iMedikament.de

Cephalexin-Ratiopharm 250 Mg / 5 Ml Ts

Document: 07.11.2011   Fachinformation (deutsch) change


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation





1. Bezeichnung des Arzneimittels



Cephalexin-ratiopharm® 250 mg/5 ml TS

Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen





2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung



72 g Granulat (entspr. 120 ml Suspension) enthalten 6,3 g Cephalexin · 1H2O, entsprechend 6 g Cephalexin.

1 Messlöffel (entspr. 5 ml fertiger Suspension) enthält 263 mg Cephalexin · 1H2O, entsprechend 250 mg Cephalexin.



Sonstiger Bestandteil: Sucrose



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen



Feines weißes Pulver.

Nach Zubereitung: milchig trübe Suspension.





4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete



Leichte bis mittelschwere Infektionen, die durch Cephalexin-sensible Erreger verursacht werden und einer oralen Behandlung mit Cephalexin zugänglich sind:





4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:



Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

Tagesdosis von 1,5-3 g bis zu einer Tagesmaximaldosis von 4 g aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren stehen auch höher dosierte feste orale Darreichungsformen zur Verfügung.



Säuglinge ( 28 Tage) und Kinder bis zu 12 Jahren

Die Tagesdosis beträgt 25-50 mg/kg KG/Tag, verteilt auf 2-4 Einzelgaben in Abhängigkeit von der Schwere der Infektion.



Bei einem ungünstig gelegenen Entzündungsherd oder bei chronischem Verlauf der Infektion kann die Tagesdosis durch den Arzt auf 100 mg/kg KG erhöht werden.



Bei Otitis media sind gemäß klinischer Studien Tagesdosen von 75-100 mg/kg KG aufgeteilt auf 4 Einzelgaben erforderlich.



Neugeborene (bis 28 Tage)

Die Tagesdosis von 50 mg/kg KG sollte - auch bei Otitis media - nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 5.2). Bei Neugeborenen kann die Halbwertszeit aufgrund der noch nicht ausgereiften Nieren erhöht sein. Bei einer Gabe bis zu 50 mg/kg KG/Tag findet jedoch keine Akkumulation statt.



Folgendes Dosierungsschema kann als Richtschnur dienen (25/50/100 mg Cephalexin mg/kg KG/Tag)




Tagesdosen Cephalexin in mg pro/kg KG



Normaldosierung: 25-50 mg

höhere Dosierung bei Otitis media

25 mg

50 mg

100 mg

Alter

Gewicht

Dosierung von Cephalexin-ratiopharm® 250 mg/5 ml TS

3 Monate

5 kg

2 x ¼ Messlöffel

(entspr. 125 mg

Cephalexin pro Tag)

4 x ¼ Messlöffel

(entspr. 250 mg

Cephalexin pro Tag)

4 x ½ Messlöffel

(entspr. 500 mg

Cephalexin pro Tag)

6 Monate

7,6 kg

3 x ¼ Messlöffel

(entspr. 190 mg)

Cephalexin pro Tag)

3 x ½ Messlöffel

(entspr. 375 mg

Cephalexin pro Tag)

2 x 1 + 2 x ½ Messlöffel

(entspr. 750 mg

Cephalexin pro Tag)

1 Jahr

10 kg

2 x ½ Messlöffel

4 x ½ Messlöffel

4 x 1 Messlöffel



(entspr. 250 mg

(entspr. 500 mg

(entspr. 1000 mg



Cephalexin pro Tag)

Cephalexin pro Tag)

Cephalexin pro Tag)

3 Jahre

15 kg

3 x ½ Messlöffel (entspr. 375 mg

Cephalexin pro Tag)

3 x 1 Messlöffel (entspr. 750 mg

Cephalexin pro Tag)

4 x 1 ½ Messlöffel

(entspr. 1500 mg

Cephalexin pro Tag)

