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Ceftriaxon-Saar Zur Infusion 1 G

Document: 02.12.2008   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g


Wirkstoff: Ceftriaxon-Dinatrium · 3,5 H2O


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g

1 Durchstechflasche mit 1,193 g Pulver enthält 1,193 g Ceftriaxon-Dinatrium · 3,5 H2O ent­sprechend 1 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 83 mg, entsprechend 3,6 mmol).


Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g

1 Durchstechflasche mit 2,386 g Pulver enthält 2,386 g Ceftriaxon-Dinatrium · 3,5 H2O ent­sprechend 2 g Ceftriaxon (Natriumgehalt des Pulvers: 166 mg, entsprechend 7,2 mmol).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Weißes bis gelbliches Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Parenterale Therapie der folgenden, durch Ceftriaxon-empfindliche Erreger verursachten Infektionen (siehe Abschnitt 5.1)::

Perioperativen Prophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.

Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage.


Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Ceftriaxon-saar zu berücksichtigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g und Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g sind geeignet für die intravenöse Infusion.


Dosierung und Art der Anwendung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Emp­findlichkeit des Erregers und der klinischen Situation des Patienten.



Erwachsene und Jugendliche (≥ 12-18 Jahre):

1 x 1 - 2 g Ceftriaxon/24 Std.

Bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen wie Sepsis, nosokomialen Pneumonien, bak­teriellen Meningitiden u.a. sowie bei nur mäßig empfindlichen Keimen kann die Dosis bis auf 1 x 4 g/24 Std. erhöht werden.


Neugeborene bis zu einem Alter von 14 Tagen:

1 x 20 - 50 mg Ceftriaxon pro kg Körpergewicht/24 Std.

Eine Dosis von 50 mg/kg/24 Std. wird auch bei schweren Infektionen wie Meningitis als aus­reichend angesehen.


Neugeborene ab einem Alter von 15 Tagen, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis 11 Jahre:

1 x 20 - 80 mg pro kg Körpergewicht/24 Std. entsprechend dem Schweregrad der Infektion


Kinder mit einem Körpergewicht ab 50 kg:

Erwachsenendosis (siehe oben)


Ältere Patienten:

Ältere Patienten erhalten die Erwachsenendosis.


Eingeschränkte Nieren- und/oder Leberfunktion:

Bei eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion gelten die speziellen Dosierungs- und Anwendungsempfehlungen (s.u.).


Standard-Dosierungstabelle für die intravenöse Anwendung


Altersgruppe

Tagesdosis

Neugeborene 0-14 Tage

20-50 mg/kg

maximal: 50 mg/kg*

Neugeborene ab 15 Tagen, Säuglinge, Klein­kinder, Kinder bis 11 Jahre, < 50 kg

20-80 mg/kg

maximal: 80 mg/kg**

Kinder  50 kg, Jugendliche ab 12 Jahren, Erwachsene einschließlich älterer Menschen

1-2 g

maximal: 4 g


* Eine Dosis von 50 mg/kg/Tag wird auch bei schweren Infektionen wie Meningitis
als ausreichend angesehen.

** siehe spezielle Dosierung bei Meningitis


Spezielle Dosierungs- und Anwendungsempfehlungen


Gonorrhoe

Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe bei Jugendlichen und Erwachsenen wird als einmalige Gabe 0,25 g Ceftriaxon intramuskulär verabreicht.

Zur Behandlung von komplizierten Infektionen sind die offiziellen Richtlinien zu beachten.

Vor Therapiebeginn ist auf Lues zu untersuchen.


Neugeborene bis zu 2 Wochen erhalten zur Prophylaxe und Behandlung von Gonokokken-Infektionen eine intravenöse Einzeldosis von 25 bis 50 mg pro kg Körpergewicht. Die Ta­gesdosis von 125 mg sollte jedoch nicht überschritten werden.



