iMedikament.de

Cotrim-Diolan

Document: 07.06.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change

20/20

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Cotrim-Diolan®


Suspension


Wirkstoff: Co-trimoxazol (Sulfamethoxazol und Trimethoprim)


Zuckerfrei

Ohne Farbstoffe


Zusammensetzung

Arzneilich wirksame Bestandteile:

5 ml Cotrim-Diolan®Suspension (1 Messlöffel) enthalten 240 mg Co-trimoxazol, entspr. 200 mg Sulfamethoxazol und 40 mg Trimethoprim.


Sonstige Bestandteile:

Carmellose-Natrium, Povidon (K 30), Glycin, 2-Ethyl-3-hydroxypyran-4-on , Natriumcyclamat, Saccharin-Natrium, Sorbitol-Lösung 70 % (kristallisierend) (Ph.Eur.), Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Aromastoffe (Himbeer, Contramarum), gereinigtes Wasser.


Hinweis für Diabetiker:

5 ml (1 Messlöffel) Suspension enthalten 1,4 g Sorbitol (Ph.Eur.), entspr. 0,117 BE (Broteinheiten).


Darreichungsform und Inhalt

Packung mit 100 ml Suspension (N1).


Kombination von zwei Arzneistoffen, die den Stoffwechsel der Folsäure (wasserlösliches Vitamin) von empfindlichen Krankheitserregern hemmen (kompetitive Hemmung der Folsäurebiosynthese).


Pharmazeutischer Unternehmer / Hersteller

MEDA Pharma GmbH & Co. KG

Benzstraße 1

61352 Bad Homburg

Tel. (06172) 888-01

Fax (06172 888-2740


Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Infektionen (Erkrankung durch Ansteckung), die durch Trimethoprim/Sulfamethoxazol-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:

- Infektionen der oberen und unteren Atemwege,

- Lungenentzündung durch Pneumocystis-carinii,

- Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (außer durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung),

- Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege (Blase, Harnröhre) einschließlich der langfristigen, vorbeugenden Behandlung gegen einen Krankheitsrückfall,

- Infektionen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane einschließlich Prostatitis (Entzündung der Vorsteherdrüse) und verschiedene Geschlechtskrankheiten (Syphilis, sog. harter Schanker, wird nicht erfasst):

- gonorrhoische (durch sog. Tripper verursachte) Harnröhrenentzündung,

- Ulcus molle (weicher Schanker) und

- Granuloma venereum;

- Infektionen des Magen-Darm-Kanals: Typhus, Paratyphus A und B, Typhus-Dauerausscheider, Shigellose (Bakterienruhr), Reisedurchfall,

- Salmonellendurchfall mit septischen Krankheitsverläufen (hohes Fieber nach Eindringen der Bakterien in die Blutbahn) bei Neugeborenen, Säuglingen und abwehrgeschwächten Patienten,

- Brucellose (durch Haustiere übertragene Ansteckungskrankheit),

- Nocardiose (Ansteckungskrankheit, die vor allem abwehrgeschwächte Patienten befällt),

- nicht echt mykotisches Myzetom (durch Bakterien verursachte Gewebsknoten),

- südamerikanische Blastomykose (durch Pilze verursachte Hautkrankheit).


Hinweis:

Gastroenteritiden (Magen-Darm-Entzündungen), die durch sogenannte Enteritissalmonellen verursacht sind, sollen in der Regel nicht mit Cotrim-Diolan®behandelt werden, weil der Krankheitsverlauf nicht beeinflusst und die Dauer der Ausscheidung sogar verlängert wird (Ausnahme s.o.).


Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie Cotrim-Diolan®nicht einnehmen?


Sie dürfen das Präparat nicht einnehmen bei


- Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamid-Arzneistoffen, gegenüber Trimethoprim und verwandten Arzneistoffen (Trimethoprim-Analoga, z. B. Tetroxoprim), Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von Cotrim-Diolan®,

- Erythema exsudativum multiforme (schwere Erkrankung mit Rötung und Blasenbildung der Haut), auch wenn diese bereits früher einmal aufgetreten ist,

- krankhaften Blutbildveränderungen: Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), Granulozytopenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), megaloblastische Anämie (bestimmte Form der Blutarmut),

- bestimmten Erkrankungen der roten Blutkörperchen (angeborener Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel und Hämoglobinanomalien wie Hb Köln und Hb Zürich),

- Nierenschäden oder hochgradig verminderte Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min (die Kreatinin-Clearance ist ein Maß für die Nierenfunktion),

- schweren Leberschäden oder Störungen der Leberfunktion (z.B. bei akuter Leberentzündung),

- akuter Porphyrie (Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs),

- Frühgeborenen,

- bei Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie (erhöhtem Blutgehalt an Bilirubin, einem Gallenfarbstoff) oder mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten (Erklärung s.o.).

