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Durazepam 10 Mg

Document: 08.06.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwen­dung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


durazepam 10 mg

Wirkstoff: Oxazepam


Zusammensetzung

1 Tablette enthält:

arzneilich wirksamer Bestandteil:

10 mg Oxazepam


sonstige Bestandteile:

Lactose; Maisstärke; Magnesiumstearat (Ph. Eur.).



Darreichungsform und Inhalt


Originalpackungen mit 20 Tabletten (N2)

50 Tablet­ten (N3)



Stoff-oder Indikationsgruppe

Mittel gegen Angst- und Spannungszustände sowie Schlafstörungen aus der Gruppe der Benzodiazepine



Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Merck dura GmbH

Postfach 10 06 35

64206 Darmstadt




Anwendungsgebiete


- Zur symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen.

- Zur symptomatischen Behandlung von Durchschlafstörungen.


Hinweis:

Nicht alle Angst-, Spannungs-, und Erregungszustände oder Schlaf­störungen bedürfen einer medikamentösen Behand­lung. Sie sind häufig Folgeerscheinungen körperlicher oder seelischer Erkrankun­gen und können durch andere Maβnahmen oder gezielte Behandlung der Grund­krank­heitenbehoben werden.


Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie durazepam 10 mg nicht einnehmen?


durazepam 10 mgdarf nichteingenommen werdenbei:

- Überempfind­lichkeit gegenOxazepam oder andereBenzodiazepine

- Abhängigkeits­erkran­kung in der Vorgeschichte (Alkohol, Arzneimittel, Drogen).

- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- und Schmerzmitteln sowie Präparaten zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Neuroleptika,, Antidepressiva, Lithium).


Wann dürfen Sie durazepam 10 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?


Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie durazepam 10 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie bitte hierzu Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Sie dürfen durazepam 10 mgnur unter besonderer Vorsicht anwenden bei:

- bestimmten Formen schwerer krankhafter Muskel­schwäche (Myasthenia gravis)

- Störungen der Gang- und Bewegungskoordination (spinale und zerebella­re Ataxien)

- bei Atemfunktionsstörungen im Schlaf (Schlafapnoe-Syndrom).


Bei normaler Atemfunktion wirkt Oxazepam nicht atemdämpfend, jedoch ist bei Patienten mit akuter respirato­rischer Insuffizienz (Atemschwäche) die Anwendung sorgfältig abzuwägen, ebenso bei Patienten mit chronisch obstrukti­ven Lungenerkrankungen (verengte Atemwege).



Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?


In der Schwangerschaft sollte durazepam 10 mg nur in Ausnahmefällen aus zwingenden Gründen verordnet werden.

Wenn Sie während der Behandlung mit durazepam 10 mg schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Weiterführung oder den Abbruch der Behandlung entscheiden kann.

Bei längerer Einnahme von durazepam 10 mg während der Schwangerschaft können beim Neugeborenen Entzugserscheinungen auftreten. Eine Anwendung gegen Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt kann beim Neugeborenen zu erniedrigter Körpertemperatur, Blutdruckabfall, Atemdämpfung, herabgesetzter Muskelspannung und Trinkschwäche führen.

Oxazepam geht in die Muttermilch über und kann sich nach mehrmaliger Gabe dort anreichern. Daher muss bei wiederholter Einnahme abgestillt bzw. das Stillen unterbrochen werden.





Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu beachten?

Kinder unter 14 Jahren dürfen durazepam 10 mg nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes erhalten.


Bei älteren und geschwächten Patienten sowie bei Patienten mit bestehender Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und/oder erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie), die auf Benzodiazepine oft stärker als erwünscht ansprechen, sowie bei Patienten mit hirnorganischen Veränderungen ist die Verordnung sorgfältig abzuwägen (Dosierungs­anleitung beachten). Dies gilt auch für Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunk­tion.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinwei­se


