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Donepezilhydrochlorid Ipac 10 Mg Filmtabletten

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2222- 2 -




FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 87474.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Donepezilhydrochlorid Ipca 10 mg Filmtabletten


FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Filmtablette enthält 10 mg Donepezilhydrochlorid, entsprechend 9,12 mg Donepezil.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 146,8 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette


Gelbe, runde, bikonvexe ca. 8,6 mm große Filmtablette mit der Prägung „C“ auf der einen Seite und der Prägung „6“ auf der anderen Seite.


FG 4. KLINISCHE ANGABEN


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Donepezilhydrochlorid Ipca ist indiziert zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz.



FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung

Erwachsene/ältere Patienten

Die Behandlung wird mit 5 mg/Tag (einmal tägliche Dosis) begonnen. Donepezilhydrochlorid Ipca sollte am Abend direkt vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die 5 mg Dosis pro Tag sollte für mindestens einen Monat aufrechterhalten werden, um eine Beurteilung des frühesten klinischen Ansprechens auf die Behandlung zu ermöglichen und damit Steady-State-Konzentrationen von Donepezilhydrochlorid zu erreichen. Nach einer einmonatigen klinischen Beurteilung der Behandlung mit 5 mg pro Tag kann die Dosis von 5 mg Donepezilhydrochlorid auf 10 mg Donepezilhydrochlorid pro Tag (Einmaldosis pro Tag) erhöht werden. Die empfohlene Maximaldosis pro Tag beträgt 10 mg. Dosen, die 10 mg pro Tag überschreiten, wurden in klinischen Studien nicht untersucht.


Die Behandlung sollte durch einen in der Diagnose und Therapie der Alzheimer-Demenz erfahrenen Arzt begonnen und überwacht werden. Die Diagnose sollte gemäß anerkannter Richtlinien (z. B. DSM IV, ICD 10) gestellt werden. Die Therapie mit Donepezil sollte nur begonnen werden, wenn der Patient eine Bezugsperson hat, welche die regelmäßige Arzneimitteleinnahme überwacht. Die Erhaltungstherapie kann solange fortgeführt werden, wie der Patient daraus einen therapeutischen Nutzen zieht. Der klinische Nutzen von Donepezil sollte daher regelmäßig beurteilt werden. Eine Beendigung der Behandlung sollte in Erwägung gezogen werden, wenn ein therapeutischer Nutzen nicht mehr nachweisbar ist. Ein Ansprechen auf die Behandlung mit Donepezil kann im Einzelfall nicht vorausgesagt werden.


Nach Absetzen der Behandlung wird eine allmähliche Abnahme der positiven Wirkung von Donepezilhydrochlorid Ipca beobachtet.


Funktionsstörungen von Nieren und Leber

Bei Patienten mit Funktionsstörungen der Nieren kann ein vergleichbares Dosierungsschema befolgt werden, da die Clearance von Donepezilhydrochlorid von dieser Erkrankung nicht beeinflusst wird.


Aufgrund der Möglichkeit erhöhter Wirkstoffspiegel bei leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen der Leber (siehe Abschnitt 5.2) sollte eine Dosissteigerung entsprechend der individuellen Verträglichkeit erfolgen. Zu Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor.


Kinder und Jugendliche

Donepezilhydrochlorid Ipca wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen.


Art der Anwendung

Donepezilhydrochlorid Ipca sollte am Abend direkt vor dem Schlafengehen eingenommen werden.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Donepezilhydrochlorid, Piperidinderivaten oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.



FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Anwendung von Donepezilhydrochlorid Ipca bei Patienten mit schwerer Alzheimer-Demenz, anderen Formen von Demenz oder anderen Gedächtnisstörungen (z. B. altersbedingter kognitiver Abbau) wurde nicht untersucht.


Anästhesie: Da es sich bei Donepezilhydrochlorid Ipca um einen Cholinesterasehemmer handelt, ist es wahrscheinlich, dass während einer Anästhesie die Wirkung von Muskelrelaxanzien des Succinylcholin-Typs durch das Arzneimittel verstärkt wird.


Kardiovaskuläre Erkrankungen: Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkungsweise können Cholinesterasehemmer vagotone Wirkungen auf die Herzfrequenz ausüben (z. B. Bradykardie). Die Möglichkeit dieser Wirkungen kann insbesondere bei Patienten mit Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom) oder anderen supraventrikulären Störungen der Erregungsleitung des Herzens, wie sinoatrialem oder atrioventrikulärem Block, von Bedeutung sein.


