Dopamin Fresenius 500 Mg/50 Ml
Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml 7 / 21
Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittles)
1. Bezeichnung der Arzneimittels
Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Dopaminhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml:
1 Durchstechflasche mit 50 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 250,0 mg Dopaminhydrochlorid
Sonstige Bestandteile: Die Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml:
1 Durchstechflasche mit 50 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 500,0 mg Dopaminhydrochlorid
Sonstige Bestandteile: Die Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Auch zur unverdünnten Anwendung in Infusionsspritzenpumpen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Schockzustände bzw. drohende Schockzustände, z. B. bei:
- Herzversagen, auch infarktbedingt (kardiogener Schock)
- postoperativen Schockzuständen
- schweren Infektionen (infektiös-toxischer Schock)
- Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock)
- starkem Blutdruckabfall (schwere Hypotensionen)
- beginnendem bzw. manifestem akuten Nierenversagen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dopamin muss individuell dosiert werden!
Die erforderliche Infusionsgeschwindigkeit richtet sich nach dem Schweregrad des Schocks, dem Ansprechen auf die Therapie und den Nebenwirkungen.
Bei jedem Patienten muss die angestrebte Wirkung von Dopamin auf Hämodynamik oder Nierenfunktion individuell titriert werden. Beim Titrieren des gewünschten systolischen Blutdruckanstiegs kann die optimale Dosierung für ein Ansprechen der Nierenfunktion überschritten werden, daher muss nach der Stabilisierung der Hämodynamik des Patienten die Infusionsgeschwindigkeit ggf. reduziert werden.
Zusätzlich erforderliche Maßnahmen wie ausreichende Volumensubstitution des Kreislaufs und exakte Überwachung der Elektrolytverhältnisse usw. dürfen nicht außer acht gelassen werden.
Bei Erwachsenen:
Erfahrungsgemäß kann bei Patienten, die wahrscheinlich bereits auf eine mäßige Unterstützung der Herz- und Kreislauffunktion bzw. der Nierendurchblutung ausreichend ansprechen, die Infusion von Dopamin mit einer Dosierung von 2 - 5 µg/kg KG/min begonnen werden.
Bei schwerer erkrankten Patienten sollte mit einer Dosis von 5 µg/kg KG/min begonnen werden und erforderlichenfalls die Dosierung schrittweise allmählich (z. B. alle 15 - 30 min) um 5 - 10 µg/kg KG/min bis auf 20 - 50 µg/kg KG/min erhöht werden.
Die Mehrzahl der Patienten spricht auf Dosierungen bis 20 µg/kg KG/min an. Dosierungen von mehr als 20 µg/kg KG/min können mit einer Abnahme der Nierendurchblutung einhergehen.
Bei fortgeschrittener Kreislaufdekompensation wurde Dopamin mit Infusionsgeschwindigkeiten von über 50 µg/kg KG/min verabreicht.
Sind Dosen über 50 µg/kg KG/min erforderlich, muss die Urinausscheidung unbedingt überwacht werden. Nimmt sie ab, ist die Infusionsgeschwindigkeit zu verringern.
Bestehen Bedenken gegen die Verabreichung größerer Flüssigkeitsmengen, ist die Verwendung höherer Dopamin-Konzentrationen der Erhöhung der Infusionsgeschwindigkeit von Lösungen niedrigerer Konzentration vorzuziehen.
Hinweis:
Bei Kindern liegen noch keine ausreichenden Erfahrungswerte vor, um die geeignete Dosierung endgültig festlegen zu können.
Tabelle, aus der für verschiedene Dosierungen die Infusionsraten bei unterschiedlichen Ausgangskonzentrationen hervorgehen
Dosierung für Dauerinfusion(sgeräte)
Wird 1 Injektionsflasche Dopamin Fresenius 250 mg/ 50 ml auf 500 ml Infusionslösung verdünnt, so enthält 1 ml dieser Lösung 500 µg Dopaminhydrochlorid.
