca. 6,5 x 16 mm. Die Tablette kann in zwei gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Cefpodoxim-dura ist angezeigt für die Behandlung der folgenden Infektionen mit Cefpodoxim-empfindlichen Erregern (siehe Abschnitt 4.4 und 5.1):
- Akute bakterielle Sinusitis
- Tonsillitis und Pharyngitis
- Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis
- Bakterielle Pneumonie
Die allgemein anerkannten Empfehlungen für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche mit normaler Nierenfunktion:
Akute bakterielle Sinusitis: 2-mal täglich 200 mg Tonsillitis und Pharyngitis: 2-mal täglich 100 mg
Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis und bakterielle Pneumonie: 2-mal täglich 200 mg Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion ist eine Änderung der Dosierung nicht notwendig.
Kinder bis 11 Jahre:
Zur Behandlung von Säuglingen (über 15 Tage alt) und Kindern steht Cefpodoxim-dura 40 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen zur Verfügung. Einzelheiten entnehmen Sie bitte der separaten Fachinformation.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Wenn die Kreatinin-Clearance mehr als 40 ml/min beträgt, ist keine Dosisanpassung von Cefpodoxim erforderlich. Pharmakokinetische Studien zeigen einen Anstieg der Plasmaeliminationshalbwertszeit unterhalb dieses Wertes.
Daher sollte die Dosis entsprechend, wie in der nachstehenden Tabelle gezeigt, angepasst werden.
KREATININ-CLEARANCE (ml/Min) | |
39-10 |
1 Einmalgabe der Einzeldosis alle 24 Stunden |
< 10 |
1 Einmalgabe der Einzeldosis alle 48 Stunden |
Hämodialyse-Patienten |
1 Einmalgabe der Einzeldosis nach jeder DialyseBehandlung |
Hinweis: 1 Wie oben angegeben beträgt die Einzeldosis entweder 100 mg oder 200 mg in Abhängigkeit von der Art der Infektion.
Eingeschränkte Leberfunktion:
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Dauer
Die Behandlungsdauer ist vom Patienten, dem Anwendungsgebiet und dem/den Krankheitserreger/n abhängig.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Um eine optimale Resorption zu gewährleisten, sollte die Einnahme der Filmtabletten zu einer Mahlzeit erfolgen.
4.3
4.4
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Cefpodoxim oder andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile.
Sofortreaktionen und/oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) auf Penicillin oder ein anderes Betalaktam-Antibiotikum in der Vorgeschichte.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wie bei allen Betalaktam-Antibiotika wurden schwerwiegende und gelegentlich tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet. Bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen müssen die Behandlung mit Cefpodoxim umgehend abgebrochen und entsprechende Notfallmaßnahmen eingeleitet werden.
Vor Einleitung der Therapie sollte geprüft werden, ob bei dem Patienten bereits früher schwere Überempfindlichkeitsreaktionen auf Cefpodoxim, andere Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika aufgetreten sind. Mit Vorsicht kann Cefpodoxim Patienten mit früheren leichten Überempfindlichkeitsreaktionen verabreicht werden (siehe auch Abschnitt 4.3, Gegenanzeigen bezüglich Überempfindlichkeitsreaktionen).
Bei Niereninsuffizienz muss die Dosierung entsprechend der Kreatinin-Clearance angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).
Bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung und insbesondere einer Colitis in der Vorgeschichte, ist Cefpodoxim immer mit Vorsicht anzuwenden.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von fast allen Antibiotika einschließlich Cefpodoxim wurde über Antibiotika-assoziierte Kolitis und pseudomembranöse Colitis berichtet, die leicht bis lebensbedrohlich verlaufen können. Daher ist es wichtig, diese Diagnosen bei jedem Patienten in Betracht zu ziehen, bei dem es während oder nach der Behandlung mit Cefpodoxim zu Durchfall kommt (siehe Abschnitt 4.8). In diesem Fall ist die Behandlung mit Cefpodoxim abzubrechen und eine spezifische Therapie gegen Clostridium difficile in Erwägung zu ziehen. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sollten nicht verabreicht werden.
