Cefuroxim Sandoz 125mg/5ml Pulver Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Cefuroximaxetil
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 m ist ein weiß bis gelbliches Pulver, das nach Zubereitung eine weiß bis gelbliche Suspension ergibt.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Infektionen, wenn diese durch Cefuroxim-empfindliche Erreger (siehe Ziffer 5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften") verursacht sind:
Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals- Nasen-
und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis,
Tonsillitis)
Infektionen der unteren Atemwege (akute Exazerbation einer
chronischen Bronchitis, Pneumonie)
Infektionen der Haut und des
Weichteilgewebes
Infektionen der Niere und/oder ableitenden
Harnwege
akute, unkomplizierte Gonorrhoe
Sicherheit und Wirksamkeit einer Anwendung von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml sind nur für die in den in Abschnitt 4.2 ("Dosierung, Art und Dauer der Anwendung") genannten Dosierungen belegt.
Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.
Der Packung liegt eine Dosierspritze mit Markierungen in 2,5-ml-Schritten bei. Dazu gehört ein gelochter Stopfen (Adapter), der auf die Flasche passt.
Die Flasche mit der gebrauchsfertigen Suspension wird geschüttelt, dann muss der Adapter für die Dosierspritze in den Flaschenhals eingesetzt werden. Danach wird die Spritze mit der Spitze in den Adapter gesteckt. Die Flasche wird auf den Kopf gedreht und der Kolben der Spritze langsam bis zur erforderlichen Menge herausgezogen. Wenn große Blasen auftreten, wird die Suspension zurück in die Flasche gedrückt und nochmals die gewünschte Menge in die Spritze aufgezogen. Die Flasche wird wieder umgedreht und die Spritze entnommen. Jetzt kann die erforderliche Menge Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml mit Hilfe der Dosierspritze durch langsames Hineindrücken des Kolbens direkt in den Mund des Patienten verabreicht werden. Danach wird die Flasche wieder verschlossen (der Adapter verbleibt in der Flasche).
Die Spritze ist nach der Verwendung zu reinigen. Hierzu wird der Kolben aus der Spritze gezogen und beide Teile unter fließendem lauwarmen Wasser gespült. Trocknen lassen und dann die beiden Teile wieder zusammenfügen.
5 ml der gebrauchsfertigen Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.
Kinder ab 3 Monaten bis 5 Jahren:
1. Kinder ab 3 Monaten bis 5 Jahren erhalten täglich bei leichten Infektionen 20 mg Cefuroxim pro kg Körpergewicht, aufgeteilt in 2 Tagesgaben.
2. Bei schweren Infektionen sowie für Kinder ab 2 Jahren mit Mittelohrentzündung sollte die Dosis auf 30 mg pro kg Körpergewicht erhöht werden, aufgeteilt in 2 Tagesgaben.
Folgende Tabellen, eingeteilt nach Altersgruppen und Gewichtsangaben, dienen als Vorschlag für eine vereinfachte Gabe mit der Dosierspritze:
zu 1. Bei leichten Infektionen:
Tagesdosis 20 mg/kg KG (= 0,8 ml Suspension/kg KG)
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim.
Alter* |
entsprechend einem Gewicht von |
Anzahl ml |
3 Monate - ½ Jahr |
4 - 6 kg |
2 x 2,5 ml |
½ - 1 Jahr |
6 - 10 kg |
2 x 2,5 ml |
1 Jahr - 3 Jahre |
10 – 15 kg |
2 x 5 ml |
3 Jahre - 5 Jahre |
15 – 20 kg |
2 x 7,5 ml |
> 5 Jahre |
> 20 kg |
2 x 10 ml |
zu 2. Bei schweren Infektionen, Otitis media:
Tagesdosis 30 mg/kg KG (= 1,2 ml Suspension/kg KG)
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim
Alter* |
entsprechend einem Gewicht von |
Anzahl ml |
3 Monate - ½ Jahr |
4 - 6 kg |
2 x 2,5 ml |
½ - 1 Jahr |
6 - 10 kg |
2 x 5 ml |
1 Jahr - 3 Jahre |
10 – 15 kg |
2 x 7,5 ml |
3 Jahre - 5 Jahre |
15 – 20 kg |
2 x 10 ml |
> 5 Jahre |
> 20 kg |
2 x 10 ml |
* Für Kinder von 3 Monaten bis 2 Jahren sollte eine Tagesdosis von 250 mg Cefuroxim nicht überschritten werden.
Für Kinder von 2 bis 12 Jahren sollte eine Tagesdosis von 500 mg nicht überschritten werden.
