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Dcck Depot 4,5

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Fachinformation



Bezeichnung des Arzneimittels


DCCK Depot 4,5

Hartkapsel


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Dihydroergotoxinmethansulfonat (Codergocrinmesilat)


1 Hartkapsel, retardiert DCCK Depot 4,5 enthält


1,5 mg Dihydroergocorninmethansulfonat,

1,5 mg Dihydroergocristinmethansulfonat,

1,0 mg alpha-Dihydroergocryptinmethansulfonat,

0,5 mg beta-Dihydroergocryptinmethansulfonat,


entsprechend 4,5 mg Dihydroergotoxinmethansulfonat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


Darreichungsform


Hartkapseln, retardiert



Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


Hirnleistungsstörungen im Alter mit folgender Leitsymptomatik:

Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit, Befindlichkeit, Motivation und sozialen Interaktion.

Die Bedingungen (z. B. das therapeutische Milieu), unter denen günstige Wirkungen erwartet werden können, sind jedoch nicht vorhersehbar; es ist auch nicht sicher, welche Krankheitserscheinungen beim einzelnen Patienten günstig zu beeinflussen sind.

Zur Zielgruppe gehören Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom sowie dementiellen Erkrankungen (primär degenerative Demenz, Multiinfarktdemenz).


Hinweis:


Bevor die Behandlung mit DCCK Depot 4,5 begonnen wird, sollte geklärt werden, ob die Krankheitserscheinungen nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen.


Hypertonie bei älteren Patienten.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene nehmen morgens 1 Hartkapsel, retardiert ein.


Bei Bedarf kann die Tagesdosis auf je 1 Hartkapsel, retardiert morgens und abends erhöht werden; dies gilt insbesondere zu Therapiebeginn und bei erhöhtem Blutdruck älterer Patienten.


Die Anwendungsdauer von DCCK Depot 4,5 ist bei bestimmungsgemäßer Dosierung zeitlich nicht begrenzt. In geeigneten Abständen, mindestens jedoch alle 6 Monate sollte überprüft werden, ob die Therapie mit DCCK Depot 4,5 weiterhin angezeigt ist.


DCCK Depot 4,5 Hartkapsel, retardiert sind während einer Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.


Gegenanzeigen


DCCK Depot 4,5 darf nicht angewandt werden



Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


DCCK Depot 4,5 darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei



Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten DCCK Depot 4,5 nicht einnehmen.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Da Dihydroergotoxin die Thrombozytenaggregation hemmt und die Blutviskosität verringert, sollten bei entsprechend prädisponierten Patienten häufigere Kontrollen der Blutgerinnungsparameter vorgenommen werden.


Dihydroergotoxin soll nicht gleichzeitig mit anderen Mutterkornalkaloiden verordnet werden (Gefahr von additiven Effekten / Ergotismus).


Die Wirkung von Antihypotonika kann abgeschwächt, die von Antihypertonika verstärkt werden. Analog sind synergistische resp. antagonistische Wechselwirkungen mit allen Arzneistoffen möglich, die ihrerseits den Blutdruck beeinflussen. So kann z. B. die gleichzeitige Einnahme von Glyceroltrinitrat die Wirkung von Dihydroergotoxin verstärken.


Schwangerschaft und Stillzeit


DCCK Depot 4,5 ist auf Grund seiner potentiellen uteruskontrahierenden und vasokonstriktiven Wirkung und der damit verbundenen Gefahr einer verminderten Plazentadurchblutung und der Auslösung vorzeitiger Wehen während der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert. Es liegen keine ausreichenden Untersuchungen zu einer Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft vor.

Mutterkornalkaloide hemmen über eine Inhibierung der Prolaktinsekretion die Milchproduktion. Da Dihydroergotoxin in die Muttermilch ausgeschieden wird und beim gestillten Säugling unerwünschte Wirkungen wie Durchfall, Erbrechen und Krämpfeauftreten können, darf das Arzneimittel während der Stillzeit nicht eingenommen werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung von DCCK Depot 4,5 kann es, insbesondere bei Patienten mit Hypotonie, zu Gangunsicherheit, Schwindelgefühl, orthostatischen Kreislaufstörungen und leichten Kopfschmerzen kommen. Erforderlichenfalls sind deshalb regelmäßig Kreislaufkontrollen durchzuführen.


Häufig (≥ 1% bis < 10%) können auftreten:



Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) können auftreten:



Überdosierung


Die Anzeichen einer Überdosierung von DCCK Depot 4,5 können sehr vielfältig und u.U. widersprüchlich sein. Individuell unterschiedlich können die unter "Nebenwirkungen" aufgeführten Symptome verstärkt auftreten, sowie Sehstörungen, Angst, Dyspnoe, Erregungszustände, Verwirrtheit, Krämpfe, Brady- oder Tachykardie und Blutdrucksenkung bis hin zu Koma und Atemlähmung. Je nach Ausgangslage des Gefäßsystems ist auch ein Auftreten von Gefäßspasmen mit Blutdrucksteigerung und nachfolgendem Kältegefühl, Parästhesien sowie Schmerzen in den Extremitäten möglich.


Bei der Therapie stehen symptomatische Maßnahmen im Vordergrund:

Bei erhaltenem Bewusstsein sollte möglichst frühzeitig Erbrechen ausgelöst werden. Weitere Maßnahmen zur Verringerung der Resorption: Gegebenenfalls Magenspülung, Gabe von Aktivkohle und Beschleunigung der Magen-Darm-Passage (Natriumsulfat).

Bei Blutdruckabfall sind Volumensubstitution, indirekte, ggf. auch direkte -Sympathomimetika, bei Gefäßspasmen gefäßerweiternde Mittel (je nach Situation und Befund Betablocker, Calcium-Antagonisten, Theophyllin) angezeigt. In jedem Falle sind regelmäßige Kreislaufkontrollen erforderlich.


Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Hydrierte Ergotalkaloide;

-Sympatholytikum, Vasodilatator, Antihypertonikum.


ATC-Code: C04AE01


Die Hauptwirkung von Dihydroergotoxin besteht in einer zentralen und peripheren -Sympatholyse. Dies führt u.a. zu einer Abnahme des Gefäßtonus und damit zu einer Blutdrucksenkung. Diese Wirkung ist umso ausgeprägter, je stärker die katecholamininduzierte Vasokonstriktion zuvor war.


Dihydroergotoxin besitzt zentrale dopaminerge und serotoninerge Eigenschaften. Über seinen Noradrenalinantagonismus und seine gleichzeitig hemmende Wirkung auf die membranständige cAMP-Phosphodiesterase ökonomisiert Dihydroergotoxin den neuronalen Stoffwechsel und hält die Funktionalität des Neurons aufrecht.


Schließlich hemmt Dihydroergotoxin die adrenalininduzierte Thrombozytenaggregation und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, speziell im Mikrozirkulationsbereich.


Für Dihydroergotoxin sind eine Reihe klinisch-pharmakologischer Wirkungen ermittelt worden, die als Indikatoren für die therapeutische Wirksamkeit zur Behandlung von Hirnleistungsstörungen im Alter gewertet werden können.


Klinisch-pharmakologisch ist ein Einfluss auf die Vigilanz, gemessen mit quantitativen elektroenzephalographischen Methoden, festzustellen. Die Richtung der Vigilanzänderung ist von der Art der Patienten und von den Untersuchungsbedingungen abhängig. Bei älteren Patienten mit okzipitalem Alpha-EEG und verlangsamter dominanter Alpha-Frequenz wurde eine Alpha-Beschleunigung beobachtet. Die klinische Bedeutung dieser Reaktion ist nicht gesichert. Demgegenüber sind entsprechende EEG-Veränderungen bei Patienten ohne verlangsamte dominante Alpha-Frequenz oder bei sogenannten Beta-Trägern nicht nachgewiesen.

In Leistungstests zeigten sich bei einigen Untersuchungen Effekte, die als Beschleunigung geistiger und psychomotorischer Vorgänge ("Speed-Komponente") gedeutet werden können. Die Bedingungen, unter denen es zu einer solchen Wirkung kommt, sind nicht befriedigend definiert.

Statistisch signifikante Befindlichkeitsveränderungen treten im Wesentlichen als Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens (positiv betonte Grundstimmung und leistungsbezogene Aktivität) in Erscheinung. Sie gehören aber nicht zu den regelmäßig auftretenden Wirkungen von Dihydroergotoxin.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Invasionshalbwertszeit von DCCK Depot 4,5 liegt bei 0,9 Stunden. Maximale Plasmaspiegel treten nach ca. 3,3 Stunden auf; die Dauer der halbmaximalen Plasmakonzentration beträgt ca. 8,9 Stunden; die Halbwertszeit der Elimination liegt bei 12 Stunden (RIA-Untersuchungen). Routineuntersuchungen von Plasmaspiegeln sind nicht möglich, so dass gesicherte Wirkungs-Konzentrationsbeziehungen fehlen.


