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Doloposterine N Zäpfchen

Document: 03.04.2008   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation


DoloPosterine® N Zäpfchen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

DoloPosterine N Zäpfchen

DoloPosterine N Zäpfchenmit Mulleinlage (Haemotamp)

6,0 mg / Zäpfchen

Wirkstoff: Cinchocainhydrochlorid

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Zäpfchen enthält 6,0 mg Cinchocainhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile: Butylhydroxytoluol, Propylenglycol (s. Abschnitt 4.4)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORM

Zäpfchen

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Die Zäpfchen werden bei Juckreiz und Schmerzen im Analbereich bei Hämorrhoidalleiden angewendet.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Täglich morgens und abends 1 Zäpfchen anwenden.

Art und Dauer der Anwendung

Die Zäpfchen vor allem nach der Stuhlentleerung in den After einführen.

Die in den Haemotamps enthaltene Mulleinlage bewirkt, dass das Zäpfchen im Bereich des Analkanals und der Ampulla recti fi­xiert wird und seinen Wirkstoff gezielt am Ort der Hämor­rhoidalerkrankung über mehrere Stunden kontinuierlich abgibt. Mit Hilfe des Mull­streifens kann der korrekte Sitz des Zäpf­chens kontrolliert und bei Bedarf auch korrigiert werden.

Die Dauer der Behandlung wird vom Arzt festgelegt. Die Behandlungsdauer sollte im Allgemeinen 2 - 3 Wochen nicht überschreiten, um einer Verschleierung weitergehender Prozesse vorzubeugen. Beim erneuten Auftreten akuter schmerzhafter Hämorrhoidalbeschwerden können DoloPosterine N Zäpfchen nach Absprache mit dem Arzt auch in einer weiteren Behandlungsphase zur Anwen­dung kommen.


4.3 Gegenanzeigen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreaktionen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

Propylenglycol kann Hautirritationen verursachen.

Bei Pilzbefall ist die zusätzliche Anwendung eines lokal wirksamen Antimykotikums erfor­derlich.

Für Kinder unter 12 Jahren liegen keine ausreichenden klinischen Daten vor.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher nicht bekannt.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es gibt keine Hinweise für einen Übertritt von Cinchocainhydrochlorid aus DoloPosterine N Zäpfchen in Placenta oder Muttermilch. Dennoch sollten DoloPosterine N Zäpfchen in Schwangerschaft und Still­zeit nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Anwendung von DoloPosterine N Zäpfchen hat keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig

( 1/10)

Häufig

( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich

( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten

( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten

(< 1/10.000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes

Häufigwurden lokale Überempfindlichkeitsreaktionen (Jucken, Brennen) beobachtet.

Seltentraten Kontaktekzeme (Rötung, Bläschenbildung) auf.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten wurde ein systemisches Kontaktekzem (Rötung, Bläschenbildung mit diffuser Lokalisation) beschrieben.

4.9 Überdosierung

Fälle von Überdosierungen oder Intoxikationen sind für DoloPo­sterine N Zäpfchen bisher nicht bekannt. Da die Dosierung des Wirkstoffes auf eine aus­schließlich lokale Wir­kung auf der Haut bzw. der Schleimhaut im Analbe­reich angelegt ist, sind Überdosierungen bei therapiegerechter Anwendung nicht zu befürchten.

Werden DoloPosterine N Zäpfchen, z. B. von Kindern, eingenommen, so sind keine schweren Intoxikationen zu erwarten. Es können jedoch Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten.

Erst nach sehr hohen peroralen Dosen an Cinchocainhydrochlorid wurde über kardiogenen Schock, Bewusstseinstrübung, Krämpfe und Atemnotsyndrom berichtet.

Ein spezifisches Antidot existiert für Cinchocain nicht.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokalanästhetika-haltige Hämorrhoidenmittel

ATC-Code: C05AD04

Cinchocain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ. Es blockiert die Bildung und Weiterleitung von Nervenimpulsen durch reversible Reduktion der bei der Reizübertragung erhöh­ten Membranpermeabilität peripherer Nervenzellen für Na­triumionen.

