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Cefuroxim 125 Heumann Saft

Fachinformation / SPC
64000/002/06/1
Cefuroxim 125 Heumann Saft, Granulat


Seite 1




F a c h i n f o r m a t i o n


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Cefuroxim 125 Heumann Saft

Granulat mit 125 mg Cefuroxim/5 ml Saft



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

5 ml (= ½ Messbecher) der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.


5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 3,07 g Sucrose (Saccharose).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Granulat zur Herstellung einer Suspension zu Einnehmen


Weißes bis beiges Granulat mit Bananen-Geruch.



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-empfindliche Erreger (s. Abschnitt 5.1 “Pharmakodynamische Eigenschaften”) verursacht sind:

- Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals-Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis),

- Infektionen der unteren Atemwege (akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, Pneumonie),

- Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes,

- Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege,

- akute, unkomplizierte Gonorrhoe.


Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Cefuroxim 125 Heumann Saft sind in den in Abschnitt 4.2 (“Dosierung, Art und Dauer der Anwendung”) genannten Dosierungen belegt.


Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cefuroxim 125 Heumann Saft zu berücksichtigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten.


Kinder ab 3 Monaten bis 5 Jahren:

1. Kinder ab 3 Monaten bis 5 Jahren erhalten täglich bei leichten Infektionen 20 mg Cefuroxim pro kg Körpergewicht, aufgeteilt in 2 Tagesgaben.


2. Bei schweren Infektionen sowie für Kinder ab 2 Jahren mit Mittelohrentzündung sollte die Dosis auf 30 mg pro kg Körpergewicht erhöht werden, aufgeteilt in 2 Tagesgaben.


Folgende Tabellen, eingeteilt nach Altersgruppen und Gewichtsangaben, dienen als Vorschlag für eine vereinfachte Gabe mit dem Messbecher:


zu 1. Bei leichten Infektionen:

Tagesdosis 20 mg/kg KG (= 0,8 ml Suspension/kg KG)

½ Messbecher Suspension = 125 mg = 5 ml.


Alter*

entsprechend einem Gewicht von

Anzahl Messbecher


3 Monate -
½ Jahr

4 - 6 kg

2 x ¼

½ - 1 Jahr

6 - 10 kg

2 x ¼ bis 2 x ½

1 Jahr - 3 Jahre

10 - 15 kg

2 x ½

3 -
5 Jahre

15 - 20 kg

2 x ½ bis 2 x ¾

> 5 Jahre**

> 20 kg

2 x 1


zu 2. Bei schweren Infektionen, Otitis media:

Tagesdosis 30 mg/kg KG(= 1,2 ml Suspension/kg KG)

1 Messbecher Suspension = 250 mg = 10 ml.


Alter*

entsprechend einem Gewicht von

Anzahl Messbecher


3 Monate - ½ Jahr

4 - 6 kg

2 x ¼ bis 2 x ½

½ - 1 Jahr

6 - 10 kg

2 x ½

1 Jahr - 3 Jahre

10 - 15 kg

2 x ½ bis 2 x 1

3 - 5 Jahre

15 - 20 kg

2 x 1

> 5 Jahre**

> 20 kg

2 x 1


* Für Kinder von 3 Monaten bis 2 Jahren sollte eine Tagesdosis von 250 mg Cefuroxim nicht überschritten werden. Für Kinder von 2 bis 12 Jahren sollte eine Tagesdosis von 500 mg nicht überschritten werden.


** Kinder ab 5 Jahre

2 x 150,36 mg bis 2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg bis 2 x 250 mg Cefuroxim), d.h. 2 mal täglich ½ Messbecher bzw. 2 mal täglich 1 Messbecher.


Bei Mittelohrentzündung sollte die höhere Dosis (2 mal täglich 1 Messbecher) gegeben werden.


Erwachsene und Kinder über 12 Jahre


1 Messbecher Cefuroxim 125 Heumann Saft entspricht 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 250 mg Cefuroxim).


Anwendungsgebiet


Dosis und Dosierungsintervall


Infektionen der oberen Atemwege:

einschließlich Hals-Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis)


2 x 300,72 mg bis 2x 601,44 mg Cefuroximaxetil

(= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim)

entspr.

2 x täglich 10 ml (= 2 x 1 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft bzw.

