Citalopram-Teva 20 Mg Filmtabletten
alt informationenFachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Citalopram-Teva®10 mg Filmtabletten
Citalopram-Teva®20 mg Filmtabletten
Citalopram-Teva®40 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Citalopram-Teva®10 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 12,49 mg Citalopramhydrobromid entsprechend 10 mg Citalopram.
Citalopram-Teva®20 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 24,98 mg Citalopramhydrobromid entsprechend 20 mg Citalopram.
Citalopram-Teva®40 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 49,96 mg Citalopramhydrobromid entsprechend 40 mg Citalopram.
Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat
Jede Citalopram-Teva®10 mg Filmtablette enthält 13,334 mg Lactose-Monohydrat
Jede Citalopram-Teva®20 mg Filmtablette enthält 26,667 mg Lactose-Monohydrat
Jede Citalopram-Teva®40 mg Filmtablette enthält 53,334 mg Lactose-Monohydrat
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Citalopram-Teva®10 mg Filmtabletten
Runde, weiße Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm.
Citalopram-Teva®20 mg Filmtabletten
Ovale, weiße Tabletten mit einer einseitigen Bruchrille und einem Durchmesser von 8 mm.
Citalopram-Teva®40 mg Filmtabletten
Ovale, weiße Tabletten mit einer einseitigen Bruchrille und einem Durchmesser von 11 mm.
Citalopram-Teva®20 mg /-40 mg Filmtabletten
Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von Episoden einer Major Depression.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Citalopram sollte als orale Einmaldosis, entweder morgens oder abends eingenommen werden. Die Filmtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten mit Flüssigkeit eingenommen werden.
Nach Behandlungsbeginn ist für mindestens zwei Wochen nicht mit einer antidepressiven Wirkung zu rechnen. Die Behandlung sollte bis zur Symptomfreiheit des Patienten über 4-6 Monate fortgesetzt werden. Citalopram sollte ausschleichend abgesetzt werden; es wird empfohlen, die Dosierung über einen Zeitraum von 1-2 Wochen schrittweise zu verringern.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren:
Citalopram sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Depressionen
Erwachsene:
Citalopram sollte in einer Einzeldosis von 20 mg pro Tag eingenommen werden.
Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 40 mg pro Tag erhöht werden.
Ältere Patienten (> 65 Jahre):
Bei älteren Patienten sollte die Dosis auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B. 10-20 mg pro Tag. Die empfohlene maximale Dosis für ältere Patienten beträgt 20 mg pro Tag.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Eine Dosisanpassung ist bei leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz nicht erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min, siehe Abschnitt 5.2) ist Vorsicht geboten.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz wird eine Anfangsdosis von 10 mg pro Tag in den ersten beiden Behandlungswochen empfohlen. Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten und die Dosis sollte besonders vorsichtig gesteigert werden (siehe Abschnitt 5.2).
Verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19
Für Patienten, von denen eine verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19 bekannt ist, wird in den ersten zwei Wochen eine Anfangsdosis von 10 mg täglich empfohlen. Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2).
Absetzerscheinungen bei Beendigung der Behandlung:
Abruptes Beenden der Behandlung sollte vermieden werden. Bei Beendigung der Behandlung mit Citalopram sollte die Dosierung schrittweise in Abständen von 1 – 2 Wochen reduziert werden, um das Risiko für Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Sollten bei Beenden der Behandlung nach einer Dosisreduktion intolerable Symptome auftreten, kann erwogen werden die vorhergehende Dosierung wieder aufzunehmen. Danach kann die Dosierung ärztlicherseits weiter reduziert werden, was allerdings in noch kleineren Schritten erfolgen sollte.
4.3 Gegenanzeigen
● Überempfindlichkeit gegenüber Citalopram oder einem der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.).
● Citalopram ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls oder angeborenem Long-QT-Syndrom.
● Citalopram ist kontraindiziert bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, für die bekannt ist, dass sie zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen (siehe Abschnitt 4.5).
● MAOH (Monoaminoxidase-Hemmer)
In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem „Serotonin-Syndrom“. Citalopram darf Patienten, die Monaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer) - einschließlich Selegilin in Tagesdosen über 10 mg - erhalten, nicht gegeben werden. Citalopram darf bis 14 Tage nach Absetzen eines irreversiblen MAO-Hemmers oder bei reversiblen MAO-Hemmern für den nach Absetzen in der jeweiligen Fachinformation genannten Zeitraum nicht eingesetzt werden. MAO-Hemmer dürfen für einen Zeitraum von 7 Tagen nach Absetzen von Citalopram nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Citalopram ist kontraindiziert in Kombination mit Linezolid, sofern keine Einrichtungen zur engmaschigen Beobachtung und Blutdrucküberwachung vorhanden sind (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Zur Behandlung von älteren Patienten, Patienten mit reduzierter Nieren- und Leberfunktion und verringerter Verstoffwechselung über CYP2C19, siehe Abschnitt 4.2.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Antidepressiva sollten nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobacht, als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebos behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.
