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Ceftriaxon-Saar I.V. 1 G

Document: 08.11.2004   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)

Ceftriaxon-saar

Wirkstoff: Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g

Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg

Ceftriaxon-saar i.v. 1 g

Ceftriaxon-saar i.m. 1 g


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Ceftriaxon-saar enthält als Wirkstoff: Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O













Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg

1 Flasche mit 0,596 g Pulver enthält 0,596 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 0,5 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 41,5 mg, entsprechend 1,8 mmol).


Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g

1 Flasche mit 1,193 g Pulver enthält 1,193 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 1 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 83 mg, entsprechend 3,6 mmol).


Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g

1 Flasche mit 2,386 g Pulver enthält 2,386 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 2 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 166 mg, entsprechend 7,2 mmol).


Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg

1 Flasche mit 0,596 g Pulver enthält 0,596 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 0,5 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 41,5 mg, entsprechend 1,8 mmol).


Ceftriaxon-saar i.v. 1 g

1 Flasche mit 1,193 g Pulver enthält 1,193 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 1 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 83 mg, entsprechend 3,6 mmol).


Ceftriaxon-saar i.m. 1 g

1 Flasche mit 1,193 g Pulver enthält 1,193 g Ceftriaxon-Dinatrium∙3,5 H2O, entsprechend 1 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 83 mg, entsprechend 3,6 mmol).


Hilfsstoffe: siehe 6.1



3. DARREICHUNGSFORM

Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg: Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g: Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g: Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Ceftriaxon-saar i.v. 1 g: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Ceftriaxon-saar i.m. 1 g: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Schwere Infektionen, wenn diese durch Ceftriaxon-empfindliche Erreger (s. Ziffer 5. "Pharmakolo­gische Eigenschaften") verursacht sind:

Zur perioperativen Prophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.

Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage.


Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Ceftriaxon-saar sind nur bei den in Abschnitt 4.2 ("Dosierung, Art und Dauer der Anwendung") genannten Dosierungen belegt.


Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Ceftriaxon-saar zu berücksichtigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die klinische Erfahrung zeigt, dass Ceftriaxon bei schweren und komplizierten Infektionen intravenös gegeben werden sollte. Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patien­ten.


Erwachsene und Kinder über 12 Jahre erhalten im Allgemeinen 1 bis 2 g Ceftriaxon einmal täglich.

Bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen wie Sepsis, Meningitiden u.a. sowie bei nur mäßig empfindlichen Keimen kann die Do­sis auf einmal täglich 4 g erhöht werden.


Säuglinge ab 2 Wochen und Kinder bis zu 12 Jahren erhalten entsprechend dem Schwere­grad der Infektion eine tägliche Dosis von 20 bis 80 mg Ceftriaxon pro kg Körper­gewicht, üblicher­weise in 24stündigen Abständen.

Für Kinder mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr muss die übliche Erwachsenen­dosis angewendet werden.


Neugeborene erhalten pro Tag 20 bis 50 mg pro kg Körpergewicht. Eine Dosis von 50 mg pro kg pro Tag wird in der Regel auch bei schweren Infektionen wie Meningitis als ausreichend angese­hen.


Früh- und Neugeborene bis zu 2 Wochen erhalten zur Prophylaxe und Behandlung von Gonokok­ken-Infektionen eine Einzeldosis von 25 bis 50 mg pro kg Körpergewicht. Die Tagesdosis von 125 mg darf jedoch nicht überschritten werden.


Die intramuskuläre Injektion von Ceftriaxon ist bei Neugeborenen und Kindern im 1. Lebensjahr nicht angezeigt.


Ältere Patienten: Die Dosierungsangaben für Erwachsene können unverändert auch für ältere Pa­tienten befolgt werden.


Spezielle Dosierungsempfehlungen

Gonorrhoe

Zur Behandlung der Gonorrhoe (unkomplizierte Genitalgonorrhoe) bei Erwachsenen wird als ein­malige Gabe 250 mg Ceftriaxon intramuskulär verabreicht. Bei weniger empfindlichen Keimen kann evtl. eine Dosiserhöhung erforderlich sein. Vor Therapiebeginn ist auf Lues zu untersuchen.


Lyme-Borreliose

Bei Erwachsenen beträgt die Dosis einmal täglich 2 g (Therapiedauer mindestens 14 Tage). Für schwere, therapierefraktäre Fälle liegen auch Berichte über eine Dosierung bis zu 4 g täglich vor.

