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Cetirizin-Adgc

Document: 18.01.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation Cetirizin-ADGC®

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Cetirizin-ADGC®

10 mg Filmtabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält 10 mg Cetirizindi­hydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil: 1 Filmtablette enthält 100,2 mg Lactose-Monohydrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Filmtabletten

Weiße, runde und bikonvexe Filmtabletten mit einer Bruchkerbe.

Die Filmtablette kann an der Bruch­kerben in gleiche Dosen halbiert werden.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren:

zur Linderung von nasalen und okularen Symptomen bei saisonaler und perennialer allergischer Rhinitis.

zur Linderung von Symptomen bei chro-nischer idiopathischer Urtikaria.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Kinder von 6 bis 12 Jahren:

5 mg (eine halbe Tablette) zweimal täglich

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

10 mg (1 Tablette) einmal täglich.

Die Tabletten sollten unzerkaut mit einem Glas Flüssigkeit eingenommen werden.

Ältere Menschen:

Die Daten deuten nicht daraufhin, dass die Dosis bei älteren Menschen - soweit die Nie­renfunktion unauffällig ist - reduziert werden muss.

Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Niereninsuffizienz:

Daten, die das Wirksam­keits-/Sicherheits-Verhältniss belegen, liegen für Patienten mit Niereninsuffizienz nicht vor. Da Cetirizin hauptsächlich über die Niere ausgeschieden wird (siehe Abschnitt 5.2), muss in Fällen, in denen keine alternative Behandlung ange­wendet werden kann, das Dosisintervall individuell der Nierenfunktion entsprechend angepasst werden. Die Dosisanpassung sollte gemäß der folgenden Tabelle vorgenommen werden. Bei der Anwendung dieser Tabelle zur Dosisanpas­sung muss der Wert der Kreatinin-Clearance (CLcr) des Patienten in ml/min abgeschätzt werden. Die CLcr in ml/min kann aus der Serum-Kreatinin-Konzentration (mg/dl) nach folgender Formel bestimmt werden:

CLcr = 140-Alter(Jahre) x Gewicht (kg) (x 0,85 bei Frauen)

72 x Serum – Kreatinin (mg/dl)


Dosisanpassung bei Patienten mit einge-schränkter Nierenfunktion


Gruppe

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Dosis und Ein-nahmehäufigkeit

Normal

80

10 mg einmal täglich


Leicht

50-79

10 mg einmal täglich


Mäßig

30-49

5 mg einmal täglich


Schwer

< 30

5 mg einmal alle zwei Tage


Terminale Nieren-insuffizienz – dialysepflichtige Patienten

< 10

Kontraindiziert


Bei Kindern mit eingeschränkter Nieren­funktion muss die Dosis unter Berücksichtung der renalen Clearance, des Alters und des Körpergewichts individuell an den Patienten angepasst werden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion: Bei Patienten mit ausschließlich einge­schränkter Leberfunktion ist keine Dosis­anpassung erforderlich.

Patienten mit gleichzeitig eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion: Eine Dosisanpas­sung wird empfohlen (siehe zuvor bei Patien­ten mit mittelschwerer bis schwerer Nieren­insuffizienz).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der sonstigen Bestandteile, Hydroxyzin oder andere Piperazin-Derivate.

Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min.

Patienten mit der seltenen hereditären Galac­tose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Gluco­se-Galactose-Malabsorption sollten Cetirizin Filmtabletten nicht einnehmen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei therapeutischen Dosierungen wurden im Zusammenhang mit Alkohol (bei einem Alko­holblutspiegel von 0,5 g/l) keine klinisch signi­fikanten Wechselwirkungen festgestellt. Den­noch ist bei gleichzeitiger Einnahme mit Alkohol Vorsicht geboten.

Vorsicht ist bei Patienten mit Epilepsie und bei Patienten mit Krampfneigung angezeigt.

Die Anwendung der Filmtabletten ist bei Kindern unter 6 Jahren nicht empfohlen, da diese Formulierung keine geeignete Dosisan­passung ermöglicht.

Antihistaminika wirken hemmend auf Aller- gietests der Haut. Daher ist vor Durchfüh- rung eines Allergietests eine 3 tägige Aus- waschphase erforderlich.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wech­selwirkungen

Auf Grund der Pharmakokinetik, Pharmako­dynamik und des Verträglichkeitsprofils von Cetirizin sind keine Wechselwirkungen mit diesem Antihistaminikum zu erwarten. Tat­sächlich wurden weder pharmakodynamische noch signifikante pharmakokinetische Wech­selwirkungen in durchgeführten Interaktions­studien berichtet, insbesondere nicht mit Pseudo­ephedrin und Theophyllin (400 mg/Tag).

Das Ausmaß der Resorption von Cetirizin wird durch Nahrungsaufnahme nicht vermindert, obwohl die Resorptionsgeschwindigkeit herab­­gesetzt ist.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen nur sehr begrenzte klinische Daten zur Anwendung von Cetirizin bei Schwan­geren vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf die Schwangerschaft, embryo­nale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung schließen.

Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht gebo­ten.

Stillzeit

Cetirizin geht in die Muttermilch über. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Probennah- me bzw. vom Zeitpunkt nach der Verabrei- chung entspricht die Konzentration in der Muttermilch dem 0,25- bis 0,9-fachen der im Plasma gemessenen Konzentration. Daher ist bei der Anwendung von Cetirizin in der Stillzeit Vorsicht geboten.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs­tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Objektive Messungen der Fahrtüchtigkeit, Schlaf­latenz und Leistung am Fließband haben bei der empfohlenen Dosis von 10 mg Cetirizin keine klinisch relevanten Wirkungen gezeigt. Daher sollten Patienten, die Auto­fahren wollen, ohne sicheren Halt arbeiten oder Maschinen bedienen, die empfohlene Dosis nicht überschreiten und die individuelle Reaktion auf das Arzneimittel abwarten. Bei empfindlichen Patienten kann die gleichzeitige Einnahme mit Alkohol oder zen­tral dämpfenden Mitteln zu einer zusätzlichen Reduktion der Aufmerksamkeit und einer Leistungsbeeinträchtigung führen.

4.8 Nebenwirkungen

In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Cetirizin in der empfohlenen Dosis nur geringe Nebenwirkungen auf das zentrale Nerven­system hat, einschließlich Schläfrigkeit, Müdig­keit, Schwindel und Kopfschmerzen. In einigen Fällen wurde eine paradoxe Stimu­lierung des zentralen Nervensystems beob­achtet.

Obwohl Cetirizin ein selektiver peripherer H1-Rezeptorantagonist und relativ frei von anti­cholinergen Wirkungen ist, wurden Einzelfälle von Miktionsbeschwerden, Akkommodations­störungen der Augen und Mundtrockenheit gemeldet.

Es wurden Fälle von abnormer Leberfunktion mit erhöhten Leberenzymen sowie erhöhten Bilirubinwerten berichtet. In den meisten Fällen kam es nach Beendigung der Ceti­rizin­dihydrochlorid-Behandlung zu einem spon­­tanen Rückgang dieser Erscheinungen.

Klinische Studien

Sicherheitsdaten liegen für mehr als 3200 Pro­banden vor, bei denen Cetirizin angewen­det wurde und die an doppelblinden kontrol­lierten klinischen oder pharmakologischen Studien zum Vergleich von Cetirizin mit Pla­cebo oder anderen Antihistaminika in der empfohlenen Dosis (10 mg Cetirizin täglich) teilnahmen.

Bei Zusammenfassung dieser Daten wurden in den placebo-kontrollierten Studien die folgende Inzidenz von Nebenwirkungen für Cetirizin 10 mg mit einer Häufigkeit von 1,0 % oder mehr berichtet:


Nebenwirkung

(WHO-ART)

Cetirizin 10 mg

(n=3260)

Placebo


(n=3061)

Körper als Ganzes – allgemeine Störungen

Müdigkeit



1,63 %



0,95 %

Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems

Schwindel

Kopfschmerzen



1,10 %

7,42 %



0,98 %

8,07 %

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Abdominal-schmerzen

Mundtrocken-heit

Übelkeit



0,98 %


2,09 %


1,07 %



1,08 %


0,82 %


1,14 %

Psychische Erkrankungen

Schläfrigkeit


9,63 %


5,00 %

Erkrankungen der Atemwege

Pharyngitis


1,29 %


1,34 %

Obwohl statistisch mit größerer Häufigkeit als unter Placebo aufgetreten, war Schläfrigkeit in den meisten Fällen leicht bis mittelschwer ausgeprägt. Wie auch in anderen Studien haben objektive Untersuchungen nachge­wiesen, dass mit der empfohlenen Tagesdosis bei gesunden jungen Probanden die normalen Alltagstätigkeiten unbeeinträchtigt bleiben.

Unerwünschte Arzneimittelreaktionen mit Häufigkeiten von 1% oder mehr bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 12 Jahren in placebo-kontrollierten klinischen oder klinisch-pharmakologischen Studien waren:


Nebenwirkung

(WHO-ART)

Cetirizin

(n=1656)

Placebo

(n=1294)


Erkrankungen des Gastrointestinal-traktes

Diarrhöe



1,0 %



0,6 %

Psychiatrische Erkrankungen

Schläfrigkeit


1,8 %


1,4 %

Erkrankungen der Atemwege

Rhinitis


1,4 %


1,1 %

Körper als Ganzes – allgemeine Störungen

Müdigkeit



1,0 %



0,3 %

Erfahrungen seit der Markteinführung

Neben den Nebenwirkungen, die im Rahmen klinischer Studien gemeldet wurden und oben aufgeführt sind, wurde über folgende Einzel­fälle unerwünschter Arzneimittelreaktionen seit Markteinführung berichtet.

Die Nebenwirkungen, die seit Markteinfüh- rung berichtet wurden, sind nach Organ- klassen (MedDRA-System) und Häufigkeiten geordnet aufgeführt.

Die Häufigkeitsangaben werden wie folgt definiert:

Sehr häufig: (≥1/10);

häufig: (≥1/100 bis <1/10);

gelegentlich: (≥1/1000 bis <1/100);

selten: (≥1/10000 bis<1/1000);

sehr selten: (<1/10000);

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystems:

Sehr selten: Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems:

Selten: Überempfindlichkeit

Sehr selten: anaphylaktischer Schock

Psychiatrische Erkrankungen:

Gelegentlich: Agitiertheit

Selten: Aggression, Verwirrtheit, Depression,

Halluzinationen, Schlaflosigkeit

Sehr selten: Tics

Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich: Parästhesie

Selten: Konvulsionen, Bewegungsstörungen

Sehr selten: Dysgeusie, Synkope, Tremor,

Dystonie, Dyskinesie

Nicht bekannt: Amnesie, Gedächtnis­störungen

Augenerkrankungen:

Sehr selten: Akkommodationsstörungen,

verschwommenes Sehen, Okulogyration

Herzerkrankungen:

Selten: Tachykardie

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:

Gelegentlich: Diarrhöe

Leber- und Gallenerkrankungen:

Selten: auffällige Leberfunktion (erhöhte

Werte für Transaminasen, alkalische Phosphatase, γ-GT und Bilirubin)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich: Pruritus, Ausschlag

Selten: Urtikaria

Sehr selten: Quincke-Ödem, fixes Arznei­mittelexanthem

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Sehr selten: Dysurie, Enuresis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort:

Gelegentlich: Asthenie, Unwohlsein

Selten: Ödeme

Untersuchungen:

Selten: Gewichtszunahme

4.9 Überdosierung

Symptome

Die Symptome, die nach einer Cetirizin-Über­dosierung beobachtet wurden, stehen meist in Zusammenhang mit ZNS-Wirkungen oder Wirkungen, die auf einen anticholinergen Effekt deuten könnten. Nach Einnahme von mindestens dem Fünffachen der empfohlenen Tagesdosis wurden als Nebenwirkungen gemeldet: Verwirrtheit, Diarrhöe, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein, My­driasis, Pruritus, Ruhelosigkeit, Sedierung, Schläfrigkeit, Stupor, Tachykardie, Tremor und Harnretention.

