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Clarithromycin Sandoz 500 Mg Filmtabletten

Document: 23.06.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Gebrauchsinformation



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung des Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.


Die Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Clarithromycin Sandoz 500 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg beachten?

Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg aufzubewahren?



Clarithromycin Sandoz 500 mg Filmtabletten



Wirkstoff: Clarithromycin



Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Clarithromycin.


1 Filmtablette enthält 500 mg Clarithromycin.



Die sonstigen Bestandteile sind:

Croscarmellose-Natrium, mikrokristalline Cellulose, Povidon K 30, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Hypromellose, Propylenglycol, Titandioxid (E 171), Hyprolose, Sorbitanoleat, Chinolingelb (E 104), Vanillin.



Clarithromycin Sandoz 500 mg ist in Packungen mit 14 Filmtabletten erhältlich.


1. Was ist Clarithromycin Sandoz 500 mg und wofür wird es angewendet?


1.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotikum) aus der Gruppe der Makrolide.



1.2 von: Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Carl-Zeiss-Ring 3

85737 Ismaning

E-mail: info@sandoz.de



hergestellt von: Famar S.A., plant B'

Anthoussa Avenue

153 44 Anthoussa-Attiki

Griechenland


Clarithromycin Sandoz 500 mg wird angewendet


Zur Behandlung der folgenden akuten und chronischen bakteriellen Infektionen, wenn diese durch Clarithromycin-empfindliche Erreger verursacht werden und eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Penicillin vorliegt oder Penicillin aus anderen Gründen nicht geeignet ist:



Ihr Arzt sollte bei der Auswahl des Behandlungsschemas die verfügbaren Informationen über die örtliche Resistenzsituation sowie die offiziellen und lokalen Behandlungsrichtlinien berücksichtigen.



2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg beachten?


2.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Clarithromycin oder anderen Makrolid-Antibiotika oder einem der sonstigen Bestandteile von Clarithromycin Sandoz 500 mg sind.

- wenn Sie gleichzeitig Ergotamin-Derivate (Arzneistoffe zu Behandlung der Migräne) einnehmen.

- wenn Sie gleichzeitig einen der folgenden Arzneistoffe einnehmen: Cisaprid (Arzneistoff zur Anregung der Darmbewegung), Pimozid (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) und Terfenadin (Arzneistoff zur Behandlung von Allergien). Bei Patienten, die einen dieser Arzneistoffe und Clarithromycin gleichzeitig eingenommen haben, wurde über erhöhte Blutspiegel von Cisaprid bzw. Pimozid oder Terfenadin berichtet. Dies kann zu Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) und Herzrhythmusstörungen (einschließlich ventrikulärer Tachyarrhythmien, Kammerflimmern und Torsade de Pointes) führen. Ähnliche Effekte wurden bei gleichzeitiger Anwendung von Astemizol (Arzneistoff zur Behandlung von Allergien) und anderen Makroliden (Arzneistoffgruppe zu der auch Clarithromycin gehört) beobachtet (siehe Abschnitt 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).

- wenn bei Ihnen ein verminderter Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie) vorliegt, wegen des Risikos von Veränderungen im EKG.



2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg ist erforderlich


- Clarithromycin, der Wirkstoff von Clarithromycin Sandoz 500 mg, wird hauptsächlich über die Leber ausgeschieden. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Clarithromycin Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verordnet wird.

- Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion sollte wie bei anderen Antibiotika eine Reduzierung der Dosis von Clarithromycin in Abhängigkeit vom Schweregrad der Nierenfunktionseinschränkung vorgenommen werden (siehe Abschnitt 3. Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?). Bei älteren Patienten sollte die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion stets in Betracht gezogen werden.

- Die Therapie von H. pylori Infektionen mit Clarithromycin kann zur Selektion von arzneimittelresistenten Organismen führen.

- Bei Patienten, die überempfindlich gegenüber Lincomycin oder Clindamycin (Arzneistoffe zur Behandlung bakterieller Infektionen, die zur Gruppe der Lincosamide gehören) sind, kann auch eine Überempfindlichkeit gegenüber Clarithromycin vorliegen. Deshalb ist bei der Verordnung von Clarithromycin bei solchen Patienten Vorsicht geboten.

- Bei Langzeitanwendung oder wiederholter Anwendung von Clarithromycin kann es zu einer Superinfektion mit nicht-empfindlichen Keimen kommen. Im Falle des Auftretens einer Superinfektion muss die Clarithromycin- Behandlung abgebrochen werden.

- Über eine Darmentzündung (pseudomembranöse Colitis) wurde bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika berichtet. Deshalb ist es wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen es während oder nach der Behandlung mit Clarithromycin zu schweren Durchfällen kommt.

- Aufgrund des Risikos bestimmter Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) sollte Clarithromycin mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße, bekannten Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmie), schwerer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), vermindertem Kalium- und/oder Magnesiumgehalt des Blutes (nicht-kompensierter Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie), verlangsamte Herzschlagfolge (Bradykardie, Puls < 50 Schläge/Min) oder wenn gleichzeitig andere Arzneimittel angewendet werden, die eine bestimmte Veränderung im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) hervorrufen können. Clarithromycin sollte Patienten mit angeborener oder nachgewiesener erworbener Verlängerung des QT-Intervalls nicht gegeben werden.

- Clarithromycin sollte mit Vorsicht angewendet werden, bei Patienten die zusätzlich mit einem Arzneistoff behandelt werden, der ein spezielles Stoffwechselsystem aktiviert (Induktor von CYP3A4) (siehe Abschnitt 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).

- Clarithromycin hemmt ein spezielles Stoffwechselsystem (CYP3A4) und eine gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die zu einem großen Teil durch dieses Enzym im Körper abgebaut werden, sollte auf Situationen beschränkt werden, in denen diese Anwendung klar angezeigt ist.

- Clarithromycin hemmt den Abbau mancher Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer), was zu erhöhten Blutplasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führt (siehe Abschnitt 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).



Kinder

Clarithromycin Sandoz 500 mg Tabletten sind für Kinder bis zu 12 Jahren mit einem Körpergewicht unter 30 kg nicht geeignet.


Ältere Menschen

Bei älteren Menschen sollte auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion geachtet werden.


