Cefuroxim Hospira 250 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Injektionslösung
alt informationenFA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 71299.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Durchstechflasche enthält 263 mg Cefuroxim-Natrium, entsprechend
250 mg Cefuroxim.
Jede Durchstechflasche enthält außerdem 0,59 mmol (13,56 mg) Natrium.
Für eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Weißes bis blassgelbes, nicht kristallines Pulver
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Cefuroxim-Natrium zur Injektion eignet sich zur Behandlung der folgenden Infektionen, die durch Cefuroxim-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:
Infektionen der unteren Atemwege: akuter Schub chronischer Bronchitis, bakterielle Pneumonie
Harnwegsinfektionen
Haut- und Weichgewebeinfektionen
Infektionen der Knochen und Gelenke
Infektionen in der Geburtshilfe und Gynäkologie
Meningitis
Prophylaxegegen Infektion in der Bauch-, Becken-, orthopädischen, Herz-, Lungen-, Ösophagus- und Gefäßchirurgie.
Die allgemein anerkannten Empfehlungen für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cefuroxim Orchid Europe Ltdzu berücksichtigen.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cefuroxim ist normalerweise als Einzelgabe wirksam, doch kann es gegebenenfalls in Kombination mit Metronidazol oder einem Aminoglykosid verwendet werden.
Allgemeine Dosierung
Erwachsene:
Die meisten Infektionen sprechen auf 750 mg dreimal täglich mittels intramuskulärer oder intravenöser Injektion an. Bei schwereren Infektionen sollte diese Dosis auf 1,5 g dreimal täglich, als intravenöse Injektion oder Infusion gegeben, erhöht werden.
Die intramuskuläre Anwendung ist klinischen Ausnahmefällen vorbehalten und sollte nur nach einer Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.
Es sind die speziellen Hinweise zur intramuskulären Injektion zu beachten (siehe Abschnitt 6.6).
Kleinkinder und Kinder:
Dosen von 30-100 mg/kg/Tag in drei bis vier Einzeldosen verabreicht.
Die meisten Infektionen sprechen auf eine Dosis von 60 mg/kg/Tag an.
Neugeborene:
Dosen von 30-100 mg/kg/Tag in zwei bis drei Einzeldosen verabreicht.
In den ersten Lebenswochen kann die Serumhalbwertszeit von Cefuroxim
drei- bis fünfmal höher sein als bei Erwachsenen.
Meningitis
Die Therapie mit Cefuroxim ist bei Empfindlichkeit der Erreger zur Monotherapie der bakteriellen Meningitis geeignet.
Kleinkinder und Kinder:
200-240 mg/kg/Tag intravenös in drei bis vier Einzeldosen aufgeteilt.
Nach drei Tagen bzw. nach Eintritt klinischer Besserung kann diese Dosierung auf 100 mg/kg/Tag reduziert werden.
Neugeborene:
Die Anfangsdosis sollte 100 mg/kg/Tag intravenös betragen. Nach drei Tagen bzw. nach Eintritt klinischer Besserung kann diese Dosierung auf 50 mg/kg/Tag reduziert werden.
Erwachsene:
3 g intravenös alle acht Stunden.
Derzeit stehen keine Daten zur Verfügung, um die intrathekale Anwendung zu empfehlen.
Prophylaxe
1500 mg intravenös 30-60 Minuten vor der Operation.
Bei orthopädischen, Becken- und Bauchoperationen ist nach 8 bis 16 Stunden eine nachfolgende Gabe von zweimal 750 mg möglich. Bei Eingriffen an Gefäßen, Herz, Ösophagus und Lungen ist eine Ergänzung mit 750 mg intramuskulär dreimal täglich für weitere 24-48 Stunden möglich.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da Cefuroxim über die Niere ausgeschieden wird, sollte die Dosierung wie folgt reduziert werden, um der langsameren Ausscheidung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Rechnung zu tragen, sobald die
Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min absinkt:
Ausgeprägte Funktionsstörung (Kreatinin-Clearance 10-20 ml/min) |
750 mg zweimal täglich |
Schwere Funktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min)* |
750 mg einmal täglich |
Kontinuierliche Peritonealdialyse |
750 mg zweimal täglich |
Niereninsuffizienz unter kontinuierlicher arteriovenöser oder High-Flux-Hämofiltration auf Intensivstationen |
750 mg zweimal täglich |
Low-Flux Hämofiltration |
Wie bei eingeschränkter Nierenfunktion |
* Bei Hämodialysepatienten sollte am Ende jeder Dialysebehandlung weitere 750 mg gegeben werden. |
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Cefuroxim oder andere Cephalosporin-Antibiotika.
