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Ciprofloxacin Redibag 2 Mg/Ml Infusionslösung

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ciprofloxacin Redibag 2 mg/ml, Infusionslösung

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml enthält 2 mg Ciprofloxacin in 5 % w/v Glukose-Monohydrat-Lösung.

Ein 100‑ml-Beutel enthält 200 mg Ciprofloxacin.

Ein 200‑ml-Beutel enthält 400 mg Ciprofloxacin.

Hilfsstoff:Glucose (siehe Abschnitt 4.4)

Die vollständige Liste der sonstigen Bestandteile finden Sie in Abschnitt 6.1.

DARREICHUNGSFORM

Infusionslösung.

Klare, leicht grünlich-gelbe Lösung.

pH-Wert der Lösung: 3,5 bis 4,6.

KLINISCHE ANGABEN

Anwendungsgebiete

Erwachsene:

Ciprofloxacin Redibag ist für die Behandlung schwerer und/oder lebensbedrohlicher Infektionen indiziert, die durch Ciprofloxacin-empfindliche Pathogene hervorgerufen werden.Folgende Anwendungsgebiete kommen für die Behandlung mit Ciprofloxacin Redibag in Frage, wenn eine orale Therapie nicht möglich oder nicht zuverlässig ist:

Kinder und Jugendliche:

Ciprofloxacin kann verwendet werden als Zweit- oder Drittlinientherapie bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 17 Jahren mit komplizierten Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis sowie bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren zur Behandlung der akuten pulmonalen Exazerbation einer mit Pseudomonas aeruginosaassoziierten zystischen Fibrose. Bei pädiatrischen Patienten mit komplizierten Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis soll Ciprofloxacin nur angewendet werden, wenn die Infektion von Erregern verursacht wurde, für die Ciprofloxacin gemäß den Tests zur Bestimmung der bakteriologischen Empfindlichkeit das Mittel der Wahl ist.Aufgrund von möglichen Nebenwirkungen im Bereich der Gelenke und/oder des umgebenden Gewebes ist die Behandlung nach sorgfältiger Risiko/Nutzen-Abwägung von einem Arzt einzuleiten, der Erfahrung mit der Behandlung schwerer Infektionen bei Kindern und Jugendlichen hat (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Inhalationsanthrax (Lungenmilzbrand) (bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen):

Zur postexpositionellen Prophylaxe nach einer möglichen oder bestätigten Inhalation des Bacillus anthracis, um das Risiko eines Ausbruchs zu verringern bzw. den Verlauf der Erkrankung zu mildern.

Bei gemischten Infektionen mit anaeroben Erregern muss Ciprofloxacin mit anderen Antibiotika kombiniert werden, die gegen Anaerobier wirksam sind.

Die offiziellen Richtlinien für den sachgemäßen Gebrauch von Antibiotika sind zu berücksichtigen.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Infusionslösung soll über einen Zeitraum von 60 Minuten angewendet werden.

Aufgrund des erhöhten Risikos lokaler Reaktionen soll das Arzneimittel vor allem bei höheren intravenösen Verabreichungsratennur in eine große Vene oder über einen zentralen Zugang gegeben werden.Vorsichtsmaßnahmen sind erforderlich, um mögliche Komplikationen mit dieser Verabreichungsart zu vermeiden.Informationen zum Mischen mit anderen Lösungen:Siehe Abschnitte 6.2 und 6.6.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion, dem klinischen Ansprechen und den bakteriologischen Befunden.In der Regel sollten akute und chronische Infektionen, bei denen der Erreger nachweislich gegen Ciprofloxacin empfindlich ist, mindestens drei Tage über das Abklingen der Infektionssymptome hinaus behandelt werden.

Erwachsene:

Die Dosis für Erwachsene beträgt zweimal täglich 200 – 400 mg Ciprofloxacin.

Bei besonders schweren, lebensbedrohlichen oder rezidivierenden Infektionen kann die Dosis auf dreimal täglich 400 mg erhöht werden.Die maximale Tagesdosis beträgt 1200 mg.

Osteomyelitis:

Vor Beginn der Therapie sind bakteriologische Tests bezüglich der Empfindlichkeit der Erreger durchzuführen.Wie bei allen anderen Antibiotika auch sollte der Patient während der Therapie im Behandlungsverlauf unbedingt auf die Entwicklung von resistenten Stämmen ursprünglich empfindlicher Bakterien, insbesondere P. aeruginosaund S. aureus, überwacht werden (siehe die entsprechenden Hinweise in Abschnitt 5.1).Die durchschnittliche Behandlungsdauer kann 4 – 6 Wochen betragen. Falls eine längerfristige Behandlung erforderlich ist, sollte spätestens nach 2 Monaten die Behandlung neuerlich beurteilt werden.

Eingeschränkte Nierenfunktion:

Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 31 und 60 ml/min/1,73 m2oder Kreatinin-Serumspiegeln zwischen 124 und 174 μmol/l beträgt die maximale intravenöse Tagesdosis 800 mg.

Bei einer Kreatinin-Clearance von 30 ml/min/1,73 m2oder Kreatinin-Serumspiegeln von 175 µmol/l beträgt die maximale intravenöse Tagesdosis 400 mg.

Bei Patienten unter Hämodialyse oder CAPD (kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse) beträgt die maximale intravenöse Tagesdosis ebenfalls 400 mg. An den Dialyse-Tagen wird die Dosis im Anschluss an die Hämodialyse angewendet.

Eingeschränkte Leberfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion:

Die Dosisanpassung sollte sich nach der Nierenfunktion richten.Die Überwachung der Wirkspiegel im Blut ist die zuverlässigste Grundlage für die Dosisanpassung.

Ältere Patienten:

Da ältere Patienten höhere Plasmaspiegel aufweisen, ist es ratsam, in dieser Patientengruppe eine Dosis anzuwenden, die sich an der Kreatinin-Clearance und dem Schweregrad der Erkrankung orientiert.