Borreliose (Stadien II und III)

Erwachsene und Jugendliche (≥ 12-18 Jahre) erhalten 1 x 2 g Ceftriaxon/24 Std. bei einer Therapiedauer von mindestens 14 Tagen. Für schwere, therapierefraktäre Fälle liegen auch Berichte über eine Dosierung bis zu 4 g täglich vor.


Bei Kindern bis 11 Jahre beträgt die Dosis 50 bis 100 mg/kg Körpergewicht/24 Std. bis zu einer Tageshöchstdosis von 2 g für eine Therapiedauer von mindestens 14 Tagen.


Meningitis

Die Behandlung beginnt mit einer erhöhten Dosis von 1 x 100 mg pro kg Körpergewicht/ 24 Std., jedoch nicht mehr als 4 g pro Tag. Nach Bestimmung der Empfindlichkeit des Erre­gers kann die Dosis entsprechend reduziert werden.


Bei Neugeborenen bis zu einem Alter von 14 Tagen darf eine Dosis von 50 mg/kg Körper­gewicht/24 Std. nicht überschritten werden.


Perioperative Infektionsprophylaxe

Zur perioperativen Infektionsprophylaxe sollte die Standard-Tagesdosis 30 bis 90 Minuten vor Operationsbeginn appliziert werden. In der Regel genügt eine einmalige Anwendung.


Eingeschränkte Nieren- und/oder Leberfunktion

Bei Einschränkung der Nierenfunktion ist es nicht notwendig die Dosis zu reduzieren, sofern die Leberfunktion intakt ist. Allerdings sollte bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 10 ml/min eine Tagesdosis von 2 g bei Erwachsenen nicht überschritten werden.

Bei eingeschränkter Leberfunktion ist es nicht notwendig die Dosis zu reduzieren, sofern die Nierenfunktion intakt ist.

Bei gleichzeitig eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion sind die Serumkonzentrationen von Ceftriaxon regelmäßig zu kontrollieren, um ggf. eine Dosisanpassung vornehmen zu können (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).


Hämo- und Peritonealdialyse

Bei Hämodialysepatienten ist eine Tagesdosis von 1 g in der Regel ausreichend. Da Ceftriaxon nur in sehr geringem Maße dialysierbar ist, braucht die Dosis bei der Hämo- und Peritonealdialyse nicht erhöht zu werden. Eine Zusatzdosis ist ebenfalls nicht erforderlich.

Wegen der erheblichen Variabilität der Halbwertszeit bei diesen Patienten ist jedoch eine Kontrolle der Serumkonzentration von Ceftriaxon ratsam.


Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD)

Bei Patienten unter kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse kann Ceftriaxon entweder i.v. appliziert oder auch der ersten Dialyseflüssigkeit des jeweiligen Behandlungstages direkt zugefügt werden.

Die Inkompatibilität von Ceftriaxon und Calcium-haltigen i.v.-Lösungen ist auch hier zu be­achten (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 6.2 und 6.6).


Art der Anwendung


Ceftriaxon und Calcium-haltige i.v.-Lösungen, einschließlich Calcium-haltiger Lösungen zur intravenösen Ernährung dürfen nicht gemischt (siehe Abschnitte 4.3, 6.2) und sollten nicht gemeinsam verabreicht werden bei Patienten jeden Alters, auch nicht über unterschiedliche Infusionszugänge.

Außerdem sollte ein zeitlicher Abstand zwischen der Anwendung von Ceftriaxon und Calcium-haltigen i.v.-Lösungen von mindestens 48 Stunden bei Patienten aller Altersgrup­pen eingehalten werden



Intravenöse Kurzinfusion

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g bzw. 2 g wird in geeigneten Infusionslösungen gelöst (siehe Abschnitt 6.6) und als intravenöse Kurzinfusion verabreicht. Die Infusionsdauer beträgt min­destens 30 Minuten.


Für Neugeborene und Säuglinge kann die niedrig dosierte Darreichungsform zur intravenö­sen Injektion auch mittels einer Kurzinfusion infundiert werden (siehe Abschnitt 6.6).


Dauer der Anwendung


Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sie sollte mindestens 3 Tage über die Entfieberung hinaus erfolgen.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ceftriaxon und andere Cephalosporine.