Diese Wirkung wird durch Bindung und Anlagerung des Lokal­anästhetikums an die Phospholipid-Strukturen der Membranen der Natriumionenkanäle und der dadurch bewirkten Membran­stabilisierung im intakten Zustand hervorgerufen. Es kommt zur Blockierung des Ionenaustauschsystems, zur Hemmung des Natriumioneneinstroms und zu einer Verdrän­gung von Kal­ziumionen. Die Dauer des Kontakts bestimmt die Wirkdauer des Medikaments.

Durch diese Hemmung der Erregbarkeit der schmerzvermittelnden sensiblen Endorgane be­grenzt Cinchocain das Schmerzempfinden lokal und setzt es reversibel herab. Individuell in sehr un­terschiedlichem Ausmaß gilt dies in weiterer Reihenfolge auch für das Kälte-, Wärme-, Berührungs- und Druckempfinden. Dar­aus ergibt sich die topische Anwendung bei Wundschmerz und Juckreiz.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Cinchocain zählt zu den stärker wirksamen Lokalanästhetika und ist deshalb topisch in relativ niedriger Dosierung an­wendbar. Aufgrund seiner hohen Löslichkeit dringt es rasch durch die intakte Haut und Schleimhaut bis zu den Nervenendi­gungen vor und lagert sich dort mit ver­gleichsweise hoher Stabilität an die Membranen an. Cinchocain gehört deshalb auch zu den verhältnismäßig lang wirksamen Lokalanästhetika. Der Wirkungseintritt ist relativ rasch. Die Abgabe aus der Membranbindung erfolgt langsam und kontinuierlich, ohne dass, in Anbe­tracht der niedrigen Dosierung, dabei nennenswerte Blutspiegel auftreten, die eine systemische Wirkung auslösen könnten. Die Metabolisierung ­vollzieht sich in der Leber durch N-Dealkylierung und Hydrolyse in unwirksame Derivate, die ausgeschieden werden. Die Bindung an Plasmaproteine be­trägt ca. 65 %.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Systematische toxikologische und reproduktionstoxikologische Unter­suchungen mit DoloPosterine N Zäpfchen liegen nicht vor.

In-vitro-Untersuchungen zur Mutagenität (Ames-Test und Humanlymphozytentest, jeweils mit und ohne metabolisierendes System) ergaben keine Hinweise auf genotoxische Wirkungen von Cinchocain.

Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential liegen nicht vor.

Bei parenteraler Verabreichung höherer Dosen an Nager (Ratte, Maus, Kaninchen) stehen erhöhte Atemfrequenz, Blutdrucksenkung, Überleitungsstörungen, Verminderung des Muskeltonus, Mydria­sis und in schwereren Fällen Krämpfe, Erbrechen, Temperatur­senkung, Koma und Atemlähmung im Vordergrund des Vergiftungs­bildes.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.), Citronensäure-Monohydrat, Parfümöl Kamille PH, Glycerol­monostearat 40 - 55, Hart­fett, Palmitoylascorbinsäure (Ph. Eur.), Propylenglycol, mittelkettige Triglyceride.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

DoloPosterine N Zäpfchen:

Aluminiumfolie

OP mit  10 Zäpfchen (N 1)

OP mit  20 Zäpfchen (N 2)

DoloPosterine N Zäpfchen mit Mulleinlage (Haemotamp):

PVC/PVDC/PE-Folie

OP mit  10 Zäpfchen mit Mulleinlage (N 1)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Kade

Pharmazeutische Fabrik GmbH

Rigistraße 2

12277 Berlin

Telefon: (030) 720 82-0

Telefax: (030) 720 82-200

eMail: Info@kade.de

www.kade.de


8. ZULASSUNGSNUMMER

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9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Diese Arzneimittel sind nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.

10. STAND DER INFORMATION

November 2007

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

Anlage zur Änderungsanzeige vom 02.04.2008