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Clindahexal 300 Mg/2 Ml Injektionslösung

Document: 23.11.2010   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


ClindaHEXAL 300 mg/2 ml Injektionslösung


Wirkstoff: Clindamycin


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 300 mg Clindamycin als Clindamycin-2-dihydrogenphosphat.


Sonstiger Bestandteil: enthält 9,45 mg Benzylalkohol pro 1 ml.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Injektionslösung

Klare, farblose Lösung


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Akute und chronische bakterielle Infektionen durch Clindamycin-empfindliche Erreger, wie


- Infektionen des HNO-Bereiches

- Infektionen der tiefen Atemwege

- Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane

- Septikämie

- Endokarditis

- Infektionen der Knochen und Gelenke

- Infektionen des Zahn- und Kieferbereichs

- Infektionen des Becken- und Bauchraumes

- Infektionen der Haut und Weichteile

- Scharlach


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre erhalten

- bei mäßig schweren Infektionen:

täglich 8 bis 12 ml ClindaHEXAL (entsprechend 1,2 bis 1,8 g Clindamycin)

- bei schweren Infektionen:

täglich 16 bis 18 ml ClindaHEXAL (entsprechend 2,4 bis 2,7 g Clindamycin)

in 2 bis 4 Einzeldosen.


Die maximale Tagesdosis für Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre beträgt 32 ml ClindaHEXAL (entsprechend 4,8 g Clindamycin) in 2 bis 4 Einzeldosen.


Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre

Kinder im Alter über 4 Wochen und Jugendliche bis 14 Jahre erhalten in Abhängigkeit von Ort und Schweregrad der Infektion 20 bis 40 mg Clindamycin pro kg KG (Körpergewicht) in 3 bis 4 Einzel­dosen.


Dosierung bei Lebererkrankungen

Bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Leber­erkrankungen verlängert sich die Eliminations-Halb­wertszeit von Clindamycin. Eine Dosisreduktion ist in der Regel nicht erforderlich, wenn ClindaHEXAL alle acht Stunden gegeben wird. Es sollte aber bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz eine Überwachung der Plasmaspiegel von Clindamycin erfolgen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Maßnahme kann eine Dosisverminderung notwendig werden oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalles.


Dosierung bei Nierenerkrankungen

Bei Nierenerkrankungen ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert; eine Dosisreduktion ist aber bei leichter bis mäßig schwerer Einschränkung der Nieren­funktion nicht erforderlich. Es sollte jedoch bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder Anurie eine Überwachung der Plasmaspiegel erfolgen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Maßnahme kann eine Dosisverminderung oder alternativ ein verlängertes Dosierungsintervall von 8 oder sogar von 12 Stunden erforderlich sein.


Dosierung bei Hämodialyse

Clindamycin ist nicht hämodialysierbar. Es ist daher vor oder nach einer Dialyse keine zusätzliche Dosis erforderlich.


Art der Anwendung

ClindaHEXALwird intramuskulär injiziert oder intravenös infundiert. ClindaHEXAL darf auf keinen Fall unverdünnt intravenös injiziert werden!

Bei intramuskulärer Gabe sollte eine Einzeldosis von 600 mg Clindamycin nicht überschritten werden.


Vor intravenöser Infusion ist die Lösung mit 5 %iger Glucoselösung bzw. 0,9 %iger Natriumchloridlösung so zu verdünnen, dass die Konzentration nicht mehr als 12 mg Clindamycin pro ml Lösung beträgt. Die Infusionsgeschwindigkeit sollte 30 mg Clindamycin pro Minute nicht übersteigen. Als Einzelinfusion sollten nicht mehr als 1200 mg Clindamycin pro Stunde gegeben werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Clindamycin oder Lincomycin (es besteht eine Parallergie) oder einen der sonstigen Bestandteile.