6 Jahre*

20 kg

2 x 1 Messlöffel

4 x 1 Messlöffel

4 x 2 Messlöffel



(entspr. 500 mg

(entspr. 1000 mg

(entspr. 2000 mg



Cephalexin pro Tag)

Cephalexin pro Tag)

Cephalexin pro Tag)

12 Jahre*

40 kg

2 x 2 Messlöffel

4 x 2 Messlöffel

4 x 4 Messlöffel



(entspr. 1000 mg

(entspr. 2000 mg

(entspr. 4000 mg



Cephalexin pro Tag)

Cephalexin pro Tag)

Cephalexin pro Tag)

Der bis zum Rand gefüllte Messlöffel enthält 5 ml Suspension (entsprechend 250 mg Cephalexin); der bis zur Markierung ½ gefüllte Messlöffel enthält 2,5 ml Suspension (entsprechend 125 mg Cephalexin); der bis zur Markierung ¼ gefüllte Messlöffel enthält 1,25 ml Suspension (entsprechend 62,5 mg Cephalexin).

* Für diese Altersgruppen stehen auch höher dosierte Darreichungsformen zur Verfügung.



Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion liegen keine Daten vor.



Art der Anwendung

Cephalexinkann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Magenempfindliche Patienten sollten Cephalexin nach dem Essen einnehmen.



Zur Dosierung beiliegenden Messlöffel verwenden.

Der Messlöffel trägt Markierungen für 5 ml (ganzer Messlöffel), 2,5 ml (halber Messlöffel) und 1,25 ml, entsprechend 250 mg, 125 mg und 62,5 mg Cephalexin.



Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Cephalexin soll in der Regel 7-10 Tage lang eingenommen werden bzw. noch 2-3 Tage nach Abklingen der Krankheitssymptome.



Bei Infektionen, hervorgerufen durch Beta-hämolysierende Streptokokken, ist aus Sicherheitsgründen eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).



4.3 Gegenanzeigen



Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Cephalexin, andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile.



Anamnestisch vorbekannte und nachgewiesene schwere Überempfindlichkeitsreaktionen und Sofortreaktionen auf Penicilline und andere Betalaktam-Antibiotika.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Bei Patienten mit Überempfindlichkeit geringerer Schweregrade auf Penicillin oder andere Betalaktam-Antibiotika ist Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS mit besonderer Vorsicht anzuwenden, da eine Parallelallergie bestehen kann.



Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft sonstiger Art (z. B. mit Heuschnupfen oder Asthma bronchiale) sollte Cephalexin ebenfalls mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da in diesen Fällen das Risiko für schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen erhöht ist.



Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade können nach der Einnahme von Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS auftreten.

Bei Auftreten schwerer akuter Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Anaphylaxie (siehe Abschnitt 4.8) muss die Behandlung mit Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS sofort abgebrochen werden und geeignete Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.



Die Anwendung von Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4.8). In diesem Fall kann die Wirksamkeit dieses und/oder anderer eingenommener Arzneimittel (wie z. B. oraler Kontrazeptiva) beeinträchtigt werden.



Bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 50 ml/min ist eine Verlängerung des Dosierungsintervalls zu empfehlen, da mit einer Kumulation von Cephalexin gerechnet werden muss.



Pseudomembranöse Enterokolitis

Treten während oder in den ersten Wochen nach Therapie mit Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken. Hier ist eine Beendigung der Therapie in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.



Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TSnicht einnehmen.


5 ml (= 1 Messlöffel) der zubereiteten Suspension enthalten 2,69 g Sucrose (Zucker) entsprechend ca. 0,22 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Cephalexin sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika/Antibiotika (z. B. Tetrazykline, Erythromycin, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da ein antagonistischer Effekt möglich ist.



Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt zu höheren und länger anhaltenden Cephalexin-Konzentrationen im Serum und in der Galle (siehe Abschnitt 5.2).