Wie bei allen Betalaktam-Antibiotika kann sich - insbesondere bei einer langandauernden Behandlung - eine Neutropenie und sehr selten eine Agranulozytose entwickeln. Wenn die Behandlung länger als 10 Tage dauert, sollte das Blutbild kontrolliert und die Behandlung abgebrochen werden, wenn eine Neutropenie festgestellt wird.
Cephalosporine können auf der Oberfläche der Erythrozytenmembran absorbiert werden und mit Antikörpern, die gegen das Arzneimittel gerichtet sind, reagieren. Dies kann zu einem positiven Coombs-Test und in sehr seltenen Fällen zu einer hämolytischen Anämie führen. Bei dieser Reaktion kann eine Kreuzreaktivität mit Penicillin auftreten.
In Zusammenhang mit Cephalosporin-Antibiotika wurden Veränderungen der Nierenfunktion beobachtet, insbesondere bei gleichzeitiger Gabe mit potentiell nierenschädigenden Arzneimitteln, wie Aminoglykosiden und/oder stark wirksamen Diuretika. In diesen Fällen sollte die Nierenfunktion überwacht werden.
Die Anwendung von Cefpodoximproxetil über einen längeren Zeitraum kann - wie bei anderen Antibiotika - ein übermäßiges Wachstum nicht empfindlicher Organismen zur Folge haben.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cefpodoxim-dura Filmtabletten nicht einnehmen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Studien haben gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit um ca. 30 % sinkt, wenn Cefpodoxim mit Arzneimitteln eingenommen wird, die den pH-Wert im Magen neutralisieren oder die Säuresekretion hemmen. Daher sollten Arzneimittel, wie mineralische Antazida und H2-Blocker wie Ranitidin, die den pH-Wert im Magen erhöhen können, 2 bis 3 Stunden nach der Gabe von Cefpodoxim eingenommen werden.
Histamin-H2-Antagonisten und Antazida verringern die Bioverfügbarkeit von Cefpodoxim. Probenecid vermindert die Ausscheidung von Cephalosporinen. Cephalosporine verstärken möglicherweise die gerinnungshemmende Wirkung von Cumarinen und schwächen die kontrazeptive Wirkung von Estrogenen ab.
Es wird empfohlen, die INR während und kurz nach der gleichzeitigen Gabe von Cefpodoxim und einem oralen Antikoagulans engmaschig zu kontrollieren.
Ein falsch positives Ergebnis kann sich beim Nachweis von Glucose im Harn mit Benedicts Reagenz oder Fehling-Lösung oder mit Kupfersulfat-Testtabletten ergeben, aber nicht bei Tests, die auf enzymatischer Glucoseoxidasereaktion beruhen.
4.6
4.7
4.8
Schwangerschaft und Stillzeit
Für Cefpodoximproxetil liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierstudien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe 5.3).
Die Verschreibung für schwangere Frauen sollte mit Vorsicht erfolgen.