Schwangerschaft

Daten über die Anwendung von Clarithromycin im ersten Drittel der Schwangerschaft bei mehr als 200 Schwangeren ergaben keine eindeutigen Hinweise auf fruchtschädigende (teratogene) Effekte oder Nebenwirkungen auf die Gesundheit des Neugeborenen. Daten einer begrenzten Anzahl von Schwangeren, die im ersten Drittel der Schwangerschaft mit Clarithromycin behandelt wurden, zeigen ein möglicherweise erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Derzeit stehen keine anderen relevanten epidemiologischen Daten zur Verfügung.

Das Risiko einer Reproduktionsgiftigkeit für den Menschen ist nicht bekannt. Clarithromycin sollte bei Schwangeren nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Stillzeit

Clarithromycin und seine aktiven Abbauprodukte werden in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb kann es bei gestillten Säuglingen zu Durchfall und Pilzinfektionen der Schleimhäute kommen, so dass das Stillen möglicherweise unterbrochen werden muss. Die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte bedacht werden. Der Nutzen der Behandlung für die Mutter sollte gegen das potentielle Risiko für das Kind abgewogen werden.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Daten über Auswirkungen von Clarithromycin auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen vor. Bei diesen Tätigkeiten sollte die Möglichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen wie Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit in Betracht gezogen werden.



2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Auswirkungen von Clarithromycin Sandoz 500 mg auf andere Arzneimittel

Clarithromycin hemmt ein spezielles Stoffwechselenzym (CYP3A4) und das Transportprotein P-Glykoprotein. Das Ausmaß der Hemmung bei verschiedenen Substanzen ist schwierig vorherzusagen. Deshalb sollte Clarithromycin während der Behandlung mit anderen Arzneimitteln die durch dieses Stoffwechselsystem CYP3A4 abgebaut werden nicht angewendet werden, es sei denn Plasmaspiegel, Wirkungen oder Nebenwirkungen der Substanzen können streng überwacht werden. Eine Dosisreduktion der Arzneimittel die durch dieses Stoffwechselsystem abgebaut werden kann erforderlich sein, falls diese zusammen mit Clarithromycin angewendet werden. Alternativ kann die Behandlung mit diesen Arzneimitteln während der Behandlung mit Clarithromycin unterbrochen werden.


Arzneimittel die das QT-Intervall verlängern können

Es wurde berichtet, dass Clarithromycin den Abbau von Cisaprid (Arzneistoff zur Anregung der Darmbewegung) und Terfenadin (Arzneistoff zur Behandlung von Allergien) hemmt, was bei Terfenadin zu einem Anstieg der Blutplasmaspiegel um das 2-3 fache führt. Dies war mit bestimmten Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) und Herzrhythmusstörungen (kardialen Arrhythmien einschließlich ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern und Torsade de Pointes) verbunden. Ähnliche Symptome wurden bei Patienten beschrieben, die mit Pimozid (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) und Clarithromycin behandelt wurden. Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit Terfenadin, Cisaprid oder Pimozid ist deshalb nicht angezeigt (siehe Abschnitt 2.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden).


Fälle von Torsades de Pointes wurden bei Patienten beschrieben, bei denen Clarithromycin zusammen mit Chinidin oder Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) angewendet wurde. Diese Kombination sollte deshalb vermieden werden, oder die Plasmaspiegel von Chinidin oder Disopyramid streng überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.

Bei der Anwendung von Clarithromycin bei Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die zu bestimmten Veränderungen im EKG führen (Verlängerung des QT-Intervalls), ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg ist erforderlich).


Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA Reduktase-Hemmer)

Clarithromycin hemmt den Abbau mancher Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer), was zu erhöhten Blutplasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führt.

In Verbindung mit erhöhten Plasmaspiegeln wurde in seltenen Fällen über den Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) bei Patienten berichtet, die mit Clarithromycin und Simvastatin behandelt wurden. Clarithromycin kann eine vergleichbare Wechselwirkung mit Atorvastatin und eine geringfügigere Wechselwirkung mit Cerivastatin auslösen.

Wenn eine Behandlung mit Clarithromycin bei Patienten, die mit Simvastatin, Atorvastatin oder Cerivastatin behandelt werden, angezeigt ist, müssen diese Patienten auf Anzeichen und Symptome einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) überwacht werden.


Gefäßverengende Substanzen aus Mutterkornalkaloiden (z. B. Dihydroergotamin, Ergotamin)

Es wurde über Fälle von Ergotismus (Vergiftungserscheinungen durch sogenannte Mutterkornalkaloide, die sich u.a. in Durchblutungsstörungen äußern) aufgrund von erhöhten Blutplasmaspiegeln der Mutterkornalkaloide berichtet, wenn diese Arzneimittel zusammen mit Makroliden (Arzneistoffgruppe, zu der auch Clarithromycin gehört) angewendet wurden. Diese Kombination ist deshalb nicht angezeigt (siehe Abschnitt 2.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden).


Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Midazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel) mit Clarithromycin Filmtabletten (zweimal täglich 250 mg), war die Konzentration von Midazolam nach intravenöser Anwendung 2,7-fach, nach oraler Anwendung 7-fach erhöht. Die gleichzeitige orale Anwendung von Midazolam und Clarithromycin sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger intravenöser Anwendung von Midazolam muss der Patient streng überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.


Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für andere Benzodiazepine, die durch ein spezielles Stoffwechselsystem (CYP3A4) abgebaut werden, insbesondere Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), aber auch Alprazolam (Arzneistoff zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen).

Bei Benzodiazepinen, die nicht durch dieses Stoffwechselsystem abgebaut werden (Tetrazepam, Nitrazepam, Lorazepam) sind Wechselwirkungen mit Clarithromycin unwahrscheinlich.



Arzneistoffe zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus)

Die gleichzeitige orale Anwendung von Clarithromycin und Ciclosporin oder Tacrolimus führt zu einem mehr als zweifachen Anstieg der Konzentration im Blut (Cmin-Spiegel) sowohl von Ciclosporin als auch von Tacrolimus. Vergleichbare Effekte werden auch für Sirolimus erwartet. Zu Beginn einer Behandlung mit Clarithromycin bei Patienten, die bereits eines dieser Immunsuppressiva einnehmen, müssen die Blutplasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus streng überwacht werden und die Dosis wie erforderlich reduziert werden. Wenn die Behandlung mit Clarithromycin bei diesen Patienten unterbrochen wird, ist wiederum eine strenge Überwachung der Blutplasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus erforderlich, um die Dosis anzupassen.