Nachgewiesene frühere Soforttyp- und schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen ge­gen ein Penicillin oder ein anderes Betalactam-Arzneimittel (siehe auch Abschnitt 4.4).


Frühgeborene wegen des Risikos einer Bilirubin-Enzephalopathie infolge der Verdrängung von Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin durch Ceftriaxon.


Neugeborene (bis zum 28. Lebenstag)


Die intramuskuläre Gabe von Ceftriaxon ist kontraindiziert zur Behandlung der Borreliose (Stadien II und III), zur Behandlung von schweren Infektionen und bei Kindern unter 2 Jahren wegen der geringen Muskelmasse (siehe Abschnitt 4.2).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Intravasale Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen

Bei Früh- und Neugeborenen wurden Fälle tödlich verlaufender Reaktionen von Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen in der Lunge und in den Nieren nach Gabe von Ceftriaxon und Calcium-haltigen i.v.-Lösungen beschrieben, auch in Fällen, in denen die Infusionslinien und Anwendungszeitpunkte von Ceftriaxon und Calcium-haltigen Lösungen unterschiedlich wa­ren.

Bei anderen Altersgruppen sind keine Fälle intravaskulärer Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen nach gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon und Calcium-haltigen i.v.-Lösungen bekannt.


Dennoch sollte wegen des nicht auszuschließenden Risikos von Ceftriaxon-Calcium-Ablage­rungen Ceftriaxon nicht nur bei Neugeborenen, sondern auch bei Patienten aller anderen Altersgruppen grundsätzlich nicht gleichzeitig mit Calcium-haltigen i.v.-Lösungen verabreicht werden, auch nicht über getrennte Infusionslinien. Außerdem sollte ein zeitlicher Abstand zwischen der Anwendung von Ceftriaxon und Calcium-haltigen i.v.-Lösungen von mindes­tens 48 Stunden bei Patienten aller Altersgruppen eingehalten werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.8 und 6.2).


Fälle von Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen nach gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon und Calcium-haltigen Produkten zum Einnehmen oder zur intramuskulären Injektion wurden bisher nicht beschrieben.


Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen in der Gallenblase

Nach Gabe von Ceftriaxon, üblicherweise in Dosierungen oberhalb der empfohlenen Nor­maldosierung, sind bei Ultraschalluntersuchungen der Gallenblase Schatten nachgewiesen worden, die als Gallensteine fehlgedeutet wurden. Es handelt sich dabei um Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen, die sich nach Unterbrechung oder Beendigung der Ceftriaxon-Behandlung wieder zurückbilden. Diese Ausfällungen können bei Patienten jedes Alters vor­kommen. Nur selten treten entsprechende klinische Symptome auf, die üblicherweise auf konservative Maßnahmen oder den Abbruch der Ceftriaxon-Behandlung ansprechen.

Bei Kindern, die mit Ceftriaxon behandelt wurden, gibt es keine eindeutigen Hinweise auf die Entwicklung von Gallensteinen oder akuter Cholezystitis. In dieser Altersgruppe sollten je­doch Dosen von mehr als 80 mg/kg Körpergewicht wegen des erhöhten Risikos einer Präzi­pitation in der Gallenblase möglichst vermieden werden – ausgenommen bei Meningitis.


Patienten mit Risikofaktoren für Gallenstau/Sludge, z.B. vorangegangene aufwändige The­rapie, schwere Erkrankung und komplette parenterale Ernährung, haben ein erhöhtes Pankreatitisrisiko (siehe auch Abschnitt 4.8). Eine auslösende Rolle für mit Ceftriaxon in Zu­sammenhang stehende Gallenpräzipitationen ist nicht auszuschließen.


Kombination mit anderen Arzneimitteln

Bei der Kombination mit anderen Arzneimitteln ist die physikalische und chemische Unver­träglichkeit zu beachten. Ceftriaxon sollte nur mit den als kompatibel ausgewiesenen Arz­neimitteln zusammen angewendet werden (siehe Abschnitte 6.2 und 6.6).


