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Dociton 160mg Retard

Document: 20.08.2014   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Dociton® 160 mg retard Hartkapseln, retardiert

Propranololhydrochlorid

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

-    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt

4.

Was in dieser Packungsbeilage steht

1.    Was ist Dociton 160 mg retard und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Dociton 160 mg retard beachten?

3.    Wie ist Dociton 160 mg retard einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Dociton 160 mg retard aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. Was ist Dociton 160 mg retard und wofür wird es angewendet?

Dociton 160 mg retard ist ein Betarezeptorenblocker.

Dociton 160 mg retard wird angewendet

-    bei Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

-    bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)

-    bei Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)

-    zur vorbeugende Daueranwendung nach überstandenem Herzinfarkt (Reinfarktprophylaxe).

2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Dociton 160 mg retard beachten?

Dociton 160 mg retard darf nicht eingenommen werden,

-    wenn Sie allergisch gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind

-    bei einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz)

-    bei Schock

-    bei Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block II, oder III. Grades)

-    bei einem Sinusknoten-Syndrom

-    bei gestörter Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialer Block)

-    wenn Sie einen Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bardykardie) haben

-    wenn Sie unter stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)    leiden

-    bei Übersäuerung des Blutes (Azidose)

-    bei Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

-    wenn Sei eine Neigung zu Bronchialverkrampfung (bronchiale Hyperreagibilität z. B. bei Asthma bronchiale) haben

-    bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (ausgenommen MAO-B-Hemmstoffe)

-    bei Prinzmetal-Angina.

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid) während der Behandlung mit Dociton 160 mg retard ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Dociton 160 mg retard einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Dociton 160 mg retard ist erforderlich bei

-    geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block I. Grades)

-    Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich)

-    längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung, da diese zu stark erniedrigtem Blutzucker (Hypoglykämie) führen können

-    einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, vorherige Therapie mit Alpharezeptorenblockern erforderlich)

-    eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion

-    Patienten mit dekompensierter Zirrhose.

Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte sollte die Anwendung von Betarezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.

Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung geboten bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten, die sich einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft unterziehen (Desensibilisierungstherapie; Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen).

Da unter der Behandlung mit anderen Betarezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, sollten die Leberwerte regelmäßig überprüft werden.

Bei Patienten mit portaler Hypertonie kann sich die Leberfunktion verschlechtern und sich eine hepatische Enzephalopathie entwickeln. Es gibt Berichte darüber, dass eine Behandlung mit Propranolol das Risiko der Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie erhöhen kann.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Dociton 160 mg retard kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Dociton 160 mg retard als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Einnahme von Dociton 160 mg retard zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Insulin oder orale Antidiabetika

Deren Wirkung kann verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie), insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

Andere blutdrucksenkende Arzneimittel, harntreibende Arzneimittel (Diuretika), Phenothiazine, Va-sodilatoren, trizyklische Antidepressiva, Nitroglycerin, Barbiturate Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall kommen.

Reserpin, Alphamethyldopa, Guanfacin, Herzglykoside oder Clonidin

Es kann zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen. Beim Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Deshalb darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Dociton 160 mg retard beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden. Die Behandlung mit Dociton 160 mg retard erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.

Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder andere Antiarrhythmika (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, z. B. Disopyramid)

Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotonie), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen. Eine sorgfältige Überwachung durch Ihren Arzt ist daher angezeigt.

Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder Antiar-rhythmika während der Behandlung mit Dociton 160 mg retard ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Dociton 160 mg retard verabreichen.

Calciumantagonisten vom Nifedipintyp

Die Blutdrucksenkung kann verstärkt werden. Gelegentlich kommt es zu einer Herzmuskelschwäche.

Prostaglandinsynthese-Inhibitoren (z. B. Indometacin und Ibuprofen)

Die blutdrucksenkende Wirkung von Dociton 160 mg retard kann abgeschwächt werden.

Adrenalin, Noradrenalin

Ein beträchtlicher Blutdruckanstieg ist möglich.

Die parenterale Anwendung von Adrenalin bei Patienten, die gleichzeitig mit Betarezeptorenblockern behandelt werden, muss mit Vorsicht erfolgen. da es in seltenen Fällen zu einer Vasokonstriktion. Hypertonie oder Bradykardie kommen kann.

Periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin)

Die neuromuskuläre Blockade durch die Betarezeptorenhemmung von Dociton 160 mg retard kann verstärkt werden.

Betäubungsmittel (Narkotika)

verstärken die Blutdrucksenkung. Für den Fall, dass Dociton 160 mg retard vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Dociton 160 mg retard informiert werden.