Dosierung |
50 kg KG |
70 kg KG |
90 kg KG |
2 µg/kg KG/min |
12 ml/h (4 Tr./min) |
16,8 ml/h (5,5 Tr./min) |
21,6 ml/h (7,5 Tr./min) |
5 µg/kg KG/min |
30 ml/h (10 Tr./min) |
42 ml/h (14 Tr./min) |
54 ml/h (18 Tr./min) |
10 µg/kg KG/min |
60 ml/h (20 Tr./min) |
84 ml/h (28 Tr./min) |
108 ml/h (36 Tr./min) |
20 µg/kg KG/min |
120 ml/h (40 Tr./min) |
168 ml/h (56 Tr./min) |
216 ml/h (72 Tr./min) |
50 µg/kg KG/min |
300 ml/h |
420 ml/h |
540 ml/h |
Wird 1 Injektionsflasche Dopamin Fresenius 500 mg/ 50 ml auf 500 ml Infusionslösung verdünnt, so enthält 1 ml dieser Lösung 1000 µg Dopaminhydrochlorid.
Dosierung |
50 kg KG |
70 kg KG |
90 kg KG |
2 µg/kg KG/min |
6 ml/h (2 Tr./min) |
8,4 ml/h (3 Tr./min) |
10,8 ml/h (3,5 Tr./min) |
5 µg/kg KG/min |
15 ml/h (5 Tr./min) |
21 ml/h (7 Tr./min) |
27 ml/h (9 Tr./min) |
10 µg/kg KG/min |
30 ml/h (10 Tr./min) |
42 ml/h (14 Tr./min) |
54 ml/h (18 Tr./min) |
20 µg/kg KG/min |
60 ml/h (20 Tr./min) |
84 ml/h (28 Tr./min) |
108 ml/h (36 Tr./min) |
50 µg/kg KG/min |
150 ml/h (50 Tr./min) |
210 ml/h (70 Tr./min) |
270 ml/h (90 Tr./min) |
Hinweise zur Herstellung der Infusionslösung
Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml und Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml wurden speziell für die Applikation mit Infusionsspritzenpumpen (unverdünnt) entwickelt, können aber auch verdünnt zur i.v. Infusion (als Infusionslösungskonzentrat) verwendet werden.
Empfohlene Infusionslösungen:
1. 0,9% Natriumchlorid-Infusionslösung
2. 5% Glucose-Infusionslösung.
Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml und Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml werden nach Verdünnung mit geeigneten Infusionslösungen i.v. verabreicht.
Die Infusionslösung sollte jeweils vor Gebrauch frisch zubereitet werden. Nur klare, nach Zugabe von Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml und Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml unverfärbte Infusionslösung verwenden.
Gebrauchsfertige Infusionslösung mit Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml und Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml sind während üblicher Infusionsdauer stabil (höchstens 24 Stunden).
Bei hochkonzentrierten Dopaminlösungen muss sichergestellt sein, dass die Infusion nur mit geeigneten Infusionsspritzenpumpen erfolgt, so dass klinisch relevante Schwankungen oder Spitzen in der Konzentration sicher vermieden werden können.
Nur zur intravenösen Infusion.
Nicht als Bolus unverdünnt i.v. injizieren!
Die Infusion von Dopamin sollte intravenös kontinuierlich über einen Zentralvenenkatheter erfolgen. Die Dauer der Infusionsbehandlung richtet sich nach den klinischen Erfordernissen und ist vom Arzt zu bestimmen.
Soweit angezeigt, sollte vor Verabreichung von Dopamin eine Hypovolämie durch Volumensubstitution ausgeglichen werden.
Während der Anwendung von Dopamin sollten Herzfrequenz, -rhythmus, Blutdruck, Urinfluss, Haut- und Extremitätendurchblutung sowie die Infusionsgeschwindigkeit engmaschig überwacht werden. Es sollten, wenn möglich, Herzminutenvolumen, zentraler Venendruck (ZVD) und pulmonal-kapillärer Verschlussdruck (PCP) im Verlauf kontrolliert werden.
