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Dexa-Polyspectran

Document: 19.06.2013   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Dexa-Polyspectran

1,32 mg/ml

7500 I.E./ml

3500 I.E./ml

Augen- und Ohrentropfen, Lösung


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Lösung enthält:

Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium 1,32 mg, (entsprechend 1 mg Dexamethason)

Polymyxin-B-sulfat 7500 I.E.

Neomycinsulfat 3500 I.E.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Augen- und Ohrentropfen, Lösung


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Otologischer Bereich

Bakterielle Infektionen mit Polmyxin-B-sulfat-, oder Neomycinsulfat-empfindlichen Erregern, bei akuten Entzündungen des äußeren Ohres und des Gehörganges (Otitis externa).


Ophthalmologischer Bereich

Entzündungen des vorderen Augenabschnittes, die der Behandlung mit einem Kortikoid bedürfen und bei denen gleichzeitig eine durch Polymyxin-B-sulfat- und/oder Neomycin- empfindliche Erreger verursachte Infektion des äußeren Auges vorliegt oder die Gefahr einer bakteriellen Infektion besteht, z. B. postoperativ zur Kontrolle immunologischer Prozesse und zur Infektionsprophylaxe, periphere Keratitis, Blepharitis, Verätzungen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zur Anwendung am Auge und Ohr


Otologischer Bereich

Erwachsene und Kinder:

3-5mal täglich 2 Tropfen in das erkrankte Ohr tropfen.


Ophthalmologischer Bereich

Erwachsene und Kinder:

3-5mal täglich 1 Tropfen in das erkrankte Auge eintropfen.


Die Häufigkeit der Applikation richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion.


Dauer der Anwendung

Nach 5-7 Tagen ist die Infektion normalerweise abgeklungen. Die Behandlung sollte dann noch zusätzlich für 2-3 Tage fortgesetzt werden.

In begründeten Fällen und nach Rücksprache mit dem Arzt darf die Anwendungsdauer 14 Tage überschreiten.


Vor der ersten Anwendung muss die gebrauchsfertige Lösung zubereitet werden. Dafür sollte die Tropfflasche Raumtemperatur angenommen haben. Den Anbruchschutz von der Flasche entfernen und die Verschlusskappe im Uhrzeigersinn fest gegen den Widerstand drehen, bis sich der Boden der oberen Kammer öffnet und sich die Lösung aus der oberen Kammer der Flasche mit der Lösung aus der unteren Kammer der Flasche vermischt. Anschließend die Flasche schütteln, um die Lösungen vollständig zu durchmischen und die gebrauchsfertigen Tropfen zu erhalten.


4.3 Gegenanzeigen


Dexa-Polyspectran darf nicht angewendet werden bei


am Ohr:

bei perforiertem Trommelfell aufgrund der Ototoxizität von Neomycin.


am Auge:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei einigen Patienten kann eine Überempfindlichkeit auf topisch angewendete Aminoglykoside wie Neomycin auftreten. Wenn während der Anwendung von Dexa-Polyspectran eine Überempfindlichkeit auftritt, sollte die Behandlung abgebrochen werden.


Topische Anwendung von Neomycin kann zu Hautsensibilisierung führen.


Schwere unerwünschte Reaktionen, einschl. Neurotoxizität, Ototoxizität und Nephrotoxizität wurden bei Patienten beobachtet, die mit Neomycin systemisch oder topisch auf offenen Wunden oder verletzter Haut behandelt wurden. Nephrotoxische und neurotoxische Reaktionen traten auch durch systemisch verabreichtes Polymyxin B auf. Obwohl diese Reaktionen nicht im Zusammenhang mit topischer Anwendung dieses Produktes am Auge berichtet wurden, ist bei gleichzeitigem Gebrauch von systemischen Aminoglycosiden oder Polymyxin B Vorsicht geboten.


Erste Anzeichen einer eventuellen Ototoxizität können frühzeitig im Audiogramm erkannt werden und müssen, wie auch allergische Reaktionen, zum Absetzen der Therapie führen.


