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Dolocupin 40 Mg/G Creme

1515



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 71225.00.00


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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Dolocupin 40 mg/g Creme


Wirkstoff: Lidocain


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 g Creme enthält 40 mg Lidocain.

Sonstige Bestandteile: Propylenglycol 75 mg

Hydrierte Phospholipide aus Sojabohnen 73,2 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Creme

Weiße bis gelbliche Creme.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Lokalanästhesie der Haut im Zusammenhang mit Nadeleinstichen.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Eine dicke, gleichmäßige Schicht der Creme sollte auf die zu behandelnde Hautfläche aufgetragen werden.


Kinder von 6 bis 12 Jahren:

Die Einzeldosis beträgt 2-3g. Die maximale Tagesdosis beträgt 10 g. Die empfohlene Einwirkzeit beträgt 60 Minuten, höchstens jedoch 2 Stunden.


Jugendliche über 12 Jahren und Erwachsene:

Die Einzeldosis beträgt 2-3g. Die maximale Tagesdosis beträgt 20 g. Die empfohlene Einwirkzeit beträgt 60 Minuten, höchstens jedoch 2 Stunden.


Kinder von 2 bis 6 Jahren:
Da nicht genügend Daten vorliegen, wird die Anwendung von Dolocupin in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.


Kinder von 0 bis 2 Jahren:
Da keine Daten vorliegen, sollte Dolocupin in dieser Altergruppe nicht angewendet werden.


1 g Creme entspricht einem Strang von ungefähr 2,5 cm.


Ein Abdecken wird empfohlen, um zu verhindern, dass die Creme während der Einwirkzeit versehentlich abgewischt wird.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amid-Typ, gegen Soja oder Erdnuss.

Frühgeborene, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei akuter Mittelohrentzündung, wenn ein Trommelfellschnitt erforderlich ist, oder bei anderen operativen Eingriffen im Gehörgang oder Innenohr, da die Gefahr einer Schädigung des Innenohrs besteht.


Eine extensive Anwendung sollte bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen vermieden werden, insbesondere bei erheblichen Störungen des Reizleitungssystems, dekompensierter Herzinsuffizienz, kardiogenem und hypovolämischem Schock. Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse I und III (z.B. Tocainid, Mexiletin und Amiodaron) behandelt werden, sollten unter strenger Beobachtung stehen und EKG-Überwachung sollte in Betracht gezogen werden, da sich die kardialen Effekte von Lidocain und diesen Antiarrhythmika addieren können.


Zurzeit liegen keine klinischen Studien mit Dolocupin zur Anwendung auf Wunden, Schleimhäuten und Hautbereichen mit atopischer Dermatitis vor. Dolocupin sollte daher nur auf der unverletzten Haut angewendet werden.


Dolocupin sollte in Augennähe mit besonderer Vorsicht angewandt werden, da Lidocain eine Augenreizung verursachen kann. Ferner kann es durch Verlust der Schutzreflexe zu Hornhautreizung oder Hornhautabschürfung kommen. Wenn Dolocupin in Kontakt mit den Augen gekommen ist, sollten sie unverzüglich mit Wasser oder Kochsalz-Lösung ausgespült und solange geschützt werden, bis das Empfindungsvermögen wieder hergestellt ist.


Um eine Beeinträchtigung der Wirksamkeit von Lebendimpfstoffen (z.B. BCG - Tuberkuloseimpfung) zu vermeiden, sollten diese nicht an zuvor mit Dolocupin behandelten Stellen angewandt werden.


Wegen eines erhöhten Risikos von hohen Lidocain-Plasma-Konzentrationen sollte Dolocupin mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen angewendet werden.


Die häufige Anwendung hoher Lidocain-Dosen wird nicht empfohlen.


Dolocupin enthält Propylengycol, welches Hautreizungen verursachen kann.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Eine Verstärkung der systemischen Toxizität muss in Betracht gezogen werden, wenn Dolocupin zusammen mit anderen hochdosierten Lidocain-Therapien, anderen Lokalanästhetika oder Substanzen mit ähnlichen Strukturen (z.B. Klasse I Antiarrhythmika wie Tocainid und Mexiletin) angewendet wird.