Bei Kindern beträgt die Dosis einmal täglich 50 bis 100 mg pro kg Körpergewicht bis zu einer Höchstdosis von 2 g (Therapiedauer mindestens 14 Tage).


Bakterielle Meningitis

Bei Erwachsenen und Kindern beginnt die Behandlung mit einmal täglich 100 mg pro kg Körper­gewicht (jedoch nicht mehr als 4 g pro Tag). Nach Bestimmung der Empfindlichkeit des Erregers kann die Dosis evtl. entsprechend reduziert werden.


Perioperative Infektionsprophylaxe

Zur perioperativen Infektionsprophylaxe bei Erwachsenen sollte 1 - 2 g Ceftriaxon 30 bis 90 Mi­nuten vor Operationsbeginn appliziert werden. In der Regel genügt eine einmalige Anwendung.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und Leberschädigung

Bei Einschränkung der Nierenfunktion ist es nicht notwendig, die Dosis zu reduzieren, sofern die Leberfunktion intakt ist. Allerdings sollte bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 10 ml/Minute oder weniger eine Tagesdosis von 2 g nicht überschritten werden.


Bei Hämodialysepatienten ist eine Tagesdosis von 1 g in der Regel ausreichend. Wegen der er­heblichen Variabilität der Halbwertszeit bei diesen Patienten ist jedoch eine Kontrolle der Serum­konzentration von Ceftriaxon ratsam.


Bei Leberschädigung ist es nicht notwendig, die Dosis zu reduzieren, sofern die Nierenfunktion intakt ist (s. Abschnitt 4.8. "Nebenwirkungen").


Bei gleichzeitigen schweren Nieren- und Leberschäden sind die Serumkonzentrationen von Ceftri­axon regelmäßig zu kontrollieren, um ggf. eine Dosisanpassung vornehmen zu können.


Hämo- oder Peritonealdialyse

Allgemeiner Hinweis zur Dosierung bei Dialyse:

Da Ceftriaxon nur in sehr geringem Maße dialysierbar ist, braucht die Dosis bei der Hämo- oder Peritonealdialyse nicht erhöht zu werden. Eine Zusatzdosis ist ebenfalls nicht erforderlich.


Dosierung und Art der Anwendung bei kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD):

Bei Patienten unter kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse kann Ceftriaxon-saar entweder i.v. appliziert oder auch der Dialyselösung direkt zugefügt werden (z.B. 1 bis 2 g Ceftriaxon-saar in die erste Dialyseflüssigkeit des jeweiligen Behandlungstages).


Art der Anwendung:

Intravenöse Injektion

Ceftriaxon-saar zur i.v. Injektion wird in Wasser für Injektionszwecke gelöst.


Der Inhalt der Durchstechflasche zu 500 mg wird in 5 ml Wasser für Injektionszwecke und der In­halt der Durchstechflasche zu 1 g in 10 ml Wasser für Injektionszwecke durch Umschwenken ge­löst.


Die Injektionsdauer beträgt 2 bis 4 Minuten.


Intravenöse Kurzinfusion

Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg, 1 g bzw. 2 g wird als intravenöse Kurzinfusion verabreicht.


Dazu wird der Inhalt der Durchstechflasche in 40 ml isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5 % durch Umschwenken gelöst. Die Infusionsdauer beträgt min­destens 30 Minuten.


Für Früh- und Neugeborene bzw. Säuglinge kann die niedrig dosierte Darreichungsform – die Lö­sung zur i.v. Injektion (in Wasser für Injektionszwecke) – auch mit isotonischer Natriumchlorid-Infu­sionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5 % verdünnt und infundiert werden.


Intraarterielle Kurzinfusion

Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg, 1 g bzw. 2 g kann auch intraarteriell appliziert werden.


Dazu wird der Inhalt der Durchstechflasche in 50 ml isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung durch Umschwenken gelöst.

Die Lösung wird mittels Perfursorpumpe innerhalb von 15 Minuten in die Arteria femoralis injiziert.


Intramuskuläre Injektion

Ceftriaxon-saar 500 mg bzw. 1 g kann intramuskulär appliziert werden.


Dazu wird der Inhalt der Durchstechflasche zu 500 mg in 2 ml Lidocainhydrochlorid-Injektionslö­sung 1 % bzw. der Inhalt der Durchstechflasche zu 1 g in 3,5 ml Lidocainhydrochlorid-Injektionslö­sung 1 % durch Umschwenken vollständig aufgelöst.

Die Lösung wird tief intraglutäal injiziert. Auf einer Seite sollte nicht mehr als 1 g Ceftriaxon injiziert werden.