Cefpodoxim geht in die Muttermilch über. Mütter sollten während der Behandlung mit Cefpodoxim das Stillen unterbrechen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Während der Behandlung mit Cefpodoxim wurde über Schwindel berichtet. Hierdurch kann die Fahrtüchtigkeit des Patienten oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | |
Nicht bekannt: |
Es kann zu einer Vermehrung nicht empfindlicher Mikroorganismen kommen (siehe Abschnitt 4.4). |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | |
Selten: |
Blutbildveränderungen, wie z. B. die Verminderung von Hämoglobin, Thrombozytose, Thrombozytopenie, Leukopenie und Eosinophilie. |
Sehr selten: |
hämolytische Anämie, Agranulozytose. |
Erkrankungen des Immunsystems | |
Es wurden Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade beobachtet (siehe Abschnitt 4.3). | |
Gelegentlich: |
Allergische Reaktionen wie Haut- und Schleimhautreaktionen, Hautausschläge, Urtikaria und Pruritus. |
Sehr selten: |
Hautreaktionen mit Blasenbildung (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, LyellSyndrom), anaphylaktische Reaktionen, Bronchospasmus, Purpura und Angioödem. Das Medikament ist abzusetzen, wenn derartige Symptome auftreten. |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | |
Häufig: |
verminderter Appetit. |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Gelegentlich: |
Kopfschmerzen, Parästhesien, Schwindel. |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | |
Gelegentlich: |
Tinnitus. |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | |
Häufig: |
Bauchblähung, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall. |
Nicht bekannt: |
Blutiger Durchfall kann als Anzeichen einer Enterokolitis auftreten. Die Möglichkeit einer pseudomembranösen Enterokolitis sollte in Betracht gezogen werden, wenn schwere oder anhaltende Durchfälle während oder nach der Behandlung auftreten (siehe Abschnitt 4.4). |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Selten: |
Kurzfristige, mäßige Erhöhungen von Aspartataminotransferase, Alaninaminotransferase und alkalischer Phosphatase und/oder Bilirubin, cholestatische Leberschädigung. |
Diese Laborveränderungen, die auf die Infektion zurückgeführt werden können, können in seltenen Fällen den oberen Grenzwert des Normbereichs um das Doppelte überschreiten und das Muster einer Leberschädigung, in der Regel cholestatisch und sehr oft asymptomatisch, annehmen. |
Sehr selten: |
Leberschädigung. |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | |
Sehr selten: |
Leichter Anstieg von Blutharnstoff und Kreatinin. |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | |
Gelegentlich: |
Schwäche oder Unwohlsein. |
4.9 Überdosierung
Im Falle einer Überdosierung mit Cefpodoximproxetil ist eine unterstützende und symptomatische Therapie angezeigt.
Insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz kann bei Überdosierung eine Enzephalopathie auftreten. Die Enzephalopathie ist in der Regel reversibel, sobald die Plasmaspiegel von Cefpodoxim gesunken sind.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Betalaktam-Antibiotika, Cephalosporine der 3. Generation ATC-Code: J01DD13
Wirkmechanismus
Cefpodoxim wirkt wie andere Betalaktam-Antibiotika über die Bindung an Enzyme für die Zellwandsynthese und deren daraus resultierender Hemmung, insbesondere der Penicillin-Bindungsproteine. Dies hat eine Unterbrechung der Zellwand (Peptidoglykan)-Biosynthese zur Folge, was zur Lyse und zum Absterben der Bakterienzelle führt.
PK/PD-Beziehung
Bei Cephalosporinen erwies sich der Prozentsatz des Dosierungsintervalls, in dem die ungebundene Wirkstoffkonzentration oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) der jeweiligen Ziel-Spezies liegt (d. h. %t > MHK), als wichtigster pharmakokinetisch-pharmakodynamischer Index, der mit der in vivo-Wirksamkeit korreliert.
Resistenzmechanismen
Die bakterielle Resistenz gegenüber Cefpodoxim kann auf einen oder mehrere der folgenden Mechanismen zurückzuführen sein:
- Hydrolyse durch Betalaktamasen. Cefpodoxim kann durch bestimmte Betalaktamasen mit erweitertem Wirkungsspektrum (extended-spectrum beta-lactamases (ESBLs)) und durch chromosomal kodierte Betalaktamasen vom AmpC-Typ, deren Bildung in einigen aeroben Gram-negativen Bakterienspezies entweder induziert wird oder konstitutiv dauerhaft vorhanden ist, wirksam hydrolisiert werden.
- Verminderte Affinität der Penicillin-Bindungsproteine zu Cefpodoxim.
- Undurchlässigkeit der äußeren Membran, die den Zugang von Cefpodoxim zu Penicillin-Bindungsproteinen in Gram-negativen Organismen einschränkt.
