Cefuro-Puren 250 Mg
alt informationenFI-644/645-06/07
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
CEFURO-PUREN®250 mg
CEFURO-PUREN®500 mg
1. Bezeichnung deR Arzneimittel
CEFURO-PUREN®250 mg
CEFURO-PUREN®500 mg
Wirkstoff: Cefuroximaxetil
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
CEFURO-PUREN®250 mg:
1 Filmtablette enthält 300,72 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 250 mg Cefuroxim.
CEFURO-PUREN®500 mg:
1 Filmtablette enthält 601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 500 mg Cefuroxim.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
CEFURO-PUREN®wird angewendet bei
Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-empfindliche Erreger verursacht sind:
Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals-Nasen- und Ohreninfektionen (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis)
Infektionen der unteren Atemwege (akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, Pneumonie)
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
Infektionen der Niere und/oder ableitenden Harnwege
akute, unkomplizierte Gonorrhoe
Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von CEFURO-PUREN®sind nur für die in den in Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung" genannten Dosierungen belegt.
Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von CEFURO-PUREN®zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
Anwendungsgebiet |
Dosis und
Dosierungsintervall |
Infektionen der
oberen Atemwege: |
2 x 300,72 mg bis 2 x
601,44 mg Cefuroximaxetil |
Infektionen der unteren Atemwege:
|
2 x 300,72 mg bis 2 x
601,44 mg Cefuroximaxetil 2 x 601,74 mg
Cefuroximaxetil (= 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen |
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes |
2 x 300,72 mg bis 2 x
601,44 mg Cefuroximaxetil |
Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege |
2 x 300,72 mg
Cefuroximaxetil |
Unkomplizierte Gonorrhoe |
Stoßtherapie mit
1202,88 mg Cefuroximaxetil |
Kinder ab 5 Jahre
2 x 150,36 mg bis 2 x
300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg bis 2 x 250 mg
Cefuroxim).
2 x täglich 250 mg Cefuroxim entsprechen 2-mal
täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN®250 mg.
Da die Filmtablette nicht teilbar ist, muss für die niedrigere Dosierung 2 x 150,36 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg Cefuroxim) eine andere Darreichungsform/Dosisstärke gewählt werden.
Bei Otitis media sollte die höhere Dosis (2-mal täglich 1 Filmtablette CEFURO-PUREN®250 mg gegeben werden.
Kinder ab 3 Monate bis 5 Jahre
Für diese Altersgruppe stehen andere Darreichungsformen/Dosisstärken zur Verfügung.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten
Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von bis zu 30 ml/Minute) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion von < 30 ml/Minute kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervall erforderlich sein.
Art und Dauer der Anwendung
CEFURO-PUREN®soll im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.
Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen (vorzugsweise Wasser), da die Resorption dann am besten ist.
Wegen des bitteren Geschmacks sollen Filmtabletten nicht zerdrückt oder zerkaut werden.
Für Kinder unter 5 Jahren sollten deshalb andere Darreichungsformen angewendet werden.
Die Behandlungsdauer (normalerweise 7 bis 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.
Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).
Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 1202,88 mg Cefuroximaxetil (= 1000 mg Cefuroxim) oral verabreicht.
Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit CEFURO-PUREN®abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Es sollte dann eine parenterale Anwendung in Erwägung gezogen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf CEFURO-PUREN®bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefuroximaxetil und andere Cephalosporine nicht angewendet werden.
Eine Parallelallergie mit anderen Beta-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.
Bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf CEFURO-PUREN®nicht angewendet werden.
Anwendung bei Kindern
Für Kinder unter 5 Jahren sind CEFURO-PUREN®Filmtabletten nicht geeignet.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
CEFURO-PUREN® sollte mit besonderer Vorsicht bei Personen angewendet werden, die zuvor eine anaphylaktische Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika entwickelt haben.
Treten während oder
in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle
auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken.
Hier ist eine Beendigung der Therapie mit
CEFURO-PUREN®
in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und
ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B.
Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren
Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die
Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.
Bei Auftreten von schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen z. B. Anaphylaxis (siehe auch Abschnitt 4.8. "Nebenwirkungen") muss die Behandlung mit CEFURO-PUREN® sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Bei Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen (s. Abschnitt 4.9 "Überdosierung") sind die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen angezeigt (z. B. Atemwege freihalten sowie Gabe von Antikonvulsiva).
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen
Cefuroximaxetil/potenziell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika
Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig starkwirkende Saluretika (z. B. Furosemid) oder potenziell nephrotoxische Präparate (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombination nicht ausgeschlossen werden kann.