2 x täglich 20 ml (= 2 x 2 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft

Infektionen der unteren Atemwege:

  • akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis,







  • Pneumonie


2 x 300,72 mg bis 2x 601,44 mg Cefuroximaxetil

(= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes und der Art der Infektion

entspr.

2 x täglich 10 ml (= 2 x 1 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft bzw.

2 x täglich 20 ml (= 2 x 2 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft


2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 500 mg Cefuroxim)

entspr.

2 x täglich 20 ml (= 2 x 2 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft


Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes

2 x 300,72 mg bis 2x 601,44 mg Cefuroximaxetil

(= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim)

entspr.

2 x täglich 10 ml (= 2 x 1 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft bzw.

2 x täglich 20 ml (= 2 x 2 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft


Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege

2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil

(= 2 x 250 mg Cefuroxim)

entspr.

2 x täglich 10 ml (= 2 x 1 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft


Unkomplizierte Harnwegsinfektionen der Frau

2 x 150,36 mg Cefuroximaxetil

(= 2 x 125 mg Cefuroxim)

entspr.

2 x täglich 5 ml (= 2 x ½ Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft


Unkomplizierte Gonorrhoe

Stoßtherapie mit 1.202,88 mg Cefuroximaxetil

(= 1.000 mg Cefuroxim)

entspr.

einer einmaligen Einnahme von 40 ml (= 1 x 4 Messbecher) Cefuroxim 125 Heumann Saft



Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten

Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von bis zu 30 ml/Minute) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion von < 30 ml/Minute kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervalls erforderlich sein.


Art und Dauer der Anwendung

Cefuroxim 125 Heumann Saft soll im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.

Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser) erfolgen, da die Resorption dann am besten ist.


Die Behandlungsdauer (normalerweise 7 - 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.

Bei Infektionen, die durch ß-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).

Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 1.202,88 mg Cefuroximaxetil (= 1.000 mg Cefuroxim) oral verabreicht.

Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durch­fällen sollte von der Behandlung mit Cefuroxim 125 Heumann Saft abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist.

Es sollte dann eine parenterale Anwendung in Erwägung gezogen werden.


1. Schütteln Sie zunächst die Flasche, um das Granulat aufzulockern. Öffnen Sie den Verschluss.

2. Füllen Sie den Messbecher bis zur Markierung mit Wasser.

3. Geben Sie die abgemessene Wassermenge auf einmal in die Flasche und verschließen Sie diese.

4. Drehen Sie die Flasche um und schütteln Sie solange kräftig, bis das sandige Geräusch verschwindet (die Suspension ist jetzt flüssig).

5. Richten Sie die Flasche wieder auf und schütteln Sie kräftig senkrecht. Die Suspension ist jetzt gebrauchsfertig.


Die Flasche vor jeder Einnahme kräftig schütteln, bis die Suspension wieder flüssig ist.


Hinweis

Die frisch zubereitete Suspension füllt die Flasche nur ca. zu einem Drittel. Die wesentlich größere Flasche wurde ausgewählt, um das Aufmischen der Suspension zu erleichtern.


4.3 Gegenanzeigen

Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Cefuroxim 125 Heumann Saft bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere Cephalosporine nicht angewendet werden.


Eine Parallelallergie mit anderen ß-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.


Bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf Cefuroxim 125 Heumann Saft nicht angewendet werden.


Anwendung bei Kindern

Für Kinder unter 3 Monaten liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen vor. Bei Kindern dieser Altersgruppe sollte Cefuroximaxetil daher nicht angewendet werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

- Cefuroxim 125 Heumann Saft sollte mit besonderer Vorsicht bei Personen angewendet werden, die zuvor eine anaphylaktische Reaktion auf ß-Lactam-Antibiotika entwickelt haben.


- Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhal­tende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken.

Hier ist eine Beendigung der Therapie mit Cefuroxim 125 Heumann Saft in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist).

Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.


- Bei Auftreten schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen und/oder eines anaphylaktischen Schocks ist die Behandlung mit Cefuroxim 125 Heumann Saft sofort abzubrechen, und es müssen sofort geeignete Notfallmaßnahmen durch einen Arzt eingeleitet werden.