Eine Lidocain-haltige Lösung darf nie intravenös oder intraarteriell appliziert werden, da Lidocain bei intravasaler Gabe zu Unruhe, Tachykardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann. (Es sind die Herstellerinformationen zu Risiken von Lidocainhydrochlorid zu beachten).



Wenn Ceftriaxon über einen zentralvenösen Katheter zu schnell (in weniger als 1 Minute) injiziert wird, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen. Auch eine sonstige i.v. oder i.a. Injektion sollte langsam und vorsichtig erfolgen.


Eine intramuskuläre Therapie ist nur in Ausnahmefällen und insbesondere nicht bei Lyme-Borreli­ose und bei schweren Krankheitsbildern wie Sepsis oder Meningitis gerechtfertigt.


Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sie sollte mindestens 3 Tage über die Entfieberung hinaus erfolgen.


4.3 Gegenanzeigen

Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Ceftriaxon-saar bei erwiesener Überemp­findlichkeit gegen Ceftriaxon und andere Cephalosporine nicht angewendet werden.

Eine Parallelallergie mit anderen b-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.

Ceftriaxon-saar sollte daher mit besonderer Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen solche Allergien aus der Vorgeschichte bekannt sind.


Lidocainhaltige Lösungsmittel, wie sie bei der i.m. Injektion eingesetzt werden, dürfen bei Überlei­tungsstörungen oder akut dekompensierter Herzinsuffizienz sowie bei bekannter Überempfindlich­keit gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ nicht verwendet werden.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Ceftriaxon wie gewisse andere Cephalosporine Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin verdrängen kann. Eine Behandlung von hyperbilirubinämischen Neugeborenen und insbesondere von Frühgeborenen mit Ceftriaxon-saar sollte daher nicht erfol­gen, da bei diesen Patienten möglicherweise eine Bilirubin-Enzephalopathie entstehen kann.


Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft ist das Risiko für schwerwiegendere Über­empfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht, weshalb Ceftriaxon-saar in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden sollte.


Bei gleichzeitigen schweren Nieren- und Leberschäden sind die Serumkonzentrationen von Ceftri­axon regelmäßig zu kontrollieren.


Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das einge­setzte Arzneimittel unempfindlich sind.

Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (z.B. Pilzbefall der Schleimhäute). Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.


Bei natriumarmer Diät sowie bei Patienten mit Elektrolytstörungen ist auf den Natriumgehalt des Präparates zu achten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Ceftriaxon/andere Antibiotika

Ceftriaxon sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung ein antagonistischer Effekt auftreten kann.


Ceftriaxon/Probenecid

Die Verabreichung von höheren, oralen Dosen von Probenecid (1 bis 2 g pro Tag) kann die biliäre Sekretion von Ceftriaxon teilweise blockieren (s.a. 5.2 "Pharmakokinetische Eigenschaften").


Ceftriaxon/Kontrazeptiva

Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon-saar in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Ceftriaxon-saar andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.


Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen

Unter der Behandlung mit Ceftriaxon-saar kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.

Bei Glukosebestimmungen im Harn kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.

Ceftriaxon-saar kann zu falsch-positiven Ergebnissen von Galaktosämie-Bestimmungen führen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Ceftriaxon passiert die Plazenta. Ausreichende Erfahrungen mit einer Anwendung von Ceftriaxon während der Schwangerschaft liegen bislang nicht vor. Daher sollte Ceftriaxon-saar bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, nur nach strenger Nutzen/Risikoabschätzung angewendet werden.


Zusätzlich für das Lösungsmittel von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g:

Eine Anwendung von Lidocain während der Schwangerschaft soll nur erfolgen, wenn es zwingend indiziert ist und keine alternative Therapiemöglichkeit zur Verfügung steht.

Kontrollierte Untersuchungen an Schwangeren liegen nicht vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren geben keinen Hinweis auf kongenitale Effekte durch Lidocain.

Lidocain passiert die Plazenta rasch. Bei Neugeborenen mit hohen Plasmakonzentrationen kann Lidocain eine Dämpfung des ZNS und damit eine Senkung des Apgar-Score bewirken. Dies zeigte sich auch tierexperimentell in Verhaltensänderungen an Nachkommen von Ratten. Ansonsten konnten in Tierstudien keine teratogenen Eigenschaften festgestellt werden (siehe 5.3).