Kinder und Jugendliche:

Akute Infektionen des unteren Respirationstrakts, verursacht durch Pseudomonas aeruginosa, bei Kindern und Jugendlichen (5 bis 17 Jahre) mit Mukoviszidose:

Intravenöse Anwendung von zweimal täglich 15 mg/kg Körpergewicht oder dreimal täglich 10 mg/kg Körpergewicht (Tageshöchstdosis 1200 mg).

Auch eine sequenzielle Therapie kann durchgeführt werden. Die Dosierung beträgt dabei:

Intravenöse Anwendung von zweimal täglich 15 mg/kg Körpergewicht oder dreimal täglich 10 mg/kg Körpergewicht (Tageshöchstdosis 1200 mg). Für die anschließende orale Behandlung soll eine Dosis von 20 mg/kg zweimal täglich oral eingenommen werden (maximale Tagesdosis 1500 mg).

Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 10 – 14 Tage.

Komplizierte Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis:

Die Dosierung zur Behandlung von komplizierten Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis beträgt 6 bis 10 mg/kg intravenös alle 8 Stunden mit maximal 400 mg pro Dosis, oder 10 bis 20 mg/kg oral alle 12 Stunden mit maximal 750 mg pro Dosis.

Die Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion wurde nicht untersucht.

Inhalationsanthrax (Lungenmilzbrand) (bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen):

Erwachsene: 400 mg zweimal täglich.

Die intravenöse Behandlung sollte oral mit einer Dosis von 2 x 500 mg weitergeführt werden; die Behandlungsdauer sollte insgesamt 60 Tage betragen.

Kinder und Jugendliche:Zweimal täglich 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht.Die maximale Dosis von zweimal täglich 400 mg darf nicht überschritten werden. Die maximale Tagesdosis für die empirische Sofortbehandlung von Milzbrand bei Kindern und Jugendlichen darf 800 mg nicht übersteigen. Die intravenöse Behandlung sollte oral mit einer Dosis von zweimal täglich 10 bis 15 mg/kg weitergeführt werden; die Behandlungsdauer sollte insgesamt 60 Tage betragen.

Die empirische Behandlung des Milzbrandes nach Inhalation des Erregers ist nur angezeigt, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

  • Die Inhalation des Milzbrand-Erregers wurde bei einer Person nachgewiesen, die sich im selben Gebäude befand.

  • Der Erreger B. anthracis wurde während der Umgebungsüberwachung einer Örtlichkeit oder eines Gebäudes isoliert, wo sich eine Person befand, und wo sich der Erreger über die Luft verbreitet haben könnte.

Mit der Behandlung muss so bald wie möglich begonnen werden, wenn ein Verdacht auf eine Exposition vorliegt oder diese bestätigt wurde.Sobald der Erreger isoliert und seine Anfälligkeit gegen antimikrobielle Wirkstoffe bestimmt wurde, ist die Eignung von Ciprofloxacin als Mittel der ersten Wahl erneut zu prüfen.

Gegenanzeigen

In folgenden Fällen ist Ciprofloxacin Redibag kontraindiziert:

Bei Kindern und Jugendlichen, außer zur Behandlung akuter pulmonaler Exazerbationen der Mukoviszidose bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 17 Jahren, zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 17 Jahren mit komplizierten Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis, und zur postexpositionellen Prophylaxe von Inhalationsanthrax (Lungenmilzbrand) (siehe Abschnitte 4.1, 4.2 und 4.4).

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nieren und Harnwege:

Es wurde über Kristallurie im Zusammenhang mit der Anwendung von Ciprofloxacin berichtet. Bei Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt werden, muss für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gesorgt und eine übermäßige Alkalität des Urins vermieden werden.

Patienten mit bestehenden ausgeprägten Nierenerkrankungen sollen sorgfältig überwacht werden, um jegliche Verschlechterung der Nierenfunktion erkennen zu können.Das Arzneimittel darf an Patienten mit Niereninsuffizienz oder starker Dehydrierung nur mit großer Vorsicht verabreicht werden.

Blut- und Lymphsystem:

Patienten mit mangelhafter Aktivität der Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase oder einer solchen Erkrankung in der Familienanamnese sind anfällig für hämolytische Reaktionen auf Chinolone.Deshalb darf Ciprofloxacin bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.

Zentrales Nervensystem:

Wie bei anderen Fluorochinolonen auch sind bei der Anwendung von Ciprofloxacin Redibag spezifische, das zentrale Nervensystem betreffende Nebenwirkungen zu berücksichtigen.Bei Patienten mit Epilepsie oder anderen Störungen des zentralen Nervensystems (wie z. B. erniedrigte Krampfschwelle, epileptische Anfälle in der Anamnese, verminderter zerebraler Blutfluss, Veränderung in der Gehirnstruktur oder Schlaganfall) darf Ciprofloxacin wegen des erhöhten Risikos für zentralnervöse Nebenwirkungen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.

Manchmal treten die Nebenwirkungen schon nach der ersten Anwendung von Ciprofloxacin auf.In einigen Fällen kam es bei Patienten mit Depressionen oder Psychosen zu selbstgefährdendem Verhalten.In diesem Fall muss unverzüglich die Behandlung mit Ciprofloxacin beendet und der behandelnde Arzt informiert werden.

Herzerkrankungen:

Da Ciprofloxacin in sehr seltenen Fällen mit einer QT-Verlängerung einhergeht (siehe Abschnitt 4.8), ist bei der Behandlung von Patienten mit Risiko für eine Torsade-de-pointes-Arrhythmie Vorsicht geboten.