Während einer längeren parenteralen Behandlung sowie in allen Fällen, in denen es aufgrund des Zustands des Patienten indiziert ist, sind neben klinischen Untersuchungen eine Volumenbilanzierung und in regelmäßigen Abständen Laboruntersuchungen erforderlich, um Elektrolytveränderungen und/oder Störungen des Säure-Basen-Haushaltes zu erfassen.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Dopamin oder einen der sonstigen Bestandteile
- Phäochromozytom
- Engwinkelglaukom
- Hyperthyreose
- Prostataadenom mit Restharnbildung
- Tachyarrhythmien
- Kammerflimmern
- Hypovolämie (Volumenmangel muss vor Therapie mit Dopamin Fresenius
250 mg/50 ml und Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml ausgeglichen werden).
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit organischen Herz- und Gefäßveränderungen, z. B.:
- koronarer Herzkrankheit und Angina pectoris
- arterielle Verschlusskrankheiten (z. B. Arteriosklerose, arterielle Embolien, Morbus Raynaud, Kälteschäden wie Erfrierungen, diabetische Mikroangiopathie, Morbus Winiwarter-Buerger)
- Herzrhythmusstörungen.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Kindern liegen noch keine ausreichenden Erfahrungswerte vor, um Anwendungsbeschränkungen endgültig festlegen zu können.
Bei somnolenten Patienten ist wegen evtl. Aspirationsgefahr auf Freihaltung der
Atemwege zu achten.
Dopamin sollte nur mit größter Vorsichtbei Inhalationsnarkosen mit halogenierten Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden.
Nicht als Bolus unverdünnt i.v. injizieren!
Eine versehentliche paravenöse Infusion kann zu lokalen Nekrosen führen. Die Infusion sollte deshalb möglichst über einen zentralen Venenkatheter erfolgen. Aus gleichem Grund (Gewebeschädigung) darf Dopamin Fresenius auch nicht subkutan oder intramuskulär angewendet werden. Eine intraarterielle Gabe ist ebenfalls unbedingt zu vermeiden, da eine vasokonstriktorische Wirkung mit der Gefahr einer Gewebeschädigung besteht. Notfalls empfiehlt sich als Gegenmaßnahme die sofortige lokale Infiltration eines vasodilatorisch wirkenden Arzneimittels in das Extravasat. In Einzelfällen wurde auch zusätzlich Glyceroltrinitrat (= Nitroglycerin)-salbe topisch appliziert. Valide Daten aus klinischen Studien über die Art und das Ausmaß der Wirksamkeit dieser Notfallmaßnahme existieren nicht (siehe auch 4.8 „Nebenwirkungen“).
Eine Durchstechflasche Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml bzw. -500 mg/50 ml enthält ca. 6,3 mmol (146 mg) bzw. 5,2 mmol (119 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ein Zusatz alkalisierender Substanzen darf wegen Inaktivierung von Dopamin nicht erfolgen. Metoclopramid kann die erwünschte Wirkung von Dopamin beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Dopamin und Guanethidin wird die sympathomimetische Wirkung verstärkt.
Die gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmstoffen und Sympathomimetika kann zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen (z. B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen und Herzrhythmusstörungen). MAO-Hemmstoffe verstärken und verlängern die Wirkung von Dopamin. Patienten, die mit
MAO-Hemmstoffen behandelt werden, benötigen eine wesentlich geringere Dosis Dopamin (Beginn der Behandlung mit höchstens 1/10 der Normaldosis).
Die gleichzeitige Gabe von Dopamin und Diuretika kann additive und potenzierende Effekte haben.
Weitere Wechselwirkungen sind bekannt zwischen Dopamin und trizyklischen Antidepressiva, Anästhetika (verstärkte Neigung zu Herzrhythmusstörungen) oder Phenytoin (Blutdruckabfall, Bradykardie, Herzstillstand).
Die Kombination von Dopamin und Mutterkornalkaloiden kann zu maximaler peripherer Gefäßverengung mit Gangrängefahr führen.
Halogenierte Kohlenwasserstoff-Anästhetika können autonome kardiale Zentren und das Myokard gegen bestimmte intravenös verabreichte Katecholamine sensibilisieren, was möglicherweise zu durch Dopamin induzierten Arrythmien prädisponiert.