Digoxin

Die Konzentration von Digoxin (Arzneistoff zur Behandlung der Herzschwäche) kann erhöht sein, wenn es gleichzeitig mit Clarithromycin angewendet wird. Eine Überwachung der Blutplasmaspiegel von Digoxin sollte in Betracht gezogen werden, wenn die Behandlung mit Clarithromycin begonnen oder beendet wird, da eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.


Theophyllin

Die Anwendung von Clarithromycin an Patienten, die Theophyllin (Arzneistoff zur Behandlung von Asthma) erhalten, war mit einem Anstieg der Theophyllin-Blutserumspiegel und dem potentiellen Anstieg der Theophyllin-Giftigkeit verbunden.


Zidovudin

Die gleichzeitige orale Anwendung von Clarithromycin Sandoz 500 mg und Zidovudin (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS) bei erwachsenen HIV-Patienten kann eine verminderte Blutplasmakonzentration von Zidovudin zur Folge haben. Diese Wechselwirkung lässt sich durch die zeitlich versetzte Einnahme der Dosen von Clarithromycin und Zidovudin in Intervallen von 1 – 2 Stunden weitgehend vermeiden. Bei Kindern gab es keine Berichte über derartige Reaktionen.


Auswirkungen anderer Arzneimittel auf Clarithromycin Sandoz 500 mg

Clarithromycin wird über ein spezielles Stoffwechselsystem (CYP3A4) abgebaut. Deshalb können Substanzen, die dieses Enzym stark hemmen, den Abbau von Clarithromycin hemmen, was zu erhöhten Blutplasmakonzentratio­nen von Clarithromycin führt.

Obwohl die Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) erhöht sein können, wenn sie gemeinsam angewendet werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich. Erhöhte Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch bei gleichzeitiger Anwendung mit Antacida und Ranitidin (Arzneistoffe, die die Magensäurekonzentration verringern) auftreten. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.


Ritonavir (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS, 200 mg dreimal täglich) hemmt den Abbau von Clarithromycin (500 mg zweimal täglich). Eine generelle Dosisreduktion ist wahrscheinlich nicht erforderlich, aber die tägliche Clarithromycin-Dosis sollte 1 g nicht überschreiten.

Eine Dosisreduktion sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Betracht gezogen werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (Index für die Nierenfunktion) von 30 bis 60 ml/min sollte die Clarithromycindosis um 50 % reduziert werden, bei einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min sollte die Dosis um 75 % reduziert werden.


Arzneimittel die das Stoffwechselsystem CYP3A4 aktivieren (z. B. Rifampicin (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose), Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital (Arzneistoffe zur Behandlung epileptischer Erkrankungen), Johanniskraut) können den Abbau von Clarithromycin beschleunigen. Dies kann zu geringen therapeutischen Konzentrationen von Clarithromycin und damit zu einer verminderten Wirksamkeit führen. Falls Clarithromycin eindeutig angezeigt ist, kann es erforderlich sein, die Clarithromycin-Dosis zu erhöhen und die Wirksamkeit und Sicherheit von Clarithromycin sorgfältig zu überwachen. Außerdem kann eine Überwachung des Blutplasmaspiegels des Arzneimittels, das das Stoffwechselsystem CYP3A4 aktiviert, erforderlich sein, da dieser aufgrund der Hemmung von CYP3A4 durch Clarithromycin erhöht sein kann (siehe auch in der entsprechenden Gebrauchsinformation des anderen angewendeten Arzneimittels).

Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose) und Clarithromycin führt zu einer Erhöhung bzw. Erniedrigung der Blutserumspiegel, was zu einem erhöhten Risiko einer Entzündung des Auges (Uveitis) führt.


Der CYP3A4 aktivierende Arzneistoff Efavirenz (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS) senkt die Konzentration von Clarithromycin um 39%, erhöht jedoch die Konzentration des wirksamen Abbauproduktes von Clarithromycin um 34%.


Wechselwirkungen bei Behandlungen zur Beseitigung von H. pylori

Obwohl die Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) erhöht sein können, wenn diese gleichzeitig angewendet werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei der empfohlenen Dosis gibt es keine klinisch bedeutsame Wechselwirkung zwischen Clarithromycin und Lansoprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion). Erhöhte Plasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch auftreten wenn es gleichzeitig mit Antacida oder Ranitidin (Arzneistoffe die die Magensäurekonzentration verringern) angewendet wird. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Es gibt keine Wechselwirkungen mit relevanten Antibiotika, die zur Beseitigung von H. pylori angewendet werden.



3. Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?


Nehmen Sie Clarithromycin Sandoz 500 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.




3.1 Art der Anwendung


Zum Einnehmen


Clarithromycin Sandoz 500 mg kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.



3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosierung:


Die Dosierung richtet sich nach Ihrem Krankheitsbild und ist in jedem Fall von Ihrem Arzt festzulegen.


Erwachsene und Jugendliche:


Standarddosierung:Die übliche Dosis beträgt zweimal täglich 250 mg Clarithromycin. Hierfür stehen Clarithromycin Filmtabletten mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Behandlung mit hohen Dosen (schwere Infektionen): Bei schweren Infektionen kann die übliche Dosis auf zweimal täglich 500 mg Clarithromycin (entsprechend zweimal täglich eine Filmtablette Clarithromycin Sandoz 500 mg) erhöht werden.


Kinder:


Clarithromycin Sandoz 500 mg ist für Kinder unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht unter 30 kg nicht geeignet.


Elimination von Helicobacter pylori bei Erwachsenen:


Bei Patienten mit Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, die durch die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori verursacht wurden, kann Clarithromycin während der Behandlung zur Beseitigung des Erregers (Eradikationstherapie) in einer Dosis von zweimal täglich 500 mg Clarithromycin (entsprechend zweimal täglich eine Filmtablette Clarithromycin Sandoz 500 mg) zusammen mit zweimal täglich 1000 mg Amoxicillin und zweimal täglich 20 mg Omeprazol angewendet werden.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:


Die empfohlenen Höchstdosierungen sollten in Abhängigkeit vom Schweregrad der Nierenfunktionsstörung reduziert werden. Bei einer Kreatinin-Clearance-Rate unter 30 ml/min (schwere Nierenfunktionsstörung) sollte die Dosis auf 250 mg Clarithromycin einmal täglich oder bei Schwerstinfektionen auf zweimal täglich 250 mg Clarithromycin halbiert werden. Hierfür stehen Clarithromycin Filmtabletten mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.