In der Pädiatrie:

Ciprofloxacin hat zu Schädigungen an den gewichttragenden Gelenken juveniler Tiere geführt.Sicherheitsdaten aus einer randomisierten, doppelblinden Studie zur Anwendung von Ciprofloxacin bei Kindern (Ciprofloxacin:n=335, mittleres Alter = 6,3 Jahre; Vergleichsgruppe:n=349, mittleres Alter = 6,2 Jahre; Altersbereich = 1 bis 17 Jahre) ergaben bis zum Tag +42 Gelenkschäden (erkennbar an klinischen Symptomen am Gelenk), die vermutlich auf das Arzneimittel zurückzuführen waren, mit einer Inzidenz von 7,2 % bzw.4,6 %. Dementsprechend lag die Inzidenz der arzneimittelbezogenen Gelenkschäden bei der Nachbeobachtung nach einem Jahr bei 9,0 % bzw.5,7 %. In der Zunahme der vermutlich arzneimittelbezogenen Gelenkschäden im Verlauf der Zeit gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.Aufgrund von möglichen Nebenwirkungen im Bereich der Gelenke und/oder des umgebenden Gewebes ist die Behandlung nur nach sorgfältiger Risiko/Nutzen-Abwägung einzuleiten.

Es liegen keine Daten aus klinischen Studien zur Verwendung von Ciprofloxacin in anderen Indikationen als der Behandlung von akuten pulmonalen Exazerbationen der Mukoviszidose, verursacht durch P. aeruginosa (Kinder zwischen 5 und 17 Jahren), von komplizierten Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis (Kinder zwischen 1 und 17 Jahren) and von Lungenmilzbrand (postexpositionell) vor, und die klinischen Erfahrungswerte sind begrenzt.Die offiziellen Richtlinien für die Anwendung von Ciprofloxacin sind zu berücksichtigen.

Gastrointestinaltrakt:

Wenn während oder nach der Behandlung mit Ciprofloxacin oder anderen Fluorochinolonen eine schwere und anhaltende Diarrhoe auftritt, muss eine pseudomembranöse Kolitis (eine lebensbedrohliche Erkrankung) in Betracht gezogen werden.In diesem Fall muss die Behandlung mit Ciprofloxacin sofort abgebrochen und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.Antiperistaltika sind kontraindiziert. Es kann zu einem vorübergehenden Anstieg der Serumaktivität von Leberenzymen und zu einem cholestatischen Ikterus kommen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit einer bestehenden Leberschädigung.

Leberstörungen:

Im Zusammenhang mit Ciprofloxacin wurde über Fälle von Leberzellnekrose bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen berichtet (siehe Abschnitt 4.8).Bei Anzeichen einer Leberstörung (z. B. Anorexie, Gelbsucht, dunkler Urin, Juckreiz oder druckempfindliches Abdomen) ist die Behandlung abzubrechen.

Bewegungsapparat:

Falls Hinweise auf eine Tendinitis (z. B. schmerzhafte Schwellung) bestehen, ist die Verabreichung von Ciprofloxacin oder anderen Fluorochinolonen sofort abzubrechen; die betroffene Extremität sollte nicht belastet werden, und ein Arzt ist zu Rate zu ziehen.In sehr seltenen Fällen wurde über eine partielle oder komplette Sehnenruptur (insbesondere der Achillessehne) berichtet, überwiegend bei älteren Patienten, die zuvor systemisch mit Glukokortikoiden behandelt wurden.

Ciprofloxacin kann zu einer Verschlechterung der Symptome einer Myasthenia gravis führen. Daher muss beim ersten Anzeichen einer Verschlechterung der Myasthenia gravis ein Arzt aufgesucht werden.

Photosensitivität:

Ciprofloxacin und andere Fluorochinolone können eine Photosensitivität hervorrufen.Daher wird empfohlen, während der Behandlung mit Ciprofloxacin eine längere Sonneneinwirkung oder UV-Strahlung zu vermeiden.Wenn dies nicht möglich ist, sollte der Patient eine Sonnenschutz-Creme verwenden. Bei Auftreten einer Photosensitivität ist die Behandlung abzubrechen.

Überempfindlichkeit:

In einigen Fällen traten bereits nach der ersten Verabreichung von Ciprofloxacin Überempfindlichkeitsreaktionen und allergische Reaktionen auf. In einem solchen Fall ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen.

In sehr seltenen Fällen können anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen in eine lebensbedrohliche Schock-Reaktion übergehen, manchmal bereits nach der ersten Anwendung von Ciprofloxacin.In diesen Fällen muss die Therapie mit Ciprofloxacin abgebrochen und eine ärztliche Schockbehandlung durchgeführt werden.

Lokale Reaktionen:

Nach der intravenösen Verabreichung von Ciprofloxacin wurde über lokale Reaktionen berichtet.Diese Reaktionen treten häufiger auf, wenn die Infusionsdauer 30 Minuten oder weniger beträgt.Diese können sich als lokale Hautreaktionen äußern, die nach Beendigung der Infusion schnell wieder abklingen.

Eine weitere intravenöse Anwendung ist nicht kontraindiziert, es sei denn, die Reaktionen wiederholen oder verschlimmern sich.

Da Ciprofloxacin eine gewisse Wirkung gegenüber Mycobacterium tuberculosisaufweist, kann es zu falsch-negativen Kulturen kommen, wenn die Proben während der Behandlung mit Ciprofloxacin entnommen werden.

Diabetes:

Ciprofloxacin Redibag 200 mg/100 ml enthält 5 g Glucose (entspricht 0,42 Broteinheiten)
Ciprofloxacin Redibag 400 mg/200 ml enthält 10 g Glucose (entspricht 0,84 Broteinheiten).
Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel:

Patienten mit bekannter Vorgeschichte oder vorliegenden Störungen der Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Aktivität neigen bei der Gabe von Antibiotika der Chinolon-Klasse zu hämolytischen Reaktionen. Ciprofloxacin darf daher bei diesen Patienten nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Resistenz:

Die Entwicklung von Resistenzen oder die Selektion resistenter Bakterienstämme ist möglich, insbesondere bei einer Langzeitbehandlung und/oder Nosokomialinfektionen.Dies gilt besonders für Infektionen, die durch die Staphylococcus- und Pseudomonas-Spezies verursacht werden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Probenecid

Probenecid hemmt die renale Ausscheidung von Ciprofloxacin, was zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Ciprofloxacin führt.

