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Cefuroxim Sandoz 125mg/5ml Pulver Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen

Document: 19.11.2007   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Cefuroximaxetil


5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroxim­axetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen


Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 m ist ein weiß bis gelbliches Pulver, das nach Zubereitung eine weiß bis gelbliche Suspension ergibt.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-emp­findliche Erreger (siehe Ziffer 5.1 "Pharmakodynamische Eigen­schaften") verursacht sind:


Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals- Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis)

Infektionen der unteren Atemwege (akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, Pneumonie)

Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes

Infektionen der Niere und/oder ableitenden Harnwege

akute, unkomplizierte Gonorrhoe



Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml sind nur für die in den in Abschnitt 4.2 ("Dosierung, Art und Dauer der Anwendung") genannten Dosierungen belegt.


Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml zu berücksichtigen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.


Der Packung liegt eine Dosierspritze mit Markierungen in 2,5-ml-Schritten bei. Dazu gehört ein gelochter Stopfen (Adapter), der auf die Flasche passt.


Die Flasche mit der gebrauchsfertigen Suspension wird geschüttelt, dann muss der Adapter für die Dosierspritze in den Flaschenhals eingesetzt werden. Danach wird die Spritze mit der Spitze in den Adapter gesteckt. Die Flasche wird auf den Kopf gedreht und der Kolben der Spritze langsam bis zur erforderlichen Menge herausgezogen. Wenn große Blasen auftreten, wird die Suspension zurück in die Flasche gedrückt und nochmals die gewünschte Menge in die Spritze aufgezogen. Die Flasche wird wieder umgedreht und die Spritze entnommen. Jetzt kann die erforderliche Menge Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml mit Hilfe der Dosierspritze durch langsames Hineindrücken des Kolbens direkt in den Mund des Patienten verabreicht werden. Danach wird die Flasche wieder verschlossen (der Adapter verbleibt in der Flasche).


Die Spritze ist nach der Verwendung zu reinigen. Hierzu wird der Kolben aus der Spritze gezogen und beide Teile unter fließendem lauwarmen Wasser gespült. Trocknen lassen und dann die beiden Teile wieder zusammenfügen.


5 ml der gebrauchsfertigen Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.



Kinder ab 3 Monaten bis 5 Jahren:

1. Kinder ab 3 Monaten bis 5 Jahren erhalten täg­lich bei leichten Infektionen 20 mg Cefuroxim pro kg Körpergewicht, aufgeteilt in 2 Tagesga­ben.


2. Bei schweren Infektionen sowie für Kinder ab 2 Jahren mit Mittelohrentzündung sollte die Do­sis auf 30 mg pro kg Körpergewicht erhöht wer­den, aufgeteilt in 2 Tagesgaben.


Folgende Tabellen, eingeteilt nach Altersgruppen und Gewichtsangaben, dienen als Vorschlag für eine vereinfachte Gabe mit der Dosierspritze:


zu 1. Bei leichten Infektionen:

Tagesdosis 20 mg/kg KG (= 0,8 ml Suspension/kg KG)

5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.

Alter*

entsprechend einem Gewicht von

Anzahl ml


3 Monate - ½ Jahr

4 - 6 kg

2 x 2,5 ml

½ - 1 Jahr

6 - 10 kg

2 x 2,5 ml

1 Jahr - 3 Jahre

10 – 15 kg

2 x 5 ml

3 Jahre - 5 Jahre

15 – 20 kg

2 x 7,5 ml

> 5 Jahre

> 20 kg

2 x 10 ml


zu 2. Bei schweren Infektionen, Otitis media:

Tagesdosis 30 mg/kg KG (= 1,2 ml Suspension/kg KG)

5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim

Alter*

entsprechend einem Gewicht von

Anzahl ml


3 Monate - ½ Jahr

4 - 6 kg

2 x 2,5 ml

½ - 1 Jahr

6 - 10 kg

2 x 5 ml

1 Jahr - 3 Jahre

10 – 15 kg

2 x 7,5 ml

3 Jahre - 5 Jahre

15 – 20 kg

2 x 10 ml

> 5 Jahre

> 20 kg

2 x 10 ml




* Für Kinder von 3 Monaten bis 2 Jahren sollte eine Tagesdosis von 250 mg Cefuroxim nicht über­schritten werden.

