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Cefuro-Puren 250 Mg

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FI-644/645-06/07

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)


CEFURO-PUREN®250 mg

CEFURO-PUREN®500 mg



1. Bezeichnung deR Arzneimittel


CEFURO-PUREN®250 mg

CEFURO-PUREN®500 mg


Wirkstoff: Cefuroximaxetil


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


CEFURO-PUREN®250 mg:

1 Filmtablette enthält 300,72 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 250 mg Cefuroxim.


CEFURO-PUREN®500 mg:

1 Filmtablette enthält 601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 500 mg Cefuroxim.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtabletten


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


CEFURO-PUREN®wird angewendet bei

Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-empfindliche Erreger verursacht sind:

Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals-Nasen- und Ohreninfektionen (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis)

Infektionen der unteren Atemwege (akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, Pneumonie)

Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes

Infektionen der Niere und/oder ableitenden Harnwege

akute, unkomplizierte Gonorrhoe


Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von CEFURO-PUREN®sind nur für die in den in Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung" genannten Dosierungen belegt.


Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von CEFURO-PUREN®zu berücksichtigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.


Erwachsene und Kinder über 12 Jahre


Anwendungsgebiet

Dosis und Dosierungsintervall

Infektionen der oberen Atemwege:
einschließlich Hals-Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis)

2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil
(= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 250 mg bzw.
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 500 mg

Infektionen der unteren Atemwege:

  • akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis,




  • Pneumonie


2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil
(= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes und der Art der Infektion entsprechen
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 250 mg bzw.
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 500 mg

2 x 601,74 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 500 mg

Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes

2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil
(= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim)
entsprechen
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 250 mg bzw.
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 500 mg

Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege

2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil
(= 2 x 250 mg Cefuroxim) entsprechen
2 x täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN® 250 mg

Unkomplizierte Gonorrhoe

Stoßtherapie mit 1202,88 mg Cefuroximaxetil
(= 1000 mg Cefuroxim) entspricht einmalige Einnahme von
2 Filmtabletten CEFURO-PUREN® 500 mg


Kinder ab 5 Jahre

2 x 150,36 mg bis 2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg bis 2 x 250 mg Cefuroxim).
2 x täglich 250 mg Cefuroxim entsprechen 2-mal täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN®250 mg.

Da die Filmtablette nicht teilbar ist, muss für die niedrigere Dosierung 2 x 150,36 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg Cefuroxim) eine andere Darreichungsform/Dosisstärke gewählt werden.


Bei Otitis media sollte die höhere Dosis (2-mal täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN®250 mg gegeben werden.


Kinder ab 3 Monate bis 5 Jahre

Für diese Altersgruppe stehen andere Darreichungsformen/Dosisstärken zur Verfügung.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten

Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von bis zu 30 ml/Minute) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion von < 30 ml/Minute kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervall erforderlich sein.


Art und Dauer der Anwendung


CEFURO-PUREN®soll im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.


Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen (vorzugsweise Wasser), da die Resorption dann am besten ist.


Wegen des bitteren Geschmacks sollen Filmtabletten nicht zerdrückt oder zerkaut werden.

Für Kinder unter 5 Jahren sollten deshalb andere Darreichungsformen angewendet werden.


Die Behandlungsdauer (normalerweise 7 bis 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.


Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).


Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 1202,88 mg Cefuroximaxetil (= 1000 mg Cefuroxim) oral verabreicht.


Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit CEFURO-PUREN®abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Es sollte dann eine parenterale Anwendung in Erwägung gezogen werden.


4.3 Gegenanzeigen


Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf CEFURO-PUREN®bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefuroximaxetil und andere Cephalosporine nicht angewendet werden.

Eine Parallelallergie mit anderen Beta-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.


Bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf CEFURO-PUREN®nicht angewendet werden.


Anwendung bei Kindern

Für Kinder unter 5 Jahren sind CEFURO-PUREN®Filmtabletten nicht geeignet.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


CEFURO-PUREN® sollte mit besonderer Vorsicht bei Personen angewendet werden, die zuvor eine anaphylaktische Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika entwickelt haben.


Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken.
Hier ist eine Beendigung der Therapie mit CEFURO-PUREN® in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.


Bei Auftreten von schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen z. B. Anaphylaxis (siehe auch Abschnitt 4.8. "Nebenwirkungen") muss die Behandlung mit CEFURO-PUREN® sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.


Bei Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen (s. Abschnitt 4.9 "Überdosierung") sind die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen angezeigt (z. B. Atemwege freihalten sowie Gabe von Antikonvulsiva).

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Cefuroximaxetil/potenziell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika

Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig starkwirkende Saluretika (z. B. Furosemid) oder potenziell nephrotoxische Präparate (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombination nicht ausgeschlossen werden kann.


Cefuroximaxetil/Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.


Cefuroximaxetil/Kontrazeptiva

Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von CEFURO-PUREN®in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit CEFURO-PUREN®andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.


Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen

Unter der Behandlung mit CEFURO-PUREN®kann der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.


Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf schädigende Wirkungen von CEFURO-PUREN®auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf reproduktionstoxische Wirkungen schließen (siehe 5.3). Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.


Stillzeit

Cefuroxim geht in die Muttermilch über, CEFURO-PUREN®darf daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Irritation der Darmflora und Sprosspilzbesiedlung kommen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit unddie Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nach bisherigen Erfahrungen hat CEFURO-PUREN®keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) wie z. B. anaphylaktischer Schock und Schwindel beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.


4.8 Nebenwirkungen


Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:


Wirkungen auf das zentrale Nervensystem


Allergische Reaktionen


Haut und Schleimhaut

Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen).


Gastrointestinale Nebenwirkungen


Wirkungen auf das Leber-Gallesystem


Wirkungen auf Blut und Blutbildung

Auswirkungen auf das Blutbild können sich zeigen in Form einer Eosinophilie, Leukopenie und Neutropenie sowie einer Thrombozytopenie und selten (≥ 0,01 % – < 0,1 %) einer immunhämolytischen Anämie.


Weitere Wirkungen

Bei der Behandlung von Lyme-Borreliose im Frühstadium mit Cefuroximaxetil wurden sehr häufig (≥ 10 %) Symptome wie Diarrhoe, Vaginitis und Jarisch-Herxheimer-Reaktion beschrieben.

Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion äußert sich in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung

Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen von Cephalosporinen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind.


Therapie bei Überdosierung

Bei Überdosierung sind – neben dem Absetzen des Arzneimittels – gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.

Cefuroximaxetil ist hämodialysierbar.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Cefuroximaxetil, ein Acetoxyethylester-Prodrug von Cefuroxim, ist ein orales, Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.


ATC-Code

J 01 DA 06


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cefuroxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Cefuroxim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:


Grenzwerte

Die Testung von Cefuroxim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

8 mg/l

> 8 mg/l

Staphylococcus spp.

*

*

Streptococcus spp.
(Gruppen A, B, C, G)

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Haemophilus influenzae

1 mg/l

> 2 mg/l

Moraxella catarrhalis

1 mg/l

> 2 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte**

4 mg/l

> 8 mg/l

* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine bewertet.

** Basiert hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefuroximaxetil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: 19.12.2006):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)°

Staphylococcus saprophyticus

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Borrelia burgdorferi°

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae°

Proteus mirabilis

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli$

Klebsiella oxytoca$

Klebsiella pneumoniae$

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii

Enterobacter cloacae

Morganella morganii

Pseudomonas aeruginosa

Serratia marcescens

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Gabe wird Cefuroximaxetil innerhalb von 3 – 4 Minuten nach der Resorption aus dem Verdauungstrakt durch Esterasen in den Mukosazellen und im Pfortaderkreislauf hydrolysiert. Die Wirksubstanz Cefuroxim gelangt dann in den systemischen Kreislauf.

Nach Einmalgabe von Cefuroximaxetil wird eine Linearität der Pharmakokinetik in einem Dosisbereichvon 125 – 1000 mg beschrieben.

