Celiprolol-Hcl Aaa 200 Mg Filmtabletten
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Anlage
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Celiprololhydrochlorid
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Filmtablette enthält 200 mg Celiprololhydrochlorid.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weiße Filmtablette mit Bruchkerbe.
Die Filmtablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Bluthochdruck
(Hypertonie);
Koronare Herzkrankheit (Angina
pectoris).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche:
1 Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtablette.
Falls erforderlich kann die Dosis auf 1 ½ - 2 Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten pro Tag gesteigert werden. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung ist die Dosierung individuell zu vermindern.
Art der Anwendung
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten werden morgens nüchtern mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten sind zur Langzeittherapie geeignet. Die Anwendungsdauer wird vom Arzt festgelegt und richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Die Behandlung darf nicht eigenmächtig abgebrochen werden, da es sonst zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes kommen kann. Die Behandlung soll nicht abrupt, sondern grundsätzlich langsam ausschleichend beendet werden.
Für Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten gibt es keine Indikation für die Anwendung bei Säuglingen und Kleinstkindern.
4.3 Gegenanzeigen
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere β-Rezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
- atrioventrikulärer Block II. und III. Grades,
- Syndrom des kranken
Sinusknotens,
- sinuatrialer Block,
- langsame Herzschlagfolge
(Bradykardie) mit einem Ruhepuls vor Behandlung von
weniger als 50 Schlägen pro Minute,
- nicht ausreichend behandelte Herzmuskelschwäche,
- akutes Kreislaufversagen (Schock),
- Hypotonie,
- metabolische Acidose,
- Spätstadien peripherer
arterieller Durchblutungsstörungen (Stadium III und IV
nach
Fontaine),
- schwerer
Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 30
ml/min),
- schwerer Leberfunktionsstörung,
- gleichzeiger Gabe von MAO-Hemmstoffen
(ausgenommen MAO-B-Hemmstoffe),
- bronchialer Hyperreagibilität (z.B. bei Asthma
bronchiale).
Die intravenöse Applikation von
Kalziumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder anderen
Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten
behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme:
Intensivmedizin).
Säuglinge und Kleinstkinder sind von der
Behandlung auszuschließen, da entsprechende Untersuchungen bisher
nicht vorliegen.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollen Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten nur bei zwingender Indikation verabreicht werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige
ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
- AV-Block I.Grades,
- Diabetes mellitus mit stark schwankenden
Blutzuckerwerten,
- Hypoglykämieneigung z.B. bei längerem Fasten
und schwerer körperlicher Belastung,
- Phäochromozytom, Celiprolol-HCL
AAA®200 mg Filmtabletten
erst nach vorheriger Alphablockade verabreichen- eingeschränkter
Leber- und Nierenfunktion (siehe Abschnit 4.8)
- Prinzmetal-Angina.
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen-
oder Familienanamnese sollte die Verordnung von
Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger
Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit
gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen
erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten
mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte
und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht:
überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollen Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten nur bei zwingender Indikation verabreicht werden.
Da unter der Therapie mit anderen Betarezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, sollten die Leberwerte regelmäßig überprüft werden.
Die Anwendung von Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende
Wechselwirkungen dieses Arzneimittels müssen beachtet
werden:
Bei gleichzeitiger Anwendung von
- Insulin oder oralen
blutzuckersenkenden Mitteln kann deren Wirkung verstärkt
oder
verlängert werden. Warnzeichen des erniedrigten
Blutzuckers (Hypoglykämie),
insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie)
und Zittern der Finger (Tremor), sind
verschleiert oder abgemildert. Regelmäßige
Blutzuckerkontrollen sind daher zu
empfehlen.
- anderen
blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Harn treibenden Arzneimitteln
(Diuretika),
Phenothiazinen, Vasodilatoren, trizyklischen
Antidepressiva, Nitroglycerin, Barbituraten
sowie Alkoholgenuss kann es zu verstärktem
Blutdruckabfall kommen.
