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Doxazosin Dura 4 Mg Retardtabletten

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten


Wirkstoff: Doxazosinmesilat


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Retardtablette enthält:

4,85 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 4 mg Doxazosin.


Die vollständige Liste der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Retardtablette


Weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit der Aufschrift „DL“.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


- Essentielle Hypertonie

- Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Tabletten müssen ganz mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit geschluckt werden. Die Retardtabletten dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerstoßen werden.


Die empfohlene Maximaldosis beträgt 8 mg Doxazosin einmal täglich.


Essentielle Hypertonie:

Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosis bis auf 8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.


Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten kann als Monotherapie oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel, z.B. einem Thiazid-Diuretikum, einem Beta-Blocker, einem Calciumantagonisten oder einem ACE-Hemmer, eingesetzt werden.


Symptomatische Behandlung der Prostatahyperplasie:

Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosis bis auf 8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.

Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten kann bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) und erhöhtem oder normalen Blutdruck angewendet werden, da die Blutdruckveränderungen bei normotensiven Patienten klinisch unbedeutend sind. Bei hypertensiven Patienten werden beide Erkrankungen gleichzeitig behandelt.


Ältere Patienten:

Es gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Veränderungen der Pharmakokinetik festgestellt wurden und keine Hinweise dafür vorliegen, dass Doxazosin eine bestehende Nierenschädigung verschlimmert, kann bei diesen Patienten die übliche Dosis angewendet werden.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei Anwendung von Doxazosin an Patienten mit Anzeichen einer Leberfunktionsstörung ist besondere Vorsicht geboten. Von Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion liegen keine klinischen Erfahrungen vor. Die Anwendung von Doxazosin bei diesen Patienten wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Kinder und Jugendliche:

Die Anwendung von Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten bei Patienten unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.


Gegenanzeigen



Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Patienten mit akuten Herzerkrankungen:

Bei Patienten mit folgenden akuten Herzerkrankungen sollte Doxazosin mit Vorsicht angewendet werden: Lungenödem infolge Aorten- oder Mitralklappenstenose, Herzinsuffizienz bei hohem Herzzeitvolumen, Rechtsherzinsuffizienz infolge von Lungenembolie oder Perikarderguss und Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.


Wegen eines möglicherweise erhöhten Risikos für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz, sollte die First-Line-Therapie der Hypertonie bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck und einem oder mehreren zusätzlichen Risikofaktoren für kardiovaskulären Erkrankungen nicht in einer Monotherapie mit Doxazosin bestehen.


Zu Therapiebeginn und bei einer Dosiserhöhung sollte der Patient überwacht werden, um das Risiko für orthostatische Effekte, z.B. in Form von Hypotonie oder Synkopen, so gering wie möglich zu halten. Bei Patienten, die wegen einer benignen Prostatahyperplasie behandelt werden und keinen Bluthochdruck aufweisen, sind die mittleren Blutdruckveränderungen gering, doch treten bei 10-20% der Patienten Hypotonie, Schwindel, Müdigkeit und bei bis zu 5% der Patienten Ödeme und Dyspnoe auf. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Patienten mit Hypotonie und bekannter orthostatischer Dysregulation wegen einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) mit Doxazosin behandelt werden. Diese Patienten müssen über das mögliche Verletzungsrisiko informiert und über Vorsichtsmaßnahmen zur Minimierung der orthostatischen Symptome aufgeklärt werden.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Doxazosin sollte bei Patienten mit Anzeichen einer leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“). Da von Patienten mit schweren Leberfunktionsstö­rungen keine klinischen Erfahrungen vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen. Vorsicht empfiehlt sich ebenfalls, wenn Doxazosin gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die den Leberstoffwechsel beeinflussen können (z.B. Cimetidin).


Bei Patienten mit autonomer diabetischer Neuropathie sollte Doxazosin mit Vorsicht angewendet werden.


Doxazosin kann die Plasmareninaktivität und die Ausscheidung von Vanillylmandelsäure in den Urin beeinflussen. Dies sollte bei der Interpretation von Laborergebnissen berücksichtigt werden.


Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin und PDE-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil), die zur Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt werden, sollte mit Vorsicht erfolgen, da dies bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen kann. Diese tritt am wahrscheinlichsten kurz nach der Einnahme des PDE-5-Inhibitors auf. Daher sollten die Patienten stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt sein, bevor sie einen PDE-5-Inhibitor einnehmen. Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis des PDE-5-Inhibitors zu beginnen.

Darüber hinaus sollten die Patienten durch den Arzt darauf hingewiesen werden, wie sie im Falle des Auftretens von Symptomen der orthostatischen Hypotonie reagieren sollen.


Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer Alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten von IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Doxazosin wird stark (98%) an Plasmaproteine gebunden. Die Ergebnisse von In vitro-Studien mit Humanplasma belegen, dass Doxazosin die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin und Indometacin nicht beeinflusst. Doxazosin wird zusammen mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Beta-Blockern, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulanzien verabreicht, ohne dass unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen zu beobachten sind. Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Antihypertonika. Nicht-steroidale Antirheumatika oder Östrogene können die antihypertensive Wirkung von Doxazosin verringern. Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin verringern. Doxazosin kann die Wirkung von Dopamin, Ephedrin, Adrenalin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin auf Blutdruck und Gefäße verringern.

Es liegen keine Studien über Wechselwirkungen mit Substanzen, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, vor.

Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin und PDE-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil), die zur Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt werden, sollte mit Vorsicht erfolgen, da dies bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen kann (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Anwendung von Doxazosin bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichenden Daten vor. Tierstudien ergaben eine Verminderung der fetalen Überlebenswahrscheinlichkeit unter hohen Dosen (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“). Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten sollte während der Schwangerschaft nur bei strikter Indikationsstellung verabreicht werden.


Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten ist während der Stillzeit kontraindiziert, da sich die Substanz in der Milch laktierender Ratten anreichert (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“) und Untersuchungsergebnisse über die Ausscheidung des Arzneimittels in die menschliche Muttermilch nicht vorliegen. Wenn die Behandlung mit Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten nicht zu vermeiden ist, muss abgestillt werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten hat mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, besonders zu Beginn der Therapie.


Nebenwirkungen

Das Auftreten von Nebenwirkungen ist hauptsächlich auf die pharmakologischen Eigenschaften des Arzneimittels zurückzuführen. Die meisten Nebenwirkungen sind vorübergehender Natur.

In klinischen Studien entsprach das Nebenwirkungsprofil bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie dem Befund bei Hypertonikern.


Geordnet nach Organsystem und absoluter Häufigkeit, sind im Folgenden die Nebenwirkungen aufgeführt, die als zumindest potenziell behandlungsbedingt eingestuft wurden. Folgende Häufigkeitsangaben werden verwendet: sehr häufig (≥1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); selten (>1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten: Verminderung von Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Gelegentlich: Durst, Hypokaliämie, Gicht

Selten: Hypoglykämie

Sehr selten: Zunahme des Serumharnstoffs


Psychiatrische Erkrankungen:

Häufig: Apathie

Gelegentlich: Albträume, Amnesie, emotionale Labilität

Selten: Depression, Agitiertheit


Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Somnolenz

Gelegentlich: Tremor, Muskelsteife

Selten: Parästhesien


Augenerkrankungen:

Häufig: Akkommodationsstörungen

Gelegentlich: vermehrter Tränenfluss, Photophobie

Selten: Verschwommensehen


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Gelegentlich: Tinnitus


Herzerkrankungen:

Häufig: Palpitationen, Brustschmerz

Gelegentlich: Arrhythmie, Angina pectoris, Bradykardie, Tachykardie, Herzinfarkt


Gefäßerkrankungen:

Häufig: Benommenheit, Schwindel, Ödeme, orthostatische Dysregulation

Gelegentlich: orthostatische Hypotonie, periphere Ischämie, Synkopen

Selten: zerebrovaskuläre Störungen


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Häufig: Dyspnoe, Rhinitis

Gelegentlich: Epistaxis, Bronchialspasmen, Husten, Pharyngitis

Selten: Kehlkopfödem


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig: Obstipation, Dyspepsie

Gelegentlich: Appetitlosigkeit, gesteigerter Appetit, Geschmacksstörungen

Selten: Bauchbeschwerden, Diarrhoe, Erbrechen


Erkrankungen der Leber und Gallenblase:

Selten: Ikterus, erhöhte Leberwerte


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich: Alopezie, Gesichtsödeme/generalisierte Ödeme

Selten: Exanthem, Pruritus, Purpura


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Gelegentlich: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschwäche


Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Häufig: häufiger Harndrang, vermehrte Miktionshäufigkeit, verzögerte Ejakulation

Gelegentlich: Inkontinenz, Miktionsstörungen, Dysurie

Selten: Impotenz, Priapismus

Sehr selten: Anstieg des Serumkreatinins


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Asthenie

Gelegentlich: Flushing, Fieber/Schüttelfrost, Blässe

Selten: erniedrigte Körpertemperatur bei älteren Patienten


Besondere Vorsicht:

Zu Beginn der Therapie können orthostatische Hypotonie und in seltenen Fällen Synkopen auftreten, insbesondere bei sehr hoher Dosierung, aber auch wenn die Behandlung nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen wird.


4.9 Überdosierung


Symptome:

Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Synkopen, Dyspnoe, Hypotonie, Palpitationen, Tachykardie, Arrhythmie. Übelkeit, Erbrechen. Möglicherweise Hypoglykämie, Hypokaliä­mie.


Behandlung:

Symptomatische Behandlung. Engmaschige Blutdruckkontrolle. Da Doxazosin stark an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine Dialyse nicht indiziert.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Alfa-Adrenorezeptor-Antagonisten

ATC-Code: C02CA04


Hypertonie:

Die Behandlung hypertoner Patienten mit Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten führt zu einer klinisch relevanten Blutdrucksenkung als Folge einer Verminderung des systemischen Gefäßwiderstandes. Diese Wirkung beruht vermutlich auf einer selektiven Blockade der Alpha-1-Adrenozeptoren in den Gefäßen. Bei einmal täglicher Gabe tritt eine klinisch relevante Blutdrucksenkung ein, die während des ganzen Tages bzw. 24 Stunden nach der Einnahme anhält. Bei den meisten Patienten lässt sich der Blutdruck bereits durch die Initialdosis von 4 mg Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten unter Kontrolle bringen. Durch die Behandlung mit Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten wurde bei Hypertonikern im Sitzen und im Stehen eine ähnliche Blutdrucksenkung erzielt.


Patienten, die wegen ihrer Hypertonie mit Doxazosin-Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung behandelt werden, können auf Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten umgestellt und ihre Dosis kann unter Wahrung der Wirksamkeit und Verträglichkeit soweit erhöht werden, wie nötig.


Eine Gewöhnung wurde während einer Langzeitbehandlung mit Doxazosin nicht beobachtet. In seltenen Fällen war die Langzeitbehandlung mit einer Zunahme der Plasmareninaktivität und einer Tachykardie verbunden.

Doxazosin hat einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte: es bewirkt einen signifikanten Anstieg des HDL-Anteils am Gesamtcholesterin (ca. 4-13% der Ausgangswerte) und eine signifikante Abnahme der Gesamtglyzeride und des Gesamtcholesterins. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist noch unbekannt.


Es konnte nachgewiesen werden, dass die Behandlung mit Doxazosin zur Remission einer linksventrikulären Hypertrophie, zur Hemmung der Thrombozytenaggregation und zum Anstieg der Aktivität des Gewebsplasminogenaktivators führt. Die klinische Relevanz dieser Beobachtungen ist noch nicht klar. Darüber hinaus erhöht Doxazosin die Insulinsensitivität von Patienten mit reduzierter Insulinsensitivität, aber auch hier ist die klinische Relevanz bislang ungewiss.

Doxazosin hat sich als frei von unerwünschten Stoffwechselwirkungen erwiesen und ist geeignet zur Behandlung von Patienten, die gleichzeitig an Asthma, Diabetes mellitus, linksventrikulärer Dysfunktion oder Gicht leiden.


Prostatahyperplasie:

Bei Patienten mit Prostatahyperplasie führt Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten zu einer signifikanten Besserung der Urodynamik und der entsprechenden Symptome als Folge einer selektiven Blockade der Alpha-Adrenozeptoren im muskulären Stroma der Prostata, in der Prostatakapsel und am Blasenhals.

Die meisten Patienten mit Prostatahyperplasie lassen sich mit der Initialdosis einstellen.