Spezifische Wechselwirkungsstudien zwischen Lokalanästhetika und Antiarrhythmika der Klasse III (z.B. Amiodaron) wurden nicht durchgeführt, trotzdem ist Vorsicht geboten.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Behandlung von schwangeren Frauen mit Dolocupin vor. Tierversuche liefern unvollständige Ergebnisse im Hinblick auf Schwangerschaft, embryonale / fötale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3). Lidocain passiert die Plazenta und kann in die Amnionflüssigkeit resorbiert werden. Das Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Bei kurzzeitiger Anwendung von Dolocupin in der Schwangerschaft kann angenommen werden, dass der Vorteil gegenüber den möglichen Risiken überwiegt. Die geringste mögliche Dosierung von Dolocupin sollte für die kürzeste mögliche Zeit angewendet werden.


Stillzeit

Lidocain geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es wird als unwahrscheinlich erachtet, dass Dolocupin das Kind beeinträchtigt. Das Stillen kann daher während der Behandlung fortgesetzt werden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dolocupin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Lokale Hautreaktionen, wie Blässe und Rötung der behandelten Fläche. Diese Symptome beruhen auf dem direkten Effekt des Lokalanästhetikums auf die Blutgefäße und sind normalerweise vorübergehend und mild.

Es kann zu Hautirritationen wie Juckreiz und Brennen kommen, besonders zu Beginn der Behandlung. Diese Symptome sind vorübergehend.


Erkrankungen des Immunsystems:

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Allergisches Kontaktekzem.


Sehr selten (< 1/10.000)

Allergische Reaktionen (in schweren Fällen anaphylaktischer Schock) auf

- Lokalanästhetika vom Amid-Typ

- Hydrierte Phospholipide aus Sojabohnen


FO 4.9 Überdosierung


Bei normaler Anwendung von Dolocupin ist das Auftreten einer systemischen Toxizität sehr unwahrscheinlich. Sollten dennoch Zeichen einer Überdosierung zu beobachten sein, ist zu erwarten, dass die Symptome mit denen vergleichbar sind, wie sie bei anderen Lokalanästhetika beschrieben sind wie z.B. exzitatorische ZNS-Symptome und in schweren Fällen Depression des ZNS und der myokardialen Funktion. Die lokale Anwendung von 8,6 – 17,2 mg/kg Lidocain führte zu sehr schweren Intoxikationen bei Kleinkindern.


Falls Anzeichen einer akuten systemischen Toxizität auftreten sollten, sollte die Anwendung des Lokalanästhetikums sofort abgebrochen werden. Schwere neurologische Reaktionen (Krämpfe, Depression des ZNS) erfordern eine symptomatische Behandlung wie Atemunterstützung und antikonvulsive Therapie. Im Hinblick auf eine chronisch systemische Resorption sollte ein Patient mit Intoxikationssymptomen für einige Stunden nach der Behandlung unter Beobachtung gehalten werden.


Eine versehentliche perorale Einnahme der Creme durch Kinder kann zu dosisabhängigen Toxizitäts-symptomen führen.


Ein spezifisches Antidot existiert für Lidocain nicht.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokalanästhetika: Amide

ATC-Code: N01BB02


Dolocupin ist ein Lokalanästhetikum zur Anästhesie bei oberflächlichen chirurgischen Eingriffen an der Haut.

Der Wirkstoff Lidocain ist ein Lokalanästhetikum vom Amid-Typ. Die lokalanästhetische Wirkung nach Applikation beruht auf der Freisetzung von Lidocain in Epidermis und Dermis, nahe den Schmerzrezeptoren und den Nervenendigungen in der Haut. Durch die anschließende Blockierung der Natriumionenkanäle wird die Entstehung und die Weiterleitung des Nervenimpulses unterbunden.

Das Ausmaß der Anästhesie ist abhängig von Einwirkzeit und Dosierung.


Dolocupin verursacht eine vorübergehende örtliche periphere Vasokonstriktion oder Vasodilatation an den behandelten Hautbezirken.


