iMedikament.de

Doxazosin Sandoz 4 Mg Retardtabletten

Document: 22.10.2012   Fachinformation (deutsch) change

UK/H/0873/001

65059.00.00


Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels


Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Retardtablette enthält 4 mg Doxazosin (als Mesilat).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Retardtablette


Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit Markierung „DL“



4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete


Essentielle Hypertonie

Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie



4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Tabletten müssen als Ganzes mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Die Tabletten sollten weder zerkaut, geteilt noch zerstoßen werden. Die empfohlene Höchstdosis beträgt 8 mg Doxazosin 1-mal täglich.


Essentielle Hypertonie

Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin 1-mal täglich. Bis zum Erreichen des optimalen Effekts können bis zu 4 Wochen vergehen. Falls notwendig, kann die Dosierung auf 8 mg Doxazosin 1-mal täglich erhöht werden.


Doxazosin kann als Monotherapie oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel, z. B. Thiazid-Diuretikum, β-Blocker, Calciumantagonisten oder ACE-Hemmer angewendet werden.


Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie


Erwachsene

In der Regel 4 mg Doxazosin 1-mal täglich. Falls notwendig, kann die Dosierung auf 8 mg Doxazosin 1-mal täglich erhöht werden.


Doxazosin kann bei hypertensiven oder normotensiven Patienten mit einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) angewendet werden, da die Blutdruckveränderungen bei normotensiven Patienten klinisch nicht signifikant sind. Bei Patienten mit Hypertonie werden beide Krankheitsbilder gleichzeitig behandelt.


Ältere Patienten

Gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Da die Pharmakokinetik bei Patienten mit Niereninsuffizienz unverändert ist und es keine Hinweise darauf gibt, dass Doxazosin eine bestehende eingeschränkte Nierenfunktion verschlechtert, kann bei diesen Patienten die normale Dosis angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Doxazosin sollte bei Patienten mit Hinweisen auf eine eingeschränkte Leberfunktion mit besonderer Vorsicht gegeben werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung von Doxazosin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Kinder und Jugendliche

Aufgrund mangelnder klinischer Erfahrungen wird Doxazosin zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.



4.3 Gegenanzeigen


Doxazosin ist kontraindiziert bei



Doxazosin ist kontraindiziert als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progressiver Niereninsuffizienz.


1Nur für die Indikation Hypertonie

2Nur für die Indikation Prostatahyperplasie



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Informationen für den Patienten:

Die Patienten sollen informiert werden, dass die Doxazosin Retardtabletten als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, geteilt oder zerstoßen werden sollen.


Bei einigen Retardformulierungen ist der Wirkstoff von einer inaktiven, nicht absorbierbaren Hülle umschlossen, die zur kontrollierten Freisetzung des Wirkstoffes über einen verlängerten Zeitraum entwickelt wurde. Nach der Passage durch den Gastrointestinaltrakt wird die „leere“ Tablette ausgeschieden. Die Patienten sollen dahingehend unterrichtet werden, dass wenn sie im Stuhl Überbleibsel beobachten, die wie eine Tablette aussehen, nicht besorgt sein müssen.


Abnormale kurze Verweilzeit im Gastrointestinaltrakt (z. B. aufgrund chirurgischer Entfernung) kann zu einer unzureichenden Absorption führen. Angesichts der langen Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische Bedeutung hiervon unklar.


Therapiebeginn:

Vor allem zu Beginn der Therapie kann es im Zusammenhang mit den alphablockierenden Eigenschaften von Doxazosin zu einer orthostatischen Hypotonie kommen, die sich als Schwindel und Schwächegefühl, in seltenen Fällen auch durch Bewusstlosigkeit (Synkope) äußert. Es wird daher empfohlen, bei Behandlungsbeginn den Blutdruck zu überwachen, um das Risiko möglicher Nebenwirkungen zu verringern. Die Patienten sollten angewiesen werden, bei Einleitung der Therapie mit Doxazosin Situationen zu vermeiden, bei denen es zu Verletzungen kommen könnte, sollten Schwindel oder Schwächegefühl auftreten.


Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen:

Wie bei allen anderen Antihypertonika mit vasodilatatorischen Eigenschaften wird bei der Gabe von Doxazosin an Patienten mit folgenden akuten Herzerkrankungen zur Vorsicht geraten:


Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Wie jedes andere Arzneimittel, das vollständig über die Leber metabolisiert wird, sollte Doxazosin mit besonderer Vorsicht an Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verabreicht werden. Da im Hinblick auf Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung keine klinischen Erfahrungen vorliegen, wird eine Anwendung bei solchen Patienten nicht empfohlen.


Anwendung mit PDE-5-Hemmern:

Die gleichzeitige Gabe von Doxazosin mit Phosphodiesterase-5-Hemmern (z. B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) sollte mit Vorsicht erfolgen, da beide Arzneimittel vasodilatatorische Wirkungen haben und bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen können. Um das Risiko einer symptomatischen Hypertonie zu verringern, wird empfohlen die Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Hemmern erst zu beginnen, wenn der Patient durch eine Therapie mit Alphablockern hämodynamisch stabilisiert ist.

Außerdem wird empfohlen die Behandlung mit einem Phosphodiesterase-5-Hemmer mit der niedrigsten möglichen Dosis zu beginnen und einen zeitlichen Abstand von 6 Stunden nach der Einnahme von Doxazosin einzuhalten. Mit retardierten Formulierungen von Doxazosin wurden keine Studien durchgeführt.


Anwendung bei Patienten, die sich aufgrund eines grauen Stars (Katarakt) einerAugenoperation unterziehen müssen:

Das Auftreten des „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Small Pupil Syndrome) wurde bei der Durchführung von Kataraktoperationen bei einigen Patienten beobachtet, die mit Tamsulosin behandelt wurden oder zuvor behandelt worden waren. Da auch bei der Anwendung anderer Alpha-1-Blocker vereinzelt das Auftreten eines IFIS gemeldet wurde, kann ein Klasseneffekt nicht ausgeschlossen werden. Da IFIS zu erhöhten Verfahrenskomplikationen während einer Kataraktoperation führen kann, sollte der Augenoperateur vor einer Operation über eine aktuelle oder frühere Therapie mit Alpha-1-Blockern informiert werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Gabe von PDE-5-Hemmer (z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Doxazosin kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4). Mit retardierten Formulierungen von Doxazosin wurden keine Studien durchgeführt.


Doxazosin ist stark an Plasmaproteine gebunden (98 %). In-vitro-Untersuchungen mit Humanplasma haben gezeigt, dass Doxazosin keine Wirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.


Konventionelles Doxazosin wurde mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Betablockern, nicht-steroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulanzien verabreicht, ohne dass Wechselwirkungen auftraten. Es liegen jedoch keine formalen Arzneimittel-Wechselwirkungsstudien vor.


Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alphablocker und anderer Antihypertonika.


In einer offenen, randomisierten, placebokontrollierten Studie an 22 gesunden männlichen Probanden führte die Gabe einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am Tag 1 einer 4-tägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg 2-mal täglich) zu einer Erhöhung der mittleren AUC von Doxazosin um 10 %, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren Cmaxoder der mittleren Halbwertszeit von Doxazosin. Der 10 %ige Anstieg der mittleren AUC für Doxazosin mit Cimetidin liegt innerhalb interindividueller Variationen (27 %) der mittleren AUC für Doxazosin mit Placebo.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Für die Indikation Hypertonie:

Schwangerschaft

Da es keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien an Schwangeren gibt, ist die Sicherheit von Doxazosin während der Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Daher sollte Doxazosin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen das Risiko überwiegt. Obwohl Tierstudien keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung ergaben, wurden bei Tieren unter extrem hohen Dosen verminderte Überlebensraten der Feten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).