Stillzeit:

Ceftriaxon geht in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Ceftriaxon sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf Darmflora mit möglicher Sprosspilz­besiedelung und Sensibilisierung gegen Chephalosporinantibiotika) berücksichtigt werden müssen.


Zusätzlich für das Lösungsmittel von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g:

Lidocain geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Aufgrund des zum Teil folgenschweren Nebenwirkungspotentials von Lidocain sollte bei wiederholter Gabe nicht gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Ceftriaxon im Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Selten können allerdings Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwindelzustände zu Risiken bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten führen (s.a. Abschnitt 4.8 "Nebenwirkungen" und 4.9 "Überdosierung").


4.8 Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen

Allergische Hautreaktionen (z. B. Dermatitis, Urtikaria, Exantheme), Juckreiz, Haut- und Gelenk­schwellungen, Arzneimittelfieber oder Schüttelfrost können häufig (≥ 1 % - < 10 %) auftreten und selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder Lyell-Syn­drom/toxische Epidermolyse.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen) sind selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) möglich. Ein anaphylaktischer Schock tritt im Allgemeinen bis spätes­tens eine halbe Stunde nach Applikation auf und ist lebensbedrohlich. Er erfordert daher sofortige Gegenmaßnahmen (siehe unten, "Notfallmaßnahmen").


Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.


Gastrointestinale Nebenwirkungen

Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) treten Stomatitis, Glossitis und gastrointestinale Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weichem Stuhl oder Durchfällen auf. Diese Nebenwirkungen sind meist leichter Natur und klingen häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie ab.


Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe unten, "Notfallmaßnahmen").


Wirkungen auf das Leber-Galle-System

Zunahme von Leberenzymen im Serum (AST, ALT, alkalische Phosphatase) kann häufig (≥ 1 % - < 10 %) auftreten.


Bei Ultraschalluntersuchungen der Gallenblase wurden Verschattungen beobachtet, die nach Ab­setzen oder nach Beendigung der Therapie mit Ceftriaxon wieder verschwanden. Diese Verschat­tungen sind auf Präzipitationen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon zurückzuführen und traten gewöhnlich nur nach Verabreichung höherer Dosen als den empfohlenen Standarddosen auf. In den seltenen Fällen, in denen die Präzipitationen mit klinischen Symptomen, wie z.B. Schmerzen einhergehen, werden symptomatische Maßnahmen empfohlen. Auch ist ein Absetzen der Be­handlung zu erwägen.


Wirkungen auf das Pankreas

Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) wurde unter der Behandlung mit Ceftriaxon über eine Pankreatitis be­richtet, die möglicherweise durch die Obstruktion von Gallengängen verursacht wurde. Die meisten betroffenen Patienten hatten Risikofaktoren für die Entwicklung von Gallestauung und Gallegrieß. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Ceftriaxon bei der Präzipitationsbildung in der Galle eine Rolle als Auslöse- und Kofaktor spielt.


Wirkungen auf Blut und Blutbildung

Eine Neutropenie, Leukozytopenie, Granulozytopenie und Eosinophilie kann selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) auftreten.

Sehr selten (< 0,01 %) wurde Thrombozytopenie oder Agranulozytose (< 500/mm3) beobachtet, letztere meist nach 10-tägiger Behandlung und einer Gesamtdosis von 20 g Ceftriaxon und mehr.

Ebenfalls sehr selten (< 0,01 %) wurde eine hämolytische Anämie beobachtet.

Bei länger dauernder Behandlung sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.


Wirkungen auf Nieren und ableitende Harnwege

Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) tritt Erhöhung des Serumkreatinins und Oligurie auf.


Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) wurde über Ausfällungen von Ceftriaxon in der Niere berichtet, meist bei Kindern älter als 3 Jahre, die entweder mit hohen täglichen Dosen (z.B. 80 mg/kg Körpergewicht pro Tag und mehr) oder mit Gesamtdosen über 10 g behandelt wurden und mehrere Risikofakto­ren aufwiesen (z.B. Einschränkungen der Flüssigkeitszufuhr). Dieses Vorkommnis kann be­schwerdefrei bleiben, aber auch Beschwerden auslösen und eventuell zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. Diese Symptomatik ist jedoch nach Absetzen von Ceftriaxon rückbildungs­fähig.


Lokale Reaktionen

Nach intravenöser Anwendung treten häufig (≥ 1 % - < 10 %) entzündliche Reizungen der Venen­wand (bis zur Thrombophlebitis) und Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Bei rascher i.v. Injek­tion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten. Dies kann durch langsame Injektion (2 bis 4 Minuten) vermieden werden.


