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Copegus 200 Mg Filmtabletten

Document: 23.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Copegus 200 mg Filmtabletten



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Filmtablette enthält 200 mg Ribavirin.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Leicht rosafarbene, flache ovale Filmtablette (mit der Prägung „RIB 200“ auf der einen Seite und „ROCHE“ auf der anderen Seite).



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Copegus ist indiziert zur Behandlung der chronischen Hepatitis C und darf nur als Teil einer Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2a oder mit Interferon alfa-2a angewendet werden. Copegus darf nicht als Monotherapie angewendet werden.


Die Kombination von Copegus mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a ist indiziert bei erwachsenen Patienten, die Serum-HCV-positiv sind, einschließlich Patienten mit kompensierter Zirrhose (siehe Abschnitt 4.4). Die Kombination mit Peginterferon alfa-2a ist auch indiziert bei Patienten mit einer klinisch stabilen HIV-Begleitinfektion, einschließlich Patienten mit kompensierter Zirrhose (siehe Abschnitt 4.3). Die Kombination von Copegus und Peginterferon alfa-2aist indiziert bei unvorbehandelten Patienten und bei Patienten, bei denen eine vorhergehende Therapie mit Interferon alfa (pegyliert oder nicht pegyliert) alleine oder in der Kombinationstherapie mit Ribavirin versagt hat.


Bitte beachten Sie die Fachinformation von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a für Informationen zur Anwendung des jeweiligen Arzneimittels.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Die Behandlung sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Behandlung von chronischer Hepatitis C eingeleitet und überwacht werden.


Art der Anwendung


Copegus Filmtabletten werden, aufgeteilt auf zwei Dosen (morgens und abends), oral mit der Nahrung eingenommen. Wegen des teratogenen Potenzials von Ribavirin dürfen die Tabletten nicht zerbrochen oder zerdrückt werden.


Dosierung


Copegus wird in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a angewendet. Die genaue Dosierung und die Dauer der Behandlung sind vom verwendeten Interferon abhängig.


Bitte beachten Sie die Fachinformation von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a für weitere Informationen zur Dosierung und Behandlungsdauer, wenn Copegus in Kombination mit einem dieser Produkte angewendet wird.


Dosierung in Kombination mit Peginterferon alfa-2a:


Zu verabreichende Dosis

Die empfohlene Dosis von Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a Injektionslösung hängt vom Genotyp des Virus und vom Körpergewicht des Patienten ab (siehe Tabelle 1).


Behandlungsdauer

Die Dauer der Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2a hängt vom Genotyp des Virus ab. Patienten, die mit HC-Viren vom Genotyp 1 infiziert sind und bei denen in Woche 4 der Behandlung noch HCV-RNA nachweisbar ist, sollten ungeachtet der Ausgangsviruslast 48 Wochen behandelt werden.

Eine Behandlung über 24 Wochen kann für Patienten in Betracht gezogen werden, die eine Infektion aufweisen mit

- Genotyp 1 mit niedriger Ausgangsviruslast (LVL) ( 800.000 I.E./ml) oder

- Genotyp 4

und die bis Woche 4 HCV-RNA-negativ werden und bis Woche 24 HCV-RNA-negativ bleiben. Jedoch kann eine Gesamtbehandlungsdauer von 24 Wochen mit einem höheren Rückfallrisiko verbunden sein als eine Behandlung über 48 Wochen (siehe Abschnitt 5.1). Bei diesen Patienten sollte die Verträglichkeit der Kombinationstherapie und zusätzliche prognostische Faktoren wie der Fibrosegrad bei der Entscheidung über die Behandlungsdauer berücksichtigt werden. Eine Verkürzung der Behandlungsdauer sollte mit noch mehr Vorsicht betrachtet werden bei Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 1 und einer hohen Ausgangsviruslast (HVL) (> 800.000 I.E./ml), und die bis Woche 4 HCV-RNA-negativ werden und bis Woche 24 HCV-RNA-negativ bleiben, da die begrenzt verfügbaren Daten darauf hinweisen, dass sich dies signifikant negativ auf das anhaltende virologische Ansprechen auswirken kann.


Patienten, die mit HC-Viren vom Genotyp 2 oder 3 infiziert sind und bei denen in Woche 4 der Behandlung noch HCV-RNA nachweisbar ist, sollten ungeachtet der Ausgangsviruslast 24 Wochen therapiert werden. Eine Behandlungsdauer von nur 16 Wochen kann bei bestimmten Patienten, die mit dem Genotyp 2 oder 3 infiziert sind und eine niedrige Ausgangsviruslast ( 800.000 I.E./ml) aufweisen, in Betracht gezogen werden, wenn sie bis Woche 4 HCV-negativ geworden sind und bis Woche 16 HCV-negativ bleiben. Insgesamt kann eine Behandlungsdauer von 16 Wochen mit einer geringeren Ansprechwahrscheinlichkeit verbunden sein und hat ein höheres Rückfallrisiko als eine Behandlung über 24 Wochen (siehe Abschnitt 5.1). Bei diesen Patienten sollte die Verträglichkeit gegenüber der Kombinationstherapie und zusätzliche klinische oder prognostische Faktoren wie der Fibrosegrad berücksichtigt werden, wenn eine Abweichung von der üblichen Behandlungsdauer von 24 Wochen in Betracht gezogen wird. Eine Verkürzung der Behandlungsdauer bei Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 2 oder 3, die bis Woche 4 HCV-RNA-negativ geworden sind und eine hohe Ausgangsviruslast (> 800.000 I.E./ml) aufweisen, sollte mit noch mehr Vorsicht betrachtet werden, da sich diese signifikant negativ auf das anhaltende virologische Ansprechen auswirken kann (siehe Tabelle 1).


Es sind nur begrenzt Daten von Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 5 oder 6 verfügbar; deshalb wird eine Kombinationstherapie mit 1.000/1.200 mg Ribavirin über 48 Wochen empfohlen.


Tabelle 1 Dosierungsempfehlungen für Copegus in Kombination mit
Peginterferon alfa-2a bei HCV-Patienten

Genotyp

Tägliche
Copegus Dosis

Behandlungsdauer

Anzahl der
200/400-mg-Tabletten

Genotyp 1
niedrige Viruslast mit raschem virologischem Ansprechen*

< 75 kg = 1.000 mg


 75 kg = 1.200 mg

24 Wochen oder
48 Wochen

5 x 200 mg

(2 morgens, 3 abends)

6 x 200 mg

(3 morgens, 3 abends)

Genotyp 1
hohe Viruslast mit raschem virologischem Ansprechen*

< 75 kg = 1.000 mg


 75 kg = 1.200 mg

48 Wochen

5 x 200 mg

(2 morgens, 3 abends)

6 x 200 mg

(3 morgens, 3 abends)

Genotyp 4 mit raschem virologischem Ansprechen*

< 75 kg = 1.000 mg


 75 kg = 1.200 mg

24 Wochen oder
48 Wochen

5 x 200 mg
(2 morgens, 3 abends)

6 x 200 mg
(3 morgens, 3 abends)

Genotyp 1 oder 4 ohne rasches virologisches Ansprechen*

< 75 kg = 1.000 mg


 75 kg = 1.200 mg

48 Wochen



5 x 200 mg
(2 morgens, 3 abends)
6 x 200 mg
(3 morgens, 3 abends)

Genotyp 2 oder 3 niedrige Viruslast mit raschem virologischem Ansprechen**

800(a) mg

16 Wochen(a) oder 24 Wochen

4 x 200 mg
(2 morgens, 2 abends) oder
2 x 400 mg
(1 morgens, 1 abends)

Genotyp 2 oder 3
hohe Viruslast mit raschem virologischem Ansprechen**

800 mg

24 Wochen

4 x 200 mg
(2 morgens, 2 abends) oder
2 x 400 mg
(1 morgens, 1 abends)

Genotyp 2 oder 3
ohne rasches virologisches Ansprechen**

800 mg

24 Wochen

4 x 200 mg
(2 morgens, 2 abends) oder
2 x 400 mg
(1 morgens, 1 abends)

* Rasches virologisches Ansprechen (HCV-RNA nicht nachweisbar) in Woche 4 und HCV-RNA nicht nachweisbar nach 24 Wochen;

** Rasches virologisches Ansprechen (HCV-RNA negativ) in Woche 4;

Niedrige Viruslast = ≤ 800.000 I.E./ml; hohe Viruslast = > 800.000 I.E./ml

(a) Derzeit ist noch unklar, ob bei einer Verkürzung der Behandlung auf 16 Wochen eine höhere

Dosierung von Copegus (z.B. 1.000/1.200 mg/Tag je nach Körpergewicht) zu einer höheren Rate von

anhaltendem virologischen Ansprechen führt als 800 mg/Tag.


Die endgültige klinische Auswirkung einer verkürzten Anfangsbehandlung von 16 Wochen statt 24 Wochen ist nicht bekannt; die Notwendigkeit einer Wiederaufnahme der Behandlung bei Patienten ohne Ansprechen und bei Rückfallpatienten muss in Betracht gezogen werden.


Chronische Hepatitis C – vorbehandelte Patienten

Die empfohlene Dosis von Copegus in Kombination mit 180 Mikrogramm Peginterferon alfa-2a einmal wöchentlich, beträgt 1.000 mg/Tag bei Patienten < 75 kg, bzw. 1.200 mg/Tag bei Patienten ≥ 75 kg, unabhängig vom Genotyp.


