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Citalopram-Biomo 40 Mg

Document: 30.12.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


citalopram-biomo®40 mg

Filmtabletten



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette citalopram-biomo 40 mg enthält: 49,98 mg Citalopramhydrobromid (entsprechend 40 mg Citalopram)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten


Die Filmtabletten können in gleiche Hälfte geteilt werden.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung depressiver Erkrankungen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene:


Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene tägliche Dosis 20 mg citalopram-biomo 40 mg. Je nach Schwere der Depression und Ansprechen des Patienten ist eine Anpassung an den individuellen Bedarf bis maximal 60 mg pro Tag möglich.


Ältere Patienten:


Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosierung 20 mg pro Tag. Je nach Ansprechen kann die Dosis bis auf maximal 40 mg täglich erhöht werden.


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren:


citalopram-biomo 40 mg sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Patienten mit besonderen Risiken:


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Elimination von citalopram-biomo 40 mg verlangsamt sein, daher sollte die Dosis von 30 mg/Tag nicht überschritten werden. Bei leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) liegen keine Erfahrungen vor.


citalopram-biomo 40 mg kann als Einzeldosis zu jeder Tageszeit und unabhängig von der Nahrungsaufnahme mit reichlich Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) verabreicht werden. Der antidepressive Effekt setzt normalerweise nach 2 bis 4 Wochen Behandlung ein. Die Therapie richtet sich nach der Symptomatik und muss über einen adäquaten Zeitraum, normalerweise fürsechs Monate oder länger, durchgeführt werden, um einem eventuellen Rückfall vorzubeugen.


Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRIs

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.


4.3 Gegenanzeigen


citalopram-biomo 40 mg darf nicht angewendet werden:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


citalopram-biomo 40 mg sollte nicht angewendet werden:

- bei Patienten, die gleichzeitig mit serotonergen Wirkstoffen (z. B. Sumatriptan oder andere Triptane, Tramadol, Serotonin-Vorstufen wieTryptophan, Oxitryptan behandelt werden.


Im Zusammenhang mit der Einnahme von Serotoninwiederaufnahmehemmern (z. B. Citalopram) kam es selten zu verlängerter Blutungszeit und/oder hämorrhagischen Manifestationen (z. B. Ekchymosen, gynäkologische Hämorrhagien, gastrointestinalen Blutungen und anderen Haut- oder Schleimhautblutungen). Vorsicht ist geboten bei Patienten mit anamnestisch bekannten Blutungsanomalien und während der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die das Blutungsrisiko erhöhen, wie Antikoagulantien und Arzneimittel mit Wirkung auf die Thrombozytenfunktion (z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika, Acetylsalicylsäure und Ticlopidin).


Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) ist wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen zu vermeiden.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren

citalopram-biomo 40 mg sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.


Vorsichtsmaßnahmen bei Risikopatienten:

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer starken Erhöhung des Citalopram-Serumspiegels kommen (Citalopram wird überwiegend über die Leber ausgeschieden). Daher ist die Dosis anzupassen und die Leberfunktion streng zu überwachen (siehe auch Dosierungsanleitung).


Hyponatriämie, möglicherweise verursacht durch eine inadäquate Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH), ist als eine seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung bei der Therapie mit SSRI beschrieben worden. Speziell ältere Patienten scheinen dafür eine Risikogruppe zu sein.


So wie für andere Serotonin-Wiederaufnahmehemmer beschrieben, könnte auch Citalopram den Insulin- und Glukosestoffwechsel beeinflussen und bei diabetischen Patienten eine Anpassungderantidiabetischen Therapie erforderlich machen. Darüber hinaus kann die depressive Erkrankung einen eigenständigen Einfluss auf den Glukosehaushalt haben.


citalopram-biomo 40 mg sollte bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese nur mit Vorsicht angewendet werden.


Bei Patienten, die an einer manisch-depressiven Erkrankung leiden, kann es zum Auftreten manischer Phasen kommen. Sollte ein Patient unter der Therapie in eine manische Phase geraten, ist citalopram-biomo 40 mg abzusetzen.


Bei Patienten, die mit SSRI behandelt worden sind, ist in seltenen Fällen über das Auftreten eines “Serotonin-Syndroms" berichtet worden. Eine Kombination verschiedener Symptome, die möglicherweise Agitiertheit, Verwirrtheit, Tremor, Myoklonien und Hyperthermie beinhalten, kann auf die Entwicklung dieses Krankheitsbildes hinweisen.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Akathisie/psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von Citalopram wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.