- Bei Auftreten von epilepsieähnlichen Krampfanfällen (s. Abschnitt 4.9 “Überdosierung") sind geeignete Notfallmaßnahmen zu ergreifen.


- Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.


Cefuroxim 125 Heumann Saft enthält Sucrose (Saccharose). Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Cefuroxim 125 Heumann Saft nicht einnehmen.

5 ml (= ½ Messbecher) Suspension enthalten 3,07 g Sucrose (Zucker) entsprechend ca. 0,26 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Cefuroximaxetil/potentiell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika

Hoch dosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig stark wirkende Saluretika (z. B. Furosemid und Etacrynsäure) oder potentiell nephrotoxische Präparate (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombinationen nicht ausgeschlossen werden kann.


Cefuroximaxetil/Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Aus­scheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.


Cefuroximaxetil/Kontrazeptiva

Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Einnahme von Cefuroxim 125 Heumann Saft in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Cefuroxim 125 Heumann Saft andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.


Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen

Unter der Behandlung mit Cefuroxim 125 Heumann Saft kann der Coombs-Test falsch-positiv ausfallen.

Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies lässt sich durch die An­wendung enzymatischer Methoden vermeiden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf schädigende Wirkungen von Cefuroximaxetil auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf reproduktionstoxische Wirkungen schließen (siehe Abschnitt 5.3 “Präklini­sche Daten zur Sicherheit”). Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwanger­schaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.


Cefuroxim geht in die Muttermilch über; Cefuroxim 125 Heumann Saft darf daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt eingenommen werden. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Irritation der Darmflora und Sprosspilzbesiedlung kommen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefuroxim 125 Heumann Saft keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) wie z. B. anaphylaktischer Schock und Schwindel beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu­grunde gelegt:


Sehr häufig

1/10

Häufig

1/100 - < 1/10

Gelegentlich

1/1.000 - < 1/100

Selten

1/10.000 - < 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000, einschließlich gemeldeter Einzelfälle


Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Wirkungen auf das zentrale Nervensystem:

- Kopfschmerzen, Schwindel.

- Sehr selten treten ZNS-Störungen wie Unruhe, Nervosität, Verwirrtheit oder Halluzinationen vor allem bei älteren Patienten oder bei Patienten mit hohem Fieber oder schweren Infekten auf.


Allergische Reaktionen:

- Allergische Hautreaktionen (z. B. urtikarielles und maculopapulöses Exanthem), Juckreiz, Arzneimittelfieber und Serumkrankheit.

- Wie auch bei anderen Cephalosporinen sind sehr selten Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch-epidermaler Nekrolyse berichtet worden.

- Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) sind möglich. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert daher sofortige Gegenmaßnahmen (siehe auch Abschnitt 4.4. “Warnhinweise und Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung”).

- Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.


Haut und Schleimhaut:

- Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen)


Gastrointestinale Nebenwirkungen:

- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.

Diese Nebenwirkungen treten bei der Einnahme höherer Tagesdosen häufig auf.

- Sehr selten kann sich unter Therapie mit Cefuroximaxetil eine pseudomembra­nöse Enterokolitis entwickeln (s. Abschnitt 4.4 “Warnhinweise und Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung”).


Wirkungen auf das Leber-Gallesystem:

- Vorübergehender Anstieg von Transaminasen (SGOT, SGPT) und LDH.

- Sehr selten wurde über Ikterus berichtet.


Wirkungen auf Blut und Blutbildung:

- Auswirkungen auf das Blutbild können sich zeigen in Form einer Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie sowie einer Thrombozytopenie und selten einer immunhämolytischen Anämie.



4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen von Cephalosporinen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere ß-Lactame beschrieben worden sind.


Therapie bei Überdosierung

Bei Überdosierung sind – neben dem Absetzen des Arzneimittels – gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.

Cefuroximaxetil ist hämodialysierbar.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporin, Antibiotikum

ATC-Code: J 01 DA 06


Wirkungsweise

Cefuroximaxetil ist ein Acetoxyethylester-Prodrug des Cephalosporins Cefuroxim und oral anwendbar.

Cefuroxim wird zur 2. Generation der Cephalosporine gezählt und besitzt eine hohe Stabilität gegenüber ß-Lactamasen.


Wirkungsmechanismus

Der Wirkungsmechanismus beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwand­synthese. Der Wirktyp ist bakterizid. Das Wirkspektrum umfasst eine große Zahl Gram-positiver und Gram-negativer Erreger.


