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Diursan


GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

Diursan

Tabletten


Wirkstoffe: Hydrochlorothiazid/

Amiloridhydrochlorid


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Diursan und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Diursan beachten?

Wie ist Diursan einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Diursan aufzubewahren?

Weitere Informationen


1. WAS IST DIURSAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


Diursan ist eine Pyrazinkarbonylguanidin Thiazid-Kombination.

Kaliumbewahrendes Antihypertonikum und Diureti­kum.

Anwendungsgebiete- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

Flüssigkeitsansammlung im Gewebe infolge Erkran­kungen des Herzens und der Leber (kardiale und hepatische Ödeme)


Das Kombinationspräparat Diursan wird nur bei Pa­tienten empfohlen, bei denen eine Verminderung von Kaliumverlusten angezeigt ist.


2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON DIURSAN BEACHTEN?

Diursan darf nicht eingenommen werden,



Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Diursan ist erforderlich

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Diursan nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit beson­derer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforder­lich :


Bei Niereninsuffizienz (Glomerulumfiltrat unter 30 ml/ min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist Diursan unwirksam und, da die glomeruläre Filtrationsrate weiter gesenkt wird, sogar schädlich.

Bei chronischem Missbrauch von harntreibenden Mitteln (Diuretika-Abusus) kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Wasseransammlungen im Körpergewebe (Ödeme) auftreten. Diese Wasseransammlungen (Ödeme) sind Ausdruck eines Anstiegs des Renins mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.

Während einer Langzeittherapie mit Diursan sollten die Serumelektrolyte (Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium), die harnpflichtigen Substanzen (Serumkreatinin und Harnstoff), die Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride) sowie der Blutzucker, ggf. auch die Serumharnsäure und die Leberwerte (Transaminasen) regelmäßig kontrolliert werden.

Vor Therapiebeginn und in regelmäßigen Abständen sollten außerdem die Thrombozyten sowie das Blutbild und das Differenzialblutbild bestimmt werden.

Diursan muss vor einer Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion und mindestens drei Tage vor Durchführung eines Glukosetoleranztests abgesetzt werden.

Die gleichzeitige Behandlung mit anderen kaliumsparenden Arzneimitteln (z.B. Spironolacton, Triamteren) oder Kaliumsalzen sollte wegen erhöhter Gefahr des Auftretens einer Hyperkaliämie vermieden werden.

Während der Behandlung mit Diursan sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.

Bei Patienten mit manifestem oder latentem Diabetes mellitus sollten regelmäßige Kontrollen des Blut­zuckers erfolgen.

Nach Langzeitbehandlungen sollte Diursan ausschleichend abgesetzt werden.

Bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sollte Diursan der Einschränkung entsprechend dosiert werden.

Bei schwer kardial dekompensierten Patienten (ausgeprägte Wassereinlagerung infolge Herzmuskel­schwäche) kann die Resorption von Diursan deutlich eingeschränkt sein.


Hinweise

Die Therapie sollte abgebrochen werden, sobald eine der obengenannten Gegenanzeigen bzw. eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt:



Kinder

Über die Sicherheit der Anwendung von Diursan bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Sie sind daher von der Behandlung mit Diursan auszuschließen.


Ältere Menschen

Bei der Behandlung älterer Patienten ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten (siehe „3. wie ist Diursan einzunehmen?“)


Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Diursan kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Bei Einnahme von Diursan mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Diursan bzw. wie beeinflusst Diursan die Wirkung von anderen Arzneimitteln?

Die blutdrucksenkende Wirkung von Diursan kann durch andere Diuretika, blutdrucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezeptorenblocker, Nitrate, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren) oder durch Alkoholgenuss verstärkt werden.

Unter Behandlung mit Diursan besteht bei zusätzlicher Einnahme von ACE-Hemmern (z.B. Captopril, Enalapril) zu Behandlungsbeginn das Risiko eines massiven Blutdruckabfalls sowie einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2 - 3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden, um die Möglichkeit einer Hypotonie zu Therapiebeginn zu vermindern.