Cimetidin

Die Wirkung von Dociton 160 mg retard wird verstärkt.

Infusion mit Lidocain

Die Plasmakonzentration von Lidocain kann um ca. 30% ansteigen. Bei Patienten, die bereits mit Dociton 160 mg retard behandelt werden, findet sich ein Trend zu höheren Lidocainspiegeln als in einer Kontrollgruppe. Die Kombination mit Lidocain sollte vermieden werden.

Ergotamin, Dihydroergotamin oder verwandte Substanzen

Die gleichzeitige Anwendung darf nur mit Vorsicht erfolgen, da bei einigen wenigen Patienten über vasospastische Reaktionen berichtet worden ist.

Chlorpromazin

kann zu erhöhten Plasmaspiegeln beider Wirkstoffe führen. Daraus können ein verstärkter psychotischer Effekt für Chlorpromazin sowie eine verstärkte antihypertensive Wirkung für Propranolol resultieren.

Aus entsprechenden Studien geht hervor, dass es zwischen Propranololhydrochlorid und Chinidin bzw. Propafenon, Rifampicin, Theophyllin, Warfarin, Thioridazin sowie Calciumantagonisten wie Nifedipin, Nicardipin, Isradipin und Lacidipin zu Wechselwirkungen kommen kann, da die Verstoff-

wechslung dieser Wirkstoffe und von Propranolol in der Leber beeinflusst werden kann. Die Konzentrationen von Propranololhydrochlorid und diesen Wirkstoffen im Blut können verändert werden, so dass gegebenenfalls eine Dosisanpassung erforderlich ist (siehe auch "Calciumantagonisten vom Nifedipintyp ...”).

Einnahme von Dociton 80 mg retard zusammen mit Alkohol

Die gleichzeitige Anwendung kann zu einer Verringerung des Plasmaspiegels von Propranolol führen. Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Ausreichende Studien zur Anwendung von Propranololhydrochlorid, dem Wirkstoff von Dociton 160 mg retard, bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Da unerwünschte Wirkungen auf die Mutter (vorzeitige Wehen) nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie, wenn Sie schwanger sind, Dociton 160 mg retard nur einnehmen, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält und Ihnen die Einnahme von Dociton 160 mg retard ausdrücklich verordnet hat.

Wegen der Möglichkeit des Auftretens von verlangsamtem Puls, niedrigem Blutdruck,

Unterzuckerung und Atemdepression beim Neugeborenen, sollte eine Therapie mit Dociton 160 mg retard bei Ihnen 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48-72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig von einem Arzt überwacht werden.

Propranololhydrochlorid, der Wirkstoff von Dociton 160 mg retard, geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

3. Wie ist Dociton 160 mg retard einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt:

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

Falls mit niedrigeren Dosen keine ausreichende Wirkung erzielt wird, 1-mal täglich 1 Hartkapsel Dociton 160 mg retard (entsprechend 160 mg Propranololhydrochlorid) morgens. Falls erforderlich kann die Dosis auf 2 Hartkapseln Dociton 160 mg retard (entsprechend 320 mg Propranololhydrochlorid) erhöht werden.

Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung). Herzrhvt.hmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)

Falls mit niedrigeren Dosen keine ausreichende Wirkung erzielt wird, 1-mal täglich 1 Hartkapsel Dociton 160 mg retard (entsprechend 160 mg Propranololhydrochlorid) morgens oder abends. Die optimale Erhaltungsdosis muss individuell ermittelt werden.

Vorbeugende Daueranwendung nach überstandenem Herzinfarkt (Myokardinfarkt)

Die Behandlung sollte zwischen dem 5. und 21. Tag nach dem Herzinfarkt mit 3-mal täglich je 40 mg Propranololhydrochlorid über 2 bis 3 Tagen beginnen. Hierfür stehen Dociton 40 mg, Filmtabletten, zur Verfügung. Anschließend wird die Behandlung mit 1 Hartkapsel Dociton 160 mg retard (entsprechend 160 mg Propranololhydrochlorid) fortgesetzt.

Stark eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion

Die Elimination von Dociton 160 mg retard ist reduziert, so dass unter Umständen eine Reduzierung der Dosis erforderlich ist.

Dociton 160 mg retard sind unzerkaut und unzerteilt mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) morgens einzunehmen.

Es ist sehr wichtig, dass Sie Dociton 160 mg retard einnehmen, solange es Ihnen Ihr Arzt verordnet. Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Dociton 160 mg retard zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Dociton 160 mg retard eingenommen haben als Sie sollten

Wenn Sie durch ein Versehen zu viele Hartkapseln eingenommen haben, den Verdacht auf eine Überdosierung haben, oder ein Kind einige Hartkapseln geschluckt hat, wenden Sie sich sofort an einen Arzt/Notarzt. Dieser kann den Schweregrad einschätzen und über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden.