Labortests

Nicht-enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben. Daher ist der Harnzucker unter der Therapie mit Cephalexin enzymatisch zu bestimmen. Unter Therapie mit Cephalexin kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch-positiv ausfallen.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



Cephalexin erreicht den Embryo/Foetus durch die Plazenta. Ausreichende Erfahrungen mit einer Anwendung von Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS am Menschen während der Schwangerschaft liegen bislang nicht vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen (siehe Abschnitt 5.3). Als Vorsichtsmaßnahme sollte Cephalexin-ratiopharm®250 mg/5 ml TS daher bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen während der Schwangerschaft insbesondere in den ersten 3 Monaten nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.



Cephalexin wird in geringen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden. Cephalexin sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf die Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesiedelung und Sensibilisierung gegen Cephalosporinantibiotika) berücksichtigt werden müssen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Nebenwirkungen wie Schwindel oder Müdigkeit, die zu Risiken bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten führen können, wurden berichtet (siehe Abschnitt 4.8).



4.8 Nebenwirkungen



Daten zur Häufigkeit der Nebenwirkungen liegen nicht vor.



Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Langfristige oder wiederholte Anwendung von Cephalexin kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen (z. B. Moniliasis vaginalis) führen.



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Blutbildveränderungen (reversibel): Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Eosinophilie.



Erkrankungen des Immunsystems

Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom, anaphylaktischer Schock (siehe Abschnitt 4.4).

Allergische Reaktionen in Form von Hautausschlag mit Juckreiz, Schwellungen (Quincke-Ödem).



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Appetitlosigkeit



Psychiatrische Erkrankungen

Verwirrtheitszustand



Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Schwindel, Ermüdung.



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Pseudomembranöse Enterokolitis (siehe Abschnitt 4.4).

Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus. Diese Beschwerden sind meist leichter Natur und klingen häufig während, sonst nach dem Absetzen der Therapie ab.



Leber- und Gallenerkrankungen

Leichte, vorübergehende Erhöhung der SGOT und SGPT, vorübergehende Hepatitis und cholestatische Gelbsucht.



Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Interstitielle Nephritis



4.9 Überdosierung



Berichte zu Intoxikationen liegen nicht vor. Spezielle Maßnahmen bei Überdosierung sind neben dem Absetzen des Medikaments nicht erforderlich. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.



Symptome der Intoxikation

Folgende Symptome können abhängig vom Schweregrad der Überdosierung auftreten: Übelkeit, Brechreiz, Magen-Darm-Krämpfe, Durchfall und Hämaturie.



Therapie von Intoxikationen

Bei schwerwiegenden Vergiftungen empfiehlt sich die Überwachung vitaler Funktionen und essentieller Laborparameter. Ab einer 5-fachen Überdosierung ist eine Magenspülung (Magenentgiftung) notwendig. Die Substanzelimination kann zusätzlich durch die Instillation von Tierkohle beschleunigt werden.



Bei Kindern, die unbeabsichtigt mehr als 3,5 g Cephalexin/Tag eingenommen hatten, wurde über Hämaturie ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion berichtet. Durch Volumensubstitution konnte der Zustand stabilisiert werden.





5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe

Cephalexin ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.



ATC-Code

J01DB01



Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cephalexin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.



Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.



Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Cephalexin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:



- Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cephalexin besitzt eine weitgehende Stabilität gegenüber Penicillinasen Gram-positiver Bakterien, allerdings nur eine geringe Stabilität gegenüber plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, SHV), Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs) sowie chromosomal kodierten Betalaktamasen vom AmpC-Typ.

- Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cephalexin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin(Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cephalexin verantwortlich.

- Unzureichende Penetration von Cephalexin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

- Durch Effluxpumpen kann Cephalexin aktiv aus der Zelle transportiert werden.



Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cephalexin besteht teilweise mit anderen Cephalosporinen sowie Penicillinen.



Grenzwerte

Die Testung von Cephalexin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:



EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae 1)

16 mg/l

> 16 mg/l

Staphylococcus spp. 2)

- 2)

- 2)

Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G) 3)

- 3)

- 3)

1) Der Grenzwert gilt nur für Erreger von Patienten mit unkomplizierten Harnwegsinfektionen.

