Codi Opt
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Fachinformation |
Mustertext Stand 15.02.2007, Korrektur 07.07.2010 Nr.: spcde-codein-oral-2007-02-15_003b |
OPTIMED |
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codi OPT® |
Bezeichnung des Arzneimittels
codi OPT®
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Codeinphosphathemihydrat
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
Darreichungsform
1 Tablette enthält 76,82 mg Codeinphosphat-hemihydrat entsprechend 56,59 mg Codein*.
*Hinweis: Unter dem Begriff Codein wird die wasserfreie Base verstanden.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Symptomatische Therapie von Reizhusten (unproduktiver Husten)
Mäßig starke Schmerzen
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Bei Reizhusten
ist die Dosierung je nach Ausprägung von Hustenfrequenz und
–stärke dem Krankheitsbild innerhalb der vorgegebenen
Dosierungsgrenzen entsprechend der nachfolgenden Tabelle
anzupassen.
Alter |
Einzeldosis |
Tages-maximal-dosis Codein |
ab 12 Jahren |
28,3 – 56,6 mg kann alle 6–8 Stunden wiederholt werden |
198 mg |
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsenen erhalten ½ - 1 Tablette codi OPT® (entsprechend 28,3 – 56,6 mg Codein) 2-3 mal täglich bis maximal 3 ½ Tabletten codi OPT® (entsprechend 198 mg Codein).
Bei Schmerzen beträgt die Einzeldosis bei Erwachsenen ½ – 1 Tablette codi OPT® (entsprechend 28,3 – 56,6 mg Codein); die Dosis kann etwa alle 6 Stunden wiederholt werden. In Ausnahmefällen kann die Einzeldosis auf 1 ½ Tabletten codi OPT® (entsprechend 84,9 mg Codein) gesteigert werden. Die Tagesgesamtdosis liegt bei 5 Tabletten codi OPT® (entsprechend 283 mg Codein).
Alter |
Einzeldosis |
Tages-maximal-dosis Codein |
Erwach-sene |
28,3 – 56,6 mg
kann alle |
283 mg |
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz und bei Dialysepatienten ist die Elimination von Codein verlangsamt, so dass das Dosierungsintervall verlängert werden muss.
Art der Anwendung
Die Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Sie sind mit einer Bruchrille versehen und in Hälften teilbar.
Die Einnahme sollte bevorzugt zur Nacht erfolgen, um durch intermittierende Anwendung die Wirksamkeit zu erhalten.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung. Bei Anhalten des Hustens über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus muss eine weitere diagnostische Abklärung erfolgen.
Die Anwendungsdauer bei Schmerzen wird vom Arzt festgelegt.
Gegenanzeigen
codi OPT® darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegen Codein oder einen der sonstigen Bestandteile,
-
Ateminsuffizienz
-
Atemdepression
-
Pneumonie
-
akutem Asthmaanfall,
-
Koma,
-
Kindern bis 12 Jahren wegen des hohen Wirkstoffgehaltes ,
-
nahende Geburt,
-
drohende Frühgeburt
-
tiefer Bewusstlosigkeit
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
codi OPT® sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei:
-
Abhängigkeit von Opioiden
-
Bewusstseinsstörungen
-
Störungen des Atemzentrums (z.B. bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck) und der Atemfunktion,
-
gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmer
-
chronisch obstruktive Atemwegserkrankung
Bei Hypotension und gleichzeitig bestehender Hypovolämie sollte codi OPT® nicht in höheren Dosen eingesetzt werden.
Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher ist codi OPT® zur Dämpfung dieses Hustens- vor allem bei Kindern- nicht indiziert.
Codein besitzt ein primäres Abhängigkeitspotential. Bei längerem und hoch dosiertem Gebrauch entwickeln sich Toleranz sowie physische und psychische Abhängigkeit. Es besteht eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.
Bei vorher bestehender Opiatabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Codein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Sedativa neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Codein.
Codeinhaltige Arzneimittel dürfen nur nach ärztlicher Verschreibung und unter ständiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Eine Weitergabe der für den persönlichen Gebrauch verschriebenen Arzneimittel an Dritte ist nicht zu verantworten.
