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Codipertussin Mite Tabletten Codeinum Phosph. 30 Mg

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Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: Codeinphosphathemihydrat


Hilfsstoffe siehe unter 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


1 Tablette enthält 30 mg Codeinphosphathemihydrat entsprechend 22 mg Codein*.


*Hinweis: Unter dem Begriff Codein wird die wasserfreie Base verstanden.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Symptomatische Therapie von Reizhusten (unproduktiver Husten).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Bei Reizhusten ist die Dosierung je nach Ausprägung von Hustenfrequenz und -stärke dem Krankheitsbild innerhalb der vorgegebenen Dosierungsgrenzen ent­sprechend der nachfolgenden Tabelle anzupassen **.


Alter

Einzeldosis

Tagesmaximaldosis


Codein

Codein

ab 12 Jahren

15 - 44 mg (½ - 2 Tabl.)

200mg (8½ Tabl. =187mg)


kann alle 6 - 8 Std. wiederholt werden;



in Einzelfällen bis 100 mg



Für Kinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr ist die Gabe von Codein contraindiziert.


Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene nehmen ½ - 2 Tabletten Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg (entsprechend 11-44 mg Codein) 2-3mal täglich, bis maximal 8 ½ Tabletten Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg (ent­sprechend 187 mg Codein)./


Bei Patienten mit Niereninsuffizienz und bei Dialysepatienten ist die Elimination von Codein verlangsamt, so dass das Dosierungsintervall verlängert werden muss.


Art der Anwendung


Die Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Sie sind mit einer Bruchrille versehen und in Hälften teilbar.


Die Einnahme sollte bevorzugt zur Nacht erfolgen, um durch intermittierende Anwendung die Wirksamkeit zu erhalten.


Dauer der Anwendung


Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung. Bei Anhalten des Hustens über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus muss eine weitere diagnostische Abklärung erfolgen.



4.3 Gegenanzeigen


Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg darf nicht angewendet werden bei:


- Überempfindlichkeit gegen Codein oder einen der sonstigen Bestandteile,

Ateminsuffizienz,

Atemdepression,

Pneumonie,

  • akutem Asthmaanfall,

  • Koma,

  • Kindern unter 2 Jahren

  • nahender Geburt

  • drohender Fehlgeburt

  • tiefer Bewusstlosigkeit


Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg sind für Kinder bis 12 Jahren wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden bei:


- Abhängigkeit von Opioiden,

- Bewusstseinsstörungen,

- Störungen des Atemzentrums (z.B. bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck) und der Atemfunktion,

- gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern

chronisch obstruktive Atemwegserkrankung


Bei Hypotension und gleichzeitig bestehender Hypovolämie sollte Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg nicht in höheren Dosen eingesetzt werden.


Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthmabronchiale sein, daher ist Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg zur Dämpfung dieses Hustens – vor allem bei Kindern- nicht indiziert


Codein besitzt ein primäres Abhängigkeitspotential. Bei längerem und hoch dosiertem Gebrauch entwickeln sich Toleranz sowie physische und psychische Abhängigkeit. Es besteht eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.


Bei vorher bestehender Opiatabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Codein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Sedativa neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Codein.


Codeinhaltige Arzneimittel dürfen nur nach ärztlicher Verschreibung und unter ständiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Eine Weitergabe der für den per­sönlichen Gebrauch verschriebenen Arzneimittel an Dritte ist nicht zu verantworten.


Die Behandlung von Patienten nach einer Cholezystektomie sollte mit Vorsicht erfolgen. Infolge der Kontraktion des Sphincter Oddi können herzinfarktähnliche Symptome sowie eine Symptomverstärkung bei bestehender Pankreatitis auftreten.


Wegen der genetischen Variabilität des CYP2D6 können selbst therapeutische Dosen von Codein zu einer verstärkten Bildung des aktiven Metaboliten Morphin mit den klinischen Zeichen einer Morphin-Vergiftung führen (siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung). Daher sollte zu Beginn der Behandlung sollte die individuelle Reak­tion des Patienten auf das Medikament kontrolliert werden, um eventuelle relative Überdosierungen schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten, bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Atemfunktionsstörungen (Gefahr des Lungenödems).

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Codipertussin Tabletten nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger Einnahme von Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg und anderen zentral dämpfend wirksamen Arzneimitteln wie Sedativa, Hypnotika oder Psychopharmaka (Phenothiazine, wie zum Beispiel Chlorpromazin, Thioridazin, Perphenazin), sowie Antihistaminika (wie zum Beispiel Promethazin, Meclozin) und Antihypertonika, kann die sedierende und atemdepressive Wirkung verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, wie zum Beispiel Tranylcypromin kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen und zu anderen Neben­wirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen. Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg sollte daher erst zwei Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden.


Alkohol ist bei Behandlung mit Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg zu meiden, da sich die psychomotorische Leistungsfähigkeit wesent­lich vermindert (über additive Wirkung der Einzel­komponenten).


Unter trizyklischen Antidepressiva (Imipramin, Ami­triptylin) sowie Opipramol kann eine codeinbedingte Atemdepression verstärkt werden.


Die Wirkung von Schmerzmitteln wird verstärkt. Bei gleichzeitiger Anwendung mit partiellen Opioid­agonisten/-antagonisten wie zum Beispiel Buprenorphin, Pentacozin ist eine Wirkungsabschwächung von Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg möglich.


Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leber­stoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung von Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg verstärken. Unter Morphinbehandlung wurde eine Hemmung des Morphinabbaus mit konsekutiv erhöhten Plasmakonzentrationen beobachtet. Für Codein ist eine solche Wechselwirkung nicht auszuschließen.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und der Anwendung von Codein in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Hinweise auf andere Missbildungen liegen auch aus epidemiologischen Studien mit Narkoanalgetika, einschließlich Codein vor. Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg darf daher während der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten drei Monate nur nach strenger Indikationstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt ist eine Anwendung von Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg kontraindiziert, da Codein die Plazentaschranke passiert und beim Neugeborenen zu Atemdepression führen kann.