Cefuroximaxetil/Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.
Cefuroximaxetil/Kontrazeptiva
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von CEFURO-PUREN®in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit CEFURO-PUREN®andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Unter der Behandlung mit CEFURO-PUREN®kann der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.
Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf schädigende Wirkungen von CEFURO-PUREN®auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf reproduktionstoxische Wirkungen schließen (siehe 5.3). Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.
Stillzeit
Cefuroxim geht in die Muttermilch über, CEFURO-PUREN®darf daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Irritation der Darmflora und Sprosspilzbesiedlung kommen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit unddie Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat CEFURO-PUREN®keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) wie z. B. anaphylaktischer Schock und Schwindel beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.
4.8 Nebenwirkungen
Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Wirkungen auf das zentrale Nervensystem
-
Kopfschmerzen und Schwindel
-
Sehr selten (< 0,01 %) treten ZNS-Störungen wie Unruhe, Nervosität, Verwirrtheit oder Halluzinationen vor allem bei älteren Patienten oder bei Patienten mit hohem Fieber oder schweren Infekten auf.
Allergische Reaktionen
-
Allergische Hautreaktionen (z. B. urtikarielles und maculopapulöses Exanthem), Juckreiz, Arzneimittelfieber und Serumkrankheit.
-
Wie auch bei anderen Cephalosporinen sind sehr selten (< 0,01 %) Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermaler Nekrolyse berichtet worden.
-
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) sind möglich. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert daher sofortige Gegenmaßnahmen (siehe auch Punkt 4.4).
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Haut und Schleimhaut
Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen).
Gastrointestinale Nebenwirkungen
-
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Nebenwirkungen treten bei der Einnahme höherer Tagesdosen häufig (> 1 % – < 10 %) auf.
-
Sehr selten (< 0,01 %) kann sich unter Therapie mit Cefuroximaxetil eine pseudomembranöse Enterokolitis entwickeln (s. Punkt 4.4).
Wirkungen auf das Leber-Gallesystem
-
Vorübergehender Anstieg von Transaminasen(SGOT, SGPT) und LDH.
-
Sehr selten (< 0,01 %) wurde über Ikterus berichtet.
Wirkungen auf Blut und Blutbildung
Auswirkungen auf das Blutbild können sich zeigen in Form einer Eosinophilie, Leukopenie und Neutropenie sowie einer Thrombozytopenie und selten (≥ 0,01 % – < 0,1 %) einer immunhämolytischen Anämie.
Weitere Wirkungen
Bei der Behandlung von Lyme-Borreliose im Frühstadium mit Cefuroximaxetil wurden sehr häufig (≥ 10 %) Symptome wie Diarrhoe, Vaginitis und Jarisch-Herxheimer-Reaktion beschrieben.
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion äußert sich in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen von Cephalosporinen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind.
Therapie bei Überdosierung
Bei Überdosierung sind – neben dem Absetzen des Arzneimittels – gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.
Cefuroximaxetil ist hämodialysierbar.
5.
Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Cefuroximaxetil, ein Acetoxyethylester-Prodrug von Cefuroxim, ist ein orales, Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.
ATC-Code
J 01 DA 06
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefuroxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefuroxim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefuroxim kann durch bestimmte Betalaktamasen hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs), die z. B. bei Stämmen von Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen, oder durch konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die z. B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Bei Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase und In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim besteht die Gefahr, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver (dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.
-
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefuroxim. Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin(Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefuroxim verantwortlich.
-
Unzureichende Penetration von Cefuroxim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
-
Durch Effluxpumpen kann Cefuroxim aktiv aus der Zelle transportiert werden.
-
Eine partielle oder weitgehende Kreuzresistenz von Cefuroxim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.
Grenzwerte
Die Testung von Cefuroxim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
> 8 mg/l |
Staphylococcus spp. |
–* |
–* |
Streptococcus spp.
|
0,5 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
0,5 mg/l |
> 1 mg/l |
Haemophilus influenzae |
1 mg/l |
> 2 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
1 mg/l |
> 2 mg/l |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte** |
4 mg/l |
> 8 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine bewertet.
** Basiert hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefuroximaxetil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: 19.12.2006):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)° |
Staphylococcus saprophyticus |
Streptococcus agalactiae |
Streptococcus pneumoniae |
Streptococcus pyogenes |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Borrelia burgdorferi° |
Haemophilus influenzae |
Moraxella catarrhalis |
Neisseria gonorrhoeae° |
Proteus mirabilis |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli$ |
Klebsiella oxytoca$ |
Klebsiella pneumoniae$ |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus spp. |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) |
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Citrobacter freundii |
Enterobacter cloacae |
Morganella morganii |
Pseudomonas aeruginosa |
Serratia marcescens |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe wird Cefuroximaxetil innerhalb von 3 – 4 Minuten nach der Resorption aus dem Verdauungstrakt durch Esterasen in den Mukosazellen und im Pfortaderkreislauf hydrolysiert. Die Wirksubstanz Cefuroxim gelangt dann in den systemischen Kreislauf.