Stillzeit

Doxazosin ist während der Stillzeit kontraindiziert, da das Arzneimittel in der Milch laktierender Ratten akkumuliert und keine Informationen über die Ausscheidung des Arzneimittels in die Milch stillender Frauen vorliegen.


Alternativ sollten Frauen abstillen, falls eine Behandlung mit Doxazosin erforderlich ist (siehe Abschnitt 5.3).


Für die Indikation benigne Prostatahyperplasie:

Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Fähigkeit zur Ausübung von Tätigkeiten, wie z. B. das Bedienen von Maschinen oder das Führen von Fahrzeugen, kann beeinträchtigt sein, insbesondere bei Behandlungsbeginn.



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100); selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000); sehr selten (< 1/10 000)


System-Organ-Klasse

Sehr häufig
(≥ 1/10)

häufig
(≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegent-
lich
(≥ 1/1.000 bis
< 1/100)

selten
(≥ 1/10.000 bis
< 1/1.000)

sehr selten (< 1/10.000)

Häufigkeit auf Grund-
lage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Infektionen und parasitäre Erkrankun­gen


Infektionen der Atem­wege, Infek­tionen der Harnwege





Erkrankun­gen des Blutes und des Lymph­systems





Leukopenie, Thrombo­zytopenie


Erkrankun­gen des Immunsys­tems



allergische Arzneimittel­reaktionen




Stoffwechsel- und Ernährungs­störungen



Anorexie, Gicht, gesteigerter Appetit




Psychiatri­sche Erkran­kungen



Angst, Depressio­nen, Schlaf­losigkeit


Agitiertheit, Nervosität


Erkrankun­gen des Nervensys­tems


Schwindel, Kopfschmer­zen, Somno­lenz

Apoplexie, Hypästhesie, Synkope, Tremor


Posturaler Schwindel, Parästhesien


Augener­krankungen





Ver­schwommen­sehen

Intraopera‑
tives Floppy Iris Syndrom (siehe Ab­schnitt 4.4)

Erkrankun­gen des Ohrs und des Labyrinths


Vertigo

Tinnitus




Herzerkran­kungen



Herzklopfen, Tachykardie

Angina pectoris, Herzinfarkt


Bradykardie, Herzrhyth­musstö­rungen


Gefäßer­krankungen



Hypotonie, posturale Hypotonie



Hitzewal­lungen


Erkrankun­gen der Atemwege, des Brust­raums und Mediasti­nums



Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis

Nasenbluten


Broncho­spasmus


Erkrankun­gen des Gastrointes­tinaltrakts


Bauch­schmerzen, Dyspepsie, Mund­trockenheit, Übelkeit

Obstipation, Diarrhö, Blähungen, Erbrechen, Gastroente­ritis



Störung des Geschmacks-empfindens

Leber- und Gallener­krankungen



anormale Leberfunk­tionstests


Cholestase, Hepatitis, Gelbsucht


Erkrankun­gen der Haut und des Unterhaut­zellgewebes


Pruritus

Hautaus­schlag


Alopezie, Purpura, Urtikaria


Skelettmus­kulatur-, Bindege­webs- und Knochen­erkrankungen


Rücken­schmerzen, Myalgie

Arthralgie


Muskel­krämpfe, Muskel­schwäche


Erkrankun­gen der Nieren und Harnwege


Zystitis, Harninkonti­nenz

Dysurie, Hämaturie, Miktions­häufigkeit


Miktions­störungen, Nykturie, Polyurie, verstärkte Diurese


Erkrankun­gen der Geschlechts­organe und der Brustdrüse



Impotenz


Gynäkomas­tie, Priapis­mus

retrograde Ejakulation

Allgemeine Erkrankun­gen und Beschwerden am Verabrei­chungsort


Asthenie, Brustschmerzen, grippe­artige Symp­tome, peri­phere Ödeme

Schmerzen, Gesichts­ödeme


Müdigkeit, Malaise


Untersu­chungen



Gewichts­zunahme






4.9 Überdosierung


Führt eine Überdosierung zu einer Hypotonie, sollte der Patient sofort auf dem Rücken in Kopftieflage gebracht werden. Andere unterstützende Maßnahmen sollten ergriffen werden, wenn dies in Einzelfällen angebracht erscheint. Da Doxazosin stark an Proteine gebunden ist, ist eine Dialyse nicht indiziert.