Hyponatriämie
Hyponatriämie, wahrscheinlich aufgrund einer inadäquaten antidiuretischen Hormon-Sekretion (SIADH), ist unter der Therapie mit SSRIs selten beschrieben worden und ist im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie reversibel. Ältere weibliche Patienten scheinen ein höheres Risiko zu haben.
Suizid /Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn der Behandlung ansteigen kann.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Akathisie/psychomotorische Unruhe
Eine Anwendung von SSRIs/SNRIs kann mit der Entwicklung von Akathisie verbunden sein. Diese ist gekennzeichnet durch eine subjektiv als unangenehm oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit zur Bewegung, häufig begleitet von der Unfähigkeit ruhig zu sitzen oder stillzustehen. Sie tritt häufiger zu Beginn der Behandlung auf. Eine Dosiserhöhung kann bei Patienten, die diese Symptome entwickeln, schädlich sein.
Manie
Bei Patienten, die an einer manisch-depressiven Erkrankung leiden, kann es zum Auftreten manischer Phasen kommen. Sollte ein Patient unter der Therapie in eine manische Phase geraten, ist Citalopram abzusetzen.
Krampfanfälle
Während einer Behandlung mit Antidepressiva besteht die Gefahr von Krampfanfällen.
Citalopram sollte bei jedem Patient abgesetzt werden, der während der Behandlung Krampfanfälle entwickelt. Citalopram sollte bei Patienten mit instabiler Epilepsie vermieden werden und Patienten mit stabil eingestellter Epilepsie müssen sorgfältig überwacht werden. Citalopram muss abgesetzt werden, wenn es zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit kommt.
Diabetiker
Bei Diabetikern kann eine SSRI-Behandlung den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Die Dosierung von Insulin und/oder oralen Antidiabetika ist gegebenenfalls anzupassen.
Serotonin-Syndrom
Es gibt seltene Berichte über das Auftreten des Serotonin-Syndroms während der Behandlung mit SSRI. Eine Kombination von Symptomen wie Agitiertheit, Tremor, Myoklonus und Hyperthermie kann die Entwicklung dieses Syndroms anzeigen. Die Behandlung mit Citalopram muss sofort abgebrochen und eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Serotonerge Arzneimittel
Citalopram darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung, wie Sumatriptan oder anderen Triptanen, Tramadol, Oxitriptan oder Tryptophan angewendet werden.
Hämorrhagie
Es gab Berichte über eine verlängerte Blutungszeit und/oder Blutungsanomalien mit SSRI, wie Ekchymosen, gynäkologische Blutungen, gastrointestinale Blutungen und andere Haut- und Schleimhautblutungen (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten, die SSRI einnehmen, ist Vorsicht geboten, insbesondere bei gleichzeitiger Verwendung von Wirkstoffen, welche die Plättchenfunktion beeinträchtigen, oder von anderen Wirkstoffen, welche das Blutungsrisiko erhöhen können, sowie bei Patienten mit Blutungsstörungen in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.5).
Elektro-Krampf-Therapie (EKT)
Zur gleichzeitigen Behandlung mit Citalopram bei Elektro-Krampf-Therapie liegen nur wenige klinische Erfahrungen vor, daher ist Vorsicht geboten.
Reversible, selektive MAO-A Hemmer
Eine Kombination von Citalopram mit reversiblen, selektiven MAO-A-Hemmern wird aufgrund des Risikos der Entstehung eines Serotonin-Syndroms generell nicht empfohlen.
Informationen zur gleichzeitigen Behandlung mit nicht selektiven, irreversiblen MAO-Hemmern, siehe Abschnitt 4.5.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Bei gleichzeitiger Anwendung von Citalopram und pflanzlichen Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können vermehrt Nebenwirkungen auftreten. Daher dürfen Citalopram und Zubereitungen von Johanniskraut nicht gleichzeitig eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).
Absetzsymptome
Häufig treten beim Beenden der Behandlung, besonders bei abruptem Beenden, Absetzsymptome auf (siehe Abschnitt 4.8).
Das Risiko des Auftretens von Absetzsymptomen kann von verschiedenen Faktoren abhängen wie z.B. der Dauer und Dosierung der Behandlung und der Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Es wurde am häufigsten über Schwindel, Gefühlsstörungen (einschließlich Parästhesie), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Agitation oder Ängstlichkeit, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Diarrhöe, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen berichtet. Üblicherweise sind diese Symptome gering bis mäßig ausgeprägt, wobei sie bei manchen Patienten durchaus schwerwiegend sein können.
Normalerweise treten diese Symptome innerhalb der ersten Tage der Absetzphase auf, es gab jedoch Berichte über sehr seltene Fälle, in denen diese Symptome bereits nach einem versehentlichen Vergessen einer Dosis aufgetreten sind. Üblicherweise sind diese Symptome selbstlimitierend und bilden sich innerhalb von 2 Wochen zurück, wobei sie bei einigen Patienten auch länger bestehen können (2-3 Monate oder mehr).
Es wird deshalb empfohlen Citalopram schrittweise über einen Zeitraum von einigen Wochen oder Monaten in Abhängigkeit vom Bedarf des Patienten auszuschleichen (siehe "Absetzerscheinungen bei Beendigung der Behandlung“ Abschnitt 4.2).