Es liegen Berichte über Synkopen und Krampfanfälle vor. Bei der Untersuchung dieser Patienten sollte die Möglichkeit eines Herzblocks oder einer verlängerten Sinuspause berücksichtigt werden.


Gastrointestinale Erkrankungen: Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko zur Bildung von Magen- und Darmulcera, z. B. Patienten mit Ulcera in der Anamnese, oder Patienten, die gegenwärtig mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt werden, sollte auf entsprechende Symptome geachtet werden. Verfügbare Literatur zu klinischen Studien zeigt jedoch im Vergleich mit Placebo keine erhöhte Inzidenzrate peptischer Ulcera oder gastrointestinaler Blutungen.


Urogenitalsystem: Obwohl in klinischen Studien zu Donepezilhydrochlorid Ipca keine entsprechenden Nebenwirkungen beobachtet wurden, können Cholinomimetika zu Blasenentleerungsstörungen führen.


Neurologische Störungen: Krampfanfälle: Es wird angenommen, dass Cholinomimetika ein gewisses Potenzial zur Auslösung generalisierter Krampfanfälle haben. Die Anfallsaktivität kann jedoch auch eine Manifestation der Alzheimer-Krankheit sein.


Cholinomimetika können extrapyramidale Symptome verstärken oder auslösen.


Malignes Neuroleptisches Syndrom (MNS): MNS ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der sich in Hyperthermie, Muskelrigidität, autonomer Instabilität, veränderter Bewusstseinslage und erhöhter Serum-Kreatinkinase äußert. Das Auftreten eines MNS wurde sehr selten in Zusammenhang mit Donepezil berichtet, und hier insbesondere bei Patienten, die gleichzeitig mit Antipsychotika behandelt werden. Zusätzliche Symptome können Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen umfassen. Falls ein Patient Symptome entwickelt, die auf MNS hinweisen, oder ein Patient hohes Fieber unklarer Genese entwickelt, ohne klinische Manifestation eines MNS, sollte die Behandlung abgebrochen werden.


Pulmonale Erkrankungen: Auf Grund ihrer cholinomimetischen Wirkungen sollten Cholinesterasehemmer bei Patienten mit Asthma oder obstruktiven Lungenkrankheiten in der Anamnese nur mit entsprechender Vorsicht verschrieben werden.


Die Anwendung von Donepezilhydrochlorid Ipca zusammen mit anderen Acetylcholinesterasehemmern sowie mit Agonisten oder Antagonisten des cholinergen Systems sollte vermieden werden.


Schwere Leberfunktionsstörung: Zu Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor.


Mortalität in klinischen Studien zu vaskulärer Demenz

In drei sechsmonatigen klinischen Studien wurden Patienten untersucht, die die NINDS-AIREN-Kriterien für wahrscheinliche oder mögliche vaskuläre Demenz (VaD) erfüllten. Die NINDS-AIREN-Kriterien wurden zur Identifikation von Patienten entwickelt, deren Demenz ausschließlich vaskulär bedingt ist, sowie zum Ausschluss von Patienten mit Alzheimer Erkrankung. In der ersten Studie lagen die Mortalitätsraten bei 2/198 (1,0 %) für Donepezilhydrochlorid 5 mg, bei 5/206 (2,4 %) für Donepezilhydrochlorid 10 mg und 7/199 (3,5 %) für Placebo. In der zweiten Studie lagen die Mortalitätsraten bei 4/208 (1,9 %) für Donepezilhydrochlorid 5 mg, bei 3/215 (1,4 %) für Donepezilhydrochlorid 10 mg und 1/193 (0,5 %) für Placebo. In der dritten Studie lagen die Mortalitätsraten bei 11/648 (1,7 %) für Donepezilhydrochlorid 5 mg und 0/326 (0 %) für Placebo. Die Mortalitätsrate der drei Studien zu vaskulärer Demenz zusammengefasst war prozentual höher in der Donepezilhydrochlorid-Gruppe (1,7 %) verglichen mit der Placebo-Gruppe (1,1 %). Dieser Unterschied ist jedoch statistisch nicht signifikant. Die Mehrzahl der Todesfälle von Patienten, die entweder Donepezilhydrochlorid oder Placebo erhielten, scheint in verschiedenen vaskulär bedingten Ursachen begründet zu sein, was bei einer älteren Population mit vaskulärer Erkrankung zu erwarten ist. Eine Analyse aller schwerwiegenden nicht-tödlichen und tödlichen vaskulären Ereignisse zeigte keinen Unterschied in der Häufigkeit des Auftretens in der Donepezil-Gruppe verglichen mit der Placebo-Gruppe.