Wie lange ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?


Die Dauer der Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg hängt von Ihrer Erkrankung ab. Die Dauer der Behandlung ist in jedem Fall vom Arzt festzulegen.


Die übliche Behandlungsdauer beträgt 6 bis 14 Tage.

Die Therapie sollte nach dem Abklingen der Symptome mindestens noch 2 Tage fortgesetzt werden.

Bei Infektionen durch bestimmte Erreger (β-hämolysierende Streptokokken) sollte die Behandlungsdauer mindestens 10 Tage betragen, um Komplikationen wie rheumatischem Fieber und Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis) vorzubeugen.

Die Kombinationstherapie zur Beseitigung von Helicobacter pylori, z. B. mit zweimal täglich 500 mg Clarithromycin (entsprechend zweimal täglich eine Filmtablette Clarithromycin Sandoz 500 mg) zusammen mit zweimal täglich 1000 mg Amoxicillin und zweimal täglich 20 mg Omeprazol sollte 7 Tage lang durchgeführt werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Clarithromycin Sandoz 500 mg zu stark oder zu schwach ist.



3.3 Wenn Sie eine größere Menge Clarithromycin Sandoz 500 mg eingenommen haben, als Sie sollten:


wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt.


Symptome einer Vergiftung

Aus Berichten geht hervor, dass bei Einnahme großer Mengen von Clarithromycin mit dem Auftreten von Symptomen im Magen-Darm-Trakt gerechnet werden muss. Überdosierungssymptome können mit dem Nebenwirkungsprofil weitgehend übereinstimmen. (Siehe 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?") Ein Patient mit einer manisch-depressiven Erkrankung in der Krankheitsgeschichte nahm 8 Gramm Clarithromycin ein und zeigte danach eine veränderte geistige Verfassung, paranoides Verhalten, verminderten Kalium- und Sauerstoffgehalt im Blut (Hypokaliämie und Hypoxämie).


Therapie bei Vergiftung:

Es gibt kein spezielles Gegenmittel bei Überdosierung. Die Clarithromycin-Blutserumspiegel können nicht durch Blutwäsche (Peritoneal- oder Hämodialyse) reduziert werden.


Allergische Reaktionen, die im Zusammenhang mit Überdosierung auftreten, sollten durch Magenspülung und entsprechende unterstützende Maßnahmen behandelt werden. Bei Auftreten der ersten Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg abgebrochen werden und die erforderlichen Maßnahmen müssen unverzüglich eingeleitet werden.



3.4 Wenn Sie die Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg vergessen haben:


Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, holen Sie bitte die Einnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, sondern fahren Sie anschließend fort, wie vom Arzt verordnet. Wenn Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, informieren Sie Ihren Arzt, damit eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung rechtzeitig festgestellt werden kann.



3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg abgebrochen wird:


Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, besteht die Gefahr eines Rückfalls.



4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Am häufigsten wurde bei Erwachsenen nach Einnahme von Clarithromycin über Durchfall (3 %), Übelkeit (3 %), Geschmacksstörungen (3 %), Verdauungsstörungen (Dyspepsie, 2 %), Bauchschmerzen/Unwohlsein (2 %) und Kopfschmerzen (2 %) berichtet


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:
weniger als 1 von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle



4.1 Nebenwirkungen


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Pilzinfektion im Mund (orale Candidiasis).

Wie bei anderen Antibiotika kann es bei einer Langzeitanwendung zu einem übermäßigen Wachstum nicht-empfindlicher Keime kommen.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Leukozyten).

Sehr selten

Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie).


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Allergische Reaktionen von Nesselsucht (Urtikaria) und leichten Hauterscheinungen bis hin zur Anaphylaxie.


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten

Angstzustände, Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Psychose, Orientierungslosigkeit, Depersonalisation, Alpträume, Verwirrtheit.


Erkrankungen des Zentralen Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Störungen des Geruchssinns.

Sehr selten

Benommenheit, Schwindel, Empfindungsstörungen (z. B. Kribbeln, Parästhesien), Krämpfe.


Erkrankungen des Ohres und Innenohres

Selten

Ohrgeräusche (Tinnitus)

Sehr selten

Vorübergehender Hörverlust


Herzerkrankungen

Sehr selten

Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls), Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardien und Torsades de Pointes).


Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Häufig

Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Entzündungen der Mundschleimhaut und Zunge (Stomatitis und Glossitis), reversible Zahn- und Zungenverfärbungen, Geschmacksstörungen, z. B. metallischer oder bitterer Geschmack.

Sehr selten

Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Über das Auftreten einer Darmentzündung (pseudomembranöse Colitis) wurde unter Clarithromycin sehr selten berichtet. Der Schweregrad kann mild bis lebensbedrohend sein.


Leber und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Leberfunktionsstörungen, üblicherweise vorübergehend und reversibel, Leberentzündung (Hepatitis) und Gallestauung (Cholestase) mit oder ohne Gelbsucht (Ikterus).

Sehr selten

Über tödliches Leberversagen wurde vor allem bei Patienten berichtet, die an einer Grunderkrankung der Leber litten oder andere lebertoxische Arzneimittel einnahmen.



Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Sehr selten

Erkrankungen der Haut, teilweise mit Hautablösung und evtl. Blasenbildung an Haut und Schleimhäuten (Stevens-Johnson Syndrom und Lyell Syndrom (toxische epidermale Nekrolyse))


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Gelenkschmerzen (Arthralgie), Muskelschmerzen (Myalgie).


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), Nierenversagen.


Laborwerte

Häufig

Erhöhte Harnstoff- und Stickstoffwerte im Blut (BUN).

Gelegentlich

Verlängerung der Prothrombinzeit, erhöhte Serum Kreatinin-Werte, veränderte Leberfunktionswerte (erhöhte Transaminasespiegel).

Sehr selten

Ein Absinken des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) wurde beobachtet, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneistoffen zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Antidiabetika) und Insulin.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg bemerken.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.



5. Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und den Durchdrückstreifen angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


In der Originalverpackung aufbewahren.



Stand der Information:


Juni 2005

Gebrauchsinformation



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung des Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.


Die Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Clarithromycin Sandoz 500 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg beachten?

Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg aufzubewahren?