Es Iiegen zur Zeit nur wenige klinische Erfahrungen zum gleichzeitigen Einsatz von citalopram-biomo 40 mg und Elektrokrampftherapie vor, so dass hier Vorsicht geboten ist. Zur Langzeitanwendung siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung.


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotoninwiederaufnahmehemmer

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein.

Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet.

Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Citalopram die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe „Absetzsymptome bei Beendigung der Behandlung mit SSRIs“ im Abschnitt 4.2).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von citalopram-biomo 40 mg und irreversiblen MAO-Hemmern (Tranylcy-promin) ebenso wie reversiblen selektiven MAO-A-(Moclobemid) und MAO-B-Hemmern (Selegilin) kann ein “Serotonin-Syndrom" auslösen. Daher darf citalopram-biomo 40 mg nicht in Kombination mit MAO-Hemmern oder innerhalb von zwei Wochen nach Beendigung einer Therapie mit irreversiblen MAO-Hemmern sowie nicht früher als einen Tag nach Absetzen von Moclobemid oder Selegilin gegeben werden. Eine Behandlung mit MAO-Hemmern kann eine Woche nach Absetzen von citalopram-biomo 40 mg begonnen werden.


Pharmakokinetische Interaktionsstudien konnten zeigen, dass unter Behandlung mit Citalopram nur eine schwache Inhibierung der Spartein-Oxygenase (CYP2D6), einem Unterenzym des Cytochrom-P450-Enzymkomplexes in der Leber, zu beobachten war. Die Mephenytoin-Oxygenase (CYP2C19), ein anderes Unterenzym, wurde nicht beeinflusst.


In einer Interaktionsstudie an gesunden Probanden wurde eine pharmakokinetische Interaktion zwischen Citalopram und Metoprolol beobachtet, bei der es zu einer Verdoppelung der Metoprolol-Spiegel kam. Die Veränderungen im Metabolismus von Metoprolol sind wahrscheinlich auf eine Interaktion von Metoprolol und Demethylcitalopram am CYP2D6 zurückzuführen. Durch die Zugabe von Citalopram kam es nicht zu einer statistisch signifikanten Steigerung der Wirkung von Metoprolol auf Blutdruck und Herzfrequenz.


Cimetidin verursachte einen moderaten Anstieg der durchschnittlichen Steady-State-Plasmaspiegel von Citalopram. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn beide Substanzen gemeinsam in hoher Dosierung gegeben werden.


Eine pharmakokinetische Interaktionsstudie mit Lithium und Citalopram zeigte keine pharmakokinetische Interaktion. In klinischen Studien, in denen Citalopram und Lithium gemeinsam angewendet wurden, fanden sich auch keine pharmakodynamischen Interaktionen. Trotzdem kann eine pharmakodynamische Interaktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da auch Lithium die serotonerge Neurotransmission steigert. Deshalb sollte die gleichzeitige Therapie mit diesen beiden Substanzen sorgfältig überwacht werden.


Pharmakokinetische Interaktionsstudien mit Levomepromazin (Prototyp der Phenothiazine) und lmipramin (Prototyp der trizyklischen Antidepressiva) zeigten keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Interaktionen.


Eine Interaktionsstudie mit Warfarin und Citalopram konnte zeigen, dass Citalopram wahrscheinlich keinerlei Einfluss auf Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Warfarin hat.


In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie verursachte Citalopram keinerlei Veränderungen der Pharmakokinetik von Digoxin.


In einer Interaktionsstudie mit Citalopram und Carbamazepin (multiple dose) fand sich kein Anhalt für einen Effekt von Citalopram auf die Pharmakokinetik von Carbamazepin und dessen Metaboliten Carbamazepin-Epoxid.


Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) ist wegen der erhöhten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen zu vermeiden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Citalopram und Antikoagulantien, die Thrombozytenfunktion beeinflussenden Arzneimitteln oder anderen Medikamenten, die das Blutungsrisiko erhöhen, ist Vorsicht geboten (siehe auch 4.4 Vorsichtsmaßnahmen).


Bei gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram und Alkohol konnten weder pharmakodynamische noch pharmakokinetische Interaktionen gezeigt werden. Dennoch sollte auf die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Alkohol verzichtet werden.


