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Custodiol

Document: 09.09.2013   Gebrauchsinformation (deutsch) change

GEBRAUCHSINFORMATION:

INFORMATION FÜR DEN ANWENDER


CUSTODIOL®Lösung


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.


Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss CUSTODIOL®Lösung jedoch vorschriftsmäßig angewendet

werden.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie weitere Information oder einen Rat benötigen.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen

Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist CUSTODIOL®Lösung und wofür wird es angewendet?

2. Was muss vor der Anwendung von CUSTODIOL®Lösung beachtet werden?

3. Wie ist CUSTODIOL®Lösung anzuwenden?

4. Welchen Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist CUSTODIOL®Lösung aufzubewahren?

6. Weitere Angaben


1. WASIST CUSTODIOL®LÖSUNG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Für den Patienten wichtige Informationen


CUSTODIOL®Lösung ist ein Gemisch aus Elektrolyten und Aminosäuren.

CUSTODIOL®Lösung wird verwendet:

- zum Stilllegen des Herzens über eine Veränderung des Elektrolythaushaltes

- zum Schutz und zur Konservierung von Organen

- zur Oberflächenkühlung von Herz und Nieren

- zum Schutz von Venentransplantaten


Dieses Arzneimittel wird angewendet:

- bei künstlich hervorgerufenem und umkehrbarem Herzstillstand bei Operationen am offenen Herzen

(Kardioplegie bei kardiochirurgischen Eingriffen)

- zum Schutz von Organen bei Eingriffen in Blutleere (Herz, Niere, Leber)

- zur Konservierung von Organtransplantaten (Herz, Leber, Niere, Pankreas), sowie

- zum Schutz von Venen - und Arterientransplantaten und

- zum Schutz von Organen bei Multiorgantranplantaten, die die Lunge ausschließen


2. WAS MUSS VOR DER ANWENDUNG VON CUSTODIOL®LÖSUNG BEACHTEN WERDEN?


Für den Patienten wichtige Informationen


CUSTODIOL®Lösung darf nicht angewendet werden bei:

Gegenanzeigen sind bisher nicht bekannt.


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von CUSTODIOL®Lösung ist erforderlich.


Für den Patienten wichtige Informationen


Bitte informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie schwanger sind, da dies Einfluss auf die Anwendung der Lösung hat.


Für den Arzt wichtige Informationen


CUSTODIOL®Lösung ist nicht zur intravenösen oder intraarteriellen Anwendung bestimmt, sondern nur zur selektiven Perfusion des stillgelegten Herzens oder anderer Organe sowie darüber hinaus zur Oberflächenkühlung bzw. Konservierung eines Spenderorgans auf dem Wege vom Spender zum Empfänger und zur Konservierung eines Venentransplantates. CUSTODIOL®Lösung darf somit nicht zur systemischen Infusion verwandt werden. CUSTODIOL®Lösung ist nicht zur Auffüllung des Kreislaufvolumens oder zur Substitution von Aminosäuren oder Elektrolyten geeignet. Sicherheitshalber sollte bei einer Notoperation am Herzen während der Schwangerschaft die kardioplegische Lösung aus dem rechten Vorhof und Ventrikel des Herzens nach Beendigung der Operation abgesaugt werden.

Je nach Art der zugrunde liegenden Operation, der angewandten Methode, der Dauer des Eingriffs und der Größe des Patienten können bis zu 3 l der kardioplegischen Lösung in den Gesamtkreislauf gelangen. Hieraus kann ein Absinken der Serumspiegel für Calcium und Natrium resultieren. Entsprechende Laborkontrollen sind deshalb durchzuführen.