Der Wirkstoff unterliegt einem ausgeprägten First-Pass-Metabolismus; die Metaboliten werden hauptsächlich (>90%) mit der Gallenflüssigkeit ausgeschieden. Nur ein geringer Anteil wird renal eliminiert. Die Elimination erfolgt in zwei Phasen: Die kürzere -Phase weist eine Halbwertszeit von etwa 2 Stunden, die längere -Phase eine von etwa 13 - 20 Stunden auf.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Toxikologische Eigenschaften


Die Toxizität der hydrierten Mutterkornalkaloide einschließlich Dihydroergotoxin ist beträchtlich geringer als die der natürlichen Mutterkornalkaloide.


In-vitro- und In-vivo-Tests zur Mutagenität verliefen meist negativ bzw. zeigten ein schwach mutagenes Potential in extrem hohen Dosen, die weit über denen bei therapeutischer Anwendung liegen.

Langzeitstudien auf ein tumorerzeugendes Potential liegen für Dihydroergotoxinmethansulfonat nicht vor.


Dihydroergotoxinmethansulfonat führt im Tierversuch zu einer Nidationshemmung, die auf einer Störung der für eine normale Corpus-luteum-Funktion notwendigen Prolaktinsekretion beruht. Die orale ED50 für diese Wirkung beträgt 30 mg/kg/KG. Nach der Implantation, wenn die Plazenta den nötigen Spiegel an luteotropem Hormon aufrecht erhält, kann eine Unterbrechung der Gravidität nicht mehr ausgelöst werden. Dosierungen von 10 - 35 mg/kg/KG i.v. 2 x wöchentlich während der Trächtigkeit hatten bei Ratten keinen Einfluss auf Trächtigkeit, Geburt und die Entwicklung der Jungtiere.


Bei subkutaner Verabreichung von Dihydroergotoxinmethansulfonat an die Muttertiere vom 4. bis 8. Tag nach der Geburt traten eine Senkung des Prolaktinspiegels und eine Laktationshemmung auf. Die einmalige Gabe von 250 mg/kg/KG i.p. hatte bei Mäusen keinen Einfluss auf die Fertilität, ausreichende Untersuchungen zur Fertilität mit längerer Verabreichungsdauer sind jedoch nicht durchgeführt worden.


Bioverfügbarkeit


Die absolute Bioverfügbarkeit unterliegt individuellen Schwankungen und wird durch einen ausgeprägten First-Pass-Effekt bestimmt.

Leberfunktionsstörungen oder eine gesteigerte Leberperfusion können daher die Plasmaspiegel der Wirkstoffe von DCCK Depot 4,5 erhöhen.


Die Fläche unter der Kurve (AUC) beträgt nach Einnahme 1 Hartkapsel, retardiert DCCK Depot 4,5 ca. 90% verglichen mit einer dosisäquivalenten Gabe (je 4,5 mg) DCCK Tropflösung (100%).




DCCK Tropflösung


DCCK Depot 4,5


Cmax (pgml-1)


527 253


273 116


tmax


0,52 0,24


3,27 1,70


AUC (pgml-1h)


3594 906


3044 657


relative Bioverfügbarkeit


1


0,88 0,21


Tabelle 1:

Exakte Werte zu pharmakokinetischen Kenndaten nach oraler Verabreichung von 4,5 mg der Wirkstoffe von DCCK gibt die oben stehende Tabelle wider (nach Woodcock et al., Absorption kinetics of dihydroergotoxine following oral administration to man, Br. J. Clin. Pharmacol., 20, 603-609, 1985).



PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Sucrose, Maisstärke, Macrogol 6000, Lactose Monohydrat, Methaycrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Gelatine, Erythrosin E 127, Eisen(III)-oxid E 172, Eisen(II, III)-oxid E 172, Titan(IV)-oxid E 171.


Hinweis für Diabetiker:

1 Kapsel enthält 0,02 BE.


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Art und Inhalt des Behältnisses


OP mit 60 Hartkapseln, retardiert (N2)

OP mit 100 Hartkapseln, retardiert (N3)


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen



Inhaber der Zulassung



Amdipharm Limited

Temple Chambers

3 Burlington Road

Dublin 4

Irland

medinfo@amdipharm.com



Zulassungsnummer(n)


5104.00.00


Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


18.05.1984 / 19.04.2004


Stand der Information


11/2007


Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


AM-DC-RK-4,5-FI-3.0


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