Salicylate und andere nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin) können die antihypertensive und antidiuretische Wirkung von Diursan vermindern. Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden. Bei Patienten, die unter Diursan-Therapie eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.

Bei zusätzlicher Gabe von Indometacin, ACE-Hemmern, anderen kaliumsparenden Arzneimitteln (z.B. Triamteren, Spironolacton) oder Kaliumsalzen erhöht sich die Gefahr des Auftretens einer Hyperkaliämie.

Die Wirkung von Insulin oder oralen Antidiabetika, harnsäuresenkenden Arzneimitteln sowie Noradrenalin und Adrenalin kann bei gleichzeitiger Anwendung von Diursan abgeschwächt werden.

Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines erhöhten Blutzuckers (Hyperglykämie) bei gleichzeitiger Gabe von Diursan und Beta-Rezeptorenblockern.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit herzwirksamen Glykosiden ist zu beachten, dass bei einem sich unter Diursan-Therapie entwickelnden Kaliummangelzustand (Hypokaliämie) und/oder Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht ist und die Wirkungen und Nebenwirkungen der herzwirksamen Glykoside entsprechend verstärkt werden. Durch den Wirkstoff Amiloridhydrochlorid kann die Wirkung von herzwirksamen Glykosiden jedoch auch herabgesetzt werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Diursan und die Kaliumausscheidung fördernden Diuretika (z.B. Furosemid), Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B, Penicillin G, Salicylaten oder Laxantien kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochenmarkstoxizität (insbesondere eine Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen [Granulozytopenie]) zu rechnen.

Die gleichzeitige Gabe von Diursan und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums.

Die Wirkung von curareartigen Muskelrelaxantien kann durch Diursan verstärkt oder verlängert werden. Für den Fall, dass Diursan vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Diursan informiert werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Cholestyramin oder Colestipol vermindert die Resorption des Hydrochloro­thiazid-Anteils von Diursan.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyldopa sind in Einzelfällen Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen den Hydrochlorothiazid-Anteil von Diursan beschrieben worden.


Die Ausscheidung von Chinidin kann vermindert und seine Wirkung dadurch verstärkt werden. Narkotika und Pentoxifyllin können die blutdrucksenkende Wirkung von Diursan verstärken.


Das Risiko schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen auf den Wirkstoff Allopurinol ist bei gleichzeitiger Einnahme von Diursan erhöht und die Wirkung von Allopurinol ist vermindert.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Trimethoprim-Sulfonamid-Kombinationspräparaten und Diuretika, insbesondere vom Thiazid-Typ, besteht bei älteren Patienten ein erhöhtes Risiko einer thrombozytopenischen Purpura.

Bei Kombination von Vitamin D-Präparaten und Calciumpräparaten mit Thiaziden kann es zu einer Hypercalciämie kommen.


Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Sie müssen Ihren Arzt über eine tatsächliche oder vermutete Schwangerschaft informieren. In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen dann zu einem anderen Medikament als Diursan raten, da Diursan nicht zur Anwendung in der Schwangerschaft empfohlen wird. Das liegt daran, dass Diursan in die Plazenta gelangt und dass es bei Anwendung nach dem dritten Schwangerschaftsmonat zu gesundheitsschädigenden Wirkungen für den Fötus und das Neugeborene kommen kann.


Stillzeit

Diursan darf in der Stillzeit nicht ange­wendet werden, da für Amilorid keine Untersuchungen zur Milchgängigkeit vorliegen und Hydrochlorothiazid die Milchproduktion hemmen kann.


Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Dieses Arznei­mittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Ge­brauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.

Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbe­ginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Diursan

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Diursan daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


3. WIE IST DIURSAN EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie Diursan immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Diursan nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Diursan sonst nicht richtig wirken kann!


Wie viel von Diursan und wie oft sollten Sie Diursan einnehmen?

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Bluthochdruck (arterielle Hypertonie):

Zu Behandlungsbeginn 1mal 1/2 Tablette Diursan (entsprechend 25 mg Hydrochlorothiazid und 2,5 mg Amiloridhydrochlorid) täglich.

Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 1mal 12,5 mg Hydro­chlorothiazid und 1,25 mg Amiloridhydrochlorid täg­lich.