ClindaHEXAL darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Frühgeborenen oder Neugeborenen angewendet werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Es ist Vorsicht geboten bei

- eingeschränkter Leberfunktion

- Störungen der neuromuskulären Übertragung (Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit)

- Magen-Darm-Erkrankungen in der Vorgeschichte (z. B. frühere Entzündungen des Dickdarms)

- Patienten, die unter Allergien oder Asthma leiden


Beim Auftreten schwerer, akuter allergischer Allgemein- und Hautreaktionen muss die Behandlung mit ClindaHEXAL sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.


Clindamycin sollte nicht bei akuten Infektionen der Atemwege angewendet werden, wenn diese durch Viren verursacht sind.


Clindamycin eignet sich nicht zur Meningitistherapie, da die im Liquor cerebrospinalis erreichbaren Antibiotikakon­zentrationen zu gering sind.


Bei Langzeittherapie (Behandlung länger als 3 Wochen) sollten in regelmäßigen Abständen das Blutbild sowie die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.


Langfristige und wiederholte Anwendung von Clindamycin kann zu einer Superinfektion bzw. Kolonisation mit resi­stenten Keimen oder Sprosspilzen der Haut und Schleim­häute führen.


Clindamycin wurde wie die meisten anderen Antibiotika mit schwerer pseudomembranöser Kolitis (siehe Abschnitt 4.8) in Verbindung gebracht. Diese kann sich während, aber auch bis zu 10 Wochen nach der Behandlung mit Clindamycin entwickeln. Hier ist eine Beendigung der Therapie in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirk­samkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.


Eine Clindamycin-Behandlung ist u. U. eine mögliche Behandlungsalternative bei Penicillin-Allergie. Eine Kreuzallergie zwischen Clindamycin und Penicillin ist nicht bekannt und aufgrund der Strukturunterschiede der Substanzen auch nicht zu erwarten. Es gibt jedoch in Einzelfällen Informationen über Anaphylaxie auch gegen Clindamycin bei Personen mit bereits bestehender Penicillin-Allergie. Dies sollte bei einer Clindamycin-Behandlung von Patienten mit Penicillin-Allergie beachtet werden.


Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktoide Reaktionen hervorrufen.


ClindaHEXAL enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg)/Ampulle.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Clindamycin sollte möglichst nicht mit Erythromycin kombi­niert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobach­tet wurde.


Es besteht eine Kreuzresistenz der Erreger gegenüber Clindamycin und Lincomycin.


Muskelrelaxanzien

Clindamycin kann aufgrund seiner neuromuskulär-blockierenden Eigenschaften die Wirkung von Muskelrelaxanzien ver­stärken (z. B. Ether, Tubocurarin, Pancuroniumhalo­genid). Hierdurch können bei Operationen unerwartete, lebensbedrohliche Zwischenfälle auftreten.


Hormonelle Kontrazeptiva

Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Clindamycin in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Clindamycin andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bei einer Anwendung von Clindamycin in der Schwangerschaft müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Die Sicherheit der Anwendung während der Schwangerschaft und für das Neugeborene ist nicht erwiesen. Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben. Clindamycin passiert die Plazenta-Schranke.


Stillzeit

Bei einer Anwendung von Clindamycin während der Stillzeit müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Clindamycin geht in die Muttermilch über.

Beim gestillten Säugling können Durchfälle, Sprosspilzbesiedelung der Schleimhäute und andere schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, sodass möglicherweise abgestillt werden muss. Auch die Möglichkeit einer Sensibilisierung muss in Betracht gezogen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.