Patienten mit nachweisbarer Viruslast in Woche 12 sollten die Therapie abbrechen. Die empfohlene Gesamtdauer der Behandlung beträgt 48 Wochen. Wenn bei Patienten, die mit dem Genotyp-1-Virus infiziert sind und die auf eine vorhergehende Behandlung mit Peginterferon und Ribavirin nicht angesprochen haben, eine Behandlung in Betracht gezogen wird, beträgt die empfohlene Gesamtdauer der Behandlung 72 Wochen (siehe Abschnitt 5.1).


HIV-HCV-Koinfektion

Die empfohlene Dosierung für Copegus in Kombination mit 180 Mikrogramm Peginterferon alfa-2a einmal wöchentlich über 48 Wochen beträgt:


Eine Therapiedauer von weniger als 48 Wochen ist nicht hinreichend untersucht worden.


Prognosemöglichkeit für ein Ansprechen und Nichtansprechen – unvorbehandeltePatienten

Ein frühes virologisches Ansprechen nach 12 Wochen, definiert als Abfall der Viruslast um 2 dekadische Logarithmen oder HCV-RNA-Level unter der Nachweisgrenze, konnte zur Prognose eines anhaltenden Ansprechens herangezogen werden (siehe Tabelle 2).


Tabelle 2 Prognosewert des virologischen Ansprechens nach 12 Wochen unter der Kombinationstherapie mit Copegus und Peginterferon mit dem empfohlenen Dosierungsschema

Genotyp

Negativ

Positiv

kein Ansprechen nach 12 Wochen

kein anhaltendes Ansprechen

Prognosewert

Ansprechen nach 12 Wochen

anhaltendes Ansprechen

Prognosewert

Genotyp 1

(n = 569)

102

97

95 %

(97/102)

467

271

58 %

(271/467)

Genotyp 2 und 3

(n = 96)

3

3

100 %
(3/3)

93

81

87 % (81/93)


Ein ähnlicher negativer Prognosewert wurde bei HIV-HCV koinfizierten Patienten beobachtet, die mit Peginterferon alfa-2a alleine oder in Kombination mit Ribavirin behandelt worden waren (100 % [130/130] bzw. 98 % [83/85]). Ein positiver Prognosewert von 45 % (50/110) bzw. 70 % (59/84) wurde bei Patienten beobachtet, die eine Koinfektion mit HIV und HCV des Genotyp 1 bzw. Genotyp 2/3 aufwiesen und eine Kombinationstherapie erhielten.


Prognosemöglichkeit für ein Ansprechen und Nichtansprechenvorbehandelte Patienten

Bei Patienten, die nicht angesprochen hatten und die erneut für 48 oder 72 Wochen behandelt wurden, war die Virussuppression in Woche 12 (nicht nachweisbare HCV-RNA definiert als < 50 I.E./ml) prädiktiv für anhaltendes virologisches Ansprechen. Wenn die Virussuppression in Woche 12 nicht erreicht wurde, betrug die Wahrscheinlichkeit, kein anhaltendes virologisches Ansprechen bei 48- oder 72-wöchiger Behandlung zu erreichen, 96 % (363 von 380) bzw. 96 % (324 von 339). Wenn die Virussuppression in Woche 12 erreicht wurde, betrug die Wahrscheinlichkeit, ein anhaltendes virologisches Ansprechen bei 48- oder 72-wöchiger Behandlung zu erreichen, 35 % (20 von 57) bzw. 57 % (57 von 100).


Dosierung in Kombination mit Interferon alfa-2a:


Zu verabreichende Dosis

Die empfohlene Dosis von Copegus in Kombination mit Interferon alfa-2a Injektionslösung hängt vom Körpergewicht des Patienten ab (siehe Tabelle 3).


Dauer der Behandlung:

Patienten sollten mindestens 6 Monate mit der Kombinationstherapie mit Interferon alfa-2a behandelt werden. Patienten mit einer HCV-Infektion vom Genotyp 1 sollten 48 Wochen mit der Kombinationstherapie behandelt werden. Bei Patienten, die mit HC-Viren anderer Genotypen infiziert sind, sollte die Entscheidung, die Therapie auf 48 Wochen auszudehnen, auf anderen prognostischen Faktoren beruhen (wie eine hohe Viruslast als Ausgangswert, männlich, Alter > 40 Jahre, Nachweis einer Bindegewebsbrücke in der Leberhistologie).


Tabelle 3 Dosierungsempfehlungen für Copegus in Kombination mit Interferon alfa-2a

Gewicht des Patienten (kg)

Tägliche
Copegus Dosis

Behandlungsdauer

Anzahl der
200-mg-Tabletten

< 75 kg

1.000 mg

24 oder 48 Wochen

5 (2 morgens, 3 abends)

 75 kg

1.200 mg

24 oder 48 Wochen

6 (3 morgens, 3 abends)


Dosisanpassung bei Nebenwirkungen


Bitte beachten Sie die Fachinformation von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a für weitere Informationen zur Dosisanpassung und zum Abbruch der Behandlung mit dem jeweiligen Arzneimittel.


Treten während der Behandlung mit Copegus und Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a schwere Nebenwirkungen oder abnorme Laborwerte auf, ist die Dosierung eines jeden Arzneimittels entsprechend abzuändern, bis die Nebenwirkungen abklingen. In klinischen Studien wurden Richtlinien zur Dosisanpassung entwickelt (siehe Tabelle 4).


Wenn die Unverträglichkeit nach der Dosisanpassung weiter besteht, kann ein Abbruch der Behandlung mit Copegus oder mit Copegus und Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a notwendig sein.


Tabelle 4 Richtlinien zur Dosisanpassung bei behandlungsbedingter Anämie

Laborwerte

Reduzierung nur der Copegus Dosis auf
600 mg/Tag* dann, wenn:

Absetzen von Copegus wenn:**

Hämoglobin bei Patienten ohne Herzerkrankung

< 10 g/dl

< 8,5 g/dl

Hämoglobin bei Patienten mit stabiler Herzerkrankung in der Anamnese

Hämoglobinabfall ≥ 2 g/dl innerhalb eines beliebigen 4-wöchigen Zeitraumes während der Behandlung (dauerhafte Dosisreduzierung)

< 12 g/dl trotz 4 Wochen mit reduzierter Dosis

* Patienten, deren Copegus Dosis auf 600 mg täglich reduziert wurde, erhalten eine 200-mg-Filmtablette morgens und entweder zwei 200-mg-Filmtabletten oder eine 400-mg-Filmtablette abends.

** Bei einer Rückkehr auf Normalwerte kann die Behandlung mit Copegus mit 600 mg täglich wieder aufgenommen und nach Ermessen des behandelnden Arztes auf 800 mg täglich erhöht werden. Eine Rückkehr zu höheren Dosierungen wird jedoch nicht empfohlen.

Besondere Patientengruppen


Anwendung bei Nierenfunktionsstörungen:Das empfohlene Dosierungsschema von Ribavirin (ausgerichtet auf ein Körpergewicht von über oder unter 75 kg), verursacht einen erheblichen Anstieg der Plasmakonzentrationen von Ribavirin bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen. Es gibt nicht genügend Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Pharmakokinetik von Ribavirin bei Patienten mit einem Serumkreatininwert > 2 mg/dl oder einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min, mit oder ohne Hämodialyse, um spezifische Empfehlungen für eine Dosisanpassung geben zu können (siehe Abschnitt 5.2). Deshalb sollte Ribavirin bei solchen Patienten nur angewendet werden, wenn dies als unbedingt notwendig erachtet wird. Die Therapie sollte mit äußerster Vorsicht und intensiver Beobachtung der Hämoglobinkonzentrationen begonnen werden (oder fortgesetzt werden, wenn sich eine Nierenfunktionsstörung während der Therapie entwickelt hat), und soweit notwendig, sollten Korrekturen während des ganzen Behandlungszeitraumes vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.4).


Anwendung bei Leberfunktionsstörungen:Die Leberfunktion beeinflusst die Pharmakokinetik von Ribavirin nicht (siehe Abschnitt 5.2). Daher ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen keine Dosisanpassung von Copegus erforderlich. Die Anwendung von Peginterferon alfa-2a und Interferon alfa-2a ist bei Patienten mit dekompensierter Zirrhose und anderen Formen von schweren Leberfunktionsstörungen kontraindiziert.


Anwendung bei älteren Patienten über 65 Jahre:Es scheint keine signifikanten altersbedingten Effekte auf die Pharmakokinetik von Ribavirin zu geben. Dennoch muss, wie auch bei jüngeren Patienten, die Nierenfunktion vor Beginn einer Therapie mit Copegus untersucht werden.


Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren:Copegus wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahren) aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit in Kombination mit Peginterferon alfa-2a und Interferon alfa-2a. Bei Kindern und Jugendlichen (6 - 18 Jahre) liegen nur begrenzte Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit in Kombination mit Peginterferon alfa-2a vor (siehe Abschnitt 5.1).


4.3 Gegenanzeigen


Beachten Sie zu den Gegenanzeigen auch die jeweiligen Informationen zur Anwendung von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a.


Überempfindlichkeit gegen Ribavirin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Schwangere Frauen (siehe Abschnitt 4.4). Die Behandlung mit Copegus darf so lange nicht begonnen werden, bis ein negatives Ergebnis eines Schwangerschaftstests vorliegt, der unmittelbar vor dem Beginn der Therapie durchgeführt wurde.

Stillende Frauen (siehe Abschnitt 4.6).

Anamnestisch bekannte vorbestehende schwere Herzkrankheit, einschließlich instabiler oder nicht beherrschter Herzerkrankung in den letzten 6 Monaten.