Flüssigkeitsansammlung im Gewebe infolge Er­krankungen des Herzens und der Leber (kardiale und hepatische Ödeme):

Zu Behandlungsbeginn 1mal 1/2 bis 1 Tablette Diur­san (entsprechend 25 mg Hydrochlorothiazid und 2,5 mg Amiloridhydrochlorid bis 50 mg Hydrochloro­thiazid und 5 mg Amiloridhydrochlorid) täglich.

Falls erforderlich, kann die Dosis auf maximal 2 Ta­bletten Diursan (entsprechend 100 mg Hydrochloro­thiazid und 10 mg Amiloridhydrochlorid) täglich erhöht werden.

Bei Nierenfunktionsstörungen sollte Diursan der Ein­schränkung entsprechend dosiert werden.

Bei schwer kardial dekompensierten Patienten (Pa­tienten mit ausgeprägter Wassereinlagerung infolge Herzmuskelschwäche) kann die Resorption von Diur­san deutlich eingeschränkt sein.


Art der Anwendung

Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssig­keit nach den Mahlzeiten einzunehmen. Die Einnah­me erfolgt bei Einmalgabe morgens. Bei höheren Dosierungen kann die Einnahme auch in Einzeldosen über den Tag verteilt erfolgen.


Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der be­handelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

Nach Langzeitbehandlung sollte Diursan ausschlei­chend abgesetzt werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Diursan zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge von Diursan eingenommen haben, als Sie sollten

Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Über­dosierung ist vom Ausmaß des Volumenverlustes und der Elektrolytstörungen (Hypo- oder Hyperkaliämie, Hyponatriämie) abhängig.

Überdosierung kann bei ausgeprägten Flüssigkeits- und Natriumverlusten zu Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskel­krämpfen (z.B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Ta­chykardie, Hypotonie und orthostatischen Regula­tionsstörungen führen. Infolge Hypovolämie und De­hydratation können Hämokonzentrationen, Konvulsio­nen, Kreislaufkollaps, Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma oder Nierenversagen auftreten.

Eine Hyperkaliämie kann klinisch durch Allgemein­symptome (Müdigkeit, allgemeines Schwäche- und Unlustgefühl), kardiovaskuläre (Herzrhythmusstörun­gen, Blutdruckabfall) und neurologische Symptome (Parästhesien, schlaffe Paralysen, Apathie, Verwirrt­heitszustände) in Erscheinung treten.

Infolge einer Hypokaliämie kann es zu Müdigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Meteorismus, Obstipation und zu Herzrhythmusstö­rungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus und zu Bewusstseinsstörungen führen.

Durch den Amiloridhydrochlorid-Anteil von Diursan kann sich eine metabolische Azidose ausbilden.


Wenn Sie die Einnahme von Diursan vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.


Wenn Sie die Einnahme von Diursan abbrechen

Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Diursan nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behan­delnden Arzt!


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann Diursan Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Mögliche Nebenwirkungen:


Bei langfristiger, kontinuierlicher Anwendung von Diur­san kann es zu Störungen im Flüssigkeits- und Elek­trolythaushalt, insbesondere zu erhöhten Kalium- (Hy­perkaliämie) und verminderten Natrium-Serumspie­geln (Hyponatriämie), ferner zu verminderten Chlorid- und Magnesium-Serumspiegeln (Hypochlorämie, Hy­pomagnesiämie) sowie in seltenen Fällen zu vermin­derten Kalium-Serumspiegeln (Hypokaliämie) kom­men. Störungen im Säure-Basen-Haushalt sind mög­lich.

Bei hoher Dosierung können übermäßige, auf die ver­stärkte Harnausscheidung zurückzuführende Flüssig­keits- und Natriumverluste auftreten, die sich als Mundtrockenheit und Durst, Schwäche- und Schwin­delgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe (z.B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Nervosität, Herz­klopfen, verminderter Blutdruck (Hypotonie), Kreislauf­störungen mit vermindertem Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulations­störungen) und kurzdauernde, anfallsweise auftreten­de Bewusstlosigkeit (Synkopen) äußern können. Bei exzessiver Harnausscheidung kann es infolge "Ent­wässerung" (Dehydratation) und verminderter zirkulie­render Blutmenge (Hypovolämie) zur Bluteindickung (Hämokonzentration) und in seltenen Fällen zu Kon­vulsionen, Verwirrtheitszuständen, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen sowie als Folge der Hämo­konzentration – insbesondere bei Vorliegen von Ve­nenerkrankungen oder bei älteren Patienten - zu Thrombosen und Embolien kommen.