Die intramuskuläre Injektion von Ceftriaxon-saar ohne lokalanästhetischen Zusatz ist schmerzhaft und sollte deshalb unter Verwendung von 1 %-iger Lidocainhydrochlorid-Lösung vorgenommen werden (Es sind die Herstellerinformationen zu Risiken von Lidocainhydrochlorid zu beachten).


Andere Nebenwirkungen

Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) sind Kopfschmerzen, Schwindel, Mykosen des Genitaltraktes und selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) geringgradige Verlängerung der Prothrombinzeit beschrieben (eine er­höhte Blutungsneigung wie bei Cephalosporinen mit einer N-methyl-thiotetrazolyl-Seitenkette wurde nicht beobachtet).


Bei Behandlung von Spirochätosen wie der Lyme-Borreliose kann es häufig (≥ 1 % - < 10 %) zu Herxheimer-artigen Reaktionen kommen, die sich in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmer­zen und Gelenkschmerzen äußern. Dies ist eine Folge der bakteriziden Wirkung von Ceftriaxon auf Borrelia burgdorferi. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass dies eine häufig auftretende und gewöhnlich selbstlimitierende Konsequenz der antibiotischen Therapie der Lyme-Borreliose ist.

Nach einer längeren Behandlung von Lyme-Borreliose mit Ceftriaxon wurden häufig (≥ 1 % - < 10 %) Symptome wie Hautreaktionen, Pruritus, Fieber, Leukopenie, Anstieg der Leberenzyme, Atembeschwerden und Gelenkschmerzen beschrieben. Diese Störungen entsprechen zum Teil den Symptomen der Lyme-Borreliose.


Zusätzlich für Ceftriaxon-saar i.m. 1 g:

Gelegentlich werden nach Injektion von Lidocain Schwindel und Erbrechen beobachtet. Nach Gabe hoher Dosen, die als Solvens für Ceftriaxon-saar i.m. 1 g in der Regel nicht in Frage kom­men, wurden Brady­kardie, Arrhythmie, Benommenheit, Krämpfe und Schock beschrieben. Diese Neben­wir­kungen können auch bei versehentlicher intravasaler Injek­tion auftreten.

Als allergische Reak­tionen auf Lidocain wurden in sehr seltenen Fällen Juckreiz, Exantheme, zirkum­orbi­tales Ödem und schockartige Zustände beobachtet.


Notfallmaßnahmen


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie):

Hier muss die Behandlung mit Ceftriaxon-saar sofort abgebrochen werden und die üblichen ent­sprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.


Pseudomembranöse Kolitis:

Hier ist eine Beendigung der Therapie mit Ceftriaxon-saar in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/ Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Pe­ristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


4.9 Überdosierung

Typische Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet.


Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) sind bei Anwendung hoher Dosen, die öfter und schneller als im Ab­schnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung" angegeben verabreicht wurden, Koliken aufgetreten bei gleichzeitigem Vorliegen einer Urolithiasis oder Cholelithiasis.


Im Falle einer Überdosierung ist eine Verminderung der Ceftriaxon-Konzentration durch Hämo- oder Peritonealdialyse nicht zu erwarten. Es gibt kein spezifisches Antidot. Die Behandlung einer Überdosierung muss daher symptomatisch erfolgen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

ATC-Code: J01DA13

Ceftriaxon ist ein parenteral anwendbares Cephalosporin.

a) Therapeutische Wirkung: Antibakteriell (bakterizid)

b) Wirkungsmechanismus: Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese, Bakterienlyse


Allgemeines antimikrobielles Spektrum

Ceftriaxon besitzt Aktivität gegen einen weiten Bereich grampositiver und gramnegativer Erreger einschließlich der meisten b-Lactamase-produzierenden Keime.

Empfindlich sind Gonokokken (einschließlich Penicillin G-resistenter Stämme), Treponema palli­dum und Borrelia burgdorferi.

Gut wirksam ist Ceftriaxon auch gegen E. coli, Morganella morganii, Klebsiella, Enterobacter, Pro­videncia, Citrobacter, Salmonella und Shigella spp. sowie Proteus spp. und Yersinia enterocolitica. Weiterhin wirksam ist Ceftriaxon gegen Haemophilus influenzae (einschließlich b-Lactamase-pro­duzierender Stämme), Haemophilus ducreyi und Bordetella pertussis. Nur mäßig aktiv ist Cef­triaxon gegen Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter spp. und Enterobacter cloacae sowie Bacteroides fragilis.