In gepoolten Studien zur Alzheimer Erkrankung (n = 4146), und wenn diese Studien zur Alzheimer Erkrankung mit anderen Demenz-Studien, einschließlich der Studien zur vaskulären Demenz (total n = 6888), gepoolt wurden, war die Mortalitätsrate in der Placebo-Gruppe prozentual höher als in der Donepezilhydrochlorid-Gruppe.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Donepezilhydrochlorid Ipca nicht einnehmen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Donepezilhydrochlorid bzw. dessen Metaboliten hemmen beim Menschen nicht den Stoffwechsel von Theophyllin, Warfarin, Cimetidin oder Digoxin. Der Stoffwechsel von Donepezilhydrochlorid wird durch eine gleichzeitige Anwendung von Digoxin oder Cimetidin nicht beeinflusst. In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass die Cytochrom P450-Isoenzyme 3A4 und - in geringerem Maß - 2D6 am Metabolismus von Donepezil beteiligt sind. In-vitro-Untersuchungen zu Wechselwirkungen des Arzneimittels haben gezeigt, dass Ketoconazol und Chinidin als Inhibitoren für CYP3A4 bzw. 2D6 den Metabolismus von Donepezil hemmen. Daher könnten diese und andere CYP3A4-Inhibitoren, wie Itraconazol und Erythromycin, sowie CYP2D6-Inhibitoren, wie Fluoxetin, den Metabolismus von Donepezil hemmen. In einer Studie mit gesunden Freiwilligen erhöhte Ketoconazol die mittleren Donepezil-Konzentrationen um etwa 30 %. Enzyminduktoren, wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin und Alkohol könnten die Plasmaspiegel von Donepezil senken.


Da das Ausmaß der Hemmung oder Induktion unbekannt ist, sollten solche Arzneimittelkombinationen nur mit Vorsicht angewandt werden. Donepezilhydrochlorid verfügt über das Potenzial, die Wirkung anderer Arzneimittel mit anticholinerger Aktivität zu beeinflussen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer synergistischen Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln wie Succinylcholin, anderen Arzneimitteln mit neuro-muskulärer Blockwirkung oder cholinergen Agonisten sowie Beta-Blockern, die eine Wirkung auf die kardiale Erregungsleitung haben.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Donepezil bei Schwangeren vor.


Tierexperimentelle Studien haben keinen teratogenen Effekt gezeigt, jedoch eine peri- und postnatale Toxizität (siehe Abschnitt 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.


Wenn keine unbedingte Notwendigkeit besteht, sollte Donepezilhydrochlorid Ipca nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.


Stillzeit:

Donepezil geht in die Milch von Ratten über. Es ist nicht bekannt, ob Donepezilhydrochlorid beim Menschen in die Milch übergeht, und es wurden keine Studien an stillenden Frauen durchgeführt. Daher sollten Frauen, die Donepezil einnehmen, nicht stillen.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Donepezil hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


Demenz kann zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, führen. Außerdem kann Donepezil Müdigkeit, Schwindel und Muskelkrämpfe verursachen, hauptsächlich zu Beginn der Therapie oder bei Dosiserhöhung. Die Fähigkeit von mit Donepezil behandelten Alzheimer-Patienten, am Straßenverkehr teilzunehmen oder komplizierte Maschinen zu bedienen, sollte regelmäßig vom behandelnden Arzt überprüft werden.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Die häufigsten Nebenwirkungen sind Diarrhö, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit.



