Dentosmin P
Fachinformation
Dentosmin®P
Bezeichnung
Dentosmin® P
Wirkstoff:
Chlorhexidinbis(D-gluconat)
Verschreibungsstatus/ Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Zusammensetzung des Arzneimittels
Stoff- oder Indikationsgruppe
Antiseptikum der Mundhöhle
Arzneilich wirksamer Bestandteil
1 g Gel enthält 10 mg Chlorhexidinbis(D-gluconat)
Sonstige Bestandteile
Calciumpyrophosphat, Hyetellose, Saccharin, Glycerol 85 %, Siliciumdioxid (zur dentalen Anwendung) Parfümöl Dentalmed, Farbstoff E 131 (Patentblau V), Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), gereinigtes Wasser
Anwendungsgebiete
Zur Hemmung der Plaque-Bildung bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit (z.B. bei Trägern von kieferorthopädischen Apparaturen).
Zur vorübergehenden unterstützenden Behandlung bei plaquebedingter Gingivitis sowie nach paradontalchirurgischen Eingriffen.
Gegenanzeigen
absolute: Die Awendung von Dentosmin® P ist bei schlecht durchblutetem Gewebe kontraindiziert.
Dentosmin® P darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Chlorhexidinbis(D-gluconat), Methyl-4-hydroxybenzoat oder einem der sonstigen Bestandteile.
relative:
Erosiv-desquamative Veränderungen der Mundschleimhaut, Wunden und Ulzerationen.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Für Chlorhexidin liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. In tierexperimentellen Studien wies Chlorhexidin keine teratogenen Eigenschaften auf, jedoch wurden embryotoxische Wirkungen beobachtet.
Es ist nicht bekannt, ob Chlorhexidin in die Muttermilch ausgeschieden wird.
Da keine Erfahrungen oder Untersuchungen zur Sicherheit einer Anwendung von Chlorhexidin in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Dentosmin® P nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.
Nebenwirkungen
Bräunliche Ablagerungen sind auf der Zunge, den Zahnoberflächen und an Restaurationen (Füllungen, Zahnersatz) möglich. Sie sind durch abrasive Zahnpasten entfernbar. Folgende reversible Nebenwirkungen können auftreten: Beeinträchtigung des Geschmackbefindens, Taubheitsgefühl der Zunge, Zungenpapillen, in Einzelfällen desquamative Veränderungen der Mukosa.
Selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Chlorhexidinbis(D-gluconat) auf. In Einzelfällen wurden auch schwerwiegende allergische Reaktionen nach lokaler Anwendung von Chlorhexidinbis(D-gluconat) beschrieben.
Methyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Chlorhexidinbis(D-gluconat) wird durch Saccharose inaktiviert. Chlorhexidinbis(D-gluconat) kann durch Polysorbat 80, unlösliche Magnesium-, Zink- und Calciumsalze desaktiviert werden.
Warnhinweise
Bei versehentlichem Kontakt mit Augen und Ohren ist mit reichlich Wasser zu spülen.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Chlorhexidin ist inkompatibel mit Seifen und anderen anionischen Substanzen, die in der Regel auch in Zahnputzmitteln enthalten sind. In Konzentrationen über 0,05 % bildet Chlorhexidin mit Boraten, Dicarbonaten, Carbonaten, Chloriden, Citraten, Phosphaten und Sulfaten Salze, die auskristallisieren können. Bei Konzentrationen unter 0,01 % ist ein Auskristallisieren der Salze nicht zu erwarten.
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Täglich 2- bis 3-mal ca. 2 cm Gelstrang anwenden.
Art und Dauer der Anwendung
Unmittelbar vor der Anwendung von Dentosmin® P sollten die Zähne geputzt und anschließend die Mundhöhle gründlich mit Wasser ausgespült werden (siehe Abschnitt: Wechselwirkungen).
Zwei- bis dreimal täglich nach der Nahrungsaufnahme oder vor dem Schlafengehen werden die Zähne einschließlich Zahnfleisch zwei Minuten lang mit einem ca. 2 cm langen Gelstrang Dentosmin® P gebürstet. Nur wenig nachspülen. Wird das Präparat im Wechsel mit Zahnpasten genommen, dann abends mit Dentosmin® P und morgens mit (möglichst fluoridhaltiger) Zahnpasta putzen.
Dentosmin® P kann 4-10 Wochen hintereinander angewendet werden.
Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Bei versehentlichem Kontakt mit Augen oder Ohren ist mit reichlich Wasser zu spülen.
Pharmakologische und
toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Chlorhexidin und -Salze zeigen eine breite antimikrobielle Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien. Die Wirkung gegen einige gramnegative Bakterien (Pseudomonas- und Proteus-Arten) gegen Hefen, Dermatophyten und Mykobakterien ist gering. Es ist unwirksam gegen Bakterien- und Pilzsporen, gegen Viren und fäulniserregende Pilze.
Chlorhexidin ist am wirksamsten bei neutralem und leicht alkalischem pH-Wert. Im sauren pH-Bereich ist die Wirksamkeit stark reduziert.
In Gegenwart von Seifen, Blut oder Eiter (Zellbruchstücke) ist die Wirksamkeit von Chlorhexidin vermindert (100- bis 1000-fach höhere Hemmkonzentrationen erforderlich).
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Basierend auf den konventionellen Studien zum akuten und chronischen toxischen Potential von Chlorhexidingluconat lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Eine 14-tägige Anwendung von Chlorhexidingluconat 0,2 und 0,02 %ig über das Trinkwasser bei Ratten führte zu reversiblen Dysplasien und Leukoplasien.
Bisher vorliegende Untersuchungen zum mutagenen Potential von Dentosmin® P ergaben keine Hinweise auf klinisch relevante Effekte.
Eine Langzeituntersuchung zur Kanzerogenität verlief negativ.
In Fertilitätsstudien an Ratten mit Chlorhexidingluconatdosen bis zu 100 mg/kg/Tag zeigte sich keine Beeinträchtigung der Fertilität. In Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen wurden bis zu Dosen von 300 mg/kg/Tag bzw. 40 mg/kg/Tag keine teratogenen Effekte beobachtet, im oberen Dosisbereich traten jedoch embryotoxische Nebenwirkungen auf.
13.3 Pharmakokinetik
Nach Mundspülungen wird Chlorhexidin auf Zahnschmelz, Dentin, Zement, Zahnpellikel, Schleimhäuten und Restaurationen adsorbiert. Durch langsame Desorption ist Chlorhexidin bis zu 8 Stunden im Speichel nachweisbar (Depoteffekt). Die Resorption von Chlorhexidin über die intakte Mundschleimhaut ist nicht bekannt.
Die Ausscheidung von Chlorhexidin erfolgt bei verschiedenen Versuchstieren überwiegend über die Faeces (90 %). In Humanversuchen betrug die Eliminationshalbwertzeit 4 Tage.
Sonstige Hinweise
Keine.
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre im ungeöffneten Behältnis.
Nach Anbruch 3 Monate haltbar.
Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine.
Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Tube mit 30 g
Stand der Information
September 2006
Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Hager & Werken GmbH & Co. KG
Ackerstr. 1
47269 Duisburg
Telefon: 0203/ 99269-0
Telefax: 0203/ 29 92 83
info@hagerwerken.de
www.hagerwerken.de
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