Schwere Leberfunktionsstörung oder dekompensierte Leberzirrhose.

Hämoglobinopathien (z.B. Thalassämie, Sichelzellenanämie).

Die Anwendung von Peginterferon alfa-2a ist bei HIV-HCV-Patienten mit Zirrhose und einem Child-Pugh-Wert  6 kontraindiziert, es sei denn, dies beruht ausschließlich auf einer indirekten Hyperbilirubinämie, die durch Arzneimittel wie Atazanavir und Indinavir verursacht wurde


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Psyche und zentrales Nervensystem (ZNS): Schwerwiegende zentralnervöse Wirkungen, vor allem Depressionen, Selbstmordgedanken und Suizidversuche sind bei einigen Patienten während der Copegus Behandlung in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a und sogar auch nach Beendigung der Behandlung, vor allem während der 6-monatigen Nachbeobachtungszeit, berichtet worden. Andere zentralnervöse Auswirkungen wie aggressives Verhalten (manchmal gegen andere gerichtet, wie zum Beispiel Mordgedanken), bipolare Störungen, Manie, Verwirrung und Veränderungen des Geisteszustandes sind mit alfa-Interferonen beobachtet worden. Patienten sollten sorgfältig auf jegliche Anzeichen oder Symptome von psychiatrischen Störungen überwacht werden. Falls solche Symptome auftreten, muss sich der verschreibende Arzt der möglichen Schwere dieser unerwünschten Wirkungen bewusst sein und die Notwendigkeit geeigneter therapeutischer Maßnahmen in Erwägung ziehen. Dauern die psychiatrischen Symptome an, verschlimmern sie sich oder zeigen sich Selbstmordabsichten, wird empfohlen die Behandlung mit Copegus und Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a abzubrechen, den Patienten weiterhin zu beobachten und, soweit erforderlich, psychiatrisch zu behandeln.


Patienten mit bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Begleiterkrankungen: Falls die Behandlung mit Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a bei Patienten mit bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Begleiterkrankungen für notwendig erachtet wird, sollte diese nur begonnen werden, wenn eine geeignete individuelle Diagnostik und Therapie der psychiatrischen Begleiterkrankung gewährleistet ist.


Beachten Sie für zusätzliche Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen auch die jeweiligen Fachinformationen zur Anwendung von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a.


Bei allen Patienten wurde vor Aufnahme in die Studien zur chronischen Hepatitis C eine Leberbiopsie durchgeführt. Aber in bestimmten Fällen (d.h. bei Patienten mit Viren vom Genotyp 2 oder 3) kann eine Behandlung auch ohne histologische Bestätigung möglich sein. Es sollten die aktuellen Therapierichtlinien berücksichtigt werden, ob eine Leberbiopsie vor Beginn der Behandlung notwendig ist.


Bei Patienten mit normalen GPT-Werten erfolgt die Entwicklung einer Fibrose im Durchschnitt langsamer als bei Patienten mit erhöhten GPT-Werten. Dies sollte im Zusammenhang mit anderen Faktoren, welche die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung beeinflussen, berücksichtigt werden, wie z.B. HCV-Genotyp, Alter, extrahepatische Manifestationen, Übertragungsrisiko usw.


Teratogenes Risiko: sieheAbschnitt 4.6

Vor Beginn der Behandlung mit Ribavirin muss der Arzt den Patienten umfassend über das teratogene Risiko von Ribavirin informieren sowie über die Notwendigkeit einer wirksamen und kontinuierlichen Empfängnisverhütung, die Möglichkeit des Versagens der empfängnisverhütenden Methoden und die möglichen Konsequenzen einer Schwangerschaft, sollte diese während der Behandlung mit Ribavirin eintreten. Hinsichtlich Laboruntersuchungen zur Schwangerschaft siehe auch Abschnitt Laboruntersuchungen.


Kanzerogenität:In einigen genotoxischen Untersuchungen in vivo und in vitroerwies sich Ribavirin als mutagen. Eine potenzielle kanzerogene Wirkung von Ribavirin kann nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 5.3).


Hämolyse und kardiovaskuläres System: Bei bis zu 15 % der Patienten, die 48 Wochen mit 1.000/1.200 mg Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a behandelt wurden, und bei bis zu 19 % der Patienten, die in Kombination mit Interferon alfa-2a behandelt worden waren, wurde eine Abnahme des Hämoglobinspiegels auf < 10 g/dl beobachtet. Bei Patienten, die 24 Wochen mit 800 mg Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a behandelt worden waren, zeigten 3 % der Patienten eine Abnahme des Hämoglobinspiegels auf < 10 g/dl. Das Risiko für die Entwicklung einer Anämie ist bei weiblichen Patienten höher. Obwohl Ribavirin keine direkten kardiovaskulären Wirkungen aufweist, kann eine durch Copegus verursachte Anämie zu einer Verschlechterung der Herzfunktion oder zu einer Exazerbation der Symptome einer Koronarerkrankung oder zu beidem führen. Daher muss Copegus bei Patienten mit vorbestehenden kardialen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden. Die Herzfunktion muss vor Therapiebeginn bestimmt und während der Therapie klinisch überwacht werden. Tritt eine Verschlechterung ein, muss die Therapie abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.2). Patienten, bei denen aus der Vorgeschichte eine Herzinsuffizienz oder ein Myokardinfarkt bekannt ist und/oder die Herzrhythmusstörungen als Vor- oder Begleiterkrankung aufweisen, müssen eng überwacht werden. Es wird empfohlen, bei Patienten mit vorbestehenden kardialen Abweichungen vor und während der Behandlung ein Elektrokardiogramm anzufertigen. Herzrhythmusstörungen (vor allem supraventrikuläre) sprechen in der Regel auf konventionelle Therapiemaßnahmen an, sie können aber auch einen Abbruch der Behandlung erfordern.


In der Literatur ist das Auftreten von Panzytopenie und Knochenmarksuppression innerhalb von 3 bis 7 Wochen nach Verabreichung von Ribavirin und einem Peginterferon bei gleichzeitiger Anwendung von Azathioprin berichtet worden. Diese Myelotoxizität war nach Absetzen der antiviralen Therapie gegen HCV und gleichzeitiger Behandlung mit Azathioprin innerhalb von 4 bis 6 Wochen reversibel und trat nach Wiederaufnahme von einer der beiden Behandlungen allein nicht wieder auf (siehe Abschnitt 4.5).


Die Anwendung von Copegus und Peginterferon alfa-2a als Kombinationstherapie bei Patienten mit chronischer Hepatitis C, die auf eine vorhergegangene Behandlung nicht angesprochen haben, ist bei den Patienten, welche die vorhergegangene Behandlung wegen unerwünschter hämatologischer Ereignisse abgebrochen hatten, nicht ausreichend untersucht worden. Ärzte, die eine Behandlung dieser Patienten in Betracht ziehen, sollten sorgfältig das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser Wiederbehandlung abwägen.


Akute Überempfindlichkeitsreaktion:Wenn eine akute Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Urtikaria, Angioödem, Bronchokonstriktion, Anaphylaxie) auftritt, muss Copegus unverzüglich abgesetzt und eine geeignete medizinische Behandlung eingeleitet werden. Ein vorübergehendes Auftreten von Hautausschlägen erfordert keine Unterbrechung der Therapie.


Leberfunktion:Bei Patienten, die während der Behandlung Anzeichen einer Leberdekompensation entwickeln, sollte Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a abgesetzt werden. Wenn der Anstieg der GPT-Spiegel trotz Dosisreduktion fortschreitet und klinisch signifikant ist, oder mit ansteigendem direktem Bilirubin einhergeht, sollte die Behandlung abgebrochen werden.


Nierenfunktionsstörungen:Die pharmakokinetischen Parameter von Ribavirin sind bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen aufgrund einer Verminderung der scheinbaren Clearance verändert. Daher wird empfohlen, bei allen Patienten vor der Anwendung von Copegus die Nierenfunktion zu bestimmen, vorzugsweise durch die Bestimmung der Kreatinin-Clearance des Patienten. Erhebliche Anstiege der Ribavirin-Plasma-Konzentrationen sind beim empfohlenen Dosierungsschema bei Patienten mit einem Serumkreatinin von > 2 mg/dl oder mit einer Kreatinin-Clearance von < 50 ml/min gefunden worden. Es gibt nicht genügend Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Pharmakokinetik von Copegus bei diesen Patienten, um spezifische Empfehlungen für eine Dosisanpassung geben zu können (siehe Abschnitt 5.2). Bei diesen Patienten, mit oder ohne Hämodialyse, darf keine Copegus Therapie begonnen werden (oder fortgesetzt, wenn eine Nierenfunktionsstörung während der Behandlung auftritt), außer es wird als unbedingt notwendig erachtet. Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Hämoglobinkonzentrationen sollen während der Behandlung intensiv überwacht und wenn nötig, Korrekturmaßnahmen vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.2).


Okuläre Veränderungen:Copegus wird in Kombination mit alfa-Interferonen angewendet. Über Retinopathien einschließlich Netzhautblutungen, Cotton-Wool-Herde, Papillenödem, Optikusneuropathie und retinalen Arterien- bzw. Venenverschluss, was zum Verlust des Sehvermögens führen kann, wurde bei der Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen berichtet. Bei allen Patienten sollte vor Beginn der Behandlung eine Augenuntersuchung durchgeführt werden. Jeder Patient, der über eine Minderung oder den Verlust des Sehvermögens klagt, muss sofort einer vollständigen Augenuntersuchung unterzogen werden. Bei Patienten mit vorbestehenden ophthalmologischen Störungen (z.B. diabetische oder hypertensive Retinopathie) sollten während der Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen wiederholt Augenuntersuchungen durchgeführt werden. Die Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen muss bei den Patienten abgebrochen werden, bei denen Augenerkrankungen neu auftreten oder sich verschlechtern.


Transplantation:Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit einer Behandlung mit Peginterferon alfa‑2a in Kombination mit Copegus wurde bei Patienten nach einer Transplantation der Leber oder anderer Organe nicht untersucht. Transplantatabstoßungen der Leber und der Niere wurden im Zusammenhang mit Peginterferon alfa-2a alleine oder in Kombination mit Copegus berichtet.


HIV-HCV-Koinfektion:Bitte beachten Sie die jeweilige Fachinformation der antiretroviralen Arzneimittel, die zusammen mit der HCV-Therapie angewendet werden, zu produktspezifischen Toxizitäten und das Potenzial für überschneidende Toxizitäten mit Peginterferon alfa-2a, mit oder ohne Ribavirin, sowie zu deren Beherrschung. In der Studie NR15961, in der Patienten gleichzeitig mit Stavudin und einer Interferon-Therapie mit oder ohne Ribavirin behandelt wurden, betrug die Inzidenz für Pankreatitis und/oder Laktazidose 3 % (12/398).


Patienten mit chronischer Hepatitis C, die mit HIV koinfiziert sind und eine hochaktive, antiretrovirale Therapie (HAART) erhalten, können ein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen aufweisen (z.B. Laktazidose, periphere Neuropathie, Pankreatitis).


Koinfizierte Patienten mit einer fortgeschrittenen Zirrhose, die eine HAART erhalten, können bei der Behandlung mit Copegus in Kombination mit Interferonen ein erhöhtes Risiko haben, eine Leberdekompensation zu entwickeln, möglicherweise mit Todesfolge. Ausgangssituationen bei Zirrhose-Patienten mit einer Koinfektion, die mit einer Leberdekompensation assoziiert sein können, umfassen: erhöhtes Serum-Bilirubin, vermindertes Hämoglobin, erhöhte alkalische Phosphatase oder verminderte Thrombozytenzahl und die Behandlung mit Didanosin (DDI). Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Peginterferon alfa-2a und Copegus zusätzlich zu einer HAART verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5).


Die gleichzeitige Gabe von Ribavirin und Zidovudin wird wegen des erhöhten Risikos einer Anämie nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).


Während der Behandlung müssen koinfizierte Patienten eng auf Anzeichen und Symptome einer hepatischen Dekompensation (einschließlich Aszites, Enzephalopathie, Varizenblutung, eingeschränkte hepatische Synthesefunktion; z.B. Child-Pugh-Punktewert von 7 oder größer) überwacht werden. Der Child-Pugh-Punktewert kann durch Faktoren, die im Zusammenhang mit der Behandlung stehen (d.h. indirekte Hyperbilirubinämie, erniedrigtes Albumin), beeinflusst werden und ist nicht unbedingt der hepatischen Dekompensation zuzuschreiben. Die Behandlung mit Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a sollte bei Patienten mit hepatischer Dekompensation sofort abgebrochen werden.


Die gleichzeitige Gabe von Copegus und Didanosin wird wegen des Risikos der mitochondrialen Toxizität nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Darüber hinaus sollte die gleichzeitige Gabe von Copegus und Stavudin vermieden werden, um das Risiko einer überschneidenden mitochondrialen Toxizität zu begrenzen.


Labortests:Vor Beginn der Therapie müssen bei allen Patienten die hämatologischen und klinisch-chemischen Standarduntersuchungen (vollständiges Blutbild und Differenzialblutbild, Thrombozytenzahl, Elektrolyte, Serumkreatinin, Leberfunktionstest, Harnsäure) durchgeführt werden. Die folgenden Ausgangswerte können als Richtlinie vor der Einleitung der Therapie mit Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a als akzeptabel erachtet werden:


Hämoglobin ≥ 12 g/dl (Frauen); ≥ 13 g/dl (Männer)

Thrombozyten ≥ 90.000/mm³

Neutrophilenzahl ≥ 1.500/mm³


Bei Patienten mit einer HIV-HCV-Koinfektion und CD4-Zahlen unter 200 Zellen/Mikroliter liegen begrenzte Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vor. Deshalb ist bei der Behandlung von Patienten mit niedrigen CD4-Zahlen Vorsicht geboten.


Die Laboruntersuchungen sind 2 und 4 Wochen nach Therapiebeginn und danach, wenn klinisch indiziert, in regelmäßigen Abständen durchzuführen.


Frauen im gebärfähigen Alter:Bei weiblichen Patienten muss während der Behandlung und 4 Monate nach Abschluss der Behandlung routinemäßig monatlich ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Partnerinnen von männlichen Patienten müssen sich während der Behandlung und über 7 Monate nach Abschluss der Behandlung routinemäßig monatlich einem Schwangerschaftstest unterziehen.


Bei Anwendung von Copegus können wegen einer Hämolyse die Harnsäurewerte ansteigen, und deshalb müssen prädisponierte Patienten hinsichtlich der Entwicklung einer Gicht sorgfältig beobachtet werden.


Dentale und periodontale Erkrankungen:Dentale und periodontale Erkrankungen, die zu einem Verlust der Zähne führen können, sind bei Patienten berichtet worden, die Copegus und Peginterferon alfa-2a als Kombinationstherapie erhielten. Des Weiteren könnte während einer Langzeitbehandlung mit der Kombinationstherapie von Copegus und Peginterferon alfa-2a Mundtrockenheit eine schädigende Wirkung auf die Zähne und die Schleimhäute des Mundes haben. Die Patienten sollten ihre Zähne zweimal täglich gründlich putzen und sich regelmäßig einer zahnärztlichen Untersuchung unterziehen. Außerdem können einige Patienten unter Erbrechen leiden. Im Falle einer solchen Reaktion sollte man ihnen raten, ihren Mund anschließend gründlich auszuspülen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es sind Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen von Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2a, Interferon alfa-2b und Antacida durchgeführt worden. Die Ribavirin-Konzentrationen bei alleiniger Gabe oder bei gleichzeitiger Gabe mit Interferon alfa-2b oder Peginterferon alfa-2a sind gleich.


Die Möglichkeit für Wechselwirkungen kann aufgrund der langen Halbwertszeit bis zu 2 Monate (5 Halbwertszeiten von Ribavirin) nach Beendigung der Copegus Therapie bestehen bleiben.


Ergebnisse von In-vitro-Studien, bei denen Leber-Mikrosomen-Präparationen von Ratte und Mensch verwendet wurden, zeigten keinen Cytochrom P450 vermittelten Metabolismus von Ribavirin. Ribavirin hemmt nicht die Cytochrom-P450-Enzyme. Toxizitätsstudien ergaben keinen Hinweis, dass Ribavirin Leberenzyme induziert. Daher ist die Wahrscheinlichkeit für P450-Enzym-vermittelte Wechselwirkungen sehr gering.


Antazida: Die Bioverfügbarkeit von 600 mg Ribavirin wurde durch die gleichzeitige Anwendung eines Magnesium-, Aluminium- und Methicon-haltigen Antazidums vermindert. Die AUCtfnahm um 14 % ab. Möglicherweise war die verminderte Bioverfügbarkeit in dieser Studie auf eine verzögerte Passage von Ribavirin oder einen veränderten pH-Wert zurückzuführen. Diese Wechselwirkung wird jedoch als klinisch nicht relevant angesehen.


Nukleosid-Analoga: Es wurde gezeigt, dass Ribavirin in vitrodie Phosphorylierung von Zidovudin und Stavudin hemmt. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt. Jedoch resultiert aus diesen In-vitro-Ergebnissen die Möglichkeit, dass die gleichzeitige Verabreichung von Copegus mit Zidovudin oder Stavudin zu einer erhöhten HIV-Plasma-Virämie führen könnte. Daher wird empfohlen, dass bei Patienten, die gleichzeitig mit einem dieser beiden Arzneistoffe und Copegus behandelt werden, die Plasma-HIV-RNA-Spiegel eng überwacht werden sollen. Bei einem Anstieg der HIV-RNA-Spiegel ist die gleichzeitige Anwendung von Copegus und Reverse-Transkriptase-Inhibitoren zu überdenken.


Didanosin(DDI):Die gleichzeitige Gabe von Ribavirin und Didanosin wird nicht empfohlen. Die Verfügbarkeit von Didanosin oder seines aktiven Metaboliten (Dideoxyadenosin 5’-triphosphat) ist in vitroerhöht, wenn Didanosin gleichzeitig mit Ribavirin verabreicht wird. Fälle von tödlichem Leberversagen, ebenso wie periphere Neuropathie, Pankreatitis und symptomatische Hyperlaktatämie/Laktazidose sind im Zusammenhang mit der Anwendung von Ribavirin berichtet worden.


Azathioprin: Durch die inhibitorische Wirkung von Ribavirin auf die Inosinmonophosphat-Dehydrogenase kann der Azathioprin-Metabolismus beeinträchtigt werden, was möglicherweise zu einer Akkumulation von 6-Methylthioinosin-Monophosphat (6-MTIMP) führen kann, die bei Patienten unter Behandlung mit Azathioprin mit einer Myelotoxizität in Verbindung gebracht wurde. Die gleichzeitige Anwendung von Copegus und Peginterferon alfa-2 mit Azathioprin sollte vermieden werden. In Einzelfällen, wenn der Nutzen einer gleichzeitigen Anwendung von Copegus mit Azathioprin das potenzielle Risiko überwiegt, sollten während der gleichzeitigen Anwendung von Azathioprin engmaschige hämatologische Kontrollen durchgeführt werden, um Anzeichen einer Myelotoxizität festzustellen und dann gegebenenfalls die Behandlung mit diesen Arzneimitteln zu beenden (siehe Abschnitt 4.4).


HIV-HCV koinfizierte Patienten

Bei 47 HIV-HCV koinfizierten Patienten, die eine 12-wöchige pharmakokinetische Substudie abschlossen, um die Wirkung von Ribavirin auf die intrazelluläre Phosphorylierung einiger nukleosidanaloger Reverse-Transkriptase-Hemmer (Lamivudin und Zidovudin oder Stavudin) zu prüfen, gab es keinen ersichtlichen Hinweis auf Wechselwirkungen. Jedoch waren die Konfidenzintervalle wegen der hohen Variabilität sehr weit. Die Plasmaverfügbarkeit von Ribavirin schien bei gleichzeitiger Gabe von nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NRTIs) nicht beeinflusst zu werden.


Die Verschlimmerung einer durch Ribavirin verursachten Anämie wurde berichtet, wenn Zidovudin Teil des Schemas der HIV-Behandlung war, wenngleich der genaue Mechanismus noch ungeklärt ist. Die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Zidovudin wird wegen des erhöhten Risikos einer Anämie nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Es sollte in Betracht gezogen werden, Zidovudin in einem antiretroviralen Therapieschema zu ersetzen, auch wenn dieses schon eingesetzt wird. Dies wäre besonders bei Patienten wichtig, die in der Vorgeschichte eine durch Zidovudin induzierte Anämie aufweisen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Präklinische Daten: Bei allen Tierspezies, bei denen entsprechende Studien durchgeführt wurden, zeigte Ribavirin ein deutliches teratogenes und/oder embryotoxisches Potenzial, das bei Dosen auftrat, die weit unterhalb der für Menschen empfohlenen Dosis lagen. Missbildungen an Schädel, Gaumen, Augen, Kiefer, Gliedmaßen, Knochengerüst und Gastrointestinaltrakt wurden festgestellt. Die Häufigkeit und der Schweregrad der teratogenen Wirkungen nahmen mit der Steigerung der Ribavirin-Dosis zu. Das Überleben der Feten und der Nachkommenschaft war reduziert.


Weibliche Patienten: Copegus darf nicht bei Schwangeren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3undAbschnitt 4.4). Besondere Vorsicht ist nötig, um eine Schwangerschaft bei weiblichen Patienten zu vermeiden. Eine Therapie mit Copegus darf so lange nicht begonnen werden, bis ein negatives Ergebnis eines Schwangerschaftstests vorliegt, der unmittelbar vor dem Beginn der Therapie durchgeführt wurde. Jegliche Methode der Empfängnisverhütung kann versagen. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass Frauen im gebärfähigen Alter während der Behandlung und für 4 Monate nach Abschluss der Behandlung eine Methode zur wirksamen Empfängnisverhütung anwenden; während dieser Zeit muss routinemäßig monatlich ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Tritt während der Therapie oder innerhalb von 4 Monaten nach dem Behandlungsende eine Schwangerschaft auf, muss die Patientin über das deutlich erhöhte teratogene Risiko für den Fetus durch Ribavirin beraten werden.


Männliche Patienten und deren weibliche Partner: Besondere Vorsicht ist nötig, um eine Schwangerschaft bei Partnerinnen männlicher Patienten, die Copegus einnehmen, zu vermeiden. Ribavirin kumuliert intrazellulär und wird sehr langsam aus dem Körper eliminiert. In tierexperimentellen Studien führte Ribavirin in Dosierungen, die unter der klinischen Dosis lagen, zu Veränderungen der Spermien. Es ist nicht bekannt, ob in den Spermien enthaltenes Ribavirin seine bekannte teratogene Wirkung bei der Befruchtung der Eizelle ausübt. Männlichen Patienten oder deren Partnerinnen im gebärfähigen Alter muss daher geraten werden, während der Behandlung mit Copegus und bis 7 Monate nach Behandlungsende eine Methode zur wirksamen Empfängnisverhütung anzuwenden. Vor Beginn der Therapie muss ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Männer, deren Partnerinnen schwanger sind, müssen angewiesen werden, ein Kondom zu benutzen, um ein Übertreten von Ribavirin auf die Partnerin zu minimieren.


Stillzeit:Es ist nicht bekannt, ob Ribavirin in die Muttermilch übertritt. Im Hinblick auf das Nebenwirkungspotenzial für gestillte Säuglinge ist vor dem Beginn der Behandlung abzustillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Copegus hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Jedoch kann Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a in Kombination mit Copegus eine Wirkung haben. Bitte beachten Sie die Fachinformation von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a für weitere Informationen.


4.8 Nebenwirkungen


Beachten Sie zu weiteren Nebenwirkungen auch die jeweiligen Informationen zur Anwendung von Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a.


Für Patienten, die Copegus in Kombination mit Interferon alfa-2a erhalten haben, wurden im Wesentlichen dieselben unerwünschten Ereignisse gemeldet wie bei der Kombinationstherapie von Copegus und Peginterferon alfa-2a.


Innerhalb der jeweiligen Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad geordnet.


Chronische Hepatitis C


Die bei der Anwendung von Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm am häufigsten berichteten unerwünschten Ereignisse waren meist leicht bis mäßig schwer. Die meisten dieser unerwünschten Ereignisse ließen sich ohne Therapieabbruch beherrschen.


Chronische Hepatitis C bei Patienten mit vorhergehendem Nichtansprechen


Insgesamt war das Sicherheitsprofil für Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a bei Patienten mit vorhergehendem Nichtansprechen ähnlich wie das Sicherheitsprofil bei unvorbehandelten Patienten. In einer klinischen Studie mit Patienten, die zuvor auf pegyliertes Interferon alfa-2b/Ribavirin nicht angesprochen hatten und die eine 48- oder 72-wöchige Behandlung erhielten, betrug die Häufigkeit eines Abbruchs der Behandlung mit Peginterferon alfa-2a und Copegus wegen unerwünschter Ereignisse oder auffälliger Laborwerte im 48-wöchigen Behandlungsarm 6 % bzw. 7 % und im 72-wöchigen Behandlungsarm 12 % bzw. 13 %. Gleichermaßen war bei Patienten mit Zirrhose oder mit dem Übergang zu einer Zirrhose die Häufigkeit des Abbruchs der Behandlung mit Peginterferon alfa-2a und Copegus im 72-wöchigen Behandlungsarm höher (13 % bzw. 15 %) als im 48-wöchigen Behandlungsarm (6 % bzw. 6 %). Patienten, die eine vorhergegangene Behandlung mit pegyliertem Interferon alfa-2b/Ribavirin wegen hämatologischer Toxizität abgebrochen hatten, waren aus dieser Studie ausgeschlossen.


In einer anderen klinischen Studie wurden Patienten mit Nichtansprechen und fortgeschrittener Fibrose oder Zirrhose (Ishak Score von 3 bis 6) und niedrigen Thrombozytenausgangswerten von 50.000/Mikroliter über 48 Wochen behandelt. Folgende Auffälligkeiten hämatologischer Laborwerte wurden während der ersten 20 Wochen der klinischen Prüfung beobachtet: Anämie (26 % der Patienten hatten einen Hämoglobinwert < 10 g/dl), Neutropenie (30 % hatten eine absolute Neutrophilenzahl < 750/Mikroliter) und Thrombozytopenie (13 % hatten eine Thrombozytenzahl < 50.000/Mikroliter), (siehe Abschnitt 4.4).


Koinfektion von chronischer Hepatitis C mit dem humanen Immunschwäche-Virus


Bei HIV-HCV koinfizierten Patienten sind die Profile der klinisch unerwünschten Ereignisse, über die bei Peginterferon alfa-2a als Mono- oder als Kombinationstherapie mit Ribavirin berichtet wurde, ähnlich den Profilen, die bei Patienten mit alleiniger HCV-Infektion beobachtet wurden. Weitere Nebenwirkungen wurden bei ≥ 1 % bis ≤ 2 % der HIV-HCV-Patienten, die mit Copegus und Peginterferon alfa-2a als Kombinationstherapie behandelt wurden, berichtet: Hyperlaktazidämie/Laktazidose, Influenza, Pneumonie, Affektlabilität, Apathie, Tinnitus, pharyngolaryngeale Schmerzen, Lippenentzündung, erworbene Lipodystrophie und Chromaturie. Die Behandlung mit Peginterferon alfa-2a war mit einer Abnahme der absoluten CD4+ Zellzahlen innerhalb der ersten 4 Wochen verbunden, ohne prozentuale Abnahme der CD4+ Zellen. Die Abnahme der CD4+ Zellzahlen war nach Dosisreduktion oder Beendigung der Therapie reversibel. Die Anwendung von Peginterferon alfa-2a hatte keinen erkennbar negativen Einfluss auf die Kontrolle der HIV-Virämie während der Therapie oder danach. Begrenzte Sicherheitsdaten sind bei koinfizierten Patienten mit einer CD4+ Zellzahl < 200/Mikroliter verfügbar (siehe Fachinformation zu Peginterferon alfa-2a).


Tabelle 5 zeigt die Nebenwirkungen, von denen bei Patienten berichtet wurde, die mit Copegus und Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a behandelt wurden.


Tabelle 5 Nebenwirkungen, über die bei Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a bei HCV-Patienten berichtet wurde

Systemorganklasse

Sehr häufig


≥ 1/10

Häufig


≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich


≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten


≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten


< 1/10.000

Häufigkeit nicht bekannt*

Infektionen und parasitäre Erkrankungen


Infektion der oberen Atemwege, Bronchitis, orale Candidamykose, Herpes simplex

Pneumonie, Infektion des Harntrakts, Hautinfektionen

Endokarditis, Otitis externa



Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen



Lebertumor




Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie

Thrombozyto­penie, Lymphadenopathie


Panzytopenie

aplastische Anämie

Isolierte Aplasie der Erythropoese

Erkrankungen des Immunsystems



Sarkoidose, Thyreoiditis

Anaphylaxie, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis

idiopathische oder thrombotisch-thrombozyto­penische Purpura

Abstoßung von Leber- und Nierentransplantaten,

Vogt-Koyanagi-Harada Syndrom

Endokrine Erkrankungen


Hypothyreose, Hyperthyreose

Diabetes




Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Anorexie


Dehydration




Psychiatrische Erkrankungen

Depression, Schlaflosigkeit

Stimmungs­schwankungen, emotionale Verstimmung, Angstgefühl, Aggressivität, Nervosität, verminderte Libido

Selbstmord­gedanken, Halluzinationen, Zorn

Selbstmord, psychotische Erkrankungen


Manie, bipolare Störungen, Mordgedanken

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Benommenheit, Konzentrations­schwäche

Gedächtnis­störungen, Synkopen, Schwäche, Migräne, Hypoästhesie, Hyperästhesie, Parästhesie, Tremor, Geschmacks­störungen, Albträume, Somnolenz

periphere Neuropathie

Koma, Konvulsionen, Gesichtslähmung



Augenerkrankungen



Verschwommen­sehen, Augenschmerzen, Augenentzündung, Xerophthalmie

Netzhautblutung

Optikusneuro­pathie, Papillenödem, retinale Gefäßstörung, Retinopathie, Hornhautulkus

Verlust des Sehvermögens

Seröse Netzhautab-lösung

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Vertigo, Ohrenschmerzen

Gehörverlust




Herzerkrankungen



Tachykardie, Palpitationen, periphere Ödeme


Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, supraventrikuläre Tachykardie, Arrhythmien, Vorhofflimmern, Perikarditis



Gefäßerkrankungen


Erröten

Bluthochdruck

Hirnblutungen



Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Dyspnoe, Husten

Belastungsdys­pnoe, Epistaxis, Nasopharyngitis, Sinus-Sekretstauungen, Nasen-Sekretstauungen, Rhinitis, rauer Hals

pfeifendes Atmen

interstitielle Pneumonitis mit letalem Ausgang, Lungenembolie



Erkrankungen des Gastrointestinal­trakts


Diarrhö, Übelkeit, Abdominal­schmerzen

Erbrechen, Dyspepsie, Dysphagie, Mundgeschwüre, Zahnfleischbluten, Glossitis, Stomatitis, Flatulenz, Verstopfung, Mundtrockenheit

Magen-Darm­blutungen, Lippenent­zündung, Zahnfleisch­entzündung

peptisches Ulkus, Pankreatitis



Leber- und Gallenerkrankungen



Leberfunktions­störungen

Leberversagen, Cholangitis, Fettleber



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes


Haarausfall, Dermatitis, Pruritus, trockene Haut

Exanthem, vermehrtes Schwitzen, Psoriasis, Urtikaria, Ekzem, Hauterkrankungen, Lichtempfindlich­keitsreaktionen, Nachtschweiß



Toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Angioödem, Erythema multiforme


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochen­erkrankungen


Myalgie, Arthralgie

Rückenschmerzen, Arthritis, Muskelschwäche, Knochen­schmerzen, Nackenschmerzen, Schmerzen der Skelettmuskulatur, Muskelkrämpfe


Myositis


Rhabdomyolyse

Erkrankungen der Nieren und Harnwege






Nierenversagen, nephrotisches Syndrom

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse


Impotenz





Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber, Rigor, Schmerzen, Schwäche, Müdigkeit, Reaktionen an der Applikations­stelle, Reizbarkeit

Schmerzen im Brustkorb, Grippe-ähnliche Erkrankung, Unwohlsein, Lethargie, Hitzewallungen, Durstempfindung





Untersuchungen


Gewichtsverlust





Verletzungen und Vergiftungen




Überdosis gleichzeitig eingenommener Substanzen



*Nach der Markteinführung aufgetreten




Laborwerte:In klinischen Studien mit Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a konnten die meisten Fälle abnormer Laborwerte durch Dosisanpassung wieder normalisiert werden (siehe Abschnitt 4.2). Die Kombinationsbehandlung mit Peginterferon alfa-2a und Copegus führte bei bis zu 2 % der Patienten zu erhöhten GPT-Spiegeln, was zu einer Dosisanpassung oder zu einem Abbruch der Therapie führte.


Hämolyse ist die dosislimitierende Toxizität der Ribavirin-Therapie. Bei bis zu 15 % der Patienten, die 48 Wochen mit 1.000/1.200 mg Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a behandelt worden waren, und bei bis zu 19 % der Patienten, die in Kombination mit Interferon alfa-2a behandelt worden waren, wurde eine Abnahme des Hämoglobinspiegels auf < 10 g/dl beobachtet. Bei Patienten, die 24 Wochen mit 800 mg Copegus und Peginterferon alfa-2a behandelt worden waren, zeigten 3 % eine Abnahme des Hämoglobinspiegels auf < 10 g/dl. In den meisten Fällen trat der Hämoglobinabfall in der frühen Behandlungsphase auf und stabilisierte sich gleichzeitig mit einem kompensatorischen Anstieg der Retikulozyten.


Die meisten Fälle von Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie waren mäßig (WHO-Grad 1). Veränderungen der Laborwerte mit WHO-Grad 2 traten auf bei Hämoglobin (4 % der Patienten), Leukozyten (24 % der Patienten) und Thrombozyten (2 % der Patienten). Mäßige (absolute Neutrophilenzahl [ANC]: 0,749 – 0,5 x 109/l) und schwere (ANC: < 0,5 x 109/l) Neutropenie wurde in 24 % (216/887) bzw. 5 % (41/887) der Patienten beobachtet, die 48 Wochen mit Copegus 1.000/1.200 mg in Kombination mit Peginterferon alfa-2a behandelt wurden.


Eine Erhöhung der Harnsäurewerte und der indirekten Bilirubinwerte, verbunden mit einer Hämolyse, wurde bei einigen Patienten beobachtet, die mit Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a behandelt wurden. Diese Werte gingen innerhalb von vier Wochen nach Therapieende auf den Ausgangswert zurück. In seltenen Fällen (2/755) war dies mit einer klinischen Manifestation (akute Gicht) verbunden.


Laborwerte bei HIV-HCV koinfizierten Patienten

Obwohl hämatologische Toxizitäten wie Neutropenie, Thrombozytopenie und Anämie bei HIV-HCV-Patienten häufiger auftraten, konnten diese in den meisten Fällen durch Dosisanpassung und den Gebrauch von Wachstumsfaktoren bewältigt werden und erforderten nur vereinzelt eine vorzeitige Beendigung der Behandlung. Ein Abfall der ANC-Spiegel unter 500 Zellen/mm3 wurde bei 13 % bzw. 11 % der Patienten beobachtet, die Peginterferon alfa-2a als Monotherapie bzw. als Kombinationstherapie erhielten. Ein Abfall der Thrombozyten unter 50.000/mm3wurde bei 10 % bzw. 8 % der Patienten beobachtet, die Peginterferon alfa-2a als Monotherapie bzw. als Kombinationstherapie erhielten. Über Anämie (Hämoglobin < 10 g/dl) wurde bei 7 % bzw. 14 % der Patienten berichtet, die Peginterferon alfa-2a als Monotherapie bzw. als Kombinationstherapie erhielten.


4.9 Überdosierung


In klinischen Studien wurden keine Fälle von Überdosierung mit Copegus berichtet. Hypokalzämie und Hypomagnesiämie wurden bei Patienten beobachtet, denen mehr als das 4-Fache der maximal empfohlenen Dosis verabreicht wurde. In vielen dieser Fälle wurde Ribavirin intravenös verabreicht. Da Ribavirin ein hohes Verteilungsvolumen besitzt, werden große Mengen Ribavirin durch Hämodialyse nur unzureichend entfernt.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nukleoside und Nukleotide (ausgenommen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren), ATC-Code: J05A B04


Wirkmechanismus: Ribavirin ist ein synthetisch hergestelltes Nukleosid-Analogon, das in vitroWirksamkeit gegen einige RNA- und DNA-Viren zeigt. Der Mechanismus, durch den Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2a oder Interferon alfa-2a seine Wirkung gegen HCV entfaltet, ist unbekannt.


Bei Patienten mit Hepatitis C, die eine Therapie mit 180 Mikrogramm Peginterferon alfa-2a erhalten und darauf ansprechen, nehmen die HCV-RNA-Level biphasisch ab. Die erste Phase der Abnahme tritt 24 bis 36 Stunden nach der ersten Dosis von Peginterferon alfa-2a ein, gefolgt von der zweiten Phase der Abnahme, die bei den Patienten mit anhaltendem Ansprechen über die nächsten 4 bis 16 Wochen fortdauert. Copegus hatte keinen signifikanten Effekt auf die anfängliche virale Kinetik während der ersten 4 - 6 Wochen bei Patienten, die mit der Kombination von Copegus und pegyliertem Interferon alfa-2a oder Interferon alfa behandelt wurden.