Bei längerfristiger Einnahme von Codein kann sich eine Opiodabhängigkeit des Feten entwickeln. Berichte über Entzugssymptome beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft liegen vor.


Stillzeit:


Codein sowie dessen Metabolit Morphin werden in die Muttermilch ausgeschieden. Im Allgemeinen ist eine einmalige Anwendung von Codipertussin mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg in der empfohlenen Dosierung mit dem Stillen zu vereinbaren. Jedoch können unerwünschte Wirkungen auf den Säugling bei einer wiederholten Behandlung während der Still­zeit nicht ausgeschlossen werden. Ist eine derartige Therapie erforderlich, ist das Stillen während der Behandlung zu unterbrechen. Es muss auf Nebenwirkungen geachtet werden wie Trinkschwäche, Somnolenz oder Lethargie, die auf eine Morphin-Intoxikation hindeuten.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Codein kann das Reaktionsvermögen auch bei be­stimmungsgemäßem Gebrauch so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, das Bedienen von Maschinen, sowie das Ausüben gefahrvoller Tätigkeiten beeinträchtigt werden.



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Darstellung der Nebenwirkungen wurden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: > 1/10

Häufig: > 1/100, < 1/10

Gelegentlich: > 1/1000, < 1/100

Selten: > 1/10000, < 1/1000

Sehr selten: < 10000


Haut:

gelegentlich: Pruritus, urtikarielles Exanthem

selten: schwere allergische Reaktionen einschließlich Steven-Johnson-Syndrom


Gastrointestinaltrakt:

sehr häufig: Übelkeit, unter Umständen bis zum Erbrechen (insbesondere zu Therapiebeginn), Obstipation

gelegentlich: Mundtrockenheit


Nervensystem:

häufig: leichte Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit

gelegentlich: Schlafstörungen


Atemwege:

gelegentlich: Kurzatmigkeit


Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die visuomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert sein. Ebenfalls können Atemdepression und Euphorie auf­treten.


Codein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg, den Muskeltonus der glatten Muskulatur erhöhen.

Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten; bei Patienten mit vorher bestehenden Lungenfunktionsstörungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.


4.9 Überdosierung


Symptome


Das Charakteristische einer Überdosierung mit Codein ist die Atemdepression. Weiterhin können Somnolenz bis zu Stupor und Koma sowie Erbrechen, Kopfschmerzen, Harn- und Stuhlverhalten, mitunter auch Bradykardie und Blutdruckabfall auftreten. Gelegentlich treten, vor allem bei Kindern, Krämpfe auf.

Diese Symptome können durch die gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder zentral dämpfenden Arzneimitteln verstärkt werden.


Therapie


Als Antidot stehen Opiatantagonisten (zum Beispiel Naloxonhydrochlorid) zur Verfügung.

Nach deren Verabreichung ist eine engmaschige Überwachung notwendig, da die Wirkdauer der Opiatantagonisten kürzer ist als die des Codeins, so dass mit einem erneuten Auftreten der Ateminsuffizienz gerechnet werden muss.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


ATC-Code: R05DA04


Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid mit opiatagonistischen Eigenschaften, das früher aus Schlafmohn gewonnen wurde. Es wirkt dosisabhängig zentral analgetisch und antitussiv. Die Wirkungen werden zum Teil über die Bindung an supraspinale Opiatrezeptoren (µ-Rezeptoren) vermittelt, wobei Codein eine außergewöhnlich niedrige Affinität zu den Opiatrezeptoren besitzt. Ein Teil der Wirkungen wird über den Metaboliten Morphin vermittelt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Codein wird nach oraler Gabe rasch resorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration nach etwa einer Stunde erreicht wird.


Codein wird vorrangig in der Leber bei großen inter­individuellen Unterschieden metabolisiert. Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein sowie die Morphin- und Codeinkonjugate, wobei die Konjugat­konzentrationen wesentlich höher als die der Ausgangs­substanzen liegen.


Die Ausscheidung erfolgt im Wesentlichen renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate; etwa 10 % Codein werden unverändert renal ausgeschieden. Die Codein-Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden Er­wachsenen bei 3 bis 5 Stunden, bei bestehender Nieren­insuffizienz verlängert sie sich auf 9 bis 18 Stunden; auch im Alter ist die Elimination von Codein verlang­samt.


Codein durchdringt die Plazentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. In der Muttermilch werden nach hohen Codeindosen pharmakologisch relevante Konzentrationen erreicht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In-vitro- und in-vivo- Untersuchungen mit Codein ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Langzeitstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Codein.


Aus Tierversuchen liegen Hinweise auf ein teratogenes Potential vor.

6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe


Lactose-Monohydrat, Maisstärke, gefälltes Siliciumdioxid, Stearinsäure


6.2 Inkompatibilitäten


keine


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre

das Arzneimittel darf nach dem auf dem Packmittel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Codipertussin® mite Tabletten Codeinum phosph. 30 mg sind in

Packungen mit 20 Tabletten (N2) erhältlich.


6.6 Hinweise für die Handhabung


keine


7. Pharmazeutischer Unternehmer

[Name und Anschrift]


Tussin Pharma GmbH, Menchestraße 22 a, 35274 Kirchhain


8. Zulassungsnummer


6797228.01.00


9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


01.06.1999


10. Stand der Information


März 2009


11. Verschreibungspflichtig / Apothekenpflicht


verschreibungspflichtig


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