Clarithromycin Sandoz 500 mg Filmtabletten



Wirkstoff: Clarithromycin



Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Clarithromycin.


1 Filmtablette enthält 500 mg Clarithromycin.



Die sonstigen Bestandteile sind:

Croscarmellose-Natrium, mikrokristalline Cellulose, Povidon K 30, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Hypromellose, Propylenglycol, Titandioxid (E 171), Hyprolose, Sorbitanoleat, Chinolingelb (E 104), Vanillin.



Clarithromycin Sandoz 500 mg ist in Packungen mit 14 Filmtabletten erhältlich.


1. Was ist Clarithromycin Sandoz 500 mg und wofür wird es angewendet?


1.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotikum) aus der Gruppe der Makrolide.



1.2 von: Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Carl-Zeiss-Ring 3

85737 Ismaning

E-mail: info@sandoz.de



hergestellt von:


Sandoz GmbH

Biochemiestraße 10

6250 Kundl

Österreich


Clarithromycin Sandoz 500 mg wird angewendet


Zur Behandlung der folgenden akuten und chronischen bakteriellen Infektionen, wenn diese durch Clarithromycin-empfindliche Erreger verursacht werden und eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Penicillin vorliegt oder Penicillin aus anderen Gründen nicht geeignet ist:



Ihr Arzt sollte bei der Auswahl des Behandlungsschemas die verfügbaren Informationen über die örtliche Resistenzsituation sowie die offiziellen und lokalen Behandlungsrichtlinien berücksichtigen.



2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg beachten?


2.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Clarithromycin oder anderen Makrolid-Antibiotika oder einem der sonstigen Bestandteile von Clarithromycin Sandoz 500 mg sind.

- wenn Sie gleichzeitig Ergotamin-Derivate (Arzneistoffe zu Behandlung der Migräne) einnehmen.

- wenn Sie gleichzeitig einen der folgenden Arzneistoffe einnehmen: Cisaprid (Arzneistoff zur Anregung der Darmbewegung), Pimozid (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) und Terfenadin (Arzneistoff zur Behandlung von Allergien). Bei Patienten, die einen dieser Arzneistoffe und Clarithromycin gleichzeitig eingenommen haben, wurde über erhöhte Blutspiegel von Cisaprid bzw. Pimozid oder Terfenadin berichtet. Dies kann zu Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) und Herzrhythmusstörungen (einschließlich ventrikulärer Tachyarrhythmien, Kammerflimmern und Torsade de Pointes) führen. Ähnliche Effekte wurden bei gleichzeitiger Anwendung von Astemizol (Arzneistoff zur Behandlung von Allergien) und anderen Makroliden (Arzneistoffgruppe zu der auch Clarithromycin gehört) beobachtet (siehe Abschnitt 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).

- wenn bei Ihnen ein verminderter Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie) vorliegt, wegen des Risikos von Veränderungen im EKG.



2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg ist erforderlich


- Clarithromycin, der Wirkstoff von Clarithromycin Sandoz 500 mg, wird hauptsächlich über die Leber ausgeschieden. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Clarithromycin Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verordnet wird.

- Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion sollte wie bei anderen Antibiotika eine Reduzierung der Dosis von Clarithromycin in Abhängigkeit vom Schweregrad der Nierenfunktionseinschränkung vorgenommen werden (siehe Abschnitt 3. Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?). Bei älteren Patienten sollte die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion stets in Betracht gezogen werden.

- Die Therapie von H. pylori Infektionen mit Clarithromycin kann zur Selektion von arzneimittelresistenten Organismen führen.

- Bei Patienten, die überempfindlich gegenüber Lincomycin oder Clindamycin (Arzneistoffe zur Behandlung bakterieller Infektionen, die zur Gruppe der Lincosamide gehören) sind, kann auch eine Überempfindlichkeit gegenüber Clarithromycin vorliegen. Deshalb ist bei der Verordnung von Clarithromycin bei solchen Patienten Vorsicht geboten.

- Bei Langzeitanwendung oder wiederholter Anwendung von Clarithromycin kann es zu einer Superinfektion mit nicht-empfindlichen Keimen kommen. Im Falle des Auftretens einer Superinfektion muss die Clarithromycin- Behandlung abgebrochen werden.

- Über eine Darmentzündung (pseudomembranöse Colitis) wurde bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika berichtet. Deshalb ist es wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen es während oder nach der Behandlung mit Clarithromycin zu schweren Durchfällen kommt.

- Aufgrund des Risikos bestimmter Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) sollte Clarithromycin mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße, bekannten Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmie), schwerer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), vermindertem Kalium- und/oder Magnesiumgehalt des Blutes (nicht-kompensierter Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie), verlangsamte Herzschlagfolge (Bradykardie, Puls < 50 Schläge/Min) oder wenn gleichzeitig andere Arzneimittel angewendet werden, die eine bestimmte Veränderung im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) hervorrufen können. Clarithromycin sollte Patienten mit angeborener oder nachgewiesener erworbener Verlängerung des QT-Intervalls nicht gegeben werden.

- Clarithromycin sollte mit Vorsicht angewendet werden, bei Patienten die zusätzlich mit einem Arzneistoff behandelt werden, der ein spezielles Stoffwechselsystem aktiviert (Induktor von CYP3A4) (siehe Abschnitt 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).

- Clarithromycin hemmt ein spezielles Stoffwechselsystem (CYP3A4) und eine gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die zu einem großen Teil durch dieses Enzym im Körper abgebaut werden, sollte auf Situationen beschränkt werden, in denen diese Anwendung klar angezeigt ist.

- Clarithromycin hemmt den Abbau mancher Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer), was zu erhöhten Blutplasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führt (siehe Abschnitt 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).



Kinder

Clarithromycin Sandoz 500 mg Tabletten sind für Kinder bis zu 12 Jahren mit einem Körpergewicht unter 30 kg nicht geeignet.


Ältere Menschen

Bei älteren Menschen sollte auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion geachtet werden.


Schwangerschaft

Daten über die Anwendung von Clarithromycin im ersten Drittel der Schwangerschaft bei mehr als 200 Schwangeren ergaben keine eindeutigen Hinweise auf fruchtschädigende (teratogene) Effekte oder Nebenwirkungen auf die Gesundheit des Neugeborenen. Daten einer begrenzten Anzahl von Schwangeren, die im ersten Drittel der Schwangerschaft mit Clarithromycin behandelt wurden, zeigen ein möglicherweise erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Derzeit stehen keine anderen relevanten epidemiologischen Daten zur Verfügung.