Orale Darreichungsformen von Ribavirin als Monotherapie wurden in mehreren klinischen Studien zur Therapie der chronischen Hepatitis C geprüft. Die Ergebnisse dieser Studien zeigten nach 6 bis 12 Monaten Therapie und einer weiteren 6-monatigen Nachbeobachtungszeit keine Wirkung der Ribavirin-Monotherapie hinsichtlich der Eliminierung des Hepatitis-Virus (HCV-RNA) oder einer Besserung des leberhistologischen Befundes.


Klinische Wirksamkeit und Sicherheit


Copegus in Kombination mit Peginterferon alfa-2a


Prognosemöglichkeit für ein Ansprechen

Beachten Sie bitte Abschnitt 4.2, Tabelle 2.


Studienergebnisse bei unvorbehandelten Patienten


Die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination von Copegus und Peginterferon alfa-2a wurde in 2 zulassungsrelevanten Studien (NV15801 + NV15942) mit insgesamt 2 405 Patienten geprüft. Bei allen klinischen Studien wurden Interferon-naive Patienten mit chronischer Hepatitis C ausgewählt, die durch nachweisbare Serum-HCV-RNA-Spiegel, erhöhte GPT-Spiegel und eine Leberbiopsie, die mit einer chronischen Hepatitis C übereinstimmte, gesichert war. In der Studie NR15961 waren nur HIV-HCV koinfizierte Patienten eingeschlossen (siehe Tabelle 14). Diese Patienten hatten eine stabile HIV-Erkrankung und die mittlere CD4-T-Zellzahl lag bei etwa 500 Zellen/Mikroliter.


Studie NV15801 (1 121 behandelte Patienten) verglich die Wirksamkeit einer 48-wöchigen Behandlung mit Peginterferon alfa-2a (180 Mikrogramm einmal wöchentlich) und Copegus (1.000/1.200 mg täglich) mit entweder Peginterferon alfa-2a Monotherapie oder der Kombinationstherapie von Interferon alfa-2b und Ribavirin. Die Kombination von Peginterferon alfa-2a und Copegus war signifikant wirksamer als entweder die Kombinationstherapie mit Interferon alfa-2b und Ribavirin oder die Peginterferon alfa-2a Monotherapie.


Studie NV15942 (1 284 behandelte Patienten) verglich die Wirksamkeit über zwei Behandlungszeiträume (24 Wochen und 48 Wochen) und zwei Dosierungen von Copegus (800 mg und 1.000/1.200 mg):


Zu den Behandlungsschemata für HCV-Patienten und HIV-HCV koinfizierte Patienten, zur Dauer der Behandlung und zu den Studienergebnissen siehe jeweils Tabelle 6, 7, 8 und 14. Virologisches Ansprechen wurde definiert als HCV-RNA unterhalb der Nachweisgrenze, bestimmt mit dem COBAS AMPLICORTMHCV Test, Version 2.0 (Nachweisgrenze 100 Kopien/ml, entsprechend 50 Internationalen Einheiten/ml) und anhaltendes Ansprechen wurde definiert als negative Probe etwa 6 Monate nach Beendigung der Behandlung.


Tabelle 6 Virologisches Ansprechen der gesamten Population (einschließlich nicht zirrhotischen und zirrhotischen Patienten)


Studie NV15942

Studie NV15801

Copegus 1.000/1.200 mg +

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


(n = 436)

48 Wochen

Copegus 1.000/1.200 mg +

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


(n = 453)

48 Wochen

Ribavirin 1.000/1.200 mg +

Interferon alfa-2b

3 Mio.I.E.


(n = 444)

48 Wochen

Ansprechen bei Therapieende

68 %

69 %

52 %

Anhaltendes Ansprechen über alle Genotypen

63 %

54 %*

45 %*

* 95 % Konfidenzintervall für die Differenz: 3 % bis 16 %, p-Wert (stratifizierter Cochran-Mantel-Haenszel-Test) = 0,003


Das virologische Ansprechen bei Patienten, die nur mit HCV infiziert sind und die mit Copegus und Peginterferon alfa-2a in Kombination behandelt wurden, ist in Abhängigkeit vom Genotyp und von der Ausgangsviruslast sowie in Abhängigkeit vom Genotyp, der Ausgangsviruslast und dem raschen virologischen Ansprechen in Woche 4 in Tabelle 7 bzw. in Tabelle 8 zusammengefasst. Die Ergebnisse aus der Studie NV15942 bilden die Grundlage für eine Dosierungsempfehlung aufgrund der Genotypen, der Ausgangviruslast und dem virologischen Ansprechen in Woche 4 (siehe Tabellen 1, 7 und 8).


Der Unterschied zwischen den Behandlungsschemata war grundsätzlich nicht durch die Ausbildung/Nichtausbildung einer Zirrhose beeinflusst. Deshalb sind die Therapieempfehlungen für Genotyp 1, 2 oder 3 unabhängig von diesem Ausgangsparameter.


Tabelle 7 Anhaltendes virologisches Ansprechen bezogen auf Genotyp und Ausgangsviruslast nach einer Kombinationstherapie mit Copegus und Peginterferon alfa-2a


Studie NV15942

Studie NV15801


Copegus

800 mg


+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


24 Wochen

Copegus

1.000/1.200 mg


+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


24 Wochen

Copegus

800 mg


+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


48 Wochen

Copegus
1.000/1.200 mg


+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


48 Wochen

Copegus
1.000/1.200 mg


+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


48 Wochen

Ribavirin 1.000/1.200 mg


+

Interferon alfa-2b

3 Mio.I.E.


48 Wochen

Genotyp 1


Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

29 % (29/101)


41 % (21/51)


16  % (8/50)

42 % (49/118)


52 % (37/71)


26 % (12/47)

41 % (102/250)*

55 % (33/60)


36 % (69/190)

52 % (142/271)*


65 % (55/85)


47 % (87/186)

45 % (134/298)


53 % (61/115)


40 % (73/182)

36 % (103/285)


44 % (41/94)


33 % (62/189)

Genotyp 2/3

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

84 % (81/96)


85 % (29/34)


84 % (52/62)

81 % (117/144)



83 % (39/47)


80 % (78/97)

79 % (78/99)


88 % (29/33)


74 % (49/66)

80 % (123/153)


77 % (37/48)


82 % (86/105)

71 % (100/140)


76 % (28/37)


70 % (72/103)

61 % (88/145)


65 % (34/52)


58 % (54/93)

Genotyp 4

0 % (0/5)

67 % (8/12)

63 % (5/8)

82 % (9/11)

77 % (10/13)

45 % (5/11)

Niedrige Viruslast = ≤ 800.000 I.E./ml; hohe Ausgangslast = > 800.000 I.E./ml


* Copegus 1.000/1.200 mg + Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm, 48 Wochen vs. Copegus 800 mg +Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm, 48 Wochen: Chancen-Verhältnis (Odds ratio) (95 % Konfidenzintervall) = 1,52 (1,07 bis 2,17), p-Wert (stratifizierter Cochran-Mantel-Haenszel-Test) = 0,020

Copegus 1.000/1.200 mg + Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm, 48 Wochen vs. Copegus 1.000/1.200 mg + Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm, 24 Wochen: Chancen-Verhältnis (Odds ratio) (95 % Konfidenzintervall) = 2,12 (1,30 bis 3,46), p-Wert (stratifizierter Cochran-Mantel-Haenszel-Test) = 0,002


Eine mögliche Verkürzung der Behandlungsdauer auf 24 Wochen bei Genotyp 1 und 4 wurde auf der Grundlage eines anhaltenden raschen virologischen Ansprechens geprüft, welches bei Patienten mit einem raschen virologischen Ansprechen in Woche 4 in den Studien NV15942 und ML17131 beobachtet worden war (siehe Tabelle 8).


Tabelle 8 Anhaltendes virologisches Ansprechen nach raschem virologischem Ansprechen in Woche 4 bei Genotyp 1 und 4 nach einer Kombinationstherapie mit Pegasys und Ribavirin bei HCV-Patienten


Studie NV15942

Studie ML17131


Copegus

1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm

24 Wochen


Copegus

1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm

48 Wochen


Copegus

1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm

24 Wochen


Genotyp 1
rasches virologisches Ansprechen

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

90 % (28/31)



93 % (25/27)

75 % (3/4)

92 % (47/51)



96 % (26/27)

88 % (21/24)

77 % (59/77)



80 % (52/65)

58 % (7/12)

Genotyp 1
kein rasches virologisches Ansprechen

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

24 % (21/87)



27 % (12/44)

21 % (9/43)

43 % (95/220)



50 % (31/62)

41 % (64/158)



Genotyp 4
rasches virologisches Ansprechen


(5/6)


(5/5)


92 % (22/24)

Genotyp 4
kein rasches virologisches Ansprechen


(3/6)



(4/6)



Niedrige Viruslast = ≤ 800.000 I.E./ml; hohe Viruslast = > 800.000 I.E./ml

Rasches virologisches Ansprechen (HCV-RNA nicht nachweisbar) in Woche 4 und HCV-RNA nicht nachweisbar in Woche 24


Obwohl begrenzt, weisen Daten darauf hin, dass eine Verkürzung der Behandlung auf 24 Wochen mit einem höheren Rückfallrisiko verbunden sein könnte (siehe Tabelle 9).