Frühere Sofort- und/oder schwere Überempfindlichkeitsreaktion auf Penicillin oder ein Betalaktam-Antibiotikum.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Überempfindlichkeitsreaktion auf Penicillin oder anderen Betalaktam-Antibiotika, da es zu Kreuzreaktionen kommen kann (für Kontraindikationen aufgrund bekannter Überempfindlichkeit siehe Abschnitt 4.3).
Falls nach Verabreichung von Cefuroxim schwere Überempfindlichkeits-reaktionen auftreten, ist das Arzneimittel unverzüglich abzusetzen und geeignete Notfallmaßnahmen einzuleiten.
Wie bei allen anderen Breitbandantibiotika kann eine längerfristige Anwendung von Cefuroxim-Natrium zu einer Überwucherung mit nicht-empfindlichen Keimen führen (z. B. Candida, Enterococci, Clostridium difficile), was eine Unterbrechung der Therapie erfordern kann.
Bei Patienten, bei denen während oder nach der Anwendung von
Cefuroxim-Natrium eine schwere Diarrhoe auftritt, muss eine lebensbedrohliche pseudomembranöse Kolitis in Betracht gezogen werden. Cefuroxim-Natrium muss abgesetzt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden. Die Anwendung von Präparaten, welche die Darmperistaltik hemmen, ist kontraindiziert.
Bei der Gabe von hoch dosierten Cephalosporin-Antibiotika ist Vorsicht geboten bei Patienten, die stark wirksame Diuretika oder Aminoglykoside erhalten, da von diesen Kombinationen angenommen wird, dass sie die Nierenfunktion negativ beeinflussen. Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass bei den empfohlenen Dosen dieses Problem wahrscheinlich nicht zu erwarten ist.
Verzögerte Sterilisation des Liquors bei Patienten mit einer durch Haemophilus influenzaeverursachten Meningitis kann unerwünschte Folgen wie Taubheit und/oder neurologische Spätschäden haben. Eine Persistenz positiver Kulturen mit H. influenzaeim Liquor konnte bei einigen mit Cefuroxim-Natrium als Injektion behandelten Patienten nach 18-36 Stunden beobachtet werden und, wie mit anderen therapeutischen Maßnahmen zur Behandlung der Meningitis, wurde bei einigen Kindern von Hörverlust berichtet.
Jede Durchstechflasche Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,59 mmol (13,56 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei der Gabe von hoch dosierten Cephalosporin-Antibiotika ist Vorsicht geboten bei Patienten, die gleichzeitig mit stark wirksamen Diuretika wie Furosemid und mit Aminoglykosiden behandelt werden, da von diesen Kombinationen angenommen wird, dass sie die Nierenfunktion negativ beeinflussen.
Da bakteriostatisch wirkende Antibiotika die bakterizide Wirkung von Cephalosporinen beeinträchtigen können, sollte Cefuroxim nicht mit Tetrazyklinen, Makroliden oder Chloramphenicol kombiniert werden.
Probenecid hemmt die tubuläre Ausscheidung von Cefuroxim. Bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid sind die Plasmakonzentrationen erhöht.
Cefuroxim stört enzymatische Tests auf Glukosurie nicht. Bei Kupferreduktionsmethoden (Benedikt, Fehling, Clinitest) konnte eine leichte Beeinflussung beobachtet werden, was allerdings nicht, wie mit einigen anderen Cephalosporinen, zu falsch positiven Ergebnissen führen sollte.
Bei Patienten, die Cefuroxim erhalten, wird empfohlen, zur Bestimmung der Glukosewerte im Blut/Plasma entweder Glukoseoxidase- bzw. Glukosehexokinasemethoden zu verwenden. Dieses Antibiotikum hat keinen Einfluss auf die Kreatininbestimmung mit alkalischem Pikrat.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Cefuroxim bei Schwangeren vor. Cefuroxim ist plazentagängig. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).
Eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, sollte nur nach strenger Indikationsstellung erfolgen.
Stillzeit:
Cefuroxim geht in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es deshalb zu Veränderungen der Darmflora mit Durchfällen und zu einer Sprosspilzbesied-lung kommen, so dass das Stillen eventuell unterbrochen werden muss.