Das Risiko einer Reproduktionsgiftigkeit für den Menschen ist nicht bekannt. Clarithromycin sollte bei Schwangeren nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Stillzeit

Clarithromycin und seine aktiven Abbauprodukte werden in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb kann es bei gestillten Säuglingen zu Durchfall und Pilzinfektionen der Schleimhäute kommen, so dass das Stillen möglicherweise unterbrochen werden muss. Die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte bedacht werden. Der Nutzen der Behandlung für die Mutter sollte gegen das potentielle Risiko für das Kind abgewogen werden.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Daten über Auswirkungen von Clarithromycin auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen vor. Bei diesen Tätigkeiten sollte die Möglichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen wie Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit in Betracht gezogen werden.



2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Auswirkungen von Clarithromycin Sandoz 500 mg auf andere Arzneimittel

Clarithromycin hemmt ein spezielles Stoffwechselenzym (CYP3A4) und das Transportprotein P-Glykoprotein. Das Ausmaß der Hemmung bei verschiedenen Substanzen ist schwierig vorherzusagen. Deshalb sollte Clarithromycin während der Behandlung mit anderen Arzneimitteln die durch dieses Stoffwechselsystem CYP3A4 abgebaut werden nicht angewendet werden, es sei denn Plasmaspiegel, Wirkungen oder Nebenwirkungen der Substanzen können streng überwacht werden. Eine Dosisreduktion der Arzneimittel die durch dieses Stoffwechselsystem abgebaut werden kann erforderlich sein, falls diese zusammen mit Clarithromycin angewendet werden. Alternativ kann die Behandlung mit diesen Arzneimitteln während der Behandlung mit Clarithromycin unterbrochen werden.


Arzneimittel die das QT-Intervall verlängern können

Es wurde berichtet, dass Clarithromycin den Abbau von Cisaprid (Arzneistoff zur Anregung der Darmbewegung) und Terfenadin (Arzneistoff zur Behandlung von Allergien) hemmt, was bei Terfenadin zu einem Anstieg der Blutplasmaspiegel um das 2-3 fache führt. Dies war mit bestimmten Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) und Herzrhythmusstörungen (kardialen Arrhythmien einschließlich ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern und Torsade de Pointes) verbunden. Ähnliche Symptome wurden bei Patienten beschrieben, die mit Pimozid (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen) und Clarithromycin behandelt wurden. Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit Terfenadin, Cisaprid oder Pimozid ist deshalb nicht angezeigt (siehe Abschnitt 2.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden).


Fälle von Torsades de Pointes wurden bei Patienten beschrieben, bei denen Clarithromycin zusammen mit Chinidin oder Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) angewendet wurde. Diese Kombination sollte deshalb vermieden werden, oder die Plasmaspiegel von Chinidin oder Disopyramid streng überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.

Bei der Anwendung von Clarithromycin bei Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die zu bestimmten Veränderungen im EKG führen (Verlängerung des QT-Intervalls), ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg ist erforderlich).


Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA Reduktase-Hemmer)

Clarithromycin hemmt den Abbau mancher Arzneistoffe zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer), was zu erhöhten Blutplasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führt.

In Verbindung mit erhöhten Plasmaspiegeln wurde in seltenen Fällen über den Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) bei Patienten berichtet, die mit Clarithromycin und Simvastatin behandelt wurden. Clarithromycin kann eine vergleichbare Wechselwirkung mit Atorvastatin und eine geringfügigere Wechselwirkung mit Cerivastatin auslösen.

Wenn eine Behandlung mit Clarithromycin bei Patienten, die mit Simvastatin, Atorvastatin oder Cerivastatin behandelt werden, angezeigt ist, müssen diese Patienten auf Anzeichen und Symptome einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) überwacht werden.


Gefäßverengende Substanzen aus Mutterkornalkaloiden (z. B. Dihydroergotamin, Ergotamin)

Es wurde über Fälle von Ergotismus (Vergiftungserscheinungen durch sogenannte Mutterkornalkaloide, die sich u.a. in Durchblutungsstörungen äußern) aufgrund von erhöhten Blutplasmaspiegeln der Mutterkornalkaloide berichtet, wenn diese Arzneimittel zusammen mit Makroliden (Arzneistoffgruppe, zu der auch Clarithromycin gehört) angewendet wurden. Diese Kombination ist deshalb nicht angezeigt (siehe Abschnitt 2.1 Clarithromycin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden).


Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Midazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel) mit Clarithromycin Filmtabletten (zweimal täglich 250 mg), war die Konzentration von Midazolam nach intravenöser Anwendung 2,7-fach, nach oraler Anwendung 7-fach erhöht. Die gleichzeitige orale Anwendung von Midazolam und Clarithromycin sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger intravenöser Anwendung von Midazolam muss der Patient streng überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.


Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für andere Benzodiazepine, die durch ein spezielles Stoffwechselsystem (CYP3A4) abgebaut werden, insbesondere Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), aber auch Alprazolam (Arzneistoff zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen).

Bei Benzodiazepinen, die nicht durch dieses Stoffwechselsystem abgebaut werden (Tetrazepam, Nitrazepam, Lorazepam) sind Wechselwirkungen mit Clarithromycin unwahrscheinlich.



Arzneistoffe zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus)

Die gleichzeitige orale Anwendung von Clarithromycin und Ciclosporin oder Tacrolimus führt zu einem mehr als zweifachen Anstieg der Konzentration im Blut (Cmin-Spiegel) sowohl von Ciclosporin als auch von Tacrolimus. Vergleichbare Effekte werden auch für Sirolimus erwartet. Zu Beginn einer Behandlung mit Clarithromycin bei Patienten, die bereits eines dieser Immunsuppressiva einnehmen, müssen die Blutplasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus streng überwacht werden und die Dosis wie erforderlich reduziert werden. Wenn die Behandlung mit Clarithromycin bei diesen Patienten unterbrochen wird, ist wiederum eine strenge Überwachung der Blutplasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus erforderlich, um die Dosis anzupassen.