Peptococcus, Peptostreptococcus, Actinomyces und Lactobacillus spp. sind in der Regel empfind­lich ebenso wie Prevotella melaninogenica, Fusobacterium spp. und Clostridium spp.

Resistent sind Methicillin-resistente Staphylokokken. Resistent sind auch Enterokokken, Listerien, Campylobacter, Stenotrophomonas maltophilia, Clostridium difficile, Legionella pneumophila, My­cobacterien, Chlamydia trachomatis und Mycoplasmen.


Grenzwerte

Es werden die nachfolgend aufgeführten vorläufigen minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) vor­geschlagen [Grenzwerte (Breakpoints) nach DIN 58 940]:


sensibel (s) 4 mg/l,

intermediär (i) 8-16 mg/l,

resistent (r) 32 mg/l.


Hinweis:

Bei der kalkulierten Behandlung schwerer Infektionen ist die Wirkspektrumlücke bzgl. Enterokok­ken zu berücksichtigen. Bei mutmaßlicher oder nachgewiesener Pseudomonasinfektion ist Kombi­nation mit einem Aminoglykosid erforderlich.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Ceftriaxon ist ein parenteral anwendbares Cephalosporin der 3. Generation. Eine nicht-lineare Do­sisabhängigkeit der Serumkonzentration wurde beschrieben. Die unter dem Erwartungswert lie­gende Serumkonzentration von Ceftriaxon bei höherer Dosierung beruht vermutlich auf einer kon­zentrationsabhängigen Abnahme der Plasmaproteinbindung von Ceftriaxon mit entsprechender Zunahme von Verteilung und Elimination.


Serumspiegel

Nach einer i.v. Infusion von 1 g Ceftriaxon über 30 Minuten betrugen die Serumkonzentrationen nach Beendigung der Infusion unmittelbar nach Infusionsende 123,2 µg/ml und zu den Zeitpunkten 1,5, 4, 12 und 24 Stunden nach Infusionseinleitung 94,81, 57,8, 20,2 und 4,6 µg/ml.


Nach i.m. Injektion von 1 g Ceftriaxon betrug die Serumkonzentration nach 1,5 Stunden 79,2 µg/ml und anschließend zum Zeitpunkt 4, 12 und 24 Stunden nach Injektion 58,2, 35,5 und 7,8 µg/ml.


Verteilung

Ceftriaxon verteilt sich gut in verschiedene Kompartimente. Das Verteilungsvolumen beträgt 0,13 l/kg.

Ceftriaxon passiert die Plazentaschranke und wird in geringen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden.

Die Serumproteinbindung beträgt etwa 85 – 95 % in Abhängigkeit von der Plasmakonzentration von Ceftriaxon.


Biotransformation und Elimination

Der Zeitverlauf der Plasmakonzentration von Ceftriaxon ist durch 2 Phasen charakterisiert, eine kurze Verteilungsphase und die Eliminationsphase mit einer Halbwertszeit von 6 - 8 Stunden.


Ceftriaxon wird in den ersten 24 Stunden zu etwa 50 % unverändert renal ausgeschieden. Der Rest wird unverändert mit der Galle in den Darm ausgeschieden.

Im Darm erfolgt Abbau zu inaktiven Metaboliten.

Die Harnausscheidung erfolgt durch glomeruläre Filtration. Eine tubuläre Sekretion findet nicht statt. Deshalb ist eine Erhöhung der Serumspiegel bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid nicht zu erwarten und wird auch tatsächlich – selbst bei höherer Dosierung z.B. mit 1 - 2 g Probenecid – nicht gefunden. Andererseits wird bei dieser Dosierung die biliäre Sekretion von Ceftriaxon ge­hemmt.


Die totale Plasma-Clearance beträgt dosisabhängig 9,7 - 13 ml/min.


Spezielle Pharmakokinetik

Bei entzündeten Meningen werden therapeutisch wirksame Liquorkonzentrationen erreicht.


Bei 3 Tage alten Neugeborenen beträgt die Serumhalbwertszeit ca. 16 Stunden und bei 9 - 30 Tage alten Neugeborenen ca. 9 Stunden.


Bei terminaler Niereninsuffizienz ist die Halbwertszeit deutlich verlängert und beträgt ca. 14 Stun­den.


Ceftriaxon ist nicht dialysierbar. Dies gilt auch für Peritonealdialyse und Hämofiltration.