- Osteomyelitis (Knochenmarksentzündung) ist zumeist durch Staphylokokken verursacht, gegen die Cotrim-Diolan®oft nicht ausreichend wirksam ist. Deshalb darf Cotrim-Diolan®bei dieser Erkrankung nicht eingesetzt werden.

- Aufgrund des Gehaltes an Sorbitol ist Cotrim-Diolan® ungeeignet für Personen mit Fructose-Unverträglichkeit (hereditäre Fructoseintoleranz).


Wann dürfen Sie Cotrim-Diolan®erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?


Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Cotrim-Diolan®nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Sie dürfen Cotrim-Diolan®erst einnehmen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bei


- leichteren Funktionsstörungen der Nieren oder der Leber,

- Funktionsstörungen der Schilddrüse,

- Überempfindlichkeit gegen sulfonamidähnliche Arzneistoffe, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und als harntreibende Arzneimittel (Diuretika auf Sulfonamidbasis) verwendet werden,

- möglichem Mangel an Folsäure (Vitamin mit Bedeutung z. B. für die Blutbildung),

- einer bestimmten Erbkrankheit (fragilem X-Chromosom in Kombination mit einer mangelnden geistigen Entwicklung bei Kindern),

- sowie bei Neugeborenen bis zum Alter von 5 Wochen,

- Fructose-Sorbitol-Unverträglichkeit (Intoleranz).


Trimethoprim (ein Bestandteil von Cotrim-Diolan®) beeinträchtigt die Verstoffwechselung von Phenylalanin (eine Aminosäure). Cotrim-Diolan®kann dennoch an Patienten verabreicht werden, die unter Phenylketonurie leiden (Krankheit aufgrund eines Fehlers im Phenylalanin-Stoffwechsel), vorausgesetzt, diese Patienten ernähren sich streng phenylalaninarm.


Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?


Cotrim-Diolan®sollte während der Schwangerschaft nur nach einer eingehenden Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Obwohl bisherige Erfahrungen keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ergeben haben, könnte wegen der Wirkung auf den Folsäurestoffwechsel ein solches Risiko vorhanden sein. Für vor der Geburt exponierte Neugeborene (besonders für Frühgeborene) besteht ein besonderes Risiko einer Hyperbilirubinämie (erhöhter Gehalt von Gallenfarbstoff im Blut).

Die in der Muttermilch festgestellten Mengen an Wirkstoff sind gering und bedeuten in der Regel keine Gefährdung für den Säugling.

Jedoch sollten Neugeborene und ebenso Säuglinge, die unter einem Mangel an Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase (Enzym des Zuckerstoffwechsels) leiden, vorsichtshalber nicht gestillt werden.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion, Funktionsstörungen der Schilddrüse, möglichem Folsäuremangel und älteren Patienten bedarf die Anwendung von Cotrim-Diolan® einer konsequenten ärztlichen Überwachung.


Bei Patienten nach Nierentransplantation (Nierenverpflanzung), die den Arzneistoff Ciclosporin (Arzneistoff zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) erhalten, besteht bei der Behandlung mit Cotrim-Diolan®eine erhöhte schädigende Wirkung auf die Nieren (Nephrotoxizität), da die verwendeten Arzneistoffe gleichgerichtet wirken. Deshalb sollte Cotrim-Diolan®bei nierentransplantierten Patienten mit Harnwegsinfektionen nicht als Arzneimittel der ersten Wahl eingesetzt werden.


Bei Auftreten von grippeartigen Symptomen, Halsentzündungen oder Fieber müssen sofort Blutbildkontrollen durchgeführt werden.


Bei Auftreten von Hautausschlägen ist die Behandlung mit Cotrim-Diolan® sofort abzusetzen.