4.8 Nebenwirkungen



System-Organ-Klasse


Häufigkeit


Häufig

(≥ 1/100 bis

< 1/10)


Gelegentlich

(≥ 1/1.000 bis

< 1/100)


Selten

(≥ 1/10.00

bis

< 1/1.000)


Sehr selten

(< 1/10.000)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Reversible Leukopenie, Eosinophilie, Neutropenie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie



Erkrankungen des Immunsystems



Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen), Arz­neimittelfieber, Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)

(siehe (Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Nervensystems



neuromuskulär-blockierende Wirkung



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

weiche Stühle und Durchfälle, manchmal verbunden mit Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen *



Geschmacksstörungen,

Antibiotika-assoziierte Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)

Leber- und Gallenerkrankungen


leichte, vorüber­gehende Erhöhung der Serum-transaminasen



vorübergehende Hepatitis mit cholestatischer Gelbsucht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes



Allergien in Form von masernähnlichem Ex­anthem sowie Pruritus und Urtikaria

Juckreiz, Scheidenkatarrh sowie desquamatöse und bullöse Hautentzündung, Erythema exsudativum multiforme (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom) und Lyell-Syndrome


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen




Polyarthritis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Schmerzen und Thrombophlebitis nach intravenöser Applikation, Unverträglichkeitsreak­tionen in Form von Hitzegefühl, Brechreiz bei rascher intravenöser Injektion, lokale Reizungen, Schmerzen, Indurationen und sterile Abszesse an der Injektionsstelle nach intramuskulärer Injektion

ernsthafte Herz-Kreislauf-Störungen (z. B. Blutdruck­abfall und Herzstillstand) bei rascher intravenöser Injektion (siehe Abschnitt 4.2)




* Häufig bis sehr häufig (Sehr häufig (≥ 1 / 10)


4.9 Überdosierung

Überdosierungserscheinungen wurden bisher nicht beobachtet.

Hämodialyse und Peritonealdialyse sind nicht wirksam.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Clindamycin ist ein halbsynthetisches Pyranosid. Pyranoside zeigen keine Verwandtschaft mit anderen bekannten Antibiotika.


ATC-Code

J01FF01


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Clindamycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Clindamycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Die Resistenz bei Staphylokokken und Streptokokken beruht zumeist auf einem vermehrten Einbau von Methylgruppen in die 23S rRNS (sog. konstitutive MLSB-Resistenz), wodurch sich die Bindungsaffinität von Clindamycin zum Ribosom stark vermindert ist.

Die Mehrzahl der Methicillin-resistenten S. aureus(MRSA) zeigen den konstitutiven MLSB-Phänotyp und sind daher Clindamycin-resistent. Infektionen durch Makrolid-resistente Staphylokokken sollten auch bei nachgewiesener In-vitro-Empfindlichkeit nicht mit Clindamycin behandelt werden, da die Gefahr besteht, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver MLSB-Resistenz selektiert werden.

Bei Stämmen mit konstitutiver MLSB-Resistenz besteht eine vollständige Kreuzresistenz von Clindamycin mit Lincomycin, Makroliden (z. B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin, Spiramycin) sowie Streptogramin B.


Grenzwerte

Die Testung von Clindamycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST(European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Staphylococcus spp.


0,25 mg/l


> 0,5 mg/l

Streptococcus spp.
(Gruppen A, B, C, G)


0,5 mg/l


> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae


0,5 mg/l


> 0,5 mg/l

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe (andere Streptokokken)


0,5 mg/l


> 0,5 mg/l

Gram-negative Anaerobier


4 mg/l


> 4 mg/l

Gram-positive Anaerobier


4 mg/l


> 4 mg/l


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Clindamycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Clindamycin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2009):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Actinomyces israeli i°

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pyogenes

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ^

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides spp. ° (außer B. fragilis)

Clostridium perfringens °

Fusobacterium spp. °

Peptoniphilus spp. °

Peptostreptococcus spp. °

Prevotella spp.

Propionibacterium spp. °

Veillonella spp. °

Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatis °

Chlamydophila pneumoniae °

Gardnerella vaginalis °

Mycoplasma hominis °

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus

Staphylococcus hominis

Streptococcus pneumoniae

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Moraxella catarrhalis $

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis °

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Listeria monocytogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Haemophilus influenzae

Klebsiella spp.