Digoxin

Die Konzentration von Digoxin (Arzneistoff zur Behandlung der Herzschwäche) kann erhöht sein, wenn es gleichzeitig mit Clarithromycin angewendet wird. Eine Überwachung der Blutplasmaspiegel von Digoxin sollte in Betracht gezogen werden, wenn die Behandlung mit Clarithromycin begonnen oder beendet wird, da eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.


Theophyllin

Die Anwendung von Clarithromycin an Patienten, die Theophyllin (Arzneistoff zur Behandlung von Asthma) erhalten, war mit einem Anstieg der Theophyllin-Blutserumspiegel und dem potentiellen Anstieg der Theophyllin-Giftigkeit verbunden.


Zidovudin

Die gleichzeitige orale Anwendung von Clarithromycin Sandoz 500 mg und Zidovudin (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS) bei erwachsenen HIV-Patienten kann eine verminderte Blutplasmakonzentration von Zidovudin zur Folge haben. Diese Wechselwirkung lässt sich durch die zeitlich versetzte Einnahme der Dosen von Clarithromycin und Zidovudin in Intervallen von 1 – 2 Stunden weitgehend vermeiden. Bei Kindern gab es keine Berichte über derartige Reaktionen.


Auswirkungen anderer Arzneimittel auf Clarithromycin Sandoz 500 mg

Clarithromycin wird über ein spezielles Stoffwechselsystem (CYP3A4) abgebaut. Deshalb können Substanzen, die dieses Enzym stark hemmen, den Abbau von Clarithromycin hemmen, was zu erhöhten Blutplasmakonzentratio­nen von Clarithromycin führt.

Obwohl die Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) erhöht sein können, wenn sie gemeinsam angewendet werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich. Erhöhte Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch bei gleichzeitiger Anwendung mit Antacida und Ranitidin (Arzneistoffe, die die Magensäurekonzentration verringern) auftreten. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.


Ritonavir (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS, 200 mg dreimal täglich) hemmt den Abbau von Clarithromycin (500 mg zweimal täglich). Eine generelle Dosisreduktion ist wahrscheinlich nicht erforderlich, aber die tägliche Clarithromycin-Dosis sollte 1 g nicht überschreiten.

Eine Dosisreduktion sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Betracht gezogen werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (Index für die Nierenfunktion) von 30 bis 60 ml/min sollte die Clarithromycindosis um 50 % reduziert werden, bei einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min sollte die Dosis um 75 % reduziert werden.


Arzneimittel die das Stoffwechselsystem CYP3A4 aktivieren (z. B. Rifampicin (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose), Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital (Arzneistoffe zur Behandlung epileptischer Erkrankungen), Johanniskraut) können den Abbau von Clarithromycin beschleunigen. Dies kann zu geringen therapeutischen Konzentrationen von Clarithromycin und damit zu einer verminderten Wirksamkeit führen. Falls Clarithromycin eindeutig angezeigt ist, kann es erforderlich sein, die Clarithromycin-Dosis zu erhöhen und die Wirksamkeit und Sicherheit von Clarithromycin sorgfältig zu überwachen. Außerdem kann eine Überwachung des Blutplasmaspiegels des Arzneimittels, das das Stoffwechselsystem CYP3A4 aktiviert, erforderlich sein, da dieser aufgrund der Hemmung von CYP3A4 durch Clarithromycin erhöht sein kann (siehe auch in der entsprechenden Gebrauchsinformation des anderen angewendeten Arzneimittels).

Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose) und Clarithromycin führt zu einer Erhöhung bzw. Erniedrigung der Blutserumspiegel, was zu einem erhöhten Risiko einer Entzündung des Auges (Uveitis) führt.


Der CYP3A4 aktivierende Arzneistoff Efavirenz (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS) senkt die Konzentration von Clarithromycin um 39%, erhöht jedoch die Konzentration des wirksamen Abbauproduktes von Clarithromycin um 34%.


Wechselwirkungen bei Behandlungen zur Beseitigung von H. pylori

Obwohl die Blutplasmakonzentrationen von Clarithromycin und Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion) erhöht sein können, wenn diese gleichzeitig angewendet werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei der empfohlenen Dosis gibt es keine klinisch bedeutsame Wechselwirkung zwischen Clarithromycin und Lansoprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion). Erhöhte Plasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch auftreten wenn es gleichzeitig mit Antacida oder Ranitidin (Arzneistoffe die die Magensäurekonzentration verringern) angewendet wird. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Es gibt keine Wechselwirkungen mit relevanten Antibiotika, die zur Beseitigung von H. pylori angewendet werden.



3. Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?


Nehmen Sie Clarithromycin Sandoz 500 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.




3.1 Art der Anwendung


Zum Einnehmen


Clarithromycin Sandoz 500 mg kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.



3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosierung:


Die Dosierung richtet sich nach Ihrem Krankheitsbild und ist in jedem Fall von Ihrem Arzt festzulegen.


Erwachsene und Jugendliche:


Standarddosierung:Die übliche Dosis beträgt zweimal täglich 250 mg Clarithromycin. Hierfür stehen Clarithromycin Filmtabletten mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Behandlung mit hohen Dosen (schwere Infektionen): Bei schweren Infektionen kann die übliche Dosis auf zweimal täglich 500 mg Clarithromycin (entsprechend zweimal täglich eine Filmtablette Clarithromycin Sandoz 500 mg) erhöht werden.


Kinder:


Clarithromycin Sandoz 500 mg ist für Kinder unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht unter 30 kg nicht geeignet.


Elimination von Helicobacter pylori bei Erwachsenen:


Bei Patienten mit Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, die durch die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori verursacht wurden, kann Clarithromycin während der Behandlung zur Beseitigung des Erregers (Eradikationstherapie) in einer Dosis von zweimal täglich 500 mg Clarithromycin (entsprechend zweimal täglich eine Filmtablette Clarithromycin Sandoz 500 mg) zusammen mit zweimal täglich 1000 mg Amoxicillin und zweimal täglich 20 mg Omeprazol angewendet werden.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:


Die empfohlenen Höchstdosierungen sollten in Abhängigkeit vom Schweregrad der Nierenfunktionsstörung reduziert werden. Bei einer Kreatinin-Clearance-Rate unter 30 ml/min (schwere Nierenfunktionsstörung) sollte die Dosis auf 250 mg Clarithromycin einmal täglich oder bei Schwerstinfektionen auf zweimal täglich 250 mg Clarithromycin halbiert werden. Hierfür stehen Clarithromycin Filmtabletten mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.