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


durazepam 10 mg ist nicht zur Grundbehandlung von Depressionen und psychoti­schen Erkrankun­gen (sogenannten "Geisteskrankheiten") bestimmt. Jedoch kann, wenn eine Grundbe­hand­lung dieser Erkrankun­gen mit Antide­pressiva oder Neuroleptika bestehende Angst- und Erre­gungs­zustände oder Schlaflosigkeit nicht oder noch nicht ausreichend kontrolliert, durazepam 10 mg vor­überge­hend als Zusatz­behand­lung einge­setzt werden. Bei depressiven Patienten muss bei nicht aus­reichender antide­pressiver Grundbehandlung mit der Möglichkeit einer Verstär­kung der de­pressiven Krank­heits­erscheinungen gerechnet werden.


durazepam 10 mgbesitzt eine suchtfördernde Eigenschaft (primäres Abhängigkeitspotential). Bereits nach täglicher Anwendung über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für den missbräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern auch für den therapeutischen Dosisbereich.


Hinweis:

Kreuztoleranz bei vorbestehender Alkohol- oder Barbiturateabhängigkeit ist möglich.



Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschi­nen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäβem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straβenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchti­gt wird. Dies gilt in verstärktem Maβe im Zusam­menwirken mit Alkohol.


Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahr­volle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unter­lassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.


Wichtiger Warnhinweis über einen bestimmten Bestandteil von durazepam 10 mg:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie durazepam 10 mgdaher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



Worauf müssen Sie noch achten?

Eine ununterbrochene, länger als 4 Wochen dauernde Anwendung sollte vermieden werden, da sie zur Abhängigkeit führen kann. Bei einer Anwendung ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen mit diesem Arzneimittel zu helfen.

Spätestens nach vierwöchiger Anwendung soll der Arzt entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muss.

Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachlässt. Durch eigenmächtige Dosissteigerung wird die gezielte Behandlung erschwert.

Beim Absetzen nach längerem Gebrauch können, oft mit Verzögerung von einigen Tagen, Unruhe, Angstzustände und Schlaflosigkeit auftreten. Die Absetzerscheinungen verschwinden im allgemeinen nach 2 bis 3 Wochen.

Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie durazepam 10 mgnicht einnehmen, ausgenommen seltene, nur vom Arzt zu beurteilende Situationen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand aufmerksam.

Nehmen Sie Benzodiazepin-enthaltene Arzneimittel nie ein, weil sie anderen so gut geholfen haben.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arznei­mitteln beeinflussen die Wirkung von durazepam 10 mg oder werden selbst durch durazepam 10 mg beeinflusst?


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Bei gleichzeitiger Anwendung anderer auf das Nervensystem einwirkender Arzneimittel (z.B. Psychopharmaka [Präparate zur Behandlung geistig-seelischer Störungen], Schlafmittel, Nar­kose­mittel, teils auch Schmerz­mittel [vom Opiattyp] oder auch Antihistaminika [Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen]) kann es zu einergegenseitigenVerstärkung der Wirkungen kommen.


Die Wirkung von Arzneimitteln, die die Muskelspannung herabsetzen, (Mus­kelrelaxantien) sowie von Schmerzmittelnkann ver­stärkt wer­den.


Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z. B. Antihypertonika (Mittel gegen Bluthochdruck) oder Arzneimittel zur Behandlung von Zuckerkranken (Antidiabetika) sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar. Daher sollte der behandelnde Arzt vor Beginn der Behandlung abklären, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen. In solchen Fällen ist, insbesondere vor Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten.


Welche Genussmittel, Speisen oder Getränke sollten Sie meiden?


Während der Behandlung mit durazepam 10 mgsollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von durazepam 10 mgin nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt werden kann.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung



Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt durazepam 10 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Einnahmevorschrif­ten, da durazepam 10 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere des Krankheitsbildes. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungs­dauer so kurz wie möglich zu halten.


Wieviele Tablettendurazepam 10 mg sollten Sie einneh­men und wie oft?