Lidocain hat bakterizide und antivirale Eigenschaften in Konzentrationen über 0,5 – 2 %.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Es liegen keine Daten zur Bioverfügbarkeit von Lidocain aus Dolocupin vor. Die systemische Resorption hängt von der Menge der Creme, der Einwirkzeit, der Hautdicke (variiert an unterschiedlichen Körperstellen) und von der generellen Hautbeschaffenheit ab.


Die Resorption von Lidocain nach der Anwendung von Dolocupin auf intakter Haut ist sehr gering und eine verstärkte Resorption kann daher nach Auftragen auf Schleimhäute oder vorgeschädigter Haut erwartet werden. Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Dolocupin auf Wunden und Schleimhäuten vor.


In Studien, in denen Dolocupin bei Kindern unterschiedlicher Alterstufen (3 – 15 Jahre) angewendet wurde, waren die Plasmaspiegel des Wirkstoffs sehr gering (0,3 Mikrogramm/ml oder weniger). Sie lagen damit deutlich unter den toxisch wirksamen Plasmaspiegeln von Lidocain. Pharmakokinetische Daten mit Dolocupin bei Kindern unter 2 Jahren liegen nicht vor.


Die Plasma-Eliminations-Halbwertszeit von Lidocain beträgt nach Resorption aus dem Gewebe 1,5 - 2 Stunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,5 l/kg und die Plasmaproteinbindung ca. 65%.


Lidocain wird zu 90 - 95% in der Leber zum Hauptmetaboliten 4-Hydroxy-2,6-dimethylanilin metabolisiert. Das Ausmaß der Bildung von 2,6-Xylidin als intermediärer Metabolit ist nicht sicher geklärt. 5 - 10 % der Dosis werden unverändert über die Nieren ausgeschieden.


Bei Niereninsuffizienz beträgt die Eliminations-Halbwertszeit 2 – 3 Stunden und es kann zur Kumulation aktiver Metabolite kommen. Bei Leberinsuffizienz kann die Metabolisierungsrate auf die Hälfte bis zu 1/10 der normalen Werte abfallen.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Reproduktionstoxizität

In Studien zur embryonalen und fötalen Entwicklung, an Ratten oder Kaninchen während der Organentwicklungsphase, wurden keine teratogenen Effekte beobachtet. Embryotoxizität trat bei Kaninchen bei toxischen Dosen für das Muttertier auf.

Bei Ratten wurde ein reduziertes postnatales Überleben der Nachkommen von Muttertieren beobachtet, die in der späten Schwangerschaft und Stillzeit toxische Dosen erhalten hatten, welche die Länge der Schwangerschaft beeinflusst hatten.


Genotoxizität und Kanzerogenität

Genotoxizitätsstudien mit Lidocain waren negativ. Allerdings zeigte 2,6-Xylidin, eine Metabolit von Lidocain, eine genotoxisches Potential in vitro. In einer Kanzerogenitätsstudie an Ratten, die in utero, postnatal und lebenslang 2,6-Xylidin ausgesetzt waren, wurden Tumoren in der Nasenhöhle, der Leber und subcutan beobachtet. Hohe Dosen von 2,6-Xylidin waren notwendig, um eine Tumorbildung in Tierversuchen zu induzieren. Die klinische Relevanz des Tumor-induzierenden Effekts dieses Lidocain-Metaboliten nach intermittierender Anwendung als Lokalanästhetikum ist nicht bekannt.

Häufige Anwendung von hohen Lidocain-Dosen wird nicht empfohlen.



FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Gereinigtes Wasser

Propylenglycol

Hydrierte Phospholipide aus Sojabohnen

Benzylalkohol

Polysorbat 80

Carbomer 940

Trolamin

Cholesterol


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre

Nach Anbruch: 6 Monate


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 °C lagern.

Tube fest verschlossen halten.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminiumtube: 5 g, 10 g, 20 g, 30 g, 40 g oder 50 g Creme.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


Almirall Hermal GmbH

Scholtzstraße 3

21465 Reinbek

Deutschland

Telefon.: (040) 727 04 0

Telefax: (040) 722 92 96

info@almirall.de

www.almirall.de


F5 8. Zulassungsnummer


71225.00.00



F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...



F11 11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig




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