- Efflux-Pumpen für den Wirkstoff
Grenzwerte (Breakpoints)
Die klinischen MHK-Grenzwerte gemäß European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) zur MHK-Testung sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Klinische MHK-Grenzwerte für Cefpodoxim gemäß EUCAST (2011-01-05, v 1.3)
Erreger |
Sensibel (S) (mg/l) |
Resistent (R) (mg/l) |
Enterobacteriaceae (nur |
< 1 |
> 1 |
unkomplizierte Harnwegsinfektionen) Staphylococcus spp. |
Anmerkung1 |
Anmerkung1 |
Streptococcus Gruppen A, B, C |
Anmerkung2 |
Anmerkung2 |
und G Streptococcus pneumoniae |
< 0,25 |
> 0,5 |
Haemophilus influenzae |
< 0,25 |
> 0,5 |
Moraxella catarrhalis |
Anmerkung3 < 0,25 |
> 0,5 |
Neisseria gonorrhoeae |
Anmerkung3 Nicht ausreichend |
Nicht ausreichend |
Nicht-speziesbedingter |
nachgewiesen Nicht ausreichend |
nachgewiesen Nicht ausreichend |
Grenzwert |
nachgewiesen |
nachgewiesen |
1 Die Empfindlichkeit der Staphylokokken gegen Cephalosporine wird von |
Cefoxitin-Empfindlichkeit abgeleitet.
2 Die Betalaktam-Empfindlichkeit beta-hämolysierender Streptokokken der Gruppen A, B, C und G wird von der Penicillin-Empfindlichkeit abgeleitet.
3 Stämme mit MHK-Werten oberhalb des Empfindlichkeitsgrenzwertes sind sehr selten oder wurden noch nicht berichtet.
Empfindlichkeit
Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann geographisch und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind insbesondere für die Behandlung schwerer Infektionen lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Gegebenenfalls ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn die lokale Prävalenz einer Resistenz den Nutzen der Anwendung des Wirkstoffs zumindest bei einigen Infektionen fraglich erscheinen lässt.
Antibakterielles Wirkspektrum Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe grampositive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)
Streptococcus pyogenes
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
Haemophilus influenzae Moraxella catarrhalis Proteus mirabilis%
Spezies, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem sein kann
Aerobe grampositive Mikroorganismen
Streptococcus pneumoniae
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
Citrobacter freundi$
Enterobacter cloacae$
Escherichia coli%
Klebsiella penumoniae%
Serratia marcescens$
Von Natur aus resistente Mikroorganismen
Aerobe grampositive Mikroorganismen
Enteroccuss spp.
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
Morganella morganii Pseudomonas aeruginosa
Sonstige
Chlamydia spp.
Chlamydophila spp.
Legionella penumophila Mycoplasma spp.
$ Natürliche intermediäre Empfindlichkeit + Resistenzraten in mindestens 1 Region > 50 % % ESBL-bildende Spezies sind immer resistent
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Cefpodoximproxetil wird im Darm aufgenommen und zum aktiven Metaboliten Cefpodoxim hydrolysiert. Bei oraler Gabe von Cefpodoximproxetil als Tablette, entsprechend 100 mg Cefpodoxim, an nüchterne Probanden, werden 51,1 % resorbiert und die Resorption wird durch Nahrungsaufnahme gesteigert. Das Verteilungsvolumen beträgt 32,3 l und die maximalen Cefpodoxim-Spiegel werden 2 bis 3 Stunden nach Verabreichung erreicht. Die maximale Plasmakonzentration beträgt 1,2 mg/l und 2,5 mg/l nach Einnahme von 100 mg bzw. 200 mg. Nach Verabreichung von 100 mg und 200 mg zweimal täglich über einen Zeitraum von 14,5 Tagen bleiben die pharmakokinetischen Parameter von Cefpodoxim im Plasma unverändert.
Serumproteinbindung von Cefpodoxim: 40 % hauptsächlich an Albumin. Es handelt sich um eine nicht sättigungsfähige Bindung.
Cefpodoxim-Konzentrationen, die die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) für übliche Erreger überschreiten, können im Lungenparenchym, der Bronchialschleimhaut, der Pleuraflüssigkeit, den Mandeln, im Interstitium und im Prostatagewebe erreicht werden.
Untersuchungen bei gesunden Probanden ergaben 6 bis 12 Stunden nach der Verabreichung einer Einzeldosis von 200 mg mittlere Cefpodoxim-Konzentrationen über dem MHK90 von N. gonorrhoeae im Gesamtejakulat.