**Kinder ab 5 Jahre
2 x 150,36 mg bis 2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg bis 2 x 250 mg Cefuroxim), d.h. 2-mal täglich 5 ml bzw. 2-mal täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml.
Bei Otitis media sollte die höhere Dosis (2-mal täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml) gegeben werden.
Erwachsene und Kinder über 12 Jahren
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim
Anwendungsgebiet |
Dosis und Dosierungsintervall |
Infektion der oberen Atemwege: einschließlich Hals- Nasen- und Ohrenbereich (Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis) |
2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen 2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bzw. 2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml |
Infektion der unteren Atemwege: akute Exazerbation einer chronischen
Bronchitis, Pneumonie |
2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes und der Art der Infektion entsprechen 2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bzw. 2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen 2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml |
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes |
2 x 300,72 mg bis 2 x 601,44 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg bis 2 x 500 mg Cefuroxim) entsprechen 2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bzw. 2 x täglich 20 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml |
Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege |
2 x 300,72 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 250 mg Cefuroxim) entsprechen 2 x täglich 10 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml |
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen der Frau |
2 x 150,36 mg Cefuroximaxetil (= 2 x 125 mg Cefuroxim) entsprechen 2 x täglich 5 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml |
Unkomplizierte Gonorrhoe |
Stoßtherapie mit 1202,88 mg Cefuroximaxetil (= 1000 mg Cefuroxim) entspricht einer einmaligen Einnahme von 40 ml Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml |
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten
Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von bis zu 30 ml/Minute) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion von < 30 ml/Minute kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervall erforderlich sein.
Art und Dauer der Anwendung
Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml soll im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.
Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen (vorzugsweise Wasser), da die Resorption dann am besten ist.
Die Behandlungsdauer (normalerweise 7 bis 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.
Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).
Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 1202,88 mg Cefuroximaxetil (= 1 g Cefuroxim) oral verabreicht.
Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Es sollte dann eine parenterale Anwendung in Erwägung gezogen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen Cefuroximaxetil und andere Cephalosporine nicht angewendet werden. Eine Parallelallergie mit anderen β-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline u. a.) kann bestehen.
Bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml nicht angewendet werden.
Anwendung bei Kindern
Für Kinder unter 3 Monaten liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen vor. Bei Kindern dieser Altersgruppe sollte Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml daher nicht angewendet werden.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml sollte mit besonderer Vorsicht bei Personen angewendet werden, die zuvor eine anaphylaktische Reaktion auf Beta-Laktam-Antibiotika entwickelt haben.
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken.
Hier ist eine Beendigung der Therapie mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.
Bei Auftreten von schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. Anaphylaxis (siehe auch Abschnitt 4.8. "Nebenwirkungen") muss die Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Bei Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen (s. Abschnitt 4.9 "Überdosierung") sind die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen angezeigt (z. B. Atemwege freihalten sowie Gabe von Antikonvulsiva).
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.
Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
Aufgrund des Gehaltes an Natriumbenzoat in Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten. Bei Neugeborenen besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Gelbsucht.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml nicht einnehmen.
5 ml der gebrauchsfertigen Suspension von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml enthalten 2 g Sucrose (Zucker) entsprechend ca. 0,17 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Cefuroximaxetil/potentiell nephrotoxische Arzneimittel und Schleifendiuretika
Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig starkwirkende Saluretika (z. B. Furosemid und Etacrynsäure) oder potentiell nephrotoxische Präparate (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombination nicht ausgeschlossen werden kann.
Cefuroximaxetil/Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt über eine Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren, länger anhaltenden Konzentrationen von Cefuroxim im Serum.
Cefuroximaxetil/Kontrazeptiva
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Einfluß auf labordiagnostische Untersuchungen
Unter der Behandlung mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml kann der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.
Bei Glukosebestimmungen in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen kommen; dies läßt sich durch die Anwendung enzymatischer Methoden vermeiden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf schädigende Wirkungen von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf reproduktionstoxische Wirkungen schließen (siehe 5.3). Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.
Stillzeit
Cefuroxim geht in die Muttermilch über, Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml darf daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Irritation der Darmflora und Sproßpilzbesiedlung kommen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml keinen Einfluß auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) wie z.B. anaphylaktischer Schock und Schwindel beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥10 %)
Häufig (≥ 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %)
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)
Wirkungen auf das zentrale Nervensystem
-
Kopfschmerzen und Schwindel
-
Sehr selten treten ZNS-Störungen wie Unruhe, Nervosität, Verwirrtheit oder Halluzinationen vor allem bei älteren Patienten oder bei Patienten mit hohem Fieber oder schweren Infekten auf.