Die Resorption und somit die Bioverfügbarkeit sind erhöht, wenn die Einnahme nach einer Mahlzeit erfolgt.


Absorption

Maximale Serumspiegel treten ca. 2 – 3 Stunden nach Einnahme einer Dosis nach einer Mahlzeit auf und betragen 2 – 3 mg/l für eine 125 mg Dosis, 4 – 6 mg/l für eine 250 mg Dosis, 5 – 8 mg/l für eine 500 mg Dosis und 9 – 14 mg/l für eine 1 g Dosis.


Verteilung

Je nach Untersuchungsmethode liegt die Plasmaproteinbindung bei 33 – 50 %. Cefuroxim weist ein relativ kleines Verteilungsvolumen von 0,25 – 0,3 l/kg auf. Die Verteilung von Cefuroxim ist in den einzelnen Körpergeweben und – flüssigkeiten unterschiedlich stark; eine gute Wirkstoffpenetration (35 – 90 %) findet sich im Tonsillen- und Nebenhöhlengewebe und in der Bronchialmukosa. Die durchschnittlichen Gewebskonzentrationen von Cefuroxim liegen im Bereich von 1,4 – 3,8 mg/l.


Metabolismus

Nach Spaltung des Esters wird der Axetilrest zu Azetaldehyd und Essigsäure metabolisiert. Cefuroxim selbst wird nicht metabolisiert.


Ausscheidung

Cefuroxim wird ausschließlich in Form der unveränderten Substanz renal ausgeschieden. Bei gesunden Probanden lag die Wiederfindungsrate von Cefuroxim im Urin innerhalb von 24 Stunden nach einmaliger oraler Cefuroximaxetilgabe von 250 mg im Bereich von 42,8 – 57 %.

Die Serumhalbwertzeit betrug nach Gabe von Cefuroximaxetil-Einmaldosen (250-1000 mg) 1,1 – 1,5 Stunden.


Spezielle Pharmakokinetik

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Halbwertzeit von Cefuroxim verlängert.


Durch gleichzeitige Probenecidgabe wird die Fläche unter der mittleren Serumkonzentrations-Zeitkurve um ca. 50 % erhöht.


Die Cefuroximserumspiegel werden durch Dialyse herabgesetzt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Mutagenität

Cefuroximaxetil zeigte in einer Testbatterie aus in-vitro und in-vivo-Untersuchungen keine relevanten mutagenen Wirkungen.


Kanzerogenität

Bei Cephalosporinen gibt es keine Anhaltspunkte für ein kanzerogenes Potenzial dieser Arzneistoffe. Deshalb und ebenso wegen der begrenzten Dauer der Therapie wurden keine speziellen Langzeituntersuchungen durchgeführt.


Reproduktionstoxizität

Cefuroximaxetil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf reproduktionstoxische Wirkungen. Cefuroxim ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1. Liste der sonstigen Bestandteile


CEFURO-PUREN®enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:

Croscarmellose-Natrium, Crospovidon, Natriumdodecylsulfat, hydriertes Rizinusöl, Talkum, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Titandioxid (E 171), Methylcellulose, gefälltes Siliciumdioxid, Macrogol-8-stearat (Ph.Eur.).


6.2 Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht beschrieben worden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


CEFURO-PUREN 250 mg / 500 mg: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Al-PVC/PVDC-Blisterpackungen mit

12 Filmtabletten (N1)

24 Filmtabletten (N2)


7. INHABER DER ZULASSUNG


Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Elisabeth-Selbert-Str. 1

40764 Langenfeld

Telefon: 02173/1674 – 0

Telefax: 02173/1674 – 240


8. ZulassungsnummerN


37163.00.00

37163.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Zulassung: 16. November 1999

Datum der Verlängerung: 13. Oktober 2004


10. Stand der Information


Juni 2007


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


CEFURO-PUREN 250 mg / 500 mg, Filmtbl. KSt 17.04.07/11.06.07 Seite 18 von 18

Mustertext Cefuroximaxetil_oral_spcde_2003-02-10_001; Resistenzab. v. ZARS + LZV