Unter Dopamin-Therapie können sich die Serum-Glukose-Spiegel erhöhen.
Bestimmung der Katecholamin-Ausscheidung im Urin kann zu falsch-positiven Werten
führen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Da keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung von Dopaminhydrochlorid während der Schwangerschaft beim Menschen vorliegen, darf es nur bei vitaler Indikation angewendet werden (s. auch Abschnitt 5.3 Reproduktionstoxikologie).
Es liegen keine Daten zu einem eventuellen Übergang von Dopaminhydrochlorid in die Muttermilch vor. Aufgrund der geringen Plasmahalbwertzeit von Dopaminhydrochlorid erscheint das Stillen nach i.v.-Gabe unbedenklich.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
Dieses Arzneimittel wird nur bei Patienten in lebensbedrohlichen Zuständen angewendet.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen
werden folgende Kategorien zugrunde
gelegt:
Sehr häufig: |
≥ 1/10 |
Häufig: |
≥ 1/100 bis < 1/10 |
Gelegentlich: |
≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
Selten: |
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
Sehr selten: |
<1/10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Herzerkrankungen:
Häufig: Herzrhythmusstörungen (überwiegend Extrasystolen), Sinustachykardien, Herzklopfen, Angina-pectoris Beschwerden
Selten:supraventrikuläre Tachykardien oder ventrikuläre Tachykardien bis hin zu Kammerflimmern, Überleitungsstörungen, Bradykardie, verbreiterter QRS-Komplex, erhöhter Blutdruck.
Nicht bekannt:
Mit steigender Dosis nimmt das Risiko eines Anstiegs des linksventrikulären enddiastolischen Druckes zu.
In höherer Dosierung ( 20 µg/kg KG/min) kann sich die dopaminerge Vasodilatation im Splanchnikusbereich und renalen Gefäßbett durch Stimulation der alpha-Rezeptoren in eine Vasokonstriktion umkehren und zu einer Abnahme der Nierendurchblutung führen.
Bereits in niedriger Dosierung können Hautnekrosen und Gangrän der Akren auftreten; die Gefahr besteht besonders bei Patienten mit akralen Durchblutungsstörungen und bei Verabreichung höherer Dosierungen ( 10 µg/kg KG/min).
Patienten mit einer arteriellen Verschlusskrankheit in der Anamnese (z. B. Arterio-sklerose, arterielle Embolien, Morbus Raynaud, Kälteschäden wie Erfrierungen, diabetische Mikroangiopathie und Morbus Winiwarter-Buerger) sollten sorgfältig auf jegliche Veränderungen von Hautfarbe oder -temperatur der Extremitäten überwacht werden. Tritt eine Veränderung der Hautfarbe oder -temperatur auf, kann es sich um eine weitere Verschlechterung der Hautdurchblutung handeln.
Wird bei Patienten, die Dopamin erhalten, ein unverhältnismäßiger Anstieg des diastolischen Blutdrucks (d. h. ein merkliches Absinken der Blutdruckamplitude) beobachtet, sollte die Infusionsgeschwindigkeit gesenkt und der Patient sorgfältig auf weitere Anzeichen einer übermäßigen Vasokonstriktorenaktivität überwacht werden, es sei denn, diese Wirkung ist erwünscht.
Nach Operationen im Splanchnikusbereich oder bei Patienten mit Blutungsneigung im Gastrointestinaltrakt besteht Blutungsgefahr wegen Umverteilung des Blutflusses.
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen, Fingertremor
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Häufig: Atemnot
Nicht bekannt: Bei beatmungspflichtigen Patienten wurde eine Zunahme der Hypoxämie beobachtet, die auf eine Mehrdurchblutung auch hypoventilierter Alveolargebiete (pulmonale "Shunt"-Bildung) zurückgeführt wurde.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Übelkeit, Erbrechen
Gefäßerkrankungen:
Häufig: Blutdruckabfall und Vasokonstriktion (Engstellung der Gefäße)
Psychiatrische Erkrankungen:
Häufig: Unruhegefühl
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: Piloarrektion
Nicht bekannt: Eine versehentliche paravenöse Infusion kann zu lokalen Nekrosen führen. Die Infusion sollte deshalb möglichst über einen zentralen Venenkatheter erfolgen (siehe auch 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Selten: Erhöhung der Harnstoffwerte im Blut
Hinweis:
Bei Kindern liegen noch keine ausreichenden Erfahrungswerte vor, um Anwendungsbeschränkungen endgültig festlegen zu können.