CYP1A2

Ciprofloxacin hemmt CYP1A2 und kann daher zu erhöhten Serumkonzentrationen von gleichzeitig angewendeten Substanzen führen, die über dieses Enzym metabolisiert werden (z. B. Theophyllin, Clozapin, Tacrin, Ropinirol, Tizanidin).Deshalb sollten Patienten, die diese Stoffe zusammen mit Ciprofloxacin anwenden, unbedingt engmaschig auf klinische Zeichen einer Überdosierung überwacht werden.Speziell bei Theophyllin kann es notwendig sein, die Serumkonzentrationen zu bestimmen und die Dosierung anzupassen.Die Wechselwirkung zwischen Theophyllin und Ciprofloxacin kann lebensbedrohlich sein.

Andere Xanthin-Derivate

Bei gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin und Coffein oder Pentoxifyllin (Oxpentifyllin) wurden erhöhte Serumkonzentrationen dieser Xanthin-Derivate berichtet.

Phenytoin

Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Phenytoin kann zu erhöhten oder verminderten Phenytoin-Konzentrationen im Serum führen.Deshalb wird die Überprüfung der Serumkonzentration empfohlen.

Methotrexat

Durch die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin und Methotrexat kann der Methotrexat-Transport in den Nierentubuli gehemmt werden, wodurch es zu erhöhten Methotrexat-Plasmakonzentrationen kommt.Dadurch erhöht sich das Risiko von Methotrexat-assoziierten toxischen Reaktionen. Daher müssen Patienten unter Methotrexat-Therapie sorgfältig überwacht werden, wenn gleichzeitig eine Ciprofloxacin-Therapie indiziert ist.

Ciclosporin

Nach gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin und Ciclosporin wurde in Einzelfällen ein vorübergehender Anstieg der Serumkreatinin-Konzentration beobachtet.Daher ist bei diesen Patienten eine regelmäßige Kontrolle der Serumkreatinin-Konzentration erforderlich (zweimal wöchentlich).

Orale Antikoagulanzien (z. B. Warfarin)

Ciprofloxacin kann, wie andere Chinolone auch, die Wirkung von Cumarin-Derivaten, einschließlich Warfarin, verstärken.Bei gleichzeitiger Anwendung dieser Substanzen sollten die Prothrombinzeit (PT) oder andere geeignete Gerinnungstests überwacht werden. Wenn nötig, ist die Dosis der oralen Antikoagulanzien entsprechend anzupassen.

Glibenclamid

Bei gleichzeitiger Anwendung kann Ciprofloxacin in bestimmten Fällen die Wirkung von Glibenclamid verstärken (Hypoglykämie).

NSAR

Tierversuche haben gezeigt, dass die gemeinsame Verabreichung sehr hoher Dosen von Fluorochinolonen und bestimmten NSAR (jedoch nicht von Acetylsalicylsäure) Krampfanfälle hervorrufen kann.

Mexiletin

Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Mexiletin kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Mexiletin führen.

Prämedikationen

Es wird davon abgeraten, Opiat-Prämedikationen (z. B. Papaveretum) oder Opiat-Prämedikationen, die zusammen mit Anticholinergika-Prämedikationen angewendet werden (z. B. Atropin oder Hyoscin), gleichzeitig mit Ciprofloxacin zu verabreichen, da sonst die Plasmaspiegel von Ciprofloxacin verringert werden. Es wurde gezeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung von Ciprofloxacin und Benzodiazepin-Prämedikationen die Plasmaspiegel von Ciprofloxacin nicht beeinflusst.Da über eine verringerte Clearance von Diazepam und eine verlängerte Halbwertzeit während gleichzeitiger Verabreichung von Ciprofloxacin mit Diazepam und in sehr seltenen Fällen auch bei gleichzeitiger Verabreichung mit Midazolam berichtet wurde, wird eine sorgfältige Kontrolle der Benzodiazepin-Therapie empfohlen.

Andere Antibiotika

Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin und Azlocillin führt zu erhöhten und länger persistierenden Ciprofloxacin-Serumkonzentrationen.

Migränemittel

Ciprofloxacin kann die Clearance von Zolmitriptan reduzieren. Aus diesem Grund wird bei gleichzeitiger Anwendung mit Ciprofloxacin eine Dosisreduzierung von Zolmitriptan empfohlen.

Anxiolytika

Es wurde bei gleichzeitiger Anwendung mit Ciprofloxacin über einen Anstieg der Midazolam-Konzentration im Blut berichtet.

Virustatika, insbesondere Foscarnet

Bei der gleichzeitigen Gabe dieser beiden Arzneimittel wurde über tonisch-klonische Anfälle berichtet.

Alkohol

Ciprofloxacin verringert die Elimination von Alkohol.Die Einnahme von Alkohol soll bei einer Behandlung mit Antibiotika vermieden werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Die Anwendung während der Schwangerschaft ist kontraindiziert.Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Ciprofloxacin während der Schwangerschaft vor.Bisher gibt es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko von Anomalien oder andere Nebenwirkungen nach der Anwendung von Ciprofloxacin oder anderer Chinolone während des ersten Trimenons.Tierversuche haben keine teratogenen Wirkungen gezeigt.Bei heranwachsenden und pränatalen Tieren, die Chinolonen ausgesetzt waren, wurden Auswirkungen auf den unreifen Gelenkknorpel beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).Da die Risiken für Menschen unbekannt sind, darf Ciprofloxacin Redibag während der Schwangerschaft nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit:

Ciprofloxacin geht in die Muttermilch über.Wegen des Risikos einer Arthropathie und anderer potenziell schwerer Toxizitäten beim Säugling ist Ciprofloxacin während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ciprofloxacin Redibag hat einen geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, der sich bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol verstärken kann.Bei Auftreten von ZNS-abhängigen Nebenwirkungen (wie Benommenheit) ist es verboten, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen.