Bei AIDS-Patienten ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen (insbesondere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades) außergewöhnlich hoch, bedingt durch die hohen erforderlichen Arzneimengen bei der Behandlung der Pneumocystis-carinii-Lungenentzündung. Bei diesen Patienten sind Bestimmungen der Blutspiegel der Wirkstoffe von Cotrim-Diolan®erforderlich, da trotz normaler Kreatinin-Clearance die renale Clearance dieser Wirkstoffe, bedingt durch Kristallurie (Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen), stark eingeschränkt sein kann (die Harnausscheidung dieser Stoffe kann trotz normaler Messwerte von Kreatinin beeinträchtigt sein). Es sind gelegentlich auch Hypokaliämien (erniedrigter Kaliumgehalt des Blutes) oder bedrohliche Hyperkaliämien (erhöhter Kaliumgehalt des Blutes) in Verbindung mit schweren Hyponatriämien (erniedrigter Natriumgehalt des Blutes) aufgetreten, weshalb einige Tage nach Beginn der Behandlung engmaschige Serum-Kalium- und Serum-Natrium-Bestimmungen durchzuführen sind.


Bei Gabe der Standarddosis kann es ebenfalls zu einer Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumgehalt im Blut) kommen, insbesondere aber im Zusammenhang mit einer eingeschränkten Nierenfunktion. Auch Hypokaliämien (erniedrigter Kaliumgehalt im Blut) wurden im Zusammenhang mit einer Cotrim-Diolan®-Behandlung in Standarddosis beobachtet.


Auch bei mit einer Normaldosis von Cotrim-Diolan® behandelten Patienten und beson­ders bei eingeschränkter Nieren­funktion sollte also eine regelmäßige Kontrolle der Serum-Kalium- und Serum-Natrium-Spiegel erfolgen.


Während der Behandlung mit Cotrim-Diolan®ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten (bei Erwachsenen mindestens 1200 ml Harnausscheidung pro Tag).


Unter der Einnahme von Cotrim-Diolan®kann es zu Photosensibilisierung kommen (Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung). Dies ist vor allem bei starker Sonneneinwirkung und UV-Lichteinwirkung zu beachten.


Bei älteren Patienten, bei Patienten mit Folsäuremangelzuständen sowie bei Verabreichung hoher Dosen von Cotrim-Diolan®sollte eine Folsäuregabe erwogen werden.


Bei Schwangeren sollte ebenfalls eine ausreichende Folsäureversorgung gewährleistet sein.


Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen


Bei einer mehr als 14 Tage andauernden Gabe von Cotrim-Diolan® sind regelmäßige Blutbildkontrollen (insbesondere Zählung der Blutplättchen) erforderlich.


Eine längerfristige und / oder wiederholte Anwendung von Cotrim-Diolan®kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Trimethoprim / Sulfamethoxazol-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen.


Auf Zeichen einer möglichen Sekundärinfektion (Zweit­infektion) mit solchen Erregern ist zu achten (z. B. Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Sekundärinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.


Weitere Vorsichtshinweise

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arznei­mittel unempfindlich (resistent) sind.


Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit Cotrim-Diolan® muss der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist ver­ursacht durch Clostridium difficile - verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Diese, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein.


Aufgrund des Gehaltes an Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat kann bei Anwendung dieses Arzneimittels Urtikaria (Nesselsucht) auftreten. Möglich sind auch Spätreaktionen, wie Kontaktdermatitis. Selten sind Sofortreaktionen mit Urtikaria und Bronchospasmus (Bronchialkrampf).


Hinweis für Verkehrsteilnehmer

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?


Sehr selten kommt es bei der Behandlung mit Cotrim-Diolan®zu vorübergehender Kurzsichtigkeit (Myopie) oder akuter Psychose (seelisch-geistige Erkrankung). Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!


Hinweis:

Bei Streptokokken-Angina (Mandelentzündung) ist Cotrim-Diolan®nicht wirksam, da die Erreger nicht beseitigt werden. Bei Syphilis (sog. harter Schanker) ist Cotrim-Diolan®weder in der Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen) noch nach der Manifestation (Erkennbarwerden der Erkrankung) wirksam.

Pyodermie und Furunkel (eitrige Entzündungen der Haut), Abszess (abgeschlossene Eiteransammlungen) und Wundinfektionen sind in den meisten Fällen verursacht durch Streptokokken und Staphylokokken, gegen die Cotrim-Diolan®oft nicht ausreichend wirksam ist. Cotrim-Diolan®ist zur Behandlung derartiger Erkrankungen nicht geeignet.