Es liegen zur Zeit nur wenige klinische Erfahrungen zum gleichzeitigen Einsatz von citalopram-biomo 40 mg und Elektrokrampftherapie vor.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Die Erfahrungen mit der Anwendung von Citalopram bei Schwangeren sind begrenzt. In Embryotoxizitätsstudien an Ratten wurden nach maternaltoxischen Dosen Skelettanomalien im Bereich von Wirbelsäule und Rippen beobachtet.

Citalopram sollte während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Da Citalopram in die Muttermilch übergeht, sollte es nicht bei stillenden Müttern angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


citalopram-bimo hat keinen Einfluss auf intellektuelle und psychomotorische Fähigkeiten. Trotzdem muss generell im Einzelfall unter Psychopharmakamedikation mit einer möglichen Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit und Konzentration gerechnet werden. Dies kann entweder Ausdruck der Erkrankung oder der Medikation oder einer Kombination von beidem sein. Daher ist bei der Teilnahme am Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen Vorsicht geboten.


4.8 Nebenwirkungen


Die unter der Therapie mit Citalopram TAD 40 mg Filmtabletten beobachteten Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend. Sie sind besonders in den ersten zwei Behandlungswochen zu beobachten und lassen mit Besserung der Depression gewöhnlich deutlich nach.


Klinische Studien:


Unter Behandlung mit Citalopram (N =1083) in doppel-blinden, placebo-kontrollierten Vergleichsstudien wurden die folgenden unerwünschten Ereignisse bei den mit Placebo behandelten Patienten (N=486) nicht in vergleichbarer Häufigkeit gesehen: Übelkeit, trockener Mund, Somnolenz, verstärkte Schweißneigung, Tremor, Durchfall und Ejakulationsstörungen. Die Inzidenz liegt nach Abzug der Placebohäufigkeit jeweils unter 10 %.


In doppel-blinden klinischen Prüfungen, in denen tri- und tetrazyklische Antidepressiva (TTZA) als Kontrolle dienten (N=389), war die Inzidenz von zehn unerwünschten Ereignissen (trockener Mund, erhöhte Schweißneigung, Verstopfung, Tremor, Schwindel, Somnolenz, Akkommodationsstörungen, lageabhängiger Hypotonus, Herzklopfen und Geschmacksstörungen) im Vergleich zu der mit Citalopram behandelten Gruppe (N=682) statistisch signifikant höher. Zwei unerwünschte Ereignisse (Übelkeit und Ejakulationsstörungen) waren im Vergleich zur TTZA-Gruppe in der Citalopram-Gruppe statistisch signifikant häufiger berichtet worden.

Unerwünschte Ereignisse, die in klinischen Studien (N=3107) unter Therapie mit Citalopram berichtet worden sind.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100, <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100)

Selten (≥1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Sehr häufig :

Verstärkte Schweißneigung, Kopfschmerzen, Tremor, Somnolenz, Schlaflosigkeit, trockener Mund, Übelkeit, Verstopfung, Asthenie


Häufig :

Hautausschlag, Juckreiz, Myalgie, Schwindel, Parästhesie, EPS-Störungen, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Nervosität, Angst, Agitiertheit, verändertes Träumen, Libidoabnahme, Apathie, Anorexie, Verwirrtheit, Gähnen, Konzentrationsstörungen, Durchfall, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Verdauungsstörungen, vermehrter Speichelfluß, Flatulenz, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, lageabhängige Hypotonie, Herzklopfen, Tachykardie, Rhinitis, Miktionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Menstruationsstörungen, gestörtes Allgemeinbefinden, Erschöpfung


Gelegentlich :

Photosensibilität, Krampfanfälle, Tinnitus, Euphorie, aggressive Reaktion, erhöhte Leberenzymwerte, Bradykardie, Husten, Atemnot, weibliche Orgasmusstörungen, allergische Reaktion, Synkope


Selten :

Suizidgedanken und suizidales Verhalten ( siehe Abschnitt 4.4),

Psychomotorische Unruhe/Akathisie ( siehe Abschnitt 4.4).


Post Marketing Reports

Wie auch bei anderen SSRI sind während der Behandlung mit Citalopram einige wenige Fälle einer Hyponatriämie berichtet worden. In allen Fällen handelte es sich um ältere Patienten und meist um Frauen.


Es sind sehr wenige Fälle eines “Serotonin-Syndroms" aufgetreten, in etwa der Hälfte der Fälle wurde eine Interaktion mit Lithium vermutet.


Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit citalopram-biomo 40 mg oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).“


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Citalopram

Das Absetzen von Citalopramführt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Citalopram nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Die folgenden Symptome oder Anzeichen einer citalopram-biomo 40 mg Überdosierung wurden beschrieben: Benommenheit, Somnolenz, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Zyanose, Tremor, Schwitzen. EKG-Veränderungen wie Knotenrhythmus, verlängertes QT-Interval, verlängerter QRS-Komplex wurden beobachtet. Über langanhaltende Bradykardie mit schwerer Hypotonie und Synkopen wurde berichtet. Bei schweren Vergiftungen können in seltenen Fällen Merkmale eines Serotonin-Syndroms auftreten. Diese beinhalten Änderungen des mentalen Zustands, neuromuskuläre Hyperaktivität und autonome Instabilität. Hyperpyrexie und erhöhte Serum Kreatinkinase-Werte können auftreten, Rhabdomyolyse ist selten. Über Todesfälle ist berichtet worden.

Es existiert kein spezifisches Antidot. Die supportive Therapie muss sich an der jeweiligen Symptomatik orientieren. Eine Magenspülung sollte sobald wie möglich durchgeführt werden.

Die Patienten sollten unter ärztlicher Überwachung stehen. Ein EKG ist angezeigt. EKG-Abnormalitäten und Bradykardie wurden erfolgreich mit Natriumhydrogencarbonat-Infusionen behandelt. Ein erwachsener Patient hat eine Intoxikation mit 5200 mg Citalopram überlebt.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum

ATC-Code: N06AB04


Citalopram ist ein potenter Wiederaufnahmehemmer von 5-Hydroxytryptamin (5-HT, Serotonin). Citalopram ist der selektivste bisher beschriebene Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und hat keinen oder nur minimalen Effekt auf die Noradrenalin-(NA), Dopamin-(DA) und Gamma-Aminobuttersäure-(GABA)Aufnahme. Eine Langzeitbehandlung induziert keine Toleranzentwicklung.


Im Gegensatz zu vielen trizyklischen Antidepressiva und einigen SSRI hat Citalopram keine oder nur eine sehr niedrige Affinität zu einer Reihe von anderen Rezeptoren, darunter 5-HT 1A , 5-HT 2 , DA D 1 und D 2 Rezeptoren sowie alpha 1-, alpha 2-, b-Adrenozeptoren und Histamin H 1-, Benzodiazepin- und Opioidrezeptoren und cholinerge Rezeptoren vom Muskarin-Typ. Das Fehlen dieser Rezeptoraffinitäten wurde in einer Reihe von in-vitro-Tests an isolierten Organen und durch in-vivo-Versuche nachgewiesen. Die fehlenden Effekte an diesen Rezeptorsystemen könnten erklären, warum Citalopram im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva weniger der typischen Nebenwirkungen, wie trockener Mund, Blasen- und Darmmobilitätsstörungen, verschwommenes Sehen, Kardiotoxizität und orthostatische Dysregulation, verursacht.


Citalopram unterdrückt wie trizyklische Antidepressiva, andere SSRI undMAO-Hemmer, den REM-Schlaf und verlängert die Tiefschlafphasen. Dies gilt als Indikator für eine antidepressive Wirkung.


Obwohl Citalopram an Opioidrezeptoren nicht bindet, wird die analgetische Wirkung üblicherweise verwendeter Opioidanalgetika verstärkt.


Die aktiven Metaboliten von Citalopram tragen nicht zum antidepressiven Gesamteffekt bei.


Kognitive und psychomotorische Fähigkeiten werden durch Citalopram nicht beeinträchtigt. Allein und auch in Kombination mit Alkohol hat Citalopram keine oder nur minimale sedierende Eigenschaften.


In Studien mit Probanden hatte Citalopram keinen Einfluß auf die Serumspiegel von Prolaktin und Wachstumshormon.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Citalopram wird nach oraler Gabe unabhängig von der Nahrungsaufnahme nahezu vollständig resorbiert (Tmax durchschnittlich 3 h), die orale Bioverfügbarkeit beträgt etwa 80 %.


Nach Resorption beträgt das Verteilungsvolumen etwa 12-17 l/kg.


Die Plasmaproteinbindung für Citalopram und seine Hauptmetaboliten liegt unter 80 %. Citalopram wird zum aktiven Demethylcitalopram, Didemethylcitalopram, Citalopram-N-Oxid und einem inaktiven desaminierten Propionsäurederivat verstoffwechselt. Die aktiven Metaboliten sind ebenfalls SSRI, aber schwächer wirksam als die Muttersubstanz.