Allergische Reaktionen
-
Allergische Hautreaktionen (z. B. urtikarielles und maculopapulöses Exanthem), Juckreiz, Arzneimittelfieber und Serumkrankheit.
-
Wie auch bei anderen Cephalosporinen sind sehr selten von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermaler Nekrolyse berichtet worden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) sind möglich.
Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert daher sofortige Gegenmaßnahmen (siehe auch Punkt 4.4).
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Haut und Schleimhaut
Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen)
Gastrointestinale Nebenwirkungen
-
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Nebenwirkungen treten bei der Einnahme höherer Tagesdosen häufiger auf.
-
Sehr selten kann sich unter Therapie mit Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml eine pseudomembranöse Enterokolitis entwickeln (s. Punkt 4.4)
Wirkungen auf das Leber-Gallesystem
-
Vorübergehender Anstieg von Transaminasen (SGOT, SGPT) und LDH.
-
Sehr selten wurde über Ikterus berichtet.
Wirkungen auf Blut und Blutbildung
Auswirkungen auf das Blutbild können sich zeigen in Form einer Eosinophilie, Leukopenie und Neutropenie sowie einer Thrombozytopenie und selten einer immunhämolytischen Anämie.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen von Cephalosporinen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind.
Therapie bei Überdosierung
Bei Überdosierung sind - neben dem Absetzen des Arzneimittels - gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.
Cefuroximaxetil ist hämodialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Cefuroximaxetil, ein Acetoxyethylester-Prodrug von Cefuroxim, ist ein orales, Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.
ATC-Code
J 01 DA 06
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefuroxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefuroxim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefuroxim kann durch bestimmte Betalaktamasen hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs), die z. B. bei Stämmen von Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen, oder durch konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die z. B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Bei Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase und In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim besteht die Gefahr, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver (dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.
-
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefuroxim. Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin(Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefuroxim verantwortlich.
-
Unzureichende Penetration von Cefuroxim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
-
Durch Effluxpumpen kann Cefuroxim aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder weitgehende Kreuzresistenz von Cefuroxim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.
Grenzwerte
Die Testung von Cefuroxim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
> 8 mg/l |
Staphylococcus spp. |
–* |
–* |
Streptococcus spp.
|
0,5 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
0,5 mg/l |
> 1 mg/l |
Haemophilus influenzae |
1 mg/l |
> 2 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
1 mg/l |
> 2 mg/l |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte** |
4 mg/l |
> 8 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Cephalosporine bewertet.
** Basiert hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefuroximaxetil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefuroxim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 19.12.2006):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)° |
Staphylococcus saprophyticus |
Streptococcus agalactiae |
Streptococcus pneumoniae |
Streptococcus pyogenes |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Borrelia burgdorferi° |
Haemophilus influenzae |
Moraxella catarrhalis |
Neisseria gonorrhoeae° |
Proteus mirabilis |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli$ |
Klebsiella oxytoca$ |
Klebsiella pneumoniae$ |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus spp. |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) |
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Citrobacter freundii |
Enterobacter cloacae |
Morganella morganii |
Pseudomonas aeruginosa |
Serratia marcescens |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe wird Cefuroximaxetil innerhalb von 3 - 4 Minuten nach der Resorption aus dem Verdauungstrakt durch Esterasen in den Mukosazellen und im Pfortaderkreislauf hydrolysiert. Die Wirksubstanz Cefuroxim gelangt dann in den systemischen Kreislauf.
Nach Einmalgabe von Cefuroximaxetil wird eine Linearität der Pharmakokinetik in einem Dosisbereich von 125 - 1000 mg beschrieben.
Die Resorption und somit die Bioverfügbarkeit sind erhöht, wenn die Einnahme nach einer Mahlzeit erfolgt.
Absorption
Maximale Serumspiegel treten ca. 2 - 3 Stunden nach Einnahme einer Dosis nach einer Mahlzeit auf und betragen 2 - 3 mg/l für eine 125 mg Dosis, 4 - 6 mg/l für eine 250 mg Dosis, 5 - 8 mg/l für eine 500 mg Dosis und 9 - 14 mg/l für eine 1 g Dosis.
