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Cerson Liquidum 0,02

Document: 21.01.2016   Fachinformation (deutsch) change

Cerson liquidum 0,02 Lösung zur Anwendung auf der Haut

Fachinformation

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Cerson® liquidum 0,02

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

100 g Lösung enthalten 0,02 g Flumetasonpivalat (Ph.Eur.) und 2 g Salicylsäure (Ph.Eur.).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Lösung zur Anwendung auf der Haut

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen der Kopfhaut, bei denen mittelstark wirksame, topisch anzuwendende Glucocor-ticoide angezeigt sind.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Cerson® liquidum 0,02 wird einmal täglich auf die erkrankten Hautareale aufgetropft (1 Tropfen benetzt ein Hautareal von ca. 2 cm Durchmesser), nach Verdunsten des Lösungsmittels noch 1-2-mal auf die gleiche Stelle auftropfen.

Eine längerfristige (länger als 3 Wochen) oder großflächige (mehr als 20 % der Körperoberfläche) Anwendung von Cerson® liquidum 0,02 sollte vermieden werden.

Art der Anwendung Anwendung auf der Haut

Die behandelten Hautareale sollten nicht mit einem Okklusivverband oder auf andere Art und Weise, die okklusiv wirkt, bedeckt werden, wenn es nicht vom Arzt verordnet wird. Eine Applikation unter Okklusion, die individuell festzulegen ist, sollte zeitlich begrenzt werden und nur auf kleinen Flächen erfolgen.

Häufig ist die so genannte TandemTherapie sinnvoll, d. h. pro Tag einmal die Anwendung von Cerson® liquidum 0,02 und nach 12 Stunden die Anwendung eines geeigneten wirkstofffreien Externums.

Ebenso kann eine Intervalltherapie geeignet sein, mit ca. wöchentlich wechselnder Anwendung von Cerson® liquidum 0,02 und einem wirkstofffreien Externum.

Kinder und Jugendliche Cerson® liquidum 0,02 darf bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

4.3    Gegenanzeigen

Cerson® liquidum 0,02 darf nicht angewendet werden:

-    bei Überempfindlichkeit gegen Flu-metasonpivalat, Salicylsäure, Sali-cylate oder einen der sonstigen Bestandteile,

-    bei bakteriellen, viralen (z. B. Herpes simplex, Gürtelrose, Windpocken) bzw. sekundärinfizierten Dermatosen, Dermatomykosen,

-    bei Impfreaktionen,

-    bei Hauttuberkulose,

-    bei Akne,

-    bei Rosacea,

-    bei rosaceaartiger Dermatitis,

-    bei Gewebsdefekten der Haut, akut nässenden und exsudations-gefährdeten Krankheitsstadien,

-    in der Schwangerschaft,

-    bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Cerson® liquidum 0,02 darf nicht mit den Augen und mit Schleimhäuten in Berührung kommen.

In Ausnahmefällen kann bei Niereninsuffizienz die Behandlung einer kleinen Hautstelle (weniger als 10 cm2) bis zu höchstens 3 Tagen erfolgen.

Cerson® liquidum 0,02 ist auf Grund seines Ethanolgehaltes (88    %)

feuergefährlich.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Penetration anderer lokal anzuwendender Mittel kann durch Salicylsäure verstärkt werden. Bei lang dauernder bzw. großflächiger Anwendung (besonders unter Okklusion) kann es durch aufgenommene Salicylsäure mit Methotrexat und Sulfonylharnstoffen zu Wechselwirkungen kommen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Fertilität vor.

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Cerson® liquidum 0,02    bei

Schwangeren vor.

Glucocorticoide zeigten in Tierversuchen nach dermaler    und

systemischer Gabe embryotoxische und teratogene Wirkungen (z. B.    Gaumenspalten,    Ske

lettanomalien sowie intrauterine Wachstumsstörungen und Embryoletalität). Auch bei menschlichen Feten wird ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei der systemischen Anwendung von Glucocorticoiden während    des

ersten Trimenons diskutiert. Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die Gabe von Glucocorticoiden in subteratogenen Dosen während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzögerung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glucocorticoidrezep-tordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beiträgt.

Die Anwendung von Cerson® liquidum 0,02 während der Schwangerschaft ist daher kontraindiziert.

Ist eine Anwendung von Glucocor-ticoiden in der Schwangerschaft zwingend notwendig, sind Substanzen wie Hydrocortison, Prednison oder Prednisolon anzuwenden, da diese Substanzen durch das Enzym 11-ß-HSD in der Plazenta zu inaktiven Formen me-tabolisiert werden und die Plazenta deshalb bei diesen Stoffen einen wirksameren Schutz darstellt als bei den meisten synthetischen Glucocorticoiden.