Die Inaktivierung des Herzens bedingt seine Empfindlichkeit gegen Überdehnung. Daher muss eine Entlastung des linken Ventrikels bei Einleitung der Kardioplegie erfolgen. Für Erwachsenenherzen kann folgende Empfehlung ausgesprochen werden: Die auf 5° C - 8° C abgekühlte Lösung wird durch hydrostatischen Druck (Höhe der Perfusionsflasche anfangs 140 cm über Herzhöhe = 100 mm Hg) oder mit einer volumenkonstanten Pumpe in die Koronararterien perfundiert. Nach Herzstillstand (innerhalb der ersten Minute nach Beginn der Perfusion) sollte die Perfusionsflasche auf etwa 50-70 cm über Herzhöhe gesenkt werden, entsprechend 40-50 mm Hg. Bei ausgeprägten Koronarstenosen ist über eine etwas längere Zeit ein höherer Perfusionsdruck (ca. 50 mm Hg) erforderlich. Die Gesamteinlaufzeit soll 6-8 Minuten betragen, um eine homogene Äquilibrierung zu gewährleisten. Auch für kleine Herzen sollte zur Äquilibrierung die Perfusionsrate 1 ml/Minute/g geschätztes Herzgewicht bei einem Perfusionsdruck von 40-50 mm Hg und einer Perfusionsdauer von 6-8 Minuten betragen. Jede nach Einschätzung des Operateurs notwendige Nachperfusion muss - ebenso wie die Erstperfusion - unbedingt mit kalter Lösung (Temperatur 5° C - 8° C) unter Beachtung der empfohlenen Werte vorgenommen werden.

Die Aufhebung der Kardioplegie erfolgt durch Wiedereröffnung der Aorta. Es ist ratsam, das durch die Kardioplegie sehr schlaffe Myokard anfangs mit geringem Blutdruck (arterieller Mitteldruck von 40 mm Hg für ca. 2 Minuten) zu perfundieren. Der zunehmenden Aktivität des Myokards entsprechend, kann dann der Perfusionsdruck normalisiert werden. Häufig kehrt die Aktivität mit Spontanrhythmus wieder, andernfalls genügt in der Regel eine einmalige Defibrillation.


Bei Anwendung von CUSTODIOL®Lösung mit anderen Arzneimitteln :


Für den Patienten wichtige Informationen


Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bei folgenden Arzneimitteln, die insbesondere im Rahmen der Operation und auch häufig davor und danach eingesetzt werden, sind keine Wechselwirkungen bekannt:


- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung der Herzschwäche (herzwirksame Glykoside)

- entwässernde Arzneimittel (Diuretika)

- Arzneimittel zur Behandlung der Angina pectoris Beschwerden (z.B. Schmerzen oderEngegefühl im Brustbereich).

- Bei Zuständen mit unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (wie Nitropräparaten, Betarezeptorenblocker und Calciumantagonisten)

- blutdrucksenkende Arzneimittel (wie z.B. Betarezeptorenblocker und Calciumantagonisten)


CUSTODIOL® Lösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


3. WIEISTCUSTODIOL®LösungANZUWENDEN?


Für den Arzt wichtige Informationen


A. Herz

Für das Herz gelten die folgenden Dosierungsrichtwerte:

- Temperatur der Lösung: 5° C - 8° C

- Perfusionsvolumen: 1 ml Lösung/Minute und Gramm geschätztes Herzgewicht


(Das normale Herzgewicht beträgt bei einem Erwachsenen rund 0,5 %, bei einem Säugling etwa 0,6 % des Körpergewichts).


- Perfusionsdruck (= Druck in der Aortenwurzel):

Beim Erwachsenen initial 140-150 cm Wassersäule über Herzhöhe, entsprechend 100-110 mm Hg; nach Eintritt des Herzstillstandes Reduktion auf 50-70 cm Wassersäule über Herzhöhe, entsprechend 40-50 mm Hg.

Bei Säuglingen und Kleinkindern initial 110-120 cm Wassersäule über Herzhöhe, entsprechend 80-90 mm Hg; nach Eintritt des Herzstillstandes Reduktion auf 40-50 cm Wassersäule, entsprechend 30-40 mm Hg. Bei ausgesprägter Koronarsklerose sollten eher höhere Drücke über längere Zeit aufrechterhalten werden.


- Perfusionszeit:

Unter diesem Dosierungs- und Druckregime beträgt die Perfusionszeit etwa 6-8 Minuten. Um eine homogene Äquilibrierung des Myokards zu erreichen, sollte diese Zeit keinesfalls unterschritten werden.


- Perfusionstechnik:

Hydrostatische Perfusion unter Kontrolle der Zeit und der Höhe über dem Herzen oder Perfusion über eine Perfusionspumpe unter Kontrolle der Zeit und des Drucks in der Aortenwurzel.