Wie auch bei anderen Antiinfektiva kann längere Anwendung von Antibiotika wie z.B. Neomycin und Polymyxin zu einem übermäßigen Wachstum nicht-empfindlicher Organismen führen, einschließlich Pilzen. Beim Auftreten einer Superinfektion sollte die Therapie abgesetzt und eine alternative Therapie begonnen werden. Infektionen, die durch Viren, Pilze oder durch Neomycin- bzw. Polymyxin-B-sulfat-resistente Bakterien verursacht sind, können durch Kortikosteroidapplikation aktiviert, verstärkt oder verschleiert werden. Sollte die Behandlung mit Dexa-Polyspectran nicht rasch ansprechen, ist sie durch eine geeignete Therapie zu ersetzen.


Ophthalmologischer Bereich


Längere Anwendung von ophthalmologisch verordneten Kortikosteroiden kann zu okulärer Hypertension und/oder Glaukom führen, einschließlich Schädigung des Sehnervs, reduziertem Sehvermögen und Gesichtsfeldausfällen sowie posteriorer subkapsulärer Kataraktbildung. Bei Patienten mit längerer Anwendung von ophthalmologisch verabreichten Kortikosteroiden sollte der Augeninnendruck häufig und routinemäßig überwacht werden.


Bei Patienten mit persistierender Hornhautulzeration sollte auch an eine Pilzinfektion gedacht werden. Beim Auftreten einer Pilzinfektion sollte die Kortikosteroidtherapie abgesetzt werden.


Bei Erkrankungen, die zu einer Verdünnung der Hornhaut oder der Sklera führen, wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von topischen Kortikosteroiden über Perforationen berichtet.


Dexa-Polyspectran enthält Benzalkoniumchlorid, das Irritationen am Auge hervorrufen und bekanntermaßen weiche Kontaktlinsen verfärben kann.


Hinweis für Kontaktlinsenträger

Kontaktlinsen sollten während der Behandlung einer Augenentzündung oder -infektion mit Dexa-Polyspectran nicht getragen werden.

Sollten in Absprache mit dem Arzt während der Behandlung mit Dexa-Polyspectrandennoch Kontaktlinsen verwendet werden, sind diese vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt. Wenn mehr als ein topisches Arzneimittel am Auge angewendet wird, sollte zwischen den Anwendungen ein Abstand von 5 Minuten liegen. Augensalben sollten als letztes angewendet werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Fertilität

Es liegen keine Daten zur Auswirkung von Dexa-Polyspectran auf die männliche oder weibliche Fertilität vor.


Schwangerschaft

Für Dexa-Polyspectran sowie für die einzelnen Wirkstoffe Polymyxin-B-sulfat, Neomycin und Dexamethason liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung bei Schwangeren vor.


Bei 30 Mutter-Kind-Paaren sind keine kongenitalen Missbildungen nach Anwendung von Neomycin im 1. Trimenon aufgetreten. Über einen Fall von Taubheit beim Neugeborenen nach systemischer Anwendung von Neomycin in der Schwangerschaft wird berichtet. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Studien verfügbar. Tierexperimentelle Studien haben nach systemischer Gabe von Neomycin eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Für Polymyxin-B-sulfat liegen keine experimentellen Daten zur Reproduktionstoxizität vor. Daten weisen darauf hin, dass Neomycin die Plazentaschranke passiert. Es ist nicht bekannt, ob Polymyxin-B-sulfat plazentagängig ist.Eine Exposition gegenüber hohen systemischen Dosen von Glukokortikoiden einschließlich Dexamethason führte in tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität (siehe 5.3). Beim Menschen wird aufgrund epidemiologischer Studien in Verbindung mit tierexperimentellen Daten über einen möglichen Zusammenhang zwischen intrauteriner Wachstumsretardierung und der Entstehung von metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen im Erwachsenenalter diskutiert.


Obwohl bei der topischen Applikation von Dexa-Polyspectran Tropfen am Auge oder am Ohr nur mit einer geringen systemischen Exposition zu rechnen ist, sollten Dexa-Polyspectran Tropfen in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen das potenzielle Risiko für den Fetus überwiegt. In diesem Fall ist die Anwendung auf 14 Tage zu begrenzen.