Wie lange ist Clarithromycin Sandoz 500 mg einzunehmen?


Die Dauer der Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg hängt von Ihrer Erkrankung ab. Die Dauer der Behandlung ist in jedem Fall vom Arzt festzulegen.


Die übliche Behandlungsdauer beträgt 6 bis 14 Tage.

Die Therapie sollte nach dem Abklingen der Symptome mindestens noch 2 Tage fortgesetzt werden.

Bei Infektionen durch bestimmte Erreger (β-hämolysierende Streptokokken) sollte die Behandlungsdauer mindestens 10 Tage betragen, um Komplikationen wie rheumatischem Fieber und Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis) vorzubeugen.

Die Kombinationstherapie zur Beseitigung von Helicobacter pylori, z. B. mit zweimal täglich 500 mg Clarithromycin (entsprechend zweimal täglich eine Filmtablette Clarithromycin Sandoz 500 mg) zusammen mit zweimal täglich 1000 mg Amoxicillin und zweimal täglich 20 mg Omeprazol sollte 7 Tage lang durchgeführt werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Clarithromycin Sandoz 500 mg zu stark oder zu schwach ist.



3.3 Wenn Sie eine größere Menge Clarithromycin Sandoz 500 mg eingenommen haben, als Sie sollten:


wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt.


Symptome einer Vergiftung

Aus Berichten geht hervor, dass bei Einnahme großer Mengen von Clarithromycin mit dem Auftreten von Symptomen im Magen-Darm-Trakt gerechnet werden muss. Überdosierungssymptome können mit dem Nebenwirkungsprofil weitgehend übereinstimmen. (Siehe 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?") Ein Patient mit einer manisch-depressiven Erkrankung in der Krankheitsgeschichte nahm 8 Gramm Clarithromycin ein und zeigte danach eine veränderte geistige Verfassung, paranoides Verhalten, verminderten Kalium- und Sauerstoffgehalt im Blut (Hypokaliämie und Hypoxämie).


Therapie bei Vergiftung:

Es gibt kein spezielles Gegenmittel bei Überdosierung. Die Clarithromycin-Blutserumspiegel können nicht durch Blutwäsche (Peritoneal- oder Hämodialyse) reduziert werden.


Allergische Reaktionen, die im Zusammenhang mit Überdosierung auftreten, sollten durch Magenspülung und entsprechende unterstützende Maßnahmen behandelt werden. Bei Auftreten der ersten Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg abgebrochen werden und die erforderlichen Maßnahmen müssen unverzüglich eingeleitet werden.



3.4 Wenn Sie die Einnahme von Clarithromycin Sandoz 500 mg vergessen haben:


Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, holen Sie bitte die Einnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, sondern fahren Sie anschließend fort, wie vom Arzt verordnet. Wenn Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, informieren Sie Ihren Arzt, damit eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung rechtzeitig festgestellt werden kann.



3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg abgebrochen wird:


Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, besteht die Gefahr eines Rückfalls.



4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Am häufigsten wurde bei Erwachsenen nach Einnahme von Clarithromycin über Durchfall (3 %), Übelkeit (3 %), Geschmacksstörungen (3 %), Verdauungsstörungen (Dyspepsie, 2 %), Bauchschmerzen/Unwohlsein (2 %) und Kopfschmerzen (2 %) berichtet


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:
weniger als 1 von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle



4.1 Nebenwirkungen


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Pilzinfektion im Mund (orale Candidiasis).

Wie bei anderen Antibiotika kann es bei einer Langzeitanwendung zu einem übermäßigen Wachstum nicht-empfindlicher Keime kommen.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Leukozyten).

Sehr selten

Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie).


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Allergische Reaktionen von Nesselsucht (Urtikaria) und leichten Hauterscheinungen bis hin zur Anaphylaxie.


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten

Angstzustände, Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Psychose, Orientierungslosigkeit, Depersonalisation, Alpträume, Verwirrtheit.


Erkrankungen des Zentralen Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Störungen des Geruchssinns.

Sehr selten

Benommenheit, Schwindel, Empfindungsstörungen (z. B. Kribbeln, Parästhesien), Krämpfe.


Erkrankungen des Ohres und Innenohres

Selten

Ohrgeräusche (Tinnitus)

Sehr selten

Vorübergehender Hörverlust


Herzerkrankungen

Sehr selten

Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls), Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardien und Torsades de Pointes).


Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Häufig

Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Entzündungen der Mundschleimhaut und Zunge (Stomatitis und Glossitis), reversible Zahn- und Zungenverfärbungen, Geschmacksstörungen, z. B. metallischer oder bitterer Geschmack.

Sehr selten

Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Über das Auftreten einer Darmentzündung (pseudomembranöse Colitis) wurde unter Clarithromycin sehr selten berichtet. Der Schweregrad kann mild bis lebensbedrohend sein.


Leber und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Leberfunktionsstörungen, üblicherweise vorübergehend und reversibel, Leberentzündung (Hepatitis) und Gallestauung (Cholestase) mit oder ohne Gelbsucht (Ikterus).

Sehr selten

Über tödliches Leberversagen wurde vor allem bei Patienten berichtet, die an einer Grunderkrankung der Leber litten oder andere lebertoxische Arzneimittel einnahmen.



Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Sehr selten

Erkrankungen der Haut, teilweise mit Hautablösung und evtl. Blasenbildung an Haut und Schleimhäuten (Stevens-Johnson Syndrom und Lyell Syndrom (toxische epidermale Nekrolyse))


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Gelenkschmerzen (Arthralgie), Muskelschmerzen (Myalgie).


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), Nierenversagen.


Laborwerte

Häufig

Erhöhte Harnstoff- und Stickstoffwerte im Blut (BUN).

Gelegentlich

Verlängerung der Prothrombinzeit, erhöhte Serum Kreatinin-Werte, veränderte Leberfunktionswerte (erhöhte Transaminasespiegel).

Sehr selten

Ein Absinken des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) wurde beobachtet, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneistoffen zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Antidiabetika) und Insulin.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Clarithromycin Sandoz 500 mg bemerken.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.



5. Wie ist Clarithromycin Sandoz 500 mg aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und den Durchdrückstreifen angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


In der Originalverpackung aufbewahren.



Stand der Information:


Juni 2005

Clarithromycin Sandoz 500 mg Filmtabletten 19/13 Juni 2005