Die Behandlung von Patienten nach einer Cholezystektomie sollte mit Vorsicht erfolgen. Infolge der Kontraktion des Sphincter Oddi können herzinfarktähnliche Symptome sowie eine Symptomverstärkung bei bestehender Pankreatitis auftreten.
Wegen der genetischen Variabilität des CYP2D6 können selbst therapeutische Dosen von Codein zu einer verstärkten Bildung des aktiven Metaboliten Morphin mit den klinischen Zeichen einer Morphin-Vergiftung führen (s. Abschnitt 4.9). Daher sollte zu Beginn der Behandlung die individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament kontrolliert werden, um eventuelle relative Überdosierungen schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten, bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Atemfunktionsstörungen (Gefahr des Lungenödems).
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von codi OPT® und anderen zentral dämpfend wirksamen Arzneimitteln wie Sedativa, Hypnotika oder Psychopharmaka (Phenothiazine, wie z.B. Chlorpromazin, Thioridazin, Perphenazin), sowie Antihistaminika (wie z.B. Promethazin, Meclozin) und Antihypertonika, kann die sedierende und atemdepressive Wirkung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, wie z.B. Tranylcypromin kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen und zu anderen Nebenwirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen. codi OPT® darf daher erst zwei Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden.
Alkohol ist bei Behandlung mit codi OPT® zu meiden, da sich die psychomotorische Leistungsfähigkeit wesentlich vermindert (über additive Wirkung der Einzelkomponenten).
Unter trizyklischen Antidepressiva (Imipramin, Amitriptylin) sowie Opipramol kann eine codeinbedingte Atemdepression verstärkt werden.
Die Wirkung von Schmerzmitteln wird verstärkt. Bei gleichzeitiger Anwendung mit partiellen Opioidagonisten/-antagonisten wie z.B. Buprenorphin, Pentacozin ist eine Wirkungsabschwächung von codi OPT® möglich.
Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung von codi OPT® verstärken. Unter Morphinbehandlung wurde eine Hemmung des Morphinabbaus mit konsekutiv erhöhten Plasmakonzentrationen beobachtet. Für Codein ist eine solche Wechselwirkung nicht auszuschließen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und der Anwendung von Codein in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Hinweise auf andere Missbildungen liegen auch aus epidemiologischen Studien mit Narkoanalgetika einschließlich Codein vor. codi OPT® darf daher während der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten drei Monate nur nach strenger Indikationstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt ist eine Anwendung von codi OPT® kontraindiziert, da Codein die Plazentaschranke passiert und beim Neugeborenen zu Atemdepression führen kann.
Bei längerfristiger Einnahme von Codein kann sich eine Opioidabhängigkeit des Feten entwickeln. Berichte über Entzugssymptome beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft liegen vor.
Stillzeit:
Codein sowie dessen Metabolit Morphin werden in die Muttermilch ausgeschieden. Im Allgemeinen ist eine einmalige Anwendung von codi OPT® in der empfohlenen Dosierung mit dem Stillen zu vereinbaren. Jedoch können unerwünschte Wirkungen auf den Säugling bei einer wiederholten Behandlung während der Stillzeit nicht ausgeschlossen werden. Ist eine derartige Therapie erforderlich, ist das Stillen während der Behandlung zu unterbrechen. Es muss auf Nebenwirkungen geachtet werden wie Trinkschwäche, Somnolenz oder Lethargie, die auf eine Morphin-Intoxikation hindeuten.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Codein kann das Reaktionsvermögen auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, das Bedienen von Maschinen, sowie das Ausüben gefahrvoller Tätigkeiten beeinträchtigt werden.