Die Möglichkeit einer Sensibilisierung ist ebenfalls zu berücksichtigen. Cefuroxim Orchid Europe Ltd sollte in der Stillzeit nur nach einer sorgfältigen Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Die unten angeführten Häufigkeitskategorien der Nebenwirkungen sind Schätzwerte, da für die meisten Reaktionen keine geeigneten Daten zur Inzidenzberechnung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus kann die Inzidenz der mit Cefuroxim-Natrium verbundenen Nebenwirkungen je nach Indikation variieren.
Die Häufigkeitsklassifizierung der Nebenwirkungen erfolgt nach folgender Konvention.
Sehr häufig 1/10
Häufig 1/100, < 1/10
Gelegentlich 1/1.000, < 1/100
Selten 1/10.000, < 1/1.000
Sehr selten < 1/10.000
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Systemorganklasse |
Nebenwirkungen des Arzneimittels |
Häufigkeit |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Superinfektion, vermehrtes Candida-Wachstum |
Selten |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Neutropenie, Eosinophilie |
Häufig |
Leukopenie, Hämoglobin vermindert, Coombs-Test positiv |
Gelegentlich |
|
Thrombozytopenie |
Selten |
|
Hämolytische Anämie |
Sehr selten |
|
Erkrankungen des Immunsystems |
Überempfindlichkeit (einschließlich Hautreaktionen und Urtikaria) |
Gelegentlich |
Anaphylaktische Reaktion |
Sehr selten |
Gefäßerkrankungen |
Thrombophlebitis |
Häufig |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Magen-Darm-Beschwerden |
Gelegentlich |
Pseudomembranöse Kolitis |
Sehr selten |
|
Leber- und Gallenerkrankungen |
Lebenenzyme vorübergehend erhöht |
Häufig |
Bilirubin im Blut vorübergehend erhöht |
Gelegentlich |
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Ausschlag, Urtikaria, Pruritus (siehe auch Erkrankungen des Immunsystems) |
Gelegentlich |
Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom |
Sehr selten |
|
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Interstitielle Nephritis, Kreatinin im Blut erhöht, Harnstoff im Blut erhöht, Kreatinin-Clearance vermindert |
Sehr selten |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Reaktionen an der Einstichstelle, Schmerzen |
Häufig |
Fieber |
Selten |
FO 4.9 Überdosierung
Eine Überdosis Cephalosporine kann eine Hirnreizung verursachen und dadurch zu Krämpfen führen. Die Serumkonzentration von Cefuroxim kann durch Hämo- oder Peritonealdialyse reduziert werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Cephalosporine der zweiten Generation ATC Code: J01DC02
Wirkmechanismus
Cefuroxim ist ein semisynthetisches Derivat der Cephalosporansäure. Es wirkt antibakteriell durch die Hemmung der Zellwandsynthese bei empfindlichen Spezies. Cefuroxim verfügt über eine gute Stabilität gegenüber mehreren bakteriellen Betalaktamase-Enzymen und ist somit wirksam gegen Penicillin-resistente bzw. Ampicillin- und Amoxicillin-resistente Stämme empfindlicher Spezies.
Cefuroxim bindet an Zellrezeptoren, die sogenannten Penicillinbindungs-proteine. Nachdem ein Betalaktam-Antibiotikum an diese Rezeptoren gebunden ist, wird die Transpeptidierungsreaktion gehemmt und die Peptidoglykansynthese blockiert. Das führt letztendlich zur bakteriellen Lyse.
Resistenzmechanismus
Die bakterielle Resistenz gegenüber Cefuroxim kann auf einen oder mehrere der folgenden Mechanismen beruhen:
• Hydrolyse durch Betalaktamasen: Cefuroxim kann wirksam hydrolysiert werden durch bestimmte Betalaktamasen mit breitem Wirkspektrum (Extended-Spectrum Beta-Lactamases, ESBLs) und durch das chromosomal codierte (AmpC)-Enzym, das in bestimmten aeroben Gram-negativen Bakterienspezies induzierbar oder dauerhaft derepremierbar ist.
• Verminderte Affinität der Penicillinbindungsproteine zu Cefuroxim.
• Undurchlässigkeit der äußeren Membran, wodurch der Zugang von Cefuroxim zu Penicillinbindungsproteinen Gram-negativer Erreger eingeschränkt wird.
• Arzneimittel-Effluxpumpen
Methicillin-resistente Staphylococci(MRS) sind gegen sämtliche derzeit verfügbare Betalaktam-Antibiotika, einschließlich Cefuroxim, resistent.
Penicillin-resistenter Streptococcus pneumoniaeist aufgrund einer Veränderung der Penicillinbindungsproteine gegenüber Cephalosporinen wie Cefuroxim kreuzresistent.