Dosiseinstellung
Zu Behandlungsbeginn können Schlaflosigkeit und Unruhe auftreten. Eine allmähliche Dosiseinstellung kann hilfreich sein.
Psychosen
Die Behandlung psychotischer Patienten mit depressiven Episoden kann die psychotischen Symptome verstärken.
Verlängerung des QT-Intervalls
Es wurde gezeigt, dass Citalopram eine dosisabhängige Verlängerung des QT-Intervalls verursachen kann. Seit der Markteinführung wurden Fälle von Verlängerung des QT-Intervalls und ventrikulären Arrhythmien, einschließlich Torsade de Pointes, berichtet, und zwar überwiegend bei weiblichen Patienten, bei Patienten mit Hypokaliämie, vorbestehender QT-Verlängerung oder anderen Herzerkrankungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.5, 4.8, 4.9 und 5.1).
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit ausgeprägter Bradykardie oder bei Patienten mit kurz zurückliegendem akutem Myokardinfarkt oder dekompensierter Herzinsuffizienz.
Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie und Hypomagnesiämie erhöhen das Risiko für maligne Arrhythmien und müssen korrigiert werden, bevor die Behandlung mit Citalopram begonnen wird.
Wenn Patienten mit klinisch stabilen Herzerkrankungen behandelt werden, sollte eine Überprüfung des EKGs in Erwägung gezogen werden, bevor mit der Behandlung begonnen wird.
Wenn während der Behandlung mit Citalopram Anzeichen von Herzrhythmusstörungen auftreten, ist Citalopram abzusetzen und ein EKG durchzuführen.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die Anwendung von Citalopram bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance unter 30 ml/min) wird nicht empfohlen, da kein Datenmaterial über die Anwendung bei diesen Patienten vorliegt (siehe Abschnitt 4.2).
Eingeschränkte Leberfunktion
In Fällen eingeschränkter Leberfunktion wird eine Reduktion der Dosis empfohlen (siehe Abschnitt 4.2) und die Leberfunktion ist eng zu überwachen.
Sonstige Bestandteile
Diese Filmtabletten enthalten Lactose-Monohydrat in geringen Mengen. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Aus pharmakodynamischer Sicht wurden Fälle eines Serotonin-Syndroms bei Kombination von Citalopram mit Moclobemid oder Buspiron berichtet.
Kontraindizierte Kombinationen
Verlängerung des QT-Intervalls
Es wurden keine pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Studien zur Anwendung von Citalopram zusammen mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, durchgeführt. Ein additiver Effekt von Citalopram und diesen Arzneimitteln kann nicht ausgeschlossen werden. Daher ist die Gabe von Citalopram zusammen mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wie z. B. Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Antipsychotika (z. B. Phenothiazin-Derivate, Pimozid, Haloperidol), trizyklischen Antidepressiva, bestimmten antimikrobiellen Wirkstoffen (z. B. Sparfloxacin, Moxifloxacin, Erythromycin IV, Pentamidin, Antimalaria-Mittel, insbesondere Halofantrin), bestimmten Antihistaminika (Astemizol, Mizolastin) usw., kontraindiziert.
MAO-Hemmer
Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und MAO-Hemmern kann zu schweren Nebenwirkungen, einschließlich des Serotonin-Syndroms führen (siehe Abschnitt 4.3).
Fälle mit schwerwiegenden und manchmal tödlichen Reaktionen traten bei Patienten auf, die mit einem SSRI in Kombination mit einem Monoaminoxidase-(MAO)Hemmer behandelt wurden, einschließlich des irreversiblen MAO-Hemmers Selegilin und der reversiblen MAO-Hemmer Linezolid und Moclobemid, sowie bei Patienten, die vor kurzem eine Behandlung mit einem SSRI beendet und eine Behandlung mit einem MAO-Hemmer begonnen hatten.
In einigen Fällen ähnelten die Symptome einem Serotonin-Syndrom. Symptome einer Wechselwirkung des Wirkstoffes mit MAO-Hemmern beinhalten: Agitation, Tremor, Hyperthermie, Rigidität, Myoklonien, Instabilität des vegetativen Nervensystems mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalfunktionen, Veränderungen des mentalen Zustandes, wie Verwirrtheit, Reizbarkeit und extreme Erregbarkeit, die bis hin zum Delirium und Koma führen kann (siehe Abschnitt 4.3).
Pimozid
Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und Pimozid ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 2 mg Pimozid verursachte bei Patienten, die mit racemischem Citalopram in einer Dosis von 40 mg/Tag über einen Zeitraum von 11 Tagen behandelt wurden, einen Anstieg der AUC und der Cmaxvon Pimozid, jedoch nicht durchgängig durch die gesamte Studie. Die gleichzeitige Gabe von Pimozid und Citalopram führte zu einer durchschnittlichen Verlängerung des QTc-Intervalls um ungefähr 10 msec. Aufgrund der bereits bei einer geringen Pimozid-Dosis beobachteten Wechselwirkung ist die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Pimozid kontraindiziert.