Überdosierung
(Symptome und Gegenmaßnahmen)
a) Symptome einer Überdosierung
Die Symptome sind im Allgemeinen durch die
sympathomimetischen Effekte von Dopamin bedingt. Mit steigender
Dosierung tritt neben der agonistischen Wirkung auf die
ß-Rezeptoren eine zunehmende Stimulation der alpha-Rezeptoren auf,
deren vasokonstriktorische Effekte schließlich überwiegen
können.
Symptome einer Überdosierung können
sein:
starker Blutdruckanstieg, Tachykardie, tachykarde
Herzrhythmusstörungen, Erhöhung des linksventrikulären
enddiastolischen Druckes mit konsekutiver Lungenstauung bis zum
Lungenödem, Angina pectoris-Anfälle (insbesondere
bei
Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit), unspezifische Thoraxschmerzen, Herzklopfen, Übelkeit, Erbrechen, Kältegefühl in den Extremitäten und Zyanose.
b) Therapiemaßnahmen bei
Überdosierung
Da die Halbwertszeit von Dopamin relativ kurz ist,
sollte die Infusionsrate reduziert oder die Infusion unterbrochen
werden, bis sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat. Führen
diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, so ist die Gabe von Phenolamin
(kurzwirksamer alpha-Blocker), Betarezeptorenblockern oder
Nitroglycerin zu erwägen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Katecholamine/Antihypotonikum
ATC-Code: C01C A04
Dopamin ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine. Es ensteht durch Decarboxylierung aus 3,4-Dihydroxy-phenyl-alanin (Dopa), das sich durch Hydroxylierung aus Tyrosin bildet. Dopamin ist Muttersubstanz der Hormone Noradrenalin und Adrenalin. Es wirkt als Neurotransmitter im Zentralnervensystem.
In Dosierungen von 1 - 2 µg/kg KG/mindilatiert Dopamin die Mesenterial- und Nierengefäße durch Stimulation dopaminerger Rezeptoren. Es resultiert eine vermehrte Nierendurchblutung und Diurese harnpflichtiger Stoffe; deutliche kardiale Effekte (z.B. Herzfrequenzanstieg) treten in der Regel in dieser Dosierung nicht auf.
Bei Dosierungen von 2 - 10 µg/kg KG/mintritt zusätzlich eine Stimulation der ß-Rezeptoren mit Zunahme des Herzminutenvolumens auf. Der periphere Gesamtwiderstand bleibt unverändert oder nimmt ab.
Bei Dosierungen von mehr als 10 µg/kg KG/minwirkt sich zusätzlich eine Stimulation von α-Rezeptoren aus. Durch periphere Vasokonstriktion bei gleichzeitiger Zunahme des Herzminutenvolumens steigt der Blutdruck an.
Bei Dosierungen von mehr als 20 µg/kg KG/minkann eine Abnahme der Nierendurchblutung auftreten, da dann die durch α-Rezeptorenstimulation vermittelte Vasokonstriktion die Stimulation dopaminerger Rezeptoren überwiegen kann.
Im Unterschied zu anderen Katecholaminen führt Dopamin bereits in niedrigen Dosierungen zu einer Mehrdurchblutung der Nieren- und Splanchnikusgefäße ohne wesentliche Effekte auf Herzfrequenz und Blutdruck. Die Durchblutung der Muskulatur und Haut wird herabgesetzt.
Eine durch Dopamin hervorgerufene Zunahme der Urinausscheidung korreliert gewöhlich nicht mit einer verminderten Urinosmolarität.