5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: α-Adrenozeptor-Antagonisten

ATC-Code: C02CA04


Hypertonie

Die Gabe von Doxazosin an hypertensive Patienten verursacht eine klinisch signifikante Senkung des Blutdrucks durch eine Reduktion des systemischen vaskulären Widerstandes. Diese Wirkung soll auf einer selektiven Blockade des -1-Rezeptors im Gefäßsystem beruhen. Mit einer einmal täglichen Dosis hält die klinisch signifikante Senkung des Blutdrucks den ganzen Tag bis zu 24 Stunden an. Der Blutdruck ist bei der Mehrheit der Patienten nach der Initialdosis von 4 mg Doxazosin unter Kontrolle. Bei Patienten mit Hypertonie war die Blutdrucksenkung während der Behandlung mit Doxazosin in sitzender und stehender Position ähnlich.


Patienten unter Therapie mit schnell freisetzenden Doxazosin-Tabletten können auf Doxazosin Retardtabletten umgestellt werden und die Dosis kann nach Bedarf erhöht werden, während die Wirkung und Verträglichkeit aufrechterhalten bleiben.


Während der Langzeitbehandlung mit Doxazosin wurde bisher keine Gewöhnung beobachtet. Ein Anstieg der Plasmareninaktivität und Tachykardie wurde während der Langzeitbehandlung selten beobachtet.


Doxazosin hat eine günstige Wirkung auf Blutfette mit einem signifikanten Anstieg des Quotienten von HDL/Gesamtcholesterin (etwa 4 % bis 13 % Erhöhung gegenüber dem Ausgangswert) sowie einem signifikanten Abfall von Gesamtglyzeriden und -cholesterin. Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist noch nicht bekannt.


Bei der Behandlung mit Doxazosin zeigte sich eine Abnahme der linksventrikulären Hypertrophie, eine Hemmung der Plättchenaggregation sowie eine Zunahme der Aktivität des Gewebsplasminogenaktivators. Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist noch nicht bekannt.


Außerdem verbessert Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Sensitivität auf Insulin die Insulinsensitivität, jedoch ist auch hinsichtlich dieser Ergebnisse die klinische Bedeutung noch nicht bekannt.


Doxazosin hat keine Nebenwirkungen auf den Metabolismus und eignet sich zur gleichzeitigen Behandlung bei Patienten mit Asthma, Diabetes, linksventrikulärer Funktionsstörung oder Gicht.


Prostatahyperplasie

Als Folge der selektiven Blockade von α-Adrenozeptoren in der Muskulatur von Prostata, Kapsel und Blasenhals führt die Gabe von Doxazosin bei Patienten mit Prostatahyperplasie zu einer signifikanten Verbesserung der Urodynamik und der Symptome.


Bei den meisten Patienten mit Prostatahyperplasie ist die Initialdosis zur Kontrolle der Symptome ausreichend. Doxazosin ist ein wirksamer Blocker des 1A-Subtypes der α-Adrenozeptoren, die mehr als 70 % der adrenergen Subtypen in der Prostata ausmachen.