Nebenwirkungen, die häufiger als in Einzelfällen berichtet wurden, sind nachfolgend nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgelistet. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Systemorgan-klasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Infektionen und parasitäre Erkrankungen


Erkältung




Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Anorexie




Psychiatrische Erkrankungen


Halluzinationen**


Agitiertheit**


Aggressives Verhalten**


Ungewöhnliche Träume und Alpträume**




Erkrankungen des Nervensystems


Synkope*


Schwindel


Schlaflosigkeit

Krampfanfall*

Extrapyramidale Symptome

Malignes Neuroleptisches Syndrom


Herzerkrankungen



Bradykardie

Sinoatrialer Block

AV-Block


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhö



Übelkeit

Erbrechen



Magen-Darm-Beschwerden

Gastrointestinale Blutungen

Magen- und Duodenalulcus



Leber- und Gallenerkrankungen




Leberfunktionsstörungen einschließlich Hepatitis***


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Hautausschlag


Pruritus




Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Muskelkrämpfe




Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Harninkontinenz




Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Kopfschmerzen

Müdigkeit


Schmerzen




Untersuchungen



Geringfügige Erhöhung der Muskel-Kreatin-Kinase im Serum



Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen


Unfall




*Bei der Untersuchung von Patienten mit Synkopen oder Krampfanfällen sollte die Möglichkeit eines Herzblocks oder einer verlängerten Sinuspause berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 4.4).

**Halluzinationen, ungewöhnliche Träume und Alpträume, Agitiertheit und aggressives Verhalten waren nach Dosisreduzierung oder Absetzen der Behandlung reversibel.

***In Fällen nicht erklärbarer Leberdysfunktion sollte ein Absetzen von Donepezilhydrochlorid Ipca erwogen werden.


FO 4.9 Überdosierung


Die geschätzte mittlere letale Dosis von Donepezilhydrochlorid nach Verabreichung einer einzelnen oralen Dosis an Mäuse und Ratten lag bei 45 bzw. 32 mg/kg oder etwa dem 225- bzw. 160-Fachen der für den Menschen empfohlenen Maximaldosis von 10 mg pro Tag. An Tieren wurden dosisbezogene Anzeichen einer cholinergen Stimulation beobachtet, dazu gehörten Herabsetzung der Spontanbewegungen, Bauchlage, schwankender Gang, Tränenabsonderung, klonische Konvulsionen, Atemdepression, Speichelfluss, Pupillenverengung, Faszikulationen und verringerte Oberflächentemperatur des Körpers.


Eine Überdosierung von Cholinesterasehemmern kann zu einer cholinergen Krise führen, die sich durch starke Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss, Schweißausbrüche, Bradykardie, Hypotonie, Atemdepression, Kollaps und Krampfanfälle äußert. Zunehmende Muskelschwäche ist möglich, was bei Beteiligung der Atemmuskulatur zum Tode führen kann.


Wie bei allen anderen Überdosierungen sollten allgemeine Unterstützungsmaßnahmen zur Anwendung kommen. Tertiäre Anticholinergika wie z. B. Atropin können als Antidot bei einer Überdosis von Donepezil eingesetzt werden. Auf Wirkung titriertes intravenöses Atropinsulfat wird empfohlen: eine Initialdosis von 1,0 bis 2,0 mg i. v. mit nachfolgenden Dosen in Abhängigkeit des klinischen Ansprechens. Bei anderen Cholinomimetika wurden atypische Reaktionen des Blutdrucks und der Herzfrequenz beobachtet, wenn diese gleichzeitig mit quaternären Anticholinergika wie z. B. Glycopyrrolat angewendet wurden. Es ist nicht bekannt, ob Donepezilhydrochlorid bzw. dessen Metaboliten durch Dialyse (Hämodialyse, Peritonealdialyse oder Hämofiltration) entfernt werden können


FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva; Cholinesterasehemmer

ATC-Code: N06DA02


Donepezilhydrochlorid ist ein spezifischer und reversibler Hemmer der Acetylcholinesterase, der im Gehirn überwiegenden Cholinesterase. Donepezilhydrochlorid ist als Hemmer dieses Enzyms in vitro 1000-mal stärker wirksam als bei der Hemmung der Butyrylcholinesterase, einem Enzym, das in erster Linie außerhalb des zentralen Nervensystems vorkommt.


Alzheimer-Demenz

In klinischen Studien an Patienten mit Alzheimer-Demenz bewirkte eine tägliche Einzeldosis Donepezil eine Steady-State-Hemmung der Aktivität der Acetylcholinesterase (gemessen in Erythrozytenmembranen) von 63,6 % bzw. 77,3 % (Messung nach Dosisapplikation). Es konnte gezeigt werden, dass die Hemmung von Acetylcholinesterase (AChE) in den Erythrozyten durch Donepezilhydrochlorid in einem Zusammenhang mit einer Veränderung des ADAS-Cog, einer empfindlichen Skala zur Untersuchung ausgewählter Aspekte der Gedächtnisleistung stand. Das Potenzial von Donepezilhydrochlorid, den Verlauf der neuropathologischen Grunderkrankung zu beeinflussen, wurde nicht untersucht. Daher kann nicht der Schluss gezogen werden, dass Donepezil eine Wirkung auf das Fortschreiten der Erkrankung hat.


