Dolflash 500 Mg Schmelztabletten
alt informationenzum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 53730.00.01
Fachinformation
BB (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
BC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
DOLFLASH 500 mg Schmelztabletten
Wirkstoff : paracetamol
BD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält 500 mg Paracetamol
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
BE 3. Darreichungsform
Schmelztablette
Weie, runde, bikonvexe Tablette, in der Mitte konkav, charakteristischer Geruch nach schwarzer Johannisbeere.
BG 4. Klinische Angaben
BH 4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen und/oder von Fieber.
BN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Das vorliegende Arzneimittel ist nur für Erwachsene
geeignet.
Die empfohlene maximale Tagesgesamtdosis beträgt 3000 mg Paracetamol. Das entspricht 6 Tabletten pro Tag. In der Regel wird 1 Tablette mit 500 mg eingenommen. Wenn notwendig, Kann die Einnahme im Abstand von mindestens vier Stunden wiederholt werden. Bei starken Schmerzen oder hohem Fieber können 2 Tabletten mit jeweils 500 mg eingenommen
werden. Wenn notwendig, kann die Einnahme im Abstand von mindestens vier Stunden wiederholt werden.
Es sollten nicht mehr als 6 Tabletten mit jeweils 500 mg im Zeitraum von 24 Stunden eingenommen werden.
Empfohlene Maximaldosis pro Tag: Die Gesamtdosis Paracetamol darf 3 g pro Tag für Erwachsene nicht überschreiten (Siehe Abschnitt 4.9 “ Überdosierung ”).
Häufigkeit der Anwendung
Die systematische Anwendung ermöglicht die Schmerzstillung und Vermeidung von Fieberschwankungen:
Bei Erwachsenen werden Gaben im Abstand von mindestens
4 Stunden empfohlen.
Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance
< 10 ml/min) muss ein Dosisintervall von mindestens 8
Stunden eingehalten werden.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Die Tablette sollte gelutscht und nicht gekaut werden. Die Tablette kann auch in einem halben Glas Wasser aufgelöst werden.
BI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder einen der sonstigen Bestandteile.
Phenylketonurie (im Zusammenhang mit Aspartam).
Schwere hepatozelluläre Insuffizienz.
BK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
Eine Überschreitung der empfohlenen Dosis kann zu sehr schweren Leberschäden führen. Die Gabe eines Antidots sollte so rasch wie möglich erfolgen. Siehe Abschnitt 4.9.
Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, sollte sichergestellt werden, dass gleichzeitig eingenommene Medikamente kein Paracetamol enthalten.
Das vorliegende Arzneimittel enthält Aspartam, entsprechend 0,2 mg Phenylalanin pro Tablette. Es ist bei Personen, die an Phenylketonurie leiden, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Vorsichtsmaßnahmen
Paracetamol sollte in folgenden Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden:
-
Hepatozelluläre Insuffizienz
-
Chronischer Alkoholmissbrauch
-
Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance
10 ml/min (siehe Abschnitt 4.2))
Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekundärinfektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage, sollte der Arzt konsultiert werden.
Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen. Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
BM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
-
Die Einnahme von Probenecid hemmt die Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure und führt dadurch zu einer Reduzierung der Paracetamol-Clearance um ungefähr den Faktor 2. Bei gleichzeitiger Einnahme von Probenecid sollte die Paracetamoldosis verringert werden.
-
Salicylamide können zu einer Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit von Paracetamol führen.
-
Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen, sowie bei potenziell hepatotoxischen Substanzen geboten (siehe Abschnitt 4.9).
-
Metoclopramid und Domperidon beschleunigen die Aufnahme von Paracetamol.
-
Cholestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol.
-
Gleichzeitige Gabe von Paracetamol (4 g pro Tag mindestens 4 Tage lang) und oralen Antikoagulantien kann zu leichten Veränderungen der INR Werte führen. In diesem Fall sind die INR Werte während der Dauer der Kombination und nach deren Beendigung verstärkt zu überwachen.
Auswirkungen auf Laborwerte
Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase beeinflussen.
BL 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Epidemiologische Daten zur oralen Anwendung therapeutischer Dosen Paracetamols geben keinen Hinweis auf mögliche unerwünschte Nebenwirkungen auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Feten/Neugeborenen. Prospektive Daten zur Überdosierung während der Schwangerschaft zeigten keinen Anstieg des Risikos von Fehlbildungen. Reproduktionsstudien zur oralen Anwendung ergaben keinen Hinweis auf das Auftreten von Fehlbildungen oder Fetotoxizität.
Unter normalen Anwendungsbedingungen kann Paracetamol während der gesamten Schwangerschaft nach Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft sollte Paracetamol nicht über einen längeren Zeitraum, in höheren Dosen oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da eine Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.
Stillzeit
Nach der oralen Anwendung wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Bislang sind keine unerwünschten Nebenwirkungen während des Stillens bekannt. Paracetamol kann in der Stillzeit in therapeutischen Dosen verabreicht werden.
BQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten.
BJ 4.8 Nebenwirkungen
-
Leber: Selten kann es zu einem Anstieg der Lebertransaminasen kommen (>1/10.000, <1/1000)
-
Allgemein: Sehr selten sind Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet worden (von einfacher Hautrötung bis hin zu Urtikaria und anaphylaktischem Schock, der einen sofortigen Abbruch der Therapie notwendig macht) (< 1/10.000)
-
Blutbild: Einzelfälle von Veränderungen im Blutbild sind bekannt: Thrombozytopenie, Agranulozytose.
BO 4.9 Überdosierung
Ein Intoxikationsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit Lebererkrankungen, chronischem Alkoholmissbrauch, chronischer Fehlernährung und bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen. In diesen Fällen kann eine Überdosierung zum Tod führen.