- Kardioplegische Nachperfusion:

Ist nach Einschätzung des Operateurs eine Nachperfusion erforderlich, so ist zunächst unbedingt darauf zu achten, dass die Lösung - wie initial - 5° C - 8° C kalt ist. Die Perfusionszeit je Nachperfusion sollte 2-3 Minuten betragen; der Perfusionsdruck sollte jeweils dem Druck in der letzten Minute der initialen kardioplegischen Koronarperfusion entsprechen. Die Ischämietoleranz des Herzens bei gleichzeitiger systemischer Hypothermie (27° C - 29° C) bei Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ist bis zu einer Aortenabklemmzeit von 180 Minuten problemlos.


- Transplantation:

Soll das mit CUSTODIOL®Lösung perfundierte Herz transplantiert werden, so muss es zur Gewährleistung der Protektion bis zur Implantation in den Empfänger in CUSTODIOL®Lösung (2° C - 4° C) gelagert werden.


B. Niere


Für die Niere können folgende Dosierungsrichtwerte empfohlen werden:


Temperatur der Lösung: 5° C - 8° C


- Perfusionsvolumen:

1,5 ml CUSTODIOL®Lösung pro Minute und Gramm geschätztes Nierengewicht (das normale Gewicht der Niere eines Erwachsenen beträgt etwa 150 Gramm).


- Perfusionsdruck (A. renalis):

120 - 140 cm Wassersäule über Nierenhöhe entsprechend rund 90-110 mm Hg an der Spitze des Perfusionskatheters in der A. renalis.


- Perfusionszeit:

Unter diesem Dosierungs- und Druckregime beträgt die Perfusionszeit 8-10 Minuten. Diese Zeit ist notwendig, um eine homogene Äquilibrierung des Extrazellularraumes der Nieren (inkl. des Interstitiums und des tubulären Systems) zu erreichen, wobei diese Zeit keinesfalls unterschritten werden sollte.


- Flankierende Maßnahmen:

Wichtig im Sinne einer optimalen Ausschöpfung der protektiven Effizienz des CUSTODIOL®Lösung an der Niere ist die Sicherung einer ausgeprägten Diurese vor Beginn der Perfusion (pharmakologisch und/oder Hydrierung des Patienten).


- Perfusionstechnik:

Die hydrostatische Perfusion soll unter Kontrolle der Zeit und der Höhe über der Niere oder Perfusion über eine Pumpe unter Kontrolle der Zeit und des Drucks an der Spitze des Perfusionskatheters erfolgen.


- Transplantation:

Soll die in CUSTODIOL®Lösung konservierte Niere transplantiert werden, so muss sie zur Erhaltung der Protektion in 2° C - 4° C kaltem CUSTODIOL®Lösung gelagert und transportiert werden. Eine Protektion kann sicher über 48 Stunden erfolgen.


C. Leber


Für die Leber können folgende Dosierungsrichtwerte empfohlen werden.


- Temperatur der Lösung: 5° C - 8° C


- Perfusionsvolumen:

Werden Leber, Pankreas und Nieren zusammenhängend in einem sogenannten Spenderorganismus protektioniert, ist eine Perfusionsmenge von 150-200 ml CUSTODIOL®Lösung/kg Körpergewicht erforderlich. Das entspricht bei dieser “Gesamtprotektion” einer Perfusionsmenge an kalter CUSTODIOL®Lösung von 8-12 Liter bei einem ca. 70-80 kg schweren Menschen.


- Perfusionsdruck:

Schwerkraftperfusion (empfohlene Höhe des Behälters der CUSTODIOL®Lösung 1 m über OP-Tisch-Niveau).


- Perfusionszeit:

Unter diesem Dosierungs- und Druckregime beträgt die Perfusionszeit etwa 10-15 Minuten. Eine Perfusionszeit von 8 Minuten sollte nicht unterschritten werden.


- Flankierende Maßnahmen:

Bei einem Organspender sollte vor Beginn der Perfusion das Blut vollständig heparinisiert werden.


- Perfusionstechnik:

Über entsprechend vorbereitete Perfusionsschläuche (luftleeres System) wird die CUSTODIOL®Lösung in die infrarenale Aorta oder eine Iliakalarterie des Organspenders eingeleitet. Gleichzeitig mit Beginn der Schwerkraftperfusion wird die Vena cava im Abdomen des Organspenders eröffnet. Der Ausfluss der Lösung kann damit ungehindert erfolgen. Die Lösungsmenge wird insgesamt über die abdominale Aorta appliziert und alle Bauchorgane sind in die Protektion mit einbezogen. Die Gallenwege sollen innerhalb oder außerhalb des Organismus ausgiebig mit kalter CUSTODIOL®Lösung - meist unter Zuhilfenahmen eines kleindimensionierten Katheters mit minimal 100 ml CUSTODIOL®Lösung gespült werden.


