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Cephoral 400 Mg Filmtabletten



FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Cephoral 200 mg Filmtabletten

Cephoral 400 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: Cefixim


Cephoral 200 mg Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 223,8 mg Cefixim x 3 H2O entsprechend 200 mg Cefixim.


Cephoral 400 mg Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 447,6 mg Cefixim x 3 H2O entsprechend 400 mg Cefixim.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Cephoral 200 mg Filmtabletten:
weiße, bikonvexe, längliche Filmtabletten mit abgerundeten Ecken,

Prägung EM72 auf einer Seite.


Cephoral 400 mg Filmtabletten:
weiße, bikonvexe, längliche Filmtabletten mit abgerundeten Ecken,

Prägung EM400 auf einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlichen Schweregrades, die durch Cefixim-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden (siehe Abschnitt 5.1) und einer oralen Therapie zugänglich sind, wie:


- Infektionen der oberen und unteren Atemwege,

- Infektionen im HNO-Bereich (z. B. Otitis media, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Laryngitis,

- Gallenwegsinfektionen

- Unkomplizierte akute und rezidivierende Harnwegsinfektionen

- akute, unkomplizierte Gonorrhoe im Bereich der Cervix, Urethra und des Rectum bei Erwachsenen und bei Kindern mit einem Gewicht von 45 kg oder darüber.


Die allgemein anerkannten Empfehlungen für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cephoral zu berücksichtigen.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene und Jugendliche >12 Jahre erhalten täglich 400 mg Cefixim. Die empfohlene Tagesdosis kann entweder als Einzeldosis 1 x täglich oder in 2 Einzeldosen von je 200 mg im Abstand von
12 Stunden eingenommen werden.


Bei älteren Patienten ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung notwendig.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren. Bei niereninsuffizienten Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit einer Kreatinin-Clearance <20 ml/min/1,73 m2wird eine Dosisanpassung im Sinne einer einmaligen Anwendung von 200 mg/die empfohlen.


Art und Dauer der Anwendung


Art der Anwendung


Die Filmtabletten sollen mit reichlich Flüssigkeit entweder vor oder zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden.


Dauer der Anwendung


Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Verlauf der Infektion. Im Allgemeinen beträgt die Dauer einer antibiotischen Behandlung 5 - 10 Tage. Bei Streptokokkeninfektionen ist eine Mindesttherapie von 10 Tagen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen zu beachten.


- Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege bei Frauen reicht eine Behandlungsdauer von 1-3 Tagen aus.

- Bei der Behandlung der akuten, unkomplizierten Gonorrhoe bei Erwachsenen und bei Kindern mit einem Gewicht von 45 kg oder darüber ist in der Regel eine einmalige Gabe von 400 mg Cefixim ausreichend.


Der Behandlungserfolg der Therapie einer Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3-4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Cefixim, andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile. Vorbekannte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie gegen Penicilline oder andere Betalaktam-Antibiotika (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsicht vor der Anwendung von Cephoral ist bei Patienten mit jeglicher Überempfindlichkeit gegen Penicillin und andere Betalaktam-Antibiotika erforderlich, da eine Parallelallergie bestehen kann (zu Gegenanzeigen bei bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen siehe Abschnitt 4.3).


Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft sonstiger Art (z.B. mit Heuschnupfen oder Asthma bronchiale) sollte Cephoral ebenfalls mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da in diesen Fällen das Risiko für schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen erhöht ist.


Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade können nach Einnahme von Cephoral auftreten. Bei Auftreten schwerer, akuter Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Anaphylaxie (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen) muss die Behandlung mit Cephoral sofort abgebrochen werden und geeignete Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.


Bei Vorliegen schwerer Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < l0 ml/min/ 1,73 m2) ist
Cephoral mit besonderer Vorsicht anzuwenden.


Es kann sehr selten während oder nach der Therapie zu einer Antibiotika-assoziierten Dickdarmentzündung (z. B. pseudomembranöse Kolitis) kommen, die durch schwere und anhaltende Durchfälle gekennzeichnet ist und ärztlich behandelt werden muss. In einem solchen Fall ist Cefixim sofort abzusetzen und ein Erregernachweis sowie eine geeignete Therapie durchzuführen. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).


Bei einer Langzeittherapie mit Cefixim in hoher Dosis sind Nieren- und Leberfunktions- sowie Blutbildkontrollen angezeigt.