Stillzeit

Untersuchungen haben gezeigt, dass Neomycin und systemisch applizierte Glukokortikoide in die Muttermilch übertreten. Für Polymyxin-B-sulfat liegen hierzu keine Daten vor. Obwohl nach Anwendung am Auge oder am Ohr nur mit einer geringen systemischen Exposition der stillenden Mutter zu rechnen ist, sollte Dexa-Polyspectran in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko für den Säugling überwiegt. In diesem Fall ist die Anwendung auf 14 Tage zu begrenzen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dexa-Polyspectran hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei der Anwendung von Augentropfen kann es kurz nach der Anwendung zu verschwommem Sehen kommen. Bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist, sollte der Patient nicht Auto fahren, ohne sicheren Halt arbeiten oder Maschinen bedienen.


4.8 Nebenwirkungen


Zusammenfassung des Sicherheitsprofils


In klinischen Prüfungen mit Dexamethason-Neomycin-Polymyxin B-haltigen Augentropfen und -salben traten mit 0,7 % bis 0,9 % Augenbeschwerden, Keratitis und Augenreizungen als häufigste unerwünschte Reaktionen auf.


Die folgenden Nebenwirkungen wurden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 10 %), häufig (> 1 % - < 10 %), gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %), selten (> 0,01 % - < 0,1 %) und sehr selten (<0,01 % oder unbekannt) (sind nach den vorliegenden Daten nicht zu ermitteln). Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie sind die Nebenwirkungen nach absteigendem Schweregrad aufgeführt. Die Nebenwirkungen wurden während klinischer Studien und nach der Markteinführung von Dexa-Polyspectran beobachtet.


Systemorganklasse

MedDRA Terminologie (v.13.1)

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeit

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Keratitis, erhöhter intraokulärer Druck, verschwommenes Sehen, Photophobie, Mydriasis, Augenlidptosis, Augenschmerzen, Schwellung des Auges, Augenjucken, Augenbeschwerden, Fremdkörpergefühl, Augenirritation, okuläre Hyperämie, verstärkte Tränensekretion


Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen


Bei einigen Patienten kann es zur Überempfindlichkeit gegenüber topisch verabreichten Aminoglykosiden kommen. Darüber hinaus kann die topische Anwendung von Neomycin zur Hautsensibilisierung führen (siehe Abschnitt 4.4).


Bei längerer topischer Anwendung von Kortikosteroiden am Auge kann es zum Anstieg des Intraokulardrucks mit resultierender Schädigung des Sehnervs, reduzierter Sehschärfe und Gesichtsfeldausfällen sowie posteriorer subkapsulärer Kataraktbildung kommen (siehe Abschnitt 4.4).


Nach Anwendung von Kombinationspräparaten, die Kortikosteroide oder Antiinfektiva enthalten, wurde die Entstehung von Sekundärinfektionen beobachtet. (siehe Abschnitt 4.4).


Aufgrund der Kortikosteroid-Komponente besteht bei Erkrankungen, die eine Ausdünnung der Hornhaut oder Sklera verursachen, ein höheres Perforationsrisiko (siehe Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Bei Anwendung am Ohr oder Auge sind Überdosierungen oder Intoxikationen durch Dexa-Polyspectran bei bestimmungsgemäßem Gebrauch oder bei versehentlichem Verschlucken des Flascheninhalts nicht zu erwarten.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Dexamethason und Antiinfektiva; ATC Code: S03CA01


Wirkmechanismus

Dexa-Polyspectran besitzt duale Wirksamkeit: es hemmt den Entzündungsprozess durch die Kortikosteroid-Komponente Dexamethason und hat anti-infektive Wirkung durch die beiden Antibiotika Polymyxin-B-sulfat und Neomycin.


Dexamethason ist ein synthetisches Glucocorticoid mit hoher antiphlogistischer Aktivität und vasokonstriktorischer Wirkung. Der Wirkmechanismus synthetischer Steroide ist dem von Cortison ähnlich. Sie binden an spezifische intrazelluläre Rezeptorproteine. Das genaue Wirkprinzip, das zur Unterdrückung entzündlicher und allergischer Reaktionen führt, ist noch nicht völlig geklärt. Beteiligt sind anscheinend die Synthesehemmung bei spezifischen Proteinen, die eine wesentliche Rolle bei chemotaktischen und immunologischen Reaktionen spielen, sowie andere Veränderungen in der Funktion von Leukozyten und Makrophagen.