Nebenwirkungen

Unerwünschte Wirkungen wurden bei 5 – 14 % der mit Ciprofloxacin behandelten Patienten berichtet. Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen den Gastrointestinaltrakt und das zentrale Nervensystem.

Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100)

Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Gelegentlich:Moniliasis (Candidose).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Gelegentlich:Eosinophilie, Leukozytopenie.

Selten:Leukozytopenie (Granulozytopenie), Anämie, Leukozytose, veränderte Prothrombinwerte, Thrombozytopenie, Thrombozytämie (Thrombozytose).

Sehr selten:hämolytische Anämie, Panzytopenie, Agranulozytose.

Erkrankungen des Immunsystems:

Selten:Ödem (peripheres Ödem, Angioödem, Gesichtsödem), allergische Reaktion, Arzneimittelfieber, anaphylaktoide (anaphylaktische) Reaktion.

Sehr selten:Lungenödem bei Schock (anaphylaktisch; lebensbedrohlich), juckender Hautausschlag, Reaktionen vom Serumkrankheitstyp.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Selten:Hyperglykämie.

Psychiatrische Erkrankungen:

Selten:Angstzustände, Albträume, Depressionen, Halluzinationen.

Sehr selten:psychotische Reaktionen (bis hin zu selbstgefährdendem Verhalten).

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig:verändertes Geschmacksempfinden (in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel), Benommenheit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Agitiertheit, Verwirrtheit.

Selten:Verlust des Geschmacksempfindens (vermindertes Geschmacksempfinden), Parästhesie (periphere Paralgesie), Tremor (Zittern), Krampfanfälle, Migräne.

Sehr selten:Parosmie (vermindertes Geruchsempfinden), Anosmie (in der Regel nach Abbruch der Behandlung reversibel), Grand-Mal-Anfälle, abnormaler (unsicherer) Gang, intrakranielle Hypertension, Ataxie, Hyperästhesie, erhöhter Muskeltonus.

Augenerkrankungen:

Selten:Einschränkung des Sehvermögens, Doppeltsehen, Farbensehen (Chromatopsie).

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Selten:Tinnitus, vorübergehende Schwerhörigkeit (insbesondere bei hohen Frequenzen).

Herzerkrankungen:

Selten:Tachykardie.

In sehr seltenen Fällen wurden ventrikuläre Arrhythmie, Verlängerungen des QT-Intervalls und Torsades-de-pointes berichtet.Diese Ereignisse wurden vorwiegend bei Patienten mit weiteren Risikofaktoren für eine QTc-Verlängerung beobachtet.

Gefäßerkrankungen:

Gelegentlich:(Thrombo-)Phlebitis.

Selten:Synkope (Ohnmachtsanfälle), Vasodilatation (Hitzewallungen).

Sehr selten:Vaskulitis (Petechien, hämorrhagische Bullae, Papeln, Krustenbildung).

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Gelegentlich:Lungenembolie, Lungenödem, Epistaxis, Hämoptyse und Schluckauf.

Selten:Dyspnoe, Larynxödem.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig:Übelkeit, Diarrhoe.

Gelegentlich:Erbrechen, Dyspepsie, Blähungen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen.

Selten:pseudomembranöse Kolitis, Candidose (oral).

Sehr selten:Candidose (gastrointestinal), Pankreatitis.

Leber- und Gallenerkrankungen:

Selten:Ikterus, cholestatischer Ikterus, Leberzellnekrose.

Sehr selten:Hepatitis, Leberzellnekrose (in sehr seltenen Fällen Übergang in ein lebensbedrohliches Leberversagen).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Häufig:Hautausschlag.

Gelegentlich:Pruritus, makulopapulöser Hautausschlag, Urtikaria.

Selten:Photosensitivität.

Sehr selten: Erythema nodosum, Erythema multiforme (minor), Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Häufig:Arthropathie (bei Kindern – siehe auch Abschnitt 4.4).

Gelegentlich:Arthralgie (Gelenkschmerzen).

Selten:Myalgie (Muskelschmerzen), Gelenkstörungen (Gelenkschwellungen).

Sehr selten:Tendinitis (insbesondere der Achillessehne), partielle oder komplette Sehnenruptur (insbesondere der Achillessehne), Verschlechterung der Symptome einer Myasthenie, Muskelschmerzen, Sehnenscheidenentzündung (Tenosynovitis).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Selten: akutes Nierenversagen, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Hämaturie, Kristallurie, interstitielle Nephritis.

Sehr selten:eine vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit Übergang in ein vorübergehendes Nierenversagen.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Selten: vaginale Candidose.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Gelegentlich:Asthenie (allgemeines Schwächegefühl, Müdigkeit), Reaktionen an der Injektionsstelle.

Selten:Schwitzen.

Untersuchungen:

Gelegentlich: Anstieg der Kreatininspiegel im Blut, erhöhter Blutharnstoff; abnormale Ergebnisse von Leberfunktionstests (erhöhte AST und ALT), Bilirubinämie und erhöhte alkalische Phosphatase.

Sehr selten:Anstieg der Amylase-/Lipasespiegel.

Überdosierung

Bei akuter und extremer Überdosierung wurde eine reversible Nierenschädigung beobachtet. Eine Überdosierung von 12 g führte zu leichten Toxizitätssymptomen.Mögliche Symptome einer Überdosierung sind Benommenheit, Tremor, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen, Verwirrtheit, gastrointestinale Beschwerden, Leber- und Nierenabnormalitäten, Kristallurie, Hämaturie.