- von Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin, MAO-Hemmern
(Ausnahme MAO-B-
Hemmer), Guanfacin oder herzwirksamen Glykosiden
kann die Herzfrequenz
stärker absinken oder die atrioventrikuläre
Überleitungszeit im Herzen verlängert
sein. Deshalb sollten diese Arzneimittel nicht
gleichzeitig mit Celiprolol-
HCL AAA®200 mg Filmtablettenverabreicht
werden.
Beim Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck
überschießend ansteigen.
Deshalb darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn
einige Tage zuvor die
Verabreichung von Celiprolol-HCL
AAA®200 mg Filmtabletten
beendet
wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise
abgesetzt werden. Die Behandlung mit
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten erst mehrere Tage nach dem
Absetzen von Clonidin beginnen.
- Calciumantagonisten
vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Anti-
arrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin,
Amiodaron) ist eine sorgfältige Überwa-
chung des Patienten angezeigt, da es zu
Hypotension, Bradykardie oder anderen
Herzrhythmusstörungen und/oder Herzinsuffizienz
kommen kann.
Deshalb sollte während der Behandlung mit Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten die intravenöse Verabreichung von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ und Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) unterbleiben.
- Kalziumantagonisten
vom Nifedipin-Typ kann die Blutdrucksenkung verstärkt
werden.
Gelegentlich kommt es zu einer
Herzmuskelschwäche
- Indometacin kann die
blutdrucksenkende Wirkung von Celiprolol-HCL AAA®200 mg
Filmtabletten abgeschwächt sein.
- Adrenalin, Noradrenalin oder anderen sympathomimetisch
wirksamen Substanzen
(z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und
Augentropfen) ist ein
Blutdruckanstieg möglich.
- peripheren
Muskelrelaxanzien (z.B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann
die
neuromuskuläre Blockade durch die
Betarezeptorenhemmung durch
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten verstärkt werden.
- Betäubungsmitteln
(Narkotika) wird die blutdrucksenkende Wirkung von
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten verstärkt. Vor
Anwendung von
Narkotika ist der Narkosearzt über die Behandlung
mit Celiprolol-HCL AAA®200 mg
Filmtablettenzu
informieren; es sollte ein Anästhetikum mit möglichst geringer
negativ
inotroper Wirkung
verwendet werden.
- Cimetidin wird die
Wirkung von Celiprolol-HCL
AAA®200 mg
Filmtabletten verstärkt.
- Itraconazol kann es zu einer Erhöhung der Plasmakonzentration
von Celiprolol
kommen.
- Rifampicin kann
es zu einer Verminderung der Plasmakonzentration von Celiprolol
kommen.
Die gleichzeitige Einnahme von Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten und Säften aus Zitrusfrüchten wie Grapefruitsaft oder Orangensaft ist zu vermeiden, da es hier zu einer stark verminderten Resorption von Celiprolol aus dem Darmtrakt kommt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten sollten während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach strengster Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.
Für eine Anwendung von Celiprolol in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Bei einer Behandlung in der Nähe des Geburtstermines besteht die Möglichkeit des Auftretens von Bradycardie, Hypotonie, Hypoglykämie und neonataler Asphyxie beim Neugeborenen. Die Therapie mit Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtablettensoll daher 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48-72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.