Überempfindlichkeit / anaphylaktische Reaktionen

Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis hin zum anaphylaktischen Schock können bei der Anwendung von Ceftriaxon auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Da eine Kreuzallergie zwischen Ceftriaxon, Penicillin und anderen β-Laktam-Antibiotika be­stehen kann, müssen mit besonderer Sorgfalt entsprechend vorbekannte Überempfindlich­keitsreaktionen erfragt werden (siehe auch Abschnitt 4.3). Bei als nicht schwer einzuord­nenden Überempfindlichkeitsreaktionen aufPenicillin und andere β-Laktam-Antibiotika kann Ceftriaxon mit besonderer Vorsicht angewendet werden.


Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft oder Asthma ist das Risiko für schwer­wiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung er­höht, weshalb Ceftriaxon in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewendet werden sollte.


Bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Behandlung mit Ceftriaxon sofort abgebrochen, und entsprechende Notfallmaßnahmen müssen unverzüglich eingeleitet werden.


Auswirkungen auf die Haut

In seltenen Fällen traten bei Patienten unter Ceftriaxon-Therapie exfoliative Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) auf (siehe Abschnitt 4.8). Patienten, die einen Hautausschlag entwickeln, müssen engmaschig über­wacht und Ceftriaxon muss abgesetzt werden, wenn die Schädigung fortschreitet.



Antibiotika-assoziierte Kolitis

Treten während oder bis zu 10 Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine antibiotika-assoziierte Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmer­krankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Be­handlung.


Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (einschließlich Candida und anderen Pilzen). Folgeinfektio­nen sind entsprechend zu behandeln.


Orale Kontrazeptiva

Die Anwendung von Ceftriaxon kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4.8).

In diesem Fall kann die Wirksamkeit anderer eingenommener Arzneimittel, wie z.B. oraler Kontrazeptiva, beeinträchtigt werden.


Monitoring

Bei langer Behandlungsdauer sollten in regelmäßigen Intervallen Blutbild- und Blutserum­kontrollen der Leber- und Nierenfunktion erfolgen (siehe Abschnitt 2).


Bei gleichzeitigen Nieren- und Leberschäden sind die Serumkonzentrationen von Ceftriaxon regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.2).


Bei natriumarmer Diät sowie bei Patienten mit Elektrolytstörungen ist auf den Natriumgehalt von Ceftriaxon-saar zu achten (siehe Abschnitt 2).


Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen

Unter der Behandlung mit Ceftriaxon kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.


Bei Glukosebestimmungen im Harn können nicht-enzymatische Methoden ein falsch-positi­ves Ergebnis liefern. Deshalb ist der Harnzucker unter der Therapie mit Ceftriaxon enzyma­tisch zu bestimmen.

Ceftriaxon kann zu falsch-positiven Ergebnissen von Galaktosämie-Bestimmungen führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Klinisch relevante Wechselwirkungen konnten in pharmakokinetischen Studien für Ceftriaxon nicht nachgewiesen werden.

Zum Einfluss auf diagnostische Tests siehe Abschnitt 4.4.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Über die Anwendung von Ceftriaxon bei schwangeren Frauen liegen keine Daten vor. Ceftriaxon ist plazentagängig. Tierexperimentelle Untersuchungen erbrachten keine Hin­weise auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Als Vorsichtsmaßnahme sollte Ceftriaxon daher bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, nur nach strenger Nutzen-/Risikoabwägung an­gewendet werden.


Ceftriaxon wird in geringen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden. Ceftriaxon sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung angewendet werden, wo­bei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf Darmflora mit möglicher Spross­pilzbesiedelung und Sensibilisierung gegen Cephalosporinantibiotika) berücksichtigt werden müssen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zumBedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Ceftriaxon keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reak­tionsfähigkeit. Für Ceftriaxon bekannte Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwin­delzustände können jedoch die Ausübung der genannten Tätigkeiten beeinträchtigen (siehe Abschnitt 4.8).