Das antibiotisch wirksame Polymyxin-B-sulfat ist ein zyklisches Lipopeptid, das die Zellwand Gram-negativer Bakterien penetriert und in der Folge die zytoplasmatische Membran destabilisiert. Es ist im Allgemeinen weniger aktiv gegen Gram-positive Bakterien. Neomycin ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum, dessen Wirkung auf Bakterienzellen primär durch die Hemmung von Polypeptid-Aufbau und -Synthese auf den Ribosomen zustande kommt.


Resistenzmechanismus

Eine Resistenz von Bakterien gegen Polymyxin-B-sulfat ist chromosomalen Ursprungs und selten. Dabei scheint eine Modifikation der Phospholipide der zytoplasmatischen Membran eine Rolle zu spielen.


Wie bei anderen Aminoglykosiden sind an einer Resistenzbildung gegen Neomycin mehrere unterschiedliche Mechanismen beteiligt, wie (1) Veränderungen der ribosomalen Untereinheit in einer Bakterienzelle; (2) Störung des Neomycin-Transports in die Zelle und (3) Inaktivierung einer Reihe von adenylierenden, phosphorylierenden und acetylierenden Enzymen. Die genetische Information zur Bildung inaktivierender Enzyme könnte auf dem Bakterienchromosom oder auf Plasmiden festgelegt sein.


Grenzwerte


Ein Milliliter Dexa-Polyspectran Augen- und Ohrentropfen, Suspension enthalten 7500 I.E. Polymyxyn-B-Sulfat und 3500 I.E. Neomycinsulfat. Die Grenzwerte und das unten aufgeführte in-vitro-Spektrum basieren jeweils auf der dualen Aktivität von Polymyxin-B-sulfat oder Neomycin. Die hier wiedergegebenen Grenzkonzentrationen basieren auf der erworbenen Resistenz gegen bestimmte Spezies, die bei Augen- oder Ohrinfektionen zu beobachten sind, und auf dem Verhältnis der Internationalen Einheiten mit dem Polymyxin-B-sulfat und Neomycin in Dexa-Polyspectran vorliegen.


Resistenz-Grenzwerte: > 5 : 2,5 bis >40 : 20, abhängig von der Bakterien-Spezies.


Empfindlichkeit

Auf der Grundlage der in vitro ermittelten minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) bieten die nachstehenden Angaben eine Orientierungshilfe zur Wahrscheinlichkeit einer Empfindlichkeit der Mikroorganismen gegenüber Polymyxin-B-sulfat oder Neomycin als Komponenten in Dexa-Polyspectran. Die unten stehende Auflistung umfasst Spezies, die aus äußeren Infektionen der Augen- oder Ohren isoliert wurden.


Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen –Informationen über die Resistenzsituation wichtig. Bei einer lokalen Prävalenz resistenter Keime, die zumindest für einige Infektionsarten Zweifel am sinnvollen Einsatz einer Kombination von Polymyxin-B-sulfat oder Neomycin in Dexa-Polyspectran aufkommen lässt, sollte bei Bedarf fachmännischer Rat eingeholt werden.


IM ALLGEMEINEN EMPFINDLICHE SPEZIES

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Bacillus cereus

Bacillus megaterium

Bacillus pumilus

Bacillus simplex

Corynebacterium accolens

Corynebacterium bovis

Corynebacterium macginleyi

Corynebacterium propinquum

Corynebacterium pseudodiphtheriticum

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich - MSSA)

Staphylococcus capitis

Staphylococcus epidermidis (Methicillin-empfindlich - MSSE)

Staphylococcus pasteuri

Staphylococcus warneri

Streptococcus mutans

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae

Klebsiella pneumoniae

Moraxella catarrhalis

Moraxella lacunata

Pseudomonas aeruginosa


SPEZIES, BEI DENEN EINE ERWORBENE RESISTENZ ZU PROBLEMEN FÜHREN KANN

Staphylococcus aureus (Methicillin resistent - MRSA)

Staphylococcus epidermidis (Methicillin-resistent - MRSE)

Staphylococcus hominis

Staphylococcus lugdunensis



INHÄRENT RESISTENTE ORGANISMEN

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococci faecalis

Streptococcus mitis

Streptococcus pneumoniae


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Serratia spp.