Bei angeborenem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Man­gel (Enzym des Zuckerstoffwechsels) der Erythrozyten oder bei Hämoglobinanomalien (veränderter roter Blutfarbstoff) wie Hb Köln und Hb Zürich kann eine Zyanose (blaurote Verfärbung von Haut und Schleim­häuten), aufgrund von Sulf- oder Methämoglobinämie (Veränderung des roten Blutfarbstoffs) auftreten. Bei Glukose-6-Phosphat-Dehy­drogenase-Mangel kann bei emp­findlichen Patienten unabhängig von der Dosis eine Hä­molyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) ausgelöst werden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Was müssen Sie gegebenenfalls beachten, wenn Sie zusätzlich zu Cotrim-Diolan®noch andere Arzneimittel einnehmen?


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Cotrim-Diolan®?


- Die gleichzeitige Anwendung von Arzneistoffen zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetika - Abkömmlinge der Paraaminobenzoesäure), z. B. Benzocain, Procain, Butacain oder Tetracain sowie des Antiarrhythmikums Procainamid (Arzneistoff gegen unregelmäßigen Herzschlag) ist zu vermeiden, da durch diese Arzneistoffe die Wirkung von Cotrim-Diolan®vermindert wird.

- Es kann weiterhin eine verminderte Wirkung von Cotrim-Diolan®durch bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der Magensäure (mineralische Antacida) und Paraldehyd (Schlafmittel) auftreten.

- Es kann eine verstärkte Wirkung von Cotrim-Diolan®durch Probenecid und Sulfinpyrazon (zwei Arzneistoffe gegen erhöhte Harnsäure), Indometacin (Arzneistoff gegen Schmerzen, Rheuma und Entzündungen), Phenylbutazon (Arzneistoff gegen Gicht und bestimmte rheumatische Erkrankungen), Salicylate (Arzneimittel gegen Fieber, Entzündungen und zur Hemmung der Blutgerinnung) und

- eine erhöhte schädigende Wirkung von Cotrim-Diolan®bei Gabe von p-Aminosalicylsäure (Arzneistoff gegen Tuberkulose), Barbituraten (Schlafmittel) oder Primidon (Arzneistoff gegen Krampfanfälle) ebenfalls auftreten.

- Eine erhöhte Gefahr der Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen (Kristallurie) bei Methenamin-Gabe (Arzneistoff zur Behandlung von Harnwegsinfekten) oder durch Ansäuern des Urins, z.B. mit Methenaminmandelat wurde beobachtet.

- Außerdem kann es zu Blutbildveränderungen durch gleichzeitige Gabe von Pyrimethamin (Arzneistoff z. B. gegen Malaria und Toxoplasmose) in einer Dosis von mehr als 25 mg pro Woche kommen.

- Eine Steigerung der Häufigkeit von Folsäuremangelzuständen bei Gabe von Cotrim-Diolan®durch andere Mittel, die ebenfalls Folsäuremangel verursachen (z.B. Methotrexat) kann ebenfalls auftreten.


Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch Cotrim-Diolan®beeinflusst?


Bei Arzneimitteln, die ebenfalls aktiv über die Niere ausgeschieden werden (aktive renale Sekretion) (z.B. Procainamid [Arzneistoff gegen unregelmäßigen Herzschlag] oder Amantadin [Arzneistoff gegen Viren]), besteht die Möglichkeit einer kompetitiven Hemmung, was zum Anstieg der Plasmakonzentration eines oder beider Wirkstoffe führen kann (die Arzneimittel behindern sich gegenseitig bei der Ausscheidung und bleiben so vermehrt im Körper).


- Es kann eine rückbildungsfähige Verschlechterung der Nierenfunktion durch Cyclosporin (Arzneistoff zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr [s. Abschnitt “Vorsichtsmaßnahmen”]),

- eine Störung der 6-Mercaptopurin-Resorption mit Einschränkung der antileukämischen Wirkung von 6-Mercaptopurin (Verminderung der Wirkung gegen Blutkrebs)

- und eine verstärkte Wirkung von bestimmten Arzneimitteln (Cumarine), die die Blutgerinnung hemmen (hypoprothrombinämische Wirkung von Cumarinen) sowie von

- bestimmten Arzneimitteln gegen erhöhten Blutzucker (oralen Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe) und weiterhin von

- Diphenylhydantoin (Phenytoin, ein Arzneistoff zur Behandlung von Krampfanfällen), Methotrexat (Arzneistoff zur Krebsbehandlung)

- und von kurz wirksamen, intravenös zu verabreichenden Barbituraten (Arzneimittel zur Narkose, z.B. Thiopental)

- sowie von bestimmten Arzneimitteln gegen Herzschwäche (erhöhter Digoxinspiegel) bei älteren Patienten auftreten.