Nach Einmalgabe von Cefuroximaxetil wird eine Linearität der Pharmakokinetik in einem Dosisbereichvon 125 – 1000 mg beschrieben.
Die Resorption und somit die Bioverfügbarkeit sind erhöht, wenn die Einnahme nach einer Mahlzeit erfolgt.
Absorption
Maximale Serumspiegel treten ca. 2 – 3 Stunden nach Einnahme einer Dosis nach einer Mahlzeit auf und betragen 2 – 3 mg/l für eine 125 mg Dosis, 4 – 6 mg/l für eine 250 mg Dosis, 5 – 8 mg/l für eine 500 mg Dosis und 9 – 14 mg/l für eine 1 g Dosis.
Verteilung
Je nach Untersuchungsmethode liegt die Plasmaproteinbindung bei 33 – 50 %. Cefuroxim weist ein relativ kleines Verteilungsvolumen von 0,25 – 0,3 l/kg auf. Die Verteilung von Cefuroxim ist in den einzelnen Körpergeweben und – flüssigkeiten unterschiedlich stark; eine gute Wirkstoffpenetration (35 – 90 %) findet sich im Tonsillen- und Nebenhöhlengewebe und in der Bronchialmukosa. Die durchschnittlichen Gewebskonzentrationen von Cefuroxim liegen im Bereich von 1,4 – 3,8 mg/l.
Metabolismus
Nach Spaltung des Esters wird der Axetilrest zu Azetaldehyd und Essigsäure metabolisiert. Cefuroxim selbst wird nicht metabolisiert.
Ausscheidung
Cefuroxim wird ausschließlich in Form der unveränderten Substanz renal ausgeschieden. Bei gesunden Probanden lag die Wiederfindungsrate von Cefuroxim im Urin innerhalb von 24 Stunden nach einmaliger oraler Cefuroximaxetilgabe von 250 mg im Bereich von 42,8 – 57 %.
Die Serumhalbwertzeit betrug nach Gabe von Cefuroximaxetil-Einmaldosen (250-1000 mg) 1,1 – 1,5 Stunden.
Spezielle Pharmakokinetik
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Halbwertzeit von Cefuroxim verlängert.
Durch gleichzeitige Probenecidgabe wird die Fläche unter der mittleren Serumkonzentrations-Zeitkurve um ca. 50 % erhöht.
Die Cefuroximserumspiegel werden durch Dialyse herabgesetzt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Mutagenität
Cefuroximaxetil zeigte in einer Testbatterie aus in-vitro und in-vivo-Untersuchungen keine relevanten mutagenen Wirkungen.
Kanzerogenität
Bei Cephalosporinen gibt es keine Anhaltspunkte für ein kanzerogenes Potenzial dieser Arzneistoffe. Deshalb und ebenso wegen der begrenzten Dauer der Therapie wurden keine speziellen Langzeituntersuchungen durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Cefuroximaxetil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf reproduktionstoxische Wirkungen. Cefuroxim ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
CEFURO-PUREN®enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:
Croscarmellose-Natrium, Crospovidon, Natriumdodecylsulfat, hydriertes Rizinusöl, Talkum, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Titandioxid (E 171), Methylcellulose, gefälltes Siliciumdioxid, Macrogol-8-stearat (Ph.Eur.).
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht beschrieben worden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
CEFURO-PUREN 250 mg / 500 mg: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Al-PVC/PVDC-Blisterpackungen mit
12 Filmtabletten (N1)
24 Filmtabletten (N2)
7. INHABER DER ZULASSUNG
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Elisabeth-Selbert-Str. 1
40764 Langenfeld
Telefon: 02173/1674 – 0
Telefax: 02173/1674 – 240
8. ZulassungsnummerN
37163.00.00
37163.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Zulassung: 16. November 1999
Datum der Verlängerung: 13. Oktober 2004
10. Stand der Information
Juni 2007
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
CEFURO-PUREN 250 mg / 500 mg, Filmtbl. KSt 17.04.07/11.06.07 Seite 18 von 18
Mustertext Cefuroximaxetil_oral_spcde_2003-02-10_001; Resistenzab. v. ZARS + LZV