Tabelle 9 Rückfall nach virologischem Ansprechen am Ende der Behandlung in der Population mit raschem virologischem Ansprechen


Studie NV15942

Studie NV15801


Copegus

1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


24 Wochen

Copegus

1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


48 Wochen

Copegus

1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


48 Wochen

Genotyp 1
rasches virologisches Ansprechen

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

6,7 % (2/30)



3,8 % (1/26)

25 % (1/4)

4,3 % (2/47)



0 % (0/25)

9,1 % (2/22)

0 % (0/24)



0 % (0/17)

0 % (0/7)

Genotyp 4
rasches virologisches Ansprechen


(0/5)


(0/5)



0 % (0/4)


Eine mögliche Verkürzung der Behandlungsdauer auf 16 Wochen bei Patienten mit HC-Viren vom Genotyp 2 oder 3 wurde auf der Grundlage eines raschen anhaltenden virologischen Ansprechens geprüft, welches bei Patienten mit einem raschen virologischen Ansprechen in Woche 4 in der Studie NV17317 beobachtet worden war (siehe Tabelle 10).


In der Studie NV17317 erhielten alle Patienten, welche mit HC-Viren vom Genotyp 2 oder 3 infiziert waren, Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm subkutan einmal wöchentlich und Copegus 800 mg, randomisiert für die Behandlung entweder über 16 oder über 24 Wochen. Insgesamt ergab die Behandlung über 16 Wochen ein geringeres anhaltendes virologisches Ansprechen (65 %) als die Behandlung über 24 Wochen (76 %) (p < 0,0001).


Das anhaltende virologische Ansprechen, welches bei einer Behandlungsdauer von 16 und 24 Wochen erreicht wurde, wurde auch in einer retrospektiven Subgruppenanalyse bei Patienten untersucht, die in Woche 4 HCV-RNA-negativ waren und eine niedrige Ausgangsviruslast hatten (siehe Tabelle 10).


Tabelle 10 Anhaltendes virologisches Ansprechen insgesamt und basierend auf raschem virologischem Ansprechen in Woche 4 bei Genotyp 2 oder 3 nach einer Kombinationstherapie mit Copegus und Peginterferon alfa-2a bei HCV-Patienten


Studie NV17317


Copegus 800 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


16 Wochen

Copegus 800 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


24 Wochen

Behandlungsunterschied 95 % Konfidenzintervall

p-Wert

Genotyp 2 oder 3

65 % (443/679)

76 % (478/630)

-10,6 % (-15,5 %;

- 0,06 %)

p < 0,0001

Genotyp 2 oder 3
rasches virologisches Ansprechen

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

82 % (378/461)



89 % (147/166)

78 % (231/295)

90 % (370/410)



94 % (141/150)

88 % (229/260)

-8,2 % (-12,8 %; -3,7 %)



-5,4 % (-12 %; 0,9 %)

-9,7 % (-15,9 %; -3,6 %)

p = 0,0006



p = 0,11

p = 0,002

Niedrige Viruslast = ≤ 800.000 I.E./ml als Ausgangswert; hohe Viruslast = > 800.000 I.E./ml als Ausgangswert

Rasches virologisches Ansprechen (HCV-RNA nicht nachweisbar) in Woche 4


Derzeit ist noch unklar, ob bei einer Verkürzung der Behandlung auf 16 Wochen eine höhere Dosierung von Copegus (z.B. 1.000/1.200 mg/Tag je nach Körpergewicht) zu einer höheren Rate von anhaltendem virologischen Ansprechen führt als 800 mg/Tag.


Die Daten zeigen, dass eine Verkürzung der Behandlungsdauer auf 16 Wochen mit einem höheren Rückfallrisiko verbunden ist (siehe Tabelle 11).


Tabelle 11 Rückfall nach virologischem Ansprechen nach Ende der Behandlung von Patienten mit Genotyp 2 oder 3 mit einem raschen virologischen Ansprechen

Studie NV17317


Copegus 800 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


16 Wochen

Copegus 800 mg

+

Peginterferon alfa-2a

180 Mikrogramm


24 Wochen

Behandlungsunterschied 95 % Konfidenzintervall

p-Wert

Genotyp 2 oder 3
rasches virologisches Ansprechen

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

15 % (67/439)



6 % (10/155)

20 % (57/284)

6 % (23/386)



1 % (2/141)

9 % (21/245)

9,3 % (5,2 %; 13,6 %)



5 % (0,6 %; 10,3 %)

11,5 % (5,6 %; 17,4 %)

p < 0,0001



p = 0,04

p = 0,0002


Chronische Hepatitis C bei vorbehandelten Patienten mit Nichtansprechen


In der Studie MV17150 wurden Patienten, die auf eine vorhergegangene Behandlung mit pegyliertem Interferon alfa-2b plus Ribavirin nicht angesprochen hatten, in vier verschiedene Behandlungsgruppen randomisiert:

Peginterferon alfa-2a 360 Mikrogramm/Woche für 12 Wochen, gefolgt von 180 Mikrogramm/Woche für weitere 60 Wochen

Peginterferon alfa-2a 360 Mikrogramm/Woche für 12 Wochen, gefolgt von 180 Mikrogramm/Woche für weitere 36 Wochen

Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm/Woche für 72 Wochen

Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm/Woche für 48 Wochen

Alle Patienten erhielten Copegus (1.000 oder 1.200 mg/Tag) in Kombination mit Peginterferon alfa-2a. Alle Behandlungsarme erfuhren eine 24-wöchige behandlungsfreie Nachbeobachtung.


Multiple Regression und gepoolte Gruppenanalysen, die den Einfluss von Behandlungsdauer und der Anwendung der Induktionsdosis bewerten, identifizierten die Behandlungsdauer von 72 Wochen eindeutig als den wesentlichen Treiber, um ein anhaltendes virologisches Ansprechen zu erreichen. Unterschiede im anhaltenden virologischen Ansprechen, basierend auf Behandlungsdauer, Demographie und bestem Ansprechen auf vorhergegangene Behandlung sind in Tabelle 12 dargestellt.


Tabelle 12 Virologisches Ansprechen (VR) nach 12 Wochen und anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR) bei Patienten, die eine Kombinationstherapie mit Copegus und Peginterferon alfa-2a erhielten und in Woche 12 ein virologisches Ansprechen zeigten. Die Patienten hatten auf eine vorhergegangene Behandlung mit Peginterferon alfa-2b/Ribavirin nicht angesprochen.


Copegus 1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a 360/180 oder 180
Mikrogramm

72 oder 48 Wochen
(n = 942)


Patienten mit virologischem Ansprechen in Woche 12a




(n = 876)

Copegus 1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a 360/180 oder 180
Mikrogramm

72 Wochen
(n = 473)


Anhaltendes virologisches Ansprechen bei Patienten mit virologischem Ansprechen in Woche 12b
(n = 100)

Copegus 1.000/1.200 mg

+

Peginterferon alfa-2a 360/180 oder 180
Mikrogramm

48 Wochen
(n = 469)


Anhaltendes virologisches Ansprechen bei Patienten mit virologischem Ansprechen in Woche 12b
(n = 57)

Gesamt

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

18 % (157/876)

35 % (56/159)

14 % (97/686)

57 % (57/100)

63 % (22/35)

54 % (34/63)

35 % (20/57)

38 % (8/21)

32 % (11/34)

Genotyp 1/4

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

17 % (140/846)

35 % (54/154)

13 % (84/663)

55 % (52/94)

63 % (22/35)

52 % (30/58)

35 % (16/46)

37 % (7/19)

35 % (9/26)

Genotyp 2/3

Niedrige Viruslast

Hohe Viruslast

58 % (15/26)

(2/5)

(11/19)

(4/5)

(3/4)

(3/10)

(1/2)

(1/7)

Zirrhose Status

Zirrhose

Nicht-Zirrhose


8 % (19/239)

22 % (137/633)


(6/13)

59 % (51/87)


(3/6)

34 % (17/50)

Bestes Ansprechen während vorhergehender Behandlung

  2log10 Abnahme der HCV-RNA

< 2log10 Abnahme der HCV-RNA

Ohne bestes Ansprechen während vorhergehender Behandlung



28 % (34/121)


12 % (39/323)


19 % (84/432)




68 % (15/22)


64 % (16/25)


49 % (26/53)



(6/12)


(5/14)


29 % (9/31)

Hohe Viruslast = > 800.000 I.E./ml, niedrige Viruslast =   800.000 I.E./ml.

aPatienten, die eine Virussuppression (nicht nachweisbare HCV-RNA, < 50 I.E./ml) in Woche 12 erreichten, wurden als Patienten mit virologischem Ansprechen in Woche 12 betrachtet. Patienten ohne HCV-RNA-Ergebnisse in Woche 12 waren von der Analyse ausgeschlossen.

bPatienten, die eine Virussuppression in Woche 12 erreichten, bei denen aber keine HCV-RNA-Ergebnisse am Ende der weiteren Behandlung vorlagen, wurden als Patienten ohne virologisches Ansprechen betrachtet.


In der HALT-C-Studie wurden Patienten mit chronischer Hepatitis C und fortgeschrittener Fibrose oder Zirrhose, die auf eine vorhergegangene Behandlung mit Interferon alfa oder pegyliertem Interferon alfa als Monotherapie oder einer Kombinationstherapie mit Ribavirin nicht angesprochen hatten, mit Peginterferon alfa-2a 180 Mikrogramm/