Behandlungsbedürftige Span­nungs-, Erre­gungs- und Angst­zustän­de:


In der Regel beträgt die Tagesgesamtdosis bei ambulanter Behandlung, d. h. außerhalb des Krankenhauses, für Erwachsene 2 bis 3 Tabletten(20 bis 30 mg Oxaze­p­am), Sie können - soweit Ihnen Ihr Arzt nichts anderes verordnet hat - morgens und abends 1 Tablette durazepam 10 mgoder abends 2 Tabletten durazepam 10 mg(entsprechend 20 mg Oxazepam/Tag) oder morgens 1 Tablette und abends 2 Tabletten durazepam 10 mg(entsprechend 30 mg Oxazepam/Tag) einnehmen. Wenn bei dieser Dosierung die gewünschten Wirkungen nicht erzielt werden können, kann die Dosis vom Arzt auf 3-mal 2 Tabletten durazepam 10 mg(entsprechend 60 mg Oxazepam/Tag) gesteigert werden. Gegebenenfalls ist auf eine geeignetere Dosisstärke auszuweichen.

Höhere Dosierungen sind nur in seltenen Fällen notwendig (z. B. psychiatrische und neurologische Erkrankungen) und erfolgen in der Regel nur im Krankenhaus.


Ältere und geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche erhalten in der Regel die Hälfte der oben angegebenen Tagesdosierung, d. h. anfangs 2-mal 1/2 Tablette durazepam 10 mg(entsprechend 10 mg Oxazepam/Tag) bis maximal 1 1/2 Tabletten durazepam 10 mg(entsprechend 15 mg Oxazepam/Tag).


Dosierung bei Kindern und Jugendlichen:

Im allgemeinen erhalten Kinder und Jugendliche 0,5 bis 1,0 mg Oxaze­pam pro kg Körper­gewicht, verteilt auf 3 bis 4 Einzelgaben, gegebe­nenfalls mit einer größeren Dosis zur Nacht:

Kinder ab 3 Jahren (ca. 15 kg) erhalten z. B. 3-mal täglich 1/2 Tablette durazepam 10 mg(entsprechend 15 mg Oxazepam/ Tag).

Kinder von 7 - 11 Jahren (ca. 24 - 38 kg) erhalten z. B. morgens und mittags je 1/2 Tablette und abends 1 Tablet­te durazepam 10 mg(entsprechend 20 mg Oxazepam/Tag).

Kinder ab 11 Jahren (mehr als 38 kg) erhalten z. B. morgens und mittags 1/2 bis 1 Tablette und abends 1 Tablette durazepam 10 mg(entsprechend 20 - 30 mg Oxazepam/Tag).


Durchschlafstörungen:


Erwachsene nehmen als Einzeldosis abends 1 Tablette durazepam 10 mg(entsprechend 10 mg Oxazepam). Im Bedarfsfall kann diese Dosis durch den Arzt auf 2 bis höchstens 3 Tabletten durazepam 10 mg(entsprechend 20 mg bis höchstens 30 mg Oxazepam) erhöht werden.


Ältere undgeschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche erhalten in der Regel die Hälfte der oben angegebenen Tagesdosierung, d. h. zur Nacht 1/2 Tablette durazepam 10 mg(entsprechend 5 mg Oxazepam/Tag). Im Bedarfsfall kann die Dosis durch den Arzt auf 1 - 1 1/2 Tabletten durazepam 10 mg(entsprechend 10 - 15 mg Oxazepam) erhöht werden.


Wie und wann sollten Sie durazepam 10 mg einnehmen?


Die Tabletten sind teilbar und werden unabhängig von den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenom­men.


Nehmen Sie durazepam 10 mgetwaeine halbe Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen ein, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und - abhängig von der Schlafdauer - mit verstärkten Nachwirkungen (z. B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen) am nächsten Morgen gerechnet werden muss.


Wie lange sollten Sie durazepam 10 mg einnehmen?


Die Anwendungsdauer wird vom Arzt bestimmt und ist bei akuten Angst-, Spannungs und Erregungszuständen oder Schlafstörungen auf die Anwendung von Einzelgaben bzw. auf wenige Tage zu beschränken.

Bei chroni­schen Krankheitszuständen richtet sich die Dauer der Anwendungnach dem Verlauf. In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt nach mehrwöchiger (ca. 2 Wochen) Einnahme überprüfen, ob die Indikation zur weiteren Behandlung mit ­durazepam 10 mgnoch gegeben ist. Jedoch sollte die Behandlungsdauer 4 Wochen nicht überschreiten.