4.8 Nebenwirkungen

Bei Früh- und Neugeborenen unter intravenöser Calcium-Therapie wurden Fälle tödlich ver­laufender Reaktionen von Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen in der Lunge und in den Nieren beschrieben. In einigen dieser Fälle waren die Infusionslinien und Anwendungszeitpunkte von Ceftriaxon und der Calcium-haltigen Lösungen unterschiedlich (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4). Das erhöhte Ausfällungsrisiko ist durch das geringe Blutvolumen der Neugebo­renen und die im Vergleich zu Erwachsenen längere Eliminationshalbwertszeit von Ceftriaxon bedingt.


Bei Anwendung von Ceftriaxon wurden folgende weitere Nebenwirkungen beobachtet:


Sehr häufig

≥ 1/10

Häufig

≥ 1/100 bis <1/10

Gelegentlich

≥ 1/1.000 bis <1/100

Selten

≥ 1/10.000 bis <1/1.000

Sehr selten

<1/10.000

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grund-lage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen



Pilzinfektionen (z.B. orale und vaginale Candidiasis), Superinfektionen mit resistenten Bakterien




Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems




Eosinophilie, Leukozytopenie, Granulozytopenie (Neutropenie), geringgradige Verlängerung der Prothrombinzeit ohne erhöhte Blutungsneigung

Hämolytische Anämie, Agranulozytose (<500/mm3)*, Thrombozyto-penie


Erkrankungen des Immunsystems


Herxheimer-artige Reaktionen**, Arzneimittelfieber, Schüttelfrost


Schwere akute Überempfindlich-keitsreaktionen (Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen) (siehe Abschnitt 4.4)



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen



Appetitlosigkeit




Erkrankungen des Nervensystems



Kopfschmerzen, Schwindel




Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes



Stomatitis, Glos-sitis, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weicher Stuhl, Durchfall

Pankreatitis (siehe Abschnitt 4.4)

Antibiotika-assoziierte Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)




Sehr häufig

≥ 1/10

Häufig

≥ 1/100 bis <1/10

Gelegentlich

≥ 1/1.000 bis <1/100

Selten

≥ 1/10.000 bis <1/1.000

Sehr selten

<1/10.000

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grund-lage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Leber- und Gallenerkrankungen

Bei Kindern: Reversible Ceftriaxon-Calcium-Aus­fällungen in der Gallen­blase oder den Gallengängen, (siehe Ab­schnitt 4.4)

Anstieg der Le­berenzyme im Serum (AST, ALT, alkalische Phosphatase)


Bei Erwachsenen: Reversible Ceftriaxon-Calcium-Ausfäl­lungen in der Gallenblase oder den Gallengän­gen, (siehe Ab­schnitt 4.4)



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Allergische Haut­reaktionen (z.B. Dermatitis, Urtikaria, Exan-them, Pruritus), Ödeme


Schwere Haut-reaktionen, inkl. Erythema multi-forme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische, epi­dermale Nekro­lyse (siehe Ab­schnitt 4.4).



Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Arthritis





Erkrankungen der Nieren und Harnwege



Nierenfunktions-störung (ein-schließlich Erhö­hung des Se­rumkreatinins und Oligurie)

Ceftriaxon-Calcium-Ausfäl­lungen in der Niere#



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Entzündliche Rei­zungen der Ve­nenwand (bis zur Thrombophle-bitis), Schmerzen an der Injektions-stelle (siehe Ab-schnitte 4.2 und 4.4), Hitzegefühl oder Brechreiz bei zu rascher i.v. Injektion





* meist nach 10-tägiger Behandlung und einer Gesamtdosis von  20 g Ceftriaxon. Bei länger dauernder
Behandlung sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.