Die Wirksamkeit von Folsäure bei der Behandlung einer megaloblastischen Anämie (bestimmte Form der Blut­armut) kann durch die gleichzeitige Gabe von Cotrimoxazol vermindert oder aufgehoben sein.


Durch die gleichzeitige Gabe von Cotrimoxazol und Rifampicin (Antibiotikum) kann es zu einer Verminde­rung der Rifampicin-Clearance (Verminderung des Rifampicin­abbaus) mit Erhöhung der Rifampicin-Serumkonzentration kommen.


In seltenen Fällen kann unter der Behandlung mit Cotrimoxazol die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva (“Pille”) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Cotrim-Diolan®nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Cotrim-Diolan®sonst nicht richtig wirken kann!


Wieviel von Cotrim-Diolan®und wie oft sollten Sie Cotrim-Diolan®einnehmen?


Standardanwendung


Zum Abmessen der verordneten Menge benutzen Sie den beiliegenden Messlöffel.

Einteilung des Messlöffels:

Teilstrich ( 1/2 Messl.) = 2,5 ml = 100 mg Sulfamethoxazol und 20 mg Trimethoprim

Randvoll ( 1 Messl.) = 5,0 ml = 200 mg Sulfamethoxazol und 40 mg Trimethoprim


Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren erhalten zweimal täglich 2 Messlöffel Cotrim-Diolan®.


Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren erhalten zweimal täglich 1 Messlöffel Cotrim-Diolan®.


Säuglinge im Alter von 6 Wochen bis 5 Monaten erhalten zweimal täglich 1/2 Messlöffel Cotrim-Diolan®.


Langfristige, vorbeugende Behandlung bei Harnwegsinfektionen gegen einen Krankheitsrückfall

Einmal täglich abends erhalten

Kinder von 7 bis 12 Jahren 1 1/2 Messlöffel Cotrim-Diolan®,

Kinder von 1 bis 6 Jahren 1 Messlöffel Cotrim-Diolan®,

Säuglinge ab der sechsten Woche 1/2 Messlöffel Cotrim-Diolan®.


Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii

Cotrim-Diolan®wird bis zur 5fachen Standarddosis angewendet (täglich 100 mg Sulfamethoxazol/kg KG und 20 mg Trimethoprim/kg KG). Zu Beginn der Behandlung sollte, zumindest für die ersten 48 Stunden, die intravenöse Gabe gewählt werden.


Hinweis

Für höhere und niedrigere Arzneimengen stehen Arzneimittel mit einem höheren bzw. niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Spezielle Dosierungsempfehlungen


Ulcus molle (Chancroid)

Zweimal täglich 4 Messlöffel Cotrim-Diolan®für 7 Tage. Wenn nach 7 Tagen noch keine Heilung, aber eine Heilungs­tendenz erkennbar ist, kann eine Behandlung über weitere 7 Tage in Erwägung gezogen werden.


Granuloma venereum (Granuloma inguinale)

Zweimal täglich 4 Messlöffel Cotrim-Diolan®in der Regel über einen Zeitraum von 2 Wochen.


Nocardiose

Dreimal täglich 4 Messlöffel Cotrim-Diolan®für die Dauer von 8 - 10 Wochen.


Hinweis:

Zu Beginn der Behandlung sollte, zumindest für die ersten 5 - 7 Tage, die intravenöse Applikation der o.g. Tagesdosis mit 2400 mg Sulfamethoxazol und 480 mg Trimethoprim gewählt werden.


Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion


Kreatininclearance Anwendungsmenge

über 30 ml/min. Standarddosis

15 bis 30 ml/min. Hälfte der Standarddosis

unter 15 ml/min. Anwendung kontraindiziert


Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind Bestimmungen der Plasmakonzentrationen von Sulfamethoxazol erforderlich. Die Abnahme erfolgt 12 Stunden nach der letzten Dosis jedes dritten Behandlungstages. Die Behandlung ist abzubrechen, wenn die Plasmakonzentration des Gesamt-Sulfamethoxazol über 150 µg/ml ansteigt. Fällt z.B. nach Hämodialyse (“Blutwäsche”)die Plasmakonzentration an Gesamt-Sulfamethoxazol unter 120 µg/ml, kann die Behandlung fortgesetzt werden.


Hinweis:

Cotrim-Diolan®enthält in 5 ml Suspension 1,4 g Sorbitol. Entsprechend der Dosierungsanleitung können bei jeder Anwendung bis zu 2,8 g Sorbitol zugeführt werden.


