Deacura 2,5 Mg
Dermapharm AG |
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Anlage 2 zur ÄA vom 17.12.2009 |
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Deacura 2,5 mg und 5 mg |
Zul.-Nr. 36468.00.00/40329.00.00 |
Fachinformation, Seite 0 von 7 |
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Fachinformation
Dermapharm AG Deacura® |
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Deacura 2,5 mg
Deacura 5 mg
Wirkstoff: Biotin
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält 2,5 mg bzw.5 mg Biotin.
Deacura 2,5 mg bzw.5 mg enthält 82,79 mg bzw.80,29 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Weiße runde Tablette mit Kreuzbruchrille
Die Tabletten sind teilbar.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Prophylaxe und Therapie von Biotin-Mangelzuständen. (Zur Prophylaxe sind weniger als 0,2 mg Biotin am Tag ausreichend.)
zusätzlich für Deacura 5 mg:
Therapie von Biotin-Mangelzuständen beim sehr seltenen Biotin-abhängigen, multiplen Carboxylasemangel.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Täglich ½ - 1 Tablette Deacura 2,5 mg bzw.5 mg (entsprechend 1,25 - 2,5 mg bzw.2,5 - 5 mg Biotin).
Zur Prophylaxe sind weniger als 0,2 mg Biotin pro Tag ausreichend.
zusätzlich für Deacura 5 mg:
Zur Therapie des multiplen Carboxylasemangels:
Täglich 1 - 2 Tabletten Deacura 5 mg (entsprechend 5 - 10 mg Biotin).
Für niedrigere Dosierungen stehen Präparate mit geringerem Gehalt an Biotin zur Verfügung.
Art und Dauer der Anwendung
Die Einnahme erfolgt mit ausreichend Flüssigkeit.
Die Dauer ist abhängig vom Verlauf der Grunderkrankung.
4.3 Gegenanzeigen
Allergie gegen einen der Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Gluco- se-Galacose-Malabsorption sollten Deacura nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es bestehen Hinweise, dass Antikonvulsiva den Plasmaspiegel von Biotin senken.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:
Sehr häufig (1/10)
Häufig (1/100 bis 1/10)
Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)
Selten (1/10.000 bis 1/1.000)
Sehr selten (1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.)
Sehr selten wurden allergische Reaktionen der Haut (Urtikaria) beschrieben.
4.9 Überdosierung
Biotin besitzt eine große therapeutische Breite. Vergiftungen oder Überdosierungserschei- nungen sind nicht bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamine
ATC-Code: A11HA05
Biotin dient verschiedenen Enzymen als prosthetische Gruppe bei zahlreichen Carboxy- lierungs- und Decarboxylierungsreaktionen. Dadurch spielt Biotin eine essentielle Rolle bei der Glukoneogenese, der Lipogenese, der Fettsäuresynthese, im Propionatmetabo- lismus und beim Abbau von Leucin.
Vorkommen und Bedarfsdeckung
Das in der Nahrung weit verbreitete Biotin kommt
zum großen Teil an Protein gebunden als Biocytin (Lebensmittel
tierischer Herkunft) vor, welches nach Hydrolyse im Dünndarm
schnell resorbiert wird. In Pflanzen liegt Biotin zum Teil in
freier Form vor. Da Biotin von der Intestinalflora synthetisiert
wird, kann der Tagesbedarf beim Menschen nur geschätzt werden. Es
wird die bei durchschnittlichen Kostgewohnheiten aufgenommene Menge
von 50 µg bis 200 µg pro Tag als ausreichend betrachtet. Selbst
hohe Einzeldosen von Biotin lösten keine pharmakologischen
Wirkungen aus.
Mangelerscheinungen
Mangelerscheinungen treten beim Menschen normalerweise nicht auf. Allerdings kann durch die Einnahme sehr großer Mengen von rohem Eiklar eine Mangeldermatitis, der sogenannte Eier-Eiweißschaden, ausgelöst werden. Eier-Eiweiß enthält das Glukoprotein Avidin, das mit Biotin einen stabilen Komplex eingeht, welcher im Gastrointestinaltrakt nicht aufgespalten werden kann. Auf diese Weise kann das Biotin dem Körper nicht zur Verfügung stehen und ein Biotinmangel entstehen. Darüber hinaus ist beim multiplen Carboxylasemangel der Biotinbedarf aufgrund eines genetischen Defektes erhöht. Ein ausgeprägter Mangel manifestiert sich an Haut und Anhangsgebilden und hat auch spezifisch psychiatrische Symptome und gastrointestinale Störungen zur Folge.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Resorption von freiem Biotin erfolgt bereits im oberen Dünndarm, wobei das Molekül die Darmwand unverändert passiert. Die Aufnahme erfolgt zur Hauptsache durch Diffusion. Neuere Untersuchungen weisen auch auf einen aktiven Transport mit Hilfe eines Carrier-Biotin-Natrium-Komplexes hin.
Biotin ist zu 80% an Plasmaproteine gebunden. Die Blutspiegel des freien und nur schwach gebundenen Biotins liegen normalerweise zwischen 200 ng/l und 1200 ng/l. Die Ausscheidung erfolgt im Urin, zwischen 6 µg/24h und 50 µg/24h, und mit den Fäzes. Biotin wird etwa zur Hälfte in unveränderter Form, zur Hälfte in Form biologisch inaktiver Abbauprodukte ausgeschieden. Die optimale Plasmakonzentration ist nicht genau bekannt. Bei Gesunden dürfte sie jedoch bei 400 ng/l liegen. Die Eliminationszeit ist von der Dosis abhängig und beträgt bei oraler Einnahme hoher Dosen von Biotin (100 µg/kg Körpergewicht) ca. 26 Stunden. Bei Patienten mit Biotinidasemangel beträgt die Eliminationshalbwertszeit bei gleicher Dosis ca. 10 bis 14 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität/ Chronische Toxizität/
Subchronische Toxizität
Toxische Reaktionen von Biotin wurden selbst bei
hohen Dosen beim Menschen nicht beobachtet. Auch im Tierversuch
hatte Biotin nur eine geringe akute, subchronische und chronische
Toxizität, die je nach Spezies Schwankungen unterworfen
war.
Mutagenes und tumorerzeugendes
Potenzial
Mutagene oder kanzerogene Wirkungen von Biotin
sind in der Literatur nicht beschrieben.
Reproduktionstoxizität
Zu möglichen reproduktionstoxischen Effekten bei
Biotin-Überdosierungen liegen keine Untersuchungen
vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose
Lactose-Monohydrat
Povidon K 30
Crospovidon
Magnesiumstearat.
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
nach Anbruch 3 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Glasflaschen zu
50 Tabletten N2
100 Tabletten N3
200 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Dermapharm AG
Lil-Dagover-Ring 7
82031 Grünwald
Tel.: 089/64186-0
Fax: 089/64186-130
8. Zulassungsnummern
Deacura 2,5 mg: 36468.00.00
Deacura 5 mg:40329.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Deacura 2,5 mg: 26.01.98 / 28.02.03
Deacura 5 mg: 29.10.98 / 24.10.03
10. Stand der Information
Dezember 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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