Durapindol 15mg
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Abweichungen vom BfArM-Mustertext (Stand: 20.04.98) sind schattierthinterlegt.
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1. Bezeichnung des Arzneimittels
durapindol®5 mg
durapindol®15 mg
Wirkstoff: Pindolol
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Beta-Rezeptorenblocker
3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile
durapindol 5 mg
1 Tablette enthält 5 mg Pindolol
durapindol 15 mg
1 Tablette enthält 15 mg Pindolol
3.3 Sonstige Bestandteile
Magnesiumstearat, Crospovidon, Povidon, hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Maisstärke.
4. Anwendungsgebiete
durapindol 5 mg / 15 mg
-
Koronare Herzkrankheit
-
Arterielle Hypertonie
5. Gegenanzeigen
durapindol darf nicht eingenommenwerden bei:
- manifester Herzinsuffizienz
- akutem Herzinfarkt
- Schock
- AV-Block 2. und 3. Grades
- Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
- sinuatrialem Block
- Cor pulmonale
- Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
- Hypotonie
- Azidose
- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)
- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
- Überempfindlichkeit gegenüber Pindolol, anderen Beta-Rezeptorenblockern oder einem der sonstigen Bestandteile.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit durapindol behandelt werden, sollte unterbleiben (Ausnahme Intensivmedizin).
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
- AV-Block 1. Grades
- Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
- Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) (durapindol erst nach vorheriger alpha-Blockade verabreichen)
- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Dosierung)
- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Nebenwirkungen).
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- und Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Über die Anwendung von durapindol bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit Pindolol besonders streng geprüft werden.
Pindolol passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut etwa die Hälfte der mütterlichen Serumkonzentration. Im Tierversuch ergab sich an Ratten, Mäusen und Kaninchen kein Hinweis auf ein teratogenes Potential der Substanz. Für den Menschen liegen mit der Anwendung im ersten Trimester keine, mit der Anwendung im zweiten und dritten Trimester unzureichende Erfahrungen vor.
Wegen einer möglichen Beeinträchtigung der Herz-/ Kreislauffunktion des Neugeborenen sollte die Behandlung mit Pindolol 48 – 72 Stunden vor der Geburt beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene 48 – 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.
Pindolol geht in die Muttermilch über. Die Konzentration in der Milch entspricht dem zwei- bis dreifachen der mütterlichen Plasmakonzentration. Obwohl die aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge sorgfältig hinsichtlich betablockierender Wirkungen überwacht werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.
6. Nebenwirkungen
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Alpträumen oder Halluzinationen kommen.
Vorübergehend kann es gelegentlich zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.
Gelegentlich können allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz) auftreten.
Gelegentlich kann es zu Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten kommen, selten auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen.
Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
Selten wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), in Einzelfällen Sehstörungen oder Keratokonjunktivitis beobachtet.
In seltenen Fällen kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein bereits bestehender Diabetes mellitus sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger durapindol-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
In einzelnen Fällen kann es zu verstärktem Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz kommen. Selten tritt eine Bradykardie auf.
In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Vereinzelt wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.
In Einzelfällen kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum kommen.
Bei Langzeittherapie mit Pindololwurde in Einzelfällen eine Arthropathie (Mono- und Polyarthritis) beobachtet.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Pindolol-Therapie berichtet. Eine Anwendung von durapindol sollte nur unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.
durapindol kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.
Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Besondere Hinweise:
Wegen des Auftretens schwerer Leberschäden unter Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern sollten in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Hinweis für Verkehrsteilnehmer:
Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten und Phenothiazinen sowie Glyceroltrinitrat, Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und gelegentlich zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.
Die kardiodepressiven Wirkungen von durapindol und Antiarrhythmika können sich addieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol und Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Hinweis:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit durapindol behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von durapindol beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von durapindol und Noradrenalin oder Adrenalin ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit durapindol eingenommen werden.
Indometacin kann die blutdrucksenkende Wirkung von durapindol vermindern.
Die gleichzeitige Anwendung von durapindol und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.
Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung verstärkt werden. Für den Fall, dass durapindol vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit durapindol informiert werden.
Unter durapindol-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung einer allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von durapindol und Thioridazin kann es zu einer Erhöhung der Thioridazin-Plasmaspiegel kommen.
8. Warnhinweise
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten durapindol nicht einnehmen.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden.
Es gelten folgende Richtdosen:
durapindol 5 mg:
Koronare Herzkrankheit:
3-mal täglich 1 Tablette durapindol 5 mg.
Arterielle Hypertonie:
3-mal täglich 1 Tablette durapindol 5 mg.
Falls erforderlich kann die Dosis auf 3-mal täglich 2 Tabletten durapindol 5 mg gesteigert werden.
durapindol 15 mg:
Koronare Herzkrankheit:
1-mal täglich 1 Tablette durapindol 15 mg.