Der Patient soll engmaschig überwacht und symptomatisch mit unterstützenden Maßnahmen behandelt werden.Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr muss gewährleistet sein.Bei Hämodialyse oder Peritonealdialyse wird nur ein relativ geringer Anteil an Ciprofloxacin (weniger als 10 %) ausgeschieden.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Antiinfektiva zur systemischen Anwendung, Antibiotika zur systemischen Anwendung, Chinolone, Fluorochinolone, Ciprofloxacin. ATC-Code:J01MA02

Wirkmechanismus:

Ciprofloxacin ist in vitrowirksam gegen eine Vielzahl von gram-negativen aeroben Bakterien, einschließlich P. aeruginosa.Es ist auch wirksam gegen gram-positive Erreger wie Staphylokokken und Streptokokken.Anaerobier sind im Allgemeinen weniger empfindlich.

Ciprofloxacin besitzt eine rasche bakterizide Wirkung, sowohl in der Wachstumsphase als auch in der Ruhephase.Während der Wachstumsphase der Bakterien findet eine segmentelle Spiralisierung und Entspiralisierung der Chromosomen statt.An diesem Prozess ist das Enzym DNA-Gyrase maßgeblich beteiligt.Ciprofloxacin hemmt die DNA-Gyrase und bewirkt auf diese Weise eine Hemmung der DNA-Synthese.

Resistenzmechanismus:

Eine Resistenz gegen Ciprofloxacin entwickelt sich stufenweise durch genomische Mutationen (Multistep-Typ).Eine übertragbare, durch Plasmid vermittelte Chinolon-Resistenz in Verbindung mit dem Gen qnr wurde bei Chinolon-resistenten klinischen Stämmen von E.coli und Klebsiella spp. entdeckt. Aufgrund seines Wirkmechanismus zeigt Ciprofloxacin keine Kreuzresistenz mit anderen wichtigen, chemisch andersartigen Substanzgruppen wie Betalactam-Antibiotika, Aminoglykosiden, Tetrazyklinen, Macrolid- oder Polypeptid-Antibiotika, Sulfonamiden, Trimethoprim oder Nitrofurantoin.

Innerhalb der Gruppe der Chinolone wurde eine Kreuzresistenz beobachtet.Resistenzentwicklungen gegenüber Ciprofloxacin und anderen Fluorochinolonen wurden bei Staphylokokken, insbesondere methicillin-resistenten S. aureus, P. aeruginosa, E. coli und E. faecalis, beobachtet.

Insbesondere Patienten, die eine Langzeit-Therapie erhalten (z. B. zur Behandlung einer Mukoviszidose, Osteomyelitis), oder solche, die besonders anfällig für Infektionen sind (z. B. selektive Prophylaxe bei bestimmten Gruppen von Patienten mit Neutropenie, künstlicher Beatmung), tragen das höchste Risiko.Der prozentuale Anteil an resistenten Stämmen kann lokal großen Schwankungen unterliegen.Eine regelmäßige Resistenzbestimmung wird daher empfohlen.

Grenzwerte (Breakpoints):

Gemäß EUCAST wurden für Ciprofloxacin folgende Grenzwerte für aerobe Bakterien festgelegt:

Nicht Spezies-spezifische Grenzwerte sind 0,5 µg/ml für empfindliche und >1 µg/ml für resistente Erreger.

Die Häufigkeit erworbener Resistenzen kann für bestimmte Spezies örtlich und zeitlich variieren.Vor allem bei der Behandlung schwerer Infektionen ist die Kenntnis der lokalen Resistenzsituation von Bedeutung.Wenn aufgrund der lokalen Prävalenz der Resistenz die Anwendung des Arzneimittels zumindest bei einigen Arten von Infektionen bedenklich erscheint, sollte der Rat eines Experten gesucht werden.


Üblicherweise empfindliche Spezies

Gram-positive Spezies

Bacillus anthracis

Gram-negative Aerobier

Citrobacter spp.

Citrobacter freundii

Enterobacter cloacae

Haemophilus influenzae

Moraxella spp.

Moraxella catarrhalis

Morganella spp.

Morganella morganii

Proteus spp.

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Salmonella spp.

Serratia liquefaciens

Serratia marcescens

Shigella spp.

Shigella flexneri

Shigella sonnei


Spezies, bei denen erworbene Resistenzen problematisch sein können

Gram-positive Aerobier

Coagulase-negativer Staphylococcus

Enterococcus faecalis

MRSA*

Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)

Streptococcus spp.

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae

S. pneumoniae (Penicillin-resistent)

Streptococcus pyogenes

Gram-negative Aerobier

Acinetobacter spp.

Acinetobacter baumannii

Campylobacter spp.

Campylobacter jejuni

Enterobacter spp.

Enterobacter aerogenes

Enterobacter spp. Amp-C-bildend

Escherichia coli

E. coli ESBL-bildend

Klebsiella pneumoniae

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae ESBL-bildend

Neisseria gonorrhoeae

Pseudomonas aeruginosa


Von Natur aus resistente Erreger

Gram-positive Aerobier

Enterococcus spp.

Enterococcus faecium

Staphylococcus epidermidis

Staphylococcus haemolyticus

Gram-negative Aerobier

E. coli multi-resistent

Providencia spp.

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Erreger

Ureaplasma urealyticum

Anaerobier

Bacteroides fragilis

* MRSA sind höchstwahrscheinlich resistent gegen Ciprofloxacin.Daher sollte Ciprofloxacin nicht zur Behandlung bei vermuteten oder nachgewiesenen MRSA-Infektionen angewendet werden, außer wenn der Erreger nachweislich empfindlich ist.