** Herxheimer-artige Reaktionen bei der Behandlung von Spirochätosen wie der Borreliose, die sich in Form
von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen äußern. Dies ist eine Folge der bakteriziden
Wirkung von Ceftriaxon auf Borrelien. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass dies eine
häufig auftretende und gewöhnlich selbstlimitierende Konsequenz der antibiotischen Therapie der Borreliose
ist. Nach einer längerdauernden Behandlung von Borreliose mit Ceftriaxon wurden häufig Symptome wie
Hautreaktionen, Pruritus, Fieber, Leukopenie, Anstieg der Leberenzyme, Atembeschwerden und
Gelenkschmerzen beschrieben. Diese Störungen entsprechen zum Teil den Symptomen der Borreliose.

# meist bei Kindern älter als 3 Jahre, die entweder mit hohen täglichen Dosen (z.B. 80 mg/kg Körpergewicht
pro Tag und mehr) oder mit Gesamtdosen über 10 g behandelt wurden und weitere Risikofaktoren aufwiesen
(z.B. Einschränkungen der Flüssigkeitszufuhr, Bettruhe). Dieses Vorkommnis kann beschwerdefrei bleiben,
aber auch Beschwerden auslösen und eventuell zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. Diese
Symptomatik ist jedoch nach Absetzen von Ceftriaxon rückbildungsfähig.


4.9 Überdosierung

Typische Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet.


Bei Anwendung hoher Dosen, die öfter und schneller als im Abschnitt 4.2 angegeben verab­reicht wurden, können bei gleichzeitigem Vorliegen einer Urolithiasis oder Cholelithiasis Ko­liken auftreten.


Im Falle einer Überdosierung ist eine Verminderung der Ceftriaxon-Konzentration durch Hämo- oder Peritonealdialyse nicht zu erwarten. Es gibt kein spezifisches Antidot. Die Be­handlung einer Überdosierung muss daher symptomatisch erfolgen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Ceftriaxon ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosprine zur parenteralen Anwen­dung.


ATC-Code

J01DD04


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Ceftriaxon beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zell­wandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoff­spiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ceftriaxon kann auf folgenden Mechanismen beruhen:


Eine vollständige Kreuzresistenz von Ceftriaxon besteht mit Cefotaxim sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.



Grenzwerte

Die Testung von Ceftriaxon erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Fol­gende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

1 mg/l

> 2 mg/l

Staphylococcus spp.

__*

__*

Streptococcus spp.
(Gruppen A, B, C, G)

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,5 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae

0,12 mg/l

> 0,12 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,12 mg/l

> 0,12 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

0,12 mg/l

> 0,12 mg/l

Neisseria meningitidis

0,12 mg/l

> 0,12 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte**

1 mg/l

> 2 mg/l

* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin(Oxacillin)-resistente
Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine bewertet.

** Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeitvariieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektio­nen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lo­kalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ceftriaxon in Frage gestellt ist, sollte eine The­rapieberatung durch Experten angestrebt werden.

Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikro­biologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegen­über Ceftriaxon anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien.

(Stand: 11.12.2007):

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-resistenter Stämme)

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Borrelia burgdorferi°

Escherichia coli%

Haemophilus influenzae

Klebsiella pneumoniae#%

Moraxella catarrhalis°

Morganella morganii

Neisseria gonorrhoeae°

Neisseria menigitidis°

Proteus mirabilis




Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae

Klebsiella oxytoca

Proteus vulgaris

Serratia marcescens

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Listeria monocytogenes

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii

Pseudomonas aeruginosa

Stenotrophomonas maltophilia

Anaerobe Mikroorganismen

Clostridium difficile

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

Treponema pallidum

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken
und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

# Auf Intensivstationen liegt die Resistenzrate bei 10%.

% Extended Spectrum Beta-Laktamase (ESBL) bildende Stämme sind immer resistent.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Ceftriaxon wird nach oraler Applikation nicht resorbiert.


Bioverfügbarkeit

Nach intramuskulärer Injektion wird Ceftriaxon vollständig absorbiert und erreicht die maxi­malen Plasmakonzentrationen nach 2-3 Stunden.