Als Begleiterscheinungen erhöhter Kalium-Serumspie­gel (Hyperkaliämie) können Müdigkeit, Schwächege­fühl, Verwirrtheitszustände, Missempfindungen (Par­ästhesien) und schlaffe Lähmungen (Paralysen) sowie eine starke Verminderung der Herzfrequenz (Brady­kardie) oder andere Herzrhythmusstörungen auftre­ten.

Infolge verminderter Kalium-Serumspiegel (Hypokali­ämie) kann es zu Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskel­schwäche, Missempfindungen an den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen (Paresen), Teilnahms­losigkeit (Apathie), Adynamie der glatten Muskulatur mit Stuhlverstopfung (Obstipation), übermäßiger Gas­ansammlung im Magen-Darm-Trakt (Meteorismus) und Herzrhythmusstörungen kommen. Schwere Ka­liumverluste können zu einer teilweisen Darmlähmung (Subileus) bis hin zu einem Darmverschluss (paraly­tischer Ileus) und zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen.

EKG-Veränderungen und gesteigerte Empfindlichkeit auf Fingerhutpräparate (Glykosidempfindlichkeit) kön­nen auftreten.

Verstärkte Magnesiumausscheidungen im Harn (Hy­permagnesiurien) sind häufig und äußern sich nur ge­legentlich als Magnesiummangel im Blut (Hypo­magnesiämien), weil Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird.

Häufig kommt es zu erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut (Hyperurikämie). Dies kann bei entsprechend ver­anlagten Patienten zu Gichtanfällen führen.

Häufig treten unter Diursan erhöhte Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) und vermehrte Ausscheidung von Zucker im Urin (Glukosurie) bei Stoffwechselgesun­den, bei Patienten im Vorstadium einer Zuckerkrank­heit (latenter Diabetes mellitus) oder bei zuckerkran­ken Patienten bzw. bei Patienten mit Kaliummangel auf. Dies kann bei Patienten mit bereits bestehender Zuckerkrankheit (manifester Diabetes mellitus) zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zucker­krankheit (latenter Diabetes mellitus) kann sich be­merkbar machen.

Gelegentlich kann ein reversibler Anstieg der harn­pflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum beobachtet werden. Häufig kommt es zu einem An­stieg der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride).

Gelegentlich wurden Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durch­fall, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum) beob­achtet.

Unter der Behandlung mit Diursan können in seltenen Fällen allergische Hautreaktionen (z.B. Erythem, pho­toallergisches Exanthem, Urtikaria, Juckreiz) eine akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), Gelb­sucht (cholestatischer Ikterus), eine Gefäßentzün­dung (Vaskulitis), eine Verminderung der weißen Blut­körperchen (Leukopenie), häufiger eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und in Einzelfäl­len ein kutaner Lupus erythematodes oder eine An­ämie durch Blutbildungsstörung im Knochenmark (aplastische Anämie) auftreten.

Ebenfalls selten kann es zu Potenzstörungen, gering­gradigen Sehstörungen (z.B. verschwommenes Se­hen, Farbsehstörungen (Gelbsehen)) sowie zu einer Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit kommen. Eine bestehende Kurzsichtigkeit kann sich verschlimmern.

Des weiteren wurden anfallsweise auftretende Brust­schmerzen (pectanginöse Beschwerden), erhöhte Herzfrequenz (Tachykardien), Dysurie, Nykturie, Poly­urie, Pollakisurie, evtl. verbunden mit unfreiwilligem Urinabgang, Depressionen, vermehrtes Schwitzen, Geschmacksstörungen und ein Anstieg der Leber­werte (GOT, GPT) sowie bei einem Patienten mit partiellem Herzblock die Entwicklung eines kompletten Blocks beobachtet.