Abkürzungen:

ESBL:Extended Spectrum Beta-Lactamases

MRSA:Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus

Weitere Informationen:

Bei einer Untersuchung an Rhesus-Affen, die Milzbrand durch Inhalation ausgesetzt waren, überlebten 8 von 9 Tieren das Experiment, wenn diese Tiere ab dem 1. Tag nach der Milzbrand-Exposition über einen Zeitraum von 30 Tagen zweimal täglich mit Ciprofloxacin behandelt wurden. Die minimale Hemmkonzentration (MHK) des Bacillus-anthracis-Stamms, der in dieser Studie verwendet wurde, lag bei 0,08 µg/ml.Da die MHK90für Ciprofloxacin bei 70 anderen Bacillus-anthracis-Stämmen zwischen 0,03 und 0,06 µg/ml lag, ist es wahrscheinlich, dass Ciprofloxacin auch gegenüber anderen Stämmen als dem in der Studie verwendeten wirksam wäre.Es gibt jedoch keine ausreichenden klinischen Daten, um Schlussfolgerungen auf die Wirksamkeit von Ciprofloxacin bei der Behandlung von Milzbrand beim Menschen zu ziehen.Ärzten wird empfohlen, den aktuellen nationalen und/oder internationalen Konsensus-Dokumenten bezüglich der Behandlung von Milzbrand zu folgen.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Ciprofloxacin wird nach oraler Gabe schnell und wirksam resorbiert.Die maximale Plasmakonzentration wird 0,5 bis 2 Stunden nach der oralen Einnahme von 50 – 1.000 mg erreicht und variiert zwischen 0,3 und 5,9 mg/l. Es besteht eine lineare Korrelation zwischen zwischen der Dosis einerseits und der Plasmakonzentration und der AUC andererseits.Die Bioverfügbarkeit von Ciprofloxacin nach oraler Gabe liegt im Bereich von 70 % bis 85 %.

Die Bioverfügbarkeit ist geringer, wenn gleichzeitig Antazida, die Aluminium und/oder Magnesiumhydroxid enthalten, und Calcium und Eisensalze eingenommen werden.

Bei wiederholter Gabe (zweimal täglich) kommt es nicht zu einer Akkumulation.Zwölf Stunden nach der intravenösen Gabe von 200 mg ist die Plasmakonzentration immer noch höher als die MHK der meisten klinisch relevanten Erreger (ca. 0,1 µg/ml).

Verteilung:

Das apparente Verteilungsvolumen von Ciprofloxacin im Steady-State liegt zwischen 1,7 und 2,7 l/kg. Dieses relativ hohe Verteilungsvolumen weist auf eine wirksame Gewebs- und Körperflüssigkeitspenetration hin.Dies gilt für die Galle, die Nieren, die Gallenblase und das Lebergewebe.

In ähnlicher Weise lagen auch die Konzentrationen im Lungengewebe, in den Geweben des weiblichen Genitaltrakts sowie im Gewebe und in der Flüssigkeit der Prostata deutlich oberhalb der Serumkonzentrationen.

Die Ciprofloxacin-Konzentration in Bläschenflüssigkeit, Lymphe, Nasensekreten, Peritonealflüssigkeit, Speichel und Fettgewebe beträgt etwa die Hälfte der Serumkonzentration.Die Ciprofloxacin-Konzentration im Sputum entspricht 50 – 70 % der Serumkonzentration.

In Tierexperimenten wurde gezeigt, dass Ciprofloxacin die Plazentaschranke passiert und in die Muttermilch übergeht.

Die Plasmaproteinbindung von Ciprofloxacin liegt zwischen 16 % und 28 % und hängt nicht von der Konzentration oder dem pH-Wert ab (durch Ultrafiltration ermittelt).

Biotransformation:

Ciprofloxacin wird im Wesentlichen unverändert ausgeschieden.Ein Teil wird umgewandelt in Desethylen-, Sulfo-, Oxo- und Formylciprofloxacin.Alle diese Metaboliten sind aktiv, allerdings in geringerem Maße als Ciprofloxacin selbst.

Elimination:

Nach oraler Gabe von Ciprofloxacin werden ca.70 % und nach intravenöser Gabe ca.77 % unverändert ausgeschieden.Nach oraler Einnahme werden 45 % unverändert über den Urin und 25 % über den Stuhl ausgeschieden.Nach intravenöser Anwendung werden 62 % unverändert über den Urin und 15 % über den Stuhl ausgeschieden.Nach oraler Gabe werden 19 % und nach intravenöser Gabe 12 % des Ciprofloxacins mit dem Urin und den Faeces in Form von Metaboliten ausgeschieden. Eine größere Anzahl an Metaboliten nach oraler Gabe weist auf ein gewisses Ausmaß an First-Pass-Metabolismus hin, wobei im Wesentlichen Sulfociprofloxacin entsteht.

Die Gesamtkörper-Clearance von Ciprofloxacin ist dosisunabhängig und bleibt auch nach wiederholter Verabreichung unverändert.Die renale Clearance macht 60 % ‑ 70 % der Gesamtkörper-Clearance aus und ist etwa dreimal höher als die Kreatinin-Clearance.Die renale Clearance erfolgt durch glomeruläre Filtration und aktive tubuläre Sekretion.

Die Eliminationshalbwertzeit von Ciprofloxacin nach einmaliger oder mehrfacher oraler Gabe liegt zwischen 3,4 und 6,9 Stunden.Nach einmaliger oder mehrfacher intravenöser Verabreichung beträgt die Eliminationshalbwertzeit zwischen 3 und 4,6 Stunden.

Merkmale bei bestimmten Patientengruppen:

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) kann die Eliminationshalbwertzeit um den Faktor 2 verlängert sein.

Die Eliminationshalbwertzeit von Ciprofloxacin ändert sich nicht mit dem Alter.