Kombinationen, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern
Selegilin (selektiver MAO-B Hemmer)
Eine pharmakokinetische/pharmakodynamische Interaktionsstudie mit gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram (20 mg täglich) und Selegilin (10 mg täglich) (ein selektiver MAO-B-Hemmer) zeigte keine klinisch relevanten Wechselwirkungen. Die gleichzeitige Gabe von Citalopram und Selegilin (in Dosierungen über 10 mg täglich) werden nicht empfohlen.
Serotonerge Arzneimittel
Lithium und Tryptophan
Citalopram zeigte in klinischen Studien bei gleichzeitiger Gabe keine pharmakokinetische Wechselwirkung mit Lithium. Es gibt jedoch Berichte über verstärkte Wirkungen, wenn SSRI in Kombination mit Lithium oder Tryptophan gegeben werden. Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram mit diesen Wirkstoffen sollte deshalb mit Vorsicht erfolgen. Die routinemäßige Überwachung des Lithium-Spiegels sollte wie gewöhnlich fortgesetzt werden.
Die gleichzeitige Anwendung mit serotonergen Arzneimitteln (z. B. Tramadol, Sumatriptan) kann zu einer Erhöhung der serotogenen Wirkung führen.
Bis zum Vorliegen weiteren Datenmaterials wird die gleichzeitige Anwendung von Citalopram und 5-HT-Agonisten, wie Sumatriptan oder anderen Triptanen, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Mögliche pharmakodynamische Wechselwirkungen zwischen SSRIs und dem pflanzlichen Arzneimittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) können zu vermehrten Nebenwirkungen führen (siehe Abschnitt 4.4). Pharmakokinetische Wechselwirkungen wurden bisher nicht untersucht.
Hämorrhagie
Vorsicht ist angezeigt bei Patienten, die gleichzeitig mit Antikoagulantien, Arzneimitteln mit Einfluss auf die Thrombozytenfunktion wie nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs), Acetylsalicylsäure, Dipyridamol und Ticlopidin oder anderen Arzneimitteln (z.B. atypische Antipsychotika, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva), die das Blutungsrisiko erhöhen können, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).
EKT (Elektrokrampftherapie)
Es liegen zurzeit keine klinischen Studien vor, die das Risiko oder den Nutzen des gleichzeitigen Einsatzes von Elektrokrampftherapie und Citalopram belegen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Alkohol
Klinische Studien ergaben keine nachteiligen pharmakodynamischen oder pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen Citalopram und Alkohol. Von einer Kombination von Citalopram und Alkohol wird jedoch abgeraten.
Arzneimittel, welche eine Hypokaliämie/Hypomagnesiämie induzieren
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die eine Hypokaliämie/Hypomagnesämie verursachen, ist Vorsicht geboten, da diese Zustände das Risiko für maligne Arrhythmien erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Arzneimittel, die die Krampfschwelle herabsetzen
SSRIs können die Krampfschwelle erniedrigen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig Arzneimittel angewendet werden, die ebenfalls die Krampfschwelle erniedrigen können wie z.B. Antidepressiva (Trizyklika, SSRIs), Neuroleptika (Phenothiazine, Thioxantone und Butyrophenone), Mefloquin, Bupropion und Tramadol].
Desipramin, Imipramin
In einer pharmakokinetischen Studie ergab sich weder eine Wirkung auf die Citalopram- noch auf die Imipramin-Spiegel, obwohl der Spiegel von Desipramin, dem Hauptmetaboliten von Imipramin, erhöht war. Bei Kombination von Desipramin mit Citalopram wurde ein Anstieg der Desipramin-Plasmakonzentration beobachtet. Eine Reduktion der Desipramin-Dosis kann erforderlich sein.
Neuroleptika
Die Erfahrung mit Citalopram deutet auf keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen mit Neuroleptika hin. Dennoch kann, wie bei anderen SSRIs, eine pharmakodynamische Wechselwirkung nicht ausgeschlossen werden.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Citalopram
Die gleichzeitige Anwendung von Ketoconazol (wirkungsvoller CYP3A4-Inhibitor) änderte nicht die Pharmakokinetik von Citalopram.
Eine pharmakokinetische Wechselwirkungsstudie mit Lithium und Citalopram zeigte keine pharmakokinetische Wechselwirkung (siehe auch oben). Es liegen jedoch Berichte über verstärkte serotogenen Effekte nach gleichzeitiger Anwendung von SSRIs mit Lithium oder Tryptophan vor. Vorsicht ist geboten während der gleichzeitigen Einnahme von Citalopram mit diesen Arzneimitteln.Die routinemäßige Überwachung des Lithium-Spiegels sollte wie gewöhnlich fortgesetzt werden.
Cimetidin
Cimetidin (ein potenter Inhibitor von CYP2D6, 3A4 und 1A2) verursachte einen moderaten Anstieg der durchschnittlichen Steady-State-Plasmaspiegel von Citalopram. Vorsicht ist geboten, wenn Citalopram gleichzeitig mit Cimetidin angewendet wird. Eine Dosis-Anpassung kann erforderlich sein.