Bioverfügbarkeit

Ceftriaxon wird nach oraler Applikation nicht resorbiert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität

(LD50) nach intravenöser Gabe:

Maus 1840 - 3000 mg/kg KG

Ratte 2175 - 2240 mg/kg KG

Kaninchen 240 mg/kg KG


b) Chronische Toxizität

Ceftriaxon wurde Ratten über 2 bis 13 Wochen in täglichen Dosen von 25 bis 1225 mg/kg Körper­gewicht verabreicht

Mit Ausnahme der Gruppe mit der höchsten Dosierung war die systemische und die lokale Ver­träglichkeit in allen Gruppen gut. Die Tiere, die 1225 mg/kg Körpergewicht während 13 Wochen erhielten, wiesen Gefäßverschlüsse an den Injektionsstellen auf.


Hunde vertrugen tägliche Dosen von 25 bis 60 mg/kg Körpergewicht während zwei Wochen ohne Nebenwirkungen. Bei Verabreichung von 150 und 400 mg/kg Körpergewicht während 4 Wochen war bei einzelnen Tieren am Ende der Studie die Lymphozytenzahl vermindert oder die Werte der GPT und der alkalischen Phosphatase erhöht.

Außerdem wurden Konkremente in der Gallenblase gefunden. Die übrigen untersuchten Parame­ter waren normal und die Verträglichkeit gut.


Bei Affen, die tägliche intravenöse Gaben von 25 bis 750 mg/kg Körpergewicht während 4 bis 26 Wochen erhielten, traten bei den Tieren mit den höchsten Dosen Diarrhoen, Nephropathien und Präzipitate in der Gallenblase auf.


Reproduktionstoxizität

Tierexperimentelle Untersuchungen mit Ceftriaxon ergaben keine Hinweise auf Embryotoxizität, Fetotoxizität, Teratogenität, nachteilige Effekte auf die Fertilität, die Geburt oder die peri- und postnatale Ent­wicklung.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen mit Ceftriaxon ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.


Zusätzlich für das Lösungsmittel von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g:

Es liegen zahlreiche Untersuchungen an unterschiedlichen Tierarten zur akuten Toxizität von Lidocain vor. Anzeichen einer Toxizität waren ZNS-Symptome. Dazu zählten auch Krampfanfälle mit tödlichem Ausgang. Die beim Menschen ermittelte toxische Plasmakonzentration (kardiovaskuläre oder zentralnervöse Symptome, Krämpfe) von Lidocain wird mit 5 µg/ml bis > 10 µg/ml Blutplasma angegeben.

Mutagenitätsuntersuchungen mit Lidocain verliefen negativ. Dagegen gibt es Hinweise, dass ein bei der Ratte, möglicherweise auch beim Menschen aus Lidocain ent­stehendes Stoffwechselprodukt, 2,6-Xylidin, mutagene Wirkungen haben könnte. Diese Hinweise ergeben sich aus in-vitro-Tests, in denen dieser Metabolit in sehr hohen, fast toxischen Konzen­trationen eingesetzt wurde. Darüber hinaus zeigte 2,6-Xylidin in einer Kanzerogenitätsstudie an Ratten mit transplazentarer Exposition und nachgeburtlicher Behandlung der Tiere über 2 Jahre ein tumorigenes Potential. In diesem hochempfindlichen Testsystem wurden bei sehr hohen Dosierungen bösartige und gutartige Tumoren vor allem in der Nasenhöhle (Ethmoturbinalia) beob­achtet. Da eine Relevanz dieser Befunde für den Menschen nicht hinreichend sicher auszuschließen ist, sollte Lidocain nicht über längere Zeit in hohen Dosen verabreicht werden.

Studien zur Reproduktionstoxizität ergaben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften. Allein eine Reduzierung des Fetalgewichts wurde beobachtet. Bei Nachkommen von Ratten, die während der Trächtigkeit eine Dosis Lidocain erhielten, die fast der für den Menschen empfohlenen Maximaldosis entspricht, wurde von Verhaltensänderungen berichtet.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Hilfsstoffe

Die den Packungen beigegebenen Ampullen mit Lösungsmitteln enthalten:

Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg:

5 ml Wasser für Injektionszwecke


Ceftriaxon-saar i.v. 1 g:

10 ml Wasser für Injektionszwecke


Ceftriaxon-saar i.m. 1 g:

3,5 ml Lösungsmittel mit 37,31 mg Lidocainhydrochlorid∙1 H2O (entspr. 35,0 mg Lidocain­hydro­chlorid)


6.2 Inkompatibilitäten

Mit Ceftriaxon-saar sind nicht kompatibel:

- Calcium-haltige Lösungen wie Hartmanns Lösung und Ringer-Lösung

- Aminoglykoside.