Stillzeit

Es liegen keine Daten zum Übertritt von Cerson® liquidum 0,02 in die Muttermilch vor. Andere Glucocor-ticoide gehen in die Muttermilch über. Bei einer großflächigen oder langfristigen Anwendung soll Cerson® liquidum 0,02 deshalb nicht während der Stillzeit angewendet werden. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien ist zu vermeiden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cerson® liquidum 0,02 hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen

Erkrankungen der Haut Nach dem Auftragen von Cerson® liquidum 0,02 kann es vorübergehend zu einem leichten Brennen, zu Juckreiz, Rötung, Reizungen oder Austrocknen der Haut kommen.

Lokale Nebenwirkungen wie z. B. Hautatrophien, Teleangiektasien, Striae, rosaceaartige Dermatitis, Steroidakne, Purpura, Hypertrichosis können unter großflächiger, lang dauernder Anwendung, besonders, wenn diese unter Okklusion oder auf Hautarealen mit erhöhter Permeabilität erfolgt, auftreten. Weitere lokale unerwünschte Wirkungen wie Pigmentveränderungen, Kontaktallergien und Sekundärinfektionen sind nach Anwendung von Glucocorticoiden beschrieben worden. Bei auftretenden Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber den Wirkstoffen oder den sonstigen Bestandteilen des Präparates ist Cerson® liquidum 0,02 nicht mehr anzuwenden.

Endokrine Erkrankungen Störungen im Hormonhaushalt (z. B. Minderung der Nebennierenrindenfunktion, M. Cushing) können durch systemische Resorption unter großflächiger, lang dauernder Anwendung (besonders unter Okklusion oder auf Hautarealen mit erhöhter Permeabilität) auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Intoxikationen durch Cerson® liquidum 0,02 sind nicht zu erwarten. Bei versehentlicher peroraler Aufnahme großer Mengen ist Magenspülung und Auslösen von Erbrechen sinnvoll.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Dermatikum/Fixe Kombination aus mittelstark wirksamem Cortico-steroid und Keratolytikum

ATC-Code: D07XB01, D05AX56

Cerson® liquidum 0,02 enthält als Wirkstoff Flumetasonpivalat, ein mittelstark wirksames Glucocorticoid, das speziell für die topische Anwendung eingesetzt wird. Flumeta-sonpivalat wirkt antiinflammatorisch, antipruriginös, vasokonstriktorisch, immunsuppressiv sowie antiproliferativ.

Voraussetzungen für die vielfältigen Wirkungen der Gluco-corticoide sind u. a. die Bindung an spezifische Rezeptoren im Zytoplasma sowie der Transport dieses Corticosteroid-Komplexes in den Zellkern.

Die in Cerson® liquidum 0,02 enthaltene Salicylsäure fördert die Permeation des Wirkstoffes.

Das Präparat bewirkt eine schnell einsetzende symptomatische Linderung der Beschwerden.

Cerson® liquidum 0,02 ist die geeignete Applikationsform zur Behandlung behaarter Körperstellen. Die Lösung ist farblos und trocknet rückstandslos auf der Haut ein.

5.2 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zum akuten toxischen Potential von Cerson® liquidum 0,02 lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren von Cerson® liquidum 0,02 für den Menschen erkennen. Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Gabe mit Cerson® liquidum 0,02 liegen nicht vor. Entsprechende Studien mit Vertretern aus dieser Stoffgruppe lassen auch für Flumetason die typischen Symptome einer Gluco-corticoidüberdosierung erwarten (z. B. erhöhte Serumglucose- und Cholesterinwerte, Abnahme der Lymphozyten im peripheren Blut, Knochenmarksdepression, atrophische Veränderungen in Milz, Thymus und Nebennieren sowie verminderte Körpergewichtszunahme). Vorliegende Untersuchungsbefunde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante, genotoxische Eigenschaften.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Mittelkettige Triglyceride, Ethanol 96 %

6.2    Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre im ungeöffneten Behältnis. Nach Anbruch 6 Monate haltbar.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Cerson® liquidum 0,02 ist auf Grund seines Ethanolgehaltes (88    %)

feuergefährlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Glasflasche

Originalpackungen zu 30 ml Originalpackungen zu 60 ml Originalpackungen zu 100 ml

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

CARINOPHARM GmbH Bahnhofstr. 18 31008 Elze

Telefon: 0180 2 1234-01 1

Telefax: 0180 2 1234-02 1

E-Mail: info@carinopharm.de

1

0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 € pro Minute

8.    ZULASSUNGSNUMMER

3000804.00.00

9.    DATUM DER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

11.03.2005

10.    STAND DER INFORMATION

November 2015

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig