Cetirizin-Adgc
F
KSK-Pharma AG
achinformationCetirizin-ADGC®
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cetirizin-ADGC
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält 10 mg Cetirizindihydrochlorid.
Sonstige Bestandteile siehe 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
Die Filmtablette kann an einer der Bruchkerben in gleiche Dosen halbiert werden.
Die Viertel-Bruchkerbe dient nur zum Vierteln der Filmtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Krankheitssymptomen
bei allergischen Erkrankungen wie:
chronischer Nesselsucht (Urtikaria) mit
Beschwerden wie z.B. Juckreiz, Quaddelbildung, Rötung der Haut
-
Juckreiz bei chronischer Nesselsucht (Urti-karia) und bei atopischer Dermatitis (Neuro-dermatitis) mit Beschwerden wie Rötung der Haut
-
chronischem allergischen Schnupfen
-
Heuschnupfen mit Beschwerden wie z.B. Niesen, Nasenlaufen, Nasenjucken, Nasenverstopfung, Rötung bzw. Jucken der
Augen sowie Tränenfluss
asthmoiden Zuständen allergischer Her-kunft – als unterstützende Maßnahme zur Unterdrückung entsprechender Beschwer-den.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene:
1 Filmtablette Cetirizin-ADGC täglich, vorzugsweise am Abend.
Die Dosis kann bei Erwachsenen zur unterstützenden Behandlung asthmoider Zustände allergischer Herkunft auf 2 Filmtabletten Cetirizin-ADGC täglich erhöht werden, vorzugsweise verteilt auf je 1 Tablette morgens und abends.
Kinder von 2 – 12 Jahren erhalten eine dem
Körpergewicht angepasste Dosierung:
-
Körpergewicht weniger als 30 kg: ½ Film-tablette
-
Körpergewicht mehr als 30 kg: 1 Film-tablette; Verteilung auf 2 Einzelgaben (je ½ Filmtablette morgens und abends) ist in Einzelfällen möglich.
Hinweis:
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte die empfohlene Dosis halbiert werden.
Art und Dauer der Anwendung
Die Filmtablette sollte unzerkaut mit Flüssigkeit vorzugsweise am Abend eingenommen werden.
Bei der unterstützenden Behandlung asthoider Zustände allergischer Herkunft mit 2 Filmtabletten täglich sollte eine Tablette am Morgen und eine am Abend eingenommen werden.
Die Einnahme von Cetitizin-ADGC kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Die Behandlungszeit richtet sich nach Art, Dauer und Verlauf der Beschwerden.
Bei Heuschnupfen sind im Allgemeinen 3 - 6 Wochen ausreichend.
Bei der unterstützenden Behandlung von asthmoiden Zuständen allergischer Herkunft liegen Erfahrungen bis zu 6 Monaten vor.
Bei chronischer Nesselsucht und chronischem allergischen Schnupfen liegen bisher über die Anwendung von Cetirizin-ADGC Erfahrungen bis zu einem Jahr vor.
Die Anwendungsdauer für Kinder ab 2 Jahren
beträgt 2 - 4 Wochen.
Für Kinder ab 2 Jahren liegen bisher über die Anwendung von Cetirizin-ADGC bei atopischer Dermatitis Erfahrungen bis zu 18 Monaten vor.
4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
-
Schwere Nierenerkrankungen.
Da noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten Säuglinge und Kinder unter 2 Jahren nicht mit Cetirizin-ADGC behandelt werden.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cetirizin-ADGC nicht einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl Tierversuche keine relevanten Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben haben, sollte die Anwendung von Cetirizin-ADGC in der Schwangerschaft vorsichtshalber vermieden werden, da bei Schwangeren bisher keine Erfahrungen vorliegen. Da der Wirkstoff Cetirizin im Tierversuch in die Muttermilch übergeht und die Ausscheidung in die Milch beim Menschen nicht untersucht ist, darf Cetirizin von stillenden Müttern nicht eingenommen werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bisher sind keine Interaktionen bekannt. Auch wenn Untersuchungen zeigen, dass die Wirkung von Alkohol (Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille) nicht verstärkt wird, sollte Cetirizin-ADGC nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden.
Die gleichzeitige Einnahme von 20 mg Cetirizindihydrochlorid und 400 mg Cimetidin hat keinen Einfluss auf die Hautreaktion, ausgelöst durch eine Histamininjektion, verglichen mit der Einnahme von Cetirizindihydrochlorid allein. Auch wurde die Cetirizin-Plasmakonzentration durch gleichzeitige Cimetidin-Einnahme nicht beeinflusst.
Untersuchungen an Probanden, die 5 mg Diazepam und 10 mg Cetirizindihydrochlorid gleichzeitig einnahmen, brachten bei 15 von 16 Messgrößen keinen Hinweis auf eine Wechselwirkung zwischen Cetirizindihydro-chlorid und Diazepam im Hinblick auf die physiologischen Funktionen.
4.6 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
In vergleichenden klinischen Studien ergab sich kein Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, des Reaktionsvermögens und der Fahreigenschaften nach der Einnahme von Cetirizin-ADGC in der empfohlenen Dosis. Unterschiede zu einem wirkstofffreien Präparat (Placebo) waren nicht festzustellen. Allerdings empfehlen wir Patienten, die Auto fahren, ohne sicheren Halt arbeiten oder Maschinen bedienen, die angegebene Dosierung nicht zu überschreiten und die individuelle Reaktion auf das Medikament abzuwarten.