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand, zur Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) und kardiogenem Schock kommen.

Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchspasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Dociton 160 mg retard abgebrochen werden.

Wenn Sie die Einnahme von Dociton 160 mg retard vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

Wenn Sie die Einnahme von Dociton 160 mg retard abbrechen

Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Dociton 160 mg retard nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

Insbesondere zu Beginn der Behandlung Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Albträume, Psychosen und Wahnvorstellungen (Halluzinationen); Taubheits- und Kältegefühl (Parästhesien) in den Gliedmaßen; vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall); verstärkter Blutdruckabfall; starke Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie); anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit (Synkopen); Herzklopfen (Palpitationen); Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz); allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Hautausschlag [Exantheme]) und Haarausfall.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

Krankhafte Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit, Mundtrockenheit, Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis), Verringerung der Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) oder kleinfleckige Einblutungen in die Haut und Schleimhaut (Purpura).

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit (Myasthenia gravis); Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges (Keratokonjunktivitis); Sehstörungen; bei Langzeitbehandlung Gelenkerkrankungen(Arthropathie), wobei ein Gelenk (Monoarthritis) oder mehrere (Polyarthritis) betroffen sein können; Libido- und Potenzstörungen; eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetis mellitus) kann erkennbar werden oder eine bereits bestehende sich verschlechtern; Erhöhung der Leberwerte [Transaminasen (GOT, GPT)]; Anstieg des ANA-Titers berichtet (wobei die klinische Bedeutung noch nicht geklärt ist).

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde über eine Verschlechterung der Nierenfunktion berichtet. Deshalb sollte während der Behandlung mit Dociton 160 mg retard die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.

Bei Patienten mit Engegefühl im Brustbereich (Angina pectoris) ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen. Auch eine Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.

Betarezeptorenblocker (z. B. Dociton 160 mg retard) können eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu schuppenflechte-ähnlichen (psoriasiformen) Hautausschlägen führen.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bron-chospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.

Das Auftreten einer Hypoglykämie wurde bei Neugeborenen, Kleinkindern, Kindern, älteren Patienten, Hämodialysepatienten und Patienten mit chronischen Lebererkrankungen berichtet.

Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Blut beobachtet.

Hinweise

Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können die klinischen Zeichen eines übermäßigen Anstiegs der Schilddrüsenhormone im Blut (Thyreotoxikose), wie z. B. erhöhte Herzschlagfolge oder Zittern verschleiert sein.

Nach längerem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu erniedrigtem Blutzucker (hy-poglykämischen Zuständen) kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) (insbesondere erhöhte Herzschlagfolge und Zittern) können verschleiert werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Dociton 160 mg retard aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach „Verw. bis:“ bzw. „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Dociton 160 mg retard enthält

-    Der Wirkstoff ist: Propranololhydrochlorid.

Eine Hartkapsel, retardiert enthält 160 mg Propranololhydrochlorid.

-    Die sonstigen Bestandteile sind:

Mikrokristalline Cellulose Gelatine

Ethylcellulose Hypromellose Titandioxid (E171)

Natriumdodecylsulfat Eisen(III)-oxid (E172)

Schellack.

Wie Dociton 160 mg retard aussieht und Inhalt der Packung

Weiße Hartgelatinekapseln

Originalpackungen mit 30, 50 und 100 Hartkapseln, retardiert.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

mibe GmbH Arzneimittel Münchener Straße 15 06796 Brehna Tel.: 034954/247-0 Fax: 034954/247-100

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2014.

Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt: Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination ist die Überwachung unter intensivmedizinischen Bedingungen angezeigt.

Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin 0,5 - 2 mg i.v. als Bolus;

Glucagon initial 1 - 10 mg i.v., anschließend 2 - 2,5 mg/h als Dauerinfusion;

Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin.

Wird eine Bradykardie durch andere Maßnahmen nicht behoben, sollte vorübergehend ein Herzschrittmacher eingesetzt werden.

Bronchospasmen können in der Regel durch Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol zum Inhalieren (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) behoben werden. Zur Aufhebung der durch Propranolol herbeigeführten Betablockade können hohe Dosen erforderlich sein, die entsprechend ihrer Wirkung titriert werden sollten. Auch Aminophyllin i.v., Ipratropiumbromid als Inhalationsnebel oder Glucagon (1 - 2 mg i.v.) können gegeben werden. In schweren Fällen können Sauerstoffbehandlung oder künstliche Beatmung erforderlich sein.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

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