CYP2C19-Hemmer
Die gleichzeitige Anwendung von Escitalopram (dem aktiven Enantiomer des Citaloprams) und 30 mg Omeprazol täglich (einem CYP2C19-Hemmer) führte zu einem mäßigen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Escitalopram (ca. 50 %). Daher sollte die gleichzeitige Verabreichung mit CYP2C19-Hemmern (wie z. B. Omeprazol, Esomeprazol, Fluvoxamin, Lansoprazol, Ticlopidin) mit Vorsicht erfolgen. Unter Berücksichtigung der auftretenden Nebenwirkungen während der gleichzeitigen Behandlung kann eine Verringerung der Dosis von Citalopram notwendig sein.
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Der Metabolismus von Escitalopram erfolgt hauptsächlich durch CYP2C19. CYP3A4 und CYP2D6 können ebenso zu der Metabolisierung beitragen, wenn auch in geringerem Umfang. Der Metabolismus des Hauptmetaboliten S‑DCT (demethyliertes Escitalopram) scheint teilweise durch CYP2D6 katalysiert zu sein.
Wirkung von Citalopram auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
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Escitalopram (das aktive Enantiomer von Citalopram) ist ein Inhibitor des Enzyms CYP2D6. Vorsicht ist geboten, wenn Citalopram zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die hauptsächlich durch dieses Enzym metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite besitzen wie z. B. Flecainid, Propafenon und Metoprolol (wenn in der Indikation Herzinsuffizienz eingesetzt), oder einige ZNS aktive Arzneimittel, die hauptsächlich durch CYP2D6 metabolisiert werden, wie z. B. Antidepressiva wie Desipramin, Clomipramin und Nortriptylin oder Antipsychotika wie Risperidon, Thioridazin und Haloperidol. Eine Anpassung der Dosis kann nötig werden.
Eine pharmakokinetische/pharmakodynamische Interaktionsstudie mit gleichzeitiger Verabreichung von Citalopram und Metoprolol (eine CYP2D6 Substanz) zeigte eine Verdoppelung der Metoprolol-Spiegel aber ohne statistisch signifikanten Anstieg der Wirkung von Metoprolol auf den Blutdruck oder die Herzfrequenz bei gesunden Probanden.
Citalopram und Demethylcitalopram sind zu vernachlässigende Inhibitoren der Isoenzyme CYP2C9, CYP2E1 und CYP3A4 und nur schwache Inhibitoren von CYP1A2, CYP2C19 und CYP2D6 im Vergleich zu anderen SSRIs, die als signifikante Inhibitoren bekannt sind.
Levomepromazin, Digitoxin, Carbamazepin
Es sind daher keine oder nur sehr kleine pharmakokinetische Veränderungen ohne klinische Relevanz beobachtet worden, wenn Citalopram gemeinsam mit CYP1A2 Substanzen (Clozapin und Theophyllin), CYP2C9 (Warfarin), CYP2C19 (Imipramin und Mephenytoin), CYP2D6 (Spartein, Imipramin, Amitriptylin, Risperidon) und CYP3A4 (Warfarin, Carbamazepin [sowie dessen Metabolit Carbamazepinepoxid] und Triazolam) verabreicht wurde.
Keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen wurden zwischen Citalopram und Levomepromazin oder Digitoxin beobachtet (was darauf hinweist, dass Citalopram P-Glycoprotein weder induziert noch unterdrückt).
In einer pharmakokinetischen Studie wurde keine Auswirkung auf Citalopram-, oder Imipraminspiegel nachgewiesen, obwohl der Serumspiegel von Desipramin, dem Hauptmetaboliten des Imipramins, erhöht war. Bei der Kombination von Desipramin mit Citalopram wurde eine Erhöhung der Desipramin-Plasmkonzentration beobachtet. Eine Dosisreduktion von Desipramin kann notwendig sein.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine große Anzahl (mehr als 2500) von exponierten Schwangeren lassen nicht auf eine Missbildungen bedingende embryonale oder fetale/neonatale Toxizität schließen. Citalopram kann unter Berücksichtigung der unten aufgeführten Gesichtspunkte während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies klinisch erforderlich ist.
Fälle von Entzugssymptomen beim Neugeborenen wurden nach Einnahme von SSRI am Ende der Schwangerschaft beschrieben. Die Neugeborenen sollten speziell überwacht werden, wenn die Mutter bis in weit fortgeschrittene Stadien der Schwangerschaft, insbesondere im 3. Trimester, Citalopram eingenommen hat. Ein abruptes Absetzen während der Schwangerschaft sollte vermieden werden.
Folgende Symptome können beim Neugeborenen auftreten, wenn die Mutter bis in weit fortgeschrittene Stadien der Schwangerschaft Citalopram eingenommen hat: Beeinträchtigung der Atmung, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, Temperaturinstabilität, Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, Erbrechen, Hypokalziämie, Hypertonie, Hypotonie, Hyperreflexie, Tremor, Zittern, Reizbarkeit, Lethargie, Schreien, Somnolenz und Schlafstörungen. Diese Symptome können entweder den serotonergen Effekten oder Absetzsymptomen zugeschrieben werden. In der Mehrzahl der Fälle treten diese Komplikationen sofort oder sehr bald (weniger als 24 Stunden) nach der Geburt auf.
Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko lag bei etwa 5 Fällen pro 1000 Schwangerschaften. In der Gesamtbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN pro 1000 Schwangerschaften auf.
Stillzeit
Citalopram geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es wird angenommen, dass der gestillte Säugling ca. 5 % der auf das Gewicht bezogenen mütterlichen Tagesdosis (in mg/kg) aufnimmt. Keine oder nur geringfügige Auswirkungen wurden bei den Säuglingen beobachtet. Die vorliegenden Informationen sind jedoch unzureichend um das Risiko für das Kind einschätzen zu können. Wenn die Behandlung mit Citalopram unbedingt erforderlich ist, sollte eine Beendigung des Stillens erwogen werden.
Fertilität
Tierexperimentelle Studien zeigten, dass Citalopram die Spermienqualität beeinträchtigen kann (siehe Abschnitt 5.3). Fallberichte in Zusammenhang mit einigen SSRIs haben gezeigt, dass die Wirkung auf die Spermienqualität beim Menschen reversibel ist. Ein Einfluss auf die Fertilität beim Menschen wurde bislang nicht beobachtet.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Citalopram hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Psychoaktive Arzneimittel können die Urteilsfähigkeit und die Fähigkeit, in Notsituationen angemessen zu reagieren einschränken. Patienten sollten über diese Wirkungen informiert und gewarnt werden, dass ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein können.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen, die während einer Behandlung mit Citalopram beobachtet werden, sind in der Regel mild und vorübergehend. Sie sind besonders in den ersten zwei Behandlungswochen zu beobachten und lassen anschließend gewöhnlich deutlich nach.
Für die folgenden Nebenwirkungen wurde eine Abhängigkeit von der Dosierung festgestellt: Vermehrtes Schwitzen, Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Diarrhö, Übelkeit und Müdigkeit.
Mögliche Nebenwirkungen:
Nebenwirkungen, die für SSRIs bekannt sind und/oder, entweder aus doppelblinden placebo-kontrollierten klinischen Studien bei ≥ 1 % der Patienten oder nach der Markteinführung, auch für Citalopram berichtet wurden, sind im Folgenden nach Organklassen und Häufigkeiten aufgelistet.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
sehr häufig |
≥ 1/10 |
häufig |
≥ 1/100, < 1/10 |
gelegentlich |
≥ 1/1000, < 1/100 |
selten |
≥ 1/10.000, < 1/1000 |
sehr selten |
< 1/10.000 |
nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Infektionen und parasitaere Erkrankungen
Häufig: Rhinitis
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Blutungen (wie z.B. gynäkologische Haemorrhagien, gastrointestinale Blutungen, Ekchymosen und andere Haut- und Schleimhautblutungen) können selten auftreten.
Nicht bekannt: Thrompocytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen,anaphylaktische Reaktionen
Endokrine Erkrankungen
Nicht bekannt: inadäquate ADH Sekretion
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitsabnahme,Gewichtsverlust
Gelegentlich: Appetitszunahme, Gewichtszunahme, Anorexia
Selten: Hyponatriämie
Nicht bekannt: Hypokaliämie
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Agitiertheit, Libidoabnahme, Angst, Nervosität, Verwirrtheit, Anorgasmie (Frauen), verändertes Träumen, Apathie
Gelegentlich: Aggression, Depersonalisation, Halluzination, Manie, Euphorie
Selten: Psychomotorische Ruhelosigkeit
Nicht bekannt: Panikattacken, Nächtliches Zähneknirschen, Ruhelosigkeit, suizidale Gedanken/suizidales Verhalten²
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen, Tremor, Schwindel
Häufig: Migräne, Parästhesien
Gelegentlich: Extrapyramidale Störungen, Krampfanfälle
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Mydriasis
Nicht bekannt: Sehstörungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Tinnitus
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Palpitationen
Gelegentlich: Bradykardie, Tachykardie
Nicht bekannt: QT-Verlängerung, ventrikuläre Arrhythmien einschließlich Torsade de Pointes1
Gefäßerkrankungen
Selten: Haemorrhagie
Nicht bekannt: orthostatische Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Häufig: Gähnen
Gelegentlich: Husten
Nicht bekannt: Nasenbluten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit, Mundtrockenheit
Häufig: Obstipation, Diarrhoe, Dyspepsie, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Flatulenz, erhöhter Speichelfluss
Nicht bekannt: Gastrointestinale Blutungen (einschließlich rektale Blutungen)
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Hepatitis
Nicht bekannt: anormale Ergebnisse bei Leberfunktionstests
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Miktionsstörungen
Gelegentlich: Harnretention
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: ausbleibende Ejakulation,Ejakulationsstörungen, Impotenz
Gelegentlich: Frauen: Menorrhagie
Nicht bekannt: Frauen: Metrorrhagie, Männer: Priapismus,Galaktorrhoe
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: vermehrtes Schwitzen
Häufig: Pruritus
Gelegentlich: Urtikaria, Alopezie, Ausschlag, Purpura, Photosensibilität
Nicht bekannt: Ekchymosen, Angioödeme
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Myalgie, Arthralgie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Asthenie
Häufig: Müdigkeit
Gelegentlich: Ödeme, Unwohlsein
Selten: Fieber
Anzahl der Patienten: Citalopram / Placebo = 1346 / 545
1 Seit der Markteinführung wurden Fälle von QT-Verlängerung und ventrikulären Arrhythmien, einschließlich Torsade de Pointes, berichtet, und zwar überwiegend bei weiblichen Patienten, bei Patienten mit Hypokaliämie, vorbestehender QT-Verlängerung oder anderen Herzerkrankungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.9 und 5.1).