4.7 Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert:
Sehr häufig: 10%
Häufig: 1% bis 10%
Gelegentlich: 0,1% bis 1%
Selten: 0,01% bis 0,1%
Sehr selten: 0,01% einschl. Einzelfälle
Häufig (≥ 1% < 10%) wurde von leichten, vorübergehend auftretenden Nebenwirkungen
berichtet, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Agitiertheit, Müdigkeit, Mundtrockenheit und gastrointestinale Beschwerden.
Selten (≥ 0,01% – <0,1%) sind Überempfindlichkeitsreaktionen und Leberfunktionsstörungen (Hepatitis, Transaminasenerhöhung) beobachtet worden.
4.8 Überdosierung
Bei deutlicher Überdosierung (z.B. 50 mg Cetirizindihydrochlorid als Einzeldosierung) können die genannten Nebenwirkungen
(s. 4.7. ,,Nebenwirkungen‘‘) verstärkt auftreten (z.B. Schläfrigkeit).
Im Fall massiver Überdosierung sollten Standardmaßnahmen zur Elimination der noch nicht resorbierten Wirkstoffmenge, z.B. Magenspülung, eingeleitet werden. Die Beobachtung des Patienten ist zu empfehlen. Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt.
Cetirizindihydrochlorid ist nicht dialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Cetirizindihydrochlorid, der Wirkstoff dieser Arzneimittel, ist ein Antiallergikum mit ausgeprägter und selektiver antihistaminischer (H1-blockierender) Aktivität. Cetirizindihydrochlorid verhindert das Auftreten oder die Auswirkungen von Mediatoren allergischer Reaktionen (Prostaglandin D2 und Histamin) und hat bei atopischen Patienten einen antagonistischen Effekt auf die Migration der Eosinophilen. Die selektive Wirkung auf die H1-Rezeptoren ist langanhaltend. Die periphere antiallergische Aktivität von Cetirizindihydrochlorid wurde durch folgende Untersuchungen demonstriert:
-
Inhibition der endogenen Histaminfreisetzung nach Stimulation durch die Substanz 48/80 (Histaminliberator)
-
Weitgehende Verhinderung der kutanen allergischen Sofortreaktion nach Injektion von Pollen oder VIP (vasoaktives intestinales Polypeptid)
-
Unterdrückung der ödematösen Hautreaktion durch die Substanz P (Neuropeptid) während der allergischen Reaktion sowie der nasalen allergischen Sofortreaktion durch Instillation eines Allergens
-
Signifikante Wirkung auf die pseudoallergische Reaktion durch Protein A (Staphylokokkenprotein) in der Haut
-
Das Verhältnis zwischen der kutanen Anti-H1-Wirkung und der Besetzung der cerebralen H1-Rezeptoren - die als bedeutsam für die Auslösung zentraler Wirkungen angesehen werden - ist bei Cetirizindihydrochlorid besonders günstig.
5.1 Pharmakokinetische Eigenschaften
Cetirizindihydrochlorid wird nach oraler Gabe schnell und gut resorbiert. Maximale Plasmaspiegel sind bereits nach 40 – 60 Minuten nachweisbar. Die Ausscheidung erfolgt zu 70% über die Nieren, hauptsächlich in unveränderter Form.
Bei Niereninsuffizienz kommt es zu einer langsameren Ausscheidung des Wirkstoffes.
5.2 Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 2000 durchgeführte Bioäquivalenzstudie an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
|
Test-präparat |
Referenz-präparat |
maximale Plasma- |
|
|
konzentration |
328,87 ± |
326,17 ± |
(Cmax): [ng/ml] |
43,16 |
54,08 |
Zeitpunkt der |
|
|
maximalen Plasma- |
0,89 ± |
0,95 ± |
konzentration |
0,42 |
0,59 |
(tmax) : [h] |
|
|
Fläche unter der |
|
|
Konzentrations- |
2633,0 ± |
2666,0 ± |
Zeit-Kurve |
447,67 |
445,60 |
(AUC 0-00) : [ng·h/ml] |
|
|
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten zeigten keine besondere Gefahr für den Menschen, basierend auf konventionellen Studien zur Arzneimittelsicherheit zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, zur Reproduktionstoxizität, zur Genotoxizität und zur Kanzerogenität.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Maisstärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E171), Macrogol 4000, Natriumcitrat 2 H2O.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
6.4. Besondere Lagerungshinweise
Keine
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 20 Filmtabletten N1
Packung mit 50 Filmtabletten N2
Packung mit 100 Filmtabletten N3
7. Name oder Firma und
Anschrift des
pharmazeutischen Unternehmers
KSK-Pharma AG
Finkenstr. 1
D-76327 Karlsruhe
Telefon: 0721 / 20 19 0 - 0
Telefax: 0721 / 20 19 0 - 11
Name oder Firma und Anschrift
des
Herstellers
Artesan Pharma GmbH & Co. KG
Wendlandstr. 1
D-29439 Lüchow
8. Zulassungsnummer
52953.00.00
9. Datum der Zulassung
11.05.2004
10. Stand der Information
Dezember 2008
11. Verschreibungspflicht/
Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm
:
FI-Cetirizin-ADGC V300708 S. 7/3