Unverändertes Citalopram überwiegt im Plasma. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 1,5 Tage, die systemische Citalopram-Plasma-Clearance beträgt etwa 0,3 - 0,4 I/min, die orale Citalopram-Plasma-Clearance beträgt etwa 0,4 l/min.


Citalopram wird zu 85 % über die Leber und zu 15 % über die Nieren eliminiert. 12 - 23 % der Tagesdosis werden unverändert über den Urin ausgeschieden. Die hepatische Clearance liegt bei etwa 0,3 I/min, die renale Clearance zwischen 0,05 und 0,08 l/min.


Die Pharmakokinetik ist Iinear, die Plasmaspiegel sind nach 1- 2 Wochen im Gleichgewicht. Durchschnittliche Plasmakonzentrationen von 300 nmol/l (165 - 405 nmol/l) werden nach oraler Applikation von täglich 40 mg erreicht. Es besteht kein klarer Zusammenhang zwischen Plasmaspiegeln und therapeutischem Effekt oder Nebenwirkungen.


Bei älteren Patienten wurden längere Halbwertszeiten und verminderte Clearancewerte als Ausdruck eines insgesamt reduzierten Metabolismus beobachtet.


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird Citalopram langsamer eliminiert, Halbwertszeit und Plasmaspiegel sind im Vergleich zu normaler Leberfunktion um den Faktor zwei erhöht.


Die geringfügig verlangsamte renale Elimination bei Patienten mit leichter bis mittlerer Niereninsuffizienz hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Citalopram. Zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Erfahrungen vor.


In-vivo-Untersuchungen haben zeigen können, dass für die Verstoffwechselung von citalopram-biomo 40 mg der Polymorphismus der Spartein/Debrisoquin-Oxidation und der Mephenytoin-Hydroxylierung klinisch ohne Bedeutung ist. Deshalb besteht keine Notwendigkeit für eine nach diesen Phänotypen individualisierte Dosierung.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Studien mit wiederholter Gabe an Ratten und Mäusen wurden Phospholipideinlagerungen in verschiedenen Organen (Phospholipidose), die nach Beendigung der Behandlung reversibel waren, beobachtet. Dieser für kationische lipophile Substanzen bekannte Befund führte nicht zu unerwünschten morphologischen oder funktionellen Wirkungen.

Bei Hunden verursachte das gleichzeitige Auftreten hoher Plasmaspiegel von Citalopram und des Didemethylmetaboliten letale Arrhythmien. Der Didemethylmetabolit tritt beim Menschen in ca. 50facher geringerer Konzentration auf. Elektrophysiologische Untersuchungen ergaben einen ausreichend großen Sicherheitsabstand zwischen den die HERG-Ströme blockierenden Konzentrationen und den therapeutischen Plasmakonzentrationen.

Citalopram erwies sich in umfassenden in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen als nicht genotoxisch und in Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten als nicht kanzerogen.

Embryotoxizitätsstudien an Ratten haben nach maternaltoxischen Dosierungen (56 mg/kg/d) Skelettanomalien im Bereich von Wirbelsäulen und Rippen gezeigt, wobei die maternalen Plasmaspiegel beim 2-3fachen der humantherapeutischen Plasmakonzentration lagen. Citalopram zeigte bei Ratten keine Auswirkungen auf die Fertilität, die Trächtigkeit und die postnatale Entwicklung seiner Nachkommen, verminderte jedoch das Geburtsgewicht der Nachkommen. Citalopram und seine Metaboilten erreichen im Feten Konzentrationen, die 10-15fach höher sind als die maternalen Plasmaspiegel.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mannitol (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid, Macrogol 6000.



6.2 lnkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Runde, weiße Filmtabletten mit einer Bruchkerbe und einem Durchmesser von 10 mm.


Originalpackungen mit 20 , 50 und 100 Filmtabletten in PVC/PVDC-Alu Blistern

Unverkäufliches Muster mit 10 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


biomo pharma GmbH

Josef-Dietzgen-Straße 3

53773 Hennef

Tel.: 02242 – 8740-0

Fax: 02242 – 8740-499

E-Mail: biomo@biomopharma.de



8. ZULASSUNGSNUMMER


50941.02.00



9. DATUM DER ERSTZULASSUNG /VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


27.08.2002



10. STAND DER INFORMATION


Dezember 2009



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

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