Für Kinder von 2 bis 12 Jahren sollte eine Tagesdosis von 500 mg nicht über­schritten werden.

**Kinder ab 5 Jahre

2 x 150,36 mg bis 2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg bis 2 x 250 mg Cefuroxim), d.h. 2-mal täglich 5 ml bzw. 2-mal täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml.


Bei Otitis media sollte die höhere Dosis (2-mal täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml) gegeben werden.



Erwachsene und Kinder über 12 Jahren

5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim

Anwendungsgebiet


Dosis und Dosierungsintervall


Infektion der oberen Atemwege:

einschließlich Hals- Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyn­gitis, Tonsillitis)


2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen

2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bzw.

2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml



Infektion der unteren Atemwege:

akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis,







Pneumonie



2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes und der Art der Infektion entsprechen

2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bzw. 2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml



2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen

2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml



Infektionen der

Haut und des Weichteilgewebes

2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen

2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bzw. 2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml


Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege


2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg Cefuroxim) entsprechen

2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml


Unkomplizierte Harnwegsinfektionen der Frau

2 x 150,36 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg Cefuroxim) entsprechen

2 x täglich 5 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml


Unkomplizierte Gonorrhoe

Stoßtherapie mit 1202,88 mg Cefuroximaxetil

(= 1000 mg Cefuroxim) entspricht

einer einmaligen Einnahme von 40 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml




Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten

Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von bis zu 30 ml/Minute) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion von < 30 ml/Minute kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervall erforderlich sein.



Art und Dauer der Anwendung

Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml soll im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.


Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen (vorzugsweise Wasser), da die Resorption dann am besten ist.




Die Behandlungsdauer (normalerweise 7 bis 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Ver­lauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte min­destens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.


Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheits­halber eine Therapiedauer von mindestens 10 Ta­gen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).


Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 1202,88 mg Cefuroximaxetil (= 1 g Cefuroxim) oral verabreicht.


Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstö­rungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Resorption nicht gewähr­leistet ist. Es sollte dann eine parente­rale Anwendung in Erwägung gezogen werden.



4.3 Gegenanzeigen

Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefuroximaxetil und andere Cephalo­spo­rine nicht an­gewendet werden. Eine Parallelallergie mit anderen β-Lac­tam-­An­ti­biotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.


Bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml nicht angewendet werden.


Anwendung bei Kindern

Für Kinder unter 3 Monaten liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen vor. Bei Kindern dieser Altersgruppe sollte Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml daher nicht angewendet werden.



4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml sollte mit besonderer Vorsicht bei Perso­nen angewendet werden, die zuvor eine anaphylak­tische Reaktion auf Beta-Laktam-Antibiotika entwickelt haben.


Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken.

Hier ist eine Beendigung der Thera­pie mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, de­ren Wirk­samkeit klinisch erwiesen ist). Arz­neimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.


Bei Auftreten von schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. Anaphylaxis (siehe auch Abschnitt 4.8. "Neben­wirkungen") muss die Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml sofort ab­gebrochen werden und die üblichen entspre­chenden Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Anti­histami­nika, Kortikosteroiden, Sympathomime­tika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.


Bei Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfan­fällen (s. Abschnitt 4.9 "Überdosierung") sind die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen angezeigt (z. B. Atemwege freihalten sowie Gabe von An­tikonvulsiva).


Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arznei­mittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.


Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.


Aufgrund des Gehaltes an Natriumbenzoat in Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten. Bei Neugeborenen besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Gelbsucht.


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml nicht einnehmen.

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml enthalten 2 g Sucrose (Zucker) entsprechend ca. 0,17 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Cefuroximaxetil/potentiell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika

Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig starkwirkende Saluretika (z. B. Furosemid und Etacrynsäure) oder potentiell nephrotoxische Präparate (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombination nicht ausgeschlossen werden kann.


Cefuroximaxetil/Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höhe­ren, länger anhaltenden Konzentrationen von Ce­furoxim im Se­rum.


Cefuroximaxetil/Kontrazeptiva

Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.



Einfluß auf labordiagnostische Untersuchungen

Unter der Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml kann der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.


Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-nega­tiven Ergebnissen kommen; dies läßt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf schädigende Wirkungen von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf reproduktionstoxische Wirkungen schließen (siehe 5.3). Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.


Stillzeit

Cefuroxim geht in die Muttermilch über, Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml darf daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Irritation der Darmflora und Sproßpilzbesiedlung kommen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml keinen Einfluß auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) wie z.B. anaphylaktischer Schock und Schwindel beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.



4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥10 %)

Häufig (≥ 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %)

Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)


Wirkungen auf das zentrale Nervensystem




Allergische Reaktionen

Schwere akute Über­emp­findlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) sind möglich.

Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und er­fordert daher sofortige Gegenmaßnahmen (siehe auch Punkt 4.4).


Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.


Haut und Schleimhaut

Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teil­weise verursacht durch Candida-Superinfektionen)


Gastrointestinale Nebenwirkungen


Wirkungen auf das Leber-Gallesystem


Wirkungen auf Blut und Blutbildung

Auswirkungen auf das Blutbild können sich zeigen in Form einer Eosinophilie, Leukopenie und Neu­tropenie sowie einer Thrombozytopenie und selten einer immunhämolytischen Anämie.



4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung

Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokon­stellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen von Cephalosporinen kann es zu zentral­nervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben wor­den sind.


Therapie bei Überdosierung

Bei Überdosierung sind - neben dem Absetzen des Arzneimittels - gegebenenfalls eliminationsbe­schleu­nigende Maßnahmen erforderlich.

Cefuroximaxetil ist hämodialysierbar.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Cefuroximaxetil, ein Acetoxyethylester-Prodrug von Cefuroxim, ist ein orales, Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.


ATC-Code

J 01 DA 06


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cefuroxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen


Eine Resistenz gegenüber Cefuroxim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:



Eine partielle oder weitgehende Kreuzresistenz von Cefuroxim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.




Grenzwerte

Die Testung von Cefuroxim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

8 mg/l

> 8 mg/l

Staphylococcus spp.

*

*

Streptococcus spp.
(Gruppen A, B, C, G)

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Haemophilus influenzae

1 mg/l

> 2 mg/l

Moraxella catarrhalis

1 mg/l

> 2 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte**

4 mg/l

> 8 mg/l

* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine bewertet.

** Basiert hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefuroximaxetil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 19.12.2006):



Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)°

Staphylococcus saprophyticus

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Borrelia burgdorferi°

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae°

Proteus mirabilis

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli$

Klebsiella oxytoca$

Klebsiella pneumoniae$

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii

Enterobacter cloacae

Morganella morganii

Pseudomonas aeruginosa

Serratia marcescens

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.


° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Cefuroximaxetil innerhalb von 3 - 4 Minuten nach der Resorption aus dem Verdau­ungstrakt durch Esterasen in den Mukosazellen und im Pfortaderkreislauf hydrolysiert. Die Wirksubstanz Cefuroxim gelangt dann in den systemischen Kreislauf.

Nach Einmalgabe von Cefuroximaxetil wird eine Linearität der Pharmakokinetik in einem Dosisbereich von 125 - 1000 mg beschrieben.

Die Resorption und somit die Bioverfügbarkeit sind erhöht, wenn die Einnahme nach einer Mahlzeit erfolgt.



Absorption

Maximale Serumspiegel treten ca. 2 - 3 Stunden nach Einnahme einer Dosis nach einer Mahlzeit auf und betragen 2 - 3 mg/l für eine 125 mg Dosis, 4 - 6 mg/l für eine 250 mg Dosis, 5 - 8 mg/l für eine 500 mg Dosis und 9 - 14 mg/l für eine 1 g Dosis.


Verteilung

Je nach Untersuchungsmethode liegt die Plasmaprotein­bindung bei 33 - 50 %. Cefuroxim weist ein relativ kleines Verteilungsvolumen von 0,25 - 0,3 l/kg auf. Die Verteilung von Cefuroxim ist in den einzelnen Körpergeweben und - flüssigkeiten unterschiedlich stark; eine gute Wirkstoffpenetration (35 - 90 %) findet sich im Tonsillen- und Nebenhöhlengewebe und in der Bronchialmukosa. Die durchschnittlichen Gewebskonzentrationen von Cefuroxim liegen im Bereich von 1,4 - 3,8 mg/l.