Wird nur die Leber bzw. nur ein Teil der Leber (z.B. bei der Lebendspende) ohne andere Organe entnommen, so verringert sich das perfundierte Volumen dementsprechend. Entscheidend ist die Perfusionszeit von nicht weniger als 8 Minuten, normalerweise 10-15 Minuten. In diesem Fall ist auf ausreichende Perfusion sowohl des arteriellen als auch des portalvenösen Schenkels zu achten.


- Transplantation:

Die chirurgisch entnommene Leber wird anschließend in kalter CUSTODIOL®Lösung einliegend zur Transplantation verpackt bzw. verschickt. Das Organ muss hierbei völlig mit kalter CUSTODIOL®Lösung bedeckt sein. Ein allgemeiner Konsens besteht darüber, dass kalte Ischämiezeiten von 12-15 Stunden in der Regel nicht überschritten werden sollten. Wird die Leber ex situ operiert (z.B. Tumor, Enukleation) muss sie während des gesamten Vorganges in kalter CUSTODIOL®Lösung gelagert sein. Sie wird unmittelbar nach Beendigung der sogenannten “bench procedure” autotransplantiert.


D. Pankreasprotektion


Für die Protektion des Pankreas gelten im Rahmen des sogenannten Spenderorganismus die unter Punkt C genannten Vorgaben. Das heißt, Temperatur der Lösung, Perfusionsvolumen, Perfusionsdruck und Perfusionszeiten sollten analog beachtet werden.


E. Venen- und/oder Arterientransplantate

Das entnommene Venentransplantat (zumeist ein Teil der V. saphena magna) oder alternativ

Arterientransplantat (zumeist ein Teil der A. thoracica interna) wird in kalter CUSTODIOL®Lösung (etwa 50-100 ml) bei 5-8° C gekühlt und gelagert. Nach Herausnahme aus der Lösung wird das Venen- oder Arterienstück implantiert.


F. Multiorganprotektion (mit Ausnahme von Lunge)


Die grundsätzliche Perfusionstechnik ist weitestgehend standardisiert und in den entsprechenden operativen Lehrbüchern dargelegt. Hinsichtlich der Perfusionstechnik wird weltweit grundsätzlich die sogenannte Schwerkraftperfusion mit möglichst großlumigem Perfusionssystem verwendet. Die CUSTODIOL®Lösung zeigt auch bei niedriger Temperatur eine ausgesprochen geringe Viskosität. Dies erlaubt die Applikation großer Volumina unter niedrigem Druck auch bei den für die Perfusion notwendigen niedrigen Temperaturen.


Die Zielgröße bei der Multiorganprotektion mit CUSTODIOL®Lösung ist nicht ein bestimmtes Volumen, sondern eine minimale Zeitvorgabe von ca. 8-10 Minuten. Dies hat zur Folge, dass durch die Applikation großer Volumina kalter CUSTODIOL®Lösung (5° C - 8° C) es innerhalb dieser Zeitpunkte zu einer raschen und ausreichenden Kühlung und somit Protektion der Organe kommt.


G. Transport eines Spenderorgans


Die Technik der hypothermen Lagerung ist von Klinik zu Klinik verschieden, wobei sich international mehrheitlich eine sogenannte “triple bag technique” durchgesetzt hat.

Der Transport eines entnommenen Organs vom Spender zum Empfänger erfolgt nach Maßgabe des jeweiligen Operateurs in Europa zumeist in einem dafür vorgesehenen sterilen Beutel, wobei das Organ abhängig von der Größe (Herz/Niere) in eiskalte CUSTODIOL®Lösung gelegt wird. Das Organ muss von der Lösung vollständig bedeckt sein. Der Beutel wird z.B. mit einem Klebeband oder Ähnlichem fest verschlossen und wiederum in einem zweiten Behälter, der ebenfalls mit CUSTODIOL®Lösung gefüllt ist, gelegt, um ein Versagen der Isolierung und Kühlung durch eingeschlossene Luft zu vermeiden. Dieses doppelt gesicherte Organ wird in einen sterilen Plastikbehälter gelegt, und der Deckel wird sicher verschlossen. Der Plastikbehälter wird dann in einen Transportcontainer gestellt, in dem sich Eis für den Transport befinden soll. Informationen über den Spender, Kopien der Laboruntersuchungen und auch Blutproben des Spenders sollen beigelegt werden. Der Transport des Spenderorgans in CUSTODIOL®Lösung sollte so rasch wie möglich erfolgen.