Zu beachten ist, dass nach längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) und nach plötzlichem Absetzen der Therapie die behandelnden Symptome vorübergehend verstärkt wieder auftreten können (siehe Absetzphänomene unter Nebenwirkungen!).

Daher sollte die Behandlung nicht plötzlich, sondern durch langsame Verringerung der Dosis beendet werden.


Bei einer längeren Anwendungsdauer werden Kontrollen des Blutbildes sowie der Leber- und Nierenfunktion empfoh­len.

Anwendungsfehler und Überdosierung


Was ist zu tun, wenn durazepam 10 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Unabhängig davon können Sie versuchen, durch ein erzwungenes Erbrechen den Mageninhalt zu entleeren. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme/ Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.

Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluss von Alkohol und anderen auf das Gehirn dämpfend wirkenden Mitteln auf.


Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen

Symptome leichter Überdosierung können z.B. Benommenheit, Verwirrtheit, Teilnahmslosigkeit, Schläfrigkeit (Somnolenz), Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxie), undeutliches Sprechen (Dysarthrie), Blutdruckabfall, Muskelschwäche sein. Treten solche Krankheitszeichen in Erscheinung, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.


In Fällen hoch­gradiger Vergiftung kann es zu einer zentralen Verminderung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion (blau-rote Färbung von Haut und Schleimhaut (Zyanose), Bewußtlosigkeit bis hin zum Atemstillstand, Herzstillstand) kommen. In solchen Fällen ist eine Intensivüberwachung notwendig!


In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig durazepam 10 mg eingenom­menoder eine Ein­nahmevergessen haben?


Nehmen Sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis ein, jedoch nicht etwa die doppelte Menge.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig been­den?



Wenn Sie die Behandlung nach längerdauern­der Ein­nahme plötzlich abbrechen, können die unter "Nebenwirkun­gen" erwähnten Absetz­erscheinungen auftreten.


Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahmevon durazepam 10 mg auftreten?


Gelegentlich treten unerwünscht starke Beruhigung am Tage nach abendlicher Einnahme (Hang-over-Effekte) sowie Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit am Tage, verlängerte Reaktions­zeit und Konzen­trations­störungen, Verwirrtheit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmer­zen, Teilnahmslosigkeit, Nieder­geschlagen­heit, zeitlich begrenzte Gedächtnislücken nach Einnahme (antero­grade Amne­sie), sowie Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxien) auf.

Die Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen ist bei älteren Patienten größer. Wegen der möglichen muskelerschlaffenden Wirkung ist Vorsicht geboten (Sturzge­fahr!).


Selten kommt es zu Muskelschwäche, leichter Übelkeit, Magen-Darm-Be­schwerden, Hautreaktio­nen, Blutdruck­abfall, Mundtrockenheit, Appetitsteigerung oder -abnahme, Zu - oder Abnahme des sexuellen Verlangens.


In einzelnen Fällen wurden unter Benzodiazepineinnahme Änderungen des Blut­bil­des und der Leber­funk­tions­wer­te beobachtet.


Es kann eine atemdämpfendeWirkung auftreten; die atemdämpfende Wirkung kann verstärkt in Erscheinung treten bei bestehender Atemnot durch verengte Atem­wege (Atemwegsobstruk­tion), bei Patienten mit Hirnschädigung oder gleichzeitiger Einnahme anderer zentral wirksamer Substanzen.


Am Morgen nach abendlichen Verabreichung können Überhangeffekte in Form von Konzentrations­störungen und Restmüdigkeit die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.


Bei Patienten mit depressiver Verstimmung können depressive Erscheinungen verstärkt werden.


Toleranzentwicklung (Abnahme der Wirkung bei längerer Anwendung) ist möglich.


In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von durazepam 10 mg können vorübergehende Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulations­störungen), Sehstörungen (Doppelbil­der, verschwommenes Sehen, Augenzittern), Bewegungs- und Gangunsicherheitauftreten .


Weiterhin besteht die Mög­lich­keit, dass Sinnestäuschungen (Halluzinationen) auftreten oder eine Wirkungsumkehr ("paradoxe Re­aktionen"), wie z.B. akute Erregungs­zustände, Angst, Suizidalität, Schlaf­störun­gen, Wutanfälle oder vermehrte Muskelkrämpfe eintritt.