Metabolismus

Nach Spaltung des Esters wird der Axetilrest zu Acetaldehyd und Essigsäure metabolisiert. Cefu­roxim selbst wird nicht metabolisiert.


Ausscheidung

Cefuroxim wird ausschließlich in Form der unver­änderten Substanz renal ausgeschieden. Bei gesunden Probanden lag die Wiederfindungsrate von Cefuroxim im Urin innerhalb von 24 Stunden nach einmaliger oraler Cefuroximaxetilgabe von 250 mg im Bereich von 42,8 - 57 %.

Die Serumhalbwertzeit betrug nach Gabe von Cefuroximaxetil-Ein­maldosen (250-1000 mg) 1,1 - 1,5 Stunden.


Spezielle Pharmakokinetik

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance <10 ml/min) ist die Halbwertzeit von Cefuroxim verlängert.


Durch gleichzeitige Probenecidgabe wird die Fläche unter der mittleren Serumkonzentrations-Zeitkurve um ca. 50 % erhöht.


Die Cefuroximserumspiegel werden durch Dialyse herabgesetzt.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Mutagenität

Cefuroximaxetil zeigte in einer Testbatterie aus in-vitro und in-vivo-Unter­suchungen keine relevanten mutagenen Wirkungen.


Kanzerogenität

Bei Cephalosporinen gibt es keine Anhaltspunkte für ein kanzerogenes Potential dieser Arzneistoffe. Deshalb und ebenso wegen der begrenzten Dauer der Therapie wurden keine speziellen Langzeituntersuchungen durchgeführt.


Reproduktionstoxizität

Cefuroximaxetil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf reproduktionstoxische Wirkungen. Cefuroxim ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:

Ammoniumglycyrrhizinat, Aspartam, Guargalactomannan, Natriumbenzoat, Natriumdodecysulfat, Sucrose, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Erd-beer-, Himbeer- und Karamellaroma (Maltodextrin, Mannitol, Sorbitol, Aromastoffe u.a. Vanillin).



6.2 Inkompatibilitäten

nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml beträgt 3 Jahre.


Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Suspension: Die gebrauchsfertige Suspension ist im Kühlschrank aufzubewahren und dann 14 Tage verwendbar.




6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen:

Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.


Gebrauchsfertige Suspension: Bei 2 °C – 8 °C lagern (im Kühlschrank). Das Behältnis fest verschlossen halten.

Zu Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Primärpackmittel bestehen aus


32,9 g Pulver zur Herstellung von 70 ml Suspension zum Einnehmen

47,0 g Pulver zur Herstellung von 100 ml (N1) Suspension zum Einnehmen




6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Zunächst Flasche schütteln, um das Pulver aufzulockern. Verschluß öffnen. Flasche mit frischem Leitungswasser bis deutlich unterhalb des Markierungsrandes (etwa mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge) füllen und verschließen. Flasche schütteln und darauf achten, dass der Inhalt vollständig gelöst ist und keine Pulverreste zurückbleiben. Flasche öffnen und mit frischem Leitungswasser bis zum Markierungsrand auffüllen und wieder verschließen. Erneut solange kräftig schütteln bis das Pulver restlos gelöst und eine gleichmäßige Trübung erkennbar ist. Die Suspension ist jetzt gebrauchsfertig.


Vor jeder Entnahme ist der Inhalt kräftig aufzuschütteln, bis eine gleichmäßig trübe Lösung entsteht.


Hinweis für den Apotheker:

70 ml der gebrauchsfertigen Suspension erhält man durch Zugabe von 46,9 ml Wasser zu 32,9 g Pulver.

100 ml der gebrauchsfertigen Suspension erhält man durch Zugabe von 67,0 ml Wasser zu 47,0 g Pulver.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.




7. Inhaber der Zulassung

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de



8. Zulassungsnummer

49014.00.01



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

26.07.2000


10. Stand der Information

September 2007


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig.


1b47a7d62f7f55ccbdeb9b65ff6d1ef1.rtf 20/20 September 2007