Behandlung

Es gibt kein bekanntes spezifisches Antidot gegen Cetirizin. Bei einer Überdosierung wird eine symptomatische oder unterstützende Behandlung empfohlen. Kurze Zeit nach Auftreten einer Überdosierung kann auch eine Magenspülung erwogen werden. Cetirizin wird durch eine Dialyse nur unvollständig entfernt.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Piperazin-Derivate, Cetirizin

ATC-Code: R06A E07

Cetirizin, beim Menschen ein Metabolit von Hydroxyzin, ist ein wirksamer und selektiv peripherer H1-Rezeptorantagonist. In-vitro-Rezeptorbindungsstudien haben keine mess­bare Affinität zu anderen als den H1-Rezep­toren ergeben.

Zusätzlich zu seinen antihistaminischen Wirkungen wurden für Cetirizin antiallergische Aktivitäten beobachtet: Eine Dosis von 10 mg ein- oder zweimal täglich, hemmt die späte Rekrutierungphase von Eosinophilen in der Haut und Bindehaut von atopischen Personen nach Allergenexposition.

In Studien an gesunden Probanden wurde gezeigt, dass Cetirizin in Dosierungen von 5 und 10 mg die Quaddel- und Erythembildung stark hemmt, die durch sehr hohe in die Haut eingebrachte Konzentrationen von Histamin provoziert wurde. Ein Zusammenhang zur Wirksamkeit konnte jedoch nicht hergestellt werden.

In einer 35-tägigen Studie an Kindern im Alter von 5 bis 12 Jahren wurde keine Gewöhnung an die antihistaminische Wirkung (Unter­drückung der Quaddel- und Erythembildung) von Cetirizin festgestellt. Wenn eine Behand­lung mit Cetirizin nach wiederholter Gabe abgesetzt wird, erlangt die Haut die normale Reaktivität gegenüber Histamin innerhalb von 3 Tagen zurück.

In einer sechswöchigen, placebo-kontrollierten Studie an 186 Patienten mit allergischer Rhinitis und gleichzeitig leichtem bis mittel­schwerem Asthma führten 10 mg Cetirizin ein­mal täglich zu einer Verbesserung der Rhini­tissymptome ohne eine Veränderung der Lungenfunktion. Diese Studie unterstützt die Sicherheit der Anwendung von Cetirizin bei allergischen Patienten mit leichtem bis mittel­schwerem Asthma.

In einer placebo-kontrollierten Studie wurde Cetirizin in der hohen Tagesdosis von 60 mg über sieben Tage verabreicht und löste keine statistisch signifikante Verlängerung des QT-Intervalls aus.

In der empfohlenen Dosis bessert Cetirizin nachweislich die Lebensqualität von Patienten mit perennialer und saisonaler allergischer Rhinitis.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die maximalen Plasmakonzentrationen im Steady-State betragen etwa 300 ng/ml und werden innerhalb von 1,0 ± 0,5 Stunde erreicht. Bei Dosen von 10 mg täglich über 10 Tage wurde keine Anreicherung von Cetirizin beobachtet. Die Verteilung der pharmako­kine­tischen Parameter wie die maximale Plasma­konzentration (Cmax) und die Fläche unter der Kurve (AUC) ist bei menschlichen Proban­den unimodal.

Das Ausmaß der Resorption von Cetirizin wird durch Nahrung nicht verringert, obwohl die Resorptionsgeschwindigkeit niedriger ist. Die Bioverfügbarkeit von Cetirizin als Lösung, Kapseln oder Tabletten ist vergleichbar.

Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 0,50 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Cetirizin beträgt 93 ± 0,3%. Cetirizin verän­dert die Proteinbindung von Warfarin nicht.

Cetirizin unterliegt keinem ausgeprägten First-pass-Effekt. Etwa zwei Drittel der Dosis werden unverändert mit dem Harn ausge­schieden. Die terminale Halbwertszeit beträgt in etwa 10 Stunden. Cetirizin hat über den Bereich von 5 bis 60 mg eine lineare Kinetik.

Besondere Patientengruppen

Ältere Menschen:

Nach einer oralen Einzelgabe von 10 mg Cetirizin an 16 ältere Patienten stieg die Halb­wertszeit im Vergleich zu gesunden Proban­den um etwa 50% an und die Clearance nahm um 40% ab. Die Abnahme der Cetiri­zin-Clear­ance bei diesen älteren Probanden stand anscheinend in Zusammenhang mit ihrer reduzierten Nierenfunktion.

Kinder, Säuglinge und Kleinkinder:

Die Halbwertszeit von Cetirizin betrug bei Kindern von 6 - 12 Jahren etwa 6 Stunden und bei Kindern von 2 - 6 Jahren 5 Stunden. Bei Säuglingen und Kleinkindern zwischen 6 und 24 Monaten ist sie auf 3,1 Stunden reduziert.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Die Pharmakokinetik der Substanz war bei Patienten mit leichter Beeinträchtigung (Krea­tinin-Clearance größer als 40 ml/min) und gesunden Probanden vergleichbar. Bei Patienten mit mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion war im Vergleich zu gesunden Probanden die Halbwertszeit um das Drei­fache erhöht und die Clearance um 70% redu­ziert.

Bei Hämodialyse-Patienten (Kreatinin-Clea­rance unter 7 ml/min) wurde nach einer oralen Einzelgabe von 10 mg Cetirizin im Vergleich zu gesunden Probanden eine dreifache Erhö­hung der Halbwertszeit und eine 70%ige Reduzierung der Clearance beobachtet. Cetirizin war nur in geringem Ausmaß hämo­dialysierbar. Bei Patienten mit mittelschwer bis schwer eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe Ab­schnitt 4.2).

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion: Bei Patienten mit chronischen Leberkrank­heiten (hepatozellulärer, cholestatischer und biliärer Zirrhose) war nach einer Einzeldosis von 10 oder 20 mg Cetirizin im Vergleich zu gesunden Probanden die Halbwertszeit um 50% verlängert, zusammen mit einer 40%igen Reduzierung der Clearance. Eine Dosisan­passung ist bei eingeschränkter Leberfunktion nur bei gleichzeitiger Einschränkung der Nierenfunktion erforderlich.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Poten­tial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Hilfsstoffe

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellu­lose, hochdisperses Siliciumdioxid, Mais­stärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E171), Macrogol 4000, Natriumcitrat 2 H2O.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

6.4. Besondere Lagerungshinweise

Dieses Arzneimittel erfordert keine beson­deren Lagerbedingungen.


6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Blisterstreifen, versiegelt mit einer Alu­miniumfolie, in einer Faltschachtel.

Packung mit 20 Filmtabletten

Packung mit 50 Filmtabletten

Packung mit 100 Filmtabletten



7.1 Inhaber der Zulassung

KSK-Pharma Vertriebs AG

Finkenstr. 1

76327 Berghausen

Telefon: 0721 / 20 19 0 - 0

Telefax: 0721 / 20 19 0 - 11

7.2 Name und Anschrift des Herstellers

Artesan Pharma GmbH & Co KG

Wendlandstr. 1

29439 Lüchow

Tel: 05841 / 939 0

Fax: 05841 / 939 200

8. Zulassungsnummer

52953.00.00

9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

11.05.2004 / 31.10.2008

10. Stand der Information

Januar 2013

11. Verschreibungspflicht/
Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig


FI-Cetirizin-ADGC V160112Q160910CSP S. 11/3