Durch plötzliches Absetzen des Arzneimittels nach längerer täglicher Anwendung können nach ca. 2- 4 Tagen Schlaflosigkeit und vermehrtes Träumen auftreten. Angst, Spannungs­zustände sowie Erre­gung und innere Unruhe können sich vorübergehend verstärkt wieder einstellen. Das Erschei­nungsbild kann sich in Zittern und Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperli­chen (z.B. Krampf­anfälle) und seelischen Reaktio­nen wie syptomatischen Psychosen (z. B. Entzugsdelir) stei­gern (siehe auch "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen). Bei chroni­scher Anwen­dung von durazepam 10 mg bei Epilep­sie-Kranken kann das plötzliche Absetzen mögli­cher­weise epilep­tische Anfälle auslösen. Die Gefahr von Ent­zugser­schei­nun­gen steigt mit der vor­ausgegange­nen Einnahmedauer und Dosis. Durch eine all­mähliche Dosisver­ringerung lassen sich diese Erscheinun­gen meist vermei­den.


Oxazepam besitzt eine suchtfördernde Eigenschaft (primäres Abhängig­keits­potential). Bereits bei täglicher Einnahme über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeits­entwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für den miß­bräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern auch für den zur Behandlung allgemein empfohle­nen Dosisbe­reich.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, insbesondere solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Sollten Sie welche der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen ent­scheiden kann. Nebenwirkungen bilden sich im allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurück und lassen sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermeiden.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf dem Etikett und auf der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!



Stand der Information


Mai 2002 Juni 2005




Zur Beachtung für den Patienten


Dieses Arzneimittel enthält ein "Benzodiazepin".


Benzodiazepine sind Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Krank­heitszustände, die mit Unruhe- und Angstzuständen, innerer Spannung oder Schlaflosigkeit einhergehen.

Nicht alle Angst- oder Schlafstörungen bedürfen der Behandlung mit einem Arznei­mittel. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder see­lischer Erkrankungen oder anderer Kon­flikte und können durch anders­artige Maßnahmen oder eine Behandlung der Grunderkran­kung beein­flusst werden.


Benzodiazepine beseitigen nicht die Ursache der Störung. Sie vermin­dern den Leidens­druck und können darüber hinaus eine wichtige Hilfe sein, um z.B. den Zugang für eine weiter­führende Behandlung und die entsprechen­de Problemverarbeitung zu erleichtern.


Bei der Anwendung von Benzodiazepin-haltigen Arzneimitteln kann es zu einer Abhängigkeit kommen. Um dieses Risiko so gering wie mög­lich zu halten, wird Ihnen geraten, die folgenden Hinweise genau zu beachten:


1. Benzodiazepine sind allein zur Behandlung krankhafter Zustände geeignet und dürfen nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden.


2. Eine unkontrollierte längerfristige Einnahme muss vermieden werden, da sie zu einer Medikamen­tenabhängig­keit führen kann. Nach späte­stens zweiwöchiger Einnahme sollte der Arzt aufge­sucht werden, damit dieser über eine Weiterbe­handlung ent­scheiden kann. Bei einer Einnahme ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen durch ärztliche Verordnung mit diesen Arznei­mitteln zu helfen.


Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachlässt. Dies kann ein Zeichen einer Abhängigkeits­entwicklung sein. Durch eigen­mäch­tige Dosis-

s­teigerung wird die gezielte Behand­lung erschwert.


4. Bei Absetzen nach längerem Gebrauch können - oft mit Verzögerung von einigen Tagen - Unruhe, Angst­zustände und Schlaflosigkeit auftreten. Diese Absetzerschei­nungen ver­schwinden im allgemeinen nach einigen Tagen bis Wochen.


5. Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arznei­mitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie Benzodiazepine nicht einnehmen; seltene, nur vom Arzt zu beur­teilende Situationen ausgenom­men. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand aufmerk­sam.


6. Nehmen Sie Benzodiazepine enthaltende Arzneimittel nie ein, weil sie "anderen so gut geholfen haben", und geben Sie diese Arzneimittel nie an andere weiter.




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