Kinder:Es gibt nur begrenzte Daten zur Bestätigung der pharmakokinetischen Daten bei Kindern. In einer Studie mit Kindern (von über einem Jahr) erwiesen sich die Cmaxund die AUC als nicht altersabhängig.Es wurde kein wesentlicher Anstieg in der Cmaxund der AUC nach mehrfacher Gabe (10 mg/kg dreimal täglich) beobachtet. Bei 10 Kindern von unter einem Jahr mit schwerer Sepsis lag die Cmaxnach einer einstündigen intravenösen Infusion in einer Dosierung von 10 mg/kg bei 6,1 mg/l (Bereich 4,6 ‑ 8,3 mg/l); bei Kindern zwischen 1 und 5 Jahren betrug sie 7,2 mg/l (Bereich 4,7 ‑ 11,8 mg/l).Die AUC lag bei Werten von 17,4 mg*h/l (Bereich 11,8 – 32,0 mg*h/l) bzw. 16,5 mg*h/l (Bereich 11,0 – 23,8 mg*h/l) in den jeweiligen Altersgruppen.Diese Werte liegen in demselben Bereich wie die von Erwachsenen bei therapeutischen Dosen.Ausgehend von der pharmakokinetischen Analyse von pädiatrischen Patienten mit verschiedenen Infektionen liegt die Vorhersage für die mittlere Halbwertzeit bei Kindern bei etwa 4 – 5 Stunden, und die Bioverfügbarkeit der oralen Suspension bewegt sich im Bereich zwischen 50 und 80 %.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Ciprofloxacin kann, wie andere Gyrasehemmer auch, Gelenkschädigungen während der Wachstumsphase bei nicht ausgewachsenen Tieren hervorrufen.

Ciprofloxacin ist potenziell neurotoxisch und führt bei höherer Dosierung zu reversiblen Hodenanomalien.In Mutagenitätsstudien ergaben sich keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Ciprofloxacin.Ähnlich wie eine Reihe anderer Chinolone auch ist Ciprofloxacin allerdings bei Tieren, die einer für den Menschen relevanten Dosis ausgesetzt wurden, phototoxisch.Das phototoxische, photomutagene und photokanzerogene Potenzial von Ciprofloxacin ist mit dem anderer Gyrasehemmer vergleichbar.Andere präklinische Wirkungen wurden nur bei Expositionen beobachtet, die in ausreichendem Maße über der maximalen humanen Exposition lagen.Die Relevanz für die Sicherheit beim Menschen ist daher unbedeutend.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

Liste der sonstigen Bestandteile

Glucosemonohydrat

Milchsäure

Salzsäure 1N (zur pH-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien vorliegen, darf Ciprofloxacin Redibag nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Dauer der Haltbarkeit

30 Monate

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Den Beutel in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und dem Verlust von Wasserdampf zu schützen.

Nicht einfrieren.

Art und Inhalt des Behältnisses

Das Arzneimittel wird in flexiblen Kunststoff-Infusionsbeuteln aus Polyolefin-Granulat geliefert. Zwei Beutelgrößen sind verfügbar:100 ml und 200 ml. Jeder Beutel ist in eine Aluminiumschutzhülle umverpackt.

Packungsgrößen:

1

x

100 ml

10

x

100 ml

20

x

100 ml

1

x

200 ml

10

x

200 ml

20

x

200 ml

(Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Dieses Arzneimittel ist ausschließlich für die intravenöse Anwendung unter Verwendung eines sterilen Infusionssystems bestimmt.

Die Infusionsbeutel sind nur für den Einmalgebrauch bestimmt.

Parenterale Arzneimittel vor Gebrauch auf sichtbare Partikel und Verfärbungen überprüfen, sofern es die Lösung und das Behältnis erlauben.

Dieses Arzneimittel ist lichtempfindlich.Den Infusionsbeutel deshalb erst unmittelbar vor Gebrauch aus der Aluminiumschutzhülle entnehmen und die Lösung nach Öffnen der Umverpackung sofort verwenden. Die Umverpackung schützt den Inhalt vor Licht und von Verlust von Wasserdampf. Der Infusionsbeutel gewährleistet die Sterilität des Arzneimittels.

Die Lösung nicht verwenden, wenn sie trübe ist, Ausfällungen aufweist oder der Innenbeutel undicht ist.

Restmengen der Lösung unmittelbar nach Gebrauch entsorgen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Achtung:Nicht mehrere Kunststoff-Infusionsbeutel miteinander verbinden.Ein solcher Gebrauch kann zu einer Luftembolie durch Lufteinschlüsse im Primärbeutel führen, die aspiriert werden können, bevor der Inhalt des Sekundärbeutels vollständig appliziert ist.

ÖFFNEN

Den Infusionsbeutel unmittelbar vor Gebrauch aus der Umverpackung nehmen: Dazu die Umverpackung am Schlitz nach unten aufreißen und den Infusionsbeutel entnehmen. Das Produkt unmittelbar nach Entfernen der Umverpackung verwenden.

Es kann vorkommen, dass der Kunststoffbeutel durch Feuchtigkeitsabsorption während der Sterilisation eine geringfügige Trübung aufweist. Dies ist normal und beeinträchtigt weder Qualität noch Sicherheit der Lösung. Die Trübung geht langsam wieder zurück.

Den Infusionsbeutel aus der Umverpackung entnehmen und fest zusammendrücken, um ihn so auf kleinste Undichtigkeiten zu überprüfen. Sind undichte Stellen vorhanden, die Lösung entsorgen, da die Sterilität nicht mehr gewährleistet ist.

VORBEREITUNG ZUR VERABREICHUNG
Kompatibilität der intravenösen Infusion

Sofern die Kompatibilität mit anderen Lösungen nicht erwiesen ist, das Arzneimittel grundsätzlich getrennt applizieren. Siehe Abschnitt 6.2.

INHABER DER ZULASSUNG

Baxter Deutschland GmbH

Edisonstraße 4

85716 Unterschleißheim

Deutschland

ZULASSUNGSNUMMER(N)


62541.00.00

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


13.11.2006

STAND DER INFORMATION


November 2007


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


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