Patienten, deren physiologische Parameter (wie Urinausscheidung, Herzfunktion und Blutdruck) noch nicht extrem pathalogisch verändert sind, sprechen besser auf Dopamin an.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Kinetik der Resorption: |
entfallen |
Eiweißbindung: |
nicht bekannt |
Liquorgängigkeit: |
nein |
Verteilungsvolumen: |
ca. 0,9 l/kg |
Metabolismus: |
75 % des Dopamins werden zu der pharmakologisch inaktiven Homovanillinsäure abgebaut. Die übrigen 25 % werden in Noradrenalin umgewandelt und u.a. zu Vanillinmandelsäure metabolisiert. |
Eliminationshalbwertszeit: |
ca. 5 - 10 min |
Elimination: |
Dopamin wird als Homovanillinsäure und deren Metabolite sowie als Noradrenalinmetabolite mit dem Urin ausgeschieden. |
Elimination bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion: |
nicht bekannt |
Plazentagängigkeit: |
nicht untersucht (aufgrund des niedrigen Molekulargewichtes jedoch wahrscheinlich) |
Übergang in die Muttermilch: |
nicht bekannt |
5.3 Präklinische Daten zur
Sicherheit
a) Akute Toxizität (LD50) i.v.
Maus ca. 256 mg/kg
Ratte ca. 80 mg/kg
Meerschweinchen ca. 300 mg/kg
Hund ca. 80 mg/kg
b) Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten
und Hunden ergaben keine Hinweise auf toxische
Effekte.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential
Mutagene und tumorerzeugende Wirkungen sind bei
therapeutisch wirksamen Konzentrationen von Dopaminhydrochlorid
nicht zu erwarten.
d) Reproduktionstoxikologie
Tierstudien zeigten sowohl Hinweise auf eine
verminderte wie auch auf eine erhöhte Uterusdurchblutung nach
Dopaminhydrochlorid.
Erfahrungen am Menschen liegen nur in sehr
begrenztem Umfang vor (9 Fälle von Frauen mit Präeklampsie und
Oligurie, niedrig dosiert); unerwünschte Wirkungen auf die
exponierten Feten/Neugeborenen wurden nicht
beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Acetylcystein, Natriumedetat 2 H2O, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke
6.2
Inkompatibilitäten
Dopamin ist grundsätzlich instabil in alkalischen Lösungen (oberhalb pH 7), z.B. Natriumbikarbonat.
Bekannte physikalische Unverträglichkeiten bestehen auch mit:
- Aciclovir
- Amikacin
- Amphotericin B
- Ampicillin
- Cephalotin
- Theophyllin-Ethylendiamin (Euphyllin)
- Theophyllin-Calcium-Lösung (Euphyllin-Calcium-Lösung)
- Furosemid
- Gentamicin
- Heparin
- Eisensalzen
- Nitroprussid
- Benzylpenicillin (Penicillin G)
- Tobramycin.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit von Dopamin Fresenius 250 mg/ 50 ml im ungeöffneten Behältnis beträgt 12 Monate.
Die Dauer der Haltbarkeit von Dopamin Fresenius 500 mg/ 50 ml im ungeöffneten Behältnis beträgt 12 Monate.
Die Dauer der Haltbarkeit nach Verdünnung des Infusionslösungskonzentrates oder nach Abfüllung in Infusionsspritzenpumpen beträgt höchstens 24 Stunden.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des
Verfalldatums nicht mehr angewendet
werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25° C lagern.
Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Lagerbedingungen der verdünnten Arzneimittel siehe Abschnitt 6.3
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Durchstechflaschen der hydrolytischen Resistenz von Glasart II
Packung mit 1 x 50 ml Durchstechflaschen
Klinikpackung mit 10 x 50 ml Durchstechflaschen
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
Fresenius Kabi Deutschland GmbH
D-61346 Bad Homburg v.d.H.
Tel.: 06172/686-0
8. Zulassungsnummern
Dopamin Fresenius 250 mg/50 ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:
6145135.01.00
Dopamin Fresenius 500 mg/50 ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:
6145135.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
02.07.2002
10. Stand der Information
Juli 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
fba9b33884b87e36b8b659982f2c2009.rtf