Die Wirksamkeit der Behandlung mit Donepezil wurde in vier Placebo-kontrollierten Studien untersucht. Die Behandlungsdauer betrug in zwei dieser Studien sechs Monate und in zwei Studien ein Jahr.


Nach der 6-monatigen Studie fand am Ende der Behandlung mit Donepezil eine Auswertung statt, in der eine Kombination von drei Wirksamkeitskriterien benutzt wurde: ADAS-Cog (ein Maßstab für die kognitive Leistung), CIBIC-plus (Clinician Interview Based Impression of Change with Caregiver Input – ein Maßstab für die Globalfunktion) und ADL (Activities of Daily Living Subscale of the Clinical Dementia Rating Scale – ein Maßstab für die Fähigkeit, in der Gesellschaft, zu Hause, bei Hobbys und persönlicher Pflege zurechtzukommen).

Patienten, welche die nachfolgenden Kriterien erfüllten, galten als Responder:


Response Verbesserung des ADAS-Cog um mindestens 4 Punkte

Keine Verschlechterung des CIBIC

Keine Verschlechterung der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) anhand der Subskala der Clinical Dementia Rating Scale



% Response


Intent-To-Treat Population

n=365

Auswertbaren Population

n=352

Placebo-Gruppe

10 %

10 %

Gruppe mit Donepezilhydrochlorid 5 mg Filmtabletten

18 %*

18 %*

Gruppe mit Donepezilhydrochlorid 10 mg Filmtabletten

21 %*

22 %**

* p<0.05

** p<0.01


Donepezilhydrochlorid Filmtabletten bewirkten einen dosisabhängigen statistisch signifikanten Anstieg des Anteils an Patienten, die als Responder definiert waren.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption: Maximale Plasmaspiegel werden etwa 3 bis 4 Stunden nach oraler Anwendung erreicht. Die Plasmakonzentrationen und die Fläche unter der Kurve steigen proportional zur Dosis an. Die terminale Halbwertszeit liegt etwa bei 70 Stunden, so dass die Gabe von je einer Tagesdosis über mehrere Tage langsam zu einem Steady-State führt. Ein näherungsweiser Steady-State wird innerhalb von 3 Wochen nach Beginn der Therapie erreicht. Wenn der Steady-State einmal erreicht ist, zeigen die Donepezilhydrochlorid-Plasmakonzentrationen und die zugehörige pharmakodynamische Aktivität nur geringe Tagesschwankungen.


Die Resorption von Donepezilhydrochlorid wurde durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.


Verteilung: Donepezilhydrochlorid ist beim Menschen zu etwa 95 % an Plasmaproteine gebunden. Die Plasma-Protein-Bindung des aktiven Metaboliten 6-O-Desmethyl-Donepezil ist nicht bekannt. Die Verteilung von Donepezilhydrochlorid in den verschiedenen Geweben des Körpers ist nicht endgültig untersucht worden. In einer an gesunden männlichen Probanden vorgenommenen Studie zum Substanzgleichgewicht konnten jedoch 240 Stunden nach Gabe einer einmaligen Dosis von 5 mg 14C-markiertem Donepezilhydrochlorid etwa 28 % der markierten Substanz nicht wiedergewonnen werden. Dies deutet darauf hin, dass Donepezilhydrochlorid bzw. dessen Metaboliten möglicherweise für mehr als 10 Tage im Körper verbleiben.