Unter Amiloridhydrochlorid wurde die Aktivierung eines wahrscheinlich vorbestehenden peptischen Ul­kus berichtet.

Durch den Anteil an Hydrochlorothiazid kann es zu er­höhtem Kalzium im Blut (Hyperkalziämie) und zu Ana­phylaxie bzw. zu anaphylaktoiden Reaktionen kom­men. Bei plötzlichem Auftreten von Krankheitser­scheinungen wie Nesselausschlag (Urtikaria), Juckreiz, generalisierter Hautrötung mit Wärme­gefühl, Fieber, Krämpfen der Bronchial- (aller­gisches Asthma) und der Darmmuskulatur, ist unverzüglich der Arzt aufzusuchen, da Herz­rhythmusstörungen und Kreislaufversagen (ana­phylaktischer Schock) resultieren können. Außer­dem kann es zu Arzneimittelfieber, Purpura sowie zu einer hochgradigen Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose) kommen.

Erhöhte Amylasewerte im Blut (Hyperamylasämie) und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pan­kreatiden), z.T. hämorrhagisch, sind gelegentlich aufgetreten, bei vorbestehenden Gallensteinen (Cholelithiasis) kann eine akute Gallenblasenent­zündung (Cholezystitis) auftreten.

Infolge Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlo­rothiazid bei gleichzeitiger Einnahme von Methyldopa wurde ein vermehrter Zerfall roter Blutkörperchen (immunhämolytische Anämie) beobachtet.

Unter Hydrochlorothiazid wurde in seltenen Fällen das Auftreten einer akuten interstitiellen Pneumonie be­richtet. Beim Auftreten von Krankheitszeichen wie Brustschmerzen, Atemnot, u.U. begleitet von Schock, Fieber und Schüttelfrost oder Magen-Darm-Beschwerden ist sofort der Arzt aufzu­suchen.

In Einzelfällen wurde ein plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schocksymptomatik beschrieben. Eine allergische Reaktion gegenüber Hydrochloro­thiazid wird angenommen (systemische anaphylak­tische Reaktion durch zirkulierende Immunkom­plexe).

Gelegentlich wurde über Atemnot (Dyspnoe), selten über verstopfte Nase und Gelenkschmerzen berichtet.

In Einzelfällen wurden beschrieben: hepatische Enzephalopathie bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen; erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), Ohrensausen (Tinnitus), Speichel­drüsenentzündung, Blasenkrämpfe (Blasenspas­men), Haarausfall, Husten. Ferner: schwere Hautreaktionen mit lebensbedrohlichen Allge­meinreaktionen (Lyell-Syndrom, Erythema ex­sudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syn­drom, exfoliative Dermatitis). Beim Auftreten von ersten Anzeichen dieser schweren Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Blasenbildung, Ekzem, Erythem, schwerem Krankheitsgefühl mit grippeartigen Erscheinungen wie Gelenk­schmerzen, Schüttelfrost und Fieber ist unver­züglich der Arzt aufzusuchen.


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt, damit dieser über den Schwere­grad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maß­nahmen entscheiden kann.


5. WIE IST DIURSAN AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchdrückpackung nach „verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Nicht über +25C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!


6. WEITERE INFORMATIONEN

Was Diursan enthält

Die Wirkstoffe sind: Hydrochlorothiazid und Amiloridhydrochlorid

1 Tablette enthält 5,68 mg Amiloridhydrochlorid 2 H2O (entsprechend 5 mg Amiloridhydrochlorid) und

50 mg Hydrochlorothiazid.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum, Poly(O-carboxymethyl)-stärke, Natriumsalz, Farbstoffe: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172).


Wie Diursan aussieht und Inhalt der Packung

Diursan ist eine beidseitig flache, orangeweiße Tablette mit einseitiger Bruchrille und Facettenrand.


Diursan ist in Originalpackungen mit 25 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

TAD PHARMA GmbH

Heinz-Lohmann-Str. 5

27472 Cuxhaven

Telefon: 04721/606-0

Telefax: 04721/606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im September 2009.


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