Da der größte Teil von Cefpodoxim mit dem Harn ausgeschieden wird, ist die Konzentration darin hoch (Konzentrationen in 0-4, 4-8, 8-12 Stundenfraktionen nach einer Einzeldosis überschreiten die MHK90 von üblichen Krankheitserregern im Harn). Eine gute Diffusion von Cefpodoxim wird auch im Nierengewebe beobachtet, wobei die Konzentrationen 3-12 Stunden nach Verabreichung einer Einzeldosis von 200 mg über der MHK90 von üblichen Krankheitserregern im Harn liegen (1,6-3,1 pg/g). Die Cefpodoxim-Konzentrationen in den medullären und kortikalen Geweben sind ähnlich.
Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend über die Nieren, 80 % werden in unveränderter Form in den Urin ausgeschieden, wobei die Eliminationshalbwertzeit ca. 2,4 Stunden beträgt.
Akute T oxizität
Die mittlere letale Dosis bei Mäusen und Ratten lag über 8 g/kg bzw. 4 g/kg Körpergewicht. Bei Fisher-Ratten kam es bei Dosen von 1 g/kg Körpergewicht und höher zu einer Beeinflussung der Stuhlkonsistenz und der Gewichtszunahme. Einzeldosen von 800 mg/kg Körpergewicht waren bei Hunden nichttoxisch.
Toxizität nach wiederholter Verabreichung
Die Studien zur chronischen Toxizität wurden über einen Zeitraum von 12 Monaten bei Ratten und 6 Monaten bei Hunden durchgeführt. Die maximalen Tagesdosen (1000 mg/kg Körpergewicht oral bei Ratten und 400 mg/kg oral beim Hund) lagen weit über der therapeutischen Dosis (3-8 mg/kg Körpergewicht). Bei Ratten, die über einen Zeitraum von 12 Monaten 250, 500 oder 1000 mg/kg erhielten, wurde keine Mortalität beobachtet. Lediglich bei einer Dosis von 1000 mg/kg wurden gastrointestinale Wirkungen, weicher Stuhl sowie eine Erweiterung des Caecums beobachtet. Intestinale Nebenwirkungen, die bei den Fisher-Ratten stärker ausgeprägt waren, sind Folge einer Veränderung der Darmflora durch die ausgeprägte antibakterielle Wirkung von Cefpodoxim. Die tägliche Gabe von 0, 25, 100 und 400 mg/kg Körpergewicht bewirkte beim Hund keine Mortalität. Unverändertes Cefpodoxim wurde in den Faeces nachgewiesen.
Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf ein teratogenes Potential. Cefpodoxim zeigte keine unerwünschten Wirkungen in Fertilitäts- und Peri-/Postnataltoxizitätsstudien bei Ratten. Cefpodoxim oder seine Metaboliten gehen bei Ratten in die Plazenta über und werden in die Muttermilch ausgeschieden. Hinsichtlich der Anwendung von Cefpodoxim während der Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen liegen keine Erfahrungen vor.
Mutagenität
Eine umfassende Mutagenitätsprüfung in verschiedenen Untersuchungsmodellen verlief negativ.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Natriumdodecylsulfat
Magnesiumstearat
Hyprolose
Crospovidon
Lactose-Monohydrat
Carmellose-Calcium
Überzug:
Titandioxid (E 171)
Talkum
Hypromellose
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Alu-Alu Blisterpackungen: In der Originalverpackung aufbewahren. Alu-PVC/PVDC Blisterpackungen: Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Al/PVC/PVDC-Blisterpackungen
Inhalt: Cefpodoxim-dura 100 mg: 10, 20 Filmtabletten
Inhalt: Cefpodoxim-dura 200 mg: 10, 15 Filmtabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
8.
9.
Zulassungsnummer
Cefpodoxim-dura 100 mg Filmtabletten: 63858.00.00 Cefpodoxim-dura 200 mg Filmtabletten: 63858.01.00
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
19.05.2006
10.
11.
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