Wirkspektrum

Bei dem nachfolgend aufgeführten Wirkungsspektrum von Cefuroximaxetil handelt es sich ausschließlich um In-vitro-Daten. Eine Aussage über die klinische Wirksam­keit des Wirkstoffes gegenüber den als sensitiv, wechselnd sensitiv bzw. resistent beurteilten Bakterien ist damit nicht notwendigerweise verbunden.


Sensitivität

Es werden die nachfolgend aufgeführten vorläufigen minimalen inhibitorischen Konzentrationen (MIC) vorgeschlagen [Grenzwerte (Breakpoints) nach DIN 58940]:


für sensitive Keime

1 mg/l,

für Keime mit mittlerer Empfindlichkeit

2 - 4 mg/l und

für resistente Keime

8 mg/l.


Die vorherrschende Resistenz kann für bestimmte Stämme örtlich und zeitlich variieren. Vor allem bei der Behandlung schwerer Infektionen ist deshalb die Kennt­nis der lokalen Resistenzsituation von Bedeutung.

Die folgenden Informationen verstehen sich nur als ungefähre Richtlinie über die Wahrscheinlichkeit, mit der Bakterien auf Cefuroximaxetil empfindlich sind oder nicht. Nach Möglichkeit ist für die einzelnen Bakterien der Prozentsatz der erworbenen Resistenz in Europa angeführt.


Wirkspektrum von Cefuroximaxetil

Aktuelle Resistenz von Gram-positiven und Gram-negativen Erregern, isoliert von Patienten aus europäischen Ländern gegen Cefuroximaxetil


bzgl. der beanspruchten Indikationen relevante Erreger

In-vitro-Daten


Niedrigster und höchster ermittelter Wert (range) der erworbenen Resistenz in % (MIC90)

Empfindliche Bakterien



Gram-positive Aerobier


Staphylococcus aureus MSSA

1 - 2

Streptococcus pneumoniae PenS

0.03 - 0.12

Streptococcus pyogenes

< 0.12 - < 0.25

Streptococcus agalactiae

< 0.12



Gram-negative Aerobier


Haemophilus influenzae

1 - 2

Haemophilus parainfluenzae

< 2

Moraxella catarrhalis

< 0.5 - < 2



Bakterien, bei denen Resistenz ein Problem darstellen könnte



Gram-positive Aerobier


Enterococcus faecalis+

> 128

Staphylococcus aureus+ MRSA

> 128

Staphylococcus epidermidis

< 8

Streptococcus pneumoniae Pen intermediär sensibel

1 - 4

Streptococcus pneumoniae+ Pen resistent

8



Gram-negative Aerobier


Acinetobacter baumanii+

< 32 - > 32

Citrobacter freundii

> 32

Citrobacter koseri

< 8 - < 16

Escherichia coli

4 - 32

Enterobacter aerogenes+

> 32

Enterobacter cloacae+

> 32

Klebsiella oxytoca

< 8 - > 32

Klebsiella oxytoca+ BLOP

> 32

Klebsiella pneumoniae+

8 - 16

Klebsiella pneumoniae+ ESBL

> 32

Legionella pneumophila

< 32

Morganella morganii+

32

Proteus mirabilis

1 - 8

Proteus vulgaris+

> 128

Salmonell enterica

< 8

Serratia liquefaciens+

> 32

Serratia marcescens+

> 32



Resistente Bakterien



Gram-negative Aerobier


Pseudomonas aeruginosa

> 128

Stenotrophomonas maltophilia

> 128


+ = Species, bei denen hohe Resistenzraten (> 50 %) beobachtet wurden

BLOP = übermäßige b-Lactamaseproduktion

ESBL = vergrößertes Spektrum an b-Lactamasen

MRSA = Methicilin-resistenter Staph. Aureus

MSSA = Methicilin-empfindliche Staph. Aureus

PenI = Penicillin intermediär

PenR = Penicillin resistent

Penicillin empfindlich



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Cefuroximaxetil innerhalb von 3 - 4 Minuten nach der Resorption aus dem Verdauungstrakt durch Esterasen in den Mukosazellen und im Pfortaderkreislauf hydrolysiert. Die Wirksubstanz Cefuroxim gelangt dann in den systemischen Kreislauf.