Anaerobe Bakterien

Propionibacterium acnes




5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bei Anwendung am Ohr oder Auge erfolgt praktisch keine Resorption der Antibiotika aus Dexa-Polyspectran über intaktes Epithel. Ebenso werden die Antibiotika nicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Ausscheidung von eventuell über ein nicht intaktes Epithel resorbierten Mengen erfolgt mit dem Urin.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Polymyxin-B-sulfat

Polymyxin-B-sulfat ist nicht gentoxisch, und es gibt keinerlei Hinweise auf kanzerogene Effekte von Polymyxin-B-sulfat. Für Polymyxin-B-sulfat liegen keine tierexperimentellen Daten zur Reproduktionstoxizität vor.


Neomycinsulfat

Im Tierexperiment (Maus) ist nach der Behandlung (i.m. Gabe) der Muttertiere vom Tag 9 bis Tag 19 der Gestation mit Neomycin in einer Dosierung von 100 mg/kg KG eine durch Neomycin induzierte Ototoxizität bei den Feten beschrieben worden.

Standarduntersuchungen zur Mutagenität ergaben für Neomycin keinen Hinweis auf mutagene Eigenschaften. Eine 2-Jahres-Studie zur Kanzerogenität mit oral verabreichtem Neomycinsulfat an Ratten zeigte keine erhöhte Tumorinzidenz.


Dexamethason

Glucocorticoide induzieren in Tierversuchen nach systemischer Anwendung mit verschiedenen Spezies teratogene Effekte (Gaumenspalten, Skelettmissbildungen). Bei Ratten wurden eine Verlängerung der Gestation sowie eine erschwerte Geburt beobachtet. Darüber hinaus waren die Überlebensrate, das Geburtsgewicht sowie die Gewichtzunahme der Nachkommen reduziert. Die Fertilität wurde nicht beeinträchtigt. Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass systemisch-therapeutische Dosierungen von Glucocorticoiden während der Gestation zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselerkrankungen im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glucocorticoidrezeptordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beitragen können.


Bei lokaler Anwendung von Dexa-Polyspectran am Auge oder Ohr liegen nach systemischer Resorption die Wirkstoffe Polymyxin-B-sulfat, Neomycin und Dexamethason nur in sehr niedrigen Konzentrationen vor, so dass die systemische Toxizität der Wirkstoffe nur geringe klinische Relevanz hat.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Benzalkoniumchlorid, Povidon K30, Polysorbat 20, Natriumchlorid, Natriumcitrat, Citronensäure (zur pH-Einstellung), gereinigtes Wasser.


Inkompatibilitäten


Bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre.

Nach dem ersten Öffnen sollte Dexa-Polyspectran nicht länger als 4 Wochen verwendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Tropfflasche vor Licht geschützt (in der Faltschachtel) aufbewahren.

Im Kühlschrank lagern (2 - 8°C). Für die Dauer der Anwendung von Dexa-Polyspectran ist eine Aufbewahrung im Kühlschrank nicht notwendig. Arzneimittel sollten an Auge und Ohr nur angewendet werden, wenn sie Raumtemperatur angenommen haben. Vor der Vorbereitung der Lösung für die erste Anwendung sollte die Packung Raumtemperatur angenommen haben.


Art und Inhalt des Behältnisses


Tropfflasche (2-Kammer-System) mit 5 ml Lösung.

Flasche und Verschluss aus Polyethylen, Tropfaufsatz aus einem Methylmethacrylat-Styrol-Copolymer.


Vor der ersten Anwendung muss die Lösung gebrauchsfertig vorbereitet werden (s. 4.2)



Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen


INHABER DER ZULASSUNG


Alcon Pharma GmbH

Blankreutestr. 1

79108 Freiburg


ZULASSUNGSNUMMER


6016231.00.00


9. DATUM DER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


21.12.2005


10. STAND DER INFORMATION


März 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/fcf984e899bf8d4861327da105fc60a9.rtf

18.06.2013 LKR 14