Aufgrund einer physikalisch-chemischen Inkompatibilität mit allen Aminoglykosiden sollte Ceftriaxon nicht in einer Spritze oder Infusionslösung mit Aminoglykosiden verabreicht wer­den. Die beiden Antibiotika sind aus getrennten Applikationsinstrumenten an verschiedenen Stellen zu injizieren.

- Lösungen, die andere antimikrobielle Arzneimittel enthalten; bei gleichzeitiger Gabe müssen diese Präparate getrennt verabreicht werden.


Es gibt Berichte über eine Inkompatibilität von Ceftriaxon mit Amsacrin, Vancomycin und Flucona­zol.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ceftriaxon-Dinatrium Pulver: 3 Jahre

Lösungsmittelampulle mit Wasser für Injektionszwecke: 3 Jahre

Lösungsmittelampulle mit Lidocainhydrochlorid: 3 Jahre


Die zubereitete gebrauchsfertige Lösung ist bei 25 °C 6 Stunden haltbar, bei 2 - 8 °C 24 Stun­den

(siehe auch Abschnitt 6.6).


Nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums soll das Präparat nicht mehr an­gewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25°C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Pulver:

Durchstechflasche à 10 ml für Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg, Ceftriaxon-saar i.v. 1 g, Ceftriaxon-saar i.m. 1 g

Durchstechflasche à 50 ml für Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg, Ceftriaxon-saar zur Infu­sion 1 g, Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g


Lösungsmittel-Ampulle:

Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg: 5 ml

Ceftriaxon-saar i.v. 1 g: 10 ml

Ceftriaxon-saar i.m. 1 g: 3,5 ml


Packungsgrößen:


Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg / Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g / Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g:

1 Durchstechflasche

5 Durchstechflaschen

2 5 Durchstechflaschen (Anstaltspackung)

5 5 Durchstechflaschen (Anstaltspackung)


Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg / Ceftriaxon-saar i.v. 1 g:

1 Durchstechflasche mit und ohne 1 Ampulle Lösungsmittel

5 Durchstechflaschen mit und ohne 5 Ampullen Lösungsmittel

2 5 Durchstechflaschen mit und ohne 5 Ampullen Lösungsmittel (Anstaltspackung)

5 5 Durchstechflaschen mit und ohne 5 Ampullen Lösungsmittel (Anstaltspackung)


Ceftriaxon-saar i.m. 1 g:

1 Durchstechflasche mit und ohne 1 Ampulle Lösungsmittel (1 %ige Lido­cainlösung)

5 Durchstechflaschen mit und ohne 5 Ampullen Lösungsmittel (1 %ige Lidocainlösung)

2 5 Durchstechflaschen mit und ohne 5 Ampullen Lösungsmittel (Anstaltspackung)

5 5 Durchstechflaschen mit und ohne 5 Ampullen Lösungsmittel (Anstaltspackung)


6.6 Hinweise für die Handhabung

Die konzentrierten Injektionslösungen haben eine schwach gelbliche Färbung, wodurch die Wirk­samkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon-saar nicht beeinträchtigt wird. Ceftriaxon-saar enthält kein Konservierungsmittel.

Die Lösungen sind unmittelbar nach der Zubereitung zu verwenden.

Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.

Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur einmaligen Entnahme bestimmt.

Reste von Injektionslösungen/Infusionslösungen sind zu vernichten.


Siehe Abschnitt 4.2 zur Herstellung der Lösung.


7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

Chephasaar

Chem.-pharm. Fabrik GmbH

Mühlstr. 50

D-66386 St. Ingbert

Tel.: 06894/971-0

Fax: 06894/971-199


8. ZULASSUNGSNUMMER

Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg: 53574.00.01

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g: 53575.00.01

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g: 53576.00.01

Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg: 53574.00.00

Ceftriaxon-saar i.v. 1 g: 53575.00.00

Ceftriaxon-saar i.m. 1 g: 53576.00.00



9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Ceftriaxon-saar zur Infusion 500 mg: 04.10.2004

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g: 04.10.2004

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g: 04.10.2004

Ceftriaxon-saar i.v. 500 mg: 13.10.2004

Ceftriaxon-saar i.v. 1 g: 13.10.2004

Ceftriaxon-saar i.m. 1 g: 13.10.2004


10. STAND DER INFORMATION

Oktober 2004


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

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