Betalaktamase-negative, Ampicillin-resistente (BLNAR) Stämme von
H. influenzaesollten trotz ihrer scheinbaren In-vitro-Empfindlichkeit als Cefuroxim-resistent betrachtet werden.
Stämme von Enterobacteriaceae, insbesondere Klebsiellaspp. und Escherichia coli, die ESBL (Extended Spectrum Beta-Lactamase) produzieren, können trotz ihrer scheinbaren In-vitro-Empfindlichkeit klinisch gegen Cephalosporine resistent sein und sollten als resistent eingestuft werden.
PK/PD-Beziehung
Für antibakterielle Betalaktam-Verbindungen hängt die bakterizide Aktivität eher von der Dauer, in der die Arzneimittelkonzentrationen im Serum über der MHK eines Erregers verbleiben, als von einem einfachen Vergleich der MHK-Werte mit Arzneimittelkonzentrationen im Plasma ab.
Grenzwerte
Die durch EUCAST (April 2010) für Cefuroxim festgelegten Grenzwerte der klinischen minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) sind wie folgt:
Erreger |
MHK-Grenzwerte (mg/l) |
|
Empfindlich ≤ |
Resistent > |
|
Enterobacteriaceae |
8* |
8 |
Staphylococcus spp.1 |
- |
- |
Streptococcus Gruppe A, B, C und G2 |
- |
- |
Streptococcus pneumoniae |
0,5 |
1 |
Andere Streptococci |
0,5 |
0,5 |
Haemophilus influenzae |
1 |
2 |
Moraxella catarrhalis |
1 |
2 |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte |
4 |
8 |
* Der Grenzwert bezieht sich auf eine Dosierung von 1,5 g x 3 nur gegen
E. coli, P. mirabilisund Klebsiellaspp.
1 Die Empfindlichkeit gegen Staphylokokken wurde von der Methicillinempfindlichkeit abgeleitet.
2 Die Betalaktam-Empfindlichkeit betahämolysierender Streptokokken der Gruppe A, B, C und G wurde von der Penicillinempfindlichkeit abgeleitet.
Die Prävalenz erworbener Resistenzen kann für ausgewählte Spezies geografisch und zeitlich variieren und lokale Informationen zur Resistenz sind erstrebenswert, besonders bei der Behandlung schwerwiegender Infektionen. Nach Bedarf sollte Expertenrat eingeholt werden, wenn aufgrund der lokalen Resistenzlage gegenüber dem Wirkstoff die Anwendung in zumindest einigen Infektionstypen fraglich ist.
Die folgende Tabelle ist nur eine ungefähre Anleitung über die Wahrscheinlich-keit, mit der Mikroorganismen auf Cefuroxim empfindlich reagieren.
Üblicherweise empfindliche Arten |
Aerobier, Gram-positiv: Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich) Staphylococcus saprophyticus Streptococcus agalactiae Streptococcus pyogenes |
Aerobier, Gram-negativ: Proteus mirabilis |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobier, Gram-positiv: Staphylococcus epidermidis + Staphylococcus haemolyticus + Staphylococcus hominis + Streptococcus pneumoniae +, 2 |
Aerobier, Gram-negativ: Citrobacter freundii + Citrobacter koseri + Enterobacter aerogenes + Enterobacter cloacae + Escherichia coli Haemophilus influenzae Klebsiella oxytoca Klebsiella pneumoniae + Moraxella catarrhalis |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobier, Gram-positiv: Enterococcus spp. Listeria monocytogenes Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)1 Staphylococcus epidermidis (Methicillin-empfindlich) |
Aerobier, Gram-negativ: Acinetobacter baumannii Burkholderia cepacia Campylobacter spp. Morganella Morganii Proteus vulgaris Pseudomonas aeruginosa Serratia spp. Stenotrophomonas maltophilia |
Anaerobier: Bacteroides spp. Clostridium difficile |
Andere: Chlamydia spp. Chlamydophila spp. Legionella spp. Mykobacterium spp. Mycoplasma spp. |
+ Prävalenz bakterieller Resistenz beträgt > 50 % in mindestens einem europäischen Land.