Nebenwirkungen
Bei der Darstellung der Nebenwirkungen wurden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: > 1/10
Häufig: > 1/100, < 1/10
Gelegentlich: > 1/1000, < 1/100
Selten: > 1/10000, < 1/1000
Sehr selten: < 10000
Haut:
gelegentlich: Pruritus, urtikarielles Exanthem
selten: schwere allergische Reaktionen einschließlich Steven-Johnson-Syndrom
Gastrointestinaltrakt:
sehr häufig: Übelkeit, unter Umständen bis zum Erbrechen (insbesondere zu Therapiebeginn), Obstipation
gelegentlich: Mundtrockenheit
Nervensystem:
häufig: leichte
Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit
gelegentlich: Schlafstörungen
Atemwege:
gelegentlich: Kurzatmigkeit
Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die visuomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert sein. Ebenfalls können Atemdepression und Euphorie auftreten.
Codein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg, den Muskeltonus der glatten Muskulatur erhöhen.
Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten; bei Patienten mit vorher bestehenden Lungenfunktions-störungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.
Überdosierung
Symptome:
Das Charakteristische einer Überdosierung mit Codein ist die Atemdepression. Weiterhin können Somnolenz bis zu Stupor und Koma sowie Erbrechen, Kopfschmerzen, Harn- und Stuhlverhalten, mitunter auch Bradykardie und Blutdruckabfall auftreten. Gelegentlich treten, vor allem bei Kindern, Krämpfe auf.
Diese Symptome können durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder zentral dämpfenden Arzneimitteln verstärkt werden.
Therapie:
Als Antidot stehen Opiatantagonisten (z. B. Naloxonhydrochlorid) zur Verfügung.
Nach deren Verabreichung ist eine engmaschige Überwachung notwendig, da die Wirkdauer der Opiatantagonisten kürzer ist als die des Codeins, so dass mit einem erneuten Auftreten der Ateminsuffizienz gerechnet werden muss
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC-Code: R05DA04
Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid mit opiatagonistischen Eigenschaften, das früher aus Schlafmohn gewonnen wurde. Es wirkt dosisabhängig zentral analgetisch und antitussiv. Die Wirkungen werden zum Teil über die Bindung an supraspinale Opiatrezeptoren (µ-Rezeptoren) vermittelt, wobei Codein eine außergewöhnlich niedrige Affinität zu den Opiatrezeptoren besitzt. Ein Teil der Wirkungen wird über den Metaboliten Morphin vermittelt.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Codein wird nach oraler Gabe rasch resorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration nach etwa einer Stunde erreicht wird.
Codein wird vorrangig in der Leber bei großen interindividuellen Unterschieden metabolisiert. Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein sowie die Morphin- und Codeinkonjugate, wobei die Konjugatkonzentrationen wesentlich höher als die der Ausgangssubstanzen liegen.
Die Ausscheidung erfolgt im Wesentlichen renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate; etwa 10 % Codein werden unverändert renal ausgeschieden. Die Codein-Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden Erwachsenen bei 3 bis 5 Stunden, bei bestehender Niereninsuffizienz verlängert sie sich auf 9 bis 18 Stunden; auch im Alter ist die Elimination von Codein verlangsamt.
Codein durchdringt die Plazentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. In der Muttermilch werden nach hohen Codeindosen pharmakologisch relevante Konzentrationen erreicht.
Präklinische Daten zur Sicherheit
In-vitro- und in-vivo- Untersuchungen mit Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. Langzeitstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Codein.
Aus Tierversuche liegen Hinweise auf ein teratogenes Potential vor.
Pharmazeutische Angaben
Hilfsstoffe
Crospovidon, Lactose-monohydrat, Povidon K 30, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Inkompatibilitäten
keine
Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
codi OPT® soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
entfällt
Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 20 Tabletten (N1) (Durchdrückpackung)
Unverkäufliches Muster mit 20 Tabletten
Hinweise für die Handhabung <und Entsorgung>
entfällt
Pharmazeutischer Unternehmer
OPTIMED Pharma GmbH
Alfred-Nobel-Str. 5
D-50226 Frechen
Telefon: 02234 - 95549-10
Fax: 02234 - 95549-40
Zulassungsnummer
6758435.00.00
Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
7. November 2003
Stand der Information
Februar 2011
Verschreibungspflichtig / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
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