Arterielle Hypertonie:
1-mal täglich 1 Tablette durapindol 15 mg morgens.
Falls erforderlich kann die Dosis nach einer Woche auf täglich 2 Tabletten durapindol 15 mg gesteigert werden.
Bei stark eingeschränkter Leberfunktion ist die Elimination von durapindol reduziert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.
Soll die Behandlung mit durapindol nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome einer Überdosierung
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit durapindol abgebrochen werden.
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:
Atropin: 0,5 - 2,0 mg intravenös als Bolus
Glukagon: initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion
Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können ß -Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Pindolol ist ein lipophiler nicht-kardioselektiver Beta-Rezeptorenblocker mit intrinsischer sympathomimetischer Aktivität (ISA).
Pindolol hemmt sowohl die ß1- als auch die ß2-Rezeptoren.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Pindolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
siehe Ziffer 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
b) Chronische Toxizität
Bei Dosen über 5 mg/kg bei Ratte und Hund (Hund rev.) traten eine Hemmung der Spermatogenese und Atrophie der testikulären Tubuli auf. Beide Tierarten wiesen eine grüne Verfärbung des Urins auf, die mit dem Nachweis von Indol und Hydroxyindol assoziiert war.
Bei der Ratte wurde außerdem eine Pigmentablagerung in den Kupfferschen Zellen der Leber und im Nebennierenmark festgestellt. Beim Hund kam es zu leichten Erythemen und einer minimalen Hyperämie der Leber.
Bei Langzeitprüfungen an Rhesusaffen mit oralen Dosen von 2,5 bis 25 mg/kg täglich über fünf Jahre verursachte die höhere Dosis eine leichte Pigmentablagerung in der Leber.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Es liegen keine ausreichenden Unterlagen zur Beurteilung der mutagenen Wirkung vor.
Langzeitstudien an Mäusen und Ratten ergaben keinen Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Pindolol. Bei den behandelten Ratten kam es zur Pigmentanreicherung (vermutlich eines Metaboliten-Komplexes) in den Kupfferschen Zellen der Leber und in Gewebsmakrophagen anderer Organe.
d) Reproduktionstoxizität
Im Tierversuch ergab sich an Ratten, Mäusen und Kaninchen kein Hinweis auf ein teratogenes Potential der Substanz bei Dosierungen zwischen 8 und 100 mg/kg/Tag. Für den Menschen liegen mit der Anwendung im ersten Trimester keine, mit der Anwendung im zweiten und dritten Trimester unzureichende Erfahrungen vor. Aus diesen kleineren klinischen Studien haben sich keine eindeutigen Hinweise auf eine Gefährdung des Feten durch die Pindololbehandlung der Mutter ergeben. Pindolol durchdringt die Plazenta und erreicht im Nabelschnurserum etwa die Hälfte der mütterlichen Serumkonzentration.
Pindolol geht in die Muttermilch über.
Das Milch : Plasma Konzentrationsverhältnis beträgt ca. 2 – 3 : 1.
13.3 Pharmakokinetik
Nach oraler Applikation wird Pindolol nahezu vollständig (ca. 95 %) aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Ein "first-pass-Effekt" kann vernachlässigt werden. Pindolol kann bereits nach 30 Minuten im Blut nachgewiesen werden. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1 - 2 Stunden erreicht.
Die Plasmaproteinbindung von Pindolol beträgt 40 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt ca. 2,0 l/kg.
Pindolol wird zu ca. 60 % in der Leber zu inaktiven Metaboliten abgebaut. Dabei entstehen zu ca. 90 % Glucuronide und Sulfate. Pindolol und seine Metabolite werden zu ca. 90 % - davon 40 % der applizierten Dosis unverändert - renal eliminiert. Die restlichen 10 % werden mit den Faeces ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertszeit von Pindolol liegt bei normaler Nierenfunktion im Durchschnitt zwischen 3 und 4 Stunden. Sie erhöht sich bei Einschränkung der Nierenfunktion um den Faktor 1,4 - 1,5. Bei deutlich eingeschränkter Leberfunktion muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate - insbesondere bei gleichzeitiger Nierenfunktionsstörung - mit einer Abnahme der Pindolol-Ausscheidung gerechnet werden. Bei älteren Personen liegt die Eliminationshalbwertszeit bei durchschnittlich ca. 7 Stunden.
14. Sonstige Hinweise
Keine
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3½ Jahre.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
25 Tabletten (N1)
50 Tabletten (N2)
100 Tabletten (N3)
Anstaltspackungen mit 500 und 1000 Tabletten
18. Stand der Information
Juli 2004
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Merck dura GmbH
Postfach 10 06 35
64206 Darmstadt
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