Grundsätzlich ist, wie bei jeder längerdauernden Antibiotikatherapie, auf das vermehrte Wachstum nichtempfindlicher Bakterien bzw. Pilze zu achten (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).


Bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika (z.B. Furosemid) oder potentiell nephrotoxische Substanzen (z.B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, kann eine Cefixim Behandlung zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum akuten Nierenversagen führen, insbesondere, wenn zusätzlich Begleiterkrankungen vorliegen, die mit einer Minderperfusion der Niere einhergehen (z.B. schwere Infektionskrankheiten, Sepsis). Eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion ist unter diesen Bedingungen erforderlich (siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).


In einigen Fällen konnte bei der gleichzeitigen Gabe von Cefixim mit dem Kalziumkanalblocker Nifedipin gezeigt werden, dass sich die Bioverfügbarkeit von Cefixim Filmtabletten um 70% erhöht (siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen), eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.


In Einzelfällen wurden bei Patienten, die gleichzeitig Cefixim und Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhielten, verlängerte Prothrombinzeiten mit und ohne Blutung berichtet, gegebenenfalls ist eine Kontrolle der Gerinnungsparameter angezeigt.


Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Cefixim abgesehen werden, da eine ausreichende Absorption nicht gewährleistet ist. (Hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum).


Wie bei anderen Cephalosporinen kann eine erhöhte Neigung zu Krampfanfällen nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.8).


Hinweis:

Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken sollten mit Cefixim nicht behandelt werden, da Staphylokokken resistent sind.


Bei Harnzuckerbestimmungen mit Reduktionsmethoden kann es zu falsch positiven Resultaten kommen, nicht jedoch bei Einsatz von enzymatischen Methoden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger Gabe von Cefixim und


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen für die Anwendung von Cefixim während der Schwangerschaft beim Menschen vor. Cefixim erreicht den Embryo/Fötus über die Plazenta. Tierexperimentelle Daten zeigen keinen Hinweis auf eine unerwünschte Wirkung auf die Reproduktion (siehe Abschnitt 5.3).

Als Vorsichtsmaßnahme sollte Cephoral während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingenommen werden, insbesondere im ersten Trimenon.


Stillzeit

Es konnte für Cefixim keine Ausscheidung in die Muttermilch gezeigt werden. Das Stillen ist möglich während der Einnahme von Cefixim. Bei Auftreten von Diarrhoe, Candidiasis oder Ausschlag beim gestillten Säugling, sollte das Stillen abgebrochen werden.


Fertilität

Reproduktionsstudien mit Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf eine verminderte Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nach bisherigen Erfahrungen hat der Wirkstoff im Allgemeinen keine Auswirkungen auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen) kann jedoch gegebenenfalls das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.


Nebenwirkungen


Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet:


Organklasse

Häufig

>1/100 bis

<1/10

Gelegentlich

>1/1.000 bis

<1/100

Selten

>1/10.000 bis

<1/1.000

Sehr selten

<1/10.000

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grund-lage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen



Langfristige und wiederholte Anwendung kann zu Superin-fektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen (siehe Abschnitt 4.4).



Erkrankungen der Blutes und des Lymph-systems



Eosinophilie

Leukopenie, Agranulozy-tose, Panzyto-penie oder Thrombo-zytopenie. Blutgerin-nungsstörun-gen, hämoly-tische Anämie


Erkrankungen des Immun-systems



Überempfindlich-keitsreaktionen unterschiedlicher Ausprägung wie Flush, Palpitationen, Dyspnoe Blutdruckabfall, Bronchiospas-mus, angioneuro-tisches Ödem

Anaphylakti-scher Schock (siehe Abschnitt 4.4). Serumkrank-heitsähnliche Reaktionen, wie Arthralgie, Arthritis, Gelenk-schwellung, Myalgie, Urticaria



Erkrankungen des Nerven-systems


Kopf-schmerzen

Schwindelgefühl

Vorüber-gehende Hyperaktivität

Krampf-anfälle

(siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Gastroin-testinaltrakts

Weiche Stühle, Durchfall

Bauchschmer-zen, Verdau-ungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen

Appetitlosigkeit, Blähungen

Antibiotika-assoziierte Dickdarment-zündung (z.B. pseudomem-branöse Kolitis) (siehe Abschnitt 4.4)


Leber- und Gallenerkran-kungen


Reversibler Anstieg von Leberenzymen (Transamina-sen, alkalische Phosphatase) im Serum


Hepatitis, cholestatische Gelbsucht


Erkrankungen der Haut und des Unter-hautzellge-webes


Hautausschlä-ge (Erytheme, Exantheme)

Juckreiz, Schleimhaut-entzündungen.

Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson Syndrome, toxische epidermale Nekrolyse


Erkrankungen der Nieren und Harnwege



Vorübergehender Anstieg der Harnstoffkonzen-tration

Anstieg der Serum-Kreatinin-konzentration, interstitielle Nephritis


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabrei-chungsort



Arzneimittel-fieber




Bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika (z.B. Furosemid) oder potentiell nephrotoxische Substanzen (z.B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, kann eine Cefixim Behandlung zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum akuten Nierenversagen führen, insbesondere, wenn zusätzlich Begleiterkrankungen vorliegen, die mit einer Minderperfusion der Niere einhergehen (z.B. schwere Infektionskrankheiten, Sepsis). Eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion ist unter diesen Bedingungen erforderlich. (siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).


4.9 Überdosierung


Symptome einer Intoxikation

Intoxikationen im strengen Sinne sind unbekannt.


Behandlung einer Intoxikation

Die Behandlung erfolgt durch symptomatische Maßnahmen.


Durch Hämodialyse oder Peritonaldialyse können keine relevanten Substanzmengen aus dem Körper eliminiert werden.


Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe


Cefixim ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.


ATC-Code: J01DD08


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cefixim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs), wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen


Eine Resistenz gegenüber Cefixim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:


- Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefixim kann durch bestimmte Betalaktamasen hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs), die z. B. bei Stämmen von Escherichia colioder Klebsiella pneumoniaevorkommen, oder durch konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die z. B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Bei Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase und In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Cefixim besteht die Gefahr, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver (dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.

- Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefixim: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation.

- Unzureichende Penetration von Cefixim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

- Durch Effluxpumpen kann Cefixim aktiv aus der Zelle transportiert werden.


Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefixim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.


Grenzwerte


Die Testung von Cefixim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing)


Grenzwerte


Erreger


Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

1 mg/l


> 1 mg/l

Haemophilus influenzae

0,12 mg/l


> 0,12 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,5 mg/l


> 1 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

0,12 mg/l


>0,12 mg/l


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefixim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefixim anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien

(Stand: Dezember 2011):



Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae

Proteus mirabilis%

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Streptococcus pneumoniae

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii$

Enterobacter cloacae$

Escherichia coli % &

Klebsiella oxytoca %

Klebsiella pneumoniae %

Morganella morganii$

Serratia marcescens$°

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Staphylococcus spp.

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und –resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Pseudomonas aeruginosa

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

%Extended Spectrum Beta-Laktamase (ESBL) bildende Stämme sind immer resistent.

&Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate <10%, sonst 10%.


5.2 Pharmakokinetik


Resorption


Cefixim wird dosisabhängig, aber nicht dosisproportional resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 40 - 50%. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst nicht signifikant die Resorptionsquote.


Die Spitzenkonzentrationen im Serum werden zwischen 3 und 4 h nach Einnahme erreicht. Sie lagen in klinischen Untersuchungen für die 200 mg–Tablette zwischen 2,33 und
2,95 µg/ml, für die 400 mg-Tablette zwischen 3,18 und 4,64 µg/ml.

Die zweimal tägliche Gabe von 200 mg führt zu vergleichbaren Serumspiegeln wie eine Einmalgabe von 400 mg. Die wiederholte tägliche Gabe von Cephoral führt zu keiner Kumulation.


Verteilung


Die Serumeiweißbindung von Cefixim liegt bei 65 %. Nach intravenöser Applikation von Cefixim wurde ein relatives Verteilungsvolumen von 20 l ermittelt.


Cefixim verteilt sich gut in das Gewebe. Insbesondere in Gallenflüssigkeit und Urin werden Konzentrationen erreicht, die deutlich über der MHK der relevanten Keime liegen. Auch in anderen Organen wie Tonsillen, Lunge, Bronchien, Innenohr und Nebenhöhlen werden wirksame Konzentrationen erreicht.


Metabolisierung


In klinischen Studien wurden keine zirkulierenden Metaboliten gefunden, die Hinweise auf die Metabolisierung von Cefixim geben.


