Cimicifuga Schwabe
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Bezeichnung des Arzneimittels
Cimicifuga Schwabe
6,5 mg / Hartkapsel
Wirkstoff: Cimicifugawurzelstock-Trockenextrakt
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Hartkapsel enthält:
6,5 mg Trockenextrakt aus Cimicifuga-Wurzelstock (4,5 - 8,5:1)
Auszugsmittel: Ethanol 60 Vol.-%
Sonstige Bestandteile: siehe Punkt 6.1.
Darreichungsform
Hartkapseln
Klinische Angaben
4.1. Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Therapie von psychischen und neurovegetativen Beschwerden, bedingt durch die Wechseljahre.
4.2. Dosierung , Art und Dauer der Anwendung
Es soll einmal täglich 1 Hartkapsel Cimicifuga Schwabe eingenommen werden.
Cimicifuga Schwabe soll mit ausreichend Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit (morgens oder abends) eingenommen werden.
Die Anwendungsdauer ist grundsätzlich nicht beschränkt; allerdings soll Cimicifuga Schwabe ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3 Monate eingenommen werden.
4.3. Gegenanzeigen
Falls die Patientin wegen eines östrogenabhängigen Tumors in ärztlicher Behandlung ist oder war, darf sie Cimicifuga Schwabe nicht anwenden, da nicht bekannt ist, ob Cimicifugawurzelstockextrakte östrogenabhängige Tumoren fördern oder unbeeinflusst lassen.
4.4. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Störungen bzw. Wiederauftreten der Regelblutung sowie bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden anderen Beschwerden, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die der Abklärung durch einen Arzt bedürfen.
Die Anwendung von Cimicifuga Schwabe bei Patientinnen mit vorgeschädigter Leber sollte nur mit Vorsicht erfolgen, vgl. Abschnitt 6. Nebenwirkungen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Cimicifuga Schwabe nicht einnehmen.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.6. Schwangerschaft und Stillzeit
Cimicifuga Schwabe soll wegen nicht ausreichender Untersuchungen in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Sehr selten kann es zu einer Gewichtszunahme kommen.
Bei der Anwendung von cimicifugahaltigen Arzneimitteln sind Fälle von Magen-Darm-Beschwerden (dyspeptischen Beschwerden, Durchfall), allergischen Reaktionen der Haut (Nesselsucht, Hautjucken, Hautausschlag), Gesichtsödemen, peripheren Ödemen und Leberschädigungen aufgetreten.
Über die Häufigkeit dieser möglichen Nebenwirkungen liegen keine Angaben vor.
4.9. Überdosierung
Bei einer erheblichen Überdosierung ist mit dem verstärkten Auftreten der unter "Nebenwirkungen" beschriebenen Symptome zu rechnen. Die Behandlung sollte in Abhängigkeit vom klinischen Bild erfolgen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Ethanolische Extrakte aus Cimicifuga-Wurzelstock enthalten Triterpenglycoside, Phytosterine und Flavonderivate. Tierexperimentell wurde mit lipophilen Extrakten an ovarektomierten Tieren nach i.p.-Gabe eine selektive Hemmung von LH und in vitro eine Bindung an Östrogenrezeptoren nachgewiesen. Eine östrogene Wirkung der Droge wird kontrovers diskutiert. Die momentane Datenlage ermöglicht es nicht, eine eindeutige Aussage zu der östrogenartigen, stimulierenden oder hemmenden Wirkung von Cimicifuga zu machen, weil es widersprüchliche Literaturangaben gibt, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Bei Patientinnen mit klimakterischen Beschwerden wurde eine Besserung anhand des Kupperman-Index und der HAMA-, CGI-, SDS- und POMPS-Skala nachgewiesen.
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Entfällt.
5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Prüfung auf 6-Monats-Toxizität an weiblichen Wistar-Ratten, gefolgt von einer 8-wöchigen Nachbeobachtungsphase, zeigte kein toxisches Potenzial einer isopropanolischen Cimicifuga racemosa-Präparation. Auch sehr hohe Dosen (bis zu 535,5 mg Cimicifuga-Droge pro Körpergewicht, entsprechend der 700fachen humantherapeutischen Dosis ) zeigten keine Auffälligkeiten bei den Versuchstieren.
Im Ames-Test zeigte sich in einer Dosis bis zu 30,3 mg Drogenäquivalent kein mutagenes Potenzial für Cimicifuga racemosa (isopropanolischer Extrakt). Verglichen zur negativen Kontrolle zeigten weder der genuine Extrakt noch die Simulation metabolischer Effekte durch den so genannten S9-Mix genotoxische Effekte.
6. Pharmazeutische Angaben
Sonstige Bestandteile
Cellulosepulver; Gelatine; Hochdisperses Siliciumdioxid; Lactose-Monohydrat; Magnesiumstearat; Maisstärke; Natriumdodecylsulfat; Talkum; Titandioxid E 171; gereinigtes Wasser.
6.2. Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3. Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4. Besondere Lagerungshinweise
Entfällt.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Blister aus PVC / PVDC- und Aluminium-Folie.
Als Originalpackungen sind erhältlich:
Originalpackung mit 30 (N1) Hartkapseln,
Originalpackung mit 60 (N2) Hartkapseln,
Originalpackung mit 100 (N3) Hartkapseln
Hinweise für die Anwendung, Handhabung und Entsorgung
Keine erforderlich.
7. Zulassungsinhaber
Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG
Willmar-Schwabe-Straße 4
76227 Karlsruhe
Telefon: 0721 / 40 05-0
Telefax: 0721 / 40 05-500
Internet: http://www.schwabe.de
8. Zulassungsnummer
44256.00.00.
9. Datum der Erteilung der Zulassung oder der Verlängerung der Zulassung
14.12.1998 / 17.07.2006
10. Stand der Information
August 2006
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Apothekenpflichtig.