Wie und wann sollten Sie Cotrim-Diolan®einnehmen?


Die abgemessene Einzeldosis wird mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.

Die Flasche vor jedem Gebrauch gut schütteln. Bitte beachten: Gebrauchsfertige Suspension, kein Wasser zusetzen!


Bei schweren Krankheitsverläufen ist der parenteralen Applikation (Einspritzen in eine Vene oder einen Muskel) und hier insbesondere der intravenösen Applikation (Einspritzen in eine Vene) der Vorzug zu geben.


Dauer der Anwendung


Wie lange sollten Sie Cotrim-Diolan®einnehmen?


Über die Dauer der Einnahme entscheidet Ihr Arzt. Sie ist abhängig von der Grunderkrankung und vom Krankheitsverlauf. Als Richtwerte dienen folgende Angaben:


- Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5 - 8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte Cotrim-Diolan®auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen noch 2 bis 3 Tage länger eingenommen werden.


- Bei der Behandlung der Lungenentzündung, hervor­gerufen durch Pneumocystis carinii ist im Interesse des Behandlungserfolges eine Mindestbehandlungs­dauer von 14 Tagen angezeigt.


- Die langfristige, vorbeugende Behandlung bei Harnwegsinfektionen gegen einen Krankheitsrückfall beträgt 3 bis 12 Monate, erforderlichenfalls auch länger.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Cotrim-Diolan® in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Symptome einer Überdosierung

Bei Einnahme erheblich zu hoher Arzneimengen kommt es zu Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel sowie ungewöhnlich geringer (Oligurie) oder gar keiner Harnausscheidung (Anurie) bzw. zur Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen (Kristallurie). Holen Sie in solch einem Fall den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe!


Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung

Je nach Schwere der Überdosierungserscheinungen müssen Maßnahmen folgender Art ergriffen werden:

Auspumpen des Magens zur Verhinderung der weiteren Aufnahme der Wirkstoffe. Bei nicht bewusstseinsgetrübten Patienten kann zudem eine sofortige Entleerung des Magens (durch induziertes Erbrechen) herbeigeführt werden. Beschleunigung der Harnausscheidung (forcierte Diurese) durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr, Hämodialyse (“Blutwäsche”) und Gabe eines Folsäure-haltigen Arzneimittels. Außerdem müssen Blutbildkontrollen durchgeführt werden.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Cotrim-Diolan® eingenommen oder eine Anwendung vergessen haben?


Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben sollten, so nehmen Sie Cotrim-Diolan®weiterhin so ein, als wenn dies nicht passiert wäre. Versuchen Sie bitte nicht, die vergessene Einnahme beim nächsten Mal mit einer größeren Anwendungsmenge auszugleichen. Es ist wichtig, dass Sie Cotrim-Diolan®gleichmäßig und in regelmäßigen Abständen einnehmen!


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?


Bitte hören Sie nicht vorzeitig auf, Cotrim-Diolan®einzunehmen. Die Bekämpfung der Krankheitserreger muss auch nach dem Rückgang der Beschwerden eine Zeitlang fortgeführt werden.

Wird dies versäumt, können die Krankheitserscheinungen wieder auftreten. Sollten Sie Nebenwirkungen bemerken, so sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.


Nebenwirkungen


Wie alle Arzneimittel kann Cotrim-Diolan®Nebenwirkungen verursachen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

selten:

weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten:

1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Arzneimittel können neben den erwünschten, auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf. Unerwünschte Wirkungen, die unter der Behandlung mit Cotrim-Diolan®beobachtet wurden, finden Sie im folgenden Text.


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Cotrim-Diolan®auftreten?


Zentrales Nervensystem

Sehr selten wurden eine aseptische Meningitis (nicht durch Krankheitserreger bedingte Hirnhautent­zündung) und Kopfschmerz beobachtet.


Sehr selten traten auch akute Psychosen (see­lisch-geistige Erkrankungen), Halluzinationen (Sinnestäu­schungen) und Vertigo (Schwindel) auf.


Peripheres Nervensystem und Bewegungsapparat

Periphere Neuritiden (Nervenentzündungen) sowie Neuropathien und Parästhesien (nichtentzündliche Nervenerkrankung und Missempfindungen wie z. B. Kribbeln oder taubes Gefühl in Händen oder Beinen) traten sehr selten auf.


Sehr selten wurden auch Ataxie (Störung im geord­neten Bewegungsablauf), Dysdiadochokinese (ver­minderte Fähigkeit zu schnellen gegenläufigen Bewe­gungen) Konvulsion (Schüttelkrampf), Myalgie (Muskel­schmerz) und Arthralgie (Gelenkschmerz) beobachtet.


Sinnesorgane

Auge:

Vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) und Uveitis (Entzündung der Aderhaut) wurden sehr selten beobachtet.

Ohr:

Gelegentlich wurde über Tinnitus (Ohrensausen) berichtet.


Mundhöhle und Magen-Darm-Trakt

Entzündung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut sowie ungewöhnlicher Geschmack können häufig auftreten.


Die Anwendung von Cotrim-Diolan®führt häufig zu Beschwerden von Seiten des Magens und des Darms mit Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.


Selten ist im Zusammenhang mit einer Trimethoprim / Sulfamethoxazol-Behandlung eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile - beobachtet worden (siehe auch Abschnitt Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise).


Aufgrund des Gehaltes an Sorbitol können Magenbeschwerden (Magenverstimmung) und Durchfall auftreten.


Leber und Bauchspeicheldrüse

Gelegentlich kann die Behandlung mit Cotrim-Diolan®zu einer cholestatischen Hepatose (Lebererkrankung mit Gallestau) führen. Sehr selten wurden fokale oder diffuse Lebernekrose (Zerfall von Lebergewebe), Syndrom mit Schwund der Gallengänge und Anstieg bestimmter chemischer Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Trans­aminasen, Bilirubin) und akute Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) beobachtet.


Stoffwechsel und Blutmineralstoffe (Elektrolyte)

Sehr selten wurden eine metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes) und Hypoglykämie (ver­minderter Blutzucker) beobachtet.


Im Zusammenhang mit einer Cotrim-Diolan®-Behandlung ist gelegentlich eine Hypokaliämie (Verminderung des Blutkaliumgehalts) oder eine Hyperkaliämie (Erhöhung des Blutkaliumgehalts) in Verbindung mit einer Hyponatriämie (Erniedrigung des Blutnatriumgehalts) beobachtet worden (siehe auch Abschnitt Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise).


Niere und ableitende Harnwege

Sehr selten wurden Kristallurie (Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen, insbesondere bei unterernährten Patienten), akute interstitielle Nephritis (Entzündung der Nieren) und akutes Nieren­versagen sowie Anstieg bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Kreatinin, Harnstoff) beobachtet.


Lunge

Sehr selten kommt es zu Überempfindlichkeitsreak­tionen an der Lunge: Lungeninfiltrate (Ansammlung von Entzündungszellen im Lungengewebe), bestimmte Formen von Lungenentzündung (interstitielle und eosinophile Pneumonie) und respiratorische Insuffizienz (Atemnot). Häufiger treten diese Re­aktionen bei AIDS-Patienten auf.


Herz und Kreislauf

Sehr selten wurde über Myokarditis (Herzmuskel­entzündung) berichtet.


Blut und Blutbildung

Sehr selten wurden Blutbildveränderungen mit Verminderung der Blut­plättchen (Thrombozytopenie) und der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie), Blutarmut durch gestörte Blutbildung (aplastische Anämie) und Blutarmut, z. B. durch Mangel an Folsäure oder Vitamin B 12 (megaloblastische Anämie) beobachtet.


Sehr selten wurden auch Agranulozytose (starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen) und akute hämolytische Anämie (Blutarmut durch Auflösung von roten Blutkörperchen) beobachtet.


Weitere Nebenwirkungen

Vermehrtes Auftreten von Pilzerkrankungen durch Candida albicans wurde sehr selten beobachtet.


QT-Zeit-Verlängerung (EKG-Veränderung) und Torsade de pointes (Störung der Herzschlagfolge) wurden nach Einnahme von Cotrimoxazol sehr selten beschrieben.


Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reak­tionen)


Haut und Schleimhaut

Häufig treten Überempfindlichkeits-Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades wie Hautausschlag (z. B. mit Quaddeln, Rötung, Flecken, Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern), Purpura (kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen), Photodermatose (Haut­erkrankung durch Lichteinwirkung) und Erythema nodo­sum (Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen) auf.