Celiprolol passiert beim Menschen die Plazenta. Einige Betablocker können intrauterine Wachstumsretardierungen verursachen. Daher sollten Celiprolol-HCL AAA®200 mgFilmtabletten während der Schwangerschaft nur nach strengster Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Zum Übergang von Celiprolol in die Muttermilch liegen keine Untersuchungen vor. Da andere Betablocker in die Milch ausgeschieden werden, ist auch bei Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten mit einem Übergang zu rechnen und der gestillte Säugling auf Anzeichen einer Betablockade zu überwachen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zumBedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhungund Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000), einschließlich Einzelfälle
Nervensystem
Häufig
Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Kältegefühl und Kribbeln in den Gliedmaßen, Halluzinationen, Psychosen, Verwirrtheit, Schweißausbruch, Alpträume, depressive Verstimmungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung
Gelegentlich
Myasthenia gravis ähnliches Krankheitsbild mit Muskelschwäche. Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe)
Sehr selten
Verstärkung einer bestehenden Myasthenia gravis
Magen-Darm-Trakt
Häufig
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung
Gelegentlich
Mundtrockenheit
Herz-Kreislauf
Häufig
Verstärkter Blutdruckabfall, Bradykardie, Synkopen, Palpitationen, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz
Sehr selten
Bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen. Auch eine Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Gelegentlich
AV-Überleitungsstörungen, Nachlassen der Herzleistung (Herzinsuffizienz), Raynaud-Phänomene, Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (bei bestehender Claudicatio intermittens, bei Patienten mit Raynaud-Syndrom)
Haut, allergische Reaktionen
Häufig
Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme) und Haarausfall
Sehr selten
Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Bewegungsapparat
Sehr selten
Wurde bei Langzeittherapie Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.
Atemwege
In seltenen Fällen sind Atembeschwerden bei Asthmatikern nicht auszuschließen. In Einzelfällen wurde über Bronchospasmen oder asthmatische Dyspnoe berichtet.
Augen
Gelegentlich
Verminderter Tränenfluß (besonders zu beachten bei Kontaktlinsen-Trägern)
Sehr selten
Beeinträchtigtes Sehvermögen
Ohr
Sehr selten
Hörstörungen, Tinnitus
Fortpflanzungsorgane
Sehr selten
Libido- und Potenzstörungen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde über eine Verschlechterung der Nierenfunktion berichtet. Deshalb sollte während der Therapie mit Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.
Stoffwechsel:
Sehr selten
Eine nicht offenkundige Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann in Erscheinung treten oder eine bereits bestehende sich verschlechtern, Zeichen des erniedrigten Blutzuckers (z. B. schnelle Herzschlagfolge) können verschleiert werden.
Bei Patienten mit Hyperthyreose können die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (Tachykardie und Tremor) maskiert sein.
Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.
Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich
Thrombozytopenie oder Purpura
Laborparameter
Es wurde
ein gehäuftes Auftreten antinukleärer Antikörper (ANA) beobachtet,
deren klinische Bedeutung jedoch unklar ist.
Sehr selten
Es kann zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT,
GPT) im Serum kommen.
4.9 Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall von Puls und/oder Blutdruck muß die Behandlung mit Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten abgebrochen werden.
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung oder Überempfindlichkeit kann zu bedrohlichem Abfall von Puls und/oder Blutdruck bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmus, Erbrechen, Bewußtseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Anzeichen einer Überdosierung oder Überempfindlichkeit muß die Behandlung mit Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten sofort abgebrochen werden. Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen die vitalen Parameter sorgfältig überwacht und ggf. korrigiert werden. Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann die Absorption von noch im Gastrointestinaltrakt vorhandener Substanz durch Magenspülung, Verabreichung von Aktivkohle und Gabe eines Abführmittels verhindert werden.
Maschinelle Beatmung kann erforderlich werden. Bradykardie oder ausgeprägte vagale Reaktionen sollten durch Verabreichung von Atropin behandelt werden. Hypotonie und Schock sollten mit Plasma/Plasmasubstituten und ggf. mit Katecholaminen behandelt werden.
Betarezeptorblockierende
Wirkungen können durch langsame intravenöse Verabreichung von
Isoprenalinhydrochlorid (Initialdosis ca. 5 μg/Min.) oder von Dobutamin (Initialdosis 2,5 μg/Min.)
antagonisiertwerden. Ist dies wirkungslos,
kann Isoprenalin in Kombination mit Dopamin verabreicht werden.