2) Für Staphylococcusspp. wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.

3) Für Streptococcusspp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.



Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cephalexin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cephalexin anzustreben.



Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2010):



Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus saprophyticus °

Streptococcus agalactiae °

Streptococcus pyogenes °

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus +

Staphylococcus hominis +

Streptococcus pneumoniae $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und –resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter cloacae

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Pseudomonas aeruginosa

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

Die angegebenen Kategorisierungen basieren zum Teil auf Daten zu Cefaclor.

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei < 10 %.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Resorption:

Cephalexin ist säurestabil und wird nach oraler Gabe relativ rasch und nahezu vollständig (über 90 %) resorbiert. Resorptionsgröße und Resorptionsgeschwindigkeit sind vom Füllungszustand des Magens weitgehend unabhängig. Nach Einnahme von 250 mg, 500 mg und 1 g wurden durchschnittliche Serumspitzenkonzentrationen von ca. 9, 18 und 32 mg/l nach 1 Std. erreicht.



Verteilung:

Die Plasmaproteinbindung beträgt 6-15 % und das Verteilungsvolumen 0,2 l/kg KG. Cephalexin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Diffusion in den Liquor cerebrospinalis ist auch bei entzündeten Meningen unzureichend.



Metabolismus und Elimination:

Die Elimination von Cephalexin erfolgt überwiegend renal in unveränderter Form durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion, weshalb im Harn außerordentlich hohe Cephalexin-Spiegel erreicht werden. Ungefähr 80 % der aktiven Substanz werden innerhalb von 6 Std. über den Urin ausgeschieden. Geringe Mengen werden auch über die Galle ausgeschieden. Die Serumeliminationshalbwertszeit beträgt bei Gesunden ca. 1 Std. Sie kann bei niereninsuffizienten Patienten verlängert sein. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Kumulation von Cephalexin ab einer Kreatinin-Clearance 50 ml/min zu erwarten.

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung von Cephalexin zu höheren und länger anhaltenden Cephalexin-Konzentrationen im Serum und in der Galle.



Cephalexin kann durch Hämodialyse und Peritonealdialyse aus dem Körper entfernt werden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Außerdem zeigte sich in Tierstudien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches Potential.



Für Cephalexin liegen weder Mutagenitätsstudien noch tierexperimentelle Studien zum tumorerzeugenden Potential vor. Ein mutagenes bzw. ein tumorerzeugendes Potential kann daher nicht beurteilt werden.





6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Ascorbinsäure, Hochdisperses Siliciumdioxid, Sorbinsäure, Kirsch-Aroma, Wasserfreie Citronensäure, Natriumcitrat · 2H2O, Sucrose.



6.2 Inkompatibilitäten



Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit



2 Jahre



Haltbarkeit nach Anbruch:

Die fertige Suspension ist im Kühlschrank (2-8 °C) bis zu 15 Tage haltbar.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung



Nicht über 25 °C lagern.

Lagerungsbedingungen der gebrauchsfertigen Suspension siehe Abschnitt 6.3.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



Packung mit 72 g Pulver zur Herstellung von 120 ml Suspension



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung



Zubereitung der Suspension

Die Flasche bis zur Markierung (weißer Strich) mit Leitungswasser auffüllen und kräftig schütteln, bis das gesamte Trockenpulver benetzt ist.

Nach Absetzen des Schaumes nochmals mit Leitungswasser bis zur Markierung auffüllen und kräftig schütteln. Es ergeben sich daraus 120 ml gebrauchsfertige Suspension.

Vor Gebrauch kräftig schütteln.





7. INHABER DER ZULASSUNG



ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm





8. Zulassungsnummer



9215.00.01





9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG



Datum der Erteilung der Zulassung: 19. April 1989

Datum der Verlängerung der Zulassung: 5. Mai 2010





10. Stand der Information



August 2011





11. Verkaufsabgrenzung



Verschreibungspflichtig

20