Wenn eine größere Menge CUSTODIOL®Lösung angewendet wurde, als vorgeschrieben:


Die Aufnahme größerer Volumina in den Systemkreislauf kann zu Volumenüberlastung und Elektrolytstörungen (Hypokalzämie, Hyponatriämie, Hypermagnesiämie, Hyperkaliämie) führen. Eine regelmäßige Kontrolle der Serumelektrolyte wird empfohlen.


Die komplette Inaktivierung macht das Myokard gegen eine Überdehnung empfindlich. Auf eine genügende Ventrikeldrainage ist deshalb zu achten. Die empfohlenen Perfusionsvolumina und Drücke sollten nicht überschritten werden. Besondere Vorsicht ist bei Kinder- und Säuglingsherzen geboten.


Bei der Perfusion mit nicht ausreichend gekühlter kardioplegischer Lösung kann ein sogenanntes “Calcium-Paradox” eintreten, das sich nach Wiederanschluß an den Kreislauf in einer Destruktion von Herzmuskelzellen manifestiert. Die Lösung darf deshalb nur gekühlt verwendet werden.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Für den Patienten wichtige Informationen


Bisher sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


5. WIE IST CUSTODIOL®LÖSUNG AUFZUBEWAHREN?


Für den Arzt wichtige Informationen


Arzneimittel für Kinder unzugänglich und außer Sichtweite aufbewahren.


Das Arzneimittel CUSTODIOL®Lösung darf nach Ablauf des auf der Packung aufgedruckten Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


Die Lösung muss zum Transport gekühlt werden (2° C - 15° C).


Für CUSTODIOL®Lösung gilt:

Im Kühlschrank (2° C - 8° C) und vor Licht geschützt aufbewahren.


Nur klare, farblose Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden.


Vor Ablauf der Haltbarkeitsdauer kann das Arzneimittel dann nicht mehr verwendet werden, wenn die Lösung übermäßig gelb gefärbt ist, d.h. der Farbton G5 (Ph. Eur.) erreicht oder die Lösung stärker als G5 gefärbt ist.


Nicht verbrauchte Reste des Arzneimittels CUSTODIOL®Lösung sind mit Wasser verdünnt dem Abwasser zuzuführen.


6. WEITERE INFORMATIONEN


Für den Arzt wichtige Informationen


CUSTODIOL®Lösung

- die Wirkstoffe


1000 ml Lösung enthalten:


0,8766 g Natriumchlorid 15,0 mmol

0,6710 g Kaliumchlorid 9,0 mmol

0,8132 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat 4,0 mmol

3,7733 g Histidinhydrochlorid-Monohydrat 18,0 mmol

27,9289 g Histidin 180,0 mmol

0,4085 g Tryptophan 2,0 mmol

5,4651 g Mannitol 30,0 mmol

0,0022 g Calciumchlorid-Dihydrat 0,015 mmol

0,1461 g 2-Ketoglutarsäure 1,0 mmol


- Die sonstigen Bestandteile sind Wasser für Injektionszwecke und Kaliumhydroxidlösung.


Wie CUSTODIOL®Lösung aussieht und Inhalt der Packung:


Klare Lösung zur Perfusion von Organen


100 ml Flaschen

500 ml Flaschen

1000 ml Flaschen

1000 ml Beutel

2000 ml Beutel

5000 ml Beutel

10 x 100 ml Flaschen

10 x 500 ml Flaschen

6 x 1000 ml Flaschen

6 x 1000 ml Beutel

4 x 2000 ml Beutel

2 x 5000 ml Beutel


Pharmazeutischer Unternehmer:


DR. FRANZ KÖHLER CHEMIE GMBH

Werner-von-Siemens-Str. 22-28, 64625 Bensheim

Tel.: 06251 1083-0 - Fax: 06251 1083-146

www.koehler-chemie.de - info@koehler-chemie.de


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Juni 2012.

DR. FRANZ KÖHLER CHEMIE GMBH

Werner-von-Siemens-Str. 22-28, 64625 Bensheim