1 Methicillin-resistente Staphylokokken sind resistent gegenüber anderen Betalaktamen.
2 Streptokokken, die gegen Penicillin resistent sind, sind immer gegen Cefuroxim resistent.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Spitzenwerte von Cefuroxim werden innerhalb von 30-45 Minuten nach intramuskulärer Gabe erreicht. Die Serumhalbwertzeit nach intramuskulärer sowie intravenöser Injektion beträgt ungefähr 70 Minuten. Die gleichzeitige Verabreichung von Probenecid verlängert die Ausscheidung des Antibiotikums und bewirkt einen erhöhten Spitzenwert im Serum. Cefuroxim wird innerhalb von 24 Stunden nach Verabreichung fast vollständig unverändert ausgeschieden, wobei der Großteil in den ersten sechs Stunden eliminiert wird. Ungefähr 50 % wird über die Nierentubuli und ungefähr 50 % über glomeruläre Filtration ausgeschieden. Cefuroxim-Konzentrationen über die minimalen Hemmwerte können für die häufigsten pathogenen Keime im Knochen, in der Synovialflüssigkeit und im Kammerwasser erzielt werden. Cefuroxim passiert bei Entzündung der Meningiden die Blut-Hirn-Schranke.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Studien zur Nephrotoxizität zeigten, dass das Arzneimittel bei Verabreichung von sehr hohen Dosen bei einigen Spezies Nierenschäden hervorrufen kann. Seine Nephrotoxizität wird bei Verabreichung in Kombination mit Glycerin und Furosemid verstärkt.
Ein Cefuroxim-Ester zeigte bei der Untersuchung auf sein genotoxisches Potenzial in vitround in vivokeine klinisch relevante Wirkung. Zur Bestimmung des tumorigenen Potenzials wurden keine Langzeituntersuchungen durchgeführt. Untersuchungen an Kaninchen und Mäusen zeigen keine Reproduktionstoxizität oder teratogene Wirkung.
Die Aktivität der Gamma-Glutamyl-Transpeptidase im Rattenurin wurde durch verschiedene Cephalosporine gehemmt, der Grad der Hemmung ist mit Cefuroxim jedoch geringer. Das kann bei der Störung klinischer Labortest beim Menschen von gewisser Signifikanz sein.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine.
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Der pH von 2,74 % (w/v) Natriumbicarbonat zur Injektion BP hat maßgeblichen Einfluss auf die Farbe der Lösungen. Daher wird diese Lösung zur Auflösung von Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung nicht empfohlen. Allerdings kann gegebenenfalls bei Patienten, die Natriumbicarbonat als Infusion erhalten, Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung nach Rekonstitution (siehe Abschnitt 6.6) mit über das Schlauchsystem der Infusion eingebracht werden.
Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung darf nicht zusammen mit Aminoglykosid-Antibiotika in einer Spritze gemischt werden.
Außer bei erwiesener Kompatibilität sollte die Injektion des Arzneimittels immer separat erfolgen.
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung: 2 Jahre
Nach Rekonstitution:
Bei Zubereitung unter aseptischen Bedingungen zeigte das rekonstituierte Arzneimittel eine chemische und physikalische Stabilität über 24 Stunden bei Aufbewahrung im Kühlschrank bei 2-8 °C.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort nach der Zubereitung verwendet werden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeiten und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise 24 Stunden bei 2-8 °C nicht überschreiten, wenn die Injektionslösung mit Wasser für Injektionszwecke oder anderen in Abschnitt 6.6 aufgeführten Lösungsmitteln zur Injektion hergestellt wurde.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren.
Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution/Verdünnung, siehe
Abschnitt 6.3.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
20 ml-Durchstechflasche, Klarglas Typ I mit einem grauen Bromobutyl-Gummistopfen und Flip-Off-Kappenverschluss.
Packungsgröße: 1 Durchstechflasche / Karton
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Intramuskulär
Zu Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 1 ml Wasser für Injektionszwecke hinzufügen.
Leicht schütteln, um eine opake Suspension herzustellen.
Intravenös
Cefuroxim Orchid Europe Ltd 250 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in 2 ml Wasser für Injektionszwecke auflösen.
Inhalt und Konzentrationen von Cefuroxim als Suspension/Lösung werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
Cefuroxim/ Durchstech-flasche (mg) |
Art der Anwendung |
Volumen des hinzuzufügen-den Lösungs-mittels (ml) |
Endvolumen der Suspension/Lösung (ml) |
Konzentration der Suspension/Lösung (mg/ml) |
250 |
intramuskulär |
1 |
1,2 |
208 |
als intra-venöser Bolus |
2 |
2,2 |
114 |
Nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Orchid Europe Ltd.
Building 3, Chiswick Park,
566, Chiswick High Road,
Chiswick, London, W4 5YA,
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
71299.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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