Verteilung
Je nach Untersuchungsmethode liegt die Plasmaproteinbindung bei 33 - 50 %. Cefuroxim weist ein relativ kleines Verteilungsvolumen von 0,25 - 0,3 l/kg auf. Die Verteilung von Cefuroxim ist in den einzelnen Körpergeweben und - flüssigkeiten unterschiedlich stark; eine gute Wirkstoffpenetration (35 - 90 %) findet sich im Tonsillen- und Nebenhöhlengewebe und in der Bronchialmukosa. Die durchschnittlichen Gewebskonzentrationen von Cefuroxim liegen im Bereich von 1,4 - 3,8 mg/l.
Metabolismus
Nach Spaltung des Esters wird der Axetilrest zu Acetaldehyd und Essigsäure metabolisiert. Cefuroxim selbst wird nicht metabolisiert.
Ausscheidung
Cefuroxim wird ausschließlich in Form der unveränderten Substanz renal ausgeschieden. Bei gesunden Probanden lag die Wiederfindungsrate von Cefuroxim im Urin innerhalb von 24 Stunden nach einmaliger oraler Cefuroximaxetilgabe von 250 mg im Bereich von 42,8 - 57 %.
Die Serumhalbwertzeit betrug nach Gabe von Cefuroximaxetil-Einmaldosen (250-1000 mg) 1,1 - 1,5 Stunden.
Spezielle Pharmakokinetik
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance <10 ml/min) ist die Halbwertzeit von Cefuroxim verlängert.
Durch gleichzeitige Probenecidgabe wird die Fläche unter der mittleren Serumkonzentrations-Zeitkurve um ca. 50 % erhöht.
Die Cefuroximserumspiegel werden durch Dialyse herabgesetzt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Mutagenität
Cefuroximaxetil zeigte in einer Testbatterie aus in-vitro und in-vivo-Untersuchungen keine relevanten mutagenen Wirkungen.
Kanzerogenität
Bei Cephalosporinen gibt es keine Anhaltspunkte für ein kanzerogenes Potential dieser Arzneistoffe. Deshalb und ebenso wegen der begrenzten Dauer der Therapie wurden keine speziellen Langzeituntersuchungen durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Cefuroximaxetil zeigte im Tierversuch keine Hinweise auf reproduktionstoxische Wirkungen. Cefuroxim ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:
Ammoniumglycyrrhizinat, Aspartam, Guargalactomannan, Natriumbenzoat, Natriumdodecysulfat, Sucrose, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Erd-beer-, Himbeer- und Karamellaroma (Maltodextrin, Mannitol, Sorbitol, Aromastoffe u.a. Vanillin).
6.2 Inkompatibilitäten
nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit von Cefuroxim Sandoz 125 mg / 5 ml beträgt 3 Jahre.
Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Suspension: Die gebrauchsfertige Suspension ist im Kühlschrank aufzubewahren und dann 14 Tage verwendbar.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen:
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.
Gebrauchsfertige Suspension: Bei 2 °C – 8 °C lagern (im Kühlschrank). Das Behältnis fest verschlossen halten.
Zu Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Primärpackmittel bestehen aus
-
Braunglasflasche 100 ml mit Ringmarke
-
Schraubverschluss mit Dichtungsmembran
-
Dosierspritze (10 ml) mit Adapter
32,9 g Pulver zur Herstellung von 70 ml Suspension zum Einnehmen
47,0 g Pulver zur Herstellung von 100 ml (N1) Suspension zum Einnehmen
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Zunächst Flasche schütteln, um das Pulver aufzulockern. Verschluß öffnen. Flasche mit frischem Leitungswasser bis deutlich unterhalb des Markierungsrandes (etwa mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge) füllen und verschließen. Flasche schütteln und darauf achten, dass der Inhalt vollständig gelöst ist und keine Pulverreste zurückbleiben. Flasche öffnen und mit frischem Leitungswasser bis zum Markierungsrand auffüllen und wieder verschließen. Erneut solange kräftig schütteln bis das Pulver restlos gelöst und eine gleichmäßige Trübung erkennbar ist. Die Suspension ist jetzt gebrauchsfertig.
Vor jeder Entnahme ist der Inhalt kräftig aufzuschütteln, bis eine gleichmäßig trübe Lösung entsteht.
Hinweis für den Apotheker:
70 ml der gebrauchsfertigen Suspension erhält man durch Zugabe von 46,9 ml Wasser zu 32,9 g Pulver.
100 ml der gebrauchsfertigen Suspension erhält man durch Zugabe von 67,0 ml Wasser zu 47,0 g Pulver.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
8. Zulassungsnummer
49014.00.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
26.07.2000
10. Stand der Information
September 2007
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig.
1b47a7d62f7f55ccbdeb9b65ff6d1ef1.rtf 20/20 September 2007