Wird die gewünschte Wirkung auch damit nicht erreicht, kommt eine
intravenöse Verabreichung von 8-10 mg Glukagon in Betracht. Falls
erforderlich kann dies innerhalb von einer Stunde wiederholt
werden. Im Bedarfsfall kann dann im Anschluß eine intravenöse
Infusion von Glukagon
1-3 mg/Std. erfolgen. Ferner kann die
Verabreichung von Kalziumionen oder der Einsatz eines
Herzschrittmachers in Erwägung gezogen werden. Eine Hämodialyse
oder Hämoperfusion kann erwogen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten, selektiv
ATC-Code: C07AB08
Celiprolol ist ein Betarezeptorenblocker mit hoher Affinität zu den 1-Rezeptoren des Herzens (,,kardioselektiv‘‘) und gleichzeitiger 2-stimulierender Wirkung. Celiprolol ist darüber hinaus hydrophil und wirkt relaxierend auf die glatte Muskulatur der Gefäße und der Bronchien. Membranstabilisierende (= chinidinartige) Eigenwirkungen sind selbst in hohen Dosen nicht gefunden worden.
Celiprolol besitzt einen günstigen Einfluß auf die Blutfette, so können z. B. bereits erhöhte Cholesterinwerte gesenkt werden. Eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion ist in der Regel nicht zu erwarten. Celiprolol-HCL AAA®200 mg Filmtabletten können daher auch Patienten mit Bronchialerkrankungen (außer Asthmatikern) verabreicht werden.
Aufgrund der Hydrophilie von Celiprolol sind zentrale Nebenwirkungen sehr unwahrscheinlich.
Durch die Senkung des peripheren Widerstandes kommt es zu einer Verminderung der das Herz belastenden Nachlast (Afterload). Eine Preloaderhöhung, wie sie bei anderen Betablockern beobachtet wird, tritt unter Celiprolol nicht auf.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Celiprolol wird p. o. rasch (max. ca. 3 Std.), jedoch nicht dosislinear resorbiert.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 5 – 7 Stunden. Bei schweren Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen ist mit einer verlängerten Eliminationshalbwertszeit zu rechnen. Nach oraler Gabe wird das absorbierte Celiprolol zu etwa gleichen Teilen renal und biliär ausgeschieden.
Die Gesamtausscheidung beträgt nach 72 Stunden ca. 95 % der applizierten Dosis.
Hinweise auf eine Kumulation bei wiederholter Gabe sind nicht gegeben.
Celiprolol wird praktisch nicht metabolisiert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Celiprolol erwies sich in
umfangreichen toxikologischen Untersuchungen als Beta-
blocker von sehr geringer Toxizität (z. B. Ratte
LD503826 mg
oral/kg).
Die 14 Tage nach Wirkstoffbehandlung getöteten Tiere zeigten makroskopisch keine Organveränderungen.
Die toxikologischen Langzeituntersuchungen (bis zu 12 Monaten) bei verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf ein toxikologisches Zielorgan.
Mutagenität und Kanzerogenität
Die Prüfung von Celiprolol-HCI auf mutagene Eigenschaften und eine Kanzerogenitätsstudie an der Ratte verliefen negativ.
Reproduktionstoxikologie
Bis zu einer Tagesdosis von 320 mg/kg sind bei Ratten und Kaninchen keine embryo- oder fetotoxischen Wirkungen beschrieben worden. Fehlbildungen sind nicht aufgetreten. Dosen bis zu 630 mg/kg/Tag hatten keinen Einfluß auf die Fertilität.
Auch in den höchsten applizierten Dosen zeigte Celiprolol keine teratogenen Eigenschaften. Es wurden weder mutagene noch teratogene oder hautsensibilisierende Eigenschaften von Celiprolol festgestellt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern: Mannitol (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Filmbeschichtung: Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 6000, Talkum
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Art des Behältnisse:
PVC-Blister mit Aluminium-Folie laminiert.
Packungsgrößen:
Packungen mit 30, 50 und 100 Filmtabletten..
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Liebknechtstr. 33
70565 Stuttgart
Tel: 0800/00 04 433
Fax: 0800/00 04 434
E-Mail: info@aaa-pharma.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
46576.00.00
9. DATUM DER LETZTEN VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
19.05.2009
10. STAND DER INFORMATION
September 2012
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Seite: 12 von 12