2 Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Escitalopram oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
Absetzerscheinungen bei Beendigung der Behandlung mit SSRIs
Ein Beenden einer Behandlung mit Citalopram (besonders, wenn dieses abrupt erfolgt) führt häufig zu einem Auftreten von Absetzerscheinungen. Über das Auftreten von Schwindel, Gefühlsstörungen (einschließlich Parästhesien und elektrische Reizerscheinungen), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Agitiertheit oder Ängstlichkeit, Übelkeit und/oder Erbrechen, Tremor, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Diarrhoe, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Üblicherweise verlaufen diese Erscheinungen leicht bis mäßig und sind selbstimitierend, können jedoch bei einigen Patienten schwerwiegend sein und/oder länger bestehen. Es wird deshalb empfohlen, wenn die Behandlung mit Citalopram nicht länger erforderlich ist, diese durch schrittweise Dosisreduktion auszuschleichen (siehe Abschnitt 4.2 und 4.4).
Klasseneffekt
In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-lnhibitoren (SSRI) oder trizyklischen Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.
4.9 Überdosierung
Toxizität
Aussagekräftige klinische Daten zur Überdosierung von Citalopram liegen nur in begrenztem Umfang vor und viele dieser Fälle beinhalten gleichzeitige Überdosierungen von anderen Arzneimitteln oder Alkohol. Von Überdosierungen ausschließlich mit Citalopram mit tödlichem Ausgang wurde berichtet, jedoch ging die Mehrzahl der Fälle mit Überdosierungen von Begleitmedikation einher.
Symptome
Die folgenden Symptome wurden nach einer Überdosierung von Citalopram berichtet: Krampfanfälle, Tachykardie, Somnolenz, QT-Verlängerung, Koma, Erbrechen, Tremor, Hypotonie, Herzstillstand, Übelkeit, Serotonin-Syndrom, Agitiertheit, Bradykardie, Schwindel, Schenkelblock, QRS-Verlängerung, Hypertonie, Mydriasis, Torsade de pointes, Benommenheit, Schwitzen, Zyanose, Hyperventilation und arterielle und ventrikuläre Arrhythmie.
Therapie
Es existiert kein spezifisches Antidot zu Citalopram. Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend erfolgen.
Aktivkohle, ein osmotisch wirksames Laxans (wie z.B. Natriumsulfat) und Magenspülung sollten in Betracht gezogen werden. Ist das Bewusstsein eingeschränkt, sollte der Patient intubiert werden. Die Vitalfunktionen sollten überwacht werden. Im Falle von Überdosierung bei Patienten mit Herzinsuffizienz/Bradyarrhythmie, bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die das QT-Intervall verlängern, oder bei Patienten mit verändertem Stoffwechsel, z. B. Leberinsuffizienz, wird eine EKG-Überwachung empfohlen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Antidepressiva; Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
ATC Code: N06AB04
Wirkmechanismus und pharmakodynamische Wirkungen
Während einer Langzeitbehandlung entwickelt sich keine Toleranz gegenüber der inhibitorischen Wirkung von Citalopram auf die 5-HT-Wiederaufnahme.
Die antidepressive Wirkung ist wahrscheinlich mit der spezifischen Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme in den Neuronen des Gehirns verknüpft.
Citalopram hat praktisch keine Auswirkung auf die neuronale Wiederaufnahme von Noradrenalin, Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure. Citalopram zeigt keine oder nur geringe Affinität zu cholinergen, histaminergen und einer Vielzahl adrenerger, serotonerger und dopaminerger Rezeptoren.
Citalopram ist eine bicyclisches Isobenzofuran-Derivat, das chemisch nicht mit trizyklischen und tetrazyklischen Antidepressiva oder anderen bekannten Antidepressiva verwandt ist. Die Hauptmetaboliten des Citalopram sind ebenfalls selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, wenn auch in geringerem Maß. Es ist nicht bekannt, dass die Metabolite zu der antidepressiven Gesamtwirkung beitragen.
In einer doppelblinden, placebo-kontrollierten EKG-Studie an gesunden Probanden betrug die QTc-Änderung gegenüber dem Ausgangswert (Fridericia-Korrektur) 7,5 ms (90%CI 5,9-9,1) bei einer Dosis von 20 mg/Tag und 16,7 ms (90%CI 15,0-18,4) bei einer Dosis von 60 mg /Tag (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.8 und 4.9).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften des Wirkstoffs
Resorption
Citalopram wird nach oraler Anwendung rasch resorbiert: die maximale Plasmakonzentration wird im Durchschnitt nach 4 (1-7) Stunden erreicht. Die Resorption ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Die orale Bioverfügbarkeit liegt bei ungefähr 80%.