Nach Einmalgabe von Cefuroximaxetil wird eine Linearität der Pharmakokinetik in einem Dosisbereich von 125 – 1.000 mg beschrieben.

Die Resorption und somit die Bioverfügbarkeit sind erhöht, wenn die Einnahme nach einer Mahlzeit erfolgt.


Absorption

Maximale Serumspiegel treten ca. 2 - 3 Stunden nach Einnahme einer Dosis nach einer Mahlzeit auf und betragen 2 - 3 mg/l für eine 125 mg-Dosis, 4 - 6 mg/l für eine 250 mg-Dosis, 5 - 8 mg/l für eine 500 mg-Dosis und 9 - 14 mg/l für eine 1 g-Dosis.


Verteilung

Je nach Untersuchungsmethode liegt die Plasmaproteinbindung bei 33 - 50 %. Cefuroxim weist ein relativ kleines Verteilungsvolumen von 0,25 - 0,3 l/kg auf. Die Verteilung von Cefuroxim ist in den einzelnen Körpergeweben und -flüssigkeiten unterschiedlich stark; eine gute Wirkstoffpenetration (35 - 90 %) findet sich im Ton­sillen- und Nebenhöhlengewebe und in der Bronchialmukosa. Die durchschnittlichen Gewebskonzentrationen von Cefuroxim liegen im Bereich von 1,4 - 3,8 mg/l.


Metabolismus

Nach Spaltung des Esters wird der Axetilrest zu Acetaldehyd und Essigsäure metabolisiert. Cefuroxim selbst wird nicht metabolisiert.


Ausscheidung

Cefuroxim wird ausschließlich in Form der unveränderten Substanz renal ausge­schieden. Bei gesunden Probanden lag die Wiederfindungsrate von Cefuroxim im Urin innerhalb von 24 Stunden nach einmaliger oraler Cefuroximaxetilgabe von 250 mg im Bereich von 42,8 - 57 %.

Die Serumhalbwertszeit betrug nach Gabe von Cefuroximaxetil-Einmaldosen (250 - 1.000 mg) 1,1 - 1,5 Stunden.


Spezielle Pharmakokinetik

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Halbwertszeit von Cefuroxim verlängert.


Durch gleichzeitige Probenecid-Gabe wird die Fläche unter der mittleren Serumkon­zentrations-Zeitkurve um ca. 50 % erhöht.


Die Cefuroxim-Serumspiegel werden durch Dialyse herabgesetzt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Mutagenität

Cefuroximaxetil zeigte in einer Testbatterie aus In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen keine relevanten mutagenen Wirkungen.


Kanzerogenität

Bei Cephalosporinen gibt es keine Anhaltspunkte für ein kanzerogenes Potential dieser Arzneistoffe. Deshalb und ebenso wegen der begrenzten Dauer der Therapie wurden keine speziellen Langzeituntersuchungen durchgeführt.


Reproduktionstoxizität

Cefuroximaxetil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf reproduktionstoxische Wirkungen. Cefuroxim ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Sucrose, Glycerinmonostearat, Natriumdodecylsulfat, Bananen-Aroma.


6.2 Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht beschrieben worden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

18 Monate.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr eingenommen werden!


Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Suspension:

10 Tage


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern!


Die zubereitete Suspension ist nach der Herstellung bei Raumtemperatur (nicht über 25 °C) zu lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflaschen mit Aluminium-Verschluss

81,49 g Granulat zur Herstellung von 100 ml Suspension (N1)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Die Heumann Pharma GmbH & Co. Generica KG hat sich dem Rücknahme- und Verwertungssystem Vfw-REMEDICA angeschlossen. Diese Arzneimittel sollen daher nicht dem Restmüll beigefügt, sondern zusammen mit ihrer Verpackung bei an Vfw-REMEDICA teilnehmenden Apotheken abgegeben werden.



7. Inhaber der Zulassung

HEUMANN PHARMA
GmbH & Co. Generica KG
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
Telefon/Telefax: 0700 4386 2667
Internet: www.heumann.de



8. Zulassungsnummer

51539.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

17.09.2001



10. Stand der Information

02/2006


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


072f377ed3c3e02e924601ab0e1e83c9.rtf