Verteilung

Ceftriaxon verteilt sich gut in verschiedene Gewebe und Gewebeflüssigkeiten. Nach der Gabe einer Dosis von 1-2 g konnten in 60 verschiedenen Geweben sowie in vielen Gewebe­flüssigkeiten Konzentrationen nachgewiesen werden, die für mehr als 24 Stunden über den MHK-Werten für die meisten pathogenen Infektionserreger lagen. Ceftriaxon dringt bei Neu­geborenen, Säuglingen und Kindern in infektiös veränderte Meningen ein. Spitzenkonzent­rationen von 18 mg/l werden im Liquor innerhalb von ca. 4 Stunden nach intravenöser Gabe einer Dosis von 50-100 mg/kg erreicht.

Das Verteilungsvolumen bei gesunden Erwachsenen beträgt 0,13 l/kg.

Ceftriaxon wird reversibel an Albumin gebunden. Die Plasmaeiweißbindung beträgt bei Plasmakonzentrationen unter 100 mg/l etwa 95 %, wobei der gebundene Anteil mit steigen­der Konzentration abnimmt (bis auf 85 % bei einer Plasmakonzentration von 300 mg/l).


Ceftriaxon passiert die Plazentaschranke und wird in geringen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden.


Serumspiegel

Nach einer i.v. Infusion von 1 g Ceftriaxon über 30 Minuten betrugen die Serumkonzentrati­onen nach Beendigung der Infusion unmittelbar nach Infusionsende 123.2 µg/ml und zu den Zeitpunkten 1.5, 4, 12 und 24 Stunden nach Infusionseinleitung 94.81, 57.8, 20.2 und 4.6 µg/ml.


Nach i.m. Injektion von 1 g Ceftriaxon betrug die Serumkonzentration nach 1.5 Stunden 79.2 µg/ml und anschließend zum Zeitpunkt 4, 12 und 24 Stunden nach Injektion 58.2, 35.5 und 7.8 µg/ml.


Biotransformation

Ceftriaxon wird keinem systemischen Metabolismus unterzogen, wird jedoch im Dünndarm durch Mikroorganismen abgebaut.


Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 6-9 Stunden.

Die totale Plasma-Clearance beträgt dosisabhängig 10-22 ml/min. Die renale Clearance be­trägt 5-12 ml/min.


Ceftriaxon wird in den ersten 24 Stunden zu 50-60 % unverändert renal und zu 40-50% un­verändert mit der Galle in den Darm ausgeschieden, wo ein Abbau zu inaktiven Metaboliten erfolgt.

Die Harnausscheidung erfolgt durch glomeruläre Filtration. Eine tubuläre Sekretion findet nicht statt. Deshalb führt die gleichzeitige Gabe von Probenecid nicht zu einer Erhöhung der Serumspiegel.


Nicht-Linearität

Für Ceftriaxon wurde eine nichtlineare Dosisabhängigkeit der Serumkonzentration beschrie­ben. Diese Nicht-Linearität wird durch eine konzentrationsabhängige Abnahme der Plas­maeiweißbindung erklärt, die zu einem entsprechenden Anstieg in der Verteilung und Elimi­nation führt.


Spezielle Pharmakokinetik

Neugeborene

Bei Neugeborenen ist die Ausscheidung wegen mangelnder Organreife von Leber und Nie­ren in den ersten 14 Lebenstagen eingeschränkt, gleicht sich jedoch ab der 3. Lebenswoche aus.

Bei 3 Tage alten Neugeborenen beträgt die Eliminationshalbwertszeit ca. 16 Stunden und bei 9 - 30 Tage alten Neugeborenen ca. 9 Stunden. Deshalb sind in der Neugeborenenperi­ode besondere Dosierungsvorschriften zu beachten (siehe Abschnitt 4.2).


Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion haben eine erhöhte Ausscheidung von Ceftriaxon in die Galle. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird die Ausschei­dung von Ceftriaxon über die Nieren erhöht.

Bei Patienten mit gleichzeitig eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion kann die Eliminati­onshalbwertszeit verlängert sein(s.a. Abschnitt 4.2).


Bei terminaler Niereninsuffizienz ist die Eliminationshalbwertszeit deutlich verlängert und be­trägt ca. 14 Stunden.