Biotransformation/Elimination: Donepezilhydrochlorid wird sowohl in unveränderter Form über den Harn als auch in Form multipler Metaboliten nach Verstoffwechselung über das Cytochrom P450-System ausgeschieden, wobei nicht alle Metaboliten identifiziert wurden. Nach Gabe einer einmaligen Dosis von 5 mg 14C- markiertem Donepezilhydrochlorid lag die Plasmaradioaktivität, ausgedrückt als Prozentsatz der applizierten Dosis, in erster Linie als unverändertes Donepezilhydrochlorid vor (30 %), 6-O-Desmethyl-Donepezil (11 % - einziger Metabolit, der eine dem Donepezilhydrochlorid ähnliche Aktivität zeigt), Donepezil-cis-N-Oxid (9 %), 5-O-Desmethyl-Donepezil (7 %) und das Glucuronidkonjugat von 5-O-Desmethyl-Donepezil (3 %). Nach Gabe einer einmaligen Dosis von 5 mg 14C-markiertem Donepezilhydrochlorid lag die Plasmaradioaktivität, ausgedrückt als Prozentsatz der applizierten Dosis, in erster Linie als unverändertes Donepezilhydrochlorid vor (30 %), 6-O-Desmethyl-Donepezil (11 % - einziger Metabolit, der eine dem Donepezilhydrochlorid ähnliche Aktivität zeigt), Donepezil-cis-N-Oxid (9 %), 5-O-Desmethyl-Donepezil (7 %) und das Glucuronidkonjugat von 5-O-Desmethyl-Donepezil (3 %). Ungefähr 57 % der verabreichten Gesamtradioaktivität wurden aus dem Harn (17 % als unverändertes Donepezil) und 14,5 % aus dem Stuhl wiedergewonnen. Dies legt den Schluss nahe, dass Biotransformation und Ausscheidung über den Urin die primären Eliminationswege darstellen. Es gibt keinen Hinweis für die Annahme, dass eine enterohepatische Rezirkulation von Donepezilhydrochlorid und/oder irgendeines seiner Metaboliten stattfindet.


Die Plasmakonzentrationen von Donepezil nehmen mit einer Halbwertszeit von ungefähr 70 Stunden ab.


Geschlecht, Rasse und eine Vorgeschichte als Raucher haben keinen klinisch signifikanten Einfluss auf die Plasmaspiegel von Donepezilhydrochlorid. Die Pharmakokinetik von Donepezil wurde nicht formell bei älteren gesunden Menschen oder bei Alzheimer-Patienten oder Patienten mit vaskulärer Demenz untersucht. Die mittleren Plasmaspiegel bei Patienten stimmen aber weitgehend mit denen von jungen gesunden Freiwilligen überein.


Patienten mit leichter bis mittelschwerer Funktionsstörung der Leber wiesen im Steady-State höhere Konzentrationen von Donepezil auf: Erhöhung der mittleren AUC um 48 %, der mittleren Cmax um 39 % (siehe Abschnitt 4.2).


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Breit angelegte Tests an Versuchstieren zeigten, dass diese Substanz nur wenige Wirkungen ausübt, die von der beabsichtigten pharmakologischen Wirkung abweichen und die mit seiner Wirkung als cholinerges Stimulans in Zusammenhang stehen (siehe Abschnitt 4.9). Donepezil wirkt nicht mutagen in Bakterien- oder Säuger-Zell-Mutationstests. Klastogene Effekte konnten vereinzelt in vitro bei Konzentrationen beobachtet werden, die bereits zelltoxisch wirken und mehr als 3000-mal höher lagen als die Plasma-Konzentrationen im Steady-State. Im Mäuse-Mikronukleus-Modell in vivo wurden keine klastogenen oder andere genotoxische Effekte beobachtet. Langzeit-Kanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen erbrachten keine Hinweise auf ein onkogenes Potenzial.


Donepezilhydrochlorid zeigte keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Ratten und erwies sich bei Ratten oder Kaninchen als nicht teratogen, hatte jedoch eine leichte Auswirkung auf Totgeburten und frühes Überleben der Jungen, wenn es trächtigen Ratten in der 50-fachen Humandosis verabreicht wurde (siehe Abschnitt 4.6).



FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Maisstärke

Hyprolose

Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)


Filmüberzug

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Talkum

Macrogol 6000

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen (durchsichtiges PVdC mit PVC-Beschichtung/Aluminium)

Packungsgrößen: 28, 50, 56 und 98 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.



F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


FZ 7. INHABER DER ZULASSUNG


Ipca, Produtos Farmacêuticos Unipessoal Lda

Rua Jose Nogueira Vaz, Lote 104, Lj Esq

2625-099 Povoa de Santa Iria

Portugal


F5 8. ZULASSUNGSNUMMER


87474.00.00


F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


[siehe Unterschrift]


F10 10. STAND DER INFORMATION



F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


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