Bei normotensiven Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) hat Doxazosin innerhalb des empfohlenen Dosierungsbereichs nur eine geringe oder keine Wirkung auf den Blutdruck.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Nach oraler Applikation therapeutischer Dosen werden Doxazosin-Retardtabletten gut resorbiert, wobei die Spitzenkonzentrationen im Blut allmählich nach 6-8 Stunden nach Einnahme erreicht werden. Plasmaspitzenspiegel entsprechen rund einem Drittel der Werte, die bei derselben Dosierung von Doxazosin in Form der schnell freisetzenden Tabletten erreicht werden. Die Talspiegel (Trough) nach 24 Stunden sind bei beiden Formen ähnlich. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin führen zu einer geringen Veränderung der Plasmaspiegel.


Das Verhältnis von Spitzen- zu Talspiegeln (Peak/Trough-Ratio) von Doxazosin-Retardtabletten ist weniger als halb so groß wie das von schnell freisetzenden Doxazosin-Tabletten.


Im Steady State war die relative Bioverfügbarkeit von Doxazosin aus Retardtabletten im Verhältnis zu schnell-freisetzenden Formen 54 % bei der 4-mg-Dosis und 59 % bei der 8-mg-Dosis.


Verteilung

Doxazosin ist zu etwa 98 % an Plasmaproteine gebunden.


Biotransformation

Doxazosin unterliegt einer ausgeprägten Metabolisierung, weniger als 5 % werden als unveränderte Substanz ausgeschieden. Doxazosin wird hauptsächlich durch O-Demethylierung und Hydroxylierung metabolisiert.


Elimination

Die Plasmaelimination verläuft biphasisch mit einer terminalen Eliminationshalbwertszeit von 22 Stunden und ermöglicht so die einmal tägliche Gabe.


Ältere Patienten: Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin bei älteren Patienten haben gezeigt, dass keine signifikanten Unterschiede zu jüngeren Patienten bestehen.


Niereninsuffizienz

Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin bei Patienten mit Niereninsuffizienz haben gezeigt, dass keine signifikanten Unterschiede zu Patienten mit normaler Nierenfunktion bestehen.


Leberinsuffizienz

Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten über Patienten mit Leberinsuffizienz und die Wirkungen von Arzneimitteln mit bekanntem Einfluss auf den Leberstoffwechsel (z. B. Cimetidin) vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit mäßiger Leberinsuffizienz war die AUC um 43 % erhöht und die scheinbare Clearance nach oraler Gabe um ca. 40 % vermindert. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz sollte die Therapie mit Doxazosin mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Gentoxizität und Kanzerogenität, ergaben auf der Basis konventioneller Tierversuche kein spezielles Risiko für den Menschen. Aus Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten, die Tagesdosen erhielten, die an Menschen verabreicht zu 4- bis 10-fachen Plasmakonzentrationen (Cmaxund AUC) führen würden, ergaben sich keine Hinweise auf Schädigungen des Fötus. Ein Dosierungsschema von 82 mg/kg/Tag (das 8-fache der Exposition beim Menschen) war mit einem vermindertem Überleben der Feten verbunden.


Studien an säugenden Ratten, die eine orale Einzeldosis von radioaktivem Doxazosin erhielten, zeigten eine Akkumulation in der Muttermilch mit einer maximalen Konzentration von etwa dem 20-fachen der mütterlichen Plasmakonzentration. Nach oraler Gabe von markiertem Doxazosin bei trächtigen Ratten gelangte die Radioaktivität in die Plazenta.



6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Butylhydroxytoluol (E 321)

Mikrokristalline Cellulose

Macrogol 200

Macrogol 900

Natriumstearylfumarat (Ph. Eur.)

Povidon K30

Hochdiperses Siliciumdioxid

all-rac-alpha-Tocopherol (E 307)


Überzug

Macrogol 1300-1600

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispsersion 30 %

Siliciumdioxid-Hydrat

Titandioxid (E 171).



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVDC//Aluminiumblister: 28, 56 oder 98 Tabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de



8. Zulassungsnummer


65059.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung


07.02.2007



10. Stand der Information


Oktober 2012



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Var/IB/020 15/15 Oktober 2012