Elimination


Die Eliminationshalbwertszeit von Cefixim, unabhängig von der verabreichten Dosis und der galenischen Formulierung, beträgt 2 - 4 Stunden. Die Substanz wird sowohl renal als auch biliär eliminiert, dabei werden 60 % der systemisch verfügbaren Substanz extrarenal (z.B. biliär) eliminert.

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid verändert die Elimination nicht signifikant, die beobachteten Veränderungen sprechen dafür, dass die Substanz renal überwiegend durch glomeruläre Filtration und nur in untergeordnetem Maße durch tubuläre Sekretion eliminiert wird.

Eine vollständige Bilanzierung ist aufgrund der vorliegenden Daten nicht möglich. Ca. 50-55 % der resorbierten Substanzmenge liegen innerhalb von 24 Stunden nach oraler Gabe von 200 bis 400 mg Cefixim unverändert im Urin vor.


Patienten mit Leberzirrhose zeigen eine kompensatorisch gesteigerte renale Eliminationsrate.


Nifedipin führt aufgrund der gesteigerten Aktivität eines Carrier-abhängigen Transportsystems im intestinalen Epithel zu einer signifikant erhöhten intestinalen Absorption von Cefixim (siehe Abschnitt 4.5).


Spezielle Altersgruppen


Die Halbwertszeit bei Kindern und Jugendlichen beträgt ca. 3,5 Stunden, bei älteren Patienten ca. 4 Stunden.


Die pharmakokinetischen Werte bei Kindern und älteren Patienten unterscheiden sich nur geringfügig von denen bei Erwachsenen. Eine Dosisanpassung ist daher nicht notwendig.


Aufgrund der sowohl renalen als auch biliären Elimination ist bei Erwachsenen und Jugendlichen erst mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <20 ml/min/1,73 m2) die Dosis zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Es liegen keine Daten aus Untersuchungen zur chronischen Toxizität vor, die vermuten lassen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten.


Ebenso erbrachten In-vivo- und In-vitro-Studien keinen Hinweis auf ein mutagenes Potenzial. Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt. Studien zur Reproduktion wurden bei Mäusen und Ratten mit Dosen durchgeführt, die bis zum 400-Fachen der Dosis beim Menschen betrugen; dabei wurden keine Hinweise auf eine beeinträchtigte Fertilität oder auf eine Schädigung des Fötus durch Cefixim festgestellt. Bei Kaninchen zeigte sich bei Dosen bis zum 4-Fachen der Humandosis kein Hinweis auf eine teratogene Wirkung; es gab allerdings eine hohe Inzidenz von Spontanabgängen und Tod der Muttertiere, was jedoch eine zu erwartende Folge der bekannten Empfindlichkeit von Kaninchen für Antibiotika-induzierte Veränderungen in der Mikroflora des Darms darstellt.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Kern:

mikrokristalline Cellulose

vorverkleisterte Maistärke

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Überzug:

Hypromellose

Titandioxid

dünnflüssiges Paraffin

Natriumdodecylsulfat


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Filmtabletten nicht über 25oC lagern bzw. aufbewahren.


Art und Inhalt des Behältnisses


Cephoral 200 mg Filmtabletten: Blisterpackungen (PVC/PVDC-Aluminiumblister) zu

Packung zu 10 Filmtabletten

Packung zu 20 Filmtabletten

Klinikpackung.


Cephoral 400 mg Filmtabletten: Blisterpackungen (PVC/PVDC-Aluminiumblister) zu

Packung zu 5 Filmtabletten

Packung zu 7 Filmtabletten

Packung zu 10 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Merck Serono GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


E-Mail: medizinpartner@merckserono.de


Service-Nummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom,

ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz):


Telefon: (0180) 222 76 00

Telefax: (06151) 6285 816


In Lizenz der Firma

Fujisawa Pharmaceutical Co., Ltd.

Osaka, Japan


8. ZULASSUNGSNUMMERN


Cephoral 200 mg Filmtabletten: 14915.00.00

Cephoral 400 mg Filmtabletten: 14915.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Cephoral 200 mg Filmtabletten: 31.10.1990/12.08.2010

Cephoral 400 mg Filmtabletten: 10.11.1997/12.08.2010


10. STAND DER INFORMATION


Mai 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig.


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