Ceftriaxon ist nicht dialysierbar. Dies gilt auch für Peritonealdialyse und Hämofiltration.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Studien nach wiederholter Gabe an Ratten erwies sich Ceftriaxon als systemisch und lo­kal gut verträglich; in der höchsten Dosisgruppe traten Gefäßverschlüsse an den Injektions­stellen auf.

Bei Hunden kam es nach wiederholter Gabe von Ceftriaxon über 4 Wochen bei einzelnen Tieren am Ende der Studie zu einer Verminderung der Lymphozytenzahl oder einer Erhö­hung der Werte der GPT und der alkalischen Phosphatase.

Außerdem wurden Konkremente in der Gallenblase gefunden. Die übrigen untersuchten Pa­rameter waren normal und die Verträglichkeit gut.

Bei Affen traten nach wiederholter intravenöser Gabe bei den Tieren mit den höchsten Do­sen Diarrhoen, Nephropathien und Präzipitate in der Gallenblase auf.


Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf Embryotoxizität, Fetotoxi­zität, Teratogenität, nachteilige Effekte auf die Fertilität, die Geburt oder die peri- und postnatale Entwicklung.


In vitro- und in vivo-Untersuchungen mit Ceftriaxon ergaben keine Hinweise auf ein mutage­nes Potenzial.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Sonstige Bestandteile: keine


6.2 Inkompatibilitäten

Mit Ceftriaxon sind nichtkompatibel:


Es gibt Berichte über eine Inkompatibilität von Ceftriaxon mit Amsacrin, Vancomycin und Fluconazol.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 6 Stunden bei 25°C bzw. für 24 Stunden bei 2-8°C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25ºC lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g

50 ml Durchstechflaschen aus Glas mit 1 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

1 Durchstechflasche (N1 und Muster)

5 Durchstechflaschen (N2)

10 Durchstechflaschen (N3)


Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g

50 ml Durchstechflaschen aus Glas mit 2 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

1 Durchstechflasche (N1 und Muster)

5 Durchstechflaschen (N2)

10 Durchstechflaschen (N3)

30 Durchstechflaschen


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Intravenöse Kurzinfusion

Dazu wird der Inhalt der Durchstechflasche zu 1 g bzw. 2 g in 40 ml der nachfolgend aufge­führten Calcium-freien Infusionslösungen durch Umschwenken gelöst:

Isotonische Natriumchlorid-Infusionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5%.

Die Infusionsdauer beträgt mindestens 30 Minuten.

Für Früh-, Neugeborene und Säuglinge kann die erforderliche Dosis mittels einer Kurzinfu­sion verabreicht werden, indem die niedrig dosierte Darreichungsform zur intravenösen In­jektion nach Vorschrift rekonstituiert wird (in 5 ml Wasser für Injektionszwecke) und einer isotonischen Natriumchlorid-Infusionslösung (9 mg/ml) hinzugefügt wird.


Die konzentrierten Injektionslösungen können eine schwach gelbliche Färbung aufweisen, wodurch die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon-saar nicht beeinträchtigt wird.

Ceftriaxon-saar enthält kein Konservierungsmittel.

Die Lösungen sind unmittelbar nach der Zubereitung zu verwenden.

Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.

Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur einmaligen Entnahme bestimmt.


Reste von Infusionslösungen sind zu vernichten



7. INHABER DER ZULASSUNG

Chephasaar GmbH

Mühlstraße 50

66386 St. Ingbert

Telefon: 06894 / 971 - 0

Telefax: 06894 / 971 - 199

Vertrieb

MIP Pharma GmbH

Kirkeler Straße 41

66440 Blieskastel


Mitvertrieb

Rosen Pharma GmbH

Kirkeler Straße 41

66440 Blieskastel


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g: 53575.00.01

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g: 53576.00.01


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g: 04.10.2004

Ceftriaxon-saar zur Infusion 2 g: 04.10.2004


10. STAND DER INFORMATION

November 2008


Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


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