In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Unterleibschmerzen.
Eine Überdosierung mit 7,5 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit 140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen irreversiblen Nekrose und später zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang, führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen (AST, ALT), Laktatdehydrogenase und des Bilirubins in Kombination mit einer erhöhten Prothrombinzeit beobachtet, die 12 bis
48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein Maximum.
Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung mit Paracetamol beobachtet wurden, zählen Myokardanomalien und Pankreatitis.
Notfallmaßnahmen
- sofortige Einlieferung ins Krankenhaus
- Blutproben zur Bestimmung der initialen Plasmakonzentration von Paracetamol
- Magenspülung
- Intravenöse (oder wenn möglich orale) Gabe des Antidots N-Acetylcystein, wenn möglich innerhalb der ersten
10 Stunden. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme.
- Eine symptomatische Behandlung sollte eingeleitet
werden.
- Die orale Gabe von Methionin kann eine Alternative zu N-
Acetylcystein darstellen,sofern die Substanz so schnell wie möglich nach der Überdosierung verabreicht wird – spätestens innerhalb der ersten 10 Stunden.
BF 5. Pharmakologische Eigenschaften
B1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika und Antipyretika, Anilide
ATC-Code: N02BE01
Der analgetische und antipyretische Wirkungsmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. Eine zentrale und periphere Wirkung ist wahrscheinlich.
B2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Gabe wird Paracetamol rasch und vollständig resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden 30 bis
60 Minuten nach der Einnahme erreicht.
Verteilung
Paracetamol verteilt sich rasch in allen Geweben. Blut-, Plasma- und Speichelkonzentrationen sind vergleichbar. Die Plasmaproteinbindung ist gering.
Stoffwechsel
Paracetamol wird vorwiegend in der Leber auf hauptsächlich zwei Wegen metabolisiert: Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure. Bei Dosen, die die therapeutische Dosis übersteigen, ist der zuletzt genannte Weg rasch gesättigt. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über den Katalysator Cytochrom P 450 (hauptsächlich CYP2E1) und führt zur Bildung des Metaboliten N-Acetyl-p-benzochinomin, der normalerweise rasch durch Glutathion entgiftet und durch Cystein und Mercaptursäure gebunden wird. Im Falle einer massiven Intoxikation ist die Menge dieses toxischen Metaboliten erhöht.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend im Urin. 90% der aufgenommenen Menge werden innerhalb von 24 Stunden vorwiegend als Glucuronide (60 bis 80%) und Sulphatkonjugate (20 bis 30%) über die Nieren ausgeschieden. Weniger als 5% werden in unveränderter Form ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertzeit beträgt in etwa zwei Stunden.
Niereninsuffizienz. Bei schwerer Niereninsuffizienz
(Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Ausscheidung von Paracetamol und seinen Metaboliten verzögert.
Ältere Patienten. Die Fähigkeit zur Konjugation ist unverändert.
B3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Tierversuchen zur akuten, subchronischen und chronischen Toxizität von Paracetamol, an Ratte und Maus, wurden
gastrointestinale Läsionen, Veränderungen im Blutbild, degenerative Veränderungen des Leber- und Nierenparenchyms sowie Nekrosen beobachtet. Der Grund für diese Veränderungen ist einerseits im Wirkungsmechanismus und andererseits im Metabolismus von Paracetamol begründet. Diejenigen Metaboliten, die vermutlich Ursache der toxischen Wirkung und der daraus folgenden Organveränderungen sind, wurden auch beim Menschen gefunden. Während einer Langzeitanwendung (dass heißt 1 Jahr) im Bereich maximaler therapeutischer Dosen wurden auch sehr seltene Fälle einer reversiblen chronischen aggressiven Hepatitis beobachtet. Bei subtoxischen Dosen können nach dreiwöchiger Einnahme Intoxikationssymptome auftreten. Daher sollte Paracetamol nicht über längere Zeit und nicht in höheren Dosen eingenommen werden.
Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, das heißt nicht-toxischen Dosisbereich.
Aus Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf relevante tumorigene Effekte in nicht-hepatotoxischen Dosierungen von Paracetamol vor.
Paracetamol passiert die Plazenta.
Aus Tierstudien und den bisherigen Erfahrungen an Menschen ergeben sich keine Hinweise auf Fruchtschädigungen.
BR 6. Pharmazeutische Angaben
B7 6.1 Hilfsstoffe
Überzogene Paracetamolkristalle :
Poly [butyl-methacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)
methacrylat-co-methyl methacrylat] (1 :2 :1)
Poly(ethylacrylat-co-methyl-methacrylat (2:1)
Hochdisperses Siliciumdioxid, methyliert
Tablettenmatrix :
Mannitol
Crospovidon
Aspartam
Schwarze Johannisbeere-Aroma
Magnesiumstearat
BS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
BT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Thermogeformte Blister (Polyamid/PVC/Aluminium) :
2 4 Jahre.
Thermo-Set Streifen (Aluminium/Polyethylen) :3 Jahre.
BX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.
BY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Thermogeformte Blister (Polyamid/PVC/Aluminium)
Packungen mit 2, 4, 6, 12, 16 oder 20 Tabletten.
oder
Thermo-Set Streifen (Aluminium/Polyethylen)
Packungen mit 2, 4, 6, 12 oder 16 Tabletten.
B4 6.6 Hinweise für die Handhabung
Keine speziellen Hinweise.
BZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer
ETHYPHARM SA
17-21 rue Saint-Matthieu
78550 HOUDAN
Frankreich
B5 8. Zulassungsnummer
53730.00.01
B6 9. Datum der Verlängerung der Zulassung
11/10/02
10. Stand der Information
[04/05 09/06]
Verschreibungsstatus
Apothekenpflichtig