Selten sind im zeitlichen Zusammenhang mit einer Trimethoprim / Sulfamethoxazol-Behandlung (Wirkstoffe von Cotrim-Diolan®) über schwerwiegende Überempfindlichkeits­reaktionen der Haut wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-John­son-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis (u.U. lebensbedrohliche Erkrankungen teilweise mit Hautablösung und eventuell Blasenbildung an Haut und Schleimhäuten) berichtet worden. Häufiger treten diese Über­empfindlichkeitsreaktionen der Haut (unterschiedlichen Schweregrades) bei Patienten mit einer HIV-Infektion auf.


Sehr selten traten Entzündung kleinerer Arterien und Venen in der Unterhaut (Periarteriitis nodosa, Schoenlein-Henoch-Syndrom), systemischer Lupus erythematodes (Erkrankung des körpereigenen Abwehr­systems mit Entzündung verschiedenster Organe), Angioödem (Hautschwellungen) und petechiale (punkt­förmige) Hautblutungen auf.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen

Weiterhin sind sehr selten schwere akute Überemp­findlichkeitserscheinungen mit anaphylaktischem Schock aufgetreten (plötzlicher, schwerer Krankheitszustand mit Blutdurckabfall und Gefahr eines Herz- und Atem­stillstands), die entsprechende Notfallmaßnahmen erfordern (siehe auch Abschnitt Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).


Weitere Überempfindlichkeitsreaktionen

Sehr selten wurden Arzneimittelfieber oder eine Pseudosepsis (Krankheitsbild einer scheinbaren Blutvergiftung) beobachtet.


Allgemeine Hinweise zu Überempfindlichkeitsreaktionen


Ernste und lebensbedrohende Nebenwirkungen treten häufiger bei älteren (über 60 Jahre alten) Patienten auf. In Zusammenhang mit Nebenwirkungen des blutbildenden Systems und Nebenwirkungen an der Haut sind Todesfälle berichtet worden.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Bei Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Interesselosigkeit, Reaktionslosigkeit, Verwirrtheitszuständen, Schwindel, Schüttelfrost, Fieber, anhaltenden Durchfällen und Hautausschlägen ist die Behandlung sofort abzubrechen! Wenden Sie sich in diesen Fällen an den nächst erreichbaren Arzt!


Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Er­läuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.


Schleimhautentzündung des Darmes (Pseudomembranöse Enterokolitis)

Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Cotrim-Diolan®in Abhängigkeit von der Indikation (Grund der Arzneimittelanwendung) erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika / Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)

Hier muss die Behandlung mit Cotrim-Diolan®sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und dem Etikett aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist Cotrim-Diolan®aufzubewahren?


Nicht über 25 ºC lagern.


Stand der Information

Februar 2006


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt hat Ihnen Cotrim-Diolan®, ein bewährtes Arzneimittel, verordnet, und es wird Sie sicher interessieren, Näheres über dieses Medikament und seine Wirkung zu erfahren. Bei Ihrer Erkrankung, wegen der Sie den Arzt aufgesucht haben, handelt es sich um eine Infektion, die durch bestimmte Krankheitserreger (Bakterien) hervorgerufen wird und auf die der Körper mit einer Entzündung reagiert. Meist geht eine Infektion mit Fieber, Müdigkeit und einer allgemeinen körperlichen Schwäche einher; es können aber auch örtlich begrenzte Beschwerden bestehen, je nachdem, welche Körperorgane von der Entzündung betroffen sind.

Das Präparat Cotrim-Diolan®, welches Ihr Arzt verschrieben hat, gehört zur Gruppe der Antibiotika, d. h. zu jenen wirksamen Medikamenten, die sich bereits seit vielen Jahren zur Bekämpfung bakteriell bedingter Entzündungen verschiedenster Art gut bewährt haben und zählt daher mit zu den wichtigsten Arzneimitteln. Antibiotika vermögen das Wachstum der Krankheitserreger zu hemmen oder aber diese abzutöten. Sie unterstützen somit die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers, die in vielen Fällen allein nicht ausreichen, eine Entzündung wirksam einzudämmen.

Möglicherweise werden Ihnen einige der in der Packungsbeilage enthaltenen Hinweise nicht ganz verständlich sein, auch wenn wir uns bemüht haben, rein medizinische Fachausdrücke zu vermeiden. In diesem Fall wird Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker gerne die gewünschte Auskunft geben.


Wir wünschen Ihnen gute Besserung.


Kostenlose Service-Hotline 0800 / 4001 444


Hersteller des Messlöffels (CE-Nr. 0297): Remy & Geiser KG, D-56584 Anhausen/Ww.


230056/G1

Meda-Logo