Pseudomonas aeruginosa

Anaerobe Mikroorganismen

Clostridium difficile

Andere Mikroorganismen

Mycoplasma pneumoniae

Ureaplasma urealyticum


° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.


5.2 Pharmakodynamische Eigenschaften

Es muss zwischen den verwendeten Clindamycin-Derivaten nur bis zum Zeitpunkt der Resorption und Spaltung der Ester unterschieden werden. Danach ist im Organismus Clindamycin als freie Base (Wirkform) vorhanden. Die Ester sind als Prodrugs anzusehen.


Resorption

Clindamycin-2-dihydrogenphosphat ist ein wasserlös­licher Ester zur parenteralen Gabe. Bei einer intra­muskulären Injektion von 300 mg betragen die maximalen Serumspiegel nach 3 Stunden ca. 6 µg/ml, nach intravenöser Applikation von 300 mg finden sich nach einer Stunde mittlere Serumkonzentrationen von ca. 4 bis 6 µg/ml.


Verteilung

Die Bindung des Clindamycin an Plasmaproteine ist kon­zentrationsabhängig und liegt im therapeutischen Bereich zwischen 60 und 94 %.


Clindamycin ist gut gewebegängig, passiert die Plazen­taschranke und geht in die Muttermilch über. Die Dif­fusion in den Liquorraum ist auch bei entzündeten Men­ingen unzureichend. Hohe Konzentrationen werden im Knochengewebe erreicht.


Biotransformation

Clindamycin wird überwiegend in der Leber abgebaut. Einige Metaboliten sind mikrobiologisch wirksam. Medi­kamente, die als Enzyminduktoren in der Leber wirken, verkürzen die mittlere Verweildauer des Clindamycins im Körper.


Elimination

Die Elimination von Clindamycin erfolgt zu etwa 2/3 mit den Fäzes und zu 1/3 mit dem Urin.


Die Serumhalbwertszeit von Clindamycin beträgt ca. 3 Stunden bei Erwachsenen und ca. 2 Stunden bei Kindern. Bei eingeschränkter Nierenfunktion und mittlerer bis schwerer Leberinsuffizienz ist die Halbwertszeit verlängert.


Clindamycin ist nicht dialysierbar.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität und zur Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Clindamycin wurden nicht durchgeführt.


Eine größere Studie an Schwangeren, bei der auch ca. 650 im ersten Trimenon der Schwangerschaft exponierte Neugeborene untersucht wurden, zeigte keine erhöhten Fehlbildungsraten.

Clindamycin wurde im Nabelschnurblut mit ca. 50 % der maternalen Serumkonzentration gemessen. Es ist davon auszugehen, dass im Fetus therapeutische Kon­zentrationen erreicht werden können. Der Übergang in die Muttermilch ist nachgewiesen.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstige Bestandteile


Benzylalkohol

Natriumedetat (Ph.Eur.)

Natriumhydroxid


Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten


ClindaHEXAL darf nicht zusammen mit Ampicillin, Phenytoin-Natrium, Barbituraten, Aminophyllin, Calciumgluconat und Magnesiumsulfat in einer Mischspritze gegeben wer­den. Die Verabreichung dieser Arzneistoffe muss ge­trennt erfolgen.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Die Ampullen nicht über 25 °C lagern.


Die zubereiteten Lösungen zur intravenösen Infusion sind sofort anzuwenden.


6.5 Art und Inhalt der Behältnisse


Klarglasampulle


Packung mit 10 Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung (N3)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Zur intravenösen Infusion kann ClindaHEXAL 300 mg/2 ml mit 5 %iger Glucoselösung bzw. 0,9 %iger Natriumchloridlösung verdünnt werden.


7. INHABER DER ZULASSUNG


HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Tel.: (08024) 908-0

Fax: (08024) 908-1290

e-mail: medwiss@hexal.com


8. ZULASSUNGSNUMMER


3004466.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN


Datum der Erteilung der Zulassung: 10.07.2002


10. STAND DER INFORMATION

November 2010


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

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