Doxazosin hat sich als wirksamer Blocker der Alpha-1A-Adrenozeptoren erwiesen, des Subtyps also, zu dem über 70% der adrenergen Rezeptoren in der Prostata zählen.


Über den gesamten empfohlenen Dosierungsbereich hat Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf den Blutdruck normotensiver Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH).


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Nach oraler Anwendung therapeutischer Dosen wird das in Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten enthaltene Doxazosin gut resorbiert; Die Blutspiegel der Substanz steigen langsam an und erreichen ihr Maximum 6 bis 8 Stunden nach der Einnahme. Die maximalen Plasmaspiegel betragen etwa ein Drittel derjenigen, die bei Anwendung derselben Doxazosin-Dosis in Form von Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung erreicht werden. Die Talspiegel nach 24 Stunden sind dagegen ähnlich. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin in Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten führen zu geringen Schwankungen der Plasmaspiegel. Der Quotient aus der maximalen und der minimalen Doxazosin-Konzentration bei Anwendung von Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten ist nicht einmal halb so groß wie der Quotient bei Anwendung der Doxazosin-Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung.


Im Steady-State betrug die relative Bioverfügbarkeit von Doxazosin aus Doxazosin dura 4 mg Retardtabletten im Vergleich zu der Formulierung mit sofortiger Wirkstofffreisetzung 54% bei Anwendung der 4 mg-Dosis und 59% bei Anwendung der 8 mg-Dosis.


Verteilung:

Die Plasmaproteinbindung von Doxazosin beträgt ca. 98%.


Biotransformation:

Doxazosin wird größtenteils abgebaut; weniger als 5% der Substanz werden unverändert ausgeschieden. Doxazosin wird hauptsächlich mittels O-Demethylierung und Hydroxylierung abgebaut.


Elimination:

Die Elimination aus dem Plasma verläuft biphasisch, die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt 22 Stunden; aufgrund dessen braucht das Arzneimittel nur einmal täglich verabreicht zu werden.


Ältere Patienten:

Studien zur Pharmakokinetik von Doxazosin bei älteren Patienten ergaben keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu jüngeren Patienten.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Studien zur Pharmakokinetik von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ergaben auch keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Es liegen nur in beschränktem Umfang Daten zum Einsatz von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und zu den Auswirkungen von Arzneimitteln vor, von denen bekannt ist, dass sie den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin). In einer klinischen Studie mit 12 Probanden mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion war nach einmaliger Gabe von Doxazosin die AUC um 43% erhöht und die orale Clearance um ca. 40% reduziert. Die Behandlung mit Doxazosin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxi­zität, Reproduktionstoxizität, Gentoxizität und Kanzerogenität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. In Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten wurden den Versuchstieren Tagesdosen verabreicht, die zu Plasmakonzentrationen führten, die dem Vier- bzw. Zehnfachen der üblichen humantherapeutischen Exposition (Cmaxbzw. AUC) entsprachen. Die Studien ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung der Feten. Ein Verabreichungsschema mit 82 mg/kg/die (das Achtfache der humantherapeutischen Exposition) war mit einer verminderten Überlebenswahrscheinlichkeit der Feten assoziiert.


Studien an laktierenden Ratten, die eine orale Einmaldosis von radioaktiv markiertem Doxazosin erhielten, ergaben eine Akkumulation in der Milch mit einer maximalen Konzentration, die ungefähr dem 20-fachen der Konzentration im Plasma der Muttertiere entsprach. Auch wurde festgestellt, dass nach oraler Verabreichung radioaktiv markiertem Doxazosin an trächtige Ratten radioaktives Material in die Plazenta übertrat.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Macrogol

Mikrokristalline Cellulose

Povidon K 29-32

Butylhydroxytoluol (E 321)

alpha-Tocopherol (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)


Tablettenhülle:

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)-Dispersion 30%

Hochdisperses Siliciumdioxid

Macrogol 1300-1600

Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC/Aluminium-Blister mit 30 (N1), 50 (N2), 98 und 100 (N3) Retardtabletten


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Mylan dura GmbH

Postfach 10 06 35

64206 Darmstadt



8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


59962.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


09. Juli 2004/10.10.2007


10. STAND DER INFORMATION


März 2008


VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


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