Verteilung
Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 12-17 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Citalopram und seinen Metaboliten liegt unter 80%.
Biotransformation
Citalopram wird zu Demethylcitalopram, Didemethylcitalopram, Citalopram-N-oxid und dem desaminierten Propionsäure-Derivat abgebaut. Das Propionsäure-Derivat ist pharmakologisch inaktiv. Demethylcitalopram, Didemethylcitalopram und Citalopram-N-oxid sind selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, wenn auch schwächere als die Muttersubstanz.
Citalopram wird hauptsächlich durch CYP2C19 (ca. 60 %) und in geringerem Maße durch CYP3A4 (ca. 30 %) und CYP2D6 (ca. 10%) metabolisiert. Citalopram und Demethylcitalopram sind schwache Inhibitoren von CYP1A2, CYP2C19 und CYP2D6. Die Tatsache, dass Citalopram durch mehr als ein CYP-Isoenzym metabolisiert wird, bedeutet, dass eine Hemmung der Biotransformation weniger wahrscheinlich ist, da die Hemmung eines Isoenzym durch ein anderes kompensiert werden kann.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr 1,5 Tage. Nach systemischer Anwendung liegt die Plasmaclearance bei ungefähr 0,3-0,4 l/min und nach oraler Anwendung bei ungefähr 0,4 l/min.
Citalopram wird hauptsächlich über die Leber ausgeschieden (85%), aber auch teilweise über die Nieren (15%). Von der verabreichten Citalopram-Menge werden 12-23% unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die hepatische Clearance beträgt ungefähr 0,3 l/min, die renale Clearance 0,05-0,08 l/min.
Steady-state-Konzentrationen werden nach 1-2 Wochen erreicht. Zwischen dem steady-state Plasmaspiegel und der gegebenen Dosis wurde eine lineare Beziehung nachgewiesen. In einer Dosierung von 40 mg täglich wird eine durchschnittliche Plasmkonzentration von ungefähr 300 nmol/l erreicht. Es gibt keine eindeutige Beziehung zwischen Citalopram-Plasmaspiegel und therapeutischem Ansprechen oder Nebenwirkungen.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Ältere Patienten zeigten aufgrund der langsameren Metabolisierungsgeschwindigkeit längere Halbwertszeiten und eine verringerte Clearance.
Eingeschränkte Leberfunktion
Citalopram wird bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion langsamer eliminiert. Die Halbwertszeit von Citalopram ist ungefähr doppelt so lang und die steady-state Konzentration von Citalopram einer definierten Dosis ist im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion etwa doppelt so hoch.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit gering bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion wurde eine verlängerte Halbwertszeit und ein geringer Anstieg der Citalopram-Exposition beobachtet. Citalopram wird langsamer eliminiert, ohne dass dies einen wesentlichen Effekt auf die Pharmakokinetik hat. Zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30ml/min) liegen keine Erfahrungen vor.
Polymorphismus
Es wurde beobachtet, dass Personen mit eingeschränkter CYP2C19-Funktion (poor metabolisers) eine bis zu doppelt so hohe Plasmakonzentration von Escitalopram aufweisen wie Personen mit diesbezüglich hoher Stoffwechselrate (extensive metabolisers). Bei Personen mit eingeschränkter CYP2D6-Funktion wurde keine signifikante Änderung der Plasmakonzentration festgestellt (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Phospholipidose in verschiedenen Organen wurde nach Mehrfachgabe bei Ratten beobachtet. Dieser Effekt war nach Beendigung der Verabreichung reversibel. Eine Akkumulation von Phospholipiden wurde unter der Therapie mit vielen kationischen amphiphilen Substanzen in Langzeit-Tierstudien beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist unklar.
Reproduktionstoxizitätsstudien an Ratten zeigten Skelettanomalien der Nachkommen, jedoch keine erhöhte Häufigkeit an Fehlbildungen. Diese Wirkungen könnten eine Folge der pharmakologischen Wirkung oder ein indirekter Effekt infolge der Toxizität für das Muttertier sein. Peri- und postnatale Studien zeigten eine verminderte Überlebensrate der Nachkommen während der Stillzeit. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Tierexperimentelle Studien zeigten, dass Citalopram zu einer Senkung des Fertilitätsindex und Trächtigkeitsindex führt, sowie zu einer Reduktion an Implantationen und zu abnormen Spermien. Bei diesen Studien wurden den Tieren Dosen verabreicht, die weit über die empfohlene Dosierung beim Menschen hinausgehen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kern:
Copovidon
Croscarmellose-Natrium
Glycerol
Lactose-Monohydrat
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Filmhülle:
Hypromellose
Mikrokristalline Cellulose
Macrogolstearat 40
Titandioxid (E171)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Al-Blisterpackungen.
Packungsgrößen mit 20, 50 und 100 Tabletten je Packung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
TEVA GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
8. Zulassungsnummern
Citalopram-Teva®10 mg Filmtabletten
64601.00.00
Citalopram-Teva®20 mg Filmtabletten
64602.00.00
Citalopram-Teva®40 